Julius Kurth (1870-1949): "Autogramme" und Fabulae für Börries Frhr. von Münchhausen: Bibliophile Scherze
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Hartmut Walravens
Der Herausgeber ist habilitierter Historiker und Bibliothekar und beschäftigt sich mit ostasiatischen Themen.
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Rezensionen für Julius Kurth (1870-1949)
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Buchvorschau
Julius Kurth (1870-1949) - Hartmut Walravens
Die Umschlagillustration zeigt zum Vergleich eine fast 20 Jahre später entstandene Handschriftenprobe Friedrichs d. Gr., zitiert nach Aegyptiaca und Papyri der Sammlung Julius Kurth. Bearbeitet von Theresa Steckel und Henryk Löhr. Dresden: Sandstein Verlag, 2014, S. 25.
Leicht korrigierte Ausgabe.
Inhalt
Abkürzungen
Vorwort
B. von Münchhausen: Ein fabelhafter Mann
J. Kurth: „Autogramme"
J. Kurth: Fabulae
Namenregister
Abkürzungen
NDB Neue Deutsche Biographie
ÖBL Österreichisches Biographisches Lexikon
Vorwort
Das vorliegende Büchlein war gänzlich ungeplant, denn gerade war die Ausgabe der Briefe Julius Kurths an seinen Freund Münchhausen erschienen:
Julius Kurth (1870–1949): Briefe an den Dichter Börries von Münchhausen
(1874–1945).
Norderstedt: BoD 2017. 135 S.
und damit schien die Veröffentlichung der Kurth-Materialien zunächst abgeschlossen. Da stieß der Herausgeber auf die bereits als vermißt betrachteten „Autogramme Kurths, d.h. Briefe im Stile Goethes, Friedrich d. Gr., E. T. A. Hoffmanns und anderer, die als Geburtstagsgaben für Münchhausen verwendet wurden und die der Autor als „Schnurrpfeifereien
charakterisierte. Diese bibliophilen Scherze wie auch die lateinischen Fabeln, von denen sich acht erhalten haben, während die Reinschrift aller 20 Fabeln mit deutscher Übersetzung wohl verloren ist, verdienen eine Publikation, zumal Münchhausen selbst die Autogramme in seiner Skizze Kurths „Ein fabelhafter Mann in den Mittelpunkt seiner Darstellung gerückt hat. Dabei wurde dann aber auch die Wiederholung der kurzen biographischen Skizzen im Vorwort wie auch ein erneuter Abdruck von „Ein fabelhafter Mann
notwendig, um den Leser nicht ohne den notwendigen Kontext zu lassen.
Biographisches
Julius Kurth (Berlin 15. Mai 1870–23. Mai 1949 in Gerbstedt) wurde als Sohn des Rektors Julius Kurth (1842–1891) und seiner Frau Emma Marie Clausnitzer in Berlin-Kreuzberg geboren. Nach dem Besuch des Gymnasiums zum Grauen Kloster studierte er seit 1890 evangelische Theologie sowie christliche Archäologie in Berlin und promovierte mit einer archäologischen Arbeit in Heidelberg. Dank Stipendien konnte er in der Folge eine Mittelmeerreise wie auch eine Studienreise nach Griechenland und Italien unternehmen, was seine ägyptologischen und archäologischen Interessen sehr förderte. Er war durch publizistische Projekte seinem Lehrer Hermann L. Strack weiterhin verbunden; von 1900 bis 1910 war er als Assistent (Stadtvikar) des Berliner Generalsuperintendenten Wilhelm Faber (1845–1916) tätig, der ihm mehr Mentor und Freund denn Vorgesetzter war. Von 1910 bis zu seiner Pensionierung 1935 amtierte er als Pfarrer an der Taborkirche in Berlin-Hohnschönhausen. Trotz wachsender Dienstgeschäfte – seine Pfarre wuchs während seiner Amtszeit von etwa 4000 auf über 20000 Seelen – arbeitete er intensiv an seinen künstlerischen und wissenschaftlichen Hobbies: er sammelte ägyptische Altertümer wie auch Keilschriftobjekte und bearbeitete sie; seit etwa 1900 sammelte er intensiv japanische Holzschnitte, lernte weitgehend autodidaktisch Japanisch und veröffentlichte eine Reihe geschätzter Monographien zum Thema. Er verfaßte Dramen, schrieb Gedichte, komponierte und zeichnete ... Für nähere Informationen sei auf die folgenden Publikationen verwiesen:
Aegyptiaca und Papyri der Sammlung Julius Kurth. Bearbeitet von Theresa Steckel und Henryk Löhr. Dresden: Sandstein Verlag, 2014. 432 S., 516 farb. Abb. (Bestandskatalog. Archäologisches Museum der Universität Halle-Wittenberg 1.)
Der Band enthält eine gute Biographie und dokumentiert Kurths ägyptische Sammlung, begleitet von vorzüglichen Photographien.
H. Walravens: „Ich habe gearbeitet für fünf Menschen!" Julius Kurth (1870– 1949) als Sammler und Erforscher japanischer Farbholzschnitte.
Ostasiatische Zeitschrift N.S. 33.2017, 44–54.
Der Beitrag konzentriert sich auf Kurths Arbeiten zu japanischen Farbholzschnitten, von denen er eine stattliche Sammlung besaß.
H. Walravens: Julius Kurth (1870–1949). Berliner Japansammler, Gelehrter und Pfarrer. Mit seinem unveröffentlichten Sharaku-Schauspiel. Wiesbaden: Harrassowitz 2017. 226 S.
(Asien- und Afrika-Studien der Humboldt-Universität zu Berlin 51.)
Das Buch versucht eine Gesamtdarstellung von Kurths Arbeiten anhand seiner Publikationen (mit Ausnahme von Ägyptiaca), veröffentlicht Kurths ungedrucktes Schauspiel über den bedeutenden Holzschnittmeister Sharaku sowie Briefe des Zeichners und Exlibris-Künstlers Marquis Franz von Bayros (1866–1924) an Kurth; außerdem werden Informationen über die nicht mehr erhaltene Holzschnittsammlung Kurths geboten. Setsuko Kuwabara würdigt im selben Band Kurth als Exlibriskünstler.
Im Rahmen einer im Museum Lichtenberg gezeigten Kurth-Ausstellung hat der Förderverein Schloß Hohenschönhausen eine handliche, reich illustrierte Darstellung von Kurths Leben und Werk bearbeitet:
500 Jahre Reformation. Dr. Julius Kurth, Gelehrter, Pfarrer, Künstler. Die Strahlkraft von Wissen und Glauben.
Berlin: Museum Lichtenberg 2017. 80 S.
Zusätzlich erschien:
Zeichnungen und