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Der Mann aus Moland Harbour
Der Mann aus Moland Harbour
Der Mann aus Moland Harbour
eBook54 Seiten34 Minuten

Der Mann aus Moland Harbour

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Über dieses E-Book

Er ist schwarz. Er kommt aus dem ärmsten Viertel Jotowns , dem Hafen der Stadt. Er beteuert seine Unschuld. Trotzdem ist er der Hauptverdächtige Nummer eins, denn er soll der Komplize bei einem Raubmord mit drei Todesopfern gewesen sein. Es gibt ein Beweisfoto, doch außer, dass der Mann darauf schwarz ist, kann die Polizei nichts beweisen. Aber was, wenn sie Beweise erfinden, was, wenn jemand für sie lügt, was, wenn sie seine Waffe finden? Und was, wenn jemand die Wahrheit sagt?
SpracheDeutsch
Herausgebertredition
Erscheinungsdatum9. Okt. 2023
ISBN9783384036889
Der Mann aus Moland Harbour
Autor

Cornelia Walter

N. O. O. C. ist das Pseudonym einer jungen Autorin, die bereits viele Kurzgeschichten verfaßt hat. Sie hat die Matura im Sommer 2022 abgschlossen und bereist seitdem Europa. Unterwegs sammelt sie die Idden für ihre Figuren und Geschichten. Ihr Ziel ist es, mit ihren Worten die Welt zum Umdenken zu animieren und Horizonte zu erweitern.

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    Buchvorschau

    Der Mann aus Moland Harbour - Cornelia Walter

    1/ 11:33

    Im Verhörraum

    Du wirst nicht gesehen. Du wirst nicht geliebt. Du hast kein Daseinsrecht. Du bist allen egal. Du bist Abschaum. Du bist eine Schande für den Rest der Welt. Du bist ein Verbrecher. Du bist eine arme Sau. Du darfst nicht wählen. Du sollst nicht wählen. Du triffst keine gesellschaftsrelevanten Entscheidungen. Du hast keine Macht. Du sollst keine Macht haben. Du sollst klein sein, unsichtbar sein, ein namenloses Gesicht bleiben. Du sollst die Füße still halten, so bleiben, wie dich alle zu kennen glauben. Und wenn du all das nicht tust und merkst, dass du all das bist, was die anderen von dir denken und nichts davon, dann ist es bereits zu spät.

    Der Bulle starrt mir entsinnt in die Augen. Er wartet darauf, dass ich unter dem Druck seiner Augen gestehe. Was zur Hölle habe ich zu gestehen? Ich war in der Downtown-Bank in Jotown, ja. Ich habe versucht, ein Schließfach zu eröffnen, obwohl mein Kontostand der Bevölkerungsdichte der Sahara gleicht, beinahe null, ja. Aber ich habe diese beiden Polizisten nicht erschossen, nein.

    Sag ihm bloß nichts. Er sieht schon aus wie einer, der dir nicht glaubt, dir jedes Wort im Mund umdreht. Fall nicht auf seine fadenscheinigen Angebote herein. Er lügt. Er glaubt dir nicht, wenn du die Wahrheit sagst. Am besten sagst du gar nichts. So wie im Fernsehen. Wenn du das Recht hast zu schweigen, dann tu es, verdammt nochmal. Mach bloß den Mund nicht auf. Und erwecke nicht den Anschein von Verzweiflung. Auch wenn das alles ist, was du gerade spürst. Verzweiflung. Angst. Wer hat schon Angst vor der Polizei, vor den Guten? Wenn du schwarz bist, kennst du es nicht anders. Glaub ihm also kein Wort. Schließe die Augen. Oder lass sie offen. Wer weiß schon, was mit den Aufzeichnungen passiert. Traue niemandem. Er hat keine Beweise. Er könnte welche erfinden. Keiner würde an ihnen zweifeln. Habe ich überhaupt eine Chance?

    Er legt ein Foto auf den Tisch zwischen uns. Es ist schwarzweiss, wie er und ich. Es zeigt einen Mann in einem schwarzen Hoodie, wie ich einen trage, die Kapuze über den Kopf gezogen. Er zielt mit einer Pistole auf ein Ziel, welches auf dem Foto nicht zu sehen ist, vermutlich auf die beiden Polizisten, welche bei dem Überfall erschossen wurden. Die Auflösung der Kamera ist schlecht. Ein Gesicht kann ich nicht ausmachen. Das Einzige was ich erkenne, ist, dass seine Haut schwarz ist, wie meine. Dann legt der karge Mann in Uniform einen Ausdruck meiner Bankunterlagen auf den Tisch. „Was wollten Sie in der Downtown-Bank? Geld abheben kann es ja wohl nicht gewesen sein, sagt er mit einem Unterton, der wohl nur wehtut, wenn man den Hass, der dabei an einen gerichtet, wird heraushört. „Ich wollte ein Bankschliessfach eröffnen, erwidere ich kalt. Er verschränkt seine Arme vor der Brust. „Was wollten Sie darin denn aufbewahren?", fragt er weiter. Ich lehne mich

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