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Schosch 4
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eBook109 Seiten56 Minuten

Schosch 4

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Über dieses E-Book

"Oh santa Justitia" ist eine der bekanntesten Arien aus Albert Lortzings "Zar und Zimmermann", ein Musiktheater der sogenannten Romantik voller Glauben, Volks- und Irrglauben. Das einzig Wissenschaftliche ist die Berechnung der Treffsicherheit - könnte es sein.

Angesprochen werden in "Schosch 4" nicht nur Häuslebauer mit allen Rechten und Pflichten, die nicht erst bei der Grundsteinlegung anfangen, angesprochen werden auch die Reeder, Banker, Politiker und diejenigen, denen Handel und Wandel in die Wiege gelegt worden ist oder die sich der Kaufmannschaft angeschlossen haben und dort sich selber Verdienste erworben haben, angesprochen werden Lehrende und Lernende - wie sonst ist 'santa Justitia' umzusetzen? Dabei bewegt die Frage, warum die Hohe Dame manchmal mit verbundenen Augen und manchmal mit weit offenen dargestellt wird. Mancherorts wird noch nicht einmal Wert auf die Waagschalen gelegt. Sie scheinen sich zu neigen, wenn sie nicht gar schon verrostet sind.

Es ergeben sich Fragen nach der Stellung unserer Justiz in der Gesellschaft, ohne die nichts läuft, auch nicht laufen soll und darf.
SpracheDeutsch
Erscheinungsdatum28. Okt. 2019
ISBN9783946267652
Schosch 4
Autor

Irene Pietsch

Irene Pietsch, geborene Klein-Walbeck, ist Verfasserin von Sachbüchern, Dokumentationen, Reportagen, Erzählungen, Satiren, Romanen, „Faction“ und Lyrik. Darüber hinaus arbeitet sie als Illustratorin. Ihre Protagonisten bewegen sich gerne auf musischem Parkett. Ihre Romane und Erzählungen haben ohne Ausnahme authentische Hintergründe. Als Jugendliche und junge Erwachsene gehörte sie zum "Maitri Sangh", der jungen Gesellschaft der Deutsch-Indischen Gesellschaft Bremen sowie dem Vorstand der Deutsch-Indischen Gesellschaft Stuttgart. Mit der sogenannten Perestroika, die Möglichkeiten zu bieten schien, Russland und seine Völker näher kennenzulernen trat sie in die Deutsch-Russische Gesellschaft e.V. (früher Gesellschaft Bundestepublik Deuschland - Sowjetunion e.V.) ein und wurde Schatzmeisterin der Gesellschaft. Als solche kam sie Kontakt mit etlichen Offiziellen auf der russischen Seite. Es gehörte zu ihren schwierigen Aufgaben, den kommunistischen Mitgliedern der Gesellschaft zu erklären, warum auch in Deutschland im Bereich rechtskonformer Titel nicht mehr "Sowjetunion" genannt werden konnte und durch die territoriale Bezeichnung "Russland" ersetzt werden musste, was zum geschlossenen Austritt aller Mitglieder führte, die der kommunistischen Partei angehörten, die Jahre zuvor in der Bunderepublik Deutschland verboten gewesen war. Irene Pietsch gehört nun zu den Freunden und Förderern der Symphoniker Hamburg e.V. . Die Hintergründe ihrer Bücher sind in allen Weltreligionen zu finden, wobei der sogeannte Nahe oder auch Mittlere Osten ihre besondere Aufmerksamkeit hat,

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    Buchvorschau

    Schosch 4 - Irene Pietsch

    Die Wollzeile in Wien. Es ist Mittag. Herr Grotschy und Herr Smaragd sitzen mal wieder beim Österreichisch – Ungarisch - Böhmischen „Plachuta", der original K.u.K. Küche anbietet, wie nur noch wenige.

    Herr Grotschy hat sich, ebenfalls wie immer, wenn er dort einkehrt, Brühe mit Markknochen und danach Gemüse der Saison und Beinfleisch bestellt. Herr Grotschy mag die Bodenständigkeit. Herr Smaragd auch, weswegen er heute von seiner Liebe für Tafelspitz abweicht und Schwammerl mit Klößen favorisiert.

    Gerade kommen die beiden Kollegen auf einen Bekannten des Herrn Grotschy zu sprechen, mit dem sie vor einigen Jahren hier im Österreichisch - Ungarisch-Böhmischen „Plachuta" gesessen haben. Der hatte es nach eigenen Angaben geschafft, unter Aufbietung einiger Überzeugungskünste mit den Ausweispapieren seines erwachsenen Sohnes zu reisen. Ob er, der Herr Grotschy inzwischen etwas dazu sagen könne, fragt Herr Smaragd.

    „Na", sagt Herr Grotschy, „das ist mir immer noch neu, aber verrückte Sachen gemacht hat er schon."

    „Wenn ich mich recht erinnere, hatte … eine nicht ganz unauffällige Nase", sagt Herr Smaragd. Das Riechorgan an sich sei eines der prominentesten und am meisten in Verruf stehenden, behördlich anerkannten Wiedererkennungsmerkmale. Es stehe in Verdacht, radikal nationalistisches Gedanken- und Bemessungsgut, sowie seit Jahrhunderten Vorurteile zu befördern, weswegen die Anwendung von Nasenschablonen mit äußerster Vorsicht betrieben werden sollte.

    Herr Grotschy nickt zu den Ausführungen von Herrn Smaragd und schält vorsichtig Mark aus einem Rinderknochen.

    „Eine Schablone – nie und nimmer. Der Sohn war dem Vater wie aus dem Gesicht geschnitten. Nur frühzeitig gealtert", gibt er zu Protokoll.

    „Eben", sagt Herr Smaragd. Er zerteilt seinen Serviettenknödel und lässt ihn ein wenig ausdampfen, bevor er ein Stück auf die Gabel spießt.

    „Die Nase wird am häufigsten Veränderungsoperationen unterzogen. Oft nur mit Modelliermassen aus der Werkstatt von Maskenbildnern oder Visagisten in sehr guten Kosmetiksalons, die aber organischen Verpflanzungen durch Operateure der Medizinischen Berufsevolution aus der Abteilung Ästhetik täuschend ähnlich sehen. Der Nachteil bei Hühnerfleisch als Ersatzteillager für schadhafte Stellen am menschlichen Körper, wie es früher üblicherweise verwendet wurde, ist der gelegentliche Nachwuchs von Federchen, die hin und wieder gerupft werden mussten."

    „Es ist ja tröstlich, dass nicht überall Ratten oder Schimpansen im Spiel sind, dennoch ist dieses Prozedere bei Brustimplantaten beinahe unvorstellbar!"

    In den Augenwinkeln von Herrn Grotschy ist ein Aufblitzen von Amüsiertheit zu beobachten.

    Herr Smaragd scheint seinen Gedankengang noch weiter zu entwickeln und bestellt sich eine Portion Apfelkren, obwohl der zu Serviettenknödel und Schwammerl nicht vorgesehen ist.

    „An den Beinen hätt‘ ich es auch nicht gerne", näselt Herr Grotschy über seinem Rindermarkknochen. „Federschmuck, als ob man auf dem Kriegspfad wäre!"

    Herr Grotschy und Herr Smaragd werfen sich einen Blick zu, der besagt, dass beide sich gerade Ähnliches vorstellen, was zum Lachen wäre, wenn es sich nicht um die Darstellung von Inka- und anderen Priestern bei Opferriten handelte, was gut dazu passt, wie Herr Grotschy jetzt dem Rindermark mit einem chirurgischen Spezialinstrument, Gabel und auch Löffel zu Leibe rückt.

    Herr Smaragd nimmt es zur Kenntnis, geht aber nicht weiter darauf ein, sondern vertieft seine allgemeinen Betrachtungen über Nasen, die er gedenkt, zum Exempel in der Musik- und Kunstgeschichte zu machen, wenn er und sein Kollege Grotschy entweder beim „Plachuta", der – obwohl Österreichisch – Ungarisch - Böhmisch – nicht hundertprozentig auf Kaffee spezialisiert ist, aber doch wohl einen Fingerhut voll, einen Espressino, servieren könnte.

    Eine vorwiegend runde Nase wurde in Anlehnung an Kartoffeln ‚Knolle‘ genannt. ‚Kumpen‘ war ein fleischiges Behältnis – ohne Präjudiz, aber mit deutlich abwertetem Unterton, was die Unkenntnis des Rufers in der Knollen- und Kumpenwüste deutlich werden lässt.

    „Hühnergötter, verehrter Herr Kollege Smaragd. „Sie haben sich nicht der Hühnergötter vergewissert, als Sie von den Variationen über eine Verwertung der Nase als Politikum und Sozialgut redeten. Hühnergötter gelten auf der ganzen Welt als Urgestein des Schutzes vor Krankheit in Haus und Hof. Von den Ozeanen in Millionen Jahren geformt, sind sie ein Labyrinth aus Tropfstein und Höhlen und werden besonders auch an der westöstlichen bis ostöstlichen Küste der Ostsee, dem Mare Balticum Deutschlands, kultisch verehrt. Auf manchen Mecklenburgischen Balkonen türmen sich Pyramiden von Hühnergöttern. Die Balkone und auch Loggien scheinen ausschließlich für sie gemacht. Wir in Wien haben da unsere Erfahrungen.

    „Das ist bisher in Ermangelung an Loggien nicht bis zu uns durchgedrungen."

    Herr Smaragd wirft einen Blick auf Herrn Grotschy und seine Handarbeit. Wie er bewerkstelligt, das Mark aus dem Rinderknochen zu operieren, ist lehrreich.

    „Als der Kaffee und die Schokolade zu uns kamen", sagt Herr Grotschy inmitten seiner Beschäftigung mit dem Markknochen, „konnten wir gar nicht umhin, uns auch

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