Meinen Platz im Leben erkennen – Impulse für Selbstcoaching zu den zentralen Lebensthemen
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Buchvorschau
Meinen Platz im Leben erkennen – Impulse für Selbstcoaching zu den zentralen Lebensthemen - Sigrid Engelbrecht
Wer bin ich ...
... im Verhältnis zu mir selbst?
Das erste Themenfeld beleuchtet Ihr Verhältnis zu sich selbst. Dabei befassen Sie sich mit zentralen Dimensionen Ihrer Persönlichkeit:
Sie setzen sich damit auseinander, ob Sie eher ein zurückhaltender oder ein nach außen gerichteter Mensch sind – oder ob sich vielleicht beides sogar in etwa die Waage hält, und was das jeweils für Sie bedeuten kann.
Sie schätzen ein, ob Sie eher zum Optimismus oder eher zum Pessimismus neigen – oder vielleicht sogar ein »optimistischer Pessimist« sind, und welche Vor- und Nachteile die Strategien haben, die sich aus diesen drei Haltungen ergeben.
Sie finden heraus und/oder reflektieren, welche persönlichen Werte Ihr Verhalten bisher am stärksten prägten, und überlegen sich, ob »Weiter so« angesagt ist oder ob Sie etwas ändern möchten.
Sie beurteilen Ihre persönliche Lebenszufriedenheit und ergründen, in welchen Bereichen sich Ihr Selbstbild und Ihre Idealvorstellung von sich selbst decken und wo Sie etwas ändern möchten.
Sie gehen der Frage nach, wann Sie eher »mit dem Kopf« und wann Sie eher »mit dem Bauch« entscheiden, schätzen ein, wie zufrieden Sie sind mit der Art, wie Sie Entscheidungen treffen, und wo Sie vielleicht Lust haben, mit neuen Strategien zu experimentieren.
Test 1
Introvertiert oder extravertiert?
Der Psychoanalytiker Carl Gustav Jung war – bereits 1920 – der Erste, der den gegensätzlichen Persönlichkeitsmerkmalen »introvertiert« und »extravertiert« einen besonderen Stellenwert in seiner Persönlichkeitspsychologie eingeräumt hat. Nach innen gerichtete Menschen sind gerne allein, während nach außen gerichtete erst im Kontakt mit anderen so richtig aufblühen. Eine wichtige Erkenntnis, denn unser Selbstverständnis und viele unserer beruflichen und privaten Entscheidungen sind davon geprägt, ob wir uns eher nach innen oder nach außen orientieren.
Die Qualitäten Introversion und Extraversion schließen einander jedoch nicht grundsätzlich gegenseitig aus. Je nach Situation zeigen wir ein eher introvertiertes oder ein eher extravertiertes Verhalten, da beides in uns angelegt ist. Im Ganzen betrachtet dominiert jedoch als Charakterzug zumeist eines der beiden Persönlichkeitsmerkmale. Heute weiß man, dass dies größtenteils genetisch bedingt ist und sich daher später zwar modifizieren, aber nicht grundlegend verändern lässt.
Der folgende Test unterstützt Sie dabei, Ihre nach innen und nach außen gerichteten Denk- und Verhaltensstrategien genauer kennenzulernen und sich darin selbst besser zu verstehen. Auch wenn in unserer Kultur die Extraversion mehr zu gelten scheint als die Introversion und gerade im Job oft das extravertierte Verhalten besonders hochgehalten, manchmal sogar vorausgesetzt wird: Keine der beiden inneren Ausrichtungen ist »besser« oder »schlechter« und damit wird auch nichts darüber ausgesagt, wie erfolgreich und wie zufrieden Sie sind oder noch werden können. Niemand sollte daher zwanghaft versuchen, sich oder andere »umzumodeln«. Nur wenn Sie beispielsweise stark ausgeprägte Introversion oder auch stark ausgeprägte Extraversion als Problem im täglichen Umgang mit sich und anderen empfinden, ist es zum eigenen Besten, sich gegenläufige Strategien für bestimmte Situationen anzueignen.
In dem Test geht es um bestimmte Merkmale Ihrer Persönlichkeit; Sie sollten sich also nicht in einem Ausnahmezustand, unter Zeitdruck oder in rasender Wut befinden, wenn Sie den Test machen; wählen Sie für den Test einen Tag, an dem Sie sich wohl und nicht oder nur wenig gestresst fühlen.
Der Test: Introvertiert oder extravertiert?
Im Folgenden sind eine Reihe von Feststellungen aufgeführt. Treffen Sie bitte möglichst spontan die Entscheidung, ob die jeweilige Aussage
meistens oder immer auf Sie zutrifft oder
nicht zutrifft, beziehungsweise nur in sehr wenigen Situationen zutreffend ist.
Wichtig: Treffen Sie Ihre Entscheidung nicht danach, wie Sie entsprechend verinnerlichter Idealvorstellungen gerne wären, und machen Sie sich auch nicht zu viele Gedanken über jede einzelne Aussage. Ihre spontane Einschätzung ist meistens die zutreffende.
Auswertung Test »Introvertiert oder extravertiert?«:
Nehmen Sie Ihre Auswertung nun mithilfe von zwei Spalten vor, die linke übertitelt mit »introvertiert«, die rechte mit »extravertiert«. Tragen Sie dann Ihre »Trifft zu«-Kreuzchen wie folgt ein:
In die linke Spalte die Kreuzchen bei:
1, 3, 4, 6, 7, 9, 10, 11, 12, 14, 17, 18, 20, 22, 23, 31, 33, 35, 37, 39
In die rechte Spalte die Kreuzchen bei:
2, 5, 8, 13, 15, 16, 19, 21, 24, 25, 26, 27, 28, 29, 30, 32, 34, 36, 38, 40
Profil 1: Introvertiert = mehr als 15 Kreuzchen in der linken Spalte und/oder mehr als 8 Kreuzchen Plus-Unterschied zur rechten Spalte: Sie fühlen, denken und handeln überwiegend introvertiert.
Viel Getümmel und ständige Abwechslung – das ist nichts für Sie. Wenn Sie zu den introvertierten Menschen gehören, bevorzugen Sie Ruhe, Übersichtlichkeit und Phasen des bewussten Alleinseins. Natürlich sind Sie kein Einsiedler, sondern unternehmen auch gerne etwas und tauschen sich mit jemand anderem aus, doch danach suchen Sie Abstand dazu und wollen allein sein.
Zu ihren starken Seiten gehören Konzentration, Dranbleiben-Können und Gründlichkeit. Sie denken und reflektieren gerne, können gut beobachten und legen Wert auf Details. Den passenden Rahmen für Ihre Arbeit bilden eine ruhige, möglichst reizarme Umgebung und angemessen große Zeitfenster für die Projekte, mit denen Sie sich beschäftigen. Spontaneität ist nicht Ihre Stärke, vielmehr denken und handeln Sie überlegt und besonnen. In großen Gruppen fühlen Sie sich eher unwohl und Sie halten auch ungern Vorträge oder Präsentationen vor einem größeren Publikum. Auch dem Small Talk können Sie kaum etwas abgewinnen. Durch Ihre Zurückhaltung laufen Sie oft Gefahr, dass man Ihr Potenzial im Job und auch ganz allgemein unterschätzt. Doch wer Sie näher kennt, weiß, dass Ihre Qualitäten