XXL - Leseprobe - Dschingis Khan – Sohn der Wölfe
Von Conn Iggulden
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Über dieses E-Book
Nach dem Tod seines Vaters wird der junge Temujin mit seiner Familie verbannt, wie es die strengen Gesetze seines Volkes verlangen. Doch entgegen aller Erwartungen gelingt es ihnen, ohne den Schutz der Sippe in der mongolischen Steppe zu überleben. Mehr noch: Temujin schart weitere Geächtete um sich und gründet einen neuen Stamm. Bald wird er zurückkehren und unter seinem neuen Namen die Welt erschüttern – Dschingis Khan!
Der großartige Auftakt zu einer farbenprächtigen Saga um Dschingis Khan!
Ein atemberaubendes historisches Lesevergnügen – fesselnd von der ersten bis zur letzten Seite!
Conn Iggulden
Der britische Bestsellerautor Conn Iggulden war zunächst Englischlehrer, bevor er sich dem Schreiben zuwandte. In seinen historischen Romanen erzählt er von abenteuerlichen Ereignissen, traditionsreichen Imperien und herausragenden Persönlichkeiten. So auch in den Reihen „Dschingis Khan Saga“ und „Attika“, in denen er die Geschichte der Mongolei und Griechenlands zum Leben erweckt. Mit seiner Frau und ihren Söhnen lebt Iggulden im englischen Hertfordshire.
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Buchvorschau
XXL - Leseprobe - Dschingis Khan – Sohn der Wölfe - Conn Iggulden
Sohn der Wölfe
Prolog
Im blendenden Schneegestöber umzingelten die mongolischen Bogenschützen die räuberischen Tataren. Die Pferde lenkten sie mit den Knien, standen in den Steigbügeln und schossen Pfeil um Pfeil ab, wobei die Treffsicherheit allmählich nachließ. Grimmiges Schweigen herrschte, nur der Hufschlag der galoppierenden Pferde mischte sich unter die Schreie der Verwundeten und das Heulen des Windes. Die Tataren konnten dem sirrenden Tod nicht entkommen, der vom Gegner ausging und auf dunklen Flügeln heranschwirrte. Ihre Pferde gingen ächzend in die Knie, helles Blut spritzte aus den Nüstern.
Von einem großen Felsen aus beobachtete Yesügai das Gefecht, tief in sein Fell gehüllt. Der Wind brauste wie ein Teufel über die Ebene, zerrte an seiner Haut, wo sich die Schutzschicht aus Hammelfett aufgelöst hatte. Yesügai ließ sich sein Unbehagen jedoch nicht anmerken. Er ertrug es bereits seit so vielen Jahren, dass es eigentlich gar nicht mehr zu spüren war. Es gehörte ebenso zu seinem Leben wie die Krieger, die auf seinen Befehl losritten – und wie der Feind, den man töten musste.
Den Tataren fehlte es nicht an Mut, das musste er ihnen bei aller Verachtung zugestehen. Yesügai sah, wie sie sich um einen jungen Krieger scharten, dessen Rufe durch den Wind bis zu ihm herübergetragen wurden. Der Tatar trug einen Ringelpanzer, um den ihn Yesügai beneidete, da es ihn so sehr danach verlangte. Mit einem knappen Befehl verbot der Anführer seinen Männern, die Formation aufzulösen, und Yesügai stellte fest, dass der Augenblick gekommen war loszureiten. Sein Arban, seine neun Begleiter, fühlten es, es waren die Besten des Stammes, Schwurbrüder und Gefolgsleute. Sie hatten sich die wertvolle Rüstung, die sie trugen, verdient: gekochtes Leder, in das ein springender junger Wolf geprägt war.
»Seid ihr bereit, meine Brüder?«, fragte er und spürte, wie sie sich ihm zuwandten.
Eine der Stuten wieherte aufgeregt, und sein Erster Krieger lachte.
»Wir töten sie für dich, Kleine«, sagte Eeluk und rieb dem Pferd die Ohren. Yesügai stieß mit den Hacken zu, und mühelos trabten sie auf das Geschrei und Kampfgetümmel dort im Schnee zu. Aus der Höhe über dem Gefecht konnten sie sehen, wie stark der Wind war. Yesügai murmelte ehrfürchtig vor sich hin, während er beobachtete, wie die Arme von Vater Himmel wie weiße Schärpen, schwer von Eis, die zerbrechlichen Krieger umkreisten.
Im Galopp ging es weiter, ohne die Formation zu verändern und auch ohne nachzudenken, denn jeder Mann hielt den Abstand zum anderen ein, wie seit Jahrzehnten schon. Sie dachten nur daran, auf welche Weise sie den Feind am besten aus dem Sattel hauen konnten, um ihn kalt auf der Ebene liegen zu lassen.
Yesügais Arban preschte in die Mitte der feindlichen Kämpfer hinein und hielt auf den Anführer der Gegner zu, der sich in den letzten Augenblicken zuvor erhoben hatte. Wenn es ihm gestattet wäre, weiterzuleben, wollte