Entdecken Sie Millionen von E-Books, Hörbüchern und vieles mehr mit einer kostenlosen Testversion

Nur $11.99/Monat nach der Testphase. Jederzeit kündbar.

Wo bist du Gott?: Eine Ukrainerin über Angst, Trauer und Glaube
Wo bist du Gott?: Eine Ukrainerin über Angst, Trauer und Glaube
Wo bist du Gott?: Eine Ukrainerin über Angst, Trauer und Glaube
eBook65 Seiten25 Minuten

Wo bist du Gott?: Eine Ukrainerin über Angst, Trauer und Glaube

Bewertung: 0 von 5 Sternen

()

Vorschau lesen

Über dieses E-Book

Die Ukrainerin Dominika Rank hat ihren Lebensmittelpunkt in Bogota. Als der russische Angriffskrieg am 24. Februar 2022 startete, begann gewissermaßen ihr innerliches Ghetto.
"Während sich in der Ukraine meine Mutter mit meinen kleinen Neffen, meine Freunde und Kollegen in improvisierten Bombenkellern versteckten, quälte ich mich mit einem Handy in der Hand, immer mit dem Kopf bei den Nachrichten und Social-Media, durch mein sicheres Leben im sonnigen, warmen Kolumbien. Die Unmöglichkeit, physisch in der Ukraine zu sein, zerreißt mein Herz." Jeder neue Kriegsmonat brachte starke negative Gefühle mit: Wut, Angst, Rachgier, Zorn, Hilflosigkeit. In dieser Not begann sich Rank intensiv mit der Bibel auseinanderzusetzen und fand darin tatsächlich Hilfe. Aber nicht in Gestalt einer Liebes- oder Versöhnungsbotschaft, sondern als Widerspiegelung ihrer dunklen Wünsche und Ängste. Sie hat ihre Gedanken schriftlich festgehalten. Entstanden sind daraus zehn bemerkenswerte Geschichten.
SpracheDeutsch
HerausgeberEchter Verlag
Erscheinungsdatum1. März 2023
ISBN9783429066062
Wo bist du Gott?: Eine Ukrainerin über Angst, Trauer und Glaube

Ähnlich wie Wo bist du Gott?

Ähnliche E-Books

Christentum für Sie

Mehr anzeigen

Ähnliche Artikel

Rezensionen für Wo bist du Gott?

Bewertung: 0 von 5 Sternen
0 Bewertungen

0 Bewertungen0 Rezensionen

Wie hat es Ihnen gefallen?

Zum Bewerten, tippen

Die Rezension muss mindestens 10 Wörter umfassen

    Buchvorschau

    Wo bist du Gott? - Dominika Rank

    Kapitel 1

    Wie oft bieten wir unserem Gott etwas an?

    Was können wir Gott überhaupt geben?

    Rache

    Wie sehen eigentlich Gebete aus? Vor Kurzem sahen meine wie eine Kinderwunschliste zu Nikolaus aus: „Lieber Gott, ich war vernünftig genug im vergangenen Jahr, also gib mir dies und jenes, gib mir die Kraft, noch einen Elternabend zu überstehen, oder meinen linken Kopfhörer vom gerade gestern gekauften Set im Kinderzimmer zu finden. Ich dachte mir, dass Jesus uns Menschen Gotteskinder genannt hat, nur weil er Menschen ohne Kinderzimmer konzipiert hat, sonst hätte er uns sofort zur Adoption gegeben. Oder: „Ich wünsche mir, lieber Gott, dass ich, als ich auf der Landstraße geblitzt wurde, weniger als 20 km/h zu schnell war.

    Manchmal habe ich eher unter dem Einfluss unserer Pfarrerin auch für ernste, schöne Sachen gebetet: für Frieden, für Solidarität, für unsere Kirche. Aber wie oft bieten wir unserem Gott etwas an? Was können wir Gott überhaupt geben? Na los, sagen Sie: „Liebe, Geborgenheit, Vertrauen, Treue, Zuversicht. Und ich werde antworten: „Ja, können wir, wenn wir dies haben.

    Am 24. Februar 2022 ist mit dem Ukraine-Krieg meine Wunschliste plötzlich leer geworden. Ich hatte nichts anzubieten und nichts wollte ich besitzen. Mein Leben war mir völlig egal. Am 24. Februar haben meine kleinen Zwillingsnichten, vier Jahre alt, das erste Mal im Bombenkeller übernachtet, genau wie viele andere meiner Verwandten, Studenten, Freunde, Kollegen (verzeiht mir bitte meinen Verzicht auf gendergerechte Sprache, glaubt mir, unter den Bomben kümmert sich niemand um Gendersternchen oder richtige Endungen). Am 25. Februar sind meine zwei Cousins plötzlich Soldaten geworden, zuvor alle noch Büromitarbeiter, nun Soldaten wie viele andere meiner Studenten. Ihre Frauen, zuvor Illustratorinnen und Managerinnen, sind heute Köchinnen und Blutspenderinnen. Am 26. Februar ist meine Mutter ein Flüchtling geworden, wie viele andere Frauen und Kinder.

    Ich war in perfekter Sicherheit in Bogotá, der Hauptstadt Kolumbiens, mit viel Liebe und Unterstützung von meiner kirchlichen Gemeinde umschwärmt, und das machte alles noch schlimmer. In meinem Herzen herrschte Wut, Angst, Hilflosigkeit und Rachgier. Ich wollte mich rächen. Für mein Volk, für vergewaltigte Kinder, für ihre verhungernden Mütter

    Gefällt Ihnen die Vorschau?
    Seite 1 von 1