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TraumGarten: Tiefenpsychologische Betrachtungen zu Garten, Sinn und dem Unbewussten.
TraumGarten: Tiefenpsychologische Betrachtungen zu Garten, Sinn und dem Unbewussten.
TraumGarten: Tiefenpsychologische Betrachtungen zu Garten, Sinn und dem Unbewussten.
eBook130 Seiten1 Stunde

TraumGarten: Tiefenpsychologische Betrachtungen zu Garten, Sinn und dem Unbewussten.

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Über dieses E-Book

Eine der wesentlichsten Fragen des Menschen ist die nach dem Sinn. Sie entspringt einer Kernzelle in unserer Psyche, die nach Entfalten in unsere Ganzheit – bewusst und unbewusst – drängt. C. G. Jung setzte diese dem Samenkorn einer Pflanze gleich, und erforschte sie als einen Prozess in der Tiefe des Unbewussten. Als Mensch sind wir allerdings gefragt, uns über das Wachsen in unsere Selbstverwirklichung bewusst zu werden.

Teresa von Avila sprach schon über das Anlegen eines inneren Gartens, dem wir uns in diesen Betrachtungen und Gedanken besonders widmen werden. Das Wachsen der Pflanzen, das sich gleichsam nach oben und unten gestaltet und die Gesetzmäßigkeiten eines Kulturgartens sind uns sinnbildliches Geschehen in unsere innere Schönheit, die Humanität.

Der Traum ist uns darin individueller Kompass und sinnbezogener Begleiter.
SpracheDeutsch
HerausgeberStudienVerlag
Erscheinungsdatum10. Apr. 2019
ISBN9783706559911
TraumGarten: Tiefenpsychologische Betrachtungen zu Garten, Sinn und dem Unbewussten.

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    Buchvorschau

    TraumGarten - Ute Karin Höllrigl

    belassen.

    Betrachtungen zum Garten

    Heiliger Bauerngarten im Spätsommer

    Du kannst ihn nur malen

    die Sinne fassen

    in braungoldene Schale

    manches Mal

    ein Rubinrot, Sonnengelb

    wird Ton

    ins Lied versöhnen sich

    schwarzer Grashalm

    und entflammter Mohn

    Ute Karin Höllrigl

    Gärten und besonders Bauerngärten im Spätsommer im rubinroten und sonnengelben Leuchten der Dahlien und Sonnenblumen begeisterten mich wie gesagt schon in jungen Jahren. Sie berührten etwas Heiliges in mir, ohne dass ich damals diesem Berührtsein hätte tiefer nachgehen können. Mein Leben war erfüllt von Aufgaben in Familie, Beruf und Weiterbildungen und forderte all meine Kraft im Außen. Das Sehnen nach einem noch Verborgenen, in mir Brachliegenden, das ich in diesen besonderen Augenblicken erahnte, ließ mich nicht mehr los. So suchte ich, sooft ich konnte, auf Spaziergängen Bauerngärten auf und ließ mich von der dem August so eigenen traumhaften Stimmung ein wenig verzaubern. In dem wundersamen Licht der Spätnachmittage war es mir, als zöge ein unsichtbarer Bote durchs Land, die herbstliche Fülle leise verkündend und vermeinend, dass sich Zeit und Ewigkeit in diesem milden Spätsommerleuchten vereinten und Innerstes berührten. Lange Zeit versuchte ich dann die Stimmung dieser frühen Dämmerstunde in Gedichte und Gebete zu fassen, um sie wieder und wieder zu erleben. Zum Beispiel in dieses Gebet:

    Goldgelb steht in Saat ihr Felder,

    wiegt die Halme schwer im Wind.

    In tragend Aehr’ sprecht ihr von alter Mähr.

    Im wiegend Spiel gleicht ihr dem Kind.

    Herr, schenk auch Du mir Begreifen,

    unsres Sommers volle Ernte,

    ehe Stürme durch die Lande streifen,

    schenk Du uns Sicht in Dein weites Planen.

    Die du uns gesät mit Deinem Namen.

    Erst viel später, in der Mitte meines Lebens, war es mir vergönnt, vertiefter dieser Sehnsucht und der Suche nach dem Zeitlosen nachzugehen und bewusst in meinem Leben einen Innenraum zu eröffnen. Es überraschte mich, dass ich so manches Mal diese besondere Stimmung nun in meinen Träumen erleben durfte und dass ihre Botschaften gleich Briefen gelesen werden wollten. Dank eines bewussten Zuwendens und Anlegens eines inneren Gartens im 30. Lebensjahr – wie Ingeborg Bachmanns Erzählung diese besondere Aufbruchszeit benennt – darf ich jetzt in meinen späten Jahren dieses milde sommerliche Leuchten in meinem Innen und in der Natur erleben. In Zusammenschau dieser beiden Wirklichkeiten erfahre ich ein immer tieferes Verwurzeltwerden und ein geistiges Lebendigsein im Alltag. Darin bin ich allerdings immer wieder neu gefragt, die Gartentür nach innen zu öffnen und die Anemone – Sinnbild für mein Dankbarsein – zu erinnern. Mit meiner Anemone gelingt es mir immer wieder, Schattenbehaftetes in Erhellendes zum Wohl des Schönen zu verwandeln, und manchmal darf ich von Gärten, immergrünen Kränzen und Blumen träumen, einem Veilchen, das mich in die Demut öffnet, einer Sonnenblume, die sich zuversichtlich dem Licht zuwendet, oder einer dunkelroten Dahlie, die mich anregt, die Wunder des Lebens mit den Wunden zu verbinden. Sie alle erinnern mich daran, das Leben zu heiligen und die Zeit selbst zärtlich in die Hände zu nehmen, wie seinerzeit mein Bauerngarten. Nicht zu vergessen ist das Gänseblümchen, das mich stets zur Bescheidenheit ermahnt und den Blick auf das Kleine im Alltag lenkt, und die Himmelschlüssel, meine Lieblingsblumen, die ich in der allerletzten Lebensstunde noch dringend brauchen werde; sie gehören zu meinem

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