Agnes Stache-Weiske (1962-2021) - Korrespondenzen aus den Jahren 2016-2021 zur Geschichte der Sprachwissenschaft
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Der Herausgeber ist habilitierter Historiker und Bibliothekar und beschäftigt sich mit ostasiatischen Themen.
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Agnes Stache-Weiske (1962-2021) - Korrespondenzen aus den Jahren 2016-2021 zur Geschichte der Sprachwissenschaft - Hartmut Walravens
Inhalt
Abkürzungen
Agnes Stache-Weiske zum Gedenken (1962–2021)
Vorbemerkung
Korrespondenz
Namenregister
Abkürzungen
Agnes Stache-Weiske (1962–2021) zum Gedenken
Am 31. März 2021 ist Agnes Stache-Weiske, die profilierte und begeisterte Erforscherin der Geschichte der Indologie, in ihrem Heimatort Grafing gestorben.
Sie wurde am 11. Jan. 1962 in Jakarta als Tochter des Goethe-Institutsleiters Wilfried STACHE und seiner Frau Valentina STACHE-ROSEN geboren. Sie besuchte die Deutschen Schulen in Karachi, Teheran und Bangalore, das Gymnasium in Reichersbeuern, studierte an der Universität München Indologie, Archäologie, Ethnologie und Indische Kunstgeschichte und erwarb den Grad einer Magistra Artium in Indologie.
1990 fiel ihr die Aufgabe zu, die zweite Auflage des Buches German Indologists ihrer Mutter herauszugeben. Auch in der Folgezeit arbeitete sie immer wieder familienbezogen. So gab sie die Briefe des lippischen Kanzlers Friedrich BALLHORN-ROSEN (1774–1855), eines Vorfahren mütterlicherweits, an seinen Sohn Georg (1820–1891) in Konstantinopel heraus (1999). Des letzteren Reisenotizen aus den Jahre 1843–44 publizierte sie zusammen mit Frank MEIER-BARTHEL (2021). Auch gab sie mit Rosane ROCHER eine Biographie von Friedrich ROSEN (1805–1837), dem älteren Bruder Georg ROSENs, heraus.
Im Rahmen von Projekten mit dem Würzburger Lehrstuhl für Indologie und der Tübinger Universitätsbibliothek bearbeitete sie die Briefe Otto BÖHTLINGKs an Rudolf ROTH (Briefe zum Petersburger Wörterbuch. 2007), dem 2015 ein Indexband (mit G. ZELLER und Frank KÖHLER) folgte. Vor allem ist noch Agnes Weiskes Dissertation, eine Biographie BÖHTLINGKs zu nennen („... für die Wißenschaft, der ich von ganzer Seele lebe". 2017).
Die Bearbeitung der Briefe des in Petersburg tätigen polyglotten Linguisten Anton SCHIEFNER (1817–1879) ergab sich zufällig: Der Berichterstatter hatte die Hälfte des Briefwechsels SCHIEFNERs mit Albrecht WEBER (1825–1901) bearbeitet und neigte dazu, die Arbeiten zugunsten anderer Vorhaben ruhen zu lassen. SCHIEFNERs Handschrift war recht gewöhnungsbedürftig; er wechselte aus der deutschen Schrift in die lateinische oder kyrillische, zitierte griechische, lateinische, russische, tibetische und Sanskritausdrücke, auch finnische und estnische und kaukasische, und so war der Lese- und Kommentierungsaufwand nicht unbeträchtlich. Da teilte Agnes WEISKE mit, sie habe die Briefe an WEBER alle gelesen, wenn auch nicht transkribiert. Damit war der Weg zu einer fruchtbaren Zusammenarbeit gebahnt. Logischerweise folgten bald andere Korrespondenzen SCHIEFNERs, die gleichfalls gemeinsam bearbeitet wurden. Lediglich der letzte Band der Edition kam über die erste Transkription und Kommentierung krankheitsbedingt nicht mehr hinaus und erschien als Gedenkband.
Die Zusammenarbeit war traumhaft – die Arbeit ging wie am Schnürchen. Fragen wurden postwendend beantwortet, Lücken der Transkription umgehend gefüllt, obskurste Personen wurden ermittelt, Einleitungen geschrieben, Porträts gefunden, Register gefertigt, genealogische Datenbanken recherchiert. Agnes WEISKE entzifferte Handschriften mit Begeisterung und strahlte dabei Heiterkeit aus. So war das Schiefnerprojekt, das in vier stattlichen Bänden vorliegt und für das es keine Finanzierung gab, eine bereichernde und höchst positive Erfahrung, wie der Mitarbeiter dankerfüllt feststellen kann. Zugleich ist es ein dauerndes Denkmal für Agnes WEISKEs Fleiß und Erudition, ihre Begeisterung für Handschriften und ihre freundschaftliche Zusammenarbeit.
Verzeichnis der Veröffentlichungen von A. Stache-Weiske
Vorbemerkung
Briefe sind historische Primärquellen und bilden Geschehnisse meist unmittelbarer und subjektiver ab als spätere zusammenfassende und gewöhnlich sehr verkürzte Darstellungen. Im Falle eines wissenschaftlichen Briefwechsels besteht die Aussicht, detaillierter und umfassender über die Herausforderungen etwa von Texteditionen, von Methodik, von Quellensuche, von Motivation und Zielvorstellungen der Korrespondenten sowie von den Rahmenbedingungen der Publikation Näheres zu erfahren. Im Falle der meisten Editionen sind die Autoren nicht mehr am Leben und können selbst zu ihren Arbeiten und Methoden nicht mehr Stellung nehmen.
Als Referent einen Nachruf auf Agnes STACHE-WEISKE schrieb und ihre Leistungen und Vorzüge hervorhob, fügte er zur Illustration die Korrespondenz eines beliebigen Tages bei, die die intensive, schnelle und effiziente Zusammenarbeit belegte. Es schien zu schade, diese Zeugnisse einer erfolgreichen Kooperation der Vernichtung zu übergeben, zumal der Umfang der Korrespondenz ohnehin schon erheblich geschrumpft war – unversehens hatte das Email-Programm wegen Überfüllung des Kontos bereits die ersten Jahre gelöscht.
Agnes STACHE-WEISKE war für die Edition der Briefe des vielseitigen Linguisten Anton SCHIEFNER (1817–1879) eine ideale Mitarbeiterin. Sie war vielseitig gebildet, offen für andere Kulturen, da sie selbst im Ausland aufgewachsen war, und studierte Indologin; überdies hatte sie viel Erfahrung bei der Bearbeitung von Briefen ihrer orientalistischen Vorfahren (Friedrich August ROSEN und Georg ROSEN) wie auch von Korrespondenz zur Abfassung des Petersburger Sanskritwörtbuchs und schließlich einer Biographie des bedeutenden Indologen Otto BÖHTLINGK gesammelt. Mit großem Geschick und viel Findigkeit spürte sie genealogische Quellen auf und, vor allem, sie freute sich an der Arbeit, und wie andere Kriminalromane lesen, so bereitete es ihr noch mehr Vergnügen, Handschriften zu entziffern. Ein Spiegelbild dieser außergewöhnlichen Persönlichkeit blickt dem Leser aus den hier gesammelten Briefen entgegen.
Die Texte sind nicht bearbeitet worden, lediglich versehentliche Schreibfehler sind korrigiert worden. Wo Anmerkungen notwendig erschienen, sind sie eingefügt worden; allerdings ist davon Abstand genommen, Vollständigkeit anzustreben. Besonders die im letzten Teil vielfach (teils nur namentlich) erwähnten finnischen Gelehrten sind nur ansatzweise vorgestellt worden, da eine ausführliche und von Briefen begleitete Darstellung sich parallel in SCHIEFNER IV findet.
Auch erläuternde Bemerkungen von Klaus KARTTUNEN zu der Korrespondenz mit Wilhelm LAGUS sind nicht näher behandelt worden – hier sei ebenfalls auf SCHIEFNER IV verwiesen.
Berlin, August 2023
Hartmut Walravens
Korrespondenz
Übersicht
1 18.10.2016 H
2 18.10.2016 A
3 18.10.2016 H
4 20.10.2016 H
5 20.10.2016 A
6 21.10.2016 H
7 26.10.2016 H
8 26.10.2016 A
9 26.10.2016 H
10 31.10.2016 A
11 1.11.2016 H
12 12.11.2016 H
13 14.11.2016 H
14 14.11.2016 A
15 14.11.2016 H
16 21.11.2016 H
17 21.11.2016 H
18 21.11.2016 A
19 22.11.2016 A
20 25.11.2016 H
21 5.12.2016 A
22 6.12.2016 H
23 6.12.2016 A
24 6.12.2016 H
25 7.12.2016 A
26 22.12.2016 H
27 12.1.2017 A
28 13.1.2017 H
29 16.1.2017 A
30 17.1.2017 H
31 18.1.2017 A
32 18.1.2017 H
33 18.1.2017 H
34 28.1.2017 H
35 28.1.2017 A
36 1.3.2017 H
37 1.3.2017 A
38 2.3.2017 H
39 2.3.2017 H
40 2.3.2017 A
41 2.3.2017 H
42 2.3.2017 A
43 8.3.2017 H
44 9.3.2017 A
45 9.3.2017 H
46 9.3.2017 A
47 9.3.2017 A
48 9.3.2017 H
49 10.3.2017 A
50 12.3.2017 A
51 12.3.2017 H
52 13.3.2017 H
53 14.3.2017 A
54 14.3.2017 A
55 15.3.2017 A
56 17.3.2017 H
57 17.3.2017 A
58 17.3.2017 Barth
59 17.3.2017 A
60 17.3.2017 H
61 22.3.2017 H
62 23.3.2017 H
63 23.3.2017 A
64 4.4.2017 H
65 5.4.2017 A
66 9.5.2017 H, an Barth
67 16.5.2017 H
68 16.5.2017 Waldschütz
69 17.5.2017 A
70 17.5.2017