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Sonntagsgedanken, Lesejahr C - eBook: Betrachtungen und Gebete für alle Sonn- und Festtage.
Sonntagsgedanken, Lesejahr C - eBook: Betrachtungen und Gebete für alle Sonn- und Festtage.
Sonntagsgedanken, Lesejahr C - eBook: Betrachtungen und Gebete für alle Sonn- und Festtage.
eBook392 Seiten2 Stunden

Sonntagsgedanken, Lesejahr C - eBook: Betrachtungen und Gebete für alle Sonn- und Festtage.

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Über dieses E-Book

Einen Augenblick inne-halten, ein biblisches Wort durch-atmen, sein Leben in Symbolen wieder-finden - dazu laden die Sonntagsgedanken von Pfarrer Elmar Gruber ein.
SpracheDeutsch
HerausgeberDon Bosco Medien
Erscheinungsdatum30. Apr. 2013
ISBN9783769880175
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    Buchvorschau

    Sonntagsgedanken, Lesejahr C - eBook - Elmar Gruber

    Christkönigssonntag

    Einführung

    Dieses Buch ist der dritte Band in der Reihe „Sonntagsgedanken. Die Einführungen in die Sonntagsgedanken für die Lesejahre A und B haben für diesen Band dieselbe Geltung. Die Sonntagsgedanken der drei Lesejahre wollen spiralenartig wie bei einer Schnecke immer dichter an die Mitte heranführen. Die Mitte könnte man bezeichnen mit dem Wort aus dem 1. Johannesbrief: „Gott ist die Liebe, und wer in der Liebe bleibt, bleibt in Gott, und Gott bleibt in ihm (1 Joh 4,16).

    Die Gedankenführung der Sonntagsgedanken ist – wie die der Sonntagsevangelien selbst – nicht linear, sondern „spinnennetzförmig". Wichtige Gedanken und Motive werden mehrfach wiederholt und neu, nach anderen Gesichtspunkten verknüpft und vernetzt. Durch die Längs- und Querverbindungen wird versucht, von vielen Seiten her immer wieder die Mitte zu finden.

    Die Denkart ist meditativ-reflexiv. Die Gedanken sind im „Schauen entstanden, und sie wollen der Leserin, dem Leser zum Schauen verhelfen. Hier wird man keine „Predigtvorlagen finden können, aber vielleicht Impulse, die zum eigenen Nachdenken anregen und zu eigenen Einsichten und Einfallen führen. Alle drei Bände sind auch gedacht als Schulungskurs zum kreativen Verstehen der Heiligen Schrift.

    Für mich gehören die Zeiten, die ich für die Sonntagsgedanken verbrachte, zu den glücklichsten meines Lebens. Ich durfte erleben, daß man, allerdings erst in der Tiefe des Evangeliums, Gott begegnen kann, der sich in der Jesusgestalt verkörpert. So möchte ich jedem Menschen, der an Gott und der Welt Interesse hat, raten, er solle sich in das Evangelium vertiefen. Dazu kann es hilfreich sein, eine ganze Woche lang mit dem Sonntagsevangelium zu leben. So könnten die Sonntagsgedanken vielleicht für manche interessierte Menschen eine Hilfe zu „Exerzitien im Alltag" sein.

    Elmar Gruber

    Der Advent

    Erster Adventssonntag

    (Lk 21,25-28.34-36)

    „Eure Erlösung ist nahe …"

    Erlöst werden

    Das Weihnachtsfest

    offenbart uns immer wieder unsere Erlösung,

    und indem wir Weihnachten feiern,

    wirkt die erlösende Kraft der Liebe Gottes

    immer wieder auf uns ein.

    Mit dem Wort „lösen"

    sind viele Bereiche unseres Lebens angesprochen:

    auflösen, ablösen, einlösen, auslösen …

    er-lösen.

    Alle unsere Lebensprobleme

    bedürfen der Lösung.

    Jedes Problem enthält in sich

    schon seine Lösung;

    sie ist jedoch noch nicht entdeckt

    und noch nicht verwirklicht.

    Das eigentliche Problem aller Probleme

    ist der noch nicht erkannte Gott.

    Dieser Gott ist aber auch die Lösung

    aller Probleme.

    Gott ist Mensch geworden,

    damit wir das wahre Gottesbild entdecken.

    Die selbstgemachten Gottesbilder

    machen Angst und erlösen nicht.

    Das wahre Gottesbild erscheint

    in den vielen Gleichnissen und Symbolen

    besonders im Lukasevangelium

    (der gute Hirt, der barmherzige Vater,

    der Zachäus-Heiland …).

    Obwohl wir uns danach sehnen,

    fällt es uns immer schwer,

    an den erlösenden und befreienden Gott,

    der in der Jesusgestalt in Erscheinung tritt,

    zu glauben:

    Gott straft nicht;

    er verlangt kein Sühnopfer.

    das haben wir Menschen

    in das Gottesbild hineingetragen.

    Jesus wollte uns von dem düsteren Bild

    des zornigen, beleidigten und strafenden Gottes erlösen.

    „Darum lernt doch, was es heißt:

    Barmherzigkeit will ich, nicht Opfer!" (Mt 9,13)

    Gott will nur,

    daß wir seine Allbarmherzigkeit annehmen

    und dadurch beginnen,

    selbst allbarmherzig zu werden.

    Der allbarmherzige Gott

    löst uns durch seinen menschgewordenen Sohn

    aus allen Ängsten und Zwängen.

    Aus der Sklaverei,

    die durch die Vergötzung der Gebote kommt;

    aus der Sklaverei,

    die durch die Vergötzung der Triebe kommt;

    aus der Sklaverei,

    mit der sich Menschen gegenseitig quälen;

    aus der Sklaverei von Schuld und Sünde,

    mit der wir uns selbst quälen und vernichten.

    Jesus ist gekommen,

    um „sein Leben hinzugeben

    als Lösegeld für viele" (Mk 10,45).

    Jesus kauft uns frei,

    aber doch nicht vom „Zorn Gottes",

    sondern vom „Teufel",

    das heißt von der Gewalt des Bösen:

    Vor der Liebe, die stärker ist als der Haß,

    muß der Haß kapitulieren.

    Herr,

    führe uns durch die Vorbereitung des Weihnachtsfestes

    zu einem neuen, tiefen

    Erlebnis unserer Erlösung.

    Zweiter Adventssonntag (Lk 3,1-6)

    ,,Alle Menschen werden das Heil sehen,

    das von Gott kommt. „

    Heil für alle

    „Allen Menschen wird zuteil

    Gottes Heil."

    Es fällt uns oft sehr schwer,

    die Toleranz Gottes

    und seine Liebe zu allen Menschen,

    zu den guten und zu den bösen,

    zu akzeptieren.

    Wir versuchen, Gott immer wieder

    auf unsere Seite zu ziehen

    und gegen unsere Feinde

    auszuspielen.

    Wir erklären unsere Feinde

    zu den Feinden Gottes

    und dann erlauben wir uns

    „im Namen Gottes"

    die Feinde mit aller Grausamkeit

    zu bekämpfen.

    Nun hat aber Gott

    von sich aus keine Feinde:

    Er liebt die Guten,

    damit sie gut bleiben

    und die Bösen, damit sie gut werden,

    und uns – liebt er auch.

    Gerade „die Guten"

    bedürfen oft besonders der Heilung –

    Heilung von Intoleranz,

    vom Vergeltungs- und Rachedenken,

    vom Lohn-Strafe-Denken.

    Gott verteilt seine Liebe

    auf alle Menschen.

    Darin besteht die einende

    und entfeindende Kraft seiner Liebe.

    Gott will, daß alle Menschen selig werden (1 Tim 2,4).

    Im Zeitalter der Globalisierungen

    ist die „Globahsierung des Heils"

    eine Überlebensfrage für die Menschheit.

    „Heil und „Seligkeit

    sind andere Worte für „Glück".

    Die Heil-igen sind die Menschen,

    die das wahre Glück in sich haben

    und weiter verbreiten.

    Ebenso sind die „Seligen"

    („die im Saale Lebenden") Menschen,

    die das wahre Glück

    der ewigen Gemeinschaft

    mit und in Gott gefunden haben.

    Weil Gott „der Heilige"

    und der „Ursprung aller Heiligkeit" ist,

    und weil sich im Grunde alle Menschen

    nach Heil und Heiligkeit sehnen,

    haben wir die Hoffnungsgewißheit,

    daß am Ende alle Menschen

    freiwillig ihre Knie

    vor der Heiligkeit Gottes beugen werden

    und das Heil finden.

    Dem Herrn den Weg bereiten heißt,

    ihm den Weg zu allen Menschen bereiten,

    indem ich seine grenzenlose Liebe

    und „Heil-igkeit" verkünde,

    aus der Solidarität und Toleranz entspringen.

    Herr,

    du Ursprung des Heils

    und aller Heiligkeit,

    mache mich heilig

    für mich

    und zum Heil der Welt.

    Dritter Adventssonntag (Lk 3,10-18)

    „Was sollen wir also tun?"

    Beitragen

    Das Kommen Gottes,

    sein Ankommen bei uns,

    in uns und durch uns

    können wir nicht bestimmen.

    Gott kommt, wann, wo und wie Er will,

    meist dort, wo wir es nicht vermuten.

    Warten, erwarten, immer bereit sein

    – Gott nicht bestimmen wollen –,

    das ist der Sinn des Advents.

    Advent ist aber nicht untätiges Warten;

    Advent verlangt unseren aktiven Beitrag.

    Als wichtigsten Beitrag

    nennt der Täufer das Teilen.

    Gott kommt zur Menschheit;

    er hat immer alle Menschen im Auge,

    auch wenn die Gotteserfahrung

    ein ganz persönliches individuelles

    Geschehen ist.

    Durch Teilen solidarisieren wir uns

    mit allen Menschen

    und werden zur Solidargemeinschaft,

    die Gott rettet.

    Die Kraft zum Teilen

    kommt aus dem Glauben

    und aus der Erwartung

    des „solidarisierenden" Gottes.

    Als nächstes nennt Johannes

    die Rechtschaffenheit, die Moral.

    Moral ist nicht der Ursprung des Glücks,

    aber die unerläßliche Voraussetzung,

    damit menschliches Leben

    überhaupt möglich ist.

    Hans Küng hat mit seinem Projekt Weltethik

    klar gemacht,

    daß es einen allgemeinen Wertekonsens gibt,

    der in den zehn Geboten Ausdruck gefunden hat.

    Auch Jesus fordert die Moral als Lebensbasis:

    „Halte die Gebote!" (Mt 19,17)

    Er warnt aber ebenso nachdrücklich

    vor ihrer Verabsolutierung und Vergötzung.

    Jesus verlangt barmherzige Liebe.

    Der Sinn der Gebote liegt darin,

    daß sie der Liebe und dem Leben dienen.

    Die Liebe führt zu den Geboten,

    aber die Gebote führen als solche

    noch nicht zur Liebe.

    Nur der Liebende vermag

    „richtig" und verantwortungsvoll

    mit den Geboten umzugehen.

    Jesus bekehrt die Sünder

    durch Liebe,

    nicht durch moralisierende Strafandrohung.

    So entsteht durch Jesus der Gegensatz

    zwischen dem bekehrten, liebenden Sünder

    und dem nur buchstabengerechten Legalisten,

    („Und ist ein Mensch gefallen,

    führt Liebe ihn zur Pflicht!", Zauberftöte)

    So verlangt der Täufer schließlich,

    daß wir uns mit dem „Stärkeren" befassen,

    der mit „Geist und Feuer",

    das heißt mit der Kraft der Liebe tauft.

    Johannes pocht auf Moral

    und öffnet sie zugleich für die Macht

    der allerbarmenden Liebe.

    Herr,

    bewahre mich vor Selbstbetrug, damit die Liebe,

    die „alle Sünden zudeckt",

    nicht zum „Deckmantel der Bosheit" wird.

    Vierter Adventssonntag (Lk 1,39-45)

    „Wer bin ich, daß die Mutter meines Herrn zu mir kommt?"

    Selbst-Bestätigung

    „Wer bin ich denn?"

    „Bin ich wer?"

    „Ich kenne mich nicht mehr."

    „Ich kenne mich nicht mehr aus."

    Alle Bemühungen

    um Selbstfindung, Selbstverwirklichung

    und Selbstbestätigung

    verraten die Not des Menschen,

    der zu sich selbst

    und damit zu den anderen Menschen

    noch nicht das rechte Verhältnis

    gefunden hat;

    das zwanghafte, triebgesteuerte, egoistische Ich

    ist noch nicht zum liebenden,

    verantwortlichen Selbst geworden.

    An der Frage der Selbstverwirklichung

    scheiden sich die Geister.

    Die einen haben

    ein materialisteisches, mechanisches Menschenbild

    sie wollen mit Hilfe der Psychologie

    ihre Selbstverwirklichung

    und Selbstbestätigung

    selbst machen.

    Die anderen sehen den Menschen

    als Geschöpf und Geschenk Gottes;

    sie empfangen ihre Selbstverwirklichung

    als Geschenk der Liebe Gottes.

    Für die ersteren ist alles Leistung,

    für die letzteren ist alles

    Geschenk und Gnade,

    die jedoch auch den eigenen Beitrag verlangen.

    Dieser Gegensatz zeigt sich auch

    in der Frage:

    Was ist das Glück des Menschen?

    Für die einen ist Glück

    das Haben von Glücksgefühlen;

    für die anderen ist Glück

    das Bewußtsein,

    bedingungslos und unverlierbar geliebt zu sein.

    Ähnlich sehen die einen

    den Sinn des Lebens

    in der Befriedigung

    vergänglicher Bedürfnisse

    und die anderen

    in der Bestätigung durch die Liebe Gottes,

    die mir unzerstörbare Daseinfreude schenkt.

    Das Geliebtsein ist für mich

    auch die Kraft

    in Leid, Not und Tod.

    Maria und Elisabeth

    erfahren ihre gegenseitige Selbstbestätigung

    in der Begegnung.

    Die Freude –

    die Freude im Herrn und am Herrn –

    ist die Weise,

    durch die diese Bestätigung geschenkt wird,

    verbunden mit der Erfahrung:

    Gott tut immer Großes.

    Herr,

    ich will dich suchen,

    damit ich mich durch dich

    selbst finde.

    Die Weihnachtszeit

    Weihnachten – Heiliger Abend

    (Mt 1,18-25)

    „Das Kind, das sie erwartet, ist vom Heiligen Geist."

    Zu-mutung

    Gott schuf die Menschen

    als sein Ebenbild,

    als Mann und Frau schuf er sie.

    Gott ist das Innigste an Beziehung,

    das es gibt.

    Gott und Menschen stehen zueinander

    wie Mann und Frau,

    wie Bräutigam und Braut,

    in unauflöslicher Verbindung,

    in ewigem Bund.

    Maria, die Jungfrau,

    die Geliebte Gottes, die Braut Gottes,

    ist Symbol für das Volk Gottes,

    für die Kirche

    und schließlich für die ganze Menschheit.

    „Jungfräulichkeit" ist ein spiritueller Begriff;

    er meint die Braut,

    die sich schmückt

    und auf den Bräutigam wartet,

    von dem sie das Leben empfängt.

    Jungfräulichkeit

    ist die bedingungslose Bereitschaft für Gott;

    sie betrifft alle Menschen,

    nicht nur die Frauen.

    Maria ist das Symbol

    der „ewigen Jungfrau",

    der sich Gott zumutet

    in einer unehelichen Schwangerschaft,

    in der Geburt im Stall,

    auf der Flucht bis hin unters Kreuz.

    Sie – als die Geliebte Gottes

    stand wohl Gott am nächsten.

    Je näher Gott,

    desto unbegreiflicher ist er;

    je unbegreiflicher Gott,

    desto näher ist er für den Glaubenden.

    Maria war glücklich („selig"),

    weil sie geglaubt hat (Lk 1,45),

    nicht weil sie Gott begriffen hat.

    Wer trotz allem

    an die Liebe Gottes glaubt,

    wird irgendwann erkennen,

    daß Gott, der „in allem Mächtige,

    immer Großes tut" –

    auch im Leid (Magnificat).

    Wir Menschen stolpern auf unserer Gottsuche

    immer über das Leidproblem („Theodizeeproblem").

    Wir wollen Gott begreifen,

    bevor wir an ihn glauben.

    Doch Gott mutet uns zu,

    daß wir an seine Liebe glauben –

    trotz Leid und Tod und des Bösen in der Welt.

    „Wie soll das geschehen … ?"

    Gott hat uns die Sehnsucht nach Liebe eingepflanzt,

    und er schenkt uns immer wieder

    die Sternstunden, den Engel,

    die erfüllten Augenblicke des Glücks,

    die auch im Leid möglich sind.

    Aus diesen Ansätzen

    kann sich der Mut

    zur Zumutung des Glaubens entwickeln.

    Herr,

    gib mir den Mut

    zu allem,

    was du mir zumutest.

    Weihnachten – Heilige Nacht (Lk 2,1-14)

    „Heute ist euch der Retter geboren."

    An das Christkind glauben

    Alle Jahre wieder …

    führt uns das Weihnachtsfest

    an den Ursprung der unzerstörbaren Freude

    und der unverlierbaren Hoffnung.

    Das Weihnachtsfest ist mehr

    als nur die Erinnerung,

    daß der historische Jesus einmal Kind war.

    Weihnachten ist mehr

    als nur eine Geburtstagsfeier.

    Das Christkind wird nie älter;

    es kommt immer wieder –

    nicht nur alle Jahre,

    sondern alle Tage –, immer.

    Das „Christkind" ist Symbol für den ewigen Gott.

    Gott schenkt und verschenkt sich

    Er knüpft das Geschenk seines Daseins

    nicht an Bedingungen;

    er drängt sich nicht auf;

    er läßt sich abweisen

    und kommt trotzdem,

    damit er immer da ist,

    wenn wir ihn brauchen

    und nach ihm schreien.

    Das Christkind ist Zeichen der Liebe;

    es zeigt uns die ewige Liebe.

    Alle unsere Geschenke machen erst dadurch Freude,

    daß sie Zeichen der Liebe sind.

    Jede echte Liebe stammt von Gott;

    darum kommt jedes echte Geschenk

    „vom Christkind",

    vom sich verschenkenden Gott.

    So kann man sich auch selbst etwas kaufen,

    um sich von Gott

    beschenken zu lassen.

    Wer an das Christkind glaubt,

    ist nicht mehr einsam.

    Die Liebe Gottes

    hat „Hand und Fuß" bekommen

    und gibt sich uns in die Hand.

    Er liefert sich den Menschen aus.

    Er, der alles im Griff hat,

    läßt sich von den Menschen be-greifen

    und er-greifen.

    Man kann liebend ergreifen

    und hassend ergreifen;

    Gott läßt Beides zu.

    Gott ergreift uns,

    indem er sich ergreifen läßt.

    Wer Gott liebend ergreift

    und ihn – sich an ihm – festhält,

    findet in ihm Halt und Geborgenheit.

    Was ich fest halte, hält mich fest.

    Im Christkind

    finden wir schließlich die Erfüllung unserer Sehnsucht

    nach ewiger Liebe.

    Im Christkind rührt Gott unser Herz an:

    Nimm mich doch,

    ich bin dein

    und will immer bei dir sein;

    ich werde nie alt.

    Herr,

    laß auch mich

    das Christkind zur Welt bringen

    und das Geschenk deiner Liebe

    weiterschenken

    Weihnachten – am Tag (Joh 1,1-18)

    Das Wort ist Fleisch geworden.

    Natürlich glauben

    Das biblische Wort „Fleisch"

    meint die menschliche Natur

    in ihrer ganzen Armseligkeit,

    Hinfälligkeit und Vergänglichkeit.

    Die Menschwerdung Gottes offenbart,

    daß Gott, der Schöpfer, von Ewigkeit her

    diese menschliche Natur angenommen hat.

    Dadurch ist die menschliche Natur ausgewiesen

    als Ort, an dem man Gott finden

    und ihm begegnen kann.

    In den menschlichen, sinnlichen

    Erlebnissen der Liebe

    ist Gott verborgen.

    Durch das Entdecken Gottes

    in der menschlichen Liebe

    wird die Liebe zum Sakrament.

    Durch das Entdecken der ewigen Liebe

    in unserer menschlichen Liebe

    werden unsere Liebesbeziehungen

    verbindlich und unauflöslich.

    Auch bei äußeren Trennungen

    kann diese innere Verbindung

    und Verbindlichkeit erhalten bleiben.

    Durch Gott wird unsere Liebe

    „stärker als der Tod".

    Unsere menschliche Natur steht nicht isoliert

    in der Natur der gesamten Schöpfung.

    Mit der menschlichen Natur

    hat Gott die gesamte Natur angenommen.

    Somit ist die gesamte Natur ausgewiesen

    als Ort, an dem man Gott suchen

    und finden kann.

    Das einfachste und nächstliegende Allheilmittel

    ist die Naturbegegnung.

    Durch naturale Meditation,

    durch bewußtes Leben mit Pflanzen und Tieren,

    durch bewußtes Leben in den Landschaften

    kann ich Beziehungen aufbauen,

    in denen die Liebe Gottes

    zum Vorschein kommt

    und mich ergreift.

    Steine, Pflanzen und Tiere

    sind von ihrer Natur aus rein,

    frei von der menschlichen Bosheit.

    Darum ist das Naturerlebnis

    die erste Hilfe bei menschlichen Enttäuschungen.

    Das ehrfürchtige und liebende Verhältnis zur Natur

    ist auch die Voraussetzung

    zum Erleben der Sakramente,

    der offiziellen Symbole,

    in denen Gott für uns da ist

    (Wasser, Brot und Wein, Hautkontakt).

    Unsere Menschennatur ist beschädigt

    durch die Sünde

    (Egoismus, Haß, Konsumorientiertheit).

    Beziehungen zwischen Menschen

    können der Himmel sein;

    sie können aber auch zur Hölle werden.

    Der menschgewordene Gott,

    der sündelose Jesus,

    hat unsere sündige Natur angenommen,

    um sie von der Sünde zu erlösen.

    Herr,

    laß mich so natürlich leben,

    daß ich eine göttliche Natur

    in der irdisch-menschlichen Natur entdecke.

    Weihnachten – Fest des heiligen Stephanus

    (Mt 10,17-22)

    „Wer bis zum Ende standhaft bleibt, der wird gerettet."

    Entschlossen sein

    Stephanus sah „den Himmel offen";

    für ihn war der Himmel nicht mehr verschlossen.

    Der Himmel kann aber nur „über jemand aufgehen",

    wenn er sich selbst für den Himmel öffnet

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