Entdecken Sie Millionen von E-Books, Hörbüchern und vieles mehr mit einer kostenlosen Testversion

Nur $11.99/Monat nach der Testphase. Jederzeit kündbar.

Der Verfemte: G.F. Barner 308 – Western
Der Verfemte: G.F. Barner 308 – Western
Der Verfemte: G.F. Barner 308 – Western
eBook130 Seiten1 Stunde

Der Verfemte: G.F. Barner 308 – Western

Bewertung: 0 von 5 Sternen

()

Vorschau lesen

Über dieses E-Book

Begleiten Sie die Helden bei ihrem rauen Kampf gegen Outlaws und Revolverhelden oder auf staubigen Rindertrails.
G. F. Barner ist legendär wie kaum ein anderer. Seine Vita zeichnet einen imposanten Erfolgsweg, wie er nur selten beschritten wurde. Als Western-Autor wurde er eine Institution. G. F. Barner wurde als Naturtalent entdeckt und dann als Schriftsteller berühmt. Seine Leser schwärmen von Romanen wie "Torlans letzter Ritt", "Sturm über Montana" und ganz besonders "Revolver-Jane". Der Western war für ihn ein Lebenselixier, und doch besitzt er auch in anderen Genres bemerkenswerte Popularität.

Das Packpferd schnaubt einmal hinter Shamrock Taylor. Und es ist Taylor in dieser Sekunde, als witterten selbst die Tiere dasselbe Unheil, das sich als sechster Sinn seit mehr als zwei Stunden in Schamrock breitgemacht hat. Taylor hält mit seinen beiden Pferden links des Gunnison-Hügelstreifens im New Mexico Territory. Er weiß es mit tödlicher Sicherheit, die jeden Irrtum ausschließt. Sie sind da! Sie, das sind Apachen. Und die anderen sind auch da. Die anderen, das sind Geier. Es ist Shamrock, als wenn der Gesang des Windes über den Hügeln sich in eine düstere, drohende Melodie verwandelt. Die Drohung ist seit Tagen über Shamrock Taylor, sechs Männern, zehn Frauen und vier Kindern. Ein Mann wie Shamrock Taylor, der dieses Land kennt, weiß um die Gefahren, die es birgt. Es sind wasserlose Strecken, da sind Felsen, zwischen denen Schlangen und giftige Spinnen hocken. Da sind Stürme, die Wagen mit Sand bedecken und Pferde ersticken können. Pferde und Menschen. Und dann sind da noch Indianer. Damals, als Shamrock Taylor mit neunzehn Jahren in dieses Land kam, hat ihn der Befehl seines Vaters geschickt. Er, der alte Taylor, ein Mann von wuchtiger Körpergröße, hat einmal in der Armee der Vereinigten Staaten gedient, ehe er Rancher in Texas wurde. Der Alte hat damals gesagt: »Geh zur Armee, da lernst du ein Mann zu sein. Du wirst fluchen und mit den Zähnen knirschen, aber du wirst etwas kennenlernen, was du nie mehr in deinem Leben lernen wirst: Kameradschaft! Geh hin, ich will es, denn du sollst ein Mann werden wie ich.
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum16. Jan. 2024
ISBN9783989368248
Der Verfemte: G.F. Barner 308 – Western

Mehr von G.F. Barner lesen

Ähnliche Autoren

Ähnlich wie Der Verfemte

Titel in dieser Serie (100)

Mehr anzeigen

Ähnliche E-Books

Westliche Literatur für Sie

Mehr anzeigen

Ähnliche Artikel

Rezensionen für Der Verfemte

Bewertung: 0 von 5 Sternen
0 Bewertungen

0 Bewertungen0 Rezensionen

Wie hat es Ihnen gefallen?

Zum Bewerten, tippen

Die Rezension muss mindestens 10 Wörter umfassen

    Buchvorschau

    Der Verfemte - G.F. Barner

    G.F. Barner

    – 308 –

    Der Verfemte

    G.F. Barner

    Das Packpferd schnaubt einmal hinter Shamrock Taylor. Und es ist Taylor in dieser Sekunde, als witterten selbst die Tiere dasselbe Unheil, das sich als sechster Sinn seit mehr als zwei Stunden in Schamrock breitgemacht hat.

    Taylor hält mit seinen beiden Pferden links des Gunnison-Hügelstreifens im New Mexico Territory.

    Er weiß es mit tödlicher Sicherheit, die jeden Irrtum ausschließt.

    Sie sind da!

    Sie, das sind Apachen.

    Und die anderen sind auch da.

    Die anderen, das sind Geier.

    Es ist Shamrock, als wenn der Gesang des Windes über den Hügeln sich in eine düstere, drohende Melodie verwandelt. Die Drohung ist seit Tagen über Shamrock Taylor, sechs Männern, zehn Frauen und vier Kindern.

    Ein Mann wie Shamrock Taylor, der dieses Land kennt, weiß um die Gefahren, die es birgt.

    Es sind wasserlose Strecken, da sind Felsen, zwischen denen Schlangen und giftige Spinnen hocken. Da sind Stürme, die Wagen mit Sand bedecken und Pferde ersticken können. Pferde und Menschen.

    Und dann sind da noch Indianer.

    Damals, als Shamrock Taylor mit neunzehn Jahren in dieses Land kam, hat ihn der Befehl seines Vaters geschickt.

    Er, der alte Taylor, ein Mann von wuchtiger Körpergröße, hat einmal in der Armee der Vereinigten Staaten gedient, ehe er Rancher in Texas wurde.

    Der Alte hat damals gesagt: »Geh zur Armee, da lernst du ein Mann zu sein. Du wirst fluchen und mit den Zähnen knirschen, aber du wirst etwas kennenlernen, was du nie mehr in deinem Leben lernen wirst: Kameradschaft! Geh hin, ich will es, denn du sollst ein Mann werden wie ich. Geh, ich will es.«

    Er ist gegangen. Nicht so sehr wegen des Befehls. Er ist gegangen, weil er lernen wollte, was Kameradschaft ist.

    Das hat er gelernt, gründlich.

    In diesem Land hier, das sich vor seinen Augen ausbreitet und in dem neben hundert Weißen tausend Indianer leben.

    Sechs Forts liegen in diesem New Mexico Territory, einige Ausbildungslager der Armee. Und eine Handvoll Siedlungen. Das ist alles, was der Weiße in dieses Land gebracht hat. Vielleicht noch Brandy und Haß. Aber darüber hat Shamrock Taylor zu seiner Armeezeit niemals nachgedacht. Diese Zeit liegt sieben Jahre hinter ihm. Und wenn er jene Zeit dazurechnet, die er unzählige Male damit verbracht hat, die Forts und Grenzposten mit Rindern, Verpflegung und wieder Rindern zu versorgen, dann ist es erst zwei Jahre her, daß er sich ganz von der Armee der Vereinigten Staaten gelöst hat.

    Shamrock Taylor, der niemals einen Wert auf Titel, Orden oder Heldentaten gelegt hat, blickt nun zum Himmel. Und weil er dieses Land vom Rio Grande bis zum Colorado River kennt, darum weiß er, was die Geier bedeuten.

    Er schnalzt zweimal mit der Zunge.

    Seine beiden Pferde gehen an. Auf dem hinteren Pferd hat er zwei

    Bergantilopen, die es in dieser Ecke immer noch in ganzen Rudeln gibt. Er hat sie im Morgengrauen geschossen. Jetzt ist es acht Uhr.

    Jesse Colter, der Mann, der ihn an den Wagen vertritt, wird nun vier Meilen­ weiter sein, also halblinks vor ihm.

    Und halbrechts schweben die Geier.

    Die Pferde trotten. Er hat seinen Springfieldkarabiner quer vor sich auf den Schenkeln liegen und sieht sich um.

    Die Spuren von unbeschlagenen Hufen sind zu sehen. Hier rechts, genau hier, wo er auch ist. Und nun sind dort vorn die Geier.

    Jetzt schwenkt die Spur der Pferde nach links ab, aber Shamrock sieht gar nicht hin. Es ist sinnlos, denn die Spur kommt doch wieder nach rechts zurück, er weiß es, weil er die Taktik der Indianer kennt.

    Einen Augenblick denkt Shamrock an einen Tag vor Wochen, an dem er die sechs Wagen traf. Er war mit drei Pferden unterwegs.

    Er traf die Kolonne bei einem Sandsturm und hat ihnen geholfen.

    Danach wollte er immer weiter, weil er es eilig hatte. Er wollte auch nach Kalifornien, um seinen kleinen Bruder zu holen. Was heißt schon klein? Stuart ist neunundzwanzig. Doch so groß und breit wie sein alter Vater und Shamrock ist er nicht, der Kleine. Er soll endlich nach Hause kommen.

    »Hol ihn!« hatte der Alte gesagt. »Schleif ihn an den Haaren her. Er hat hier zu sein, bei uns. Kann auch hier handeln und in einem Store stehen. Hol ihn her, verstanden?«

    »Ja, Alter.«

    Dann ist er geritten und hat die Leute gefunden.

    Und dann, nun ja, dann ist er bei ihnen geblieben, weil sie, wie einmal General Freeman gesagt hat: Narren vor Jesus Christus sind.

    Das sind sie, denn sie haben keinen, der das Land kennt. Lediglich Jesse Colter hat einige Zeit bei der Armee in Texas gedient. Er ist ein zuverlässiger Mann.

    Shamrock reitet über den Hang und sieht in die Senke. Die Senke hier am Seitenarm des Dragoner-Baches ist keine hundert Yard lang, zwanzig Schritte breit und endet an einem Wasserloch.

    Dort endet auch die Wagenspur.

    Shamrock Taylor hält an, nimmt sein Gewehr und schießt.

    Ein Geier torkelt wie irr am Boden. Zwei fliegen auf, sitzen dann aber wieder still.

    »Packzeug!«

    Das Packpferd bleibt stehen, sein Brauner jagt an. Taylor hat nun in jeder Hand einen Revolver und zieht die Hähne mit den Daumen rückwärts.

    Dann kracht es. Sein Pferd stiebt durch die Senke. In der Senke stieben danach Federn.

    Dann erst sind die Geier weg, ein Dutzend aber liegt am Boden. Die anderen schweben hoch oben und verrenken sich die scheußlichen Hälse.

    Er zieht sein Packpferd mit den beiden Antilopen hinter sich her und jagt an. Er sieht nach zehn Minuten die Wagen vor sich. Er schickt noch einen Blick auf den Paß und weiß, daß man sie schon seit einem Tag entdeckt haben muß. Jetzt wird man sie vom Paß aus beobachten. Es ist die Art der Apachen, sich nicht zu zeigen und schlagartig aufzutauchen. Sie sind nicht in der Nähe, sie sind oben am Paß und sehen zu, wie sie in die Falle gehen.

    »Hallo, Shamrock, hast du sie durchlöchert, Mann?«

    Da steht Jesse Colter und winkt mit beiden Armen vom Bock seines Wagens aus.

    So ist das, sie können ja von hier nichts sehen und werden denken, daß er die beiden Antilopen gerade erst getötet hat. Was für ein närrischer Irrtum.

    Shamrock nickt ihm kurz zu, dann jagt er zum zweiten Wagen von vorn, den der alte Harry Bonnet fährt. Harry sieht ihn kommen und schwenkt etwas nach außen.

    »Gib Mrs. Walker die Leinen und nimm dein Pferd!«

    Bonnet hat zwei Wagenpferde vorn an der Deichsel, aber noch zwei in Reserve. Er bringt Mrs. Walker nach Kalifornien, als wäre es ein Spaziergang für ihn. Der Mann von Mrs. Walker ist mit dem Schiff vor anderthalb Jahren gefahren. Er hat im gleichen Ort gewohnt, aus dem nun der alte Harry aufgebrochen ist. Er hat keine Frau mehr, nur eine Tochter und ein krankes Enkelkind. Vielleicht ist er darum unterwegs, oder packt ihn im Alter noch einmal die Abenteuerlust?

    »Ist was, Junge?«

    »Ja, Großvater, nimm die Antilopen, schnell!«

    Der alte Bonnet packt schweigend zu, schiebt das Brett hinten heraus, bindet die beiden Antilopen fest und hört hinter sich, von Dickens’ Wagen her, Mrs. Dickens honigsüß sagen: »Ach, Frischfleisch. Wenn wir Mr. Taylor nicht hätten, so ein Mann,

    siehst du, Charlie?«

    »Ja«, sagt Charlie, baumlang und dürr, Pantoffelheld und kinderlos verheiratet. »Das ist ein Mann, ach, wenn du den genommen hättest, was?«

    »Fängst du Krach an, Charlie?«

    Charlie sagt gar nichts mehr, er ist klug geworden. Laß sie reden, denkt er, sie hört von allein auf, spätestens, wenn die Lippen fusselig geworden sind!

    Charlie denkt an Frischfleisch, das Wasser läuft ihm im Mund zusammen. Na ja, ganz ehrlich, ohne Shamrock würde es ihnen verdammt schlecht ergangen sein.

    Shamrock kommt jetzt zu dem Wagen von Dickens, nickt Charlie und Marjorie freundlich zu, dann hält er neben Jesse Colter und sieht zum Bock hoch. Suzan Colter sitzt ganz hinten im Wagen und blickt nicht nach vorn.

    Schon wieder Krach, denkt Shamrock bitter. Die Frau sollte froh sein, daß sie so einen Mann hat. Na gut.

    »Jesse, du hast dein Pferd hinten, steig um, nimm den Spaten und die Schaufel mit, dann gib deiner Frau die Zügel und komm.«

    »Was ist denn…?«

    »Tu, was ich dir sage, Jesse!«

    Jesse starrt ihm nach und sieht zu seiner Frau.

    »Komm, nimm die Zügel, Suzan!«

    »Fahr doch allein«, erwidert sie schnippisch.

    Jesse sagt zitternd: »Eines Tages passiert dir was, was du nicht träumst, Weib, das sage ich dir. Nimm die Zügel, ich steige um!«

    Sie muß wohl oder übel die Zügel nehmen. Und Jesse steigt nach hinten, nimmt Schaufel und Spaten und denkt, als er mit dem Spaten an die kleinen, schönen Tonnen stößt, an seine Kneipe bei Beaumont. Er will in Kalifornien mit dem Schnaps gleich ins Geschäft einsteigen. Ein Schuppen wird sich schon finden. Jesse kann selbst Schnaps brauen, und guten sogar. In einem Jahr, denkt Jesse, bin ich reich.

    »Jesse!«

    Er hört Shamrock rufen und beeilt sich.

    Was mag es sein, denkt Jesse Colter? Hat er eine Hyäne abgeschossen oder will er wohl was begraben?

    Dann steigt er um auf sein Pferd und reitet es ohne Sattel. Ein alter Kavallerist kommt auch ohne Sattel zurecht, wie?

    Dann sieht er Shamrock vorn bei Panhard, der auch mit Schaufel und Spaten auf sein Pferd steigt. Im Näherkommen hört Jesse Shamrock, der nun bereits bei Dickens ist, sagen: »Fahre genau bis auf die Höhe, dann halte und warte auf uns. Siehst du etwas

    Gefällt Ihnen die Vorschau?
    Seite 1 von 1