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2024: Wie digitales Zentralbankgeld unsere Freiheit bedroht.
2024: Wie digitales Zentralbankgeld unsere Freiheit bedroht.
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eBook595 Seiten8 Stunden

2024: Wie digitales Zentralbankgeld unsere Freiheit bedroht.

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Über dieses E-Book

Winston Smith, der tragische Held von George Orwells düsterer Zukunftsvision "1984", hatte einen Sohn - ein gut behütetes Geheimnis. Er führte ein sorgloses Leben, bis er sich unerwartet den gnadenlosen Überwachungsmechanismen der Mächtigen gegenübersah: Cyberwaffen wie "Pegasus" und das unbarmherzige Kontrollinstrument des Jahres 2024 – das digitale Zentralbankgeld.

Dies ist seine Geschichte. Willkommen in „2024" - eine aktualisierte Version von „1984“!

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In „2024“ folgen wir Winnie Smith, dem hypothetischen Sohn von Winston Smith, dem Protagonisten aus George Orwells dystopischem Roman "1984". Winnie hat sich erfolgreich als Hauptabteilungsleiter bei Blue Stone, dem weltweit größten privaten Vermögensverwalter, etabliert. Sein Weg kreuzt sich mit dem von Julia, einer erfolgreichen Junganwältin im Firmenverbund, und eine tiefe Verbundenheit entsteht zwischen ihnen.

Nach dem Tod seines Adoptivvaters offenbart sich Winnie die schockierende Wahrheit: Sein "Vater" war tatsächlich ein hochrangiger Mitarbeiter der amerikanischen Botschaft in Berlin und sein leiblicher Vater war Winston Smith.

Winnie und Julia geraten in einen Skandal. Blue Stone wurde beschuldigt, ESG-Investitionen manipuliert zu haben - eine Anschuldigung, die von der Whistleblowerin Crissy Summers aufgedeckt wurde. Obwohl das Unternehmen die Vorwürfe energisch bestritten hatte und Summers Ruf zerstörte, entdeckt Julia einen Telefonmitschnitt, der Tom O’Brien, ein Topmanager von Blue Stone, Schuld offenlegt. Sie gibt belastenden Informationen an Jeff, einen investigativen Journalisten der Washington Post, weiter. Winnie wird eingeweiht und seine eigenen Nachforschungen fördern zusätzliche Beweise zutage, die er ebenfalls an Jeff weiterleitet.

Dann tauchen ihre Telefonnummern auf einer Liste auf, gegen die die Überwachungssoftware Pegasus eingesetzt wird. Als dann ihre Apartments durchsucht und verwüstet werden fliehen sie mit der Hilfe von Winnies Hackerfreund Shadow quer durch Europa, bis sie auf Madeira einen Unterschlupf finden.

Ihr Dasein wird jedoch immer prekärer, als in der EU das Bargeld vollständig abgeschafft und der eEuro verbindlich und strafbewährt genutzt werden muss. Sie müssen erneut fliehen und landen schließlich, dank Shadows Hilfe, wieder in den USA.

Shadow arbeitet in Wirklichkeit aber für Blue Stone und eine mächtige Allianz, die sie jagt. Winnie wird in ein High-Tech-Gefängnis gebracht. Dort wird Winnie gefoltert, während Shadow ihm die weitreichenden Überwachungsmöglichkeiten offenlegt, die ihre Verfolger nutzen. Die brutalen Methoden, die Tom O’Brien, der Topmanager von Blue Stone und Winnies ehemaliger Chef, anwendet, brechen Winnies Widerstand schließlich. In den High-Tech-Verhören offenbart O’Brien dass sein Vater den leiblichen Vater von Winnie 1984 schon auf den rechten Weg gebracht hatte.

Nach seiner Freilassung funktioniert Winnie vorerst als Marionette für Blue Stone. Doch als er heimlich Julia trifft, die er seit ihrer Flucht nicht mehr gesehen hat, kommen Shadow und Tom dahinter. Sie nutzen die digitale Zentralbankwährung, die sie kontrollieren, um Winnies Lebensmöglichkeiten radikal einzuschränken.
SpracheDeutsch
HerausgeberNena Celeste
Erscheinungsdatum8. Okt. 2023
ISBN9783947921300
2024: Wie digitales Zentralbankgeld unsere Freiheit bedroht.
Autor

Joe Martin

Joe Martin ist ein Kind des Computerzeitalters und von Bitcoin, der Blockchain und Co. fasziniert. Als Journalist mit über 25 Jahren Berufserfahrung in der Welt der Technologie verfügt er über die idealen Voraussetzungen, um dem Leser auf eine leicht verständliche und nachvollziehbare Art die faszinierende Welt der Krypton-Währungen nahe zu bringen. Er erklärt anhand von Bitcoin, wie Blockchains funktionieren und warum sie die Welt verändern werden. Bitcoin ist der Ausgangspunkt der vierten industriellen Revolution und wer seinen Arbeitsplatz, sein Vermögen, seine Familie und seine Zukunft schützen will, muss zunächst die Grundlagen der Krypto-Welt verstehen. Bitcoin und Co., die Blockchain und deren Bedeutung werden in diesem Buch für jedermann nachvollziehbar und gleichzeitig unterhaltsam erklärt. Joe berät und schult Banken und Unternehmen in Sachen Bitcoin und Blockchain und entwickelt Beratungs-, Dienstleistungs- und Produktangebote gemeinsam mit den Banken.

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    Buchvorschau

    2024 - Joe Martin

    Vielen Dank, dass du diese Geschichte liest. Bitte erzähle sie weiter und hilf, die Menschen vor den Gefahren vor digitalem Zentralbankgeld (CBDC) zu warnen, weil das essenziell wichtig ist.

    Bitte nutze die folgenden Hashtags auf Social Media:

    #NoCBDCs

    #2024NoCBDCs

    #NoTo1984

    #CBDCisSURVEILLANCE

    #CBDCis1984

    Bitte folge mir auch auf Twitter @JoeMartinDE

    Danke für deine Hilfe.

    Nun wünsche ich dir viel Spaß beim Lesen. 

    2024

    1984 updated

    Digitale Zentralbankwährungen

    sind die ultimative totalitäre

    Überwachungs- und Kontrollmaschinerie.

    Originalausgabe

    Der Inhalt dieses Buches ist urheberrechtlich geschützt. Die Nutzung durch unbefugte Verarbeitung, Vervielfältigung, Verbreitung oder öffent­liche Zugänglichmachung, insbesondere in elektronischer Form, ist unter­sagt und kann straf- und zivilrechtliche Sanktionen nach sich ziehen.

    Sollte diese Publikation Links auf Webseiten Dritter enthalten, so über­nehmen wir für deren Inhalte keine Haftung, da wir uns diese nicht zu eigen machen, sondern lediglich auf deren Stand zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung verweisen.

    Haftungsausschluss:

    Die in dieser Geschichte beschriebenen Charaktere, Orte und Ereignisse sind fiktiv. Jegliche Ähnlichkeiten mit tatsächlichen Personen oder Organisationen, lebend oder verstorben, oder tatsächlichen Ereignissen oder Orten sind rein zufällig und nicht beabsichtigt.

    Jede Übereinstimmung mit der Wirklichkeit ist rein zufällig und nicht beabsichtigt.

    Auflage 3.0 , Vorwort von Roman Reher

    978-3-947921-30-0

    Copyright © 2023/24 by

    Joe Martin

    https://linktr.ee/JoeMartinBTC

    https://www.youtube.com/channel/UC0abv7BwAPvS1LwDTtjwU4A

    Twitter: @JoeMartinDE

    https://twitter.com/JoeMartinDE

    Medium: https://medium.com/@bitcoinknowhow

    Special thanks to Maik (_garfield_)

    Vorwort

    von Roman Reher

    Seit 1971 ist unser Geld durch nichts mehr gedeckt. Bis dahin konnte man theoretisch die damalige Deutsche Mark gegen den US-Dollar tauschen und für diesen gab es eine Umtauschgarantie in Gold. Für je 35 US-Dollar sollte man eine Feinunze reines Gold erhalten, also für 35 Dollar etwas mehr als 31 Gramm Gold.

    Fast alle Währungen der Welt waren damals durch Goldbe­stände gedeckt. Damit war es eigentlich nicht möglich, mehr Geld zu drucken, als es Gold gab. Es muss eine Menge Energie zum Schürfen von Gold investiert werden, um es aus den Fundstätten zu extrahieren und weiterzuverarbeiten. Das ging nur langsam und damit wuchs auch die Geldmenge, die den Regierungen zur Verfügung stand, ebenso langsam und maßvoll. Jeder, der Staat und die Bürger müssen sich in einem solchen Geldsystem überlegen, wofür sie das Geld sinnvoll einsetzen.

    Verschwendung ist schwer möglich. Achtsames Investieren ist die Norm. Exzessive Gewinne sind auch nur schwer möglich, vor massiven Verlusten ist man gut geschützt. Es gab zwar weniger bil­ligere und minderwerte Waren als heute, aber den Menschen ging es in aller Regel besser mit Produkten, die über die Zeit günstiger, langlebiger und werthaltiger waren.

    Und dann kam die Wegwerfgesellschaft.

    Deshalb leben wir heute in Zeiten enormer Geldentwertung. Die Kaufkraft nimmt ab, Produkte werden teurer, die Umwelt wird massiv mit Minderwertigem vermüllt, die Natur ausgebeutet und beschädigt. Das sind die Auswirkungen eines weichen Geld­systems, welches auf einer nicht gedeckten Währung basiert und ermöglicht, dass ohne Energieaufwand einfach so neue Euro oder Dollar entstehen. Einfach auf Knopfdruck im Doppelwumms-Ver­fahren, wie es der deutsche Bundeskanzler so schön formulierte. Aus Millionen werden Milliarden, aus Milliarden werden Billionen und aus Billionen werden Billiarden. Hunderttausende von Mil­lionen.

    An der Ladenkasse hingegen überlegen die meisten Menschen, wie sie die nächsten Monate über die Runden kommen sollen, weil alles immer teurer wird.

    Das sind die Auswirkungen eines ungedeckten Geldsystems, welches durch das berühmte temporäre Schließen des Goldfensters durch den damaligen US-Präsidenten Richard Nixon 1971 begann. Die USA tauschten nämlich ab dem 15. August 1971 den US-Dollar nicht mehr gehen Gold.

    Seit diesem Tag sind die Bilanzen der Zentralbanken explodiert und die Staatsverschuldung auf immer neue Höchststände ge­stie­gen. Wann immer neues Geld für irgendwelche staatlichen Aus­gaben gebraucht wird, werden neue Schulden gemacht, indem neues Geld aus dem Nichts erschaffen wird. Dieses wird aber nicht nur für Flutkatastrophenhilfe eingesetzt, sondern auch zum Bei­spiel, um Banken, die sich verzockt haben, zu retten oder für sonstige umstrittene Subventionen und Ausgaben. So entkoppelte Nixon den US-Dollar vom Gold, damit er den Vietnamkrieg weiterführen konnte.

    Wenn man sich heute die finanzielle Lage in der ganzen Welt anschaut und erkennt, dass die Blase immer größer wird, kommt einem zwangsläufig der Verdacht, dass noch mehr Gelddrucken einmal massive Kaufkraftverluste nach sich zieht. Dann wird eine Currywurst 10 Euro kosten, ganz zu schweigen von Preissteig­erungen im Gesundheitswesen, im Bildungswesen und generell überall sonst. Gemeinhin kommt es zur massiven Inflation.

    Aber wie geht man damit um? Wie geht es weiter? Wir stehen vielleicht an einem Wendepunkt. An einem kritischen Punkt, denn neue monetären Ideen stehen in den Startlöchern und manche bergen Gefahren.

    Joe Martin hat in diesem Buch einen möglichen zukünftigen Weg skizziert. Den Weg in die Katastrophe. Wir hoffen alle, dass es niemals dazu kommen wird, aber wir sind schon mit Vollgas unterwegs.

    Deshalb ist es essenziell, dass alle verstehen, in welcher Rich­tung wir uns momentan bewegen, um zu verhindern, dass wir in einem totalitären Kontrollstaat aufwachen. In einem Regime, in dem eine kleine Gruppe von Menschen die Macht besitzt, uns auf Knopf­druck die Lebensgrundlage zu entziehen und uns in mone­tärer Geiselhaft zu halten.

    Diejenigen, die mich kennen, wissen um meine Überzeugung, dass die Lösung in der Einführung von hartem Geld liegt. Dabei beziehe ich mich auf eine Währungsform, die nicht ohne Weiteres und nach Belieben reproduziert werden kann.

    Der Begriff „Doppel­wumms", so bildhaft er auch sein mag, trifft hier nicht zu. Hartes Geld fordert zum Nachdenken auf, verlangt von uns, unsere Investitionen sorgfältig und bewusst zu wählen.

    Ein solches Geld gibt es schon in Form von Bitcoin. In dem vorliegenden Roman wird Bitcoin jedoch nur marginal behandelt. Tatsächlich wird lediglich auf der allerletzten Seite ein subtiler Hinweis auf Bitcoin gegeben. Für die Leserinnen und Leser, die sich bisher nicht mit Bitcoin auseinandergesetzt haben, mag dieser Hinweis rätselhaft sein.

    Deshalb möchte ich an dieser Stelle im Vorwort deutlich hervorheben, dass Bitcoin als härtestes Geld, das die Menschheit je gesehen hat, eine Lösung für die zahlreichen Probleme bieten kann, mit denen wir konfrontiert sind. Diese Probleme könnten sich in der Zukunft noch verschärfen. Wer nach einer Alternative sucht, dem lege ich nahe, sich intensiver mit Bitcoin zu beschäf­tigen. Es gibt zahlreiche, oftmals kostenfreie Bildungsressourcen, die fundierte Einblicke in die Welt von Bitcoin bieten. Es handelt sich um eine freie, unzensierte, unkontrollierte und unaufhaltbare Währung, die den Weg zur Freiheit für jeden Menschen auf diesem Globus ebnen kann.

    Mit Bitcoin sind die in dem Roman „2024" beschriebenen dysto­pischen Szenarien – Überwachung, absolute totalitäre Kontrolle, hypothetische Verbrechen – schlichtweg undenkbar. Bitcoin be­ruht auf dem Prinzip der geleisteten Arbeit, wobei die Energie, die für seine Entstehung und Funktion erforderlich ist, sorgfältig ein­gesetzt werden muss. Es ist ein hartes Geld, das keine Regierung der Welt kontrollieren kann. Kein Mensch oder keine Institution kann willkürlich neue Bitcoin erschaffen, um Kriege zu finanzieren oder umweltfeindliche Fabriken zu errichten, in denen Kinder ausgebeutet werden.

    Joe Martin hat diesen Roman geschrieben, um vor digitalem Zentralbankgeld zu warnen. Digitale Zentralbankgelder sind auch als CBDCs bekannt, nach dem englischen Central Bank Digital Currency.

    CBDCs sind die nächste Stufe des ungedeckten Geldsystems und verschleiern erst einmal die wahre Lage. Wenn sie etabliert und eingeführt sind, werden sie jedoch rasant zu einem totalitären Kontrollinstrument. In „2024" wird meisterhaft die Geschichte erzählt, wie es einer kleinen Gruppe möglich ist, die Menschen in einer noch nie dagewesenen Art und Weise zu kontrollieren - ohne Waffen und ohne Kriege, ohne direkte Gewalt und doch vollstän­dig und jederzeit.

    Joe hat mir erzählt, warum er aufgehört hat ein Sachbuch zu dem Thema zu schreiben und ich muss ihm recht geben. Die Geschichte, die er aufgeschrieben hat, wirkt besser als reine Fakten und macht Spaß zu lesen. Sie rüttelt auf und schafft die seltenen Aha-Momente, die unser Leben bereichern. Ich hoffe, dass viele Menschen die Geschichte kennenlernen, denn digitales Zentralbankgeld ist nicht nur ein Überwachungsinstrument, mit dem man genau weiß, wer was wann und wo bezahlt hat.

    Digitales Zentralbankgeld ist ein Kontrollinstrument, geeignet, um die vollziehende und ausübende Gewalt zu besitzen. Die Gewaltenteilung einer jeden Demokratie wird durch CBDCs ausgehebelt, denn es werden die Politiker und ihre Helfershelfer in der Finanzwelt sein, die nicht nur die Regeln bestimmen, sondern auch gleich die Bestrafung vornehmen. Legislative, Judikative und Exekutive verschmelzen zu einem totalitären System. Gerichte und Anwälte werden übergangen, weil es auf Knopfdruck möglich ist, jedermann auf grausamste Weise vom Geldsystem auszuschließen und damit zu ächten oder gleich zu vernichten.

    Die Geschichte hat uns gezeigt, dass die Dystopie, die Georg Orwell in seinem Meisterwerk „1984" beschrieben hat, nur teil­weise Realität wurde und das auch nur im Osten Europas und in der DDR. Dort wurde mit Hilfe der Stasi Orwells Szenario bei­nahe Realität, aber eben nur beinahe. Das könnte sich jetzt aber funda­mental ändern.

    In Zukunft muss es nicht ein riesiger Machtapparat wie die Stasi sein, es kann viel schlimmer werden, wenn wir es zulassen, dass eine kleine Gruppe von Menschen die totalitäre Macht über unser Geld erhält.

    Während „1984 in ferner Zukunft spielte und Orwell eine Menge Fantasie benötigte, um seine Geschichte zu schreiben, sind die in „2024 beschriebenen Methoden, Techniken und Möglich­keiten sehr real. Alles, was benötigt wird, existiert schon.

    Die Gefahren sind hautnah und keine dystopische Zukunft, die in 20, 30 oder 50 Jahren stattfinden könnte. Es geschieht jetzt.

    Um diese Gefahr zu verstehen, kann ich nur jedem empfehlen, die Geschichte in diesem Buch zu kennen und entsprechend mit allen demokratischen Mitteln zu helfen, digitales Zentralbankgeld zu verhindern, damit das Jahr 2024 nicht zu „2024" wird.

    August 2023 Roman Reher

    Blocktrainer

    Liebe Leser:innen,

    Dieses Buch ist anklagend, aufklärend und vor allen Dingen auffordernd. Ich fordere die Menschen auf, sich gegen den Über­wach­ungsstaat zu wehren, damit 2024 nicht wird wie das fiktive „1984" von George Orwell.

    Der Überwachungsstaat, der in China schon quasi Realität ist, in USA stark auf dem Vormarsch ist und an dem in der EU mit Hoch­druck gearbeitet wird, kann und wird zum Unheil von vielen Mil­lionen Menschen führen.

    Er wird zur Unfreiheit ganzer Bevölkerungsgruppen und zu entsetzlichem Leid führen, das in purer Barbarei endet. Deshalb rufe ich alle Menschen auf aktiv dagegen vorzugehen, friedlich und demo­kratisch dafür zu sorgen, dass die Politik einen Richtungs­wechsel vornimmt, um dieses Schreckensszenario zu verhindern.

    Georg Orwell hat „1984" in den Jahren 1946-1948 gleich nach dem 2. Weltkrieg geschrieben und im Rückblick ein erschreck­endes Bild der heutigen Welt am Anfang des 21. Jahrhunderts vorhergesehen. Er hat sich zwar in der zeitlichen Einordnung um ein paar Jahrzehnte geirrt, aber es war von Anfang an ein Science Fiction Roman - so wie viele andere Geschichten über die Welt der Zukunft. Kaum eine war inhaltlich so treffsicher.

    Aus dieser Science Fiktion Dystopie wurde die heutige Realität. Das Wann war zu früh, das Wie passt erschreckend in unsere Zeit. So, als ob er einen Bericht aus den 2020er Jahren gelesen hätte.

    Ich erlaube mir seine Geschichte aus dem Jahr 1984 vierzig Jahre nach vorne in die Gegenwart zu transportieren. Ich erlaube mir, den heute bekannten Stand der Technik realistisch zu beschreiben, um seine Geschichte neu zu erzählen. Wir müssen erkennen, dass es keine Zukunftsgeschichte ist, sondern die erschreckende und brutale Realität, die uns bedroht und sich immer schneller manifestiert.

    Unsere Freiheit und Rechte sind in einer noch nie dagewesenen Weise bedroht. Regierungen nutzen Maßnahmen, die sie als friedlich und gerecht darstellen, um uns einzuschränken.

    Diese Maßnahmen können uns letztendlich in die Gefangen­schaft und Sklaverei von Despoten und Diktatoren führen. In den letzten 20 Jahren sind diese autoritären Kräfte in der westlichen Welt immer stärker, selbstbewusster und arroganter aufgetreten.

    Dagegen müssen wir uns mit aller demokratischer Kraft zu Wehr setzen. Deshalb dieses Buch. Damit alle erkennen können, wie weit es schon gekommen ist und wie schnell es zu Diktatur, Sklav­erei und einem Leben in andauernder Angst für jeden kommen kann.

    Sorgen wir alle gemeinsam dafür, dass auch in Zukunft alle in Frei­heit und Frieden leben können und „1984" weder 2024 noch irgendwann später jemals Realität wird.

    Oktober 2023

    Joe Martin

    Erster Teil

    Erstes Kapitel

    1984 war das Jahr seiner Geburt, am letzten Tag des Jahres, dem 31. Dezember. Heute, am 31.1Dezember 2023 feierte er nun seinen neununddreißigsten Geburtstag, und manche behaupteten, er wür­de nun in sein vierzigstes Lebensjahr eintreten.

    Ab morgen, dem 1. Januar 2024, würde er in diese neue Phase seines Lebens starten. Er war voller Vorfreude, denn es ging ihm gut. Das Leben war gut zu ihm, und das Schicksal schien ihm gewogen. Sein Motto: Mitten drin, statt nur dabei.

    Shadow, sein ältester Freund und ehemaliger Kommilitone, stieß mit ihm an. Sein richtiger Name war Jan Eric Newman, aber nie­manden schien das zu kümmern. Shadow hatte einfach Stil.

    Winnie hob sein Glas und stieß ebenfalls an. Champagner floss in Strömen, und obwohl es erst 22 Uhr war, waren sie alle ziemlich betrunken.

    Es war sein Geburtstag, und Winnie wurde 39 Jahre alt – kein besonderes Alter. Doch sein nächster Geburtstag, genau ein Jahr später, würde eine Zeitenwende sein. Vierzig war schon ein Meilen­stein. Dann, so hieß es, würde es bergab gehen. Was, wenn sie recht hatten und sein 40. Lebensjahr wirklich schon morgen beginnen würde? Ein Schauder lief ihm den Rücken herunter, wäh­rend er von einer diffusen Angst ergriffen wurde, die man nur im al­ko­holisierten Zustand spürt.

    „Scheiß drauf! rief er laut, hob sein Glas an die Lippen und leerte es in einem Zug. Scheiß drauf!", wiederholte er und sah Erica näherkommen. Ihr begehrlicher Blick schweifte über ihn, als wolle sie ihn genau abschätzen.

    Na, na, solche Worte aus deinem Mund, tadelte sie ihn.

    Scheiß drauf!, sagte er trotzig ein weiteres Mal. Was wusste sie schon? Sie war scharf auf ihn, und er auch auf sie. Scheiß drauf!, bestätigte er noch einmal.

    Er packte sie an der Hand, zog sie zu sich heran und presste seine Lippen auf ihre. Gierig erwiderte sie den Kuss und beugte sich leicht zurück, während ihre Zunge sofort aktiv wurde.

    Alles Gute zum Geburtstag, murmelte sie, während ihre Zun­gen leidenschaftlich miteinander spielten.

    Das wird unser Jahr, sagte sie und drückte sich enger an ihn.

    Der Kuss wurde intensiver, ihre Arme schlangen sich um seinen Hals, und er griff mit einer Hand ihren Rücken und mit der anderen ihren Po. Sie stöhnte auf und drängte sich noch enger an ihn.

    Nehmt euch ein Zimmer!, höhnte Shadow.

    Keine schlechte Idee, dachte Winnie. Aber Moment mal, es war seine Wohnung, in der sie seinen Geburtstag und natürlich auch Sil­vester feierten. Warum sollte er sich ein Zimmer nehmen? Er war ziemlich betrunken. Hoffentlich würde er den Jahreswechsel noch erleben.

    Jäh wurde er aus seinen Gedanken gerissen, als er Ericas Ober­schenkel zwischen seinen Beinen spürte. Ach ja, das Zimmer.

    Er hob sie an, sie war leicht wie eine Feder, 55 Kilogramm maximal, und trug sie ins Schlafzimmer.

    Die Meute grölte. Besorg's ihr, riefen sie hinter ihm her. Die waren alle besoffen. Keiner würde den Jahreswechsel erleben. Scheiß drauf!

    Zuerst versuchte er die Augen zu öffnen, was nicht gelang. Ok, was ist mit dem Arm. Halt!

    Ein innerer Impuls hielt ihn ab. Erst einmal die Muskeln testen. Er spannte die Armmuskulatur an.

    Gut, das funktionierte. Jetzt die Beine. Funktionierte, jetzt den Po, dann den Bauch. Alles schien zu funktionieren, bis auf die Lider. Diese Muskeln, die mit denen man die Augen öffnete, waren verschwunden. Dann blinzelte er und fühlte den Schmerz.

    Ein elender Kopfschmerz. Und schlecht war ihm wie noch nie in seinem Leben.

    Er spürte, dass er sich übergeben musste. Entgegen aller Erwartung funktionierten seine Beine jedoch hervorragend, als er aus den Bett sprang und zur Toilette spurtete. Kaum war er auf den Knien und die Schüssel vor ihm, würgte er alles heraus. Äußerst un­erfreulich.

    „Alles ok" hörte er eine zittrige Stimme. Erica. Sie stand kreidebleich wie ein Geist im Türrahmen und starrte wie hypno­tisiert vor sich hin.

    Bevor er antworten konnte, brach es gleich nochmal aus seinem Hals. Dann überrollte ihn eine Welle von Gefühlen. Heiße und dann kalte und gleich wieder heiße. Als er sich umdrehte, war der bleiche Geist weg. Vielleicht war sie nie da gewesen? So wie es ihm ging, traute er sich selbst nicht mehr.

    Oh Mann, er hatte den Jahreswechsel verpasst. Wieder kam ein Brechreiz, aber es war ein Fehlalarm.

    Mit zittrigen Beinen stand er auf und wackelte zum Wasch­be­cken. Ein paar Hände voller kaltem Wasser ins Gesicht und schon ginge es ihm besser.

    Wow, was für eine Nacht, dachte er. Er wusste sofort, dass er in seinem Bad stand und dass er nackt war. Was er nicht wusste, war, wo die anderen waren. Immerhin war die Bude voll gewesen ges­tern Abend.

    „Kann ich mal?" Erica stand wieder hinter ihm. Sie hatte ein bisschen Farbe angenommen, quetschte aber die Beine irgendwie X-förmig zusammen.

    „Klar, bin sofort weg".

    Er schloß die Tür hinter sich, griff nach einer Hose, streifte eine Unterhose über, dann die Hose und schnell noch ein T-Shirt. Fast schlich er zu Tür und öffnete sie langsam.

    Der beißende Geruch von abgestandenem Alkohol durchdrang seine Sinne und rüttelte ihn förmlich wach. Wäre er nicht bereits auf der Toilette gewesen, hätte dieser Duft ihn sicherlich dazu gezwungen. Mit Entschlossenheit öffnete er das Fenster, um die belebende Kühle des New Yorker Morgens einzulassen.

    Sein Körper sog die frische Luft gierig auf, doch das dumpfe Häm­mern in seinem Kopf verwandelte sich nur in ein leises Grollen. „Brr, kalt!"

    Kein Wunder, schließlich war es der erste Januar. „Mach das verdammte Fenster zu, knurrte eine Stimme hinter ihm. Sie kam nicht aus seinem Kopf, sondern von der Couch, auf der Shadow lag. „Heute siehst du wirklich wie ein Schatten deiner selbst aus, bemerkte Winnie scherzhaft. „Mach das verdammte Fenster zu", wiederholte der Schatten.

    Im anderen Teil des Winkelsofas regte sich Paula, die dort geschlafen hatte. Sie erwachte und stimmte in Shadows Forderung ein, als wäre sie eine Chorsängerin: „Fenster zu!"

    Mit einem Seufzer und einem Lächeln auf den Lippen schloss Winnie das Fenster, während ihm die Kälte durch Mark und Bein ging. „Ist ja schon gut. Es riecht wirklich übel nach Alkohol. Ekel­haft!"

    Mittlerweile war es 11 Uhr, und obwohl sie noch nicht vollstän­dig bei Kräften waren, fühlten sie sich schon etwas besser. Nach­dem sie die Überreste der vergangenen Nacht beseitigt und den Müll hinausgeschafft hatten, versammelten sie sich am liebevoll gedeckten Frühstückstisch im Wohnzimmer.

    Der Tisch war reichlich gedeckt: frische Bagels und Muffins, dampfende Rühreier mit knusprigem Speck, goldbraune Pancakes mit Ahornsirup, eine Auswahl an Wurst- und Käsespezialitäten, Obstsalat, duftende Marmeladen und Honig sowie heißer Kaffee und Tee erwarteten die Freunde. James und Letitia gesellten sich aus dem zweiten Schlafzimmer hinzu, und gemeinsam genossen sie das reichhaltige amerikanische Frühstück und die Wärme der Freundschaft an diesem kalten Morgen.

    Du weißt, Winnie, begann Shadow mit einer fesselnden, ge­heim­nisvollen Stimme, ich habe mir für dein Geburtstagsge­schenk etwas Spektakuläres ausgedacht.

    Winnie sah ihn mit vor Erwartung blitzenden Augen an.

    Wirklich? Erzähl mir mehr!

    Bisher hatte er kein Geschenk von Shadow erhalten. Das war ungewöhnlich, aber bei Shadow wusste man nie, was dahinter­steckte.

    Shadow zögerte kurz, und enthüllte dann ein kleines Kuvert, während seine Augen vor Vorfreude funkelten. Eine Reise in die ver­­botene Stadt.

    Winnies Augen weiteten sich vor Faszination.

    Die verbotene Stadt? Aber das ist doch... verboten scherzte Winnie.

    Genau deswegen ist es so reizvoll, entgegnete Shadow. Es ist das ultimative Abenteuer, und ich möchte es mit dir erleben. Du warst noch nie außerhalb der USA, oder?

    Winnie schüttelte den Kopf. Nein, das stimmt. Aber... ist das nicht gefährlich?

    Shadow lächelte geheimnisvoll. Wo bleibt der Nervenkitzel, wenn es nicht ein bisschen gefährlich ist?

    Das war typisch Shadow. Immer auf der Suche nach dem ultimativen Adrenalinkick. Je aufregender und mysteriöser, desto besser. Hinter Shadows unscheinbarem Äußeren verbarg sich ein brillanter Geist, der komplexe Probleme löste, Sicherheitssysteme überwand und im digitalen Raum seine Spuren meisterhaft verwischte. Unternehmen rissen sich um ihn und zahlten Unsum­men, damit er in ihre Systeme einbrach und Sicherheitslücken offenlegte.

    Als Teil des Team Blue gehörte er zu den Guten, die Unter­nehmen zeigten, wie sie ihre IT absichern konnten. Dass die Verbotene Stadt für ihn eine Herausforderung darstellte, war offensichtlich. Es war wie ein verschlossenes Computersystem, in das er unbedingt eindringen wollte.

    Letitias Augen quollen fast aus ihren Höhlen: „Ihr wollt in eine verbotene Stadt einbrechen?" Das sprengte ihre Vorstellungskraft.

    „Was, wenn ihr erwischt werdet? Wo liegt diese verbotene Stadt eigentlich?" Unglaube und Verwirrung mischten sich in ihre Stimme.

    James lachte schallend. Er konnte sich kaum halten und prus­tete: „Die Verbotene Stadt! Ein genialer Witz, Shadow! Und wie ihr alle schaut. Als ob es wirklich gefährlich wäre. Es ist so, … so wie Disney."

    Shadow funkelte ihn düster an und bevor Winnie nachhaken konnte, fragte Erica neugierig: „Was meinst du mit Disney? Was zum Henker ist diese Verbotene Stadt und wo liegt sie?"

    James, der Geschichtsprofessor, holte tief Luft und begann seine fesselnde Erzählung:

    „Die Verbotene Stadt ist ein beeindruckender historischer Palast­komplex im Herzen von Peking, China. In ihrer glorreichen Zeit diente sie als chinesisches Kaiserhaus und politisches Zentrum von 1420 bis 1912, während der Dynastien der Ming und Qing. Der Name Verbotene Stadt rührt von der Tatsache her, dass der Zugang damals streng kontrolliert und eingeschränkt war – nur Mitglieder der kaiserlichen Familie, ihre Bediensteten und wichtige Beamte durften die Tore passieren.

    Mit ihren atemberaubenden 72 Hektar wird die Verbotene Stadt von einer imposanten 10 Meter hohen Mauer und einem 52 Meter breiten Graben umgeben. Im Inneren entfaltet sich eine Welt aus unzähligen Palästen, Hallen, Pavillons, Tempeln und Gärten, die zusammen fast 9.000 Räume umfassen.

    Heute erstrahlt die Verbotene Stadt als UNESCO-Weltkultur­erbe und gehört zu den berühmtesten Sehenswürdigkeiten Chinas. Die Tore sind für die Öffentlichkeit geöffnet und ziehen jedes Jahr Millionen von Touristen in ihren Bann. Der Name Verbotene Stadt hat heute zwar keine tatsächliche Bedeutung mehr, doch die Faszination bleibt."

    Es ist also wie Disney, nur in echt und mit einer faszinierenden Geschichte, schloss er seinen mitreißenden Vortrag.

    China also, sagte Winnie, sichtlich von der Idee elektrisiert.

    Ich war noch nie in China.

    Shadow erwiderte entschlossen: Du warst noch nie außerhalb der USA, aber das ändert sich jetzt. China, wir kommen! Wir fliegen am 7. Januar. Ich habe die Tickets gekauft, als du mir erzählt hast, dass du im Januar Urlaub eingereicht hast und zwei Wochen Zeit für ein unvergessliches Abenteuer hast.

    Winnie schaute Shadow mit einer Mischung aus Faszination und Skepsis an: Danke, aber wenn das einer deiner üblen Scherze ist, dann werden wir uns nochmal unterhalten.

    Nein, nein, es ist echt, beteuerte Shadow energisch. Ich will da auch hin, ich muss da hin!, betonte er, während eine geheim­nisvolle Entschlossenheit in seinen Augen aufblitzte.

    Niemandem fiel dieser bedeutungsschwere Nachsatz auf, der sich später als entscheidend erweisen sollte. Hätten alle besser zu­ge­hört, hätte sich Winnies Leben vermutlich in eine völlig andere Richtung entwickelt.

    Zweites Kapitel

    Winnie schreckte auf, sein Verlangen nach Koffein ließ ihn rufen: „Kaffee, ich brauche Kaffee! Shadow, vertieft in die Arbeit an seinem Laptop, tippte hastig auf der Tastatur und knurrte unbe­ein­druckt: „Mach dir doch einen.

    Offensichtlich hatte er nicht vor, Winnie einen Kaffee zuzube­reiten, weder in dieser noch in irgendeiner anderen Welt, in der er sich gerade befand.

    Es war später Nachmittag und Winnie war auf dem Sofa einge­nickt, bis sein Kaffeeverlangen ihn wieder geweckt hatte. Erica war weg, um für ihre Konferenz in Austin, Texas, zu packen. Winnie war froh, dass er nicht mitreisen musste.

    „Oh nein. Der Kaffee ist alle, stellte Winnie fest, aber Shadow re­agier­te nicht. „Ich geh mal eben runter, ein Starbucks ist um die Ecke. Soll ich dir einen mitbringen?

    Ohne eine Antwort abzuwarten, marschierte Winnie zur Tür. Über­rascht hörte er Shadows Stimme: „Mit Milch und Zucker."

    Winnie schlenderte die belebte Straße entlang, eingerahmt von eiligen Passanten und dem unermüdlichen Lärm des Verkehrs. Als er den typischen Starbucks erblickte, empfand er den vertrauten Duft des Kaffees und den modernen Komfort wie ein Leuchtfeuer in der Dunkelheit. Er betrat das Café und wurde von der aufge­heizten Luft und dem verführerischen Duft frisch gerösteter Kaf­fee­bohnen begrüßt.

    Die Atmosphäre im Inneren des Cafés war am 1. Januar ganz anders als an gewöhnlichen Tagen. Anstelle von Geschäftsleuten in Anzügen war der Raum von Menschen erfüllt, die die Nacht zuvor gefeiert hatten und nun nach etwas Erholung und einem wärm­enden Getränk suchten.

    Die Lautstärke war beträchtlich, denn das ständige Rufen der Baristas, die die Namen der Besteller und der Produkte laut ver­kün­deten, vermischte sich mit den Gesprächen und dem gelegent­lichen Lachen der Gäste.

    Winnie ließ seinen Blick durch den Raum schweifen und bemerkte die Vielfalt der Menschen, die hier zusammenkamen.

    Stu­den­ten mit müden Augen und zerzaustem Haar nippten an ihren Kaffeebechern, während Freundesgruppen, die sich von den Feierlichkeiten der vergangenen Nacht erholten, sich gegenseitig ihre Erlebnisse erzählten. Die meisten Gäste starrten auf ihre Smart­phones, während sie anstanden oder an den Tresen saßen.

    Der Barista, sichtlich gestresst, fragte ihn gleich nach seinem Namen und schrieb irgendetwas auf den Pappbecher. Er bestellte einen Kaffee Latte und musste sich für Tall, Grande oder Venti entscheiden - Venti ganz klar. Aber was wollte Shadow?

    Puh. Schnell nahm er sein Telefon und rief ihn an. Der Barista rang nach Fassung. Einer hinter ihm stöhnte auf. Wahrscheinlich ver­­drehte er auch die Augen. Mist, wenn Shadow… aber, Shadow ging erfreulicherweise direkt ran.

    „Hi - wie willst du deinen Kaffee? Ja, ja, mit Milch und Zucker, aber groß oder klein? Klein, ok!"

    Er bestellt und beeilte sich dem Nächsten den Platz freizu­räumen, der dann auch sofort ganz ungeduldig seine Bestellung runter­haspelte.

    Winnie stieg aus dem Aufzug und jonglierte mit den Bechern. Seinen Kaffee hatte er schon angetrunken, ganz vorsichtig, weil die Dinger immer wahnsinnig heiß waren. Beinahe hatte er keinen bekommen, nur weil er aus Erfahrung wusste, dass sie die Namen im­mer falsch auf die Becher schrieben meldet er sich als der ausge­bende Barista „Willy" schrie.

    „Hier ist dein Tall Latte mit Zucker, mein Lieber. Sei vorsichtig, könnte noch sehr heiß sein."

    „Warum denn tall? Ich wollte einen kleinen!"

    „Tall ist klein"

    „Was? Tall heißt groß?"

    „Nein Groß ist entweder Grande, was aber mittel ist oder eben Venti"

    „Was?"

    „Warst du noch nie bei Starbucks?"

    „Nein, lehne ich ab, aber da du keinen Kaffee mehr in Haus hast, mache ich eine Ausnahme, lasse mich dennoch nicht von dir ver­gack­eiern!"

    „Nein, nein. Klein ist bei Starbucks tall, mittel ist Grande und Venti ist Groß"

    „Phhh… und der Wirtschaftsnobelpreis ist auch ein Nobelpreis"

    „Was hat das eine den mit dem anderen zu tun?", fragte nun Winnie verwundert

    Beides ist gelogen!

    „Was" nun war es an Winnie ein Was herauszustoßen.

    „Framing mein Freund, Framing - also den Leuten etwas ein­reden, damit sie sich gut fühlen oder um sie zu verführen oder um sie über den Tisch zu ziehen."

    „Erklär mir das."

    „Also, wie fühlst du dich, wenn du einen Tall Kaffee bekommst und keinen kleinen? Das ist doch viel cooler, als etwas Kleines zu be­kommen. oder nicht?"

    „Ähhh.. ja, aber…"

    „Nichts aber. Die spielen dem Kunden vor, dass es nichts Klei­nes bei Starbucks gibt, nur Großes und das du als Kunde immer mit Großem bedient wirst. In anderen Cafes in denen es klein, mit­tel und groß gibt, bekommst du was Kleines, bei Starbucks nie. Das ist Framing."

    „Ja klar, aber ich kenne es als Werbung."

    "Ja, es ist Werbung, aber es ist oft versteckt, der merkst nicht, dass es Werbung ist und es wird benutzt um eine politische Agenda um­zusetzen. „

    „Hmmm, wie meinst du dass denn?"

    „Nimm den Wirtschaftsnobelpreis."

    Shadow blickte Winnie mit einem abwertenden Lächeln an.

    Wusstest du, dass der Wirtschaftsnobelpreis eigentlich gar kein richtiger Nobelpreis ist?

    Winnie sah ihn verwirrt an.

    Wie meinst du das? Ich dachte immer, der Wirtschaftsnobel­preis sei genauso anerkannt wie die anderen Nobelpreise.

    Shadow schüttelte den Kopf.

    Nein, das ist ein weit verbreiteter Irrglaube. Der ursprüngliche Nobelpreis wurde von Alfred Nobel ins Leben gerufen und umfasst die Kategorien Physik, Chemie, Medizin, Literatur und Frieden. Der Wirtschaftsnobelpreis, oder genauer gesagt der 'Sveriges Riks­bank Prize in Economic Sciences in Memory of Alfred Nobel', wurde erst 1968 von der Schwedischen Zentralbank gestiftet.

    Winnie runzelte die Stirn.

    Aber warum sollte das so wichtig sein? Es ist doch immer noch eine renommierte Auszeichnung.

    Shadow seufzte.

    Das mag sein, aber der Wirtschaftsnobelpreis wird oft kriti­siert, weil er angeblich eine politische Agenda verfolgt und die wissenschaftliche Debatte auf ein enges Spektrum ökonomischer Ansichten beschränkt. Manche Leute glauben, dass der Preis dazu beiträgt, bestimmte ökonomische Theorien und Modelle als 'wahr' oder 'unumstößlich' darzustellen, was in der Wissenschaft eigent­lich nicht der Fall sein sollte.

    Winnie starrte Shadow ungläubig an, seine Augen weiteten sich vor Überraschung.

    Das kann doch nicht wahr sein! In unserer Firma arbeiten gleich zwei Wirtschaftsnobelpreisträger. Sie sind angesehene Ex­pert­en auf ihrem Gebiet. Willst du etwa behaupten, dass ihre Arbeit und ihre Preise weniger wert sind?

    Shadow hob beschwichtigend die Hände.

    Ich sage nicht, dass ihre Arbeit und ihre Preise weniger bedeutend sind. Es ist wichtig zu verstehen, dass der Wirtschafts­nobelpreis trotz seiner umstrittenen Herkunft immer noch eine renommierte Auszeichnung ist und die ausgezeichneten Ökono­men in der Regel bedeutende Beiträge zu ihrem Fachgebiet ge­leistet haben. Aber wir sollten uns auch bewusst sein, dass es polit­ische und wissenschaftliche Debatten gibt, die durch das Framing beeinflusst werden.

    Winnie spürte, wie seine Gedanken sich beschleunigten, wäh­rend er versuchte, das Ausmaß dieser Enthüllung zu begreifen. Das war sowieso schwer, besonders nach eine Silvesternacht in der der Alkohol reichlich geflossen war.

    Aber das bedeutet ja, dass unsere Firma und vielleicht sogar unsere gesamte Branche von diesen Framing-Effekten beeinflusst sein könnte. Wie können wir sicherstellen, dass wir uns nicht von diesen Manipulationen täuschen lassen?

    Shadow lächelte leicht und legte eine Hand auf Winnies Schul­ter.

    Das ist eine gute Frage. Der erste Schritt besteht darin, sich des­sen bewusst zu sein, dass Framing existiert und wie es funktio­niert. Wenn du dich mit unterschiedlichen Ansichten und Theori­en auseinandersetzt und offen für alternative Denkweisen bleibst, bist du weniger anfällig für Manipulationen.

    Winnie's Augen verengten sich, während er die Tragweite dessen zu verdauen versuchte, was Shadow ihm soeben präsentiert hatte.

    Wie im Nebel, wahrscheinlich wegen der letzten Nacht, hörte er Shadow weiter dozieren.

    „Der Frame ist ein mächtiges Werkzeug, das die Art und Weise beeinflussen kann, wie wir die Welt um uns herum wahrnehmen.

    Wenn wir uns nicht bewusst sind, welcher Frame in einer Debatte oder Diskussion gesetzt wird, kann es leicht passieren, dass wir un­be­wusst dessen Perspektive übernehmen und uns auf eine bestim­mte Art und Weise positionieren. Dabei kann es sein, dass wir uns einer kritischen Reflektion und einer offenen Diskussion ver­schließen, da wir durch die vorgegebene Perspektive eingeschränkt sind.

    Deshalb sollten wir uns immer bewusst sein, wer den Frame setzt und welche Intentionen damit verfolgt werden. Nur so können wir zu einem wahrhaftigen Verständnis einer Thematik gelangen und eine differenzierte und offene Diskussion ermög­lichen. Wir müssen uns also immer wieder daran erinnern, dass der Frame nicht nur eine Sichtweise auf eine Debatte gibt, sondern auch unsere eigenen Wertevorstellungen beeinflussen kann.

    Es liegt an uns, diese Einflüsse zu erkennen und kritisch zu hin­ter­fragen, um zu einer umfassenderen Sichtweise auf die Welt um uns herum zu gelangen."

    Die Erkenntnis, dass die vermeintlichen Wahrheiten und Expert­en, denen er bisher vertraut hatte, möglicherweise mani­puliert und beeinflusst waren, also durch Framing beeinflusst und selbst einen Frame erzeugten, durchzog seine Gedanken wie ein elektrischer Schlag. Es war, als hätte er einen Vorhang beiseite­ge­zogen und den Blick in die düstere Welt der Intrigen, Machtspiele und Täuschungen freigelegt, die sich unter der glänzenden Oberfläche verbargen.

    Nach einer Silvesterparty war das zu viel. Shadow schein die Sil­vester­­nacht nichts mehr auszumachen. Er war in seinem Sand­kas­ten und liebte es zu spielen, wie es schien.

    Shadow beobachtete Winnie aufmerksam, als er die Reaktionen seines Freundes registrierte. Er wusste, dass dies nur der Anfang einer gefährlichen Reise war, auf der sie sich beide befanden, einer Reise, auf die sie sich niemals begeben hätten, wenn sie nur ahnen hätten können, wie sie enden würde.

    „Hey, lass dich nicht verunsichern, meinte er. Freu dich doch auf unsere Reise in die Verbotene Stadt! Das wird eine spannende Reise - immer gerade aus."

    „Wie?"

    „Was wie?"

    „Wieso sagst du ‘immer geradeaus’, als ob Peking um die Ecke liegt."

    „Ecke ist das Stichwort. Peking liegt tatsächlich geradeaus links von uns, wenn die Erde flach wäre."

    „Wow, jetzt gehts aber rund oder eben nicht rund. Willst du jetzt behaupten, dass die Erde eine Scheibe ist?"

    „Ist sie das nicht?"

    Es gibt keine wissenschaftlichen Beweise dafür, dass die Erde flach ist, sagte Winnie.

    Aber was ist mit all den Beweisen, die die flache Erde-Theorie unter­stützen?, fragte Shadow und lehnte sich zurück in seinem Stuhl.

    Es gibt keine wissenschaftlichen Beweise, die die flache Erde-Theorie unterstützen, erwiderte Winnie.

    Es gibt jedoch unzählige Beweise, die beweisen, dass die Erde eine Kugel ist.

    Shadow zog sein Handy heraus und zeigte Winnie verschiedene Videos von Verschwörungstheoretikern, die behaupten, dass die Erde flach sei.

    Diese Videos sind oft von Menschen gemacht, die keine wissenschaftliche Ausbildung haben und ihre eigenen Theorien verbreiten wollen, erklärte Winnie. Es gibt jedoch wissen­schaftliche Beweise, die beweisen, dass die Erde eine Kugel ist.

    Shadow sah Winnie skeptisch an. Aber was ist mit all den Theorien, die besagen, dass die Erde flach ist? Glaubst du nicht, dass es einen Grund gibt, warum so viele Menschen an diese Theorie glauben?

    Winnie seufzte. Es ist wichtig, Fakten und Beweise zu berück­sichtigen, anstatt Verschwörungstheorien zu glauben. Es ist oft einfacher, eine Verschwörungstheorie zu glauben, als sich mit den Fakten auseinanderzusetzen.

    Nobody is going to pour truth into your brain. It's something you have to find out for yourself

    Winnie zitierte Noam Chomsky um seinen Standpunkt zu ver­treten. Er wusste, dass Shadow oft selbst Zitate bekannte Wissen­schaftler, Künstler und anderer historisch bedeutender Menschen zu Hilfe nahm um seinen Aussagen mehr Gewicht zuzuweisen.

    Shadow nickte zustimmend.

    Ja, ich verstehe, was du meinst. Aber es gibt immer noch so viele Fragen, die unbeantwortet bleiben. Wie können wir sicher sein, dass das, was wir glauben, wahr ist?

    „Sei mir nicht böse, aber ich geh jetzt schlafen. Wenn du hier bleiben möchtest, gerne, aber ich bin raus."

    Während er in sein Schlafzimmer trottete verfolgte ihn diese ein Frage „Wie können wir sicher sein, dass das, was wir glauben, wahr ist?" Er befürchtete, dass sie ihn auch noch im Traum quälen würde.

    Verdammter Shadow. Immer wieder gelang es ihm ihn zu ver­wirren.

    Drittes Kapitel

    Die ersten Sonnenstrahlen streiften die Fassade des Wolken­kratzers, als Winnie die Lobby betrat. Der Boden aus schwarzem Marmor glänzte wie ein Nachthimmel, gesprenkelt mit funkelnden Sternen. Die hohen Decken und goldverzierten Wände verliehen dem Raum eine majestätische Wirkung, die eines Zentrums der Hochfinanz würdig war.

    Die Sicherheitsvorkehrungen waren streng und unauffällig.

    Dezent gekleidete Wachleute patrouillierten durch die Lobby und hielten stets ihre Augen auf die zahlreichen Bildschirme gerichtet, die alle Eingänge und Etagen des Gebäudes zeigten. Besucher mussten sich ausweisen und wurden gründlich durchleuchtet, bevor sie durch die Drehkreuze durften, die den Zugang zum Kern des Gebäudes gewährten.

    Nachdem Winnie seine Sicherheitskarte vorgezeigt hatte, be­stieg er einen der zahlreichen Aufzüge, die ihn direkt zu seinem Büro im 57. Stock bringen sollten. Das Aufzugskabinett war mit polier­tem Edelstahl und spiegelnden Oberflächen verkleidet, die die Lichter der blinkenden Etagenanzeige reflektierten.

    Als die Türen sich öffneten, betrat Winnie das Büro. Die Glas­fronten der umliegenden Büros und Konferenzräume boten eine atem­beraubende Aussicht auf das pulsierende Manhattan.

    In diesen stillen Morgenstunden, wenn die Stadt erwachte und die ersten Sonnenstrahlen den Himmel in ein sanftes Orange tauch­ten, fand Winnie die Einsamkeit, die er für seine Arbeit als ESG-Analyst benötigte. Der Duft von Kaffee erfüllte sein Büro, während er sich immer durch einen Stapel von Berichten und Nachrichten arbeitete, die den Puls der Welt offenbarten.

    Winnie, ein Mann mit einer scharfen Intuition und einem tiefen Verständnis für die Feinheiten des Finanzsektors, betrachtete die Geschichten hinter den Zahlen. Er wusste, dass jede Entscheidung, die er für seine Kunden bei Blue Stone traf, sowohl die Welt als auch ihre Taschen beeinflusste.

    Seine Tage waren geprägt von einer sorgfältigen Analyse der Umwelt-, Sozial- und Governance-Faktoren, die das Rückgrat der ESG-Analyse bildeten. Er ging behutsam vor, immer auf der Suche nach dem Gleichgewicht zwischen Rentabilität und Verantwort­ung.

    Winnie beobachtete die Schatten der Unternehmen, die sich im Lich­te der ESG-Prinzipien bewegten, und wusste, dass er als Analy­st bei Blue Stone eine Schlüsselrolle dabei spielte, die Welt ein Stück besser zu machen. Er hatte das Ohr der Entscheidungs­träger, und seine Stimme zählte. Seit einem Jahr betreute er nun Molberg Industries in ESG Belangen und hatte dabei sehr gute Arbeit geleistet.

    Es waren die Momente des Triumphs, die Winnie in seiner Arbeit bestärkten. Wenn er ein Unternehmen fand, das sowohl finanziell erfolgreich war als auch den höchsten ESG-Standards entsprach, erfüllte ihn eine tiefe Zufriedenheit. Es war, als hätte er in den Tiefen des Ozeans eine verborgene Perle entdeckt.

    Aber es waren auch die Niederlagen, die ihn anspornten. Jedes Mal, wenn er auf ein Unternehmen stieß, das seine Verantwortung gegenüber der Umwelt oder der Gesellschaft vernachlässigte, nahm er dies als Herausforderung an, die Dinge zum Besseren zu wenden.

    Winnie wusste, dass seine Arbeit als ESG-Analyst eine Kunst war, die sich zwischen den Zeilen von Zahlen und Fakten verbarg. Eine Kunst, die darauf abzielte, das Licht der Verantwortung und Nachhaltigkeit in die Welt der Finanzen zu bringen. Und obwohl seine Rolle bei Blue Stone oft von Unsicherheit und Schwierig­keiten geprägt war, war er sich der Bedeutung und des Wertes seiner Arbeit bewusst.

    Er war zwar nur für einen Kunden von Blue Stone zuständig, aber das war eines der 3 größten Technologiekonzerne der Welt, deshalb war es Winnie in den Wolkenkratzern von Manhattan, wo das Geld die Welt regierte, der die Macht hatte, die Zukunft zu gestalten. So zumindest fühlte er sich immer wieder. Bis sein Assistent ihn informierte, dass der Chef seines Chefs ihn sofort sehen wollte.

    Mit einem mulmigen Gefühl in der Magengegend machte er sich auf den Weg zum Büro eines der direkten Mitglieder des erweiter­ten Vorstandes, Tom O'Brien. Winnie kannte ihn nicht persönlich, so wie er eigentlich keinen der Executive Senior Vice Presidents kan­nte.

    O’Brien war der mächtigste unter ihnen, stand sehr weit oben in der Hierarchie der Firma, gleich hinter dem dreiköpfigen Vorstand und hatte daher eine Menge Macht. Winnie wunderte sich, was er von ihm wollte.

    Der Raum in dem Tom O’Brien residierte, war imposant und luxuriös eingerichtet. Ein massiver Eichenschreibtisch, umgeben von Bücherregalen und Kunstwerken, herrschte über das Zimmer. O’Brien saß hinter seinem Schreibtisch, blickte aus dem Fenster und wartete auf Winnie. Als er eintrat, drehte er sich um und lächelte kryptisch.

    Setzen Sie sich, Winnie, sagte er, ohne das Lächeln zu verlier­en. Wie ich höre, haben Sie Urlaub geplant. Genießen Sie die Zeit, denn ich habe Neuigkeiten für Sie, die Ihr Leben nach Ihrer Rück­kehr verändern werden.

    Winnie spürte, wie sich sein Herzschlag beschleunigte, während er auf den Stuhl gegenüber seinem Chef sank. Was konnte er meinen? Eine Versetzung? Seine Gedanken rasten, während er auf seine weiteren Worte wartete.

    Der Chef lehnte sich in seinem luxuriösen Ledersessel zurück und faltete die Hände auf seinem Schreibtisch. Sein Blick schien ins Unendliche zu schweifen, bevor er sich wieder auf Winnie konzentrierte.

    Ich möchte nicht ins Detail gehen, bevor Sie Ihren wohlver­dienten Urlaub antreten, Winnie, begann er. Aber ich möchte, dass Sie wissen, dass wir in der Firma große Pläne für Sie haben. Ihre harte Arbeit und Ihr Engagement sind uns nicht entgangen, und wir glauben, dass Sie bereit sind, eine größere Verantwortung zu übernehmen.

    Winnie schluckte, sein Mund war trocken, während er versuch­te, seine wachsende Nervosität und Neugierde zu verbergen. Er war sich nicht sicher, ob er sich aufgeregt oder ängstlich fühlen sollte.

    Nach Ihrem Urlaub werden wir eine Position für Sie haben, die Sie in eine ganz andere Richtung führen wird, fuhr O’Brien fort.

    Natürlich werden wir Sie bei Ihrer Rückkehr ausführlich über Ihre neue Rolle informieren. Aber ich dachte, Sie sollten vorab wissen, dass sich große Veränderungen abzeichnen.

    Winnie nickte langsam, noch immer unsicher, wie er reagieren sollte. Er hatte immer von einer Beförderung geträumt, aber die kryptischen Andeutungen seines Chefs ließen ihn mit gemischten Gefühlen zurück.

    Ich schätze das Vertrauen, das Sie in mich setzen, antwortete er schließlich.

    Ich werde mein Bestes tun, um den Erwartungen gerecht zu werden.

    O’Brien nickte zufrieden.

    Ich habe keine Zweifel daran, Winnie. Genießen Sie Ihren Urlaub, und wir werden uns nach Ihrer Rückkehr wiedersehen.

    Mit diesen Worten entließ er Winnie aus seinem Büro. Als er den Raum verließ, spürte er, wie die Blicke seiner Kollegen auf ihm ruhten. Sie wussten, dass etwas im Gange war, aber keiner wagte, Fragen zu stellen.

    In den folgenden Tagen versuchte Winnie, sich auf seine Arbeit zu konzentrieren, aber seine Gedanken schweiften immer wieder ab. Was würde seine neue Rolle beinhalten? Wie würde sich sein Leben verändern?

    Die Antworten auf diese Fragen blieben vorerst unklar. Doch als Winnie sich schließlich auf seinen Urlaub vorbereitete, versuchte er, die Ungewissheit hinter sich zu lassen und sich auf die Erholung zu konzentrieren.

    Immerhin würde er mit Shadow in China einfallen - sie würden den Chinesen einmal mehr zeigen, was ein freier Mensch alles machen konnte. Sie waren frei, die Chinesen nicht so sehr, was man überall hören konnte. Es war nicht nur auf die Verbotene Stadt gespannt, sondern auch auf Peking selbst.

    Deshalb schob er die Gedanken über das was sein Chef wohl mit ihm vorhatte erst mal zur Seite. Nur die Zeit würde zeigen, was die Zukunft für sie bereithielt. Wenn er nur geahnt hätte, was ihm bevorstand, wäre er gerannt, gerannt und noch weiter gerannt. Aber weder Winnie noch

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