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Hat Gott wirklich? gesagt: 95ThesenTeil2.de zu deinem Sieg über die Sünde durch Jesus Christus. Gesamtausgabe
Hat Gott wirklich? gesagt: 95ThesenTeil2.de zu deinem Sieg über die Sünde durch Jesus Christus. Gesamtausgabe
Hat Gott wirklich? gesagt: 95ThesenTeil2.de zu deinem Sieg über die Sünde durch Jesus Christus. Gesamtausgabe
eBook1.606 Seiten19 Stunden

Hat Gott wirklich? gesagt: 95ThesenTeil2.de zu deinem Sieg über die Sünde durch Jesus Christus. Gesamtausgabe

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Über dieses E-Book

Jesus Christus ruft dich persönlich, mit ihm übers Wasser zu laufen.
•Wenn du es schon tust, wirst du wissen warum.
•Wenn du es noch nicht tust, wirst du wissen wie.
•Wenn du meinst, das geht nicht, lass dich vom Gegenteil überzeugen.
In diesem Buch bekommst du eine solide Grundlage aus der Bibel: Was hat Gott jedem Christen zugesagt? Und was hat er nicht gesagt? Und wie kann, was er gesagt hat, auch in deinem Leben Wirklichkeit werden? In jedem Fall wirst du das Wort Gottes intensiv studieren, so wie nie zuvor. Die Botschaft dieser Seiten in einem Satz zusammenfassen ist diese: "Jesus Christus rettet von der Macht der Sünde" Glaubt das nicht jeder ernstmeinende Christ? Nein, das glaubt kaum ein ernstmeinender Christ. In der Praxis glauben wir: "Jesus rettet uns von der Schuld der Sünde. Und meistens von größeren Sünden. Aber nicht von kleineren Sünden. Und nicht so, dass wir wirklich und grundsätzlich Sieg über die Sünde haben können." Dahinter steht ein theologisches System des Unglaubens, inspiriert von den Worten der Schlange: "Hat Gott wirklich gesagt?" Anstatt unserem Herzen und der Schrift zu glauben, setzen wir uns in unserer Theologie selber in Gefängnismauern des Unglaubens, auf denen die Schergen des Teufels als Wachtposten stehen und darüber wachen, dass ihnen niemand aus dem Gefängnis der ewigen Niederlage vor der Sünde entkommt. Und die so gefestigte Festung des Bösen lässt sich nur durch die Sprengkraft der vereinigten Worte Gottes aufbrechen und zerstören. Können wir nicht befreit durch Jesus Christus zur Ehre des Vaters leben, ohne jeden Tag über 1000 Versagen weinen zu müssen? Haben wir nicht einen Heiland, der für uns streitet und siegt? Lasst uns aufbrechen zu einer Reformation2Null.de! Wenn du Jesus bereits nachfolgst und dich als Kind Gottes nach der Erfahrung der Kraft deines Erlösers in deinem Alltag sehnst, dann lies dieses Buch: Hat Gott wirklich? gesagt. 95 Thesen Teil 2.de zu deinem Sieg über die Sünde durch Jesus Christus.
SpracheDeutsch
Herausgeberepubli
Erscheinungsdatum17. Dez. 2021
ISBN9783754932933
Hat Gott wirklich? gesagt: 95ThesenTeil2.de zu deinem Sieg über die Sünde durch Jesus Christus. Gesamtausgabe
Autor

Heino Weidmann

Mit 18 wurde mir das Buch "Jesus unser Schicksal" vom ev. Jugendpfarrer Wilhelm Busch in die Hände gegeben. Ich erkannte: So wie ich bin und lebe kann ich nach meinem Tod nicht zu Gott kommen. Aber Jesus starb für mich, für meine Schuld. Mein Vater im Himmel möchte, dass ich jetzt schon mit ihm lebe und meine Erfüllung in ihm finde, denn dafür hat er uns geschaffen. Da schenkte ich ihm mein Herz und erlebte Jesus als Retter aus Angst und Versagen und als Freude meines Lebens. Und doch: Neben so vielem Schönem und Guten gab es immer wieder Sünde und Niederlagen. Bis ich mich Jesus noch völliger hingab und er mein Herz reinigte. Um diese wunderbare Erfahrung geht es in meinen Büchern. Vier Jahre bewahrte er mir diese neue Freiheit. Dann verlor ich den Segen. Nun suche ich ihn neu. Kommt mit!

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    Buchvorschau

    Hat Gott wirklich? gesagt - Heino Weidmann

    cover.jpg

    Hat Gott

    wirklich?

    gesagt

    95 Thesen Teil 2.de

    zu deinem Sieg über die Sünde durch Jesus Christus

    Gesamtausgabe

    Heino Weidmann
    Reihe
     Heilig Dem Herrn

    Band 8

    Druck: epubli - ein Service der neopubli GmbH, Berlin

    Impressum

    Hat Gott wirklich? gesagt

    95 Thesen Teil 2.de zu deinem Sieg über die Sünde durch Jesus Christus.

    Gesamtausgabe, E-Book

    Heino Weidmann

    Herausgegeben von Heino Weidmann

    12.12.2021 - Dezember 2021 (Erstausgabe)

    © Copyright by Heino Weidmann. Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages und des Autors unzulässig. Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Übersetzung, Verbreitung und öffentliche Zugänglichmachung. Alle Rechte vorbehalten.

    Bibeltexte mit Abkürzungen:

    N NeÜ bibel.heute © Karl-Heinz Vanheiden und Christliche Verlagsgesellschaft Dillenburg www.derbibelvertrauen.de

    S Bibeltext der Schlachter Copyright © 1951 Genfer Bibelgesellschaft. Wiedergegeben mit freundlicher Genehmigung. Alle Rechte vorbehalten. (von www.bibel-online.net )

    I Interlinearübersetzung (von/nach www.bibel-online.net frei verwendbar)

    F Freie eigene Übersetzung (© Heino Weidmann)

    M Menge 1939 (gemeinfrei, von https://gratis.bible/de/meng39/)

    L Luther 1912 (gemeinfrei, von www.bibel-online.net)

    E Elberfelder 1905 (gemeinfrei, von www.bibel-online.net)

    Umschlaggestaltung: © Copyright by Heino Weidmann

    Bild: Feigenblätter © Can Stock Photo Inc. / Portokalis

    Reihe: Heilig Dem Herrn, Band 8

    Heino Weidmann, Götzenberg-Str. 25, 74889 Sinsheim,

    95thesenteil2.de  reformation2null.de  heiligdemherrn.de

    HeiligDemHerrn@gmx.de

    ISBN:

    E-Book veröffentlicht von epubli - ein Service der neopubli GmbH, Berlin

    Widmung

    An dich,

    Gotteskind

    geliebt, bluterkauft, gerecht durch Jesus Christus

    geheiligt durch den Heiligen Geist

    Heino Weidmann, 12.12.2021

    Warum du dieses Buch lesen solltest

    Dies ist ein Arbeitsbuch über Gottes Sieg in deinem Leben!

    Jesus Christus ruft dich persönlich, mit ihm übers Wasser zu laufen.

    Wenn du es schon tust, wirst du wissen warum.

    Wenn du es noch nicht tust, wirst du wissen wie.

    Wenn du meinst, das geht nicht, lass dich vom Gegenteil überzeugen.

    In diesem Buch bekommst du eine solide Grundlage aus der Bibel:

    Was hat Gott jedem Christen zugesagt? Und was hat er nicht gesagt?

    Und wie kann, was er gesagt hat, auch in deinem Leben Wirklichkeit werden?

    In jedem Fall wirst du das Wort Gottes intensiv studieren, wohl wie nie zuvor. Und das sind deine Möglichkeiten:

    Du kannst die Botschaft wie einen packenden Roman in wenigen Tagen und Nächten verschlingen. Lass dich packen von der positiven Macht des Zuspruchs Gottes.

    Oder lies und studiere alle 1-2 Tage ein Kapitel sorgfältig, dann bist du in einem Jahr durch.

    Oder du tust dich mit anderen zusammen - Zweierschaft, Hauskreis, Gemeinde, theologische Ausbildungsstätte - und ihr wagt euch gemeinsam aufs Wasser.

    Wer weniger studieren und lieber gleich loslaufen will, dem empfehle ich dieses Buch⁴: https://info.heilsarmee.de/files/hauptseite/dateien/downloadmaterial/hava-katalog/literatur/ebooks/deutsch/Frei-um-zu-siegen_Booth-Clibborn.pdf

    Du kannst auch kleiner anfangen mit der zusammengefassten Version dieses Buches: „Hat Gott wirklich gesagt - kompakt. Das konzentriert sich auf die wesentlichen Aussagen dieses Buches ohne die ausführlichen Studienteile. Einen noch schnelleren Überblick bekommst du mit der Kurzversion „Hat Gott wirklich gesagt - 95 Thesen Teil 2.

    Wenn du dann mit Jesus über das Wasser gehst, solltest du dennoch wissen warum. Denn andere werden dir nicht glauben, was da geschieht. Dann wird dir dieses Buch sehr helfen, fest auf der Grundlage von Gottes Wort zu stehen und dich nicht ins Wanken bringen zu lassen.

    Wenn ich die Botschaft dieser fast 1000 Seiten in einem Satz zusammenfassen soll, dann in diesem:

    „Jesus Christus rettet von der Macht der Sünde"

    Glaubt das nicht jeder ernstmeinende Christ?

    Nein, das glaubt kaum ein ernstmeinender Christ.

    In der Praxis glauben wir:

    Jesus rettet uns von der Schuld der Sünde. Und meistens von größeren Sünden. Aber nicht von kleineren Sünden. Und nicht so, dass wir wirklich und grundsätzlich Sieg über die Sünde haben können.

    Ja, jeder Mensch und jeder Christ kann immer und sein ganzes Leben lang in alle möglichen Sünden fallen. Aber haben wir in Jesus Christus nicht einen Erlöser, der uns von der täglichen Macht der Sünde befreien kann? Können wir nicht befreit durch Jesus zur Ehre des Vaters leben, ohne jeden Tag über 1000 Versagen weinen zu müssen?

    Wenn du Jesus bereits nachfolgst und dich nach der Erfahrung der Kraft deines Erlösers in deinem Alltag als Kind Gottes sehnst, dann lies dieses Buch.

    Hinweise zum Buch

    Wenn du entschlossen bist, dieses Buch zu lesen, dann beachte diese Hinweise:

    Durch das Veröffentlichen des Buches im Selbstverlag über https://www.epubli.de/ ist es mir möglich, das Buch schnell und ohne großen finanziellen Aufwand einer breiten Leserschaft zur Verfügung zu stellen

    Bei Fragen und Kommentaren oder Korrekturhinweisen kann sich der interessierte Leser gerne an mich über HeiligDemHerrn@gmx.de wenden. Ein aktuelles Kurzprofil von mir findet sich unter https://www.epubli.de/shop/autor/Heino-Weidmann/23735. Die in diesem Buch verwendeten Bibelübersetzungen sind hinter jeder zitierten Bibelstelle angegeben:

    N NeÜ bibel.heute © Karl-Heinz Vanheiden und Christliche Verlagsgesellschaft Dillenburg www.derbibelvertrauen.de

    S Bibeltext der Schlachter Copyright © 1951 Genfer Bibelgesellschaft. Wiedergegeben mit freundlicher Genehmigung. Alle Rechte vorbehalten. (von www.bibel-online.net )

    I Interlinearübersetzung (von/nach www.bibel-online.net frei verwendbar)

    F Freie eigene Übersetzung (© Heino Weidmann)

    M Menge 1939 (gemeinfrei, von https://gratis.bible/de/meng39/)

    L Luther 1912 (gemeinfrei, von www.bibel-online.net)

    E Elberfelder 1905 (gemeinfrei, von www.bibel-online.net)

    Es wurden aus rechtlichen Gründen nur frei verwendbare (bei N und S unter Auflagen) Bibelübersetzungen verwendet. Die Sprache ist teils neu, teils alt, dafür dann oft sehr genau. Moderate offensichtliche Anpassungen an heutige Sprache und Satzstellung erfolgten bei den älteren Bibelübersetzungen (S, M, L, E) ausgehend von den verwendeten Übersetzungen, wie zum Beispiel bei SündigetSündigt. Falls dadurch die Bibelstellen ähnlich oder gleich zu heutigen lizenzierten Bibelstellen wurden ist das Zufall, bzw. beruht auf der eigenen gedanklichen Arbeit.

    Für das Nachlesen in aktuellen Bibelübersetzungen empfehle ich genaue, am Grundtext orientierte Übersetzungen wie Elberfelder, Neue Genfer oder Zürcher Übersetzung.

    Für die meisten Textstellen reicht diese Genauigkeit. An manchen Stellen ist der Bezug zum Grundtext wichtig, um die richtige Interpretation des biblischen Urtextes sicherzustellen. Dort wurde in diesem Buch auf die theologischen Standardlexika und Wörterbücher des biblischen Hebräisch (Brown-Driver-Briggs, Strong) und Griechisch (Thayer, Strong) zurückgegriffen und von mir aus dem Englischen ins Deutsche übersetzt.

    Bibelzitate in diesem Buch wurden immer genau da gebracht, wo sie relevant zum Grundthema „Sieg oder Niederlage der Gläubigen" sind. Die komplette Bibel wird systematisch daraufhin durchgegangen und untersucht. Alles, was die Diskussion des Themas dieses Buches unterstützt, wurde nach bestem Wissen und Gewissen berücksichtigt, sowohl Argumente pro, als auch Argumente contra den möglichen Sieg der Gläubigen. Ein Grundwissen über Gott, Jesus und seine stellvertretende Erlösung wird in diesem Buch allerdings vorausgesetzt. Erfahrungen von Niederlagen im eigenen Kampf gegen die Sünde helfen ganz wesentlich zum Verständnis der Thematik dieses Buches. Somit ist dieses Buch vor allen von denen gut lesbar, die sich, so wie der Hebräerbriefschreiber sagt, nach Legung guter Grundlagen nach der Vollkommenheit ausstrecken (Hebr 6, 1). Dabei werden an vielen Stellen im Buch Bibelverse direkt zitiert, um ihre Aussage deutlich zu machen. So kannst du der Argumentation im Buch leichter folgen und sie gleich überprüfen. An weiteren Stellen wurde auf Bibelstellen als Nachweis und zum Nachlesen bei Bedarf verwiesen, einmal um die Lesbarkeit des Textes zu erhalten, oder um zu zeigen, woher der verwendete Gedanke kommt oder wo er seinen Nachweis hat. Nicht jede Aussage im Buch wurde mit einer Bibelstelle hinterlegt, sondern auf das Vorwissen der Leser vertraut und darauf, dass der Leser parallel zu diesem Buch ständig in der Bibel mitliest. Dies ist z.B. besonders bei den Einzelbuchbetrachtungen der 66 biblischen Bücher von 1. Mose bis zur Offenbarung ratsam.

    Als Hauptgrundsatz wurde angewandt, die Bibel durch die Bibel auszulegen,

    gemäß dem Grundsatz in 1. Korinther 2, 13 N:

    Und davon reden wir auch, doch nicht in Worten, wie sie menschliche Weisheit lehrt, sondern in Worten, wie sie der Geist lehrt. Was der Geist gewirkt hat, erklären wir Menschen, die den Geist empfangen haben.

    Die großen Heilsthemen Gottes sind nicht nur auf ein paar Verse beschränkt, sondern erstrecken sich wie ein Mosaik über das ganze Wort Gottes. Die Verwendung eines biblischen Wortes oder Zusammenhangs an den verschiedenen Stellen seines Vorkommens in der Bibel zeigt sein Bedeutungsspektrum auf und hilft bei der richtigen Interpretation des biblischen Textes.

    Bei der Untersuchung der Lehre der Bibel kommen alle Textgattungen zu Wort, so neben offensichtlichen Lehrtexten auch die Bildersprache der Bibel und poetische Stilmittel. Unser Herr Jesus selbst lehrte viel, wenn nicht sogar hauptsächlich durch Bilder aus der Alltagswelt seiner Hörer. ER verpackte geistliche Wahrheiten in Bilder. Wie oft wurde Jesus missverstanden, weil seine Hörer die Botschaft in seiner Botschaft nicht hören und verstehen konnten und sie wörtlich, statt geistlich interpretierten (Mk 8, 14ff; Joh 2, 19ff; Joh 6, 32ff etc.). Die richtige Interpretation der biblischen Bilder ist oft gar nicht so schwer und ungewiss, wie es auf den ersten Blick scheinen mag. Sie ist vor allem dann klar, wenn die Bibel selbst ihre verwendeten Bilder auslegt. So steht z.B. das Opferlamm für Jesus (Joh 1, 36), Sauerteig für Bosheit, Schlechtigkeit und Heuchelei (1 Kor 5, 8; Lk 12) 1) und Wasser für die Reinigung bei der Bekehrung (Tit 3, 5), den Heiligen Geist (Joh 7, 38+39), Leben und Fruchtbarkeit (Jes 32, 15ff). Trotzdem sind die Lehrtexte die wichtigste Grundlage aller Untersuchungen. Doch die richtige, das heißt durch die Bibel selbst interpretierte biblische Bildersprache, unterstützt in vielen Fällen die biblische Lehre in erstaunlicher Weise. Dadurch wird das biblische Zeugnis noch deutlicher.

    Dies Buch beruht maßgeblich auf eigenen Forschungen am Bibeltext und eigenen Beobachtungen, Überlegungen und Schlüssen. Zitate und Anregungen aus anderen Quellen sind im Buch Text mit hochgestellten Ziffern gekennzeichnet. Sie können im Literaturverzeichnis am Ende des Buches nachgesehen werden. Gedankengut aus den dort angegebenen Quellen haben aber auch mein Gedankengut mit beeinflusst und geprägt. Besonders in das Kapitel Heilszeiten, Gnadenstände, Übergänge, Stufen in Teil 3 sind einige Beispiele aus dem Buch Heiligung in biblischen Symbolen von Beverly Carradine eingeflossen, obwohl ich sie hier selber formuliert habe. In der Zeit des Befassens mit diesem Thema und Schreibens dieses Buches habe ich aber auch selbst immer mehr einen eigenen Blick für die verwendeten biblischen Symboliken entwickelt. Das wird an den vielen Stellen und Beispielen deutlich, die in keinem anderen Werk vorkommen. Bei einer geringen Schöpfungstiefe von Gedanken, wie z. B. dass es sich beim Land Kanaan um das bewusste Leben in Christus handelt - wie es bereits vielfältig in der Literatur üblich ist -, habe ich daher bewusst auf einen Literaturhinweis verzichtet. Bei Aussagen/Zitaten mit hoher eigenen Schöpfungstiefe des zitierten Autors habe ich mich bemüht den entsprechenden Literaturhinweis zu erbringen. Bei Gedanken/Aussagen zwischen diesen Positionen bitte um Nachsicht und Hinweise, wenn eigentlich ein Literaturhinweis hätte erfolgen sollen und nicht erfolgt ist. Dann wird er noch mit aufgenommen.

    Dieses Buch ist ein Studienbuch. Notiere, was dir wichtig wird, was dich ermutigt, und wo du neue oder andere Einsichten hast. Lass dich beschenken durch den Reichtum des Wortes Gottes und seiner Zusagen. Eine ausführliche Anleitung zum Gebrauch und Studium dieses Buches und der Bibel findest du in der Einleitung.

    Dieses Buch wird auch auf der Internetseite 95thesenteil2.de nach Kapiteln unterteilt als kostenlos lesbare Online-Version verfügbar sein.

    Die Nutzung mit Ausdruck / Kopie von bis zu sieben Kapiteln (nicht Teile) zu Studienzwecken ist persönlich, in einer Gruppe oder in einer gemeinnützigen Institution ausdrücklich erlaubt, wenn auf den Ausdrucken/Kopien ein deutlich sichtbarer Verweis auf dieses Buch vor dem entsprechenden Buchtext oben auf der ersten Seite erfolgt:

    © Heino Weidmann, „Hat Gott wirklich? gesagt - 95ThesenTeil2.de zu deinem Sieg über die Sünde durch Jesus Christus" + Kapitel [Kapitel], Teil [Teil],

    epubli.de, 2021.

    Die genannte Zusammenstellung und Nutzung von über sieben Kapiteln oder des ganzen Buches in einer Einheit ist jedoch NICHT erlaubt. In dem Fall bitte ich darum, dass sich jeder Leser das Buch in der Printversion oder als E-Book anschafft.

    Jede kommerzielle Nutzung dieses Buches ist ausgeschlossen.

    Die vorliegende Ausgabe des Buches in der Printversion von epubli hat ihren Preis. Er entspricht der Veröffentlichungsform im Selfpublishung, dem Umfang und der Ausstattung, sowie der Auflage des Werkes und ist marktüblich.

    Der Erwerb und die Nutzung dieses Buches sollen aber nicht an Finanzen scheitern. Daher biete ich als Autor andere Formate, aber inhaltsgleiche Ausgaben dieses Buches im Selbstvertrieb zu speziellen Preisen an.

    Näheres unter https://95thesenteil2.de .

       Im Anfang war das Wort

    Und Gott sprach

                                Es steht geschrieben

                                       Jesus Christus

    Inhalt

    Einleitung 21

    Heilig leben und lieben 21

    Hat Gott das wirklich gesagt? 28

    Vollkommen unvollkommen 29

    Die Reise durchs verheißene Land 32

    Teil 1 Das Alte Testament 37

    Einzelbuchbetrachtungen 37

    1. Mose (Genesis) 37

    2. Mose (Exodus) 48

    3. Mose (Leviticus) 54

    4. Mose (Numeri) 58

    5. Mose (Deuteronomium) 68

    Josua 74

    Richter 77

    Rut 80

    1. Samuel 82

    2. Samuel 89

    1. Könige 93

    2. Könige 97

    1. Chronik 101

    2. Chronik 103

    Esra 105

    Nehemia 108

    Esther 110

    Hiob 111

    Psalmen 114

    Sprüche 117

    Prediger 118

    Hohelied 119

    Jesaja 120

    Jeremia 126

    Klagelieder 130

    Hesekiel 131

    Daniel 134

    Hosea 138

    Joel 139

    Amos 140

    Obadja 141

    Jona 142

    Micha 143

    Nahum 144

    Habakuk 145

    Zefanja 145

    Haggai 147

    Sacharja 148

    Maleachi 150

    Zusammenfassung Altes Testament 152

    1.-5. Buch Mose 152

    Geschichtsbücher 154

    Poetische Bücher 159

    Schriftpropheten 160

    Die Lehre des Alten Testamentes 163

    Gott 163

    Gottes Heiligkeit 164

    Gottes Liebe 164

    Geheiligt werde SEIN Name 165

    Die unsichtbare Welt 166

    Das Gesetz Gottes 166

    Sünde 168

    Abfall und Umkehr 169

    Gericht 170

    Gnade 171

    Gottes Wort 171

    Heil 172

    Glaube 173

    Herz 175

    Jahwe folgen und lieben 176

    Heiligung 176

    Lebenseinsatz 178

    Wo Jahwe wohnt 179

    Segen 180

    Verheißung 180

    Geistliche Leiter 181

    Gemeinsam 182

    Prüfung 183

    Sieg 183

    Das Alte Testament im Licht des Neuen Testamentes 185

    Teil 2 Das Neue Testament 191

    Einzelbuchbetrachtungen 191

    Matthäus 191

    Markus 212

    Lukas 220

    Johannes 232

    Apostelgeschichte 243

    Römer 254

    1. Korinther 269

    2. Korinther 275

    Galater 286

    Epheser 297

    Philipper 307

    Kolosser 316

    1. Thessalonicher 325

    2. Thessalonicher 331

    1. Timotheus 335

    2. Timotheus 343

    Titus 349

    Philemon 352

    Hebräer 353

    Jakobus 370

    1. Petrus 383

    2. Petrus 393

    1. Johannes 403

    2. Johannes 425

    3. Johannes 426

    Judas 428

    Offenbarung 430

    Übersicht pro und contra völlige Heiligung 448

    Zusammenfassung Neues Testament 452

    Jesus 452

    Der Apostel Paulus 455

    Paulus als Vorbild für alle Menschen 455

    Paulus, der erste unter den Sündern 456

    Das Leben des Paulus, Außensicht: Kleine Makel? 458

    Das Gewissen des Paulus - unbewusste Schuld 459

    Exkurs unbewusste Schuld 462

    Das Leben des Paulus, Selbstsicht: Vorbild ohne Fehl und Tadel 467

    Paulus - Zusammenfassung 475

    Weitere Mehrbuchautoren: Lukas, Johannes, Petrus 479

    Lukas 479

    Johannes 480

    Petrus 481

    Einzelbuchautoren: Matthäus, Markus, der Hebräerbriefschreiber, Jakobus und Judas 482

    Zusammenfassung Leben und Lehre Jesu und der Apostel 482

    Die Lehre des Neuen Testamentes 483

    Teil 3 Gesamtbiblische Betrachtungen 489

    Gottes Wesen, sein Wort und sein Gesetz 489

    Das Wesen Gottes 489

    Gottes Heiligkeit 490

    Gottes Liebe 491

    Meint Gott es gut mit uns? 491

    Gott lügt nicht 493

    Gott teilt seine Ehre mit keinem anderen. 500

    Das Wort Gottes 502

    Die großen Linien 502

    Die Vertrauensfrage 2.0: Buchstaben und Wörter 502

    Alles und nichts: Extremworte 506

    4 x ALLE im Missionsbefehl 508

    Menschenwort als Gotteswort 510

    Das Gesetz Gottes 514

    Sünde 514

    Unser Gewissen 517

    Unser Menschenbild, wenn das Gesetz unerreichbar ist 522

    Christus ist des Gesetzes Ende 524

    Sagt Gottes Wort, das Gesetz ist zu schwer? 526

    Du sollst - du wirst 528

    Reine Liebe ist die Erfüllung des Gesetzes 529

    Das Wort im Bild 530

    Gottes Herrschaft, Feinde, Kampf und Sieg 532

    Die HERRschaft Christi 532

    Wer ist stärker, die Sünde in uns oder Christus? 535

    Bettler oder Herrscher 537

    Erlösung und Befreiung 541

    Wann schenkt Gott seinem Volk Sieg? 545

    Wie bekommen wir Anteil am Sieg Christi? 548

    Wie schenkt Gott uns seinen Sieg? 549

    Gott kämpft für uns 550

    Einzelne Siege oder immer Sieg? 551

    Die Voraussetzungen des Sieges 552

    Der Sieg Jesu überragt die Niederlage Adams 554

    Feinde übriglassen? 556

    Unsere Feinde haben nur dann Macht über uns, wenn Gott nicht der absolute Herr unseres Lebens ist 557

    Siegesjubel 559

    Den Sieg bekennen - Siegesgewissheit 561

    Was geschieht bei unserem Tod? 565

    Christus, der Vater und wir 571

    Gerechte und Heilige 571

    Sündigende Heilige oder Sünder, die versuchen heilig zu leben 573

    Wer bin ich: Meine Identität in Christus 585

    Im Geist wahr, auf der Erde nachvollziehen. 596

    Die Erkenntnis Gottes und Christi 602

    BEI oder IN Christus 611

    Der Leib Christi auf Erden 613

    Eins mit Christus 614

    Erben in Christus 617

    IN CHRISTUS 620

    Wo ist Christus? 624

    Christus als vierfacher Erlöser 625

    Erlösung und Freiheit 627

    Bleiben 635

    Als Erlöste und Befreite in Christus bleiben 638

    Der Mensch Jesus Christus 639

    Du aber, o Mensch Gottes 640

    Nachahmerschaft! 646

    Wie Jesus sein und nicht wie Jesus sein 650

    Vollendet wie Jesus sein 651

    Noch mehr Vollkommenheit 652

    Vollkommen werden 654

    Himmlische Farbstrahlen: Liebe, Reinheit, Heiligkeit, Licht, Wahrheit, Freiheit, Gehorsam, Glauben 655

    Liebe 656

    Reinheit und Heiligkeit 657

    Licht 663

    Wahrheit und Freiheit 664

    Gehorsam 665

    Glauben 666

    Der göttliche Regenbogen 667

    Ein neues, gereinigtes, reines Herz 669

    Reine Zungen, Lippen und Rede und der Berg Gottes 682

    Wachstum oder eine neue Schöpfung? 697

    Phasen des Wachstums und der Erziehung Gottes 699

    Heilszeiten, Gnadenstände, Übergänge, Stufen 712

    Die Geschichte der Menschheit 714

    Der Alte und der Neue Bund 715

    Gnadenstände und Übergänge im Alten Bund 717

    Die geistliche Bedeutung der Geschichte Israels und der Stiftshütte 720

    Verlorenheit und 2 Heils-Stufen im Neuen Testament 726

    Zusammenfassung 734

    Der Sabbat 740

    Feuer vom Himmel, Heiligkeit, Vollmacht und Kraft 750

    Auch nicht anders? 750

    Unser Gott ist ein verzehrendes Feuer 758

    Feuer als Gericht Gottes 761

    Unbeschadet brennen 764

    Der mit dem Heiligen Geist und mit Feuer tauft 766

    Erst das Wasser, dann das Feuer 768

    Warum die Taufe mit dem Heiligen Geist und die Taufe mit Feuer zwei verschiedene Dinge sind 776

    Vollmacht und Kraft 788

    Gebet um Offenheit der Hörer oder um Heiligung der Gemeinde und um Vollmacht der Prediger? 790

    Kehrt um! 796

    Wieder im Garten Eden 804

    Die Himmelsformel 806

    Wie können wir Christus gegenübertreten? 811

    Teil 4 Für und Wider 816

    Biblische Gegenargumente 816

    Verkennung der Realität 820

    Anmaßung 824

    Überforderung 829

    Bescheidenheit! 832

    Erwartungen überprüfen 836

    Quantensprünge 840

    Heiligung ist ein Geheimnis 845

    Rühmen, die vergessene und verbotene Disziplin 847

    Heiligung: Keine falschen Schlüsse 853

    Heiligung ist: Versetzen an den richtigen Platz 860

    Woher kommt dein Glaube? 863

    Nur für Freaks? 865

    Achtung: Downgrade 868

    Von grau zu pro oder contra 870

    Ein persönliches Wort 885

    Teil 5 Heilig leben und lieben: Das ist der Weg 891

    Alles für alles 892

    Wessen Kraft? Notwendiger Schiffbruch 894

    Wehen, kreuzigen, sterben, neues Leben 899

    Aus Glauben 909

    Durch Glauben 913

    Teil 6 Zusammenfassung 923

    Der große Bogen 923

    95 Thesen 928

    Die 7 größten Irrtümer der Theologie 956

    Teil 7 Aufruf 959

    Schau in den Spiegel 959

    Erfülle deine - Gottes - Sehnsucht 961

    Der Herr ist treu 965

    Glaube dich ins gute Land 969

    Auf, Jesus nach! 970

    Schlusswort 971
    Literaturverzeichnis 975

    Einleitung

    Einen Menschen beurteilen wir in den ersten 3 Minuten. Alles weitere Kennenlernen dient nur noch der Überprüfung unserer inneren Hypothese, die wir bereits über diesen Menschen aufgestellt haben.

    Dieses Buch ist anstößig. Es ist ein Fels des Ärgernisses. Entscheide nach den ersten Sätzen, ob du überhaupt weiterlesen und dich der Herausforderung seiner Botschaft stellen willst.

    Heilig leben und lieben

    Und das ist die Herausforderung:

    Unser heiliger Gott ist Liebe. Sollte Gott gesagt haben, dass wir als Christen heilig wie er leben sollen und es auch können? Hat Gott wirklich gesagt, dass wir IHN von ganzem Herzen lieben sollen und es auch können, und unseren Nächsten wie uns selbst? Sollte Gott wirklich gesagt haben, dass wir in diesem Leben durch unseren Herrn Jesus Christus Sieg über die Sünde in allen Bereichen unseres Lebens haben können? Sollte er? Hat er das gesagt?

    Meine und deine Erfahrung spricht dagegen. Ebenso das Zeugnis der Christenheit: Über 50% der männlichen Christen in Europa/weltweit sind in Internetpornographie verstrickt, christliche Ehen werden geschieden, Streit und Spaltung herrschen in unseren Gemeinden, ja oft Zustände wie in Korinth und Laodizäa. Wenn wir alle Sünden zusammentragen wollen, die wir Christen tun, dann gibt es sicher kaum eine begehbare Sünde, die wir nicht begangen haben. Du kannst sicher einiges aus deiner eigenen Erfahrung und der deines Umfeldes beisteuern.

    Der Mensch ist und bleibt doch auch als zu Jesus Christus Bekehrter ein sündigendes Wesen.

    Das sagt unsere Erfahrung. Und das sagt auch unsere reformatorische Theologie. Und unsere Theologie wird wiederum durch unsere Erfahrung bestätigt.

    Die Meinungen hinsichtlich dieser wichtigen Frage, was Gott in und durch seine Gläubigen tun kann oder nicht, gehen allerdings seit Jahrhunderten weit auseinander.

    Zur Verdeutlichung zitiere ich hier den Auszug eines Gesprächs zwischen John Wesley aus England und Graf Zinzendorf aus Deutschland vom 3. September 1741¹⁰.

    Zinzendorf

    Du sagst, wahre Christen seien keine armen Sünder. Das ist völlig falsch. Die besten Menschen sind bis zum Tode ganz elende Sünder. Wenn sie etwas Anderes sagen, sind sie durch und durch Betrüger oder teuflisch Verführte. Unsere Brüder, die Besseres lehren, hast du bekämpft.

    Wesley

    Ich bin in Sorge, dass sie Falsches lehren über das Ziel unseres Glaubens in diesem Leben, also über die christliche Vollkommenheit.

    Zinzendorf

    Ich erkenne keine innewohnende Vollkommenheit in diesem Leben an. Das ist der Irrtum aller Irrtümer. Allein Christus ist unsere Vollkommenheit. Wer eine innewohnende Vollkommenheit lehrt, der leugnet Christus.

    Wesley

    Ich aber glaube, dass Christi Geist im rechtem Christen die Vollkommenheit schafft.

    Zinzendorf

    Keineswegs. Unsere ganze Vollkommenheit liegt in Christus. Alle Vollkommenheit besteht im Vertrauen auf das Blut Christi. Die ganze christliche Vollkommenheit ist zugerechnet, nicht einwohnend. Wir sind vollkommen in Christus, in uns selbst niemals.

    Wesley

    Wir streiten, glaube ich, um Worte. Ist nicht jeder, der wirklich glaubt, ein Heiliger?

    Zinzendorf

    Aber ein Heiliger in Christus, nicht in sich.

    Wesley

    Aber lebt er nicht heilig?

    Zinzendorf

    Gewiss, er lebt heilig in allem.

    Wesley

    Und hat er nicht ein heiliges Herz?

    Zinzendorf

    Ganz gewiss.

    Wesley

    Folglich ist er doch heilig in sich. Trägt er nicht in seinem Herzen die Liebe zu Gott und zum Nächsten, ja sogar das ganze Ebenbild Gottes?

    Zinzendorf

    Ja, aber das ist die gesetzliche Heiligkeit, nicht die evangelische. Die evangelische Heiligkeit ist der Glaube. Ein Heiliger ist nicht heiliger, wenn er mehr liebt, und nicht weniger heilig, wenn er weniger liebt.

    Wesley

    Was? Nimmt denn der Glaubende, der in der Liebe wächst, nicht gleichfalls in der Heiligkeit zu?

    Zinzendorf

    Niemals. Vielmehr in dem Augenblick, in dem er gerechtfertigt ist, wird er auch völlig bis ins Innerste geheiligt. Demnach ist er bis zu seinem Tode weder mehr noch weniger heilig.

    Wesley

    Also ist ein Vater in Christus nicht heiliger als ein Kind in Christus?

    Zinzendorf

    Nein. Die ganze Heiligung und Rechtfertigung sind in demselben Augenblick da, und keine wird mehr oder weniger.

    Wesley

    Ich meinte, wir sollten in der Gnade wachsen!

    Zinzendorf

    Sicherlich. Aber nicht in der Heiligkeit. Sobald nämlich jemand gerechtfertigt ist, wohnen Vater, Sohn und Heiliger Geist in seinem Herzen. Und sein Herz ist in jenem Augenblick so ganz rein, wie es jemals sein wird.

    Wesley

    Was du gesagt hast, will ich mit Gottes Hilfe genau erwägen.

    Aufgezeichnet von John Wesley und aufgenommen von Zinzendorf in die „Bündingische Sammlung".

    Und rund 170 Jahre später sagt die „Berliner Erklärung"¹¹:

    Insonderheit aber ist die unbiblische Lehre vom sogen. „reinen Herzen für viele Kreise verhängnisvoll und für die sogenannte Pfingstbewegung förderlich geworden. Es handelt sich dabei um den Irrtum, als sei die „innewohnende Sünde in einem begnadigten und geheiligten Christen ausgerottet. Wir halten fest an der Wahrheit, dass der Herr die Seinigen vor jedem Straucheln und Fallen bewahren will und kann (1Thess 5,23; Jud 24.25; Hebr 13,21) und dass dieselben Macht haben, durch den Heiligen Geist über die Sünde zu herrschen. Aber ein „reines Herz, das darüber hinausgeht, auch bei gottgeschenkter, dauernder Bewahrung mit Paulus demütig sprechen zu müssen: „Ich bin mir selbst nichts bewusst, aber dadurch bin ich nicht gerechtfertigt, empfängt der Mensch überhaupt auf Erden nicht. Auch der gefördertste Christ hat sich zu beugen vor Gott, der allein Richter ist über den wahren Zustand der Herzen, vgl. 1Kor 4,4. „Wenn wir sagen, dass wir keine Sünde haben, so verführen wir uns selbst, und die Wahrheit ist nicht in uns", 1 Joh 1,8. In Wahrheit empfängt der Gläubige in Christo ein fleckenlos gereinigtes Herz, aber die Irrlehre, dass das Herz in sich einen Zustand der Sündlosigkeit erreichen könne, hat schon viele Kinder Gottes unter den Fluch der Unaufrichtigkeit gegenüber der Sünde gebracht, hat sie getäuscht über Sünden, die noch in ihrer Gedankenwelt, in ihren Versäumnissen oder in ihrem Zurückbleiben hinter den hohen Geboten Gottes in ihrem Leben liegen. Es kann nicht genug ermahnt werden, für die Sünde ein Auge sich zu bewahren, welches nicht getrübt ist durch eine menschlich gemachte Heiligung oder durch eine eingebildete Lehre von der Hinwegnahme der Sündennatur.

    Mangelnde Beugung über eigene Sünde verschließt den Weg zu neuen Segnungen und bringt unter den Einfluss des Feindes. Traurige Erfahrungen in der Gegenwart zeigen, dass da, wo man einen Zustand von Sündlosigkeit erreicht zu haben behauptet, der Gläubige dahin kommen kann, dass er nicht mehr fähig ist, einen Irrtum zuzugeben, geschweige denn zu bekennen. Eine weitere traurige Folge falscher Heiligungslehre ist die mit ihr verbundene Herabsetzung des biblischen, gottgewollten ehelichen Lebens, indem man mancherorts den ehelichen Verkehr zwischen Mann und Frau als unvereinbar mit wahrer Heiligung hinstellt, vgl. 1Mo 1,28 und Eph 5,31.

    Diese beiden Beispiele machen die zwei unterschiedlichen Pole deutlich zwischen denen wir hin- und hergezogen werden können. Und in ihnen kommen die Vertreter eines möglichen dauerhaften Sieges im christlichen Leben nicht gut weg.

    Lohnt es sich daher überhaupt, sich mit dieser Frage näher zu befassen?

    Es ist schwierig, die Bibel unvoreingenommen zu lesen, besonders nach vielen Jahren persönlicher Erfahrungen als Christ. Dazu kommt die reformatorische Theologie in Europa und besonders in Deutschland im evangelischen Raum, die sich maßgeblich an den Aussagen Luthers und Zinzendorfs und vielerorts an den Leitlinien der Berliner Erklärung orientiert. Dem liegt eine ganze Auslegungstradition zugrunde, die uns auch als Christen in der Sünde gefangen sieht und gefangen hält:

    Wir werden der Sünde in diesem Leben nie ganz entkommen, wir werden immer sündigen und an Gott und den Menschen schuldig werden. Es gibt keinen völligen Sieg durch Christus in diesem Leben.

    Denn vieles, was Christus getan hat, wird in der reformatorischen Theologie als „(nur) angerechnet" verstanden. Dieses „angerechnet Sein" gilt vor Gott und hat eine beziehungswiederherstellende Wirkung und Kraft. Und das ist auch richtig so und die Grundlage jeden rettenden Glaubens an Christus.

    Aber auch vor Menschen soll nach Gottes Willen deutlich werden, was Gott in den Gläubigen sichtbar und erfahrbar in diesem Leben bewirkt. Wir können der Welt wohl sagen, dass Gott uns die Gerechtigkeit Christi und seine Heiligkeit anrechnet. Aber die Welt wird nur glauben, dass der Vater den Sohn gesandt hat, wenn sie heilige und veränderte Menschen sieht, die rein und gerecht und in Liebe eins leben.

    Mt 6, 9 N

    Unser Vater im Himmel!

    Dein heiliger Name werde geehrt!

    Deine Herrschaft komme!

    Dein Wille geschehe auf der Erde wie im Himmel!

    Die ersten drei Bitten im Vaterunser offenbaren uns das Herz Gottes.

    Die erste und wichtigste Bitte ist, dass Gottes Name geheiligt wird.

    Erst wenn Menschen Ehrfurcht vor dem heiligen Namen Gottes bekommen und ihn heiligen, wird Gottes Reich kommen. Und erst wenn Gottes Reich kommt, wird sein Wille auf der Erde so wie im Himmel geschehen.

    Und wie wird Gottes Name konkret ge- oder entheiligt?

    Hes 36, 23 S

    Darum will ich meinen großen Namen wieder heilig machen, der vor den Heiden entheiligt worden ist, welchen ihr unter ihnen entheiligt habt! Und die Heiden sollen erkennen, dass ich der HERR bin, spricht Gott, der HERR, wenn ich mich vor ihren Augen an euch heilig erweisen werde.

    Das heilige Volk Gottes entheiligt Gott durch seine unheilige Lebenspraxis vor allen Völkern. Und da sollte es Gott nur auf unserem rechtlichen Stand vor ihm ankommen? Nein! Gottes Name soll durch das Leben seines Volkes geehrt und geheiligt werden. Andere Menschen beeindruckt es nicht, sie merken keinen Unterschied, wenn uns Reinheit und Heiligkeit und Liebe lediglich angerechnet sind. Sie brauchen und wollen die praktische Auswirkung davon. Wir sollen und müssen ein lebendiger Brief sein, der von den Menschen gelesen werden kann.

    Apg 2, 46-47 S

    Und täglich verharrten sie einmütig im Tempel und brachen das Brot in den Häusern, nahmen die Speise mit Frohlocken und in Einfalt des Herzens, lobten Gott und hatten Gunst bei dem ganzen Volk. Der Herr aber tat täglich solche, die gerettet wurden, zur Gemeinde hinzu.

    Und darum geht es hier in diesem Buch: Wie können und sollen und wollen wir als Christen wirklich heilig leben nach Gottes Willen? Können wir Gott und unseren Nächsten von ganzem Herzen lieben? Wenn wir heilig in Christus sind, leben wir auch heilig? Wenn wir selbst so von Gott geliebt sind, lieben wir wie er? Können wir das überhaupt? Ist Gottes Wille zu hoch für uns oder können wir ihn tun?

    Unbestritten ist, dass die Bibel offen und schonungslos über alle Sünden des Gottesvolkes sowohl im Alten als auch im Neuen Testament berichtet. So viel Sünde an sich könnte schon als Gegenargument gegen ein von der Sünde befreites Leben sprechen. Doch darum geht es mir hier bei dieser Untersuchung nicht. Es geht nicht darum zu sehen, was die meisten tun, damals wie heute. Unser Ist-Zustand als gesamtes Volk Gottes ist eine traurige Wahrheit.

    In diesem Buch geht es mir vielmehr darum zu verstehen, was Einzelne durch die Gnade Gottes zu tun vermögen. Denn was einer kann, können potenziell alle - da wir alle völlig von der Gnade Gottes abhängig sind.

    EIN Pinhas wehrte der Plage, die über die Israeliten kam, ZWEI Kundschafter von 12 glaubten, dass sie das verheißene Land einnehmen konnten und taten es auch, EIN David nahm es durch die Kraft Gottes mit Goliath auf, EIN Petrus ging über das Wasser wie Jesus, EIN Petrus und EIN Johannes wiesen den Hohen Rat zurecht mit den Worten: „Für diese Tatsachen stehen wir als Zeugen und ebenso der Heilige Geist, den Gott denen gegeben hat, die ihm gehorchen." (Apg 5, 32) EIN Paulus forderte mit EINIGEN seiner Begleitern die Thessalonicher heraus mit den Worten: „Ihr selbst seid Zeugen, und Gott, wie heilig, gerecht und untadelig wir bei euch, den Gläubigen, gewesen sind." (1 Thess 2, 10). EIN Johannes versichert uns, dass die Gebote Jesu nicht schwer sind und dass wir genauso rein und heilig und liebend leben können, wie unser großer Meister.

    Es ist ein Jammer bis heute, dass oft nur Einzelne erleben, was Gott für sein ganzes Volk vorgesehen hat. Aber innerhalb der Grenzen, die Gott uns gegeben hat, können wir alle erleben, was er für uns bereitgestellt hat.

    Die Frage, die ich in diesem Buch stelle, ist:

    Wieviel Liebe, Reinheit, Heiligkeit und Sieg über die Sünde kann und will Gott jedem einzelnen Gläubigen in diesem Leben geben? Was ist möglich für mich als Nachfolger Jesu, wenn ich - durch Gottes Gnade - das ganze Potenzial ausnutze, das Christus durch sein Opfer in mein Leben hineingelegt hat? Und wo sind meine Grenzen? Was hat Gott gesagt und was nicht?

    Ich selber bin ein Kundschafter des verheißenen Landes. Es ist Kanaan. Das Land, das Gott gehört und in dem er regiert. Ich habe das gute Land, das Gott uns geben will nach allen Seiten durchzogen und durchforstet. Und ich habe es für sehr gut befunden! Es ist ein sehr fruchtbares Land, das vom Regen des Himmels getränkt wird und reichlich Früchte trägt. Gott selbst wohnt darin. Keine Mauer ist zu hoch, keine Festung zu befestigt, kein Gegner zu stark oder mächtig, dass wir ihn nicht überwinden könnten. Es ist Gottes Erbteil für sein Volk. Ich selbst bin noch nicht in diesem herrlichen Land. Doch ich erstatte dir Bericht von meinem Reisen. Und ich sage dir: Das Land, das Gott der Herr uns gegeben hat, ist sehr gut!

    Zu verschiedenen Zeiten haben die Heiligen Gottes diesem Land ganz verschiedene Namen gegeben: Die Ruhe in Christus, das reine Herz, die vollkommene Gewissheit des Glaubens, das Überwinderleben, das Leben im Licht, in Christus sein und bleiben, völlige Heiligung und einige mehr. Die einzelnen Aspekte dieses einzigartigen Lebens aus Gott lassen erst in ihrer Gesamtheit die ganze Fülle dieses herrlichen Regenbogens der Gnade Gottes aufstrahlen, der vom Schöpferhimmel bis auf die Niederungen dieser Erde reicht.

    Dieses Land ist uns durch Gnade gegeben und Gott ruft uns, es einnehmen! Komm mit, erobern wir das Land!

    Hat Gott das wirklich gesagt?

    Und Gott sprach zum Menschen:

    1 Mose 2, 16+17 F

    Du darfst von allen Bäumen des Gartens Eden essen. Nur von einem nicht. Sonst wirst du sterben.

    Und der Mensch - aß. Genau von diesem einen.

    Der Mensch aber tut das Ungeheuerliche: Er handelt gegen das Wort Gottes. Und stirbt.

    Wie konnte das geschehen?

    Der Wille des Menschen war frei.

    Doch er misstraute seinem Schöpfer.

    „Hat Gott wirklich gesagt?"

    Mit dieser Frage der Schlange nahm das Unheil seinen Anfang.

    Werden wir jetzt weiser sein als Adam und Eva und Gottes Worten vertrauen und leben?

    Bevor wir mit unserer Erlebnisreise anfangen, müssen wir daher zuerst die Vertrauensfrage stellen:

    Sind die Bibel und Jesus, das Wort Gottes, wirklich die einzige vertrauenswürdige Grundlage unserer Reise und Frage?

    Nur wenn das unsere Haltung ist, werden wir ungetrübt sehen können. Negative Erfahrungen und Vorurteile sind schlechte Ratgeber. 

    Die Grundsatzfrage ist: Vertraue ich, vertrauen wir Gottes Wort an uns völlig, im Großen wie im Kleinen?

    Wenn ja, dann kann die Reise beginnen.

    Vollkommen unvollkommen

    Es geht in diesem Buch nicht darum, ob wir als Christen ein fehlerloses Leben führen können. Das ist augenscheinlich unmöglich und nicht der Fokus der Bibel. Fehlerlos ist alleine Gott. An Weisheit, Einsicht, Wissen und Kontrolle über unser Tun fehlt es uns allen. Wir werden immer irren, wir werden immer Fehler machen. In dieser Hinsicht sind wir vollkommen unvollkommen und Gott alleine vollkommen. Und doch steht geschrieben:

    Mt 5, 48 N

    Ihr nun sollt vollkommen sein, wie euer Vater im Himmel vollkommen ist.

    Jesus fordert hier von uns die gleiche Vollkommenheit in der Feindesliebe, die ihm und seinem Vater zu eigen sind. In dieser Hinsicht sollen und dürfen wir vollkommen vollkommen sein.

    Die Trennung zwischen Fehlern, die zu Schuld führen   und

    Sünden, die zu Schuld führen

    ist essentiell.

    Vollziehen wir sie nicht, erübrigt sich die Frage, ob wir so leben können, wie es Gott gefällt. Es ist aussichtslos.

    Was kann ein Christ, selbst wenn er völlige Liebe hätte und in allem heilig leben würde, alles falsch machen?

    Die Antwort ist: Praktisch alles, was ein Mensch falsch machen kann und was sich seiner subjektiven Einsicht oder seinem begrenzten menschlichen Sein entzieht. Er kann durch falsche Planung Projekte vermasseln, zu Terminen zu spät kommen, Regale falsch aufbauen, das Essen anbrennen lassen, durch Kulturfehler andere beleidigen, durch eine kleine Unachtsamkeit zu schnell fahren oder Verkehrsunfälle bauen, Menschen auf die Füße treten und sie ungewollt an Leib und Leben schädigen, mit anderen Menschen durch eine falsche Einschätzung der Lage zu hart oder zu milde umgehen, aus Versehen als Arzt falsch operieren, im Büro Rechenfehler machen, in der betrieblichen Fertigung Fehlproduktionen verursachen, unwissentlich Gesetze übertreten, seine Kinder nicht angemessen erziehen, weil er es nicht besser versteht, mit Situationen aller Art überfordert sein, in Aufgaben, die nicht seinen Gaben entsprechen versagen, von seiner Kraft her vieles nicht schaffen, was auch noch gut oder notwendig wäre, und unendlich viel mehr, die Liste würde kein Ende finden.

    Ein völlig heilig lebender und liebender Mensch würde und wird praktisch weiterhin überall an allen Ecken und Enden an anderen Menschen ständig und immer noch schuldig werden. Und damit kann und muss er auch aus vollem Herzen beständig für sich selber beten:

    Und vergib uns unsere Schuld - vergib mir meine Schuld -

    bis zu 7-mal 70-mal am Tag.

    Doch wie können wir Schuld und Sünde unterscheiden?

    Sünden aus Unwissenheit

    Wichtig ist, dass wir das Wort Gottes gut kennen. Wie oft sagt Paulus seinen Gemeinden: „Wisst ihr nicht … ?" Aus Unwissenheit des Wortes Gottes können wir falsche Ansichten über Gottes Willen haben, unsere Vorrechte als Kinder Gottes nicht gebrauchen oder ungewarnt sündigen.

    Alle daraus entstehenden Sünden brauchen Vergebung (3 Mose 5, 18; Hes 45, 20). Durch zunehmende Kenntnis des Wortes Gottes sollten wir immer weniger aus Unwissenheit sündigen. Studieren wir Gottes Wort! Wer das Wort Gottes GANZ im Herzen hat und sich durch den Heiligen Geist leiten, unterweisen und erfüllen lässt, wird immer weniger aus UNWISSENHEIT sündigen.

    Sünden aus Versehen

    Die Bibel erwähnt Schuld aus Versehen, oder weil wir nicht den vollen Überblick über dieses Leben haben nur am Rande. Eines der wenigen Beispiele steht im Alten Testament (5 Mose 19, 1-13): Wer ohne böse Motivation jemand anders aus Versehen tötete, war vor Gottes Augen unschuldig: Einen solchen Menschen so wie für einen absichtlichen Mord zu bestrafen, wäre sogar seinerseits Blutschuld vor Gott. So konnte, wenn beispielsweise einem Israeliten beim Holzmachen das Eisen vom Axtstil glitt und jemand anders unabsichtlich tödlich traf, der Täter in die nächstgelegene Freistadt in Israel fliehen. Dahingestellt ist, ob er hätte besser aufpassen und nicht in eine Richtung hacken können, in der kein anderer stand. Doch klar ist: Das war ein unbeabsichtigter Unfall ohne Vorsatz. In einem solchen Fall konnte sich der Täter, bzw. Verursacher schützen und vor jeder Ahndung seiner Tat bergen, solange der damalige Hohepriester lebte.

    Unser Hohepriester Jesus ist unsere Freistadt für unsere Fehler, durch die andere zu Schaden kommen. Und er lebt ewig und wir sind durch seine Vergebung und seinen Schutz vor Anklagen sicher (Hebr 7, 25).

    Herzenssünden

    Unsere entscheidenden Sünden vor Gott sind die bewussten Übertretungen der Gebotes Gottes. Und im Gesetz Gottes steht nirgendwo geschrieben: „Du sollst keine Fehler machen". Vielmehr: „Liebe! „Sei heilig! „Habe ein reines Herz!"

    Das Wort Gottes legt den fast alleinigen Fokus auf die Sünde, die aus unserem Herzen kommt. Das ist unser wirkliches Problem vor Gott. Die Frage ist: Können wir von ihr frei werden - im Gegensatz zu unseren Fehlern?

    Denn wenn jemand durch Gott in der Liebe vollkommen und ganz geheiligt werden kann - wenn es denn solch ein Leben nach dem Wort Gottes gibt -, dann wird er sich trotz seiner ganzen menschlichen Fehlerhaftigkeit doch einer Sache nicht schuldig machen: Er wird niemals Gott und seinen Nächsten nicht von ganzem Herzen lieben: Nein, er wird andere Menschen allezeit, nach besten Wissen und Gewissen und mit aller Kraft lieben und auch Gott - wie sich selbst. Und das 24 Stunden am Tag. Er ist vor Gott rein und lebt vor Gott rein, ohne sich selbst durch die Welt zu verunreinigen. Er ist heilig und lebt heilig. Er hat Geduld. Er ist gütig. Er kennt keinen Neid. Er macht sich nicht wichtig und bläht sich nicht auf; er ist nicht taktlos und sucht nicht sich selbst; er lässt sich nicht reizen und trägt Böses nicht nach; er freut sich nicht, wenn Unrecht geschieht, er freut sich, wenn die Wahrheit siegt. Er erträgt alles; er glaubt und hofft immer. Er hält - durch Gottes Gnade - allen Versuchungen des Tages stand.

    In seiner menschlichen Begrenztheit ist er unvollkommen - in der Liebe zu Gott und dem Nächsten vollkommen. In welchen Farben sich das Licht Gottes an seinen persönlichen Ecken und Kanten auch bricht - es wird immer ein wunderbares Glänzen der Herrlichkeit Gottes durch ihn oder durch sie hindurch sein.

    Deshalb kann, wird und sollte ein solcher Mensch auch alle Fehler sofort zugeben und Gott und Menschen um Vergebung bitten - auch wenn er/sie sich von seinen Absichten dahinter und von seiner Motivation nichts vorzuwerfen hat. Und wenn doch - dann kann, sollte und wird ein solcher Mensch auch seine Sünde einsehen, bekennen, umkehren und wieder ausräumen. Denn wir alle sind auf die Gnade Gottes und das Blut Christi zu unserer Reinwaschung und Reinerhaltung angewiesen.

    Die Reise durchs verheißene Land

    Wie können wir die Frage noch Gottes möglichem Sieg in unserem Leben möglichst unvoreingenommen untersuchen? Die schon bestehenden theologischen Gedankengebäude könnten unsere Sicht versperren. Daher habe ich in diesem Buch einen anderen Ansatz und andere Methodik als üblich gewählt:

    Zuerst untersuchen wir Gottes Wort nach Büchern und Buchautoren.

    Welche Überzeugung vertrat jeder biblische Autor für sich selbst hinsichtlich der Frage nach dem möglichen Sieg Gottes für sein Volk? Welche Theologie hatte er und was wollte er seinen Hörern/Lesern vermitteln?

    In einem zweiten Schritt vergleichen wir die Einzelergebnisse, die wir bei den biblischen Autoren gefunden haben: Ergibt sich eine rote Linie, ein stimmiges Gesamtbild? Gibt es einen klaren Trend? In welche Richtung dachten die meisten oder alle Bibelbuchautoren?

    Diese Vorgehensweise schützt uns vor einer Theologie, die in ihrer Gesamtheit biblisch begründet erscheinen mag, aber vielleicht der Überzeugung der meisten Bibelbuchautoren widerspricht.

    Erst danach und begleitet von den gefundenen Ergebnissen wenden wir uns gesamtbiblischen Untersuchungen zu.

    Es empfiehlt und lohnt sich, die Bibel parallel zu diesem Buch gründlich zu lesen und zu durchforschen.

    Das Alte Testament ist das Bilderbuch Gottes, um geistliche Wahrheiten anschaulich und verständlich zu erklären. Und es ist voller Verheißungen, die sich im Neuen Testament erfüllen. Hier lehrt Gott uns seine Wege und verdeutlicht lebensnah, was im Neuen Testament mit letzter Autorität gesagt wird. Der Sieg einzelner und des Volkes Gottes im Alten Testament in der äußerlich sichtbaren Welt entspricht unserem Sieg in der geistlichen Welt im neuen Testament (Eph 6; 1 Kor 15, 57). Welche Prinzipien des Sieges für Gottes Volk finden wir im Alten Testament? Auf diese Frage hin habe ich jedes einzelne alttestamentliche Buch untersucht und zusammengefasst. Am Ende jeden Buches formuliere ich zusätzlich wesentliche gefundene Prinzipien des Sieges als kurze Merksätze unter der Überschrift „Segensspuren". Und auch du kannst deine eigenen Beobachtungen und Anmerkungen festhalten. Nutze die Chance, dieses Buch als Arbeitsbuch zu verwenden. Am Ende fasse ich die großen Linien des Alten Testamentes zur besseren Übersichtlichkeit zusammen. Und aus den Merksätzen habe ich eine kurze Theologie des Alten Testamentes zusammengestellt, untergliedert nach den wichtigsten Oberthemen. Auf diese Weise werden wir gut vorbereitet für die Untersuchung des neuen Testamentes. Im neuen Testament wird die Kenntnis des Alten Testamentes vorausgesetzt und jede Lehre Jesu und der Apostel bauen darauf auf. Jesus geht sogar so weit, zu seinen Jüngern zu sagen: 

    Lukas 25,24-27 N

    Da sagte Jesus zu ihnen: Was seid ihr doch schwer von Begriff! Warum fällt es euch nur so schwer, an alles zu glauben, was die Propheten gesagt haben? Musste der Messias nicht das alles erleiden, bevor er verherrlicht wird? Dann erklärte er ihnen in der ganzen Schrift alles, was sich auf ihn bezog; er fing bei Mose an und ging durch sämtliche Propheten.

    Wir tun also gut daran, die ganze Bibel und auch das Alte Testament sehr gut zu kennen und zu verstehen, wenn wir Gottes Erklärungen und Zusagen im Neuen Testament richtig erfassen und einordnen wollen.

    Neues Testament: Die ersten Christen hatten nur das Alte Testament und das Zeugnis der Apostel. Das Neue Testament hatte noch keine Gestalt angenommen. Die Evangelien über das Leben Jesu setzen dann den Standard im Neuen Testament. In der Gesamtheit der Evangelien ist alles enthalten, was Jesus lehrte, tat und was wir wissen müssen. So hat Gott durch Jesus zu uns geredet. Durch die Apostelgeschichte und die Briefe wird die Lehre Jesu aber praktisch ausgelegt und noch viel klarer. Jeder neutestamentliche Schreiber schrieb in jedem Buch oder Brief, was vom Evangelium für seine Hörer/Leser in ihrer konkreten Situation wichtig war. Die Wahrheiten des Evangeliums wurden je nach Brief unterschiedlich ausführlich beleuchtet, jeder Brief setzte seine eigenen Schwerpunkte. Doch wenn das Evangelium in einem Evangelium oder anderen Schrift des Neuen Testamentes erklärt wird, dann mit allem, was die Leser und Hörer damals in ihrer konkreten Situation wissen mussten. Die Schreiber des NT konnten noch nicht darauf vertrauen, dass ihre Hörer/Leser wesentliche Aspekte des Evangeliums an anderer Stelle erfahren oder nachlesen konnten, außer im Alten Testament. Und genau auf das Alte Testament bezogen sich Jesus und die Apostel immer wieder.

    Die Bücher des Neuen Testamentes enthalten daher alle die wesentlichen Prinzipien des Evangeliums, so wie es damals weitergegeben wurde. Ja, es stimmt, die volle Gestalt des Wortes Gottes ergibt sich erst aus der Gesamtheit aller Schriften. Auch wenn die Apostel und Schreiber des NT unterschiedliche Akzente setzen, schreiben alle von der einen großen Wahrheit Gottes und widersprechen sich nicht gegenseitig. Sie haben immer den ganzen Ratschluss Gottes verkündigt, so gut sie es vermochten.

    Daher ist es sehr hilfreich, sich zuerst jedem Buch im Neuen Testament einzeln zuzuwenden. Was sagt der Autor in diesem einen Buch über den möglichen Sieg Gottes im Leben der Gläubigen?

    Und die Lehre eines Schreibers wird noch deutlicher, wenn wir uns alle seine Briefe an die gleiche Gemeinde ansehen. Das lehrte der Apostel diese Gemeinde. Und alle Werke eines Schreibers zusammen betrachtet zeigen dann noch viel deutlicher, was jener Schreiber lehrte.

    Die Entwicklung vom Kleinen zum großen Ganzen bewahrt uns vor voreiligen Schlüssen, vor einem System an Gedanken und Lehren, die der Schreiber in seiner einzelnen Schrift so nie gemeint hat.

    Daher gehe ich bei der Untersuchung des Neuen Testamentes in dieser aufsteigenden Reihenfolge vor: Zuerst untersuche ich die Prinzipien eines möglichen heiligen und siegreichen Lebens der Liebe für jedes Bibelbuch besonders. Was spricht dafür? Was spricht dagegen? Ich richte den Fokus ausdrücklich zuerst nur auf die Auswahl relevanter Passagen und Verse innerhalb jeden neutestamentlichen Buchs zu diesem Thema. Die einzelnen Verse kommentiere ich fortlaufend und fasse die Ergebnisse am Ende jedes Buches zusammen. Dann bewerte ich das Endergebnis für jedes Buch separat. Dafür gibt es drei Möglichkeiten der abschließenden Beurteilung des neutestamentlichen Buches. Der Autor ist

    pro

    contra

    offen

    in Bezug auf ein mögliches heiliges, reines und siegreiches Leben der Liebe zu Gott und unserem Nächsten in diesem Leben.

    Zur besseren Übersicht füge ich ausgewählte besonders aussagekräftige Verse am Ende jedes Buches an, die gegen oder für möglichen Sieg im Leben eines Christen sprechen.

    Doch du kannst und sollst auch gerne tätig werden.

    Dafür ist dieses Buch ist als Arbeitsbuch konzipiert. Denk mit, überprüfe selbst, schreib mit.

    Am Ende der jeweiligen Besprechung der biblischen Bücher und Themen ist extra Platz für deine Ergänzungen, Notizen, Einwände oder Bekräftigungen. Hier kannst du dir auch zusätzliche Verse notieren, die deiner eigenen Ansicht nach gegen oder für ein mögliches heiliges Leben sprechen.

    Am Ende der neutestamentlichen Einzelbuchbetrachtungen habe ich eine Tabelle eingefügt, in der ich zur besseren Übersicht meine Bewertung der Ergebnisse aller biblischen Bücher vermerkt habe. Dort kannst auch du deine eigene jeweilige Bewertung notieren. Auf diese Weise werden Abweichungen und Übereinstimmungen sichtbar und auch Trends aus den jeweiligen Einzelbewertungen alle biblischer Bücher.

    Am Ende kannst du selbst deine Schlüsse aus dem ziehen, was du in Gottes Wort gefunden hast.

    Dann wird sich die Frage stellen:

    Hat Gott wirklich gesagt,

    du sollst - du wirst - Gott und deinen Nächsten von ganzem Herzen lieben

     - oder nicht?

    Und auf Basis der Ergebnisse der einzelnen Buchbetrachtungen steigen wir im Teil 3 in die gesamtbiblische Diskussion der Ergebnisse ein.

    Was hat Gott also genau gesagt? Viel Freude an Gottes Zusagen!

    Teil 1 Das Alte Testament

    Einzelbuchbetrachtungen

    1. Mose (Genesis)

    Gott schuf den Menschen gut und in seinem Bild, ihm ähnlich. Er gab dem Menschen den Auftrag, fruchtbar zu sein, sich zu mehren, die Erde zu füllen und über die ganze Schöpfung zu herrschen. Und Adam sollte den Paradiesgarten Gottes bebauen und von allen wunderbaren Bäumen essen. Ein einziges VERbot bekam der Mensch, um sich dauerhaft aus freiem Willen an der Gemeinschaft mit Gott freuen zu können.

    1 Mose 2, 16-17 S+F

    Und Gott der HERR gebot dem Menschen und sprach: Du sollst essen von allen Bäumen des Gartens; aber von dem Baum der Erkenntnis des Guten und des Bösen sollst du nicht essen; denn an dem Tag, an dem du davon isst, musst du unbedingt sterben!

    Doch Eva lässt sich von der Schlange Gottes Worte verdrehen und Halbwahrheiten einreden:

    1 Mose 3, 1 L+N

    „Sollte Gott gesagt haben? oder „Hat Gott wirklich gesagt?

    Diese Frage bringt Eva auf falsche Gedanken. Sie zweifelt an Gottes Güte, sie zweifelt an Gottes Wort, sie fügt seinen Worten etwas hinzu, sie lässt etwas weg. Sie hört auf den rebellischen Widerspruch der Schlange, dass sie und Adam nicht sterben werden. Dann will sie der Lust des Mundes und der Augen nachgeben und wie Gott sein. Sie isst vom verbotenen Baum.

    Adam wird nicht verführt. Aber er liebt Eva mehr als Gott. Und auch er sündigt. Adam sündigt unverführt und bewusst gegen Gott. Er macht sich mit Eva in ihrer Rebellion gegen Gott eins. Auch er isst vom verbotenen Baum.

    Der Fall des Menschen beginnt mit Misstrauen gegenüber Gott und mit dem Missachten seiner Worte. Alles andere wird dem Menschen wichtiger. Der Mensch setzt sich selbst, seine körperlichen, seelischen und geistlichen Bedürfnisse in falscher Weise über Gott. Er vergisst, dass Gott in vollkommener Weise für ihn sorgt und ihn liebt. Und er vergisst, dass Gottes Worte wahr sind.

    Doch Gott hält sein Wort. Nach seiner Sünde stirbt der Mensch geistlich - in seiner Beziehung zu Gott. Und er muss die Folgen seiner Tat teuer bezahlen. Gott verflucht den Acker, auf dem der Mensch sich nun im Schweiße seines Angesichts ernähren muss. Die Frau muss unter Schmerzen Kinder gebären und sich nach ihrem Mann sehnen, er aber wird über sie herrschen. Der Ackerboden wird um Adams Sünde willen verflucht. Und die Menschen werden aus dem Paradies vertrieben, ohne weiter Zugang zum Baum des Lebens zu haben. Hoffnung weckt nur Gottes barmherziges Handeln, der über ein blutiges Tieropfer für neue Kleidung für Adam und Eva sorgt. Doch auch diese Opfer reichen nicht zur Wiederherstellung der Beziehung. Der Mensch bleibt vom Paradies ausgeschlossen.

    Ist für das menschliche Geschlecht jetzt alles verloren? Nein!

    Gott verflucht den Feind des Menschen, die Schlange. Und er gibt dem Menschen Hoffnung. Er sagt:

    1 Mose 3, 15 N

    „Ich stelle Feindschaft zwischen dich und die Frau, deinem Nachwuchs und ihrem. Er wird dir den Kopf zertreten, und du wirst ihm die Ferse zerbeißen."

    Diese neue Hoffnung ist nicht mehr auf Adam und Eva selbst, sondern auf die Zukunft gerichtet. Ein Nachkomme Evas wird den Feind der Menschen vernichten und dabei selber zu leiden haben. Bis es soweit ist, kann Feind weiter sein Unwesen treiben. Noch bekommen Adam und Eva keine übernatürliche Hilfe von Gott gegen ihren Feind, der sie ins Verderben gestürzt hat. Und doch wird klar: Gott ist in Kontrolle. Er ist dem bösen Handeln der Schlange nicht machtlos ausgesetzt. Er hat einen Plan, er hat die Mittel und er hat ein Ziel. Und die wird er über die Fortpflanzungslinie des Menschen erreichen.

    Und tatsächlich bekommen Adam und Eva Kinder: Kain und Abel.

    Abel hat etwas vom Tod der Tiere für die Fellkleider seiner Eltern gelernt. Und er nimmt Gottes Worte, die Gott gesprochen hat sehr ernst. Er opfert stellvertretend für sich selbst ein erstgeborenes Lamm seiner Herde. Kain dagegen fragt nicht nach dem Wort Gottes, opfert Gott seine eigene Leistung und vom Ertrag des Feldes, das der Herr verflucht hat. In der Folge sieht Gott Abels Opfer an und das von Kain nicht. Und wir lernen so schon früh, dass uns keine eigene Anstrengung vor Gott annehmbar macht. Er wird von uns nichts annehmen, das unter dem Fluch steht. Nur ein unschuldiges stellvertretendes Opfer zählt in seinen Augen.

    Erstaunlich ist - wenn wir uns von allem Vorwissen über die Lehre der Erbsünde freimachen - was Gott zu Kain sagt, als er finstere Gedanken hegt:

    1 Mose 4, 6 - 7 F

    Sei gut …. herrsche über die Sünde!

    Doch Kain hört nicht auf Gottes Ermahnung und bringt Abel um.

    Und gottfern wie Kain leben die meisten Menschen nach ihm bis zur Sintflut. Nur Henoch lebt jeden Tag seines Lebens mit Gott - beständig und mit Gott. Da nimmt Gott ihn direkt zu sich in den Himmel auf!

    Aber der allgemeine Zustand der Menschheit verschlechtert sich so, dass Gott schließlich die Sintflut schicken muss:

    1 Mose 6, 5 - 7 S

    Als aber der HERR sah, dass des Menschen Bosheit sehr groß war auf Erden und alles Gebilde der Gedanken seines Herzens nur böse allezeit, da reute es den HERRN, dass er den Menschen gemacht hatte auf Erden, und es bekümmerte ihn in seinem Herzen. Und der HERR sprach: Ich will den Menschen, den ich erschaffen habe, vom Erdboden vertilgen, vom Menschen an bis auf das Vieh und bis auf das Gewürm und bis auf die Vögel des Himmels; denn es freut mich, dass ich sie gemacht habe!

    Zum ersten Mal wird das menschliche Herz erwähnt - und das Herz Gottes. Gibt es keine Hoffnung mehr für die böse gewordene Menschheit? Die Bosheit liegt im bösen Herzen des Menschen und in seinen bösen Gedanken. Gottes eigenes Herz ist darüber traurig.

    Nur Noah fand Gnade vor dem Herrn (1 Mose 6 - 9). Noah war in Gottes Augen gerecht, er lebte untadelig unter seinen Zeitgenossen. Er lebte mit Gott. Trotz seines gerechten und tadellosen Lebens ist die Gnade Gottes entscheidend.

    1 Mose 6, 8 L

    Aber Noah fand Gnade vor dem HERRN.

    Nur Gnade werden Noah und seine Familie gerettet.

    Die Sünde der restlichen Menschheit ist so groß geworden, dass Gott die Sintflut über die verdorbene Menschheit schicken muss. Danach macht Gottes Bund mit Noah Hoffnung. Nie mehr will Gott die Erde durch eine Flut vernichten. Die große Frage ist: Werden aus dem gerechten Noah und seinen Nachkommen jetzt bessere Menschen hervorkommen?

    Doch schon beginnt ein neuer Abfall der Menschheit von Gott (1 Mose 11). Beim Turmbau zu Babel verwirrt Gott den Sinn und die Sprache der Menschen, um der vereinten bösen Stärke der Menschen zu wehren.

    Doch dann fängt Gott etwas Neues an. Er erwählt Abram - und schreibt Heilsgeschichte (1 Mose 11 - 25). Aus dem Neuen Testament wissen wir, dass Abram, später Abraham, der Vater all derer ist, die in rechter Weise an Gott glauben. Er ist sozusagen der Prototyp eines Gläubigen. Daher lohnt es sich, seine Beziehung zu Gott und einige wichtige Ereignisse in seinem Leben näher zu betrachten.

    Gott zeigt uns durch Abrahams Leben verschiedene Stadien und sein Wachstum im Glauben.

    Was können wir aus Gottes Geschichte mit Abraham lernen?

    Gott erwählt Abram.

    Ohne Gottes Gnade und Ruf kann niemand zu Gott kommen.

    Gott ruft Abram.

    Er verlangt ein großes Opfer von ihm. Alles Vertraute soll Abram verlassen. Aber Gott gibt Abram große Versprechen für die Zukunft. Sie sind und scheinen viel größer als das persönliche Opfer, das Abram zu bringen hat.

    Abram ist Gott gehorsam, er folgt Gottes Ruf, er bringt das Opfer. Abram will Gott mehr als alles andere in seinem Leben. Er zieht aus seiner Heimat aus und lässt alles Vertraute hinter sich. Er bricht in eine unbekannte Zukunft auf - im Vertrauen auf den allmächtigen Gott.

    Lange Zeit muss Abram warten. Er geht durch manche Krise. Doch er vertraut auf Gottes Zusage, dass er Nachkommen haben wird, ohne bereits etwas davon zu sehen.

    Das rechnet Gott ihm als Gerechtigkeit an (1 Mose 15, 6).

    In Bezug auf das versprochene Land erbittet Abram von Gott aber eine Bestätigung, an der er erkennen kann, dass er es besitzen wird. Und Gott antwortet mit einer feierlichen Selbstverpflichtung und einem Bund, den er Abram zur Bestätigung dafür schenkt: Eine brennende Fackel fährt durch Abrahams Opfertiere (1 Mose 15, 8ff.).

    Doch Abram wird das Warten auf Nachkommen gemäß Gottes Verheißung zu lang. Die biologische Uhr tickt unaufhörlich. Menschlich gesehen schwindet die Hoffnung auf Nachkommen jeden Tag. Da meint er, Gott aus eigener Kraft nachhelfen zu müssen. Mit Sarai beschließt er, über deren Magd Hagar als Nebenfrau zu einem Kind zu kommen. Dabei verstößt Abram noch nicht einmal gegen Gottes Wort: Bisher hatte Gott immer nur von „Abrahams Samen" als Verheißung gesprochen und nicht, dass Sarai die Mutter sein würde. Und doch meinten Abram und Sarai, Gott helfen zu müssen, sein Versprechen zu erfüllen. Und Hagar gebiert dem Abram Ismael (1 Mose 16).

    Jahre später erscheint Gott Abram und fordert ihn auf, vor seinem Angesicht zu leben und vollkommen (tadellos) zu sein (1 Mose 17). Gott bestätigt seine Verheißung an Abram und richtet seinen Bund der Beschneidung mit Abram und seinen Nachkommen auf. Diesmal wird Gott präziser und verheißt Sarai, den Sohn der Verheißung zu bekommen. Abram und Sarai sollen Vater und Mutter vieler Völker werden - und bekommen deshalb neue Namen. Aus Abram wird Abraham - der Vater vieler Völker und aus Sarai Sara. Und Abraham gehorcht Gott neu und vertraut ihm in allem.

    Gott besucht Abraham und Sara und wiederholt die Verheißung des Nachkommen. Endlich gibt er sogar eine Zeit für die Erfüllung an: Nächstes Jahr um diese Zeit. Sara zweifelt, sie hält sich für zu alt. Doch Gott wiederholt seine Verheißung mit der Zusage, dass für ihn nichts zu wunderbar ist.

    Der verheißene Nachkomme und Sohn wird geboren, Isaak. Gott hat sein Versprechen wahrgemacht. Sein Wort hat sich erfüllt.

    Ismael wird ausgestoßen - er soll nicht mit Isaak erben. Auch hat er keinen Teil an der Erwählungslinie Gottes.

    Einige Jahre später verlangt Gott von Abraham, dass er Gott seinen Sohn Isaak opfert. Wie Adam auf Eva, so hat Abraham lange auf Isaak gewartet - und ihn liebgewonnen. Er enthält ihn aber Gott nicht vor, sondern gibt Gott das Liebste, das er hat. ER überwindet die größte Versuchung in seinem Leben. Daraufhin wiederholt Gott alle seine Verheißungen, die er Abraham bereits gegeben hatte und fügt noch eine neue an:

    1 Mose 22, 17b S

    Und dein Same soll die Tore seiner Feinde besitzen.

    Hier wird ein sehr wichtiges Prinzip des Handelns Gottes sichtbar:

    Der Sieg über deine Feinde erfordert

    die Aufgabe des Liebsten, was du hast,

    um Gottes willen.

    Abraham folgt Gottes Wort für einen hohen Preis. Er vertraut Gott gegen jede menschliche Vernunft. Er stellte Gott über alles. Er vertraut Gottes Wort absolut. Er gehorchte Gottes Stimme völlig. Er weiß, dass Gott gut ist und es gut mit ihm und Isaak meint. Er vertraut Gottes Charakter und Worten inzwischen so sehr, dass er es Gott überlässt, den - scheinbaren - Widerspruch in seinen Aussagen aufzulösen.

    In Isaak soll die Verheißungslinie fortgesetzt werden. Isaak hat noch keine Nachkommen. Abraham soll Isaak opfern, also töten. Wenn Gott also nicht etwas Besonderes tut, hat Gott sich widersprochen.

    Abraham verhandelt nicht mit Gott. Er theologisiert nicht. Er läuft nicht vor Gott davon. Er sucht keine Ersatzlösung. Abraham hat inzwischen gelernt und begriffen, das für Gott nichts zu wunderbar ist. Da wo wir Menschen nicht mehr können und nicht verstehen können, wie etwas gehen soll, kann Gott immer noch. Dieses unerschütterliche Vertrauen Abrahams lässt sich nur mit seiner engen Beziehung zu Gott erklären, den er kennen und lieben gelernt hat und dem er inzwischen völlig vertraute. Abraham zweifelte nicht am Charakter Gottes. Er wusste: Gott meinte es mit ihm und Isaak absolut gut. Daher konnte er auch die unfassbaren Worte Gottes befolgen. Er urteilte, dass Gott sogar von den Toten auferwecken konnte - so sagt uns das Neue Testament (Hebr 11, 17).

    Bei jedem tiefen Leben mit Gott geht es früher oder später genau darum: Was lasse ich für Gott sterben, wenn Gott es verlangt? Und vertraue ich ihm, dass aus diesem Tod Leben kommt? Unser irdisches Leben und unsere Beziehung zu Gott sind immer eine Frage auf Leben und Tod. Vor dem wahren Leben der Verheißung kommt der Tod der irdischen, seelischen Dinge.

    Und so darf Abraham erfahren, dass Gott noch einen ganz anderen Ausweg hat, als er gedacht hatte: Nachdem er seine Bereitschaft gezeigt hat, Gott völlig zu vertrauen und zu gehorchen, darf er einen Widder anstelle seines Sohnes Isaak opfern.

    Aber auch Isaak, der bereit war sich opfern zu lassen, wird in seinem späteren Leben als Mann Gottes reich von Gott gesegnet (1 Mose 22 - 35). Isaak bestand seine Grenzerfahrung im Gehorsam gegenüber Gott schon als Kind. Er bleibt fortan in der Segenslinie Gottes und gibt den Segen Gottes weiter. Das gibt Hoffnung.

    Isaak hat mit Rebekka seiner Frau zwei Söhne: Esau und Jakob.

    Jakob führt von Anfang an ein Leben des Betruges. Er luchst seinem Bruder Esau das Erstgeburtsrecht ab und erschleicht sich den väterlichen Segen. So muss Jakob aus seiner Familie fliehen und sucht Zuflucht bei Rebekkas Verwandten. Dort arbeitet er und heiratet Lea und Rahel. Mit ihnen und ihren Mägden bekommt Jakob 12 Söhne. Obwohl Jakob nun selbst von seinem Schwiegervater betrogen wird, gewinnt er durch die Gnade und den Segen Gottes einen großen Hausstand und viele Tierherden. Da ruft Gott ihn zurück in sein Elternhaus. Doch auf dem Weg kommt ihm sein Bruder Esau mit 400 Mann entgegen. Jakob bekommt große Angst. Er

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