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ERMORDETE WAHRHEIT: Hingabe für die Menschen
ERMORDETE WAHRHEIT: Hingabe für die Menschen
ERMORDETE WAHRHEIT: Hingabe für die Menschen
eBook134 Seiten1 Stunde

ERMORDETE WAHRHEIT: Hingabe für die Menschen

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Über dieses E-Book

Das Buch möchte an den liebevollen Einsatz für die Menschen von Ignatio Ellacuría (Jesuit in El Salvador), Alice Domon (Missionarin in Argentinien), Marguerite Porete (Begine und Mystikerin in Frankreich) und Jesus von Nazareth erinnern. Sie wurden durch politische und religiöse Führer ermordet, weil ihre aufdeckende Wahrheit gestört hat.
Es werden die Grundideen und die Lebenshaltungen dieser Personen auf prägnante Weise beschrieben. Ihr aufrichtiger Umgang mit den Menschen kann uns berühren. Sie waren in ihrer Hilfe für ihre Nächsten trotz der vorausschaubaren tödlichen Gefahr für ihr eigenes Leben unerschütterlich. Sie können ein Vorbild für eigene Überlegungen sein, sich für andere Menschen hilfreich einsetzen zu wollen.
Es wird dargelegt werden, dass nicht nur eine Diktatur die Tötung unliebsamer Menschen veranlasst, sondern ebenso die religiösen Vertreter maßgeblich an solchen Aktionen beteiligt sind. Besonders kritisch wird die Rolle der katholischen Kirche am Rande beleuchtet, die zu verschiedenen Zeiten und an unterschiedlichen Orten unliebsame Menschen selbst getötet oder nichts zur Rettung tödlich gefährdeter Menschen unternommen hat. Aufgrund dieses Verhaltens kann nachvollzogen werden, dass Ellacuría, Domon sowie Porete, die in diesem Buch in Erinnerung gebracht werden, nach ihrem Tod nicht im besonderen Maße von vielen Führenden in der katholischen Kirche wertgeschätzt werden.
Wenn man sich diesen Biographien zuwendet, kann deutlich werden, warum deren Andenken auf jeden Fall wachzuhalten ist. Es öffnet den Blick für das Unheil, das Institutionen anrichten können. Gleichsam wird durch diese Personen unmissverständlich klar, was es bedeutet, wirklich auf Gott zu vertrauen. Gerade in diesem Punkt können sie uns Wegweiser sein.
SpracheDeutsch
Herausgebertredition
Erscheinungsdatum25. Aug. 2022
ISBN9783347704657
ERMORDETE WAHRHEIT: Hingabe für die Menschen
Autor

Udo Manshausen

Nach dem Studium der katholischen Theologie war er 6 Jahre als Seelsorger in der JVA Berlin-Plötzensee tätig. Als selbständiger Berater und Therapeut widmet er sich seit 30 Jahren der Persönlichkeitsentwicklung von Menschen in verschiedenen Lebensbereichen. Die Krisenintervention ist dabei ein Schwerpunkt. Seine Gedanken und seine Lebenshaltung sind von der Lebensweisheit der Wüstenväter geprägt. Sie haben seit dem 3. Jh. in den Wüsten Ägyptens als Einsiedler gelebt. Ihnen ist er in der Zurückgezogenheit des persönlichen Lebens, dem täglichen Gebet, der Schriftlesung und dem geistlichen Studium gefolgt. In der bewusst gelebten Einsamkeit hat er ausreichend Zeit, die inneren Spannungen und das Leidvolle in seiner Seele zu befrieden. Im Hinblick auf die Weisheit der Wüstenväter sind von ihm zwei Bücher erschienen. Aufgrund seiner Ehescheidung durfte er nicht mehr weiter als Pastoralreferent in der Seelsorge tätig sein. Bis heute ist er mit einem entsprechenden Berufsverbot in der kath. Kirche belegt. Dies führte zu seiner Selbständigkeit als Lebensberater, Therapeut und Dozent. Seine Themenschwerpunkte sind Ethik des Führens, suizidale Krise sowie Konfliktbewältigung. Viele Jahre begleitete er Gruppen der Frauenselbsthilfe nach Krebs. Seit 1999 schreibt er wöchentliche Meditationsbriefe an einen festen Leserkreis. Die Inhalte sind getragen durch das Wissen der Wüstenväter sowie durch die Inhalte der klassischen Tugenden und ethisch geprägten Werte.

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    Buchvorschau

    ERMORDETE WAHRHEIT - Udo Manshausen

    Barmherzig-Sein

    „Mit dem Hinsehen fängt es an. Gehört das Wegsehen nicht zu unseren größten menschlichen Fähigkeiten? Wer würde denn etwa Menschen ertrinken lassen? Europäische Rechtsstaaten aber bekommen es hin, mit einem Schein des Rechts Rettungsschiffe für Flüchtlinge im Mittelmeer an die Leine zu legen.

    Gleichgültigkeit und Nachlässigkeit in der Sorge füreinander gehören zu unseren hervorstechendsten menschlichen Eigenschaften. Wo ich dem nachgebe, lebe ich unbarmherzig. Bin nicht wie Gott Vater, dessen barmherzig-Sein auch mir gilt."

    „Ich höre von der Kraft, die von Jesus ausgeht. Diese Kraft zieht Menschen zu ihm hin. Sie suchen ihn sie, die Armen und Hungernden, die Weinenden, die Missachteten und angeblich Überflüssigen. Gott hat ein Herz für sie."¹

    Klaus Priesmeier

    ¹ Klaus Priesmeier (Jahrgang 1953, ev. Theologe), Erbarmt euch! Die unbezahlbare Barmherzigkeit; Deutschlandfunk (/kirche-im-radio/deutschlandfunk) |10.01.2021 08:35h.

    https://rundfunk.evangelisch.de/kirche-im-radio/am-sonntagmorgen/erbarmt-euch-11583; aufgerufen am 23.1.2021.

    Vorwort

    Als ich im Dezember des Jahres 2020 angesichts ihres Gedenktages auf die französische Ordensfrau Alice Domon aufmerksam wurde, traf mich eine tiefe, unerwartete Berührung. Schwester Alice starb im Dezember 1977 nach schwerer Folter durch die Chargen des Militärregimes in Argentinien. Als Folge ihrer selbstlosen Identifikation mit den Armen und aufgrund ihres Einsatzes für die Notleidenden wurde sie ermordet. Während ihre Folterung und Tötung geschah, ging ich aus einer ungefährdeten Lebenssituation heraus meinem Theologiestudium nach. Vom Tod der Schwester Alice hatte ich damals keine Kenntnis. Ich blicke beschämt auf mein bisheriges Handeln zurück, da ich im Einsatz für meine Mitmenschen nie auf eine wirklich existenziell bedrohliche Grenze zugegangen bin. Doch es gibt sie, die vielen Glaubenden, die ihr Leben bis an den Tod heranreichend für andere eingesetzt haben.

    Sein eigenes Leben für andere gefahrvoll aufzuopfern, ist sicher kein ‚Muss‘ des christlichen Glaubens. Aber bin ich noch auf einem glaubwürdigen Weg im Sinne Gottes, wenn ich meine Solidarität auf Gedanken und Gefühle beschränke und in erster Linie der Sorge für mein eigenes Wohlbefinden nachgehe? Auf derartige Gedankenströme wird es so schnell keine befriedigenden Antworten geben. Hingegen sind die Argumente eigener Rechtfertigung schnell zusammengestellt.

    Um die Bedeutung und die Möglichkeiten eines selbstlosen Handelns lebendig zu halten, möchte ich im Rahmen dieses kleinen Buchprojektes vier Persönlichkeiten in das Bewusstsein der Gegenwart rücken, die als Märtyrer bezeichnet werden können. Sie haben auf entschiedene Weise ihre Verbindung zu Gott durch einen mitmenschlichen und aufopfernden Einsatz gestaltet, der ihnen das Leben kostete.

    Die ausgewählten Biographien lassen die heranreifende Dynamik einer Befreiung von einem angstvollen gesellschaftlichen Angepasstsein erkennen. In ihrem Handeln ‚verkörpern’ diese Personen eine derart innige Gottesbeziehung, sodass die Absicherung des eigenen Lebens in den Hintergrund treten konnte. Ihr außerordentliches Vertrauen in Gott ermöglichte es diesen Märtyrern, sich ganz auf die Seite der unterdrückten Menschen zu stellen und mutig die gesellschaftlichen Missstände schonungslos anzuprangern. Dabei kann entdeckt werden, dass der Ausgangspunkt ihres aufopferungsvollen Einsatzes vor allem in der Befreiung vom eigenen egozentrischen Begehren sowie in der persönlichen Abgrenzung von der Gedankendiktatur der Herrschenden in Kirche und Politik gründet. Nur auf diese Weise kann ein authentischer Glaube an Gott essenziell zum Tragen kommen, der zutiefst und ohne Entfremdung mit der eigenen Persönlichkeit verschmolzen ist. Dadurch wird es möglich, das barmherzige Handeln im Sinne des Jesus aus Nazareth vollends glaubwürdig bei der Unterstützung von Menschen zu verwirklichen.

    Es ist überall auf der Welt zu beobachten, dass die Herrschenden mithilfe von Spionen, Denunzianten und Inquisitoren die Botschaft Jesu von der individuellen Freiheit des Einzelnen durch den Glauben an Gott mitsamt ihren Propheten auslöschen wollen. Die Verkündigung des Geistes Gottes beinhaltet, dass jeder einzelne Mensch ohne eine nachgewiesene ‚Brauchbarkeit’ einen eigenen Wesenswert in sich selbst trägt. Er ist in Freiheit von Gott dazu aufgerufen, eine individuelle Beziehung zu ihm zu leben, die kein formatiertes Glaubensbekenntnis erfordert. Angesichts eines solchen Betrachtungswinkels ist es für die Mitmenschen hilfreich, das zur Sprache zu bringen und festzuhalten, was Gott in der ureigenen Seele der einzelnen Menschen offenbart hat. Von daher muss die Bibel in diesem Sinne ein ‚offenes Glaubensbuch’ werden und zu allen Zeiten glaubwürdige Gotteserfahrungen aufnehmen. Erst durch die Befreiung von der Angst vor den Menschen und vor der Zukunft des Lebens mit göttlicher Hilfe wird der Mensch in die Lage versetzt, jedwede machtorientierte Hierarchie mutig abzulehnen und diese in ihren Grundfesten auf friedvolle Weise nachhaltig auszuhebeln. Die vielfältigen Druckmittel innerhalb der von Menschen geführten Systeme verlieren durch ein tiefes Vertrauen in Gott ihre absolute Wirkmächtigkeit. An die Stelle der Ängstlichkeit kann mit der Zeit ein wachsendes Urvertrauen in eine göttliche Unterstützung treten. Dieses wird zu einer weitgehend erfahrbaren seelischen Unabhängigkeit von den Unterdrückern führen. Unmenschlich geführte hierarchische Systeme zementieren ihre Beziehungen fast ausschließlich mit den Mitteln angstauslösender, versteckter und offener Drohungen. Das notwendige Vertrauen für ein herzliches Miteinander bleibt somit allzu leicht auf der Strecke.

    Zu allen Zeiten bis in die Gegenwart hinein werden aufrichtig und authentisch handelnde Personen aufgrund ihres Einsatzes für die Würde jedes Einzelnen umgebracht oder lebendig mundtot gemacht. Das offenbart die Angst der Mächtigen vor einem durch Gott befreiten Menschen, da diese häufig den Mut besitzen, deren Machenschaften zu entlarven und öffentlich zu machen. In deutlichem Gegensatz zu den Tyrannen ist gerade das Verhalten der Märtyrer durch eine Barmherzigkeit geprägt, die Ausdruck der Liebe Gottes ist.

    Eine verlässliche Kraftquelle bei der Verwirklichung einer eigenen seelischen Befreiung gründet maßgeblich in einem unverstellten Lebensbewusstsein jenseits jedweder Ideologie. Auf diese Weise wird der Boden dafür bereitet, die Wirklichkeit so aufzunehmen, wie sie tatsächlich ist. Der Lebensweg einer Befreiung von den vielfältigen Unterdrückungen kann jedoch auf keinen Fall durch zerstörerische Waffen und mit dem Mittel der Bedrohung erwirkt werden. Er muss vielmehr ganz tief im Innern der eigenen Person ‚erkämpft’ werden.

    Während der Entwicklung und Gestaltung dieses Projektes stockte mir oftmals der Atem. Dieser Atemstillstand entstand sowohl im Hinblick auf die beschriebene Brutalität der ‚politisch und kirchlich’ Handelnden, die diesen Märtyrern entgegengebracht wurde, als auch bezogen auf die deutliche Verzerrung und Unterdrückung der Wesenszüge der Botschaft Jesu durch zahlreiche Kirchenführer im Laufe der Weltgeschichte bis in die heutige Zeit hinein. Gerade viele sogenannte ‚kirchliche Würdenträger’ haben auf vielfache Weise den Glauben Jesu an seinen Gott und Vater mit Bezug auf ihre eigenen Machtinteressen wissentlich verfälscht und verfremdend ideologisiert. Als Beispiele seien an dieser Stelle die starke Zurückdrängung des geschichtlichen Jesus im Bereich der Theologie sowie in der Nachfolge Jesu erwähnt als auch die Weigerung der Institution Kirche, die Armen ganz im Sinne Jesu in den Mittelpunkt des christlichen Denkens und Handelns zu stellen.

    Mithilfe einer meist uninspirierten ohne den Geist Gottes einzubeziehen – und machtvoll durchgesetzten eher weltfremden Glaubenslehre werden die Glaubenden in der katholischen Kirche zu allen Zeiten seelisch-moralisch unterdrückt und in Schach gehalten. Die einzelnen Seelen werden durch viele verantwortliche religiöse Führer des Christentums in die Steine der Kirchen hineingemeißelt, sodass sie zu religiösen Massenmenschen erstarren. Ein solches Vorgehen hat nichts mehr mit der befreienden Botschaft vom Reich Gottes des Jesus aus Nazareth zu tun.

    Durch die

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