Gott wirft keine Bomben: Aspekte des Glaubens zum Frieden
Von Udo Manshausen
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Über dieses E-Book
Die Argumente für eine militärische Kriegsunterstützung der Ukraine werden fast ausschließlich unter dem Aspekt einer 'Realpolitik' ausgetauscht. Von daher ist es ergänzend notwendig, die Geschehnisse aufgrund dieses Krieges zwischen Russland und der Ukraine mithilfe eines religiösen Betrachtungswinkels zu durchleuchten. Auf diese Weise können wir viel eher erkennen, dass jedwedes Töten von Menschen das sittlich Falsche ist.
Im Hinblick auf den Gott des Jesus von Nazareth können wir eindeutig festhalten: 'Gott wirft keine Bomben.' Der Schöpfer allen Lebens möchte keinen Menschen töten, da ihm ein jeder am Herzen liegt. Die Weisheit aus den 'Heiligen Schriften' der Bibel können uns in diesem Sinne zu friedvollen Gedanken und einem herzlichen Miteinander führen. Bei einem solchen Vorhaben können die folgenden Themenbereiche aus der Bibel hilfreich sein: Das fünfte göttliche Gebot – Du sollst nicht morden; die gelebte Demut angesichts der eigenen Nichtigkeit; Gott stützt uns, wenn menschliche Brücken brechen; sich in schweren Zeiten an Gott erinnern, um auf ihn zu vertrauen; der Brudermord zwischen Kain und Abel; die Barmherzigkeit und das Mitleiden Gottes; das Schicksal des Hiob; über das Beten zu Gott und das Friedensverständnis Jesu.
Zudem werden politische Positionen zu den Ereignissen dieses Krieges einbezogen und unter einem religiösen Blickwinkeln hinterfragt: die militärische Sicherheitsfamilie; vom Wahnsinn der Versöhnung – es muss zunächst noch weiter getötet werden: erst schießen – dann reden; die Einteilung in Gerechte und Ungerechte während eines Krieges; man muss gehorchen und die Klappe halten; demokratische Tötungsbeschlüsse; Kriegstote ohne Mörder und die Kriegspapageien.
Zu jedem Thema gibt es ein eigens gemaltes Miniaturbild.
Udo Manshausen
Nach dem Studium der katholischen Theologie war er 6 Jahre als Seelsorger in der JVA Berlin-Plötzensee tätig. Als selbständiger Berater und Therapeut widmet er sich seit 30 Jahren der Persönlichkeitsentwicklung von Menschen in verschiedenen Lebensbereichen. Die Krisenintervention ist dabei ein Schwerpunkt. Seine Gedanken und seine Lebenshaltung sind von der Lebensweisheit der Wüstenväter geprägt. Sie haben seit dem 3. Jh. in den Wüsten Ägyptens als Einsiedler gelebt. Ihnen ist er in der Zurückgezogenheit des persönlichen Lebens, dem täglichen Gebet, der Schriftlesung und dem geistlichen Studium gefolgt. In der bewusst gelebten Einsamkeit hat er ausreichend Zeit, die inneren Spannungen und das Leidvolle in seiner Seele zu befrieden. Im Hinblick auf die Weisheit der Wüstenväter sind von ihm zwei Bücher erschienen. Aufgrund seiner Ehescheidung durfte er nicht mehr weiter als Pastoralreferent in der Seelsorge tätig sein. Bis heute ist er mit einem entsprechenden Berufsverbot in der kath. Kirche belegt. Dies führte zu seiner Selbständigkeit als Lebensberater, Therapeut und Dozent. Seine Themenschwerpunkte sind Ethik des Führens, suizidale Krise sowie Konfliktbewältigung. Viele Jahre begleitete er Gruppen der Frauenselbsthilfe nach Krebs. Seit 1999 schreibt er wöchentliche Meditationsbriefe an einen festen Leserkreis. Die Inhalte sind getragen durch das Wissen der Wüstenväter sowie durch die Inhalte der klassischen Tugenden und ethisch geprägten Werte.
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Buchvorschau
Gott wirft keine Bomben - Udo Manshausen
Kriegsschlagzeilen 2022¹
Am 24.2.2022 beginnt die Invasion der russischen Truppen in die Ukraine. Das kriegerische Morden in Europa setzt sich fort.
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Am 28.4.2022 stimmt der Deutsche Bundestag mit großer Mehrheit – 586 stimmen mit Ja, 100 mit Nein, 7 Enthaltungen – der Unterstützung der Ukraine zu, die auch die Lieferung von schweren Waffen in das Kriegsgebiet der Ukraine einschließt. Damit hat sich die deutsche Demokratie bewusst dazu entschieden, am Töten von Menschen mitzuwirken.
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Zahlreiche Abgeordnete des Deutschen Bundestages betonen angesichts ihres Beschlusses zum Töten von Menschen durch die Lieferung und Finanzierung schwerer Waffen zur Unterstützung der Ukraine ihre persönliche Verantwortung. An die Stelle von Gott ist ihr Gewissen getreten.
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Die katholische Kirche hat aufgrund des flächendeckenden Missbrauchsproblems ihrer Seelsorger ihre Glaubwürdigkeit verloren, einen wahrhaftig moralischen Beitrag in der Gesellschaft leisten zu können. Massive und anhaltende Appelle für einen friedvollen Waffenstillstand im Sinne des christlichen Glaubens und der Friedensbotschaft Jesu bleiben aus.
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Im August 2022 kritisieren zahlreiche katholische Seelsorger in einem ‚Offenen Brief’ die Amtsführung des Kölner Erzbischofs. Das tägliche Töten von Menschen in der Ukraine – auch mithilfe von ‚deutschen Waffen’ – ruft keinen offenen Briefe an die Regierung durch diese Seelsorger hervor.
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Seit Beginn des Krieges in der Ukraine verlässt Deutschland teilweise seine ‚hochgelobte’ demokratische Dialogkultur. In sehr vielen Diskussionsrunden werden Menschen, die sich für den sofortigen Frieden und das Stoppen der Waffenlieferungen einsetzen, meistens angegriffen und teilweise zu Unmenschen erklärt. Man lässt sie oftmals nicht ausreden. Personen, die sich in offenen Briefen für den sofortigen Waffenstillstand in der Ukraine einsetzen, werden als realitätsfremd abgekanzelt. Ein solche einseitiger Journalismus legt nahe, dass es womöglich darum geht, in der Öffentlichkeit das Töten von Menschen im Krieg ‚gesellschaftsfähig’ machen zu wollen.
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Im Deutschen Bundestag wird nicht mit der gewohnten demokratischen Handlungstransparenz darüber berichtet, wie viele Menschen durch deutsche oder mitfinanzierte Waffen bereits in der Ukraine getötet und wie viele verstümmelt worden sind.
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Die wirklichen Schrecken des Krieges werden in der deutschen Presselandschaft mit fortschreitender Zeit weitgehend außen vorgelassen – es sei denn, es handelt sich bei den Toten um Menschen aus der Zivilbevölkerung. Dass in diesem Krieg jeden Tag Menschen umgebracht werden, wird meist nur durch ‚anonyme Zahlen’ in der Presse übermittelt.
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Seit einigen Wochen prägen die steigenden Energiepreise maßgeblich das Bild der deutschen Informationskultur. Die Sorge um den Gaspreis lässt das Töten von Menschen mit deutschen Waffen stark in den Hintergrund treten.
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Ein kleines Team von Ukrainern sucht nach Leichen in der Nähe der Front und ermöglicht es dadurch, dass Angehörige von ihren Liebsten ‚leibhaftig’ Abschied nehmen können. Auch getötete russische Soldaten werden von ihnen geborgen, um sie später gegen ukrainische Leichname auszutauschen.
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Gott lässt durch Jesus von Nazareth übermitteln, dass er – was auch immer geschehen mag – keine Bomben auf Menschen abwerfen wird.
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Es wird von Zurückeroberungen ukrainischer Gebiete berichtet. Die Anzahl der gefallenen Soldaten, die pro Quadratkilometer dafür sterben mussten, wird nicht übermittelt.
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Junge russische Menschen sollen im Rahmen einer Teilmobilisierung in Russland zum Militärdienst eingezogen werden, um die gefallenen russischen Soldaten an der Front zu ersetzen. Hunderttausende junger Russen verlassen ihr Land, weil sie für einen solchen Krieg nicht ihr Leben lassen wollen.
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Nach langer Zeit gab es im Hinblick auf einen Kriegsfrieden in der öffentlichen Berichterstattung einen Beitrag von 20 Sekunden, in dem eine Demonstrantin äußerte, dass sie keine Waffenlieferungen in die Ukraine befürworte.
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Anfang Oktober fordert Papst Franziskus Russland und die Ukraine gleichermaßen zum Frieden auf.
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Einige Politiker fordern: Es müsse mehr Diplomatie eingesetzt werden, um den Krieg zu beenden. Im Klartext: Wir sollten weniger Menschen mit deutschen Waffen umbringen lassen.
¹ Die von mir ausgewählten Inhalte gründen in der Intention dieses Buches und sind zudem von mir entsprechend pointiert worden. Sie erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit.
Ausgangspunkt der Betrachtungen über den Krieg
Als am 24. Februar 2022 die Ukraine von Russland militärisch angegriffen wurde, nahm das Ermorden Tausender Menschen in dieser Region der Erde seinen unrühmlichen Anfang. Davor ereigneten sich andere Kriege und Auseinandersetzungen mit Waffengewalt: im ehemaligen Vielvölkerstaat Jugoslawien, in Tschetschenien, Afghanistan, im Irak, in Syrien, Georgien und in der Ukraine.
Der Aufschrei des Entsetzens angesichts des russischen Überfalls auf die Ukraine ist weitreichend. In politischen Statements wird vom ‚Krieg in Europa’ gesprochen, der für die meisten nicht mehr vorstellbar zu sein schien. In einer düsteren Prophezeiung wird von einigen gemutmaßt, dass die offenen Grenzen der ‚freien Welt’ in der Gefahr stehen, von den russischen Militärkräften ebenfalls überrollt zu werden. Von daher finden sich in zahlreichen politischen Äußerungen die folgenden Gedanken: ‚Die Ukrainer verteidigen in diesem Krieg grundlegend die demokratischen Werte aller und somit ist deren Kampf auch ein Kampf für Europa und die damit verbundene ‚freie Welt’.’ Es wird von deutscher Seite aus zudem erklärt, dass dieser Krieg deswegen eine andere Bedeutung habe als die bisherigen Kriege, da er nur zwei Flugstunden entfernt stattfindet.
Ja, es ist eindeutig: Die Russen begehen Völkermord, da auch die ukrainische Zivilbevölkerung bewusst und absichtlich getötet wird. Das Völkerrecht wird in vielen Punkten durch Russland verletzt. Dieses haben andere Nationen in anderen Kriegen bereits zuvorgetan. Das Ermorden von Menschen scheint somit auf der Welt grundlegend kein Ende zu nehmen.
Was auf keinen Fall wegdiskutiert werden kann: In jedwedem Krieg werden Menschen getötet und somit ihres Lebens beraubt.
Durch die anfänglich intensive tägliche Berichterstattung vom Krieg Russlands gegen die Ukraine wird seelisch hautnah deutlich, wie schnell menschliches Leben und die Infrastruktur eines Landes ‚einfach’ ausgelöscht werden können. Menschliche Betroffenheit breitet sich in den einzelnen Seelen zusehends und anhaltend aus. Gefühle von Wut, Ohnmacht, Traurigkeit, Rache, Hass und Zukunftsangst prägen die Herzen der Menschen, die fernab vom Bombenhagel durch ihr Mitgefühl seelisch berührt werden.
Die freie westliche Welt organisiert als Antwort auf diesen Angriff mit zahlreichen Sanktionen einen ‚Wirtschaftskrieg’ gegen Russland und schließt führende russische Personen von ihrem bisherigen Leben in der freien westlichen Welt aus. Es wird in den demokratischen Parlamenten über unterstützende Waffenlieferungen für die Ukraine diskutiert und das entsprechende Kriegsgerät wird geliefert.
Millionen von Menschen fliehen aus der Ukraine, um ihr Leben zu retten. Die Hilfsbereitschaft, diese aufzunehmen, ist in vielen Ländern außerordentlich groß.
Es wird im Sinne politischen, wirtschaftlichen und sittlichen ‚Zensur’ verlangt und möglichst durchgesetzt, sich in allen Bereichen des Lebens klar und eindeutig von Russland abzugrenzen. Diejenigen, die das nicht tun, werden auf moralische Weise gesellschaftlich kategorisch ausgegrenzt. Wer öffentlich und medienwirksam die Möglichkeit eines einseitigen Waffenstillstands durch die Ukraine zur Sprache bringt, um damit einen Friedensprozess beginnen zu können, der viele Menschenleben retten kann, wird hart attackiert, mit Satire belegt und als weltfremd abgekanzelt. Es kommen meist nur diejenigen mit ausführlichen Worten in der Öffentlichkeit zur Sprache, die