Star Trek Prodigy: Ein gefährlicher Handel
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Auf ihrer Reise durch den Delta-Quadranten entdeckt die Besatzung der Protostar auf ihrem Schiff eine verschlissene Transporterspule. Zum Glück gibt es in der Nähe einen Markt, wo sie Materialien für die Reparatur kaufen können. Leider aber hat die Besatzung kein Chimerium zum Tauschen übrig. Doch vielleicht gibt es etwas anderes, das sie eintauschen könnten? Werden Dal und seine Mann- schaft es schaffen, sich auf einem Marktplatz voller zwielichtiger Händler aus Schwierigkeiten herauszuhalten?
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Buchvorschau
Star Trek Prodigy - Cassandra Rose Clarke
EINS
Jankom Pog öffnete die Abdeckung der Transporterkonsole der Protostar – und stieß sofort ein langes Stöhnen des Entsetzens aus. »Das sieht nicht gut aus«, sagte er und aktivierte den Scanner seines Multifunktionshandschuhs, der seine rechte Hand ersetzte. »Jankom Pog wird stinksauer, wenn er beim Transport in einen Targ verwandelt wird.«
»Jankom? Was ist denn los?« Gwyndala sah von ihren Wartungsarbeiten auf und entdeckte Jankom, der stirnrunzelnd auf die in die Schiffswand eingelassene Aussparung starrte. Sie waren im Transporterraum, von dem aus der Schiffscomputer sie mithilfe eines Energiestrahls zu nahe gelegenen Planeten oder sogar zu einem anderen Schiff schicken konnte. Vorausgesetzt, sie befanden sich in der Nähe von Planeten oder anderen Schiffen, was im Moment nicht der Fall war.
»Eine der Phasenspulen!« Jankoms Multifunktionshandschuh surrte, während er mit einer Hochleistungslampe auf die Anschlüsse leuchtete. »Sie ist völlig abgenutzt.« Er sah zu Gwyn hoch und ließ grinsend seine Zähne aufblitzen. »Wir wollen doch keine Transporterfehlfunktion erleben.«
»Ganz bestimmt nicht.« Gwyn ließ ihre Arbeit ruhen und stellte sich neben Jankom. Sie hatte zwar eine gewisse Vorstellung von der Technik des Transportersystems auf der Protostar, aber sie war keine Ingenieurin wie Jankom. Für sie sahen die Phasenspulen aus wie immer: so glänzend und strahlend wie alles andere auf dem Schiff. »Bist du sicher, dass sie abgenutzt ist?«
»Ab-so-lut!« Jankom ging mit seinem Multifunktionshandschuh auf eine der Spulen los, um sie zu lockern und Gwyn die Fehler zu zeigen, die er sah. »Sieh dir das an. Glatt wie der Hintern eines melvaranischen Schlammflohs.« Dann schob er die Spule wieder an ihren Platz und wandte sich an Gwyn. »Die muss ersetzt werden.«
»Ersetzt?« Gwyns Augen weiteten sich, während sie alle Möglichkeiten abwog. »Dann müssen wir wohl die Replikatoren hochfahren.«
»Das bringt nichts.« Jankom schüttelte den Kopf. »Replikatoren kommen mit diesen Schlingeln nicht klar.« Er gab der Phasenspule einen Klaps und sie wackelte in ihrem Anschluss.
Gwyn zuckte zusammen. »Ähm, du solltest vielleicht nicht …«
»Jankom Pog weiß, wann es zu viel ist!« Er lachte und gab der Spule noch einen Klaps. »Aber sie muss bald ersetzt werden. Sonst kann’s passieren, dass dir beim nächsten Transport der Fuß aus dem Kopf wächst!«
»Warte, du meinst, wir können den Transporter gar nicht mehr benutzen?« Gwyn warf einen entsetzten Blick auf die Transporterplattform.
»Oh, Jankom Pog meint, die Spule hält noch so drei oder vier Transporte aus. Aber dann ist sie hinüber!« Er gluckste.
Bevor Gwyn antworten konnte, tauchte ein vertrautes Gesicht – und ein ebenso vertrauter Schopf aus grauem und weißem Haar – im Transportraum auf. Dal R’El schlenderte betont lässig herein und untersuchte theatralisch den Raum.
Gwyn widerstand dem Drang, die Augen zu verdrehen. »Ich dachte, du würdest unsere Flugbahn überwachen«, sagte sie.
»Das hab ich auch«, antwortete Dal, während er sich in den Sessel der Transporterkonsole fallen ließ. »Aber dann ist mir eingefallen, dass ich nach meinem Lieblingsingenieur sehen muss.«
»Gutes Timing«, lächelte Gwyn. »Jankom hat ein Problem gefunden.«
Dals einzige Reaktion war jedoch ein gelassenes Grinsen. Er setzte sich aufrecht hin und fuhr sich mit der Hand durch die Haare. »Der Captain ist bereit, es zu hören.«
Jankom begann sofort, das Problem der Transporterphasenspule zu erläutern.
»Dann replizieren wir eben eine«, meinte Dal.
»Blitzmerker«, sagte Gwyn. »Den Vorschlag hab ich bereits gemacht.«
»Der Replikator kann nicht all unsere Probleme lösen!« Jankom stieß einen lauten, verärgerten Seufzer aus. »Jankom Pog hat viel Zeit damit verbracht, diesen Transporter zu studieren. Hier.« Er nahm die Phasenspule wieder heraus und hielt sie ins Licht. »Siehst du diese Schnörkel da im Metall? Die müssen von Hand programmiert werden. Der Replikator kann das nicht.« Er setzte die Phasenspule wieder ein und schob die Abdeckung an ihren Platz.
»Und was willst du damit sagen?«, fragte Dal. »Was machen wir jetzt? Irgendwann werden wir den Transporter benutzen müssen!«
Jankom verschränkte die Arme vor der Brust und sah Dal direkt an. »Wir müssen ’ne neue Phasenspule kaufen.«
»Kaufen?« Gwyn blinzelte. »Mit welchem Geld?«
»Genau«, sagte Dal. »Wir haben unser ganzes Chimerium verloren, schon vergessen?« Er riss die Hände in die Luft und sackte dramatisch in seinem Sessel zusammen. »Wir sind pleite!«
Gwyn sah zu Jankom, der mit den Schultern zuckte.
»Wir sollten es den anderen erzählen«, beschloss sie. »Vielleicht kennt Janeway einen geheimen Chimerium-Vorrat auf dem Schiff?«
»Das bezweifle ich«, murmelte Dal, tippte aber trotzdem auf seinen Kommunikator. »Hier spricht euer Captain. Ich möchte, dass sich alle im Transporterraum einfinden. Wir haben ein Problem.« Dann ließ er seine Hand in den Schoß fallen und strahlte Gwyn triumphierend an.
»Du hättest es nicht ganz so dramatisch klingen lassen müssen, weißt du.«
»Unser Transporter ist kaputt!«, hielt Dal dagegen. »Ich würde sagen, das ist ein Notfall.«
»Nicht kaputt«, warf Jankom ein. »Wir müssen nur ein neues Teil kaufen.«
»Aber das können wir nicht«, erinnerte ihn Dal. »Und deshalb …«
Stimmen hallten durch den Korridor: das helle, fröhliche Geplapper von Rok-Tahk und das gelassene, beruhigende Trällern von Zero. Eine Sekunde später stürmte Rok-Tahk mit Murf auf den Armen durch die Tür.
»Wofür hast du ihn mitgebracht?«, fragte Dal.
»Du hast alle gesagt!«, antwortete Rok-Tahk. Murf gurrte und rieb seinen Kopf an ihrer Brust. Sie kicherte.
»Und du hast gesagt, es gäbe ein Problem.« Zero schwebte hinter Rok-Tahk her. Während Rok-Tahk stark und massiv war – ihr Körper war wie gemeißelter Granit –, war Zero leicht und kompakt und steckte in einer behelfsmäßigen Schutzhülle. »Um genau zu sein, klang es sehr ernst.«
»Du hast vergessen, Janeway zu rufen«, sagte Gwyn. Dann sprach sie etwas lauter zum Schiff. »Janeway! Wir könnten Ihre Hilfe brauchen.«
Augenblicklich erschien eine menschliche Frau neben dem Sessel, in dem Dal noch immer saß. Es war Janeway, die holografische Ausbildungsberaterin des Schiffs.
»Hilfe?« Janeway zog eine Augenbraue hoch. »Und ich dachte schon, ihr sechs hättet das Schiff im Griff.«
Dal rollte mit den Augen. »Na ja, wir sind auf ein Problem gestoßen.«
»Sag uns einfach, was los ist!« rief Rok-Tahk. Murf befreite sich aus ihren Armen und drehte eine Runde durch den Raum, um die Geräte zu untersuchen.
»Lass ihn nichts fressen«, warnte Dal. »Sonst müssen wir noch mehr Chimerium zusammenkratzen.«
»Chimerium!«, rief Janeway. »Wozu braucht ihr Chimerium?«
»Jankom, sag’s ihnen.«
Dal seufzte und Jankom erklärte noch mal das Problem der abgenutzten Transporterphasenspule.
»Das klingt nach einer ziemlichen Zwickmühle«, überlegte Janeway, als er fertig war.
»Sehe ich auch so.« Dal setzte sich auf und warf sein Haar zurück. »Wir hatten gehofft, Sie wüssten, wo es auf dem Schiff ein geheimes Chimerium-Versteck gibt.«
Janeway lachte. »Ich fürchte, so etwas gibt es nicht. Als Besatzung wird es eure Aufgabe sein, eine Lösung zu finden.«
Dal stöhnte und warf sich mit dem Rücken gegen die Sessellehne. »Na suuuuuuper«, stöhnte er. »Und jetzt?«
Die Mannschaft wechselte Blicke untereinander und Besorgnis huschte über ihre Gesichter.
»Vielleicht könnten wir jemanden darum bitten«, schlug Rok-Tahk vor. »Zum Beispiel ein anderes Schiff? Vielleicht würden sie uns eine ihrer Spulen leihen.«
Jankom lachte. »Sie werden sie für ihren eigenen Transporter brauchen.«
»Aber was ist, wenn sie eine übrig haben?«
»Das ist möglich, aber unwahrscheinlich«, sagte Janeway. »Und so tief im Delta-Quadranten trifft man auch nicht so häufig auf andere Schiffe.«
»Janeway hat recht.« Dal rieb sich das Kinn und dachte über ihre Möglichkeiten nach. »Aber wir können recht einfach einen Markt erreichen. Wir brauchen nur Geld.« Er runzelte die Stirn und versank in seinen Gedanken. Die Frau, die ihn großgezogen hatte, eine Ferengi namens Nandi, hatte ihm alles über die Bedeutung von Geld beigebracht. Natürlich hatte das dazu geführt, dass sie ihn an den Diviner verkauft hatte, der ihn gezwungen hatte, in den Minen von Tars Lamora zu arbeiten, also waren ihre Ansichten vielleicht nicht allzu vertrauenswürdig. Er würde ganz bestimmt keinen seiner Leute verkaufen – weder an den Diviner noch an sonst jemanden –, nur um eine Phasenspule zu ersetzen. Aber wenn sie etwas anderes hätten …
Dal schnippte