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Die Ganesha-Bande und der gestohlene Gott
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Die Ganesha-Bande und der gestohlene Gott
eBook99 Seiten59 Minuten

Die Ganesha-Bande und der gestohlene Gott

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Über dieses E-Book

Mumbai in Indien: Eine kostbare Götterfigur aus purem Gold wird gestohlen. Amrit, Sonali und Ravi gründen die Ganesha-Bande, um den Dieb aufzuspüren und den Schatz zurückzubringen.
Werden sie es schaffen?
SpracheDeutsch
Herausgebertredition
Erscheinungsdatum31. Mai 2017
ISBN9783743929210
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    Buchvorschau

    Die Ganesha-Bande und der gestohlene Gott - Renate Mehta

    Kapitel 1, in dem Amrit Nachhilfe-Unterricht bekommt

    „Also, Amrit, sagt sein Vater eines Tages, „Mutter und ich haben beschlossen, dass du einmal in der Woche zum Übungsunterricht gehen sollst. Du kennst doch Asha, sie ist eine gute Lehrerin und sehr nett. Da sind auch andere Kinder, es ist eine Gruppe. Amrit ist zwölf Jahre alt und geht in die sechste Klasse in seiner Heimatstadt Mumbai.

    „Habe ich doch gar nicht nötig, protestiert Amrit. „Ich bin doch ein guter Schüler!

    „Stimmt, sagt sein Vater, „aber Du hast demnächst Prüfungen und da kann es nicht schaden, einiges noch besser zu können. Das ist also abgemacht.

    Viele Kinder in Indien gehen nach der Schule am Nachmittag noch zum Üben, weil ihre Eltern ihnen wenig helfen können – sie sollen es schließlich zu etwas bringen im Leben!

    Amrits Familie lebt in einer alten, vierstöckigen Mietskaserne an einer großen Kreuzung in Parel, einem quirligen Viertel von Mumbai, wo früher viele große Textilfabriken Arbeit für tausende Menschen hatten. Die Fabriken gibt es nicht mehr, aber in der Gegend leben noch viele Arbeiterfamilien, die jetzt in anderen Berufen Geld verdienen.

    Die Dr. Ambedkar-Straße ist sehr belebt, der Verkehr mit Bussen, schweren Lastern, unzähligen Taxis und vielen Privatautos ist dicht und laut, aber das sind die Leute hier gewöhnt. Eine Autobrücke führt direkt am Fenster der Depandes, die im zweiten Stock wohnen, vorbei. Tag und Nacht wird da gehupt und gerattert, und die alten zweistöckigen roten Omnibusse ächzen und schnaufen vor Anstrengung.

    In der Straße gibt es viele kleine Läden und tagsüber auf dem Gehweg einen Markt mit Obst und Gemüse, Blumen, Bekleidung und allerlei Haushaltskram.

    Amrits Vater hat ein kleines Restaurant im zweiten Stock des Hauses, daneben wohnt die Familie in einem weiteren Raum.

    Amrit muss vor und nach der Schule helfen, seit er ein kleiner Junge war. Er wäscht Geschirr, holt manchmal auf dem Markt Einkäufe ab, die sein Vater bestellt hat, putzt Gemüse.

    Morgens muss er noch vor der Schule die mehrstöckigen Tiffin-Boxen mit dem Essen austragen, das Büro-Angestellte bei seinem Vater für ihre Mittagspause bestellt haben.

    Amrit hat noch eine kleine Schwester Sunita, die drei Jahre alt ist, und einen älteren Bruder Narendra, der mit 17 Jahren schon aufs College geht und deshalb selten helfen muss.

    Wie ungerecht das ist! denkt Amrit.

    Ihr wundert Euch deshalb sicher nicht, dass Amrit die Aussicht, an Dienstagen zum nachmittäglichen Unterricht zu gehen anstatt im Restaurant zu helfen, durchaus erstrebenswert findet!

    Am nächsten Dienstag kommt Amrit also nach der Schule nach Hause, zieht wie jeder Inder die Sandalen vor der Tür aus, wäscht seine Füße und Hände, zieht anstelle des schneeweißen Hemds und der kurzen schwarzen Hose der Schuluniform ein blaues Hemd und eine dunkelblaue Hose an, nimmt seine Bücher, Stifte und Hefte und begibt sich eine Treppe höher zu Asha zum Übungs-Unterricht.

    Asha, eine junge Frau von zwanzig Jahren mit Hochschul-Abschluss, unterrichtet alle Fächer, die Kinder in der Grundschule lernen: Mathe, Schreiben und Lesen, Erdkunde und indische Geschichte, manchmal auch Hindu-Religion.

    Asha trägt heute einen leichten Baumwoll-Sari in den Farben hellblau und braun mit einer passenden Bluse. Ihr langes schwarzes Haar hat sie am Hinterkopf zu einem Pferdeschwanz gebunden. Sie ist sehr hübsch, denkt Amrit, trotz ihrer großen Brille.

    Dienstags hat Asha sechs Schüler und Schülerinnen im Alter zwischen sieben und zwölf Jahren, vier Jungen und zwei Mädchen. Amrit ist gespannt, wie die anderen Kinder so sind und freut sich auf vielleicht neue Freunde.

    Die Kinder sitzen in Ashas kleinem Wohnraum auf der Erde, ihre Hefte und Stifte vor sich auf dem Boden.

    Amrit schielt in die Runde. Sein Blick trifft auf einen schmalen, dunklen Jungen in einem offensichtlich viel getragenen Shirt und einer braunen Hose, die auch ein bisschen schäbig aussieht. Er zeigt Asha gerade stolz eine Klassenarbeit, für die er eine gute Note bekommen hat.

    Amrit ahnt, dass der Junge vielleicht aus einem Slum kommt, und senkt schnell seinen Blick.

    „Hallo, Amrit, willkommen in unserer Runde", sagt Asha und will erst einmal wissen, was Amrit gerade in der Schule macht und wo er Hilfe braucht.

    „Also, wir sollen ein Projekt über unsere Heimatstadt machen", antwortet Amrit.

    „Prima, meint Asha, „das ist ein schönes Projekt für eine Schulklasse. Über ihre Heimat sollten alle Bescheid wissen. Ihr anderen könnt gleich zuhören. Na, dann lass‘ mal hören, Amrit, was du schon weißt.

    Amrit beginnt: „Mein Vater hat mir erklärt, dass Mumbai heute die größte Stadt an der Westküste von Indien ist. Vor 500 Jahren war hier noch ein kleines Fischerdorf mit vielen kleinen Inseln und viel Sumpf. Die Leute wohnten in einfachen Hütten und ernährten sich vom Fischfang."

    Der Junge aus dem Slum meldet sich: „Inzwischen wohnen hier viele Millionen Menschen, einige davon sind sehr, sehr reich und viele ganz arm."

    „Richtig", erklärt Asha, „Mumbai wuchs zur wichtigsten Hafenstadt in Indien heran. Jetzt ist sie die größte Wirtschaftsmetropole des Landes mit Millionen von Einwohnern aus allen Teilen

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