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Sonntagsgedanken, Lesejahr A - eBook: Betrachtungen und Gebete für alle Sonn- und Festtage.
Sonntagsgedanken, Lesejahr A - eBook: Betrachtungen und Gebete für alle Sonn- und Festtage.
Sonntagsgedanken, Lesejahr A - eBook: Betrachtungen und Gebete für alle Sonn- und Festtage.
eBook235 Seiten1 Stunde

Sonntagsgedanken, Lesejahr A - eBook: Betrachtungen und Gebete für alle Sonn- und Festtage.

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Über dieses E-Book

Einen Augenblick inne-halten, ein biblisches Wort durch-atmen, sein Leben in Symbolen wieder-finden - dazu laden die Sonntagsgedanken von Pfarrer Elmar Gruber ein.
SpracheDeutsch
HerausgeberDon Bosco Medien
Erscheinungsdatum30. Apr. 2013
ISBN9783769880151
Sonntagsgedanken, Lesejahr A - eBook: Betrachtungen und Gebete für alle Sonn- und Festtage.

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    Buchvorschau

    Sonntagsgedanken, Lesejahr A - eBook - Elmar Gruber

    München

    EINFÜHRUNG –

    SONNTAG FEIERN

    Heilige Zeichen – heilende Zeiten

    In allen Kulturen haben heilige Orte und heilige Zeiten einen festen Platz im Leben. Es ist eine allgemeine menschliche Erfahrung, daß wir Menschen Kräfte von oben und Kräfte von innen brauchen, um hier leben zu können. Die Vorstellungen von diesen Kräften und ihrer Gewinnung sind freilich so vielfältig und verschieden wie die Menschen selbst. Viele Vorstellungen transzendenter Wirklichkeiten machen mehr Angst, anstatt davon zu befreien. Die christliche Botschaft wäre dazu angetan, den Menschen von allen Ängsten zu befreien und von innen her zu heilen, wenn der Mensch den Zugang dazu fände. Um diesen Zugang zu finden und aus den Kräften der Religion zu schöpfen, müssen wir dem Religiösen einen festen Platz in unserem Leben und in unserem Regelverhalten einräumen. Zu den vorgegebenen Lebensrhythmen gehört der Wochenrhythmus. So ist der Sonntag, oft auch nur Wochenende genannt, eine sehr wichtige Tankstelle im Lebensrhythmus, wo wir die inneren und äußeren Kräfte schöpfen, die wir zum Leben brauchen.

    Dieses Buch will helfen, die verborgenen, Mut und Freude machenden Kräfte der Sonntagsevangelien im Lesejahr A zu wecken.

    Glauben heute: „Urteilt doch selbst!"

    Der Tradierungsbruch der letzten Jahrzehnte schuf im Bereich der Religion folgende Situation: Während früher der Glaube einfach weitergegeben und übernommen wurde, muß heute jeder den Glauben als seinen Glauben suchen und finden. Der Mensch von heute sieht sich Hunderten von Glaubensangeboten gegenübergestellt, die alle mehr oder weniger für sich in Anspruch nehmen, wahr und seligmachend zu sein. Der Mensch darf heute in diesem Bereich nicht mehr blind glauben; er muß kritisch denken und prüfen, damit er nicht irgendeinem Glaubensangebot auf Kosten seiner Persönlichkeit zum Opfer fällt. In dieser Hinsicht teilen wir heute die Situation der Anfänge des Christentums, wo Jesus selbst sagt: Urteilt doch selbst! und An ihren Früchten werdet ihr sie erkennen. Und Paulus sagt: Prüfet alles, und am Guten haltet fest.

    Ein Glaube, der Angst macht und nicht von Angst befreit, kann nie der wahre sein. Ein Glaube, der spaltet, Feindbilder schafft und heilige Kriege im großen wie im kleinen provoziert, kann nie der wahre sein. Wahr kann nur ein Glaube sein, der zu den Grundwerten Toleranz und Solidarität führt, ohne die die Menschheit in Zukunft wohl nicht überleben wird. Ein so reflektierter Glaube ist deshalb kein selbstgemachter Glaube. Der Mensch kann aus der Erfahrung seines heillosen Menschseins den „rettenden Glauben beschreiben, aber nicht erzeugen. Glauben ist letztlich immer Gnade", Geschenk dessen, an den man glaubt.

    Fundamentaler Ansatz des Glaubens

    Wenn auch der Glaube heute nicht mehr so wie früher tradiert, weitergegeben werden kann, so gibt es doch sehr viele Glaubenshilfen. die dazu beitragen, daß ein Mensch selbst zum Glauben findet und eine eigene Glaubensüberzeugung gewinnt, die sich deckt mit der Glaubensüberzeugung der Schwestern und Brüder im Glauben.

    Der fundamentale Ansatz des christlichen Glaubens liegt in der Selbsterfahrung des. Menschen. Schon Tertullian (um 180) weist darauf hin, daß die Seele des Menschen von Natur aus auf das hin angelegt ist, was in der Jesusgestalt verkörpert ist („anima naturaliter christiana‘‘). Auch Augustinus weist daraufhin, daß Gott als unerfüllte Sehnsucht auf dem Grunde jeder Seele wohnt.

    Jeder Mensch sehnt sich nach Liebe, nach bedingungslosem, unverlierbarem Angenommensein. Die Sehnsucht jedes Menschen nach absoluter Liebe dürfte wohl kaum jemand bezweifeln. Der Mensch kann genau beschreiben, was ihm fehlt, was er aber auch nicht selbst machen kann. Wie bei einem Puzzle-Spiel, bei dem ein Stein fehlt, kann der Mensch zu der Überzeugung kommen: Diesen Stein, der fehlt, den ich genau beschreiben kann – die absolute Liebe – muß es doch irgendwo geben. Aus dieser menschlichen Defiziterfahrung kann der „Urglaube an eine absolute Liebe entstehen, bevor er in bestimmten religiösen Vorstellungen Gestalt gewinnt oder in Offenbarungen Bestätigung findet. Auch dieser „Urglaube an die absolute Liebe ist Geschenk. Er enthält eine persönliche Entscheidung, das persönliche Glaubensrisiko, in dem jeder letztlich allein ist mit seinem Gott. Auch dieser Glaube kann nicht andemonstriert, aber auch nicht wegdiskutiert werden. Die wichtigste Glaubenshilfe ist das glaubwürdige Zeugnis des glaubenden Menschen – wie Jesus sagt: ... damit sie euer Leben sehen und an den Vater im Himmel glauben.

    Vom Urglauben an die Liebe

    zum Glauben an Jesus Christus

    Wer zum Glauben an die absolute Liebe gefunden hat, kann im christlichen Glauben die Bestätigung und Ausfaltung dieses Glaubens entdecken. Gott ist die Liebe, die grenzenlose Liebe, die durch Vergebung, nicht durch Vergeltung die Menschheit heilt. Die Bibel, das Evangelium, braucht Interpretation. Man kann in die Bibel alles hinein- und herauslesen. Die vielen christlichen Gruppen, die die Bibel ganz verschieden und oft ganz gegensätzlich interpretieren, beweisen es. Je nach seiner Grundeinstellung wird ein Mensch die Bibel deuten. Wer an die absolute Liebe glaubt, findet in der Jesusgestalt die Verkörperung dieser Liebe. Wer an einen strafenden, vergeltenden Gott glaubt, findet dafür auch bestätigende Bibeltexte. Die Glaubensentscheidung, ob strafender oder allvergebender Gott, läuft allem Bibellesen und aller theologischen Reflexion voraus. Die große Schwierigkeit liegt nun darin, daß uns das Vergeltungsdenken angeboren ist, während wir das Vergebungsdenken (Gnadengerechtigkeit) erst durch den Glauben gewinnen können. Was der Gnadengerechtigkeit entspricht, ist unsere Sehnsucht, aber nicht unser Denken, das durch die Sünde von Egoismus und „gerechter" Vergeltung bestimmt wird.

    Die Geschichte des Christentums zeigt, wie die Botschaft von der absoluten Liebe Gottes zu allen Menschen durch menschliches Macht- und Vergeltungsdenken immer wieder oft bis zur Unkenntlichkeit entstellt wurde (Kreuzzüge, Inquisition, heutige fundamentalistische Erscheinungen ...). Immer wieder mißbraucht der Mensch Gott für seine egoistischen Interessen – im großen wie im kleinen, innerhalb und außerhalb der Kirche.

    Der Glaube an die absolute Liebe ermöglicht es, diese menschlichen Überlagerungen zu erkennen und die Frohe Botschaft des Evangeliums wieder freizulegen.

    Die Betrachtungen dieses Buches

    Die Betrachtungen entspringen dem Glauben an die absolute Liebe. Sie wollen dem Leser helfen, daß er auch seinen Glauben an die Liebe im Evangelium großartig bestätigt findet. Die Betrachtungen konzentrieren sich näherhin auf die zwei Hauptanliegen des Matthäusevangelisten: den Himmel auf Erden (den Anfang des Gottesreiches in der Brüdergemeinde) und die neue Gerechtigkeit, die viel größer (und anders) sein muß als die der Schriftgelehrten und Pharisäer. Gott ist immer, bedingungslos, allbarmherzig. Er liebt uns auch in unserer Unbarmherzigkeit, damit wir uns bekehren und uns ihm öffnen. Aber erst, wenn wir uns ihm öffnen, kommt seine immer aktive Barmherzigkeit zur Auswirkung, indem wir selbst barmherzig werden: Vergebt, dann wird euch vergeben. Gott zwingt uns nie; seine Liebe regt uns an; aber öffnen müssen wir uns selbst – mit allen Konsequenzen.

    Alle Perikopen des Evangeliums kreisen um die eine Mitte: Gott ist die Liebe. Alle Abschnitte des Evangeliums sind Variationen zu diesem Thema. So weisen auch die Betrachtungen zum Evangelium viele Querverbindungen auf. Bei der Gedankenführung geht es weniger um Information als vielmehr um eine vielfältige Hinführung zu dieser Mitte.

    Die Betrachtungen dieses Buches wollen dazu beitragen, daß sich der Leser, womöglich eine Woche lang, fruchtbar mit dem Sonntagsevangelium befassen kann. Die Betrachtungen wollen aber auch Anregung sein für alle, die eine Sonntagspredigt oder Betrachtung vorzubereiten haben.

    Die Hauptüberschriften sind meist dem Schott-Meßbuch entnommen; sie geben die Hauptaussage des Schrifttextes wieder. Die nachstehende Überschrift ist ein Hinweis auf den Sitz im Leben, dem die Betrachtung dient. Den Betrachtungen ist jeweils ein kurzes Gebet angefügt.

    Elmar Gruber

    DER ADVENT

    ERSTER ADVENTSSONNTAG (MT 24,37-44)

    „Seid wachsam, und haltet euch bereit!"

    Sich auf Gott einstellen

    Advent – Ankunft – Gott kommt! Gott ist im Kommen.

    Er ist immer im Kommen.

    In allem, was auf uns zukommt, kommt Gott auf uns zu;

    aber er kommt sehr oft bei uns nicht an,

    weil wir nicht auf ihn eingestellt sind.

    Die Bibel spricht nicht nur vom Kommen Gottes

    „am Ende",

    sondern vom Kommen Gottes überhaupt;

    immer kann es sein,

    daß Gott in mein Leben kommt,

    daß er mir, in mir, aufgeht als das Licht.

    Gott wirkt auch im Bösen,

    in den Katastrophen, die in mein Leben „hereinbrechen",

    die meinen gewohnten Lebensverlauf unterbrechen.

    Das Evangelium spricht von der Flutkatastrophe und vom plötzlichen Tod.

    Gott schafft nicht das Böse

    oder das, was wir in unserer Bequemlichkeit

    und in unserer grundsätzlichen Ablehnung des Leids

    als böse bezeichnen.

    Aber er wirkt auf das Böse ein;

    er „be-wirkt" das Böse,

    so daß letzten Endes auch das Böse

    dem Guten, der Liebe Gottes, dienen muß.

    Mit wachen Sinnen und einem bereiten Herzen

    könnten wir täglich das Kommen Gottes erleben,

    wenn wir bei allen Freuden sagen könnten:

    „Herr, du bist‘s; du läßt mich deine Liebe erfahren‘

    und bei allen Leiden:

    „Herr, was willst du, daß ich tue?‘

    Schwerstes Leid kann ich – wenn überhaupt –

    nur bewältigen im Bewußtsein,

    daß mich Gott mit ewiger Liebe immer liebt.

    Dies kann nur gelingen,

    wenn ich darauf verzichte,

    einen Maßstab zu setzen,

    mit dem ich die Liebe Gottes prüfe.

    Jedes Leid ist eine Prüfung,

    in der nicht ich Gott prüfen soll,

    sondern in der mir bewußt werden soll,

    wie „kleingläubig" ich noch bin.

    So kann das Leid für den, der „wachsam und bereit" ist,

    eine große Chance sein,

    noch tiefer zu glauben

    und zur vertrauensvollen Gottbegegnung zu gelangen.

    Gott kommt immer „heute", im jetzt meines Lebens.

    In der Weihnachtsbotschaft werden wir es auch hören:

    „Heute ist euch der Heiland geboren."

    Unsere Verzichtübungen und Vorbereitungen für das

    Weihnachtsfest

    haben nur diesen Sinn,

    daß sich wieder bewußter

    ein solches „Heute" in unserem

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