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Die Datenbank der Ewigkeit: Was in den alten Schriften über den Sinn des Lebens steht
Die Datenbank der Ewigkeit: Was in den alten Schriften über den Sinn des Lebens steht
Die Datenbank der Ewigkeit: Was in den alten Schriften über den Sinn des Lebens steht
eBook209 Seiten3 Stunden

Die Datenbank der Ewigkeit: Was in den alten Schriften über den Sinn des Lebens steht

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Über dieses E-Book

Reinige dein Denken. Erkenne dich selbst. Suche das Wunder. Mache dich zum Teil der Weltseele.

Aus dem Nebel der Geschichte dringen Botschaften zu uns, die universell und aktuell sind und uns tief in der Seele berühren. Johannes Huber hat sie in Jahrtausende alten Schriften von Zarathustra, Laotse, Platon oder dem Heiligen Augustinus aufgespürt und festgestellt: Völlig unabhängig voneinander kamen Denker in allen Teilen der Welt zu ähnlichen Schlüssen über den wahren Sinn des Lebens. Können sie sich wirklich geirrt haben?
SpracheDeutsch
Herausgeberedition a
Erscheinungsdatum28. Okt. 2023
ISBN9783990016749
Die Datenbank der Ewigkeit: Was in den alten Schriften über den Sinn des Lebens steht

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    Buchvorschau

    Die Datenbank der Ewigkeit - Johannes Huber

    Reinige dein Denken

    ZWISCHEN 8.000 UND 500 VOR CHRISTUS

    Er ist eine mythische Figur, ein Prophet, Heiler, Magier und vielleicht der erste Religionsgründer der Welt. Die Botschaften, die Zarathustra in den alten Schriften hinterlassen hat, lenken unseren Blick in eine andere Welt.

    Die Durchdringung der Welt mit einem allgegenwärtigen Geist, in dem wir ruhen, den wir mit jedem Einatmen in uns aufnehmen und dem wir mit jedem Ausatmen ein Opfer darbringen, jene Kernbotschaft Zarathustras, die wir auch in vielen anderen alten Schriften wiederfinden werden, könnten wir als Vorwegnahme von etwas betrachten, das die Physik sehr viel später in Form der Stringtheorie thematisierte.

    Empfindliche Radioteleskope ermöglichten zunächst den Beweis, dass das gesamte Universum »klingt« und alles, auch wir Menschen, eine eigene Vibration, Schwingung und Energie hat. Darauf baut diese Theorie auf, der zufolge die Welt aus Vibrationseinheiten, den sogenannten Strings besteht. Materie ist aus ihrer Sicht auf subatomarer Ebene nichts als reine energetische Schwingung. Diese Schwingungen erzeugen alle Teilchen und Kräfte, auch Schwerkraft und Licht, so wie Geigensaiten Töne erzeugen. Die Welt mit ihren Ecken und Kanten, mit ihren Dramen und Plänen, ist demnach nur eine Illusion, hervorgerufen durch das Konzert dieser Schwingungen.

    In den 1980er-Jahren gehypt, hat die Stringtheorie inzwischen an Aufmerksamkeit in wissenschaftlichen Kreisen verloren, weil die Physiker auf der Suche nach Beweisen dafür noch durch die Dimensionen tappen. Doch Philosophen wie Zarathustra haben diesen Gedanken mit ihrem intuitiven Zugang zur Erklärung der Welt auf archaische Weise vorweggenommen, ihn über physikalische Dimensionen hinaus weitergedacht und es der Empfindung jedes einzelnen Menschen überlassen, Wahrheit darin zu erkennen und zu akzeptieren, oder eben nicht.

    Eine große Baustelle

    Zarathustras philosophisches Narrativ handelt von einer Welt, deren Zustand noch nicht den Vorstellungen ihres Baumeisters entspricht, weshalb er beharrlich an ihrer weiteren Verbesserung arbeitet. Weil das eine Einmischung in das tägliche menschliche Handeln erfordert, zu der er selbst nicht bereit ist, schuf er himmlische Wesen, die auf der Erde in seinem Auftrag handeln.

    Āhurā Mazdā heißt dieser Weltenbaumeister, und bei näherer Betrachtung entpuppen sich seine himmlischen Wesen als personifizierte gute Eigenschaften. Vernunft, Wahrhaftigkeit, Selbstbeherrschung oder Nächstenliebe und Pflichterfüllung verdichten sich hier zu Wesen zwischen Himmel und Erde. Aša, in der Überlieferung als lichthaft und schön beschrieben, steht als Engel für Feuer und damit für Reinheit. Ārmaiti steht für Achtung, Fügsamkeit, Mäßigung und gute Gesinnung. Vohu Manah verkörpert das gereinigte und damit gute Denken.

    Gereinigtes und damit gutes Denken spielt bei Zarathustra eine besondere Rolle. Es ist eines seiner drei wichtigsten Prinzipien, zu denen auch gutes Reden und gutes Handeln gehören. Wir können das ganz im Sinne jenes berühmten Spruches verstehen, dessen Quelle zwar unbekannt ist, der aber die Schicksalshaftigkeit unseres Denkens und die Abhängigkeit alles anderen davon auf den Punkt bringt.

    Achte auf Deine Gedanken, denn sie werden Worte.

    Achte auf Deine Worte, denn sie werden Handlungen.

    Achte auf Deine Handlungen, denn sie werden Gewohnheiten.

    Achte auf Deine Gewohnheiten, denn sie werden Dein Charakter.

    Achte auf Deinen Charakter, denn er wird Dein Schicksal.

    Während wir das gute Handeln und das gute Reden so ähnlich auch aus anderen Philosophien und Kulturen kennen, gibt uns Zarathustra mit dem guten Denken neue und vor allem hochaktuelle Hinweise.

    Beim guten Handeln geht es auch bei ihm um Wohltätigkeit und die Hilfe für Bedürftige. »Liebe die Gerechten. Habe Mitgefühl mit den Verzweifelten«, lautet eine seiner wichtigsten ethischen Lehren. Jeder Mensch ist in materieller wie moralischer Hinsicht für die anderen Menschen verantwortlich und hat die Pflicht, ihnen wenn nötig zu helfen. Wer das unterlässt oder sich in seinem Handeln sogar gegen andere wendet und ihnen schadet, schadet sich selbst. Zarathustra dürfte jedenfalls der erste Philosoph beziehungsweise Religionsstifter und Prophet gewesen sein, der im Zusammenhang mit dem guten Handeln das Gewissen als leitende Kraft ins Spiel brachte.

    Zarathustras Gebot des guten Redens findet sich zum Beispiel in der Bibel wieder. »Kein faules Wort komme aus eurem Mund, sondern nur eins, das gut ist zur notwendigen Erbauung, damit es den Hörenden Gnade gebe«, heißt es dort. Wer schlecht redet, zeigt sich als schlecht und ist auch schlecht, denn ein guter Mensch findet keine schlechten Worte, so können wir Zarathustra interpretieren.

    Die Kontrolle unserer Taten und Worte ist also im spirituellen Kontext etabliert, die Kontrolle unserer Gedanken ist es nicht im gleichen Maß. Machen wir, um besser zu verstehen, was Zarathustra damit gemeint hat, einen Vorgriff auf etwas, das später der römische Philosoph Seneca, um den es in diesem Buch noch gehen wird, sagte. »Ein Gott ist nah bei dir, mit dir, in dir, ein heiliger Geist hat in uns seinen Wohnsitz«, schrieb er. »Er ist der Beobachter und Hüter unserer guten und schlechten Taten.«

    Dieser Geist ist nah genug bei uns, um zu wissen, wann wir bereit für seine Offenbarungen sind, das ist auch Teil von Zarathustras Botschaft. Nahe genug, um nicht nur unsere Worte und Handlungen, sondern auch unsere Gedanken zu kennen, die dabei eine entscheidende Rolle spielen. Denn wir können mit eiserner Disziplin lernen, uns als gute, asketische Menschen zu zeigen, und doch kann unser Ego, von dem wir vorgeben, es damit überwunden zu haben, tief in unseren Gedanken verankert sein.

    Wenn wir im Geiste jammern und mit dem Schicksal hadern, Sehnsüchte nach irdischen Gütern hegen und Ängste pflegen, oder wenn wir innerlich allem Möglichen die Schuld an vermeintlich Beklagenswertem geben, nur uns selbst nie, dann sind das aus Zarathustras Sicht schlechte Gedanken. Wenn wir uns in Demut und Dankbarkeit üben, reflexhaft die guten Seiten der Menschen und Dinge sehen lernen, dann sind das Gute. Wenn wir es schaffen, unsere Gedanken bis in ihre letzten Winkel auszuleuchten und die schlechten durch gute zu ersetzen, so ist das die Königsdisziplin der Überwindung unserer selbst.

    Um bei Zarathustras poetischen Bildern zu bleiben, geht es ihm gleichsam um die Reinigung unserer Gedanken im Feuer der Wahrheit und damit in jenem Feuer, dem der Zoroastrismus als bis heute existierende Religion seine Feuertempel geweiht hat. Das Zentrum des iranischen Zoroastrismus ist heute die alte Stadt Yazd, in deren Tempel ein Feuer brennt, das seit dem Jahr 470 nach Christus nicht erloschen sein soll.

    Unsere Gedanken im Feuer der Wahrheit zu reinigen, wie es Zarathustra vorschlägt, das bedeutet dann eben, Dinge wie Eifersucht, Neid, Wut, Angst oder Begehrlichkeiten zu erkennen, wenn sie durch unseren Kopf spuken, und sie loszulassen und aufzulösen. Oder sie durch andere Gedanken zu ersetzen, etwa durch solche des Vertrauens, der Ruhe, der Geborgenheit oder der Bescheidenheit.

    Liebe und Mitgefühl für alle Lebewesen sind ebenfalls Teil des guten Denkens, selbst dann, wenn wir zum Beispiel gerade in Eile sind und jemand vor uns an der Supermarktkasse fünf Minuten braucht, um seine Bankkarte herauszukramen. Demut und Dankbarkeit, das sind bei der Reinigung unserer Gedanken die Schlüsseltugenden.

    Aktuelle Botschaft

    Das Ausbrechen aus negativen Gedankenkreisläufen ist gerade in Zeiten, in denen Ängste zunehmen und viele zu einer Suche nach einem tieferen und echteren Leben aufbrechen, ein Thema. Auch die moderne Psychosomatik befasst sich seit Jahren mit dem guten Denken. Diese noch relativ junge wissenschaftliche Disziplin hat herausgefunden, dass negative Gedankenkreisläufe der Hintergrund für die sich mehrenden Krankheitsbilder sein könnten, bei denen Ärzte zunächst keine körperlichen Ursachen finden. Das beschreibt etwa die Salzburger Psychosomatikerin Prof. DDr. Sabine Victoria Schneider in ihrem Buch Heilende Gedanken.

    Doch Zarathustra würde heute nicht als mystischer Prophet und Religionsgründer gelten, wäre es ihm mit dem Gebot des guten Denkens, guten Redens und guten Handelns bloß um ein gutes und gesundes Leben gegangen. Wir haben, meinte er vielmehr, durch Erfüllung dieser drei Gebote die Chance, die Wahrheit zu erkennen und in einem paradiesischen Zustand ewig zu werden.

    Der Weg dorthin führt in Zarathustras poetischen Bildern über eine Brücke, über die er schrieb: »Für gute Menschen ist sie ein breiter Weg, für die anderen ist sie schmal wie eine Messerschneide.«

    Wer hilft uns nun dabei, das gute Denken, Reden und Handeln zu lernen und diese Brücke schließlich zu überqueren? Es sind nach Zarathustra jene himmlischen Wesen, die uns der in einer weit entfernten Sphäre weilende Āhurā Mazdā schickt. Seine engelhaften Emissäre haben den Auftrag, mittels inspirierter Menschen in weltlichen Angelegenheiten mitzumischen, mit dem Ziel, uns und möglichst viele andere Menschen auf den richtigen Weg zu lenken und über die Brücke zu schubsen. Wenn wir uns diesen Wesenheiten und den Eigenschaften, für die sie stehen, öffnen, leiten und helfen sie uns, und je mehr Menschen das tun, desto besser wird die Welt.

    Das Gute und das Böse

    Dass der Weltenbaumeister Āhurā Mazdā mit dieser Welt so unzufrieden ist, hat in Zarathustras Sicht der Dinge einen einfachen Grund. Anfänglich war diese Welt ideal, doch dann interpretierten fehlgeleitete übernatürliche Wesen, in der Überlieferung »Daēvas« genannt, Āhurā Mazdās Absichten falsch und ruinierten sie.

    Daēvas, deren Chef der Satan ist, sind personifizierte, im wörtlichen Sinne dämonisierte ungünstige Eigenschaften. »Ihr Dämonen alle und euer Chef, der euch verehrt, ihr seid die Erscheinung des schlechten Denkens, der Lüge und der Verachtung«, heißt es in den Gāthās.

    Entstanden ist unter dem Strich ein Konflikt zwischen dem Guten und dem Bösen auf der Welt, den, wenn wir Zarathustras Narrativ folgen, die Bösen derzeit zu gewinnen scheinen. Die Spuren davon sehen wir, würden wir Zarathustras Bilder in die Gegenwart übertragen, im drohenden ökologischen Kollaps des Planeten, in sich pandemisch verbreitenden Zivilisationskrankheiten und in Phänomenen wie dem Narzissmus und dem Konsumismus, die unsere sozialen Strukturen und damit die Gesellschaft an sich zersetzen.

    Der Konflikt zwischen dem Guten und dem Bösen ließe sich aber auch wieder lösen, meinte Zarathustra. Indem wir es den guten übernatürlichen Wesen durch gutes Denken, gutes Reden und gutes Handeln ermöglichen, durch uns an der Besserung der Welt zu arbeiten. Wenn dies geschieht, können wir letztendlich die Daevas besiegen und die Welt wundervoll machen. Das ist nach Zarathustra der Zweck der menschlichen Existenz, der Sinn unseres Lebens. »Wir möchten zu jenen gehören, die diese Welt lichtglänzend machen«, heißt es dazu in den Gāthās.

    Zarathustra steht damit auch für einen tiefen Optimismus, der alle von ihm inspirierten Religionen wie das Judentum und das Christentum verbindet. »Der Gott des Lichtes werde die Mächte der Finsternis am Ende besiegen«, prophezeite er. Das Gute werde sich in einem steten Reinigungsprozess gegen das Böse durchsetzen und die Welt zu einem paradiesischen Ort machen.

    Lassen wir uns davon, auch wenn es im Moment gar nicht danach aussieht, dennoch inspirieren. Halten wir inne und versuchen wir, uns die Neuerschaffung der Welt vorzustellen, den Sieg über Unwissenheit und Fehlerhaftigkeit durch Wissen, gutes Verhalten und Fortschritt. Egal, ob die mystische Quelle dieses Optimismus 8.000 oder 2.500 Jahre alt ist, er fühlt sich immer gleich gut an.

    Der freie Wille

    Der gute und der böse Geist sind Zwillinge, durch deren Zusammenwirken die Welt besteht, heißt es in den Lehren Zarathustras weiter. Damit das Gute über das Böse siegt, müssen wir uns entscheiden. Unter allen Lebewesen haben nur wir Menschen die Möglichkeit, uns zu ändern. Wir können zum Beispiel vergeben oder hassen. Nur wir können unsere niedrigen Instinkte bezwingen, uns für das Gute entscheiden und damit gleichsam die Mächte des Lichts im Kampf gegen jene der Dunkelheit

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