Die Dunkelheit der Trauer teilen: Trauerbegleitung in depressiven Zeiten
Von Uta Schmidt
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Über dieses E-Book
Uta Schmidt
Dipl.-Theol. Uta Schmidt leitet die Arbeitsstelle „Trauerbegleitung, Beratung, Supervision“ in den GFO-Kliniken Troisdorf und ist tätig als Supervisorin, Coach (DGSv, SG) und Dozentin mit den Themen Palliative Care und Trauerbegleitung. Sie ist Vorstandsmitglied im Bundesverband Trauerbegleitung e. V.
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Buchvorschau
Die Dunkelheit der Trauer teilen - Uta Schmidt
Erster Teil: Trauer und Depression
I Trauer macht Sinn
Trauer ist keine Erkrankung und keine Störung
Trauer ist keine Erkrankung, weder in körperlicher noch in psychischer Hinsicht. Trauer kann nicht vorgebeugt werden. Trauer bedarf keiner medikamentösen Behandlung.
Trauernde bedürfen in der Regel keines Arztes, es sei denn, sie können ihrer gewohnten Arbeit nicht mehr nachgehen. Denn: Trauer braucht Zeit, und Trauer kostet Energie und Kraft.
Manchmal bedürfen Trauernde einer ärztlichen Krankschreibung, da der Trauerprozess so viel Raum einnimmt, so viel Energie aufsaugt, dass sie sich nicht auch noch einer anderen Arbeit zuwenden können. Der Arbeitsplatz zeigt sich dann als zusätzliche Herausforderung, die das Maß an Belastung übersteigt. Dann bedarf es einer Diagnosestellung vonseiten des Arztes. Damit rückt Trauer in die Kategorie Krankheit und wird in Zusammenhang mit Depression bzw. anhaltender Trauerstörung gebracht. Das zeigen die Diskussionen um die ICD-10/ICD-11 eindrücklich.
Hinzu kommt, dass Trauernde durchaus auch Krankheitssymptome entwickeln können, die so stark auftreten, dass sie medizinisch abgeklärt werden müssen und unter Umständen auch einer medizinischen Behandlung bedürfen. Trauernde können auch krank werden, ebenso wie Nicht-Trauernde krank werden können. Dennoch sind Trauernde in ihrer Trauer nicht krank. Nur trauernd. Auch wenn sie sich krank vor Trauer fühlen. Denn Trauer ist eine natürliche Reaktion auf einen Verlust. Der Mensch trauert um den Preis seiner Beziehung. Er hat einen Verlust hinnehmen müssen und reagiert mental, körperlich, psychisch und sozial darauf, dass das, was so unmittelbar mit ihm in Verbindung, in Beziehung war, was sein Leben ausgemacht hat, nicht mehr ist: »Wer bin ich, wenn alles, was mich ausgemacht hat, wegbricht und ich der ›Losigkeit‹ ausgesetzt bin?« (Parlings, 2016, S. 31).
Trauer mit schweren depressiven Reaktionen
Trauernde fühlen sich haltlos geworden, denn der Boden ist ihnen unter den Füßen weggezogen. Mitunter sind sie dann orientierungslos, ihr Leben scheint sinnlos, alles Tun erleben sie als zwecklos. Sie fühlen sich lieblos, emotionslos, freudlos. Mutlos schauen sie in die Zukunft. Wenn überhaupt der Blick nach vorn möglich ist. Hoffnungslos geworden werden Trauernde sprachlos, ratlos, perspektivlos. Hilflos kommen sie sich vor. Trostlos erleben sie die Welt, das soziale Umfeld.
Die Trauer zeigt ein schmerzliches Vermissen des Menschen, der so nahegestanden hat und nun nicht mehr ist. Trauer ist ein intensives Erleben der »Losigkeit« in vielen Facetten und Ausformungen und zeigt, was Trauernde mit ihrem liebgewordenen Menschen »losgeworden« sind. Damit zeigen Trauernde mitunter depressive Reaktionen, die in ihrer erlebten Schwere durchaus mit den Symptomen einer Depression vergleichbar sind.
Doch Trauernde bleiben dabei nicht stehen. Denn bei allem, was sie verloren haben, möchten sie nicht den verstorbenen Menschen loslassen. Sie wollen in Beziehung bleiben, auch wenn diese eine andere sein wird als vorher. Sie suchen danach, dem Verstorbenen einen Platz in ihrem Leben zu geben, auch wenn dies ein anderer sein wird als in früherer