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Das Ende des Wahnsinns: Globale Intelligenz statt Terror sapiens
Das Ende des Wahnsinns: Globale Intelligenz statt Terror sapiens
Das Ende des Wahnsinns: Globale Intelligenz statt Terror sapiens
eBook594 Seiten6 Stunden

Das Ende des Wahnsinns: Globale Intelligenz statt Terror sapiens

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Über dieses E-Book

Man muss kein Pessimist sein, um den heutigen Zustand der Menschheit und der Welt als sehr besorgniserregend einzuschätzen.
Man muss kein Optimist sein, um dennoch an die Möglichkeit von Veränderungen zu glauben.
Man ist allerdings ein verantwortungsloser Träumer, wenn man auf Veränderungen hofft, ohne selber etwas verändern zu wollen. Der notwendige Wandel beginnt im Denken eines jedes Einzelnen.
Das Grundübel des Homo sapiens, welches all seinem Wahn bezüglich des Zusammenlebens der Menschen und deren Umgang mit der Natur, also dem "Terror sapiens" zugrunde liegt, ist sein gnadenloser Drang zu einseitigen Weltsichten, die sich die Menschen zu allem Überfluss dann auch noch all zu gerne gegenseitig um die Ohren hauen.
Die Schriftenreihe "Globale Intelligenz" hat sich zum Ziel gesetzt, die verhängnisvollen Strukturen einseitigen Denkens tabulos offenzulegen und den möglichen intelligenten Umgang mit Unterschieden und Gegensätzen in den unterschiedlichsten Bereichen aufzuzeigen.
Der vorliegende Band, "Das Ende des Wahnsinns", ist ein lebensnaher Wegweiser für den Umgang mit dem Wahnsinn des 21. Jahrhunderts - im Hier und Jetzt. Im Zentrum stehen einerseits die Wiederbelebung des gesunden Menschenverstandes, der durch Vielsichtigkeit ergänzt und durch interkulturelle Kompetenz aufgepeppt die kulturübergreifend nachvollziehbare Bezeichnung "Globale Intelligenz" erhält, und andererseits die Reaktivierung der famosen Fähigkeiten der Menschen zu fruchtbarer Kooperation.
Neben der faktengestützten Beschreibung des heutigen globalen Wahnsinns werden Empathie und Kommunikation, Lernfähigkeit und spirituelle Intelligenz, Globale Intelligenz und Kooperation im Sinne der Goldenen Regel als Fundament des künftigen vielsichtigen Menschen behandelt. Die Erörterung einer globalen Kooperationsethik, einer Gastgeberkultur statt einer Leitkultur, der Fragen, was der Mensch braucht und wie er erziehen soll, runden die Thematik ab.
Das Fazit von allem: "Weggucken? Ohne mich!"
SpracheDeutsch
Herausgebertredition
Erscheinungsdatum30. Apr. 2018
ISBN9783743922426
Das Ende des Wahnsinns: Globale Intelligenz statt Terror sapiens
Autor

Walter Krahe

Der Autor • Walter Krahe, Jahrgang 1956, geb. in Bonn • Autor und Herausgeber der Schriftenreihe Globale Intelligenz • Sich erst spät als zur Nachkriegsgeneration zugehörig begriffen • Sozialisiert als überzeugtes „Kind“ der Bonner Republik, in unmittelbarer Nachbarschaft zu wichtigen politischen Entscheidern und deren Staatsgäste • Im Zivildienst Leben und Tod begegnet • Studium der Pädagogik • Das Leben intensiv von den unterschiedlichsten Seiten her kennengelernt und Wege entdeckt … • 30 Jahre Dozent für Deutsch als Fremdsprache; prägende Erfahrungen mit Menschen aus allen Teilen der Welt; davon 25 Jahre an der Philosophisch-Theologischen Hochschule der Steyler Missionare in Sankt Augustin • 2021 Ahrtal-Flutopfer; bis auf das eigene Leben nahezu alles verloren, Erkenntnisse gewonnen

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    Buchvorschau

    Das Ende des Wahnsinns - Walter Krahe

    Willkommen bei der Schriftenreihe „Globale Intelligenz"

    Globale Intelligenz ist die Klugheit,

    die in der Vielsichtigkeit wurzelt.

    Durch die Orientierung an der Wirklichkeit,

    durch die Berücksichtigung vieler Aspekte

    jenseits geistiger Selbstbeschränkung

    lassen sich Einseitigkeit und Starre überwinden

    im Denken und im Handeln.

    Man muss kein Pessimist sein, um den heutigen Zustand der Menschheit und der Welt als sehr besorgniserregend einzuschätzen.

    Man muss kein Optimist sein, um dennoch an die Möglichkeit von Veränderungen zu glauben.

    Man ist allerdings ein verantwortungsloser Träumer, wenn man auf Veränderungen hofft, ohne selber etwas verändern zu wollen.

    Der notwendige Wandel beginnt im Denken eines jedes Einzelnen. Nur so lässt sich der heutige Wahnsinn des Homo sapiens, der Terror sapiens, beenden und durch Vielsichtigkeit und Globale Intelligenz ersetzen.

    "Der Horizont vieler Menschen

    ist ein Kreis mit dem Radius Null

    und das nennen sie ihren Standpunkt."

    (Albert Einstein)

    Genau in diesem Sinn darf es nicht mehr länger um den Krieg der verschiedenen Standpunkte, sondern muss es um die gemeinsame Bemühung gehen, den Horizont der gesamten Menschheit nachhaltig zu erweitern.

    Damit aber wird das derzeit zentrale Problem der Menschen deutlich, das für die meisten Probleme an jeweils entscheidender Stelle verantwortlich ist: Die Sicht- und Denkweise der Menschen ist fast ausschließlich eine sehr einseitige. Nach dem immer noch vieles bestimmenden aristotelischen „Entweder-oder-Denken" werden Vielfalt und Komplexität quasi ausgeschlossen. Das gilt z. B. für die auf den aristotelischen Grundsätzen aufbauenden Wissenschaften und für das globale Wirtschaftssystem.

    Ein intelligenter Umgang mit Unterschieden und Gegensätzen wird so konsequent verhindert. Die Folge ist der heute überall sichtbare Wahnsinn, der erst dann überwunden werden kann, wenn das Denken und die Logik der Menschen der Vielfalt der Wirklichkeit gerecht werden.

    Der Mensch nennt sich selber Homo sapiens, einen vernunftbegabten, weisen Menschen. Das aber ist nur der Ausdruck seiner unseligen und verheerenden Vermessenheit, seiner Wahnvorstellung sozusagen. Seine Klugheit umfasst die Entwicklung von Werkzeugen und Waffen, nicht aber die Kunst des Zusammenlebens. Man könnte ihn deshalb als „Homo sapiens machinator bezeichnen, als „weisen Maschinenbauer sozusagen.

    Möchte der Mensch allerdings nachhaltig und mit Erfolg auf diesem Planeten weiterleben, dann sollte er den nächsten dafür notwendigen Schritt in seiner geistigen Evolution vollziehen und zum „Homo multividus werden, zum „vielsichtigen Menschen, der sich der ganzen Wirklichkeit öffnet und möglichst viel beachtet, bedenkt und berücksichtigt.

    Wer wirklich entscheidende Veränderungen will, der muss die Vielfalt endgültig berücksichtigen und konsequent jeden Lebensbereich zugleich kritisch und konstruktiv, tabulos und respektvoll danach hinterfragen und dann entschlossen und besonnen in Kooperation mit anderen handeln.

    Würden die Menschen im Sinn der goldenen Regel leben und in gleicher Weise zum Nutzen des Eigen-, Gemein- und Universalwohls miteinander kooperieren, dann könnten sie eine friedvolle und fruchtbare Zukunft gestalten – für die Menschheit und die Erde gleichermaßen.

    In der Schriftenreihe sind bisher erschienen:

    ♦ Band 1: aufgeteilt auf die Bände der Trilogie „Terror sapiens I-III":

    ▪ „Terror sapiens I – Von der Einfalt zur Vielfalt"

    ▪ „Terror sapiens II – Terror ist logisch"

    ▪ „Terror sapiens III – Spirituelle Intelligenz"

    ♦ Band 2: „Das Ende des Wahnsinns – Globale Intelligenz statt Terror sapiens"

    „Das Ende des Wahnsinns – Globale Intelligenz statt Terror sapiens"

    Der Band 2 ist ein Wegweiser für den Umgang mit dem Wahnsinn des 21. Jahrhunderts. Er bietet als Essenz der Schriftenreihe „Globale Intelligenz" eine Zusammenfassung aller relevanten Schlüsselthemen. Der Leser erhält in nur einem Band einen umfassenden, konzentrierten Überblick über die Prinzipien der Vielsichtigkeit und der Globalen Intelligenz und deren fundamentale Bedeutung für die zukünftig im Zentrum des gesellschaftlichen Miteinanders stehende Kooperation der Menschen.

    So sind zentrale Punkte der Trilogie Terror sapiens in resümierter und aktualisierter Form enthalten wie auch zahlreiche darüber hinausgehende neue Themen, die ursprünglich für die Bände 2-4 vorgesehen waren.

    Zunächst wird der unfassbare Wahnsinn der Menschen zu Beginn des 21. Jahrhunderts in ganz verschiedenen Bereichen anhand von Fakten verdeutlicht: Von Waffenbesessenheit, Krieg und Terror, über den Skandal des unersättlichen Reichtums Weniger und den daraus resultierenden millionenfachen menschlichen Tragödien, bis hin zum absolut unverantwortlichen Umgang der Menschheit mit ihrer einzigen Heimat Erde.

    Damit dieser Wahnsinn überwunden und beendet werden kann ist die Einsicht der Menschen in die gnadenlose Einseitigkeit ihres Denkens und Handelns unverzichtbar. Es gilt die Vielfalt als das Erfolgsprinzip der Natur zu erkennen und dieses Prinzip durch Vielsichtigkeit auf das Wirken der Menschen zu übertragen. Durch Globale Intelligenz lässt sich so der Wahn des Homo sapiens ein für alle Male überwinden.

    In den dann folgenden Kapiteln wird das lebensnahe Bild vom Menschen als vielsichtiges, lernendes, empathisches, kommunikatives, kooperatives uns spirituell intelligentes Wesen gezeichnet. Das Prinzip der Goldenen Regel, die globale Kooperationsethik und die Gastgeberkultur (anstelle der unsäglichen deutschen Leitkultur) werden thematisiert. Abgerundet wird „Das Ende des Wahnsinns" durch Antworten auf die Fragen, was der Mensch in den Zeiten der künftigen Vielsichtigkeit tatsächlich braucht, wie er Erziehung im Sinne Globaler Intelligenz konkret gestalten und wie der gemeinsame Weg der Veränderungen zeitnah begonnen werden kann.

    Ob die Menschen das können, ist streng genommen gar nicht die Frage, sondern vielmehr, ob sie dies überhaupt wollen und dann auch tun!

    Fazit: „Weggucken? Ohne mich!"

    Der heutige Wahnsinn

    Der im März 2018 verstorbene, weltweit sehr angesehene Astro-Physiker, Stephen Hawking (8.1.1942-14.3.2018), äußerte sich anlässlich seines 75. Geburtstages Anfang 2017 zur Situation in der Welt folgendermaßen: „Wir stehen vor gewaltigen und überaus beunruhigenden Umweltproblemen: Klimawandel, Lebensmittelsicherheit, Überbevölkerung, Rückgang der Artenvielfalt, Epidemien, Übersäuerung der Meere. All diese Phänomene zeigen uns, dass wir gerade am gefährlichsten Zeitpunkt der Menschheitsgeschichte stehen… Aus all dem ergibt sich für mich, dass wir dringend enger zusammenarbeiten müssen, als das je in der Menschheitsgeschichte nötig war… Dazu müssen wir die Schranken innerhalb und zwischen den Nationen abbauen und nicht noch verstärken. Wenn wir uns die letzte Chance bewahren wollen, bleibt den führenden Entscheidungsträgern dieser Welt nichts anderes übrig, als anzuerkennen, dass sie versagt und die Mehrheit der Menschen im Stich gelassen haben. („Gefährlichster Zeitpunkt der Menschheitsgeschichte, Stephen Hawking, 6.1.2017, © The Guardian, ipg-journal.de)

    Die Herausforderungen für die Menschheit zu Beginn des 21. Jahrhunderts, in dem ultimativ der Zustand unseres Planeten Erde uneingeschränkter Aufmerksamkeit bedarf, sind derart mannigfaltig, dass „weise Menschen" [Achtung: nicht „weiße Menschen"!] unverzichtbar sind, die die Gegenwart und Zukunft mit Nachdruck politisch intelligent gestalten.

    Das große Wörterbuch der deutschen Sprache erklärt „Weisheit als „auf Lebenserfahrung, Reife [Gelehrsamkeit] und Distanz gegenüber den Dingen beruhende, einsichtsvolle Klugheit. (Duden - Das große Wörterbuch der deutschen Sprache, 4. Aufl. Mannheim 2012, CD-ROM)

    Einerseits ist die Weisheit also überhaupt nichts Unerreichbares, wie man fälschlicherweise meistens glaubt, andererseits ist jede einzelne dieser positiven Charaktereigenschaften um Lichtjahre entfernt (mal mehr – mal weniger) von all den Trumps, Putins, Xis, Erdogans, Kims, Assads und wie sie denn alle heißen, die selbstherrlich davon überzeugt sind, dass genau sie über unser Leben und über unsere Welt je nach eigener Lust und Laune und stets zum eigenen Vorteil entscheiden können. Für jeden auch nur halbwegs klar denkenden Menschen sollte nachvollziehbar sein, dass diese Zweibeiner in Bezug auf das Wohlergehen der Menschheit und der Erde eine unverantwortliche Fehlbesetzung sind, genau genommen sogar Garanten für kommende Katastrophen. Allein an deren Beispiel ließe sich der heutige Wahnsinn in vielen verschiedenen Schattierungen detailliert aufzeigen und anschaulich erklären. Das allerdings würde sehr viel Platz benötigen. Das Ende dieses Wahnsinns ist „bombensicher" in Verzug!

    Als wäre das allein nicht schon wahnsinnig genug, so kommt noch die schier unfassbare Tatsache hinzu, dass die meisten von ihnen sogar noch vom eigenen Volk gewählt wurden und immer wieder neu gewählt werden. Wie kann das bloß sein, dass Wähler sich von derart gefährlichen Egomanen angezogen fühlen und diesen ihre kostbare Stimme geben?

    Bei der Vorstellung des UN-Jahresberichts zur Situation der Menschenrechte am 7.3.2018 in Genf, wonach in mehr als 50 Ländern die Menschenrechte bedroht oder teilweise sogar äußerst brutal missachtet werden, verwies der der Uno-Hochkommissar für Menschenrechte, Said Raad al-Hussein, in aller Deutlichkeit darauf hin, dass es sich bei den Verantwortlichen für diese Zustände um Politiker mit äußerst bedenklichen Zügen handele. Diese seien Von autoritärer Natur, gerissene politische Nahkämpfer, aber meist von geringem Geist und vager Menschlichkeit, geneigt Zwietracht und Intoleranz zu säen und das alles allein um ihrer politischen Ambitionen willen. („Uno moniert Missachtung von Menschenrechten", 07.3.2018, luzernerzeitung.ch; „Lage der Menschenrechte – Uno warnt vor Apokalypse in Syrien", 7.3.2018, spiegel.de)

    ♦ Die „Weltuntergangsuhr"

    Laut dem Heidelberger Institut für Internationale Konfliktforschung (HIIK) gab es 2016 weltweit 402 Konflikte, davon 226 mit Waffen ausgetragen und 38 hochgewaltsam. (Konfliktbarometer 2016, HIIK.de)

    Am 25. Januar 2018 wurde die sogenannte „Weltuntergangsuhr (auch „Atomkriegsuhr oder „Uhr des Jüngsten Gerichts, englisch: „Doomsday Clock), nach der 12:00 Uhr den Weltuntergang symbolisiert, auf zwei Minuten vor zwölf vorgestellt. Die Welt sei vor allem auch wegen US-Präsident Donald Trump und dem nordkoreanischen Diktator Kim Jong Un so bedroht wie seit dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr. Beurteilt wird die jeweilige Situation in der Welt durch eine Gruppe namhafter Wissenschaftler in Zusammenarbeit mit dem US-amerikanischen Magazin „Bulletin of Atomic Scientists". Laut den Wissenschaftlern war die Zeit kurz nach dem Kalten Krieg (1991) die bisher sicherste Phase mit 17 Minuten vor zwölf. („Weltuntergangsuhr – Der Countdown bis zum Weltuntergang – Die Weltuntergangsuhr schlägt 2 Minuten vor 12!", weltuntergangsuhr.com; Doomsday Clock vorgestellt – Noch zwei Minuten bis zum Weltuntergang, 25.01.2018, spiegel.de)

    Mein Atomknopf ist der Größte

    US-Präsident Donald Trump äußerte sich am 2. Januar 2018 laut der Übersetzung auf „Welt Digital": „Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un hat gerade angegeben, dass der »Atomknopf jederzeit auf seinem Schreibtisch ist«. Könnte bitte jemand von seinem ausgelaugten und hungernden Regime ihn informieren, dass auch ich einen Atomknopf habe, aber dieser ist viel größer & mächtiger als seiner, und mein Knopf funktioniert!"

    Im Original auf Twitter: „North Korean Leader Kim Jong Un just stated that the »Nuclear Button is on his desk at all times.« Will someone from his depleted and food starved regime please inform him that I too have a Nuclear Button, but it is a much bigger & more powerful one than his, and my Button works! („Trump hat einen viel größeren Atomknopf als Kim,

    3.1.2018,welt.de; @realDonaldTrump, twitter.com )

    Auf der größten Konferenz der Konservativen in den USA (CPAC 2018, vom 22. bis zum 24. Februar 2018) sagte Donald Trump:

    Wenn die Sanktionen nicht funktionieren, müssen wir Phase zwei beginnen. Phase zwei wird eine sehr raue Angelegenheit werden. Das könnte sehr, sehr bedauerlich für die Welt sein.(„»Größte« Sanktionen gegen Nordkorea", 23.2.2018, tagesschau.de)

    Der absolute, die ganze Welt in Gefahr bringende persönliche Wahnsinn, der hinter diesen Aussagen eines US-amerikanischen Präsidenten steht, wird bedauerlicherweise nicht dadurch abgeschwächt, dass die Süd- und Nordkoreaner – angestoßen durch die Olympischen Winterspiele im Februar 2018 in Südkorea – Anfang März 2018 zu direkten politischen Gesprächen zusammenkamen. Man kann nur inständig hoffen, dass sich diese Annäherung nicht als Strohfeuer herausstellt oder dass am Ende ein auf diese Weise „unterbeachtetes" Ego von Donald Trump sich nicht doch ins Zentrum der Aufmerksamkeit zurückbomben muss.

    Der hinter solchen Aussagen bzw. Reaktionen liegende Wahnsinn wird auch dadurch nicht gemildert, dass sich Trump inzwischen sogar mit Kim zu persönlichen Gesprächen treffen will (Stand 9.3.2018). Böse Zungen könnten behaupten, dass inzwischen irgendjemand Donald Trump hat klarmachen können, dass er in der Welt noch sehr viel mehr Aufmerksamkeit und Beachtung fände, wenn er künftig als geläuterter Friedensengel in Erscheinung träte. Die Sprunghaftigkeit und Unberechenbarkeit von Trumps Aussagen und Handlungen, die Teil seines ganz persönlichen Wahnsinns sind, lassen allerdings langfristige Hoffnungen nicht zu. Im Gegenteil, sie sind eine große Gefahr.

    Am Tag des Bekanntwerdens des geplanten Gipfeltreffens schrieb der Leiter des außenpolitischen Ressorts der Süddeutschen Zeitung, Stefan Kornelius, in seinem Kommentar: „Es ist das größte Ärgernis mit Donald Trump, dass er die Welt in seine Kindergartenlogik zwingt. Gespräche mit Nordkorea? Kann man nichts dagegen haben. Ungleichheit beim Handel? Lässt sich mit Strafen abstellen. Iran als aggressiver Übeltäter? Wird mit Vertragsbruch beim Nukleardeal heimgezahlt. Migration? Mauer. Diese stets gleiche Abfolge von Reiz und Reaktion, Impuls und Überraschung bestimmt die Amtsführung eines Präsidenten, den man vor kurzem noch als mächtigsten Mann der Welt charakterisierte. Heute muss man sagen: Es handelt sich um den unberechenbarsten Mann der Welt, und darin liegt die eigentliche Gefahr." („Geplanter Gipfel – Kim hat die Manege gebaut -

    Trump lässt sich hineinführen", Stefan Kornelius, 9.3.2018, sueddeutsche.de)

    Man kann im Sinne der von Trumps „bedauerten Welt" [s. o.: „Das könnte sehr, sehr bedauerlich für die Welt sein."] nur hoffen, dass die beachtliche Intelligenz und Besonnenheit des derzeitigen südkoreanischen Präsidenten, Moon Jae-in, für vier weitere Staatslenker ausreicht, nämlich für die von Nord-Korea, China, Japan und die USA.

    Lässt es sich jemals unmissverständlicher auf den Punkt bringen, dass umfassende Bildung (s. u.) und ein entsprechender Charakter, also eine wirkliche Eignung zum Staatslenker, in der Welt am Anfang des 21. Jahrhunderts zum Überleben aller tatsächlich unverzichtbar ist?

    Wie aber lassen sich in einem demokratischen System möglichst viele Wähler erreichen, damit sie verstehen können, wie verantwortungsvoll jeder einzelne mit seiner kostbaren Stimme umgehen sollte? Wie können aus oft emotionsgesteuerten Mitläufern wache Bürger einer demokratischen Gesellschaft werden?

    ♦ Die Münchener Sicherheitskonferenz

    Die Münchener Sicherheitskonferenz, die jedes Jahr im Februar in München stattfindet, ist eine weltweit sehr beachtete und stets hochrangig besetzte internationale Konferenz mit dem Ziel, den Dialog über sicherheitspolitische Fragen ohne staatlich-diplomatisches, offizielles Protokoll zu ermöglichen. Die Konferenz 2018 stand unter dem Motto „Hin zum Abgrund und zurück?" Der Leiter dieser Konferenz, Wolfgang Ischinger, sagte kurz vorher im Deutschlandfunk: Wir haben noch nie seit dem Ende der Sowjetunion eine so hohe Gefahr auch einer militärischen Konfrontation von Großmächten gehabt.

    In seinem ernüchternden Fazit zum Ende der Konferenz betonte Ischinger, dass man gehört habe, was falsch in der Welt laufe und was die Gefahren seien, nicht aber genug zu konkreten Schritten, die eine Verbesserung der düsteren Perspektiven herbeiführen könnten.

    Matthias Gebauer, Chefreporter von Spiegel Online, brachte in seinem Artikel, „Drei Tage maximale Verunsicherung", die Ergebnisse der Münchener Sicherheitskonferenz unmissverständlich auf den Punkt. Traditionell diene die Konferenz als Chance, Konflikte durch Dialog anzugehen. Dieses Jahr sei das Treffen zum düsteren Gradmesser geraten, wie verfahren die Krisen und wie sprachlos die Akteure seien. An anderer Stelle weiter: „Tatsächlich aber hat sich in München in krasser Deutlichkeit gezeigt, wie verfahren die derzeitigen Krisen sind. Meist sprachlos saßen sich in München Dutzende Staatschefs, Außen- oder Verteidigungsminister gegenüber. Statt sich an Lösungen zu machen, überhäuften sie sich gegenseitig mit Schuldzuweisung."

    Eine Begebenheit am Rande der Konferenz, die eigentlich dafür bekannt ist, dass auch politische Gegner dort anständig miteinander umgehen, eben weil Dialog ja gewünscht ist, hätte fast zu einem Eklat geführt. Offensichtlich aus Angst gegen die von Donald Trump einseitig initiierten Sanktionen gegen den Iran zu verstoßen, kündigten die am Münchener Flughafen tätigen Mineralölfirmen bereits im Vorfeld der Konferenz an, dass sie das Flugzeug des geladenen iranischen Außenministers, Dschawad Sarif, vor dessen Abreise aus München nicht betanken würden. Dieser wiederum verlangte vor seiner Anreise aus dem Iran vom Veranstalter der Sicherheitskonferenz – und zwar absolut nachvollziehbar und völlig selbstverständlich – eine Garantie für die Betankung seiner Maschine in München. Diese Garantie konnte ihm erst durch Vermittlung des deutschen Außenministeriums und des Verteidigungsministeriums gegeben werden: Die Luftwaffe der Bundeswehr übernahm das Betanken. In Deutschland, das sich ganz bewusst nicht an den Sanktionen gegen den Iran beteiligt und das an einem fruchtbaren Dialog sehr interessiert ist, hätten solch trumphörigen Firmen eigentlich die Rote Karte verdient – der, der dahintersteht, sowieso! („Leiter der Sicherheitskonferenz warnt vor Krieg", 16.2.2018, zeit.de; Münchner Sicherheitskonferenz – Drei Tage maximale Verunsicherung, Matthias Gebauer, 18.2.2018, spiegel.de; „Münchner Sicherheitskonferenz, Ischinger zieht düsteres Fazit, 18.2.2018, zdf.de; „Krise bei Sicherheitskonferenz: Niemand wollte Irans Airbus betanken, 27.2.2018, faz.net)

    ♦ Der Kalte Krieg

    Als Kalter Krieg wird die Auseinandersetzung (von 1947 bis 1991) zwischen den sogenannten „Westmächten und dem „Ostblock bezeichnet, auch Ost-West-Konflikt genannt. In dieser Zeit teilte sich eine größere Zahl von Ländern in zwei extrem feindlich gesinnte Lager auf. Das strikte „Entweder-Ost-oder-West-Denken prägte nahezu zwei Generationen. Als „Kalt wurde diese Auseinandersetzung bezeichnet, weil es sich in der Regel nicht um eine direkte militärische Konfrontation beider Seiten handelte. Allerdings führte der Kalte Krieg zu unvorstellbarem Wettrüsten, so z. B. zum atomaren „Overkill", also zu einer wesentlich größeren Zahl an Atomwaffen als zur Vernichtung des Gegners, ja sogar als zur Vernichtung der ganzen Welt, gebraucht worden wäre. Auch wurden immer wieder sogenannte Stellvertreterkriege in Drittstaaten geführt – zum Beispiel der Krieg auf der koreanischen Halbinsel (1950-1953).

    Sein Ende fand der Kalte Krieg einerseits durch jahrelange gegenseitige militärische Abschreckung und andererseits vorbereitet durch die langjährige Entspannungspolitik und gegenseitige Vertrauensbildung, begünstigt durch die damalige ökonomische und politische Situation Ende der Achtziger Jahre in der Sowjetunion, durch den zunehmenden Ruf nach mehr Freiheiten in verschiedenen Ostblockstaaten (beginnend in Polen, später auch in der DDR) und ganz konkret durch die besonnenen Reaktionen des intelligenten sowjetischen Staatspräsidenten, Michail Sergejewitsch Gorbatschow, mit einer bemerkenswert klugen Frau an seiner Seite. Wäre an der Stelle Gorbatschows einer der heutigen „Testosteron-Politiker" gewesen, dann wäre die Geschichte sicherlich ganz anders verlaufen. Gorbatschow selber, später von vielen seiner Landsleute als Totengräber der Sowjetunion verachtet, im Westen dagegen zurecht respektiert und gefeiert, ist abgrundtief von der heutigen politischen Entwicklung enttäuscht und gibt – obwohl auch er kein Freund Putins ist – in erster Linie der USamerikanischen Politik nach dem vermeintlichen Ende des Kalten Krieges die Schuld für diese erneut sehr gefährliche Situation. 2018 steht nicht nur ein neuer Kalter Krieg im Türrahmen, sondern genau genommen er ist schon voll im Gange. Interessanterweise behaupten einige der politischen Beobachter – nicht ohne Grund –, dass der Kalte Krieg auf der Seite USA in Wirklichkeit niemals aufgehört habe! Das verhängnisvolle aber an der aktuellen Situation ist, dass sich der Kalte Krieg 2.0 möglicherweise noch zu einer wesentlich gefährlicheren Situation als früher entwickelt.

    1) Auf allen Seiten wird inzwischen wieder nachgerüstet. Und diese Waffen sind viel gefährlicher als früher. Zum Teil verfügen sie über eine deutlich größere Reichweite und sind unsichtbarer und schneller geworden. Dadurch verringert sich die Vorwarnzeit und die Reaktionszeit verkürzt sich so dramatisch. Die Gefahr, dass zum Beispiel Falschmeldungen oder Fehlalarm zu daraus folgenden unausgewogenen Reaktionen mit katastrophalen Folgen führen, ist erheblich gewachsen und sollte nicht unterschätzt werden. Auf der anderen Seite gibt es Waffen, die wesentlich kleiner, beweglicher, raffinierter und effektiver geworden sind. Weitere, nicht wirklich abzusehende Folgen können das Internet mit all den verschiedenen Formen des Cyberkriegs haben.

    2) Auf der anderen Seite sind die derzeitigen politischen Führer wesentlich unerfahrener und charakterlich ungeeigneter als die damaligen Führungskräfte im einerseits konsequenten, aber andererseits auch äußerst bedachten Umgang mit der Kombination aus Abschreckung und vertrauensbildenden Maßnahmen. Die heutigen Staatslenker gleichen eher den Hitzköpfen pubertierender Schulhofschläger, die bei jeder Kleinigkeit ihre „Muckis" präsentieren müssen und nicht davor zurückscheuen, diese auch stolz einzusetzen. Von leiser Diplomatie also weit entfernt. Die Methoden aktiver Entspannungspolitik, zum Beispiel der Wandel durch Annäherung (nach Egon Bahr und Willy Brand) wird immer unbekannter. Auch verschiedene Deeskalationsstrukturen aus den Zeiten des Kalten Krieges geraten zunehmend in Vergessenheit.

    Die Frankfurter Allgemeine Zeitung berichtete am 3.8.2016 unter Berufung auf den US-amerikanischen Fernsehsender MSNBC, dass der damalige Kandidat der Republikanischen Partei, Donald Trump, bei einer Besprechung seine außenpolitischen Berater innerhalb einer Stunde dreimal wortwörtlich gefragt haben soll: „Wenn wir Atomwaffen haben, warum setzen wir sie nicht ein? („Präsidentschaftskandidat Trump – »Wenn wir Atomwaffen haben, warum setzen wir sie nicht ein?«, Konstantin Hoffmann, 3.8.2016, faz.net)

    2018 ist Donald Trump gewählter, amtierender Präsident und hat angeblich den größeren Atomknopf.

    Fazit: Die Menschheit braucht im Sinne der obigen Definition von Weisheit dringend wesentlich geeigneteres politisches Personal. Das darf nun wirklich keine Frage mehr sein.

    ♦ Deshalb im Folgenden der Versuch eines Anforderungsprofils für politische Entscheider im 21. Jahrhundert. Es beinhaltet:

    Lebenserfahrung, Ernsthaftigkeit, Engagement, Lernfähigkeit, Wissen, Ehrlichkeit, Wahrhaftigkeit [Bedeutung: erfüllt von einem Streben nach Wahrheit], Anpassungsfähigkeit, Kommunikationsfähigkeit, Kritikfähigkeit, Kooperationsfähigkeit, Vielsichtigkeit, Weitsichtigkeit, Besonnenheit, emotionale Intelligenz, soziale Intelligenz, ökonomische Intelligenz, ökologische Intelligenz und spirituelle Intelligenz.

    Kurz: Gebraucht werden also umfassend gebildete Menschen – geistig und charakterlich.

    Natürlich gibt es sie – vielleicht nicht in völliger Perfektion, aber zumindest stets darum bemüht sich im obigen Sinn weiterzuentwickeln. Auch können sie durch andere kluge Mitstreiter sinnvoll ergänzt werden. Gebraucht werden deshalb Menschen, die zu konstruktiver Zusammenarbeit im Dienste der Sache – und nicht im Dienste des eigenen Egos – bereit sind.

    Erfahrungsgemäß findet man solch kompetenten Politiker nicht zwangsläufig unter den sogenannten Partei-Eliten, denn die rekrutieren sich auch aus Parteimitgliedern, die es am wirkungsvollsten geschafft haben, sich selber aus den Niederungen des Partei meist sehr egoistisch nach oben zu boxen. In den USA – dem angeblichen Musterland der Demokratie in den Wahnvorstellungen nicht weniger – sind es die Regeln des Showbusiness und der Einfluss der Lobbyisten, die über Wohl und Wehe der Kandidaten entscheiden, vor allem nachdem die Parteien mehr oder weniger zu gut gesponserten Wahlvereinen ohne inhaltliche Perspektive degeneriert sind. Natürlich gibt es auch dort Ausnahmen.

    Heutzutage sollten die wirklich Kompetenten gesucht, gefunden und verpflichtet werden. Nur so hat Qualität wieder eine Chance.

    Anmerkung: Vielleicht müsste in der Zukunft die zentrale Aufgabe einer Partei eine revidierte, also etwas eine etwas andere sein. Ihre Kernkompetenz sollte dann neben der Erörterung der wichtigen politischen Inhalte die Auswahl der tatsächlich Kompetenten für den jeweiligen Fachbereich sein. Diese sollten dann eben nicht mehr automatisch aus den oberen Reihen der Partei (auf Kommunal-, Landes-, und Bundesebene) kommen. Für die tägliche Regierungsarbeit – wofür sind eigentlich Staatssekretäre da? – erhalten sie dann kompetente Assistenz durch die entsprechenden Experten des Regierungsalltags. Man würde in der Zukunft also eine Partei wählen, damit diese wiederum sehr sorgfältig auswählt – natürlich auch in Bezug auf die vielen Parlamentarier. Vermutlich gäben die Parteien dann bei der Auswahl der zukünftigen Politik-Gestalter tatsächlich ihr Bestes und könnten so endlich die dringend benötigte inhaltliche und personelle Qualität liefern, anstatt in erster Linie weiterhin an ihrer eigenen Karriere zu arbeiten und die möglichen anderen Posten proporzmäßig an eigentlich ungeeignete Kandidaten zu verschachern. Der Grund eine Partei zu wählen, leitete sich dann aus deren Besetzungskompetenz ab – im Zusammenspiel mit Seriosität und Vielsichtigkeit in Bezug auf die politischen Inhalte. Die Zeiten der inhaltslosen Mediendemokratie müssen endgültig vorbei sein und diese durch eine intelligente Qualitätsdemokratie ersetzt werden. Nicht die „Show muss weitergehen und damit das bestmögliche „Verkaufen von eigener Person und Partei, sondern der intelligente Umgang mit den Herausforderungen des 21. Jahrhunderts sollte zeitnah beginnen – und das möglichst unumkehrbar.

    Was ist Wahnsinn?

    Im Rahmen dieses äußerst ernsten Themas und am Anfang der Begriffsklärung eine kurze Auflockerung durch einen unterhaltsamen Text zu Ehren eines verdienten Fußballspielers. Mit diesem Beispiel lässt sich sehr gut zeigen, dass die Begriffe „Wahnsinn und „wahnsinnig eine große Bandbreite an verschiedenen Bedeutungen umfassen.

    „Der Wahnsinn" textete am 3.3.2018 der Leverkusener Spieler Stefan Kießling aus Freude bei Instagram, nachdem er durch seinen Kurzeinsatz im Samstagsspiel gegen Wolfsburg sein 400. Bundesligaspiel absolviert hatte und damit zum 66. deutschen Spieler wurde, dem dieses Kunststück gelang. Sport.de titelte am Tag danach: „»Der Wahnsinn«: Kießling macht die 400 voll",

    Auf der Seite von sports.bwin.com war zu lesen: „Stefan Kießling: 400. Mal Vorbild … Nicht nur die Marke ist beeindruckend, sondern auch der Charakter Kießlings kann jüngeren Profis im immer schneller werdenden Fußballgeschäft hinreichend Orientierung geben. … Zu Stefan Kießling fallen einem viele Attribute ein: Musterprofi, Nationalspieler, Identifikationsfigur, Vollblutstürmer. Ein kleiner Makel könnte sein, dass er in seiner Profikarriere, die 2002 im Trikot des 1. FC Nürnberg begann, noch keinen Titel geholt hat." Welch ein Wahnsinn!

    Wer als aufmerksamer Beobachter „Kieß – so die Kurzform – live im Stadion erleben konnte, lernte dessen unermüdlichen Einsatz im Dienste der Mannschaft zu schätzen. In jedem seiner Spiele ging er zahlreiche Male zu Boden, weil er sich für keinen Zweikampf zu schade war und damit seine Gegner schier in den Wahnsinn treiben konnte. Dass auf Dauer Kießlings Knochen unter dieser Spielweise derart gelitten haben, dass er seine aktive Laufbahn 2018 mit 34 Jahren aufgrund anhaltender schmerzvoller Hüftprobleme beenden wird, ist sein ganz persönlicher Wahnsinn. Wahnsinn ist auch, dass er in seiner Laufbahn als Spieler bei Nürnberg (59 Einsätze) und bei Leverkusen (> 341) nie einen Titel geholt hat – bis auf den des Torschützenkönigs in der Saison 2012/2013. Unter Bundestrainer Jogi Löw setzte sich der Wahnsinn fort: Obwohl er mit 144 Treffern zu den torgefährlichsten Stürmern der Bundesliga-Geschichte zählt, kam er nur bei 6 Länderspielen zum Einsatz (geradeso, als hätte es nie ein Stürmerproblem in der Nationalmannschaft gegeben), dabei hätte er eine wertvolle Bereicherung sein können. Für Liebhaber des Mannschaftssports Fußball bleibt Stefan Kießling als wahnsinnig engagierter Teamplayer – als Sportsmann „in der Liga eines Miroslav Klose – in Erinnerung und ist damit zumindest ein Weltmeister in manchem Herzen.

    („»Der Wahnsinn«: Kießling macht die 400 voll", 4.3.2018, sport.de; „Stefan Kießling: 400. Mall Vorbild, 4.3.2018, sports.bwin.com)

    Als kleinsten gemeinsamen Nenner des Begriffs Wahnsinn könnte man festhalten, dass es sich um etwas handelt, dass vom sonst Üblichen – zum Beispiel vom Durchschnitt oder vom allgemein Akzeptierten – deutlich erkennbar abweicht und dadurch Erstaunen hervorruft, im Negativen wie im Positiven. Demnach kann etwas wahnsinnig schlecht oder auch wahnsinnig gut sein – in beiden Fällen würde man den Begriff „Wahnsinn! bzw. „wahnsinnig verwenden. in den weiteren Texten spielt die negative Bedeutung, also der als negativ empfundene Sachverhalt, der einen angemessenen Umgang mit der Wirklichkeit massiv vermissen lässt und in der Regel klar gegen die jeweiligen gesellschaftlichen Normen und Konventionen verstößt, die zentrale Rolle. Wenn von Wahnsinn die Rede ist, ist also die negative Seite gemeint, wobei es um das früher so genannte Krankheitsbild des Wahnsinns nur bei besonderer Erwähnung geht. Allerdings lassen sich bei manch einem Beispiel die Grenzen zwischen realer psychischer Krankheit und temporären Verhaltensauffälligkeiten nicht einwandfrei ziehen, zumal sich auf dem Feld der Psychiatrie auch jedwede Ferndiagnose verbietet.

    Bei der Behandlung des Themas Wahnsinn sollte stets beachtet werden, dass sich je nach Gesellschaft die Normen und Konventionen, also das weithin Akzeptierte bzw. Übliche, deutlich unterscheiden können und damit natürlich auch das, was man als Wahnsinn erfährt und ebenso benennt. Genau genommen bedeutet Wahnsinn sogar für jeden einzelnen etwas anders. Ein jeder kann etwas anderes als wahnsinnig oder als für ihn selber normal empfinden. Der Begriff des Wahnsinns ist also gesellschaftlich und individuell verschieden und damit relativ. Der Wahnsinn sollte deshalb normalerweise nicht losgelöst von seinem konkreten Kontext betrachtet und beurteilt werden.

    Wenn in den Texten vom „Ende des Wahnsinns" die Sprache ist und dafür exemplarisch verschiedene Sachverhalte beschrieben werden, dann geschieht dies dennoch häufig ohne diese (normalerweise notwendige) exakte Differenzierung. Denn hier geht es in erster Linie um die exemplarische Verdeutlichung des Grundprinzips von Wahnsinn: Anhaltende Einseitigkeit, einhergehend mit fehlender Vielsichtigkeit, im Verbund mit Selbstverliebtheit, Selbstherrlichkeit und Besessenheit können zu Wahnsinn bzw. wahnsinnigen Taten führen.

    Im Folgenden eine Auswahl von Eigenschaften, die im Zusammenhang mit der negativen Seite von Wahnsinn eine Rolle spielen können, in der Regel aber nie alle zusammen auftreten. Andererseits lässt das Auftreten einzelner als „wahnsinnig empfundener Verhaltensweisen keinen automatischen Rückschluss auf die gesamte Persönlichkeit zu. Bei diesen Negativ-Eigenschaften lässt sich eine grobe Einteilung in Bezug auf ihre Intensität und Häufigkeit vornehmen: nicht ungewöhnlich – auffallend – intensiv. Die Übergänge sind natürlich fließend und eine Erklärung (z. B. Verhaltensauffälligkeit oder Krankheit) erschließt sich durch diese Einteilung nicht zwangsläufig. Zu den negativen Eigenschaften kann man u. a. rechnen: (anhaltende) Lernunfähigkeit, (wiederholte) Fehleranfälligkeit, (penetrante) Uneinsichtigkeit, (unerträgliche) Überheblichkeit, (gesteigerte) Kritikunfähigkeit, (gesteigerte) Unüberlegtheit, unsinnige Gedanken, unsinnige Äußerungen, unsinnige Handlungen, Verrücktheit, (ausgedehnte) Unvernunft, (gesteigerte) Verlogenheit, Realitätsverlust, Illusion, Abwegigkeit, Wahnvorstellungen, Anfälligkeit für Verschwörungstheorien, Gefühllosigkeit, Verantwortungslosigkeit, Übertriebenheit, Besessenheit, Grenzenlosigkeit, Destruktivität, Brutalität, Gewaltverherrlichung, Abartigkeit.

    An dieser Stelle müssen weitere wichtige Unterscheidungen getroffen werden: Es gibt den Wahnsinn des Täters und natürlich auch den Wahnsinn seiner Tat, ebenso die Folgen des Wahnsinns.

    In den unten stehenden Beispielen wird neben den sichtbaren Folgen zunächst der Wahnsinn der verschiedenen Taten beschrieben, die im Wesentlichen natürlich immer auf den Wahnsinn der Täter zurückzuführen sind. Um den Wahnsinn zu beenden, muss dieser als solches erkannt und benannt und dann die Ursachen bei den Tätern verändert werden.

    Beispiel: Wenn man den immer noch vorkommenden Hunger in der Welt als heutigen Wahnsinn (an)erkennt, dann muss im Sinne der Beendigung dieses Wahnsinns bei den Tätern – also einerseits bei den vom Hunger der Menschen profitierenden Machthabern im jeweiligen Land und andererseits bei den reichen „Ausbeutern von außen" – angesetzt werden. Ebenso sollten mögliche Begleitumstände (zum Beispiel Versorgungs-, Natur-und Umweltkatastrophen) und der Grad der möglichen Linderung der Folgen (durch vermögende Dritte) beachtet werden.

    Der Begriff der Tat (und deren Folgen) wie auch der Begriff der Täter (zum Teil auch der „Umstände") ist also sehr weit gefasst. Als Wahnsinn gelten sowohl die Ursachen als auch deren Folgen für Natur, Mensch und Materie. Der Wahnsinn der Täter und ihrer Tat kann massive, bis hin zu katastrophalen Folgen haben. Diese Folgen lassen sich jeweils nur im konkreten Fall genau beschreiben.

    Ganz allgemein ist allerdings erkennbar, dass sich bei den direkt Betroffenen und auch bei mitfühlenden Beobachtern eine (zunehmende) Beeinträchtigung des psychischen Wohlergehens entwickeln kann: z. B. Verwirrung, Orientierungslosigkeit, Hoffnungslosigkeit, Verzweiflung, Aussichtslosigkeit, zunehmende geistige Beeinträchtigungen – bis hin zum Todes- und sogar Tötungswunsch. Durch den einseitigen Wahnsinn Einzelner bzw. einzelner Gruppen bleiben am Ende Realität, Wahrhaftigkeit, Wissen und Sicherheit (und vieles mehr) auf Kosten der übrigen Menschen auf der Strecke.

    Im medizinischen Kontext versteht man unter der entsprechenden psychischen Erkrankung (den Begriff des Wahnsinns als Krankheitsbild verwendet man heute nicht mehr) das uneinsichtige Festhalten an den eigenen falschen Vorstellungen von der Realität. Diese Vorstellungen sind oft sehr extrem, völlig einseitig und äußerst begrenzt. Selbst, wenn man nicht immer sofort mit der „Keule der Geisteskrankheit" kommen will, so ist doch die unbelehrbare Fixierung auf Fantasievorstellungen ein typisches Merkmal von als Wahnsinn empfundenem Denken und Handeln – im Unterschied zur Krankheit vielleicht weniger stark ausgeprägt. Ebenso Störungen der Kommunikationsfähigkeit, zunehmender Kontrollverlust und zerstörerische bzw. selbstzerstörerische Tendenzen sind im pathologischen Zusammenhang wohl intensiver, spielen im nicht krankhaften Wahnsinn aber ebenfalls eine Rolle.

    Früher wurde Wahnsinn als Verlust des Selbst infolge von Besessenheit durch böse Geister, Dämonen und dem Teufel beschrieben. Heute lässt sich ebenfalls Besessenheit erkennen, aber eher als gesteigerte, emotional gesteuerte Aktivität unter weitgehender Ausschaltung des eigenen Verstands, also Agieren „ohne Sinn und Verstand", mit teilweise katastrophalen Folgen.

    Da der heutige Wahnsinn in der Welt derartige Formen angenommen hat, dass die Lebensgrundlagen des Menschen und die Menschen selber zunehmend in ernst zu nehmender Gefahr sind, muss zeitnah gehandelt werden. Das Ende des Wahnsinns bedingt, dass man diesen und seine Strukturen als solche tabulos (an)erkennt, dass man endgültig seine eigene mögliche Hoffnungslosigkeit, Verzweiflung und Gelähmtheit überwindet, völlig klar den Ausweg ortet und diesen dann Schritt für Schritt beschreitet. Die folgenden Texte sollen dabei hilfreich sein.

    Anmerkung: Die grundsätzliche Verweigerung von Ferndiagnosen ist bei manchen auch „von außen ganz klar erkennbaren Fällen von offensichtlich krankhafter Störung für einen Laien nur sehr schwer nachzuvollziehen und erscheint dann eher wie die Schutzbehauptung eines Berufsstandes, der seine Diagnosen lieber ganz allein hinter verschlossenen Türen stellt, als in aller Öffentlichkeit. Was im Normalfall völlig sinnvoll und richtigerweise dem Berufsethos entspricht, kann aber im begründeten Ausnahmefall zu einem gefährlichen „Wegsehen führen, vor allem dann, wenn es um das Wohl vieler, vielleicht sogar der gesamten Menschheit geht. Die Verantwortung der Psychiatrie darf nicht zwanghaft stets eindimensional interpretiert werden, sonst kann ein ganzer Berufsstand womöglich in die Nähe von „unterlassener Hilfeleistung" geraten. In Deutschland ist in aktuellen Notlagen jeder – auch ein medizinischer Laie – per Gesetz dazu verpflichtet, zumindest im Rahmen seiner Möglichkeiten helfend einzuschreiten. Über welche Möglichkeiten verfügen dann erst aufwendig ausgebildete Psychiater mit jahrelanger praktischer Berufserfahrung?

    Es gibt Situationen, da ist leicht erkennbar Gefahr im Verzug, weil sonst höchstwahrscheinlich krankheitsbedingte Dummheit mit einem unübersehbaren Gefährdungspotenzial für Massen von Menschen obsiegt. Sogar Verhaltensauffälligkeiten bedürfen bei entsprechendem Anlass einer Therapie und bei Gefahr für Leib und Leben anderer sogar einer Roten Karte für die entsprechende Tätigkeit. Zum Beispiel darf die persönliche Eignung zum Bedienen des „Atomknopfes" nicht wesentlich niedriger angesetzt werden als zum Beispiel die persönlichen Voraussetzungen zur Wiedererlangung einer Fahrerlaubnis. Das Gegenteil müsste der Fall sein.

    So etwas darf sich eine Gesellschaft im 21. Jahrhundert einfach nicht erlauben. Das ist wirklich unfassbarer Wahnsinn, der sein schnelles Ende finden muss! „Lasst uns den Wahnsinn stoppen!

    Abnormaler Wahnsinn: Die US-Waffenbesessenheit

    Im Folgenden das Beispiel der US-Waffenbesessenheit, das etwas ausführlicher beleuchtet wird, da es ungetrübt vor Augen führen kann, wie man sich als unmittelbar Betroffener und auch als weit entfernter Zuschauer – nach dem Motto „Das ist halt so. Das sind und bleiben ganz einfach Idioten." – an etwas Unerträgliches mit katastrophalen Folgen (schließlich geht es um das überflüssige Sterben sehr vieler Menschen, auch vieler Schüler und Lehrer) gewöhnt hat und eine Veränderung mehr oder weniger ausschließt. Bei diesem Beispiel offenbart sich in aller Deutlichkeit der Wahnsinn des Homo sapiens (nicht nur der der US-Amerikaner), vom Menschen selbst geschaffene Zustände als unveränderbar hinzustellen und am Ende sogar als von Gott gegeben zu deuten.

    Wer behauptet, dass dieser Zustand nicht zu ändern ist, der macht sich nicht nur lächerlich, sondern mitverantwortlich! Er hat nicht verstanden, worum es den Menschen in ihrem Leben wirklich gehen sollte: Nicht um die Duldung irgendwelcher Besessenheiten auf Kosten anderer, sondern um den bestmöglichen Schutz des Lebens möglichst aller.

    In den USA werden durch den Waffenmissbrauch von kleinen Kindern jährlich wesentlich mehr Menschen getötet als z. B. durch Terroristen. Die Waffenindustrie bietet inzwischen knallbunte, leichte Plastik-Kinderwaffen mit möglichst geringem Rückschlag an, damit der Schritt zur ersten echten Waffe ein leichter ist. Flankiert wird diese Verkaufsstrategie durch das Umdichten von z. B. Grimms Märchen. Demnach verlaufen die Geschichten von Rotkäppchen und Hänsel und Gretel anders, weil diese von Anfang an bewaffnet sind. Waffenbegeisterte Eltern verbringen mit ihren Kindern ausreichend Zeit auf dem Schießplatz. Nach dem Motto „Coffee und Guns" kann man in bestimmten Gegenden der USA Waffen an Tankstellen und auf Gemeindefesten kaufen.

    Der Täter von Orlando, der am 12.6.2016 in einem dortigen bekannten Szene-Klub ein Massaker verübte und dabei 49 Menschen tötete und etwa genau so viele verletzte, benutzte dabei eine halb-automatische Waffe, eine „Sig Sauer MCX semi-automatic rifle. Beschrieben wird dieses Gewehr, das in seiner halb-automatischen Version auf dem zivilen Markt erst seit 2015 erhältlich ist, als wegweisend in seiner individuellen Konfigurierbarkeit. Darüber hinaus wird das MCX als leicht, ruhig und tödlich beworben. In seiner militärischen Version wurde es als Nahkampfgewehr für die „American special forces gebaut. In der Werbung für den zivilen Markt wird es als „Modern sporting Rifle", als modernes sportliches Gewehr dargestellt. Damit befindet es sich im gleichen Produkt-Segment wie das viel bekanntere AR-15, das von Qualität und Ausführung sehr ähnlich, aber auf dem zivilen

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