Kunst im Unterricht (E-Book): Ideen für die Praxis
Von Susanne Schrödter und Chiara Argentini
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Über dieses E-Book
Wie lässt sich Kunst im Unterricht vermitteln? Wie kann sie die kulturelle Befähigung und gesellschaftliche Teilhabe
der Lernenden stärken?
Diese didaktische Hausapotheke liefert Ideen für den Unterricht, insbesondere auf der Stufe Berufsbildung. Sie vereint Impulse aus der klassischen Kunstrezeption, der Kunstgeschichte sowie der Kunstpädagogik und bietet Lehrpersonen nützliche Werkzeuge für die Praxis.
Susanne Schrödter
Susanne Schrödter, PhDr., ist Dozentin für Fachdidaktik an der PH Zürich und unterrichtet Allgemeinbildung an der Baugewerblichen Berufsschule Zürich (BBZ). An der Höheren Fachschule der BBZ ist sie zudem als Lehrperson im Lehrgang «TS Fachrichtung Innenarchitektur» für das Fach Baustilkunde und Kunst zuständig.
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Didaktische Hausapotheke
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Buchvorschau
Kunst im Unterricht (E-Book) - Susanne Schrödter
1Kunst wahrnehmen
«Wenn man die Wirksamkeit eines Bildes erfassen will, muss man es zuallererst als eine Ganzheit sehen. Was ist der stärkste Eindruck? Wie sieht die Stimmung der Farben, die Dynamik der Kräfte aus? (…) Von der Struktur des Ganzen sicher geleitet versuchen wir dann, die Hauptmerkmale zu erkennen und ihrem Vorrang vor untergeordneten Einzelelementen auf die Spur zu kommen. Allmählich offenbart sich der ganze Reichtum des Werkes und wird überschaubar, und wenn wir in dieser Weise das Werk richtig wahrnehmen, beginnt es mit seiner Botschaft unsere geistigen Fähigkeiten zu beanspruchen.» (Arnheim, 1978, S. 10)
Bevor also der künstlerische Prozess, der jedem Kunstwerk zugrunde liegt, verstanden werden kann, muss er auf der Basis von Beobachtung und Reflexion befragt und verarbeitet werden. Dieser Prozess wird durch eine persönliche Begegnung, ein persönliches Erlebnis mit dem Kunstwerk initiiert. Denn der Ausgangspunkt jeder Wahrnehmung von Kunst ist das Erleben – die Erfahrung, der visuelle Reiz –, das in einem zweiten Schritt mittels Denken, Fühlen und Verhalten kognitiv verarbeitet werden kann (Debus, 2021, S. 17–18). Ein solches Kunst-Erlebnis lässt sich schon im Unterricht erzeugen. Einprägsamer und intensiver wird ein Erlebnis mit Kunst bei einer direkten Begegnung mit dem Original in Museen oder Ausstellungen.
Wenn Kunst-Erlebnisse durch eine Lehrperson ermöglicht werden, lassen sich diese Erfahrungen verarbeiten, indem sie beschrieben und in bestimmte Erlebnisqualitäten eingeordnet werden. Die Erlebnispädagogik bietet hilfreiche Anhaltspunkte, wie das Erleben vor Ort, der individuelle Kontakt mit einem Kunstwerk, der sowohl deskriptiv als auch analytisch gestaltet werden kann. Doch wie gelingt ein Kunst-Erlebnis in einem Museum? Auch dafür bietet die Erlebnispädagogik verschiedene Ansätze der Verarbeitung und der Reflexion (vgl. Sterel, Pfiffner & Schrödter, 2022, S. 88–89). Der erste Schritt, um sich mit einem Kunstwerk auseinanderzusetzen, ist die Kunstbetrachtung. Sie basiert auf einer Reihe von Wahrnehmungsabläufen.
1.1 Wahrnehmung
«Das Auge sieht nur, was der Geist bereit ist, zu begreifen.» (Henri-Louis Bergson)
Die visuelle Wahrnehmung, auch Gesichtssinn oder Sehen genannt, dient der Aufnahme von optischen Reizen wie Helligkeit, Farbe, Kontrast, Linien, Form und Gestalt (Komposition), Bewegung und Räumlichkeit. Das zuständige Sinnesorgan ist das Auge. Im künstlerischen Kontext wird ein wahrgenommenes Bild oder eine Szene auch als ein Sehereignis bezeichnet (Wikipedia, 2022).
Wahrnehmung ist ein komplexer Vorgang, der Objekte oder Prozesse in Bezug auf ihre Ausdrucksqualität zu befragen vermag. Die Qualität eines Kunstwerks lässt sich nicht mit physikalischen oder chemischen Merkmalen in Verbindung bringen, die wir in Masseinheiten angeben (z. B. Grösse, Schwere, Dichte, Wellenlänge, Geschwindigkeit) (Debus, 2021, S. 20). Um die Ausdrucksqualität eines Kunstwerks zu verstehen, ist eine bewusste Auseinandersetzung mit seiner Gestalt ein erster Schritt. Der Wahrnehmungspsychologie zufolge basiert die Gestaltwahrnehmung auf individuellen Wahrnehmungsmustern (Stangl, 2023). Eine Analyse der eigenen Wahrnehmung führt zu einem ästhetischen Urteil über die Qualität eines Kunstwerks.
Unterkapitel 1.1.1 bis 1.1.6 setzen sich mit dem Sehereignis und verschiedenen Wahrnehmungsmustern (Helligkeit, Farbe, Kontrast, Linien, Form und Gestalt, Bewegung und Räumlichkeit) an sich auseinander und erklären, wie wir die wahrgenommenen Formen zu verstehen haben. Hier gilt zu beachten, dass wahrgenommene Sehformen an sich noch keine eigene Bedeutung haben. Vielmehr kommt es auf die kognitive Verarbeitung der betrachtenden Person hinsichtlich der Sehformen an, das heisst, wie diese mit dem Denken, Fühlen und Verhalten verknüpft werden (Arnheim, 1978, S. 5). Damit wird die Wahrnehmung, sobald sie durch visuelle Reize aktiviert ist, zu einem aktiven, individuellen