Tremor: Was hilft gegen mein Zittern?
()
Über dieses E-Book
Wer zittert und warum? Tremor ist meist nicht gefährlich. Oft stecken jedoch ernste Ursachen wie Morbus Parkinson, Multiple Sklerose, eine Überfunktion der Schilddrüse oder auch Alkoholismus dahinter. In diesen Fällen kann durch die Therapie der Grunderkrankung auch der Tremor effektiv gebessert oder geheilt werden.
Doch auch ohne eindeutige Ursache lässt sich der Tremor erfolgreich behandeln, etwa durch bestimmte Medikamente oder neurochirurgische Maßnahmen. Ebenso können komplementärmedizinische Methoden wie Entspannungstraining oder Physiotherapie die Lebensqualität von TremorpatientInnen deutlich verbessern.
Dieser Ratgeber, in leicht lesbarer Sprache verfasst, bietet Betroffenen und Angehörigen hilfreiche Informationen zu Diagnostik und Therapien und liefert Tipps für einen lebenswerten Alltag mit Tremor. Ein Leitfaden für PatientInnen, der Mut macht, aber auch ÄrztInnen und TherapeutInnen empfohlen werden kann, die das neurologische Leiden Tremor aus einem neuen Blickwinkel betrachten möchten.
Plus: Patientenberichte und Interviews mit (medizinischen) Experten aus Psychiatrie und Suchthilfe, Neurochirurgie und Reha, Psychologie und Physiotherapie. Bonus: Ein Sportschütze berichtet über die Kunst der ruhigen Hand u. v. m.
Ähnlich wie Tremor
Ähnliche E-Books
Hallux & Co.: Vorfussprobleme Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenIn Bewegung kommen: Erfahrungsbericht einer Multiple-Sklerose-Patientin Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSymptome als Wegweiser: Woher kommen Kopfweh, Schwindel, Zuckungen? Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenFibromyalgie. Kompakt-Ratgeber: Chronischen Schmerz erfolgreich bewältigen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSeltene Erkrankungen und der lange Weg zur Diagnose: 15 persönliche Fallgeschichten Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHeilen ohne Medikamente: Chronische Krankheiten: Seelische Ursachen aufdecken und gesund werden. Selbstcoaching in zehn Schritten Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenRheuma verstehen: Anleitung zum Gesundwerden und Gesundbleiben Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWas bitte schön ist Burnout?: Die Kunst ein stressfreies Leben zu führen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMigräne mit Hirnstammaura - Leben mit einer seltenen, schweren Form der Migräne - auch bekannt als "Basilarismigräne" Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenNicht noch ein Aspiebuch: Werkzeuge (nicht nur) für Autisten Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenBorreliose Jahrbuch 2016 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenBorreliose Jahrbuch 2015 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenRestless Legs: Pest in den Beinen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenBorreliose Jahrbuch 2017 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHomöopathie in der Geriatrie-E-Book: Ältere Patienten homöopathisch behandeln und begleiten Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie unerklärliche Müdigkeit: Was uns in große Erschöpfung treiben kann und wie wir wieder zu Kräften kommen können Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWie entstehen Kopfschmerzen?: Die Ursachen erkennen und behandeln Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenStörfeldanalytik: ... wenn nichts anderes mehr hilft ... und Sie schon fast alles ausprobiert haben. Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenFrauenkrankheiten: Die typischen Leiden der Damenwelt von Links-Rechts-Schwäche über Komplimentesucht bis Schnippismus Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSchizophrenie: Keine Krankheit?!: Wissenschaftskritik - Biologie - Psychotherapie Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKrank ohne Befund Bewertung: 3 von 5 Sternen3/5Das Geheimnis der Erkältungskrankheiten 3: Band 3: Mögliche Folgen von Erkältungskrankheiten Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHilfe und Selbsthilfe nach einem Trauma: Ein Ratgeber für seelisch schwer belastete Menschen und ihre Angehörigen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMeine SoulFood Journey: 14 Essstörungen, 14 Heilungswege Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer andere Anti-Demenz-Ratgeber: Wie Sie mit falscher Ernährung, wenig Bewegung und Einsamkeit Ihren Verstand schädigen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas Lipödem: Ein Patientenratgeber Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenLAVYLITES - Das Wunder aus Ungarn: Für Therapeuten im Gesundheitswesen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenLeben über Untiefen: Erfahrungen mit einer seltenen Erkrankung Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSterben lassen: Über Entscheidungen am Ende des Lebens Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Wellness für Sie
ThetaHealing Graben nach Glaubenssätzen: Richte dein unterbewusstes Denken für tiefe innere Heilung neu aus Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenBodyweight Training Anatomie: Der vollständig illustrierte Ratgeber fur mehr Kraft, Leistung und Muskelaufbau Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHypnose lernen - Praxishandbuch: für tiefe Trance, Selbsthypnose, Blitzhypnose und die sichere Anwendung im Alltag Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Heilen mit Zahlen: Von der Zahlenmystik bis zum spirituellen Codesystem Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas HOW NOT TO DIE Kochbuch: Über 100 Rezepte, die Krankheiten vorbeugen und heilen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenPorno im Kopf: Die verdeckten Folgen von Pornosucht - und was Sie dagegen tun können Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMakrobiotik: In Fülle leben Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenIm Reich der hungrigen Geister: Auf Tuchfühlung mit der Sucht - Stimmen aus Forschung, Praxis und Gesellschaft Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMedizin zum Aufmalen. Heilen mit der Neuen Homöopathie: Kompakt-Ratgeber Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKrebs natürlich heilen: Wie Sie sofort beginnen können Ihre Gesundheit zu retten Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHistamin-Intoleranz heilen: Der wirksame 4-Phasen-Plan bei Migräne, Ekzemen, Schwindel, Allergien und vielem mehr Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSchneller schmerzfrei mit der KiD-Methode: Beweglich in Faszien und Muskeln Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Heilen mit Symbolen: Die 64 wichtigsten Heilzeichen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenNie wieder krank: Gesund, stark und leistungsfähig durch die Kraft der Kälte Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDu bist das Placebo: Bewusstsein wird Materie Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas indoktrinierte Gehirn: Wie wir den globalen Angriff auf unsere mentale Freiheit erfolgreich abwehren Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenLexikon der Kräuter und Heilpflanzen: Wirkung- Anwendung- Rezepte Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Werde übernatürlich: Wie gewöhnliche Menschen das Ungewöhnliche erreichen Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Die Hormonkur: So bringen Sie Ihren Hormonhaushalt natürlich ins Gleichgewicht Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWas Dir Deine Krankheit sagen will: Die Sprache der Symptome Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Heilkunde der Hildegard von Bingen: Gesundheit aus der Weisheit der Natur Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGrenzen machen uns frei: Ein Wegweiser sich selbst treu zu bleiben Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHeilkräuter und Zauberpflanzen zwischen Haustür und Gartentor - eBook Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Organuhr: Leben im Rhythmus der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Rezensionen für Tremor
0 Bewertungen0 Rezensionen
Buchvorschau
Tremor - Dr. med. Klaus-Dieter Kieslinger
Inhalt
Tremor
Impressum
Begleitwort
Vorwort
Einführung
Was ist Zittern überhaupt?
Zittern als natürliches Phänomen
Normal und physiologisch
Krankhaftes Zittern
Keine seltene Erkrankung
Arten des Zitterns
Licht ins Dunkel
1 Grundlegendes zum Thema Zittern
„Zittern wie Espenlaub"
Natürliches – „physiologisches" – Zittern
Frequenz und Amplitude
Reize, die Zittern verstärken
2 Das krankhafte Zittern – Pathologie des Tremors
Betroffene erzählen
Tremor eines Parkinson-Patienten
Tremor eines Multiple-Sklerose-Patienten
Tremor eines Alkoholabhängigen
Interview: Wie häufig ist Tremor in der neurologischen Praxis?
3 Untersuchung und diagnostische Möglichkeiten
Was möchte der Arzt wissen?
Tipps für den Arztbesuch
Die neurologische Untersuchung
Labortests – Was verraten Blut und/oder Speichel?
Messung des vegetativen Nervensystems
Weitere Untersuchungen bei Tremor
Elektromyographie – Messung der elektrischen Muskelaktivität
Bildgebende Verfahren
Mobile Messgeräte
Übersicht: Diagnostik bei Tremor
Interview: Handelt es sich um Tremor?
4 Formen des Tremors, Diagnostik und Therapie
Verstärkter physiologischer Tremor
Essentieller Tremor
Parkinson-Tremor
Psychogener Tremor (= Funktioneller Tremor)
Seltenere Tremorarten
Dystoner Tremor
Orthostatischer Tremor
Tremor aufgrund von Läsionen im Gehirn
Interview: Warum helfen Blutdrucksenker, Antiepileptika und Co bei Tremor?
Alkohol und Tremor
Interview: Warum zittern Menschen mit zu viel Alkoholkonsum?
5 Die chirurgische Therapie
Eingriff am Gewebe
Tiefe Hirnstimulation
Interview: Was bringt die Tiefe Hirnstimulation?
6 Physiotherapie bei Tremor
Interview: Physiotherapie – eine wirksame Hilfe?
7 Rolfing
Wozu Rolfing?
Welche positiven Effekte sind von Rolfing zu erwarten?
Wie läuft eine Rolfing-Sitzung ab?
8 Entspannungstraining und Psychotherapie
Interview: Helfen Entspannungsmethoden gegen das Zittern?
Progressive Muskelentspannung (PMR) – kurz erklärt
Training der Achtsamkeit – kurz erklärt
Qigong – kurz erklärt
Entspannung im Schießsport
Interview: Über die Kunst, eine ruhige Hand zu bekommen
Psychotherapie
9 Neurogenes Zittern als begleitende Therapie
Was ist Neurogenes Zittern?
Interview: Hilft neurogenes Zittern auch Tremorpatienten?
10 Leben und Alltag mit Tremor
Lexikon der wichtigsten Begriffe
Die zehn wichtigsten Fragen zum Thema Tremor
Die Autoren
Literatur, Medien
Dr. med. Klaus-Dieter Kieslinger
Mag. Wolfgang Bauer
Tremor
Was hilft gegen mein Zittern?
Impressum
© Verlagshaus der Ärzte GmbH
Nibelungengasse 13
A-1010 Wien
www.aerzteverlagshaus.at
1. Auflage 2023
Das Werk ist urheberrechtlich geschützt. Die dadurch begründeten Rechte, insbesondere das der Übersetzung, des Nachdrucks, der Entnahme von Abbildungen, der Funksendung, der Wiedergabe auf fotomechanischem oder ähnlichem Wege und der Speicherung in Datenverarbeitungsanlagen, bleiben, auch bei nur auszugsweiser Verwendung, vorbehalten.
ISBN 978-3-99052-306-3
Umschlaggestaltung & Satz: Grafikbüro Lisa Hahsler, 2232 Deutsch-Wagram
Umschlagfoto: iStock/PeopleImages
Projektbetreuung: Marlene Weinzierl
Dieses Buch wurde in der Schrift Clear Sans gesetzt.
Das Werk gibt den Wissensstand der Autoren bei Drucklegung wieder. Autoren und Verlag haben alle Buchinhalte sorgfältig geprüft, jedoch kann keine Haftung für die Richtigkeit und Vollständigkeit der hier publizierten Informationen übernommen werden.
Geschützte Warennamen (Warenzeichen) werden im Buch nicht besonders kenntlich gemacht. Aus dem Fehlen eines solchen Hinweises kann aber nicht geschlossen werden, dass es sich um einen freien Warennamen handelt.
Aus Gründen der leichteren Lesbarkeit – vor allem in Hinblick auf die Vermeidung einer ausufernden Verwendung von Pronomen – haben wir uns dazu entschlossen, alle geschlechtsbezogenen Wörter nur in eingeschlechtlicher Form – der deutschen Sprache gemäß zumeist die männliche – zu verwenden. Selbstredend gelten alle Bezeichnungen gleichwertig für Frauen.
BEGLEITWORT
In diesem umfangreichen und patientenorientierten Buch über Tremor als Ausdruck einer Reihe von Erkrankungen, aber auch in seinen harmloseren Formen, wird dieses Phänomen sowohl für den Fachkundigen als auch für den Laien ausführlich und verständlich erklärt.
Durch die übersichtliche Gliederung findet man sich wunderbar zurecht und lernt nicht nur die unterschiedlichen Formen des Zitterns kennen, sondern auch die verschiedenen Ursachen, die diagnostischen Abläufe und vor allem auch die therapeutischen Möglichkeiten.
Viele Fallbeispiele sowie kompetente Interviews unterstützen zusätzlich ein besseres Verständnis und einen leichteren Umgang mit einem oft belastenden Symptom sowohl für den betroffenen Menschen als auch für sein Umfeld.
Damit kann dieses Buch nach einer genauen Diagnose und Aufklärung durch den Facharzt für Neurologie im Weiteren für viele als ein wertvoller Begleiter dienen.
Assoc.-Prof. Univ.-Doz. Dr. Wolfgang Staffen
Facharzt für Neurologie,
Paracelsus Medizinische Privatuniversität Salzburg
Salzburg, im Jänner 2023
VORWORT
Die lateinische Bezeichnung „Tremor steht ganz einfach für „Zittern
. Zittern gilt als das häufigste Symptom, welches die Motorik beeinträchtigt. Betroffene leiden insbesondere unter der Sichtbarkeit ihres Tremors: Das unwillkürliche Hin und Her betrifft meist die Hände, manchmal aber auch den Kopf, den Rumpf, die Beine und sogar die Stimme. Es wirkt sich unangenehm auf die Tätigkeiten des Alltages aus.
Das Essen mit einem Löffel oder das Trinken aus einem Glas gestalten sich zu einem Kampf mit sich selbst. Der Besuch in einem Restaurant oder das Bezahlen an der Kassa im Supermarkt fühlt sich für Betroffene manchmal an wie ein Spießrutenlauf. Nicht wenige versuchen dann, solchen Situationen überhaupt aus dem Weg zu gehen. Sie neigen dazu, sich zu isolieren und in ihre eigenen vier Wände zurückzuziehen. Dieser soziale Rückzug wirkt sich dann nicht selten negativ auf ihre Stimmungslage aus und führt zu Depressionen, Ängsten oder Schlafstörungen.
Beim Auftreten dieser unangenehmen Bewegungsstörung lassen sich zwei Altersgipfel feststellen: Ein erster Gipfel der Häufigkeit zeigt sich im Jugendalter, insbesondere im zweiten Jahrzehnt des Lebens. Der andere Anstieg der Häufigkeit tritt – wie Sie wahrscheinlich schon vermutet haben – im höheren Lebensalter auf.
Sogar Schulkinder leiden manchmal schon unter überstarkem Zittern: Das Schreiben vor den Augen der Lehrer und Klassenkameraden an der Tafel entwickelt sich zu einer Art Höllenritt, die Blicke und Kommentare der Mitschüler können für Betroffene zur Qual werden. Nicht zuletzt drohen die schulischen Leistungen darunter zu leiden und ins Bodenlose zu fallen.
Es gibt eine ganze Reihe verschiedener Ursachen für Zittern. Trotz oder vielleicht sogar wegen zahlloser Informationen, die durch das weltweite Netz schwirren, fühlen sich Betroffene häufig überfordert mit dieser Flut an Wissen und alleingelassen mit ihren Beschwerden. Diese Lücke will das vorliegende Werk schließen.
Wir, ein Neurologe und ein Medizinjournalist, möchten auf den folgenden Seiten eine Übersicht über die verschiedenen Ursachen von Tremor, aber auch über die Möglichkeiten der Erkennung und Behandlung bieten. Und zwar in einer Sprache, die Sie als Betroffener oder Angehöriger verstehen, auch wenn Sie medizinischer Laie sind.
Wir hoffen, dass wir mit diesem Buch zu einem besseren Verständnis der Ursachen von Tremor beitragen und damit Hilfe zur Selbsthilfe anbieten können. Wir möchten auch Mut dazu machen, sich als Betroffener aktiv mit dem Symptom auseinandersetzen. Wenn wir die Hürde etwas kleiner machen können, sich fachliche Hilfe beim Arzt zu holen, dann haben wir unser Ziel erreicht!
Dr. Klaus-Dieter Kieslinger
Salzburg
Mag. Wolfgang Bauer
Admont
im Jänner 2023
EINFÜHRUNG
Kennen Sie den?
Ein Mann mit stark zitternden Händen wendet sich an seinen Arzt um Rat. Fragt der Arzt: „Trinken Sie viel Alkohol? Darauf der Patient: „Nicht wirklich, das meiste davon verschütte ich.
Zugegeben: Für Betroffene nicht gerade ein Witz zum Schenkelklopfen. Er könnte beleidigend und geschmacklos klingen, weil er sich über eine Gruppe von Patienten lustig macht, die ihr Leiden gewiss nicht als besonders witzig empfinden.
Doch auf der anderen Seite steckt in diesem knappen Dialog einiges, was für unser Buch von Interesse ist: Zum einen veranschaulicht er, dass Zittern häufig am offensichtlichsten die Hände betrifft. Zum anderen zeigt er auf, dass das Zittern simple Alltagsaktivitäten wie das Trinken aus einem Glas beeinträchtigt. Was sich nicht nur auf die Menge der Flüssigkeitszufuhr negativ auswirkt, sondern ganz allgemein die Lebensqualität mindert. Und wie die Frage des Arztes andeutet, kann Zittern – zumindest in manchen Fällen – in Zusammenhang mit Alkoholkonsum stehen. Nicht zuletzt verhält sich der erwähnte Patient in dieser Anekdote geradezu vorbildlich. Denn: Er wendet sich mit seinem Leiden an einen Arzt. Das wohl stärkste Argument dafür, dass wir den Witz an dieser Stelle erwähnen, denn die Medizin kann wirksame Hilfen anbieten.
Was ist Zittern überhaupt?
Wenn man von Zittern spricht, dann meint man ein unwillkürliches, also nicht der bewussten Kontrolle des Willens unterlegenes, mehr oder weniger rhythmisches Hin-und-her-bewegen bestimmter Abschnitte des Körpers. Dies betrifft meist und in erster Linie die Hände oder die Füße. Der Fachausdruck für diese häufige Bewegungsstörung lautet „Tremor".
Der Begriff stammt – wie viele medizinische Termini – aus dem Lateinischen. Das Zeitwort „tremere bedeutet so viel wie „zittern, zucken, beben
. „Tremere" steckt auch in anderen Wortschöpfungen: So sprechen Ärzte von einem Delirium tremens, das während des Entzugs von Alkohol oder anderen Suchtmitteln auftreten kann. Dabei handelt es sich um einen Zustand von massiver Unruhe, Verwirrtheit und Halluzinationen in Verbindung mit einem Zittern, das zum Teil sehr stark ausfällt. Eine Situation, die einen medizinischen Notfall darstellt und umgehend medizinisch abgeklärt und behandelt werden muss.
Im positiven Sinne ernst hingegen stellt sich die Lage dar, wenn eine Sängerin ihre Stimme absichtlich durch ein Beben oder Vibrieren verziert oder wenn ein Musiker den Ton seiner Violine rasch hintereinander an- und abschwellen lässt. Dieses Stilmittel aus der Welt der Musik kennen wir als Tremolo: Eine Art von Vibration, welche sozusagen ein inneres Beben ausdrückt und sich – bewusst eingesetzt – vom Instrument auf die Zuhörer übertragen kann. Diess Zittern löst im besten Fall sogar Gänsehaut aus.
Zittern als natürliches Phänomen
Zittern an sich bedeutet erst einmal nichts Negatives, nichts Krankhaftes. Vielmehr stellt es eine natürliche Fähigkeit des Organismus dar. Zum Beispiel als Reaktion auf kalte Umgebungstemperaturen. In solchen Fällen schützt sich der Körper durch permanente kleine und kleinste Bewegungen von Muskelfasern vor einem Absinken der Körperwärme. Die Zitterbewegungen setzen dabei Energie frei – Energie in Form von Bewegung und Wärme. Dieses so genannte Kältezittern kann im Extremfall dazu beitragen, das Leben zu retten, etwa wenn sich ein Bergsteiger an einem kalten Tag in