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Geschichte, Schuld und Rettung: Studien zur Redaktion, Komposition und Theologie von Ri 1,1-3,30
Zwischen Mensch und Gott: Psalm 45 und die Bedeutung von König und Königin im Rahmen der judäischen Herrschaftstheologie
Das Alte Testament und die Gewalt: Studien zu göttlicher und menschlicher Gewalt in alttestamentlichen Texten und ihren Rezeptionen
eBook-Reihen30 Titel

Wissenschaftliche Monographien zum Alten und Neuen Testament

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Über diese Serie

Miriam von Nordheim-Diehl behandelt das "Korach-Problem" des Alten Testaments. Als das "Korach-Problem" lässt sich folgende Frage beschreiben: Wie kann es sein, dass – wie Num 16f. berichtet – ein Levit mit Namen Korach einen Aufstand gegen Mose und Aaron anführte, er als Strafe mitsamt allen, die zu ihm gehörten, vom Erdboden verschluckt wurde, und trotzdem seine Nachkommen, die Söhne Korachs, als Psalmendichter Berühmtheit erlangten? Die Söhne Korachs werden gemäß den Psalm-Überschriften als Verfasser oder zumindest Sammler und Herausgeber der sogenannten Korachpsalmen angegeben – Psalmen, die zum Teil eine ausgeprägte Zionstheologie enthalten (so Ps 46 und 48). Aber nicht nur das verwundert. Darüber hinaus stellen die Korachiter für die Verfasser der Chronik eine elementare Stütze des Tempelpersonals dar. Der Chronik zufolge waren die Korachiter nicht bloß Leviten, sondern sie waren berühmte Sänger und Torwächter und kämpften sogar als Helden an der Seite Davids. Historisch gesehen wäre eine solche Karriere für die Nachkommen eines Aufrührers, eines Rebellen gegen Mose, undenkbar.
SpracheDeutsch
Erscheinungsdatum25. Juli 2014
Geschichte, Schuld und Rettung: Studien zur Redaktion, Komposition und Theologie von Ri 1,1-3,30
Zwischen Mensch und Gott: Psalm 45 und die Bedeutung von König und Königin im Rahmen der judäischen Herrschaftstheologie
Das Alte Testament und die Gewalt: Studien zu göttlicher und menschlicher Gewalt in alttestamentlichen Texten und ihren Rezeptionen

Titel in dieser Serie (44)

  • Das Alte Testament und die Gewalt: Studien zu göttlicher und menschlicher Gewalt in alttestamentlichen Texten und ihren Rezeptionen

    136

    Das Alte Testament und die Gewalt: Studien zu göttlicher und menschlicher Gewalt in alttestamentlichen Texten und ihren Rezeptionen
    Das Alte Testament und die Gewalt: Studien zu göttlicher und menschlicher Gewalt in alttestamentlichen Texten und ihren Rezeptionen

    Im Alten Testament gibt es immer wieder Texte, die mit Gewalt zu tun haben. Ja, Gott selbst ist Urheber von Gewalt und fordert zugleich Menschen zu gewalttätigem Handeln auf. Wie lässt sich diese Tatsache damit vereinbaren, dass Gott ein Gott der Liebe ist? Zugleich stellt sich die Frage, wie wir heute mit solchen Bibeltexten umgehen. Es ist unbestritten, dass es im Alten Testament immer wieder Texte gibt, in denen von Gewalt die Rede ist, ja in denen Gott selbst als Urheber mit Gewaltakten in Verbindung gebracht wird oder Menschen zu gewalttätigem Handeln auffordert. Auch wenn die historisch-kritische Exegese in vielen Fällen die historischen Hintergründe beleuchten und so einen Großteil des Gewaltpotentials der Texte besser verstehbar machen kann, bleiben solche Texte doch anstößig, wenn man auf ihre Rezeptionsgeschichte schaut. Hier stellt sich die beklemmende Frage, ob die literarische Gewalt der Texte im Lauf der Geschichte zur Legitimierung zwischenmenschlicher Gewalt geführt hat und nach manchen Vertretern der aktuellen Diskussion um Religion und Gewalt sogar führen musste. Die vorliegende Studie setzt daher ein mit einer Standortbestimmung in der Diskussion, die besonders von den Beiträgen des Ägyptologen Jan Assmann mit dem Stichwort der »Mosaischen Unterscheidung« angestoßen wurde. Ein zweiter Teil wendet sich mit Einzeluntersuchungen einigen »Gewalttexten« der Hebräischen Bibel zu. Ein dritter Teil ist der Rezeption solcher Texte in den Makkabäerbüchern gewidmet und fragt, wie in dieser späten biblischen Literatur bereits auf die Hebräische Bibel zurückgegriffen wird, um gewalttätiges Handeln oder Herrschaft zu legitimieren. Der Ausblick am Ende des Buches behandelt punktuell die mittelalterliche Makkabäerrezeption und zeichnet nach, wie solche Legitimationsmuster etwa in der Kreuzzugspropaganda, aber auch darüber hinaus, genutzt werden konnten.

  • Geschichte, Schuld und Rettung: Studien zur Redaktion, Komposition und Theologie von Ri 1,1-3,30

    Geschichte, Schuld und Rettung: Studien zur Redaktion, Komposition und Theologie von Ri 1,1-3,30
    Geschichte, Schuld und Rettung: Studien zur Redaktion, Komposition und Theologie von Ri 1,1-3,30

    Die Monographie setzt mit einem Forschungsbericht zu neueren Tendenzen der Richterbuchforschung ein. Das Richterbuch wird mit unterschiedlichen Botschaften verbunden. Einige Ausleger sehen seine Botschaft in dem Dreiklang von "Gewalt, Herrschaft und Rettung", andere erkennen in ihm die Darstellung starker Frauen oder sehen im Humor das Charakteristikum des Buches. In methodischer Hinsicht zeigen sich unterschiedliche Zugänge zum Buch: mehrschichtiges Wachstum des Buches; Retterbuch als Grundlage; Frauenbuch; biblische Auslegung. - Es folgen Textexegesen zu Ri 1,1-36 mit dem Hinweis auf Siege und Niederlagen der Stämme Israels, zu 2,1-5, in dem das Versagen Israels beschrieben wird, zu 2,6-10 mit seiner Gegenüberstellung von Josuazeit und Richterzeit, zu 2,11-3,6 mit den Rahmenelementen der Richtererzählungen, zu Othniel 3,7-11 und Ehud und Eglon 3,12-30 als die beiden ersten Richter-Helden-Erzählungen. Die Monographie versucht, den überlegten Aufbau dieser Anfangskapitel aufzuzeigen und arbeitet deren theologischen Schwerpunkt mit dem Dreiklang von "Geschichte, Schuld und Rettung" heraus. Die ersten Kapitel sind im wesentlichen das Werk des Deuteronomisten, der mit einer Fülle von Überlieferungen, Traditionen und Informationen die Richterzeit geformt und charakterisiert hat. Dass hinter dieser Darstellung durchaus historische Erfahrungen aus der Zeit der Stämme Israels stehen können, sollte nicht von vornherein ausgeschlossen werden.

  • Zwischen Mensch und Gott: Psalm 45 und die Bedeutung von König und Königin im Rahmen der judäischen Herrschaftstheologie

    Zwischen Mensch und Gott: Psalm 45 und die Bedeutung von König und Königin im Rahmen der judäischen Herrschaftstheologie
    Zwischen Mensch und Gott: Psalm 45 und die Bedeutung von König und Königin im Rahmen der judäischen Herrschaftstheologie

    Ps 45 entfaltet Grundlagen der judäischen Herrschaftstheologie und spiegelt in besonderer Weise die Verhältnisse am Königshof mit den dort üblichen Kommunikationsstrukturen und Zeremonien. In seinem Zentrum steht zum einen der König, dessen Rolle und Amt durch kriegerische und juridische Funktionen bestimmt ist und so die Außen- und Innendimension von Herrschaft erfasst. Als Amtsträger, nicht als Person ist er "zwischen Mensch und Gott" platziert, hat teil an göttlichen Qualitäten und kann daher auch als "Gott" tituliert werden. An der Seite des Königs ist als weiblicher Teil des Königtums die Königin, der ebenfalls eine Sonderrolle zukommt, steht sie doch zwischen König und Volk und hat wesentlichen Anteil am Erhalt der Dynastie. Peter Riede arbeitet die kompositionellen und die motiv- und traditionsgeschichtlichen Zusammenhänge des Psalms heraus und macht sie für eine Rekonstruktion des Hof- und Palastlebens in Juda fruchtbar. Dabei zeigt sich, dass die den Psalm prägenden Bildkonstellationen Teil eines kulturübergreifenden Repertoires sind, das sich auch in der Bildkunst nachweisen lässt.

  • Die Danielrezeption im Markusevangelium

    Die Danielrezeption im Markusevangelium
    Die Danielrezeption im Markusevangelium

    Sebastian Ziera widmet sich der Analyse der Danielrezeption im Markusevangelium. Dabei untersucht er die Text-Text-Bezüge nicht nur punktuell, sondern konzeptionell und gibt einen Gesamtüberblick über ihre Bedeutung für das gesamte Markusevangelium. Als methodischer Ansatz kommen die Erkenntnisse aus der Intertextualitätsforschung, besonders des textorientierten Modells, zum Tragen. Die Untersuchung zeigt, dass der Autor des Markusevangeliums die Rezipienten seines Werkes überdeutlich und sehr bewusst auf das Danielbuch verweist. Dies wird besonders an der Endzeitrede in Mk 13 sichtbar. Weil zudem über das gesamte Evangelium hinweg immer wieder mit unterschiedlicher Deutlichkeit auf das Danielbuch angespielt wird, legt sich der Schluss nahe, dass der Autor des Markusevangeliums das Danielbuch prinzipiell als Subtext seinen Hörern bzw. Lesern präsentiert. Die intertextuellen Bezüge zwischen dem Markusevangelium und dem Danielbuch erweisen sich damit als eine wesentliche Perspektive für ein angemessenes Verständnis des Markusevangeliums. Dabei wird das Danielbuch vom Markus aber nicht nur aufgenommen, vielmehr findet eine kritische und korrigierende Auseinandersetzung mit wesentlichen Inhalten statt: Dies betrifft vor allem die im Danielbuch vorhergesagten Zeiten und Zeichen, den endzeitlichen Krieg und die Rolle des Tempels. Das herausgearbeitete Profil, welches in Bezug auf die Danielrezeption als ambivalent beschrieben werden muss, lässt sich dabei am besten in die Zeit nach der Tempelzerstörung durch die Römer im Jahr 70 n.Chr. einordnen. Ziera liefert damit nicht nur Erkenntnisse in Bezug auf die inhaltliche Ausrichtung des Markusevangeliums, sondern auch wichtige Impulse für die Frage nach der historischen Einordnung.

  • Strebe nach Schalom!: Eine biblisch-ethische Lektüre von Psalm 34

    Strebe nach Schalom!: Eine biblisch-ethische Lektüre von Psalm 34
    Strebe nach Schalom!: Eine biblisch-ethische Lektüre von Psalm 34

    Die ethische Relevanz biblischer Texte liegt in ihrer Literarizität begründet, die fremde Textwelten entstehen lässt und dem Lesenden Möglichkeitsräume des Denkens und Handelns eröffnet. Als Zeugnisse wurzeln sie in einem konkreten soziokulturellen Kontext und fordern ein kritisches ethisches Urteil des Lesenden. Ihre ethische Bedeutung entscheidet sich daran, ob sie auch in der Gegenwart als gerecht bezeugt werden können. Dieses Programm einer ethischen Lektüre biblischer Texte, das an Überlegungen Paul Ricoeurs anschließt, wird an einer Auslegung von Psalm 34 erprobt. Der Psalm erweist sich als ein Kompendium ethischer Schlüsselbegriffe und bietet mit seinem Aufruf zur Solidarisierung mit den Armen und zum Streben nach Gerechtigkeit und Šalom Grundlinien ethischer Orientierung an.

  • Facetten von Gerechtigkeit: Das Lexem צדק in Spr 10,1–22,16; 25–29

    Facetten von Gerechtigkeit: Das Lexem צדק in Spr 10,1–22,16; 25–29
    Facetten von Gerechtigkeit: Das Lexem צדק in Spr 10,1–22,16; 25–29

    Gerechtigkeit scheint ein zentrales Thema alttestamentlicher Texte zu sein. Doch wie nähert man sich einem derart aufgeladenen Begriff an? Ulrike Beiroth widmet sich dem Lexem צדק in Spr 10,1–22,16; 25–29 und arbeitet dessen Bedeutungsebenen heraus. Das Ergebnis ist eine semantische Tiefenbohrung, die die Facetten des Lexems methodisch entschlüsselt. Statt bei der üblichen Übersetzung von צדק mit Gerechtigkeit/gerecht/Gerechter stehen zu bleiben, erfasst Beiroth die verschiedenen Sinndimensionen des Begriffs. Dabei kristallisiert sich heraus, dass die klassischen Übersetzungen des Lexems einerseits zu kurz greifen, dass jedoch andererseits auf den Gerechtigkeitsbegriff nicht einfach verzichtet werden kann. Die philologische Detailarbeit an den poetischen Einzelsprüchen ordnet sie abschließend in den Kontext des Sprüchebuches in seiner Endgestalt ein. Die einzelnen Facetten von Gerechtigkeit ergeben ein Gesamtbild, das bis in aktuelle Debatten hinein anschlussfähig ist.

  • "Was Gott zusammengefügt hat..."?: Eine argumentationsanalytische Untersuchung von Ehe-Scheidung im Neuen Testament am Beispiel von Mk 10,1–12 und 1Kor 7,10–16

    "Was Gott zusammengefügt hat..."?: Eine argumentationsanalytische Untersuchung von Ehe-Scheidung im Neuen Testament am Beispiel von Mk 10,1–12 und 1Kor 7,10–16
    "Was Gott zusammengefügt hat..."?: Eine argumentationsanalytische Untersuchung von Ehe-Scheidung im Neuen Testament am Beispiel von Mk 10,1–12 und 1Kor 7,10–16

    Wofür argumentieren neutestamentliche Texte, wenn sie von Ehescheidung sprechen? Welche Vorstellungen von Ehe setzen sie voraus und welche Argumente führen sie an? Die vorliegende Arbeit geht diesen Fragen beispielhaft anhand von Mk 10,1-12 und 1Kor 7,10-16 nach. Mit Hilfe des argumentationsanalytischen Ansatzes von F. van Eemeren und R. Grootendorst werden die Scheidungsargumentationen analysiert und die den Texten übergeordneten Argumentationsfiguren herausgearbeitet. Für die argumentative Entwicklung der Scheidungspositionen in Mk 10,1-12 und 1Kor 7,10-16 erweist sich insbesondere ihr literarischer Kontext – die markinischen Streitgespräche und 1 Kor 5-7 – als relevant. Hinzu kommt die Bedeutung der antiken Debatten über Ehe und Scheidung, an denen die frühchristlichen Texte partizipieren, aber auch eigene Akzente setzen. Das gilt insbesondere für die Rezeption von Gen 2,24. Ein Ausblick, der sich mit der inner-neutestamentlichen Rezeption von Ehekonzepten und mit der Bezugnahme auf Gen 2,24 in Eph 5,21-33 befasst, schließt die Untersuchung ab.

  • Geschichte, Schuld und Rettung: Studien zur Redaktion, Komposition und Theologie von Ri 1,1-3,30

    Geschichte, Schuld und Rettung: Studien zur Redaktion, Komposition und Theologie von Ri 1,1-3,30
    Geschichte, Schuld und Rettung: Studien zur Redaktion, Komposition und Theologie von Ri 1,1-3,30

    Die Monographie setzt mit einem Forschungsbericht zu neueren Tendenzen der Richterbuchforschung ein. Das Richterbuch wird mit unterschiedlichen Botschaften verbunden. Einige Ausleger sehen seine Botschaft in dem Dreiklang von "Gewalt, Herrschaft und Rettung", andere erkennen in ihm die Darstellung starker Frauen oder sehen im Humor das Charakteristikum des Buches. In methodischer Hinsicht zeigen sich unterschiedliche Zugänge zum Buch: mehrschichtiges Wachstum des Buches; Retterbuch als Grundlage; Frauenbuch; biblische Auslegung. - Es folgen Textexegesen zu Ri 1,1-36 mit dem Hinweis auf Siege und Niederlagen der Stämme Israels, zu 2,1-5, in dem das Versagen Israels beschrieben wird, zu 2,6-10 mit seiner Gegenüberstellung von Josuazeit und Richterzeit, zu 2,11-3,6 mit den Rahmenelementen der Richtererzählungen, zu Othniel 3,7-11 und Ehud und Eglon 3,12-30 als die beiden ersten Richter-Helden-Erzählungen. Die Monographie versucht, den überlegten Aufbau dieser Anfangskapitel aufzuzeigen und arbeitet deren theologischen Schwerpunkt mit dem Dreiklang von "Geschichte, Schuld und Rettung" heraus. Die ersten Kapitel sind im wesentlichen das Werk des Deuteronomisten, der mit einer Fülle von Überlieferungen, Traditionen und Informationen die Richterzeit geformt und charakterisiert hat. Dass hinter dieser Darstellung durchaus historische Erfahrungen aus der Zeit der Stämme Israels stehen können, sollte nicht von vornherein ausgeschlossen werden.

  • Vision und Assoziation: Form- und Motivanalyse hymnenartiger Passagen in der Johannesoffenbarung und Vergleich mit den Orphischen Hymnen

    Vision und Assoziation: Form- und Motivanalyse hymnenartiger Passagen in der Johannesoffenbarung und Vergleich mit den Orphischen Hymnen
    Vision und Assoziation: Form- und Motivanalyse hymnenartiger Passagen in der Johannesoffenbarung und Vergleich mit den Orphischen Hymnen

    Die Johannesoffenbarung verwendet eine reiche Bildsprache, die ein hohes Maß an hermeneutischem Bildungswissen voraussetzt. Dadurch sichert sie sich mit ihren gesellschaftskritischen Inhalten nach außen ab. Wer ihre Botschaft verstehen soll, versteht sie unabhängig vom christlichen Spektrum: Viele Bilder sind nicht nur einem Judenchristen mit alttestamentlichem Hintergrund zugänglich, sondern auch einem Völkerchristen mit paganem Bildungswissen. Margarete Strauss widmet sich diesem Aspekt sowie der formalen Gestaltung von Gesängen, die den paganen Hymnen ähnlich sind. Durch formale und semantische Untersuchungen im Vergleich mit den "Orphischen Hymnen" offenbart sie eine Eigenständigkeit der Johannesoffenbarung, zugleich eine bemerkenswerte Parodie zeitgenössischer Hymnodik und Metaphorik. Dies lässt sich auch gerade durch historische Zeugnisse bestätigen, allen voran die Münzkunde mit ihren bildlichen Botschaften.

  • Das Evangelium in einem rhetorischen Brief: Ein Kommentar zum 1. Thessalonicherbrief

    Das Evangelium in einem rhetorischen Brief: Ein Kommentar zum 1. Thessalonicherbrief
    Das Evangelium in einem rhetorischen Brief: Ein Kommentar zum 1. Thessalonicherbrief

    Der Apostel Paulus leitet mit dem von ihm verfassten 1. Thessalonicherbrief einen historischen Paradigmenwechsel ein, indem er das im frühen Christentum bislang mündlich verkündigte Evangelium von Jesus Christus in einer Schrift entfaltet. Es beginnt ca. 50 n.Chr. die mediale Revolution des Christentums, die sukzessive zu der Sammlung von 27 Schriften im Neuen Testament führen wird. Brieftechnische Merkmale am Beginn und Ende zeigen, dass ein halbamtliches Schreiben der Gemeindegründer an die christliche Bekenntnisgemeinde in Thessaloniki vorliegt. Da Paulus vorschreibt, dass sein Brief in einer Gemeindevollversammlung vorgelesen werden soll, liegt in seiner Mitte eine mit rhetorischen Mitteln gestaltete Kunstrede vor, die aus Narratio, Propositio, Argumentatio und Peroratio besteht. Das rhetorische Genre ist eine beratende Lobrede, die die auf die Wiederkunft Christi sehnsüchtig wartende Naherwartungsgemeinde in den von ihr praktizierten Tugenden von Glauben, Liebe und Hoffnung fördern will. Ziel ist eine vollkommene Heiligkeit, um dem aus dem Himmel herabsteigenden Parusie-Christus einen standesgemäßen Empfang zu bereiten. Besonderen Fokus legt Ulrich Mell auf die im Abschnitt Beweisführung (argumentatio) gemachten ethischen Anweisungen zur Ehe, zu Geschäftsbeziehungen, zur Geschwisterliebe und Haushaltsführung. Die Frage der Hoffnung, wie verstorbene Gemeindeglieder an dem irdischen Zukunftsheil teilnehmen können, löst Paulus, indem er aus dem Glauben an die Auferstehung Christi die Auferstehung eben in diesem Glauben Verstorbener folgert. Damit wird zum ersten Mal im frühen Christentum die heilsmittlerische Bedeutung von Christus entfaltet, sodass die aus Lebenden und wieder lebendig Gewordenen bestehende Gemeinde an dem zukünftigen Sieg der Gottesherrschaft über die Endzeitgewalt beteiligt wird.

  • MTL-Ez 11,25–48,35 und LXX967-Ez 11,25–48,35: Synoptische Leseausgabe des hebräischen und des griechischen Textes

    MTL-Ez 11,25–48,35 und LXX967-Ez 11,25–48,35: Synoptische Leseausgabe des hebräischen und des griechischen Textes
    MTL-Ez 11,25–48,35 und LXX967-Ez 11,25–48,35: Synoptische Leseausgabe des hebräischen und des griechischen Textes

    Dieser Band enthält eine Leseausgabe von MTL-Ez 11,25–48,35 und LXX967-Ez 11,25–48,35. Der erhaltene Ezechieltext des Papyrus 967 wurde bislang nur in Teilpublikationen veröffentlicht und wird in der Leseausgabe erstmalig am Stück zugänglich. Die hebräischen und griechischen Texte sind synoptisch korrespondierend in relativ kurzen Zeilen organisiert. Auf diese Weise sind – da in der griechischen Übersetzung in der Regel die hebräische Wortfolge und die Satzstruktur genau nachgeahmt wurde – Unterschiede zwischen den beiden Textfassungen gut erkennbar. In Anmerkungen sind die wichtigsten Fälle ausgewiesen, in denen alle anderen griechischen Handschriften vom Text der "Leithandschrift" LXX967-Ez abweichen. Verzeichnet sind zudem Fälle, in denen die Ezechiel-Handschriften vom Toten Meer einen anderen Text als MTL haben, die Qere-Lesarten und die (seltenen) Fälle von Schreibfehlern im Papyrus. Das Buch ist ein wichtiges Hilfsmittel für die Erschließung der ezechielischen Texte in Bezug auf Textentstehung.

  • MTL-Ez 11,25–48,35 und LXX967-Ez 11,25–48,35: Synoptische Übersetzung und Analyse der Kommunikationsstruktur

    MTL-Ez 11,25–48,35 und LXX967-Ez 11,25–48,35: Synoptische Übersetzung und Analyse der Kommunikationsstruktur
    MTL-Ez 11,25–48,35 und LXX967-Ez 11,25–48,35: Synoptische Übersetzung und Analyse der Kommunikationsstruktur

    Dieser Band bietet eine wort- und strukturgetreue deutsche Neuübersetzung des MTL-Ez 11,25–48,35 unter gleichzeitiger Vorlage der erstmaligen Übersetzung von LXX967-Ez 11,25–48,35. Die Übersetzungen sind synoptisch angeordnet. Wesentliche Unterschiede zwischen den Textfassungen sind markiert (z.B. substantielle Zusätze in der einen oder anderen Fassung). Auf Gründe für die Unterschiede wird vielfach in Anmerkungen eingegangen; beispielsweise, wenn Unterschiede darauf hindeuten, dass der griechische Übersetzer(kreis) einen vom MT abweichenden hebräischen Text vorliegen hatte. Zahlreiche philologische Anmerkungen erschließen den Text. Darüber hinaus werden detaillierte Angaben zur Kommunikationsstruktur der beiden Fassungen gemacht, etwa durch ein redaktionelles Überschriftensystem, das die Kommunikationsebenen ausweist. Das Buch ist ein wichtiges Hilfsmittel für die Erschließung der ezechielischen Texte in Bezug auf Textentstehung und rhetorische Strukturen.

  • Die Nichtgläubigen – οἱ ἄπιστοι: Über die Funktion abgrenzender Sprache bei Paulus

    Die Nichtgläubigen – οἱ ἄπιστοι: Über die Funktion abgrenzender Sprache bei Paulus
    Die Nichtgläubigen – οἱ ἄπιστοι: Über die Funktion abgrenzender Sprache bei Paulus

    Teil der Entstehung des frühen Christentums ist die Entwicklung einer ›christlichen‹ Sprache, die dieses beschreibt und bezeichnet. Der Glaube war in diesem Prozess für Paulus das entscheidende Kriterium von Zugehörigkeit und Abgrenzung. Bemerkenswerterweise spricht Paulus über die Nichtgläubigen - also diejenigen, die nicht dazu gehören - völlig ohne Polemik und die Bezeichnung begegnet auch in keinem Lasterkatalog. Die Untersuchung der Bezeichnung "die Nichtgläubigen" hat gezeigt, dass Paulus diese weniger dazu gebraucht, eine bestimmte Gruppe als nicht oder ungläubig zu beschreiben, oder zu diskutieren, warum die Nichtgläubigen nicht glauben. Vielmehr hat die Bezeichnung eine bestimmte paränetische und identitätsstiftende Funktion: Sie dient der Abgrenzung gegenüber der nichtgläubigen Vergangenheit der Glaubenden, sie dient der Abgrenzung gegenüber der heidnischen Welt und sie dient der (eschatologischen) Vergewisserung der Glaubenden.

  • Behemot und Leviathan: Studien zur Komposition und Theologie von Hiob 38,1-42,6

    Behemot und Leviathan: Studien zur Komposition und Theologie von Hiob 38,1-42,6
    Behemot und Leviathan: Studien zur Komposition und Theologie von Hiob 38,1-42,6

    Die Gottesreden (Hi 38,1 - 42,6) bilden den Höhepunkt der Hiobdichtung und werden als Schlüssel zu ihrem Gesamtverständnis angesehen. Die vorliegende Arbeit versucht, die Gottesreden durch das Welt-, Gottes- und Menschenverständnis des Hiobbuches verständlich zu machen. Als Lösung des Hiobproblems stehen die mythischen Repräsentanten Behemot und Leviathan. Die Existenz beider Tiere, hinter denen sich zoologisch Nilpferd und Krokodil verbergen und zu denen sich in den Gottesreden des Hiobbuches noch weitere 10 Tiere dazugesellen (Hi 38,39 - 39,30), stellt Hiob vor die entscheidende Frage und zwingt ihn dazu, sich und sein Leiden an Gott und Welt neu zu sehen.

  • Judas: Einer der nachösterlichen Zwölf

    Judas: Einer der nachösterlichen Zwölf
    Judas: Einer der nachösterlichen Zwölf

    Judas wird in allen Evangelien als "einer der Zwölf" – nicht wie die anderen als "einer seiner Jünger" – charakterisiert. Die These Siegfried Berglers ist, dass "die Jünger" und "die Zwölf" zwei verschiedene Gruppen bezeichneten: Erstgenannte, in unterschiedlicher Zahl, waren Jesu Schüler; hingegen zeugen die festen Zwölf-Namen-Listen von einem nachösterlichen Gremium/Presbyterium der Jerusalemer Urgemeinde, das sich aufgrund einer Christophanie als Repräsentanz des endzeitlichen Israel verstand. Diesem Kollegium gehörten (auch) vormalige Jünger Jesu an – und Judas. Daher der Titel Judas und die nachösterlichen Zwölf. Die Monographie umfasst neben der Exegese sämtlicher Judas-Auftritte eine Betrachtung aller Zwölfer-Stellen im NT – beginnend mit 1Kor 15,5 ("erschienen den Zwölfen") über den Befund der Logienquelle ("...sitzen auf zwölf Thronen", Mt 19,28 par Lk 22,30) bis zu Apk 21 ("zwölf Grundsteine"). Auch erfolgt eine kritische Würdigung des ambivalenten Judas-Bildes im gnostischen Judas-Evangelium. Judas, der in der Gemeinde eine prominente Funktion ausübte (vgl. Apg 1,20: "sein Aufsichtsamt"), dürfte den Glauben an Jesu göttliche Herkunft oder Messianität aufgekündigt, sich zum Judentum zurückgewandt (vgl. Joh 6,64.66.71) und dadurch zur Auflösung des Zwölferkreises beigetragen haben. Man hat ihn ver­teufelt, für tot erklärt (vgl. die drei verschiedenen "Tode" des Gottlosen: Mt 27, Apg 1, Papias) und schließlich in die Vita Jesu als dessen "Verräter", korrekt: "Auslieferer", zurückprojiziert (re­trojiziert).

  • Ismael: Israels Selbstwahrnehmung im Kreis der Völker aus der Nachkommenschaft Abrahams

    Ismael: Israels Selbstwahrnehmung im Kreis der Völker aus der Nachkommenschaft Abrahams
    Ismael: Israels Selbstwahrnehmung im Kreis der Völker aus der Nachkommenschaft Abrahams

    Thomas Naumann geht in seiner Analyse der Hagar-Ismael-Episoden der Genesis der Frage nach, warum Ismael so positiv in die Verheißungstheologie der Abrahamerzählung eingezeichnet wird, obwohl er weder als Ahnvater Israels noch als Israel-Erbe Abrahams figuriert, sondern als Vater arabischer Völker. Im Ergebnis reflektiert Israel an dieser Figur, dass der Segen und die bleibende Fürsorge Gottes auch den nichtisraelitischen Völkern aus der Nachkommenschaft Abrahams gelten. Ismael ist weder als Feind noch als Gegenpool zu Isaak aufzufassen, wie dies Paulus in Gal 4 betont hat, sondern als Verheißungskind und Partner im Bundesschluss, ein Vorläufer Isaaks, der die Segnungen und die Zumutungen Gottes mit seinem jüngeren Bruder teilt und diese vorwegnimmt. Die Genesis bietet eine theologisch reflektierte inklusive Sicht auf Ismael und seine Mutter Hagar. Nach Naumanns Ergebnissen kann sich die in der christlichen und jüdischen Rezeptionsgeschichte dominierende negative Sicht Ismaels, die in Exkursen jeweils in den Blick kommt, nicht auf die Genesiserzählung stützen. Naumanns Studie bietet eine fulminante theologische Rehabilitation dieser auch im Hinblick auf die islamische Rezeption interessanten biblischen Gestalt.

  • Jhwh: der Wettergott Hoseas?: Der "ursprüngliche" Charakter Jhwhs ausgehend vom Hoseabuch

    Jhwh: der Wettergott Hoseas?: Der "ursprüngliche" Charakter Jhwhs ausgehend vom Hoseabuch
    Jhwh: der Wettergott Hoseas?: Der "ursprüngliche" Charakter Jhwhs ausgehend vom Hoseabuch

    Der Monotheismus in Israel entwickelte sich über einen längeren Zeitraum hin. Was stand am Anfang dieser Entwicklung? Was für ein Gott war Jhwh, bevor er zu "dem einen" Gott wurde? Die Antworten auf diese Fragen variieren, je nachdem, wie man den Namen Jhwh etymologisch herleitet und wie man für literarisches Urgestein gehaltene Texte literar- und traditionsgeschichtlich einordnet. In der Regel werden als Quellen dabei fast ausschließlich poetische Texte herangezogen (v.a. Ri 5, Hab 3, Dtn 33; Ps 68). Szabolcs-Ferencz Kató geht dieser Frage auf eine andere Weise nach, indem er nämlich mit Hosea ein relativ altes prophetisches Buch motivgeschichtlich untersucht und darin ein archaisches Gottesprofil herausarbeitet. Dementsprechend dominieren bei Jhwh die Wettergottzüge des Baal-Hadad-Typs, was sich so interpretieren lässt, dass Jhwh ursprünglich selbst ein Wettergott dieser Art war.

  • MT-Jeremia und LXX-Jeremia 25-52: Synoptische Übersetzung und Analyse der Kommunikationsstruktur

    MT-Jeremia und LXX-Jeremia 25-52: Synoptische Übersetzung und Analyse der Kommunikationsstruktur
    MT-Jeremia und LXX-Jeremia 25-52: Synoptische Übersetzung und Analyse der Kommunikationsstruktur

    In diesem Band wird eine philologisch exakte wort- und strukturgetreue deutsche Neuübersetzung des zweiten Teils (Kapitel 25-52) des hebräischen Jeremiabuches und gleichzeitig eine Neuübersetzung des griechischen Jeremiabuches vorgelegt; beide antike Textfassungen unterscheiden sich in Bezug auf Struktur und Umfang signifikant. In der synoptischen Übersetzung sind wesentliche Unterschiede zwischen den Fassungen markiert; die einzelnen Sinnabschnitte sind durch Überschriften und ein System von Anführungszeichen strukturiert. Das Buch ist ein wichtiges Hilfsmittel für die Erschließung der jeremianischen Texte in Bezug auf Textentstehung und rhetorische Strukturen.

  • Gott und seine Söhne: Das Gottesbild des Galaterbriefs

    Gott und seine Söhne: Das Gottesbild des Galaterbriefs
    Gott und seine Söhne: Das Gottesbild des Galaterbriefs

    In Untersuchungen der Texte des Neuen Testaments stand in Fachkreisen über viele Jahrzehnte die Betrachtung Christi im Mittelpunkt. Erst in den letzten Jahren wendet man sich stärker der Frage zu, welche Rolle Gott in diesen Texten spielt. In »Gott und seine Söhne« wendet sich die Verfasserin der Funktion Gottes in einem der wichtigsten Briefe des Apostels Paulus zu und arbeitet heraus, dass Gott vor allem als gnädiger Vater erscheint, der die Glaubenden an Sohnes statt annimmt und sie somit auf eine Christus vergleichbare Stufe stellt. Zudem wird Gott besonders als ein mit den Menschen durch Verheißungen und durch das Evangelium kommunizierender beschrieben.

  • Die Impertinenz Jakobs: Eine relecture der Jakob-Esau-Erzählungen vor einer text- und metapherntheoretischen Hermeneutik Paul Ricoeurs

    Die Impertinenz Jakobs: Eine relecture der Jakob-Esau-Erzählungen vor einer text- und metapherntheoretischen Hermeneutik Paul Ricoeurs
    Die Impertinenz Jakobs: Eine relecture der Jakob-Esau-Erzählungen vor einer text- und metapherntheoretischen Hermeneutik Paul Ricoeurs

    Die Rezeption Paul Ricœurs erfolgt in den alttestamentlichen Bibelwissenschaften bis heute eklektisch. Martina Weingärtner setzt hierzu einen Kontrapunkt und erarbeitet die Anwendung seiner Hermeneutik im Dialog mit alttestamentlicher Exegese. Die Syntheseleistung besteht darin, die Reflexionen Ricœurs zu bündeln und in eine Methodik des Textverstehens zu übersetzen, die das Proprium biblischer Texte wahrnimmt. Die Analyse (Erklären) der Episode des Linsengerichts (Gen 25,29–34) bildet den Ausgangspunkt der Studie. In einer konstruktiven Erweiterung historisch-kritischer Methodik zielt die Interpretation (Verstehen) darauf, diese Erzählung als bedeutungsvolle Geschichte und deren existentielle Funktion wahrzunehmen. So kann die Autorin neue Erkenntnisse gegenüber bisherigen Exegesen präsentieren, die von einer Esau-Konzentration und dessen negativer Einschätzung absehen. Die "Verkaufsepisode" als Schulderzählung zu lesen, eröffnet eine vertieft theologische Deutung eines diesbezüglich eher stiefmütterlich behandelten Textes.

  • Von der Mitte der Gottesstadt bis ans Ende der Welt: Psalm 46 und die Kosmologie der Zionstradition

    Von der Mitte der Gottesstadt bis ans Ende der Welt: Psalm 46 und die Kosmologie der Zionstradition
    Von der Mitte der Gottesstadt bis ans Ende der Welt: Psalm 46 und die Kosmologie der Zionstradition

    Ziel der vorliegenden Studie ist die Rekonstruktion der Kosmologie der Zionstradition, ausgehend von einer motivgeschichtlichen Untersuchung von Psalm 46 als Einzeltext im Kontext seiner alttestamentlichen und altorientalischen Sachparallelen. Methodisch verwendet diese Arbeit für die Beschreibung dieses Sachverhalts den Begriff des kulturellen Symbolsystems, um die Wechselwirkung von geglaubter Kosmologie und gelebten Ethos zu plausibilisieren. Einen Schwerpunkt der Arbeit bildet dabei das Motiv der Gottesstadt.

  • Der gegenwärtige Gott: Die paulinische Rede von Gott im Horizont der Tradition

    Der gegenwärtige Gott: Die paulinische Rede von Gott im Horizont der Tradition
    Der gegenwärtige Gott: Die paulinische Rede von Gott im Horizont der Tradition

    Nach langer Zeit hat die Paulus-Forschung das Thema der "Gotteslehre" entdeckt. Die "Rede von Gott" ist für Paulus keine selbstverständliche Voraussetzung. Vielmehr muss er sie von seiner Christus-Begegnung vor Damaskus ausgehend neu durchdenken. Dabei bezieht er sich nicht nur auf die frühjüdische, sondern auch auf die frühchristliche Tradition, die er vor seiner Bekehrung als Blasphemie angesehen hatte. In dieser frühchristlichen Tradition sind wesentliche Aussagen über die Christologie bereits enthalten. Paulus "erfindet" also keine neue Christologie, wie häufig suggeriert wird. Er durchdenkt vielmehr die Konsequenzen der Christus-Offenbarung für die Gotteslehre und die Soteriologie. Dieser Prozess von Tradition und Interpretation wird in der Untersuchung an den paulinischen Hauptbriefen in chronologischer Reihenfolge entlanggehend nachgezeichnet. So entsteht ein zusammenhängendes Bild der paulinischen Rede von Gott sowie eine Beschreibung des Prozesses, in der die Theologie des Paulus sich entwickelt. Deutlich wird: Paulus ist viel "traditioneller" als oft angenommen wird. Seine Wirkung ist aber darin begründet, dass er eine Interpretation der Tradition vornimmt, die konsequent von dem Gedanken des gegenwärtigen Gottes bestimmt ist.

  • Conditio humana: Studien zum Gilgameschepos und zu Texten der biblischen Urgeschichte am Beispiel von Gen 2-3 und 11,1-9

    Conditio humana: Studien zum Gilgameschepos und zu Texten der biblischen Urgeschichte am Beispiel von Gen 2-3 und 11,1-9
    Conditio humana: Studien zum Gilgameschepos und zu Texten der biblischen Urgeschichte am Beispiel von Gen 2-3 und 11,1-9

    Diese Studie, ein wissenschaftliches Fachbuch im Grenzgebiet von alttestamentlicher Exegese und Altorientalistik, enthält Auslegungen zum Gilgameschepos sowie zu Gen 2-3 und 11,1-9. Dabei ist ein historisch-kritischer und religionsgeschichtlicher Zugang gewählt, der allerdings nicht als Selbstzweck betrieben wird. Ziel der Arbeit ist es, an den Texten grundlegende anthropologische Einsichten zu gewinnen und in den Gesprächshorizont der Gegenwart einzubringen. Der Zugang zu gegenwärtigen Diskursen wird über ein an der Philosophischen Anthropologie orientiertes heuristisches Konzept gesucht, das in Teil A der Arbeit vorgestellt wird.

  • Gott ist es ja, der uns für gerecht erklärt: Eine Studie zu den verschiedenen Bedeutungen und Funktionen der δικαι-Termini im Römerbrief

    Gott ist es ja, der uns für gerecht erklärt: Eine Studie zu den verschiedenen Bedeutungen und Funktionen der δικαι-Termini im Römerbrief
    Gott ist es ja, der uns für gerecht erklärt: Eine Studie zu den verschiedenen Bedeutungen und Funktionen der δικαι-Termini im Römerbrief

    Dieses Buch ist das Ergebnis einer Studie, die die Bedeutung und Rolle der im Römerbrief häufig verwendeten δικαι-Termini analysiert. Seo-Jun Kim zeigt, dass die Terminologie des Paulus nicht im Rahmen einer theologischen Kategorie aufgeht, vielmehr verschiedenste referenzielle Bedeutungen aufweist und eine Vielzahl von Rollen im jeweiligen Kontext spielt. Bestehende Studien haben sich hauptsächlich auf die Interpretation des Ausdrucks δικαιοσύνη θεοῦ konzentriert und argumentiert, dass es sich hierbei um Gottes Gabe (R. Bultmann), Gottes rettende Macht (E. Käsemann, P. Stuhlmacher) oder Gottes Bundestreue (J. D. G. Dunn, N. T. Wright) handele. Diese Studie untersucht erschöpfend und von Grund auf neu alle δικαι-Begriffe im Römerbrief in ihren jeweiligen Kontexten und beleuchtet sie in Korrelation zu den entsprechenden Referenztexten. Darüber hinaus finden die traditionsgeschichtlichen Beziehungen der δικαι-Terminologie des Paulus hinsichtlich ihrer gedanklichen und sprachlichen Ähnlichkeit mit dem Alten Testament und der jüdischen Literatur in jeder exegetischen Analyse ausführliche Erläuterung. Somit liefert dieses Buch eine präzise Kategorisierung der referenziellen Semantik der δικαι-Begriffe. Die Leser sollen befähigt werden, die verschiedenen Argumentationsstränge im Römerbrief mit Blick auf diesen Schlüsselbegriff besser nachzuvollziehen.

  • "Wenn ein Mensch stirbt, lebt er dann wieder auf?" (Hi 14,14): Zur Frage einer Jenseitshoffnung im hebräischen und im griechischen Hiobbuch

    "Wenn ein Mensch stirbt, lebt er dann wieder auf?" (Hi 14,14): Zur Frage einer Jenseitshoffnung im hebräischen und im griechischen Hiobbuch
    "Wenn ein Mensch stirbt, lebt er dann wieder auf?" (Hi 14,14): Zur Frage einer Jenseitshoffnung im hebräischen und im griechischen Hiobbuch

    "Wenn ein Mensch stirbt, lebt er dann wieder auf?" Hiob artikuliert diese Frage in Hi 14,14 so direkt wie kein anderer in der Bibel. Doch eine direkte Antwort gibt er nicht. Die Antwort muss man aus seinen Reden erschließen und diese hängt davon ab, was man unter "sterben" und "wiederaufleben" versteht. Die Forscher, die dieses Thema behandelt haben, sind verschiedenster Meinungen. Manche bejahen die Frage, manche verneinen sie und andere vertreten eine Zwischenposition. Dies liegt vor allem daran, dass die methodischen Zugänge unterschiedlich und z.T. von textexternen Hypothesen überlagert sind. Hinzu kommt, dass das Hiobbuch durch seinen Stil und Wortschatz besonders anspruchsvoll ist. In der vorliegenden Arbeit ist die Autorin deshalb um eine textgemäße Deutung der Texte bemüht. Und dies macht sie auf eine originelle und innovative Weise. Dabei geht sie anhand drei Leittexte auf die Frage einer Jenseits- bzw. Auferstehungshoffnung im Hiobbuch differenziert und umsichtig ein. Anschließend versucht sie, die Rolle des spätnachexilischen Hiobbuches in der Frage nach der Auferstehungsvorstellung und dem ewigen Leben in der Bibel zu definieren. Mit diesem Buch füllt die Autorin ebenfalls eine Forschungslücke aus, denn sie bearbeitet die hebräischen Texte nicht nur religions-, traditions- und theologiegeschichtlich, sondern macht auch eine Exegese der griechischen Leittexte. Trotz der Komplexität des Themas ist die Arbeit gut zu lesen und verständlich geschrieben.

  • Hiobs Weg zu seinem persönlichen Gott: Studien zur Interpretation von Psalmentheologie im Hiobbuch

    Hiobs Weg zu seinem persönlichen Gott: Studien zur Interpretation von Psalmentheologie im Hiobbuch
    Hiobs Weg zu seinem persönlichen Gott: Studien zur Interpretation von Psalmentheologie im Hiobbuch

    Das Hiobbuch erzählt die Geschichte des Mannes Hiob, der in seinem Vertrauen auf Gott zutiefst erschüttert wird. Nachdem er seinen Reichtum, seine Kinder und seine Gesundheit verloren hat, sieht er sich nur noch in der Lage, zu klagen. Anders als die Beter aus den Psalmen kann er Gott nicht mehr direkt ansprechen oder Bitten an ihn richten. Im weiteren Verlauf des Buches durchläuft seine Gottesbeziehung jedoch eine Veränderung. Diese führt von dem Wunsch zu sterben und Gottes bedrohlicher Nähe zu entkommen hin zu dem Wunsch nach Gottesnähe und einer Antwort Gottes. Nach einer Gottesbegegnung bekundet Hiob seine Absicht, sich in allen Schwierigkeiten seines Lebens wie in den Psalmen an seinen Gott zu wenden. Die Autorin untersucht, wie Hiobs Weg zu seinem persönlichen Gott verläuft, welche Faktoren auf diesem Weg entscheidend sind und wie sich die Hiobautoren kritisch mit der Theologie der Psalmen auseinandersetzen.

  • Das Buch Nahum: Eine vergleichende Untersuchung des masoretischen Texts und der Septuagintaübersetzung

    Das Buch Nahum: Eine vergleichende Untersuchung des masoretischen Texts und der Septuagintaübersetzung
    Das Buch Nahum: Eine vergleichende Untersuchung des masoretischen Texts und der Septuagintaübersetzung

    Diese Studie legt eine detaillierte Untersuchung des Nahumbuchs vor. Im Vordergrund steht der Vergleich des hebräischen Texts mit seiner ersten griechischen Übersetzung, der Septuaginta. Einerseits wird die Übersetzungsweise analysiert, andererseits die hebräische Vorlage, die zum Erstellen der griechischen Übersetzung benutzt wurde, rekonstruiert. Es folgen drei Detailstudien, die die drei quantitativ auffallendsten Differenzen zwischen dem masoretischen Text und der Septuaginta mittels textkritischer Methode und unter Einbezug biblischer und nichtbiblischer (griechischer, ägyptischer und akkadischer) Quellen untersuchen. Sodann wird herausgearbeitet, dass mit Septuaginta und masoretischem Text Zeugen zweier Textstufen/Editionen vorliegen. Der masoretische Text bietet einen Konsonantentext, der letzte redaktionelle Änderungen erfahren hat, die die hebräische Vorlage der Septuaginta noch nicht aufwies.

  • Zukunftsvorstellungen in Jesaja 49-55: Eine textpragmatische Untersuchung von Kommunikation und Bildwelt

    Zukunftsvorstellungen in Jesaja 49-55: Eine textpragmatische Untersuchung von Kommunikation und Bildwelt
    Zukunftsvorstellungen in Jesaja 49-55: Eine textpragmatische Untersuchung von Kommunikation und Bildwelt

    "Was wird kommen, und wie wäre es, wenn es gut wäre?" Diese Frage könnte als Überschrift für Jesaja 49-55 dienen. Die Analyse der Kommunikationsstruktur der Texte im Rahmen einer pragmatischen Texttheorie erschließt, wie Zukunftsvorstellungen in den Jesajatexten vermittelt und in der Kommunikation entfaltet und entwickelt werden. Die Studie zeigt, dass mit "Zion" und dem "sogenannten Gottesknecht" zwei Figuren im Zentrum der Texte stehen, mit denen verschiedene Zukunftsmodelle und unterschiedliche Formen der Beziehung zu JHWH nebeneinandergestellt werden.

  • Gemacht zu einem Königreich und Priestern für Gott: Eine Auslegung der basileia-/basileuw-Aussagen in Offb 1,6; 5,10; 20,4.6 und 22,5

    Gemacht zu einem Königreich und Priestern für Gott: Eine Auslegung der basileia-/basileuw-Aussagen in Offb 1,6; 5,10; 20,4.6 und 22,5
    Gemacht zu einem Königreich und Priestern für Gott: Eine Auslegung der basileia-/basileuw-Aussagen in Offb 1,6; 5,10; 20,4.6 und 22,5

    Die Autorin untersucht die Verwendung von Herrschaftsterminologie in Bezug auf die Gläubigen in der Offenbarung des Johannes (Offb 1,6; 5,10; 20,4.6; 22,5). Das Buch bietet einen bisher nicht an einem Einzelproblem der Offb erprobten Interpretationsansatz: Es werden immer mehrere Auslegungsmöglichkeiten einer Stelle vorgestellt, die zum einen durchlaufend verschiedene Lesarten des griechischen Textes berücksichtigen, zum anderen damit rechnen, dass erstmalige Lektüre und wiederholte Relektüre der auszulegenden Stellen zu unterschiedlichen Interpretationen führen können.

  • Nah ist und schwer zu fassen der Gott: Die ambivalente Beschreibung der Nähe Gottes in Jer 20,7-18 und Ps 139

    Nah ist und schwer zu fassen der Gott: Die ambivalente Beschreibung der Nähe Gottes in Jer 20,7-18 und Ps 139
    Nah ist und schwer zu fassen der Gott: Die ambivalente Beschreibung der Nähe Gottes in Jer 20,7-18 und Ps 139

    Elisabeth Krause-Vilmar untersucht die ambivalente Beschreibung der Nähe Gottes in Psalm 139 und Jer 20,7-18. Psalm 139 handelt von der Nähe Gottes, die dynamisch und existentiell beschrieben wird: als bedrohlich und fremd, aber auch als beschützend und tröstlich. Eine solch existentielle und ambivalente Erfahrung der Nähe Gottes kennzeichnet auch die letzte Konfession Jeremias (Jer 20,7-18). So weisen Ps 139 und Jer 20,7-18 über die heute – auch in Predigten – verbreitete Vorstellung hinaus, die Nähe Gottes werde vorwiegend positiv und die Ferne negativ erfahren. Die Studie verbindet die Exegese von Jer 20,7-18 und Ps 139 mit der Rezeption der Texte in ausgewählten Predigten aus dem 20. Jahrhundert von Dietrich Bonhoeffer und Paul Tillich, um Möglichkeiten der religiösen Rede von der Nähe Gottes auszuloten. Das Gottesbild von Jer 20,7-18 und Ps 139 beinhaltet herausfordernde Aspekte, die von einem inneren Ringen mit Gott erzählen. Die Autorin ermutigt dazu, in der Verkündigungspraxis diese Ambivalenzen im Gottesbild anzusprechen. Sie plädiert für eine detaillierte Wahrnehmung der in den Texten verarbeiteten Erfahrung, dass die Nähe Gottes nicht einlinig positiv sondern zugleich herausfordernd und bedrängend sein kann. Sie führt vor, wie der hermeneutische Bogen von der Exegese bis in die heutige Predigtpraxis zu spannen ist – einen Bogen, der unter der Spezialisierung der gegenwärtigen theologischen Wissenschaft nicht selten aus dem Blick gerät.

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