Freie Auswahl für alle: Menschen mit Behinderung als neue Zielgruppe
Von Carsten Dethlefs
()
Über dieses E-Book
Zugegeben, das ist eine furchtbare Vorstellung. Dennoch geht es 10 Millionen Menschen in Deutschland mehr oder weniger genauso; sie haben nämlich eine sichtbare oder unsichtbare Behinderung.
Wie diese Menschen in der Welt der bunten Produkte des täglichen Bedarfs zurechtkommen und welche Hilfen sie sich wünschen, wird in diesem Buch beschrieben. Unter Anderem anhand einer empirischen Erhebung versucht das Buch "Freie Auswahl für alle" die Frage zu beantworten, wie man Menschen mit Behinderung nicht mehr nur länger als "Objekte des Mitleids" wahrnehmen, sondern sie als neuen Markt, als neue Zielgruppe, entdecken kann.
Diese Zielsetzung wird umrahmt vom Gedankengerüst der Sozialen Marktwirtschaft. Denn eine gedankliche und praktische Umpositionierung von Menschen mit Behinderung würde letztlich allen zugutekommen. Falsches Mitleid ist hier fehl am Platz.
Die Soziale Marktwirtschaft will niemanden in der Gesellschaft zurücklassen.
Die Soziale Marktwirtschaft will aktivieren statt versorgen.
Die Soziale Marktwirtschaft will helfen, statt Menschen links liegen zu lassen.
Wer sich informieren möchte, wie so etwas geht, findet in diesem Buch reichlich Ansatzpunkte und Diskussionsstoff.
Carsten Dethlefs
Freiheit, Heimatverbundenheit und Optimismus sind die Maßstäbe, an denen ich mich beim Schreiben orientiere. Ich möchte politisch-wissenschaftliche Sachverhalte erklären, zu Diskussionen anregen, Mut machen und unterhalten. Alle Infos über mich finden Sie auf: www.Carsten-Dethlefs.de .
Mehr von Carsten Dethlefs lesen
Angst: Die Finsternis ist in Dir Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenOptimismus für alle: Anregungen, wie man nicht unter seinen Möglichkeiten bleibt Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Ähnlich wie Freie Auswahl für alle
Ähnliche E-Books
Tu es!: Die Welt braucht dich. Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAm Wühltisch der Meinungen (II): 21. Jahrhundert - Neue Herausforderungen, neue Horizonte Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenNebelwelten: Abwege und Selbstbetrug in der Demenz-Szene Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenÜber Behinderung schreiben: Leitfaden zu einer inklusiven und diskriminierungsfreien Sprache Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenFür die Behindertenintegration: Ein direkt Betroffener informiert Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDeutschland, Deutschland ohne alles: Warum Europas größte Wirtschaftsmacht ein sozialer Pflegefall ist Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenArmut hier und heute: Ein Deutschlandreport Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen...geht Menschsein anders? Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDeutschlands verlorene 13 Jahre: Teil 12 A: Literatur - Quo vadis Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWeltgespür: Irrwege der Gegenwart und Auswege in die Zukunft Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAb 50 ist man alt … genug, um zu wissen, was man will und kann: Warum die Generation 50+ als Kunden und Mitarbeiter so wertvoll ist Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenZum Blöken zu dämlich: Von den Dummheiten und Irrtümern Einzelner über die der Massen, bis zur Beherrschung des "Schach des Lebens Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Bürgerinitiative: Der garantiert theoriefreie Ratgeber Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Freiheit ist möglich: Über Verantwortung, Lebenssinn und Glück in unserer Zeit Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenRotbraunes Deutschland: Die junge verrostete Generation Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWissen oder Nicht-Wissen und die Konsequenzen: Band 1 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenOhne Ansehen der Person: Wie ich als blinder Richter Menschen begegne Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenNachdenken über Deutschland: Das kritische Jahrbuch 2011/2012 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Sozialpopulist bist DU: Der Sozialstaat blutet aus und Du schaust zu Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenBlickrichtungswechsel: Lernen mit und von Menschen mit Demenz Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWind aus Nord-Süd: Romanfetzen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenLeben mit Körperbehinderung: Perspektiven der Inklusion Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungenin_between 2022: Konferenzband Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenNeue Arbeit kompakt Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSag was!: Radikal höflich gegen Rechtspopulismus argumentieren Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWillkommenskultur in rechtspopulistischen Zeiten: Nur wer Wutbürger versteht, kann deren Einfluss begrenzen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenNützliche Idioten: Extreme Aufklärung Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenNachdenken über Deutschland: Das kritische Jahrbuch 2013 / 2014 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenRettet die Nachrichten!: Was wir tun müssen, um besser informiert zu sein Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Politik für Sie
Der Wohlstand der Nationen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenFilmverrückter und Serienjunkie: Stars, Filme und Serien Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAntisemitismus in der Sprache: Warum es auf die Wortwahl ankommt Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKognitive Kriegsführung: Neueste Manipulationstechniken als Waffengattung der NATO Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWiderworte: Gedanken über Deutschland Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenCancel Culture: Demokratie in Gefahr Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSand Talk: Das Wissen der Aborigines und die Krisen der modernen Welt Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Populismus: Das unerhörte Volk und seine Feinde Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGenderismus: Der Masterplan für die geschlechtslose Gesellschaft Bewertung: 2 von 5 Sternen2/5Das lange Sterben der Sowjetunion: Schicksalsjahre 1985-1999 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenFremdbestimmt: 120 Jahre Lügen und Täuschung Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Was ist deutsch?: Elemente unserer Identität Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGeorge Friedman: Der Sturm vor der Ruhe: Amerikas Spaltung, die heraufziehende Krise und der folgende Triumph Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKeine Macht der Moral!: Politik jenseits von Gut und Böse Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie wissen alles über Sie: Wie Staat und Wirtschaft Ihre Daten ausspionieren - und wie Sie sich davor schützen. Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Der Überfall - Hitlers Krieg gegen die Sowjetunion: Ein SPIEGEL E-Book Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Antwort Bewertung: 1 von 5 Sternen1/5Naher Osten 01: Themenzusammenfassung Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas Zeitalter der Einsamkeit: Über die Kraft der Verbindung in einer zerfaserten Welt Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenTrilaterale Kommission Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenTrump: The Art of the Deal Bewertung: 3 von 5 Sternen3/5Alles, was Sie wissen sollten, Ihnen aber nie jemand erzählt hat Bewertung: 3 von 5 Sternen3/5Der Krieg im Dunkeln: Die wahre Macht der Geheimdienste. Wie CIA, Mossad, MI6, BND und andere Nachrichtendienste die Welt regieren. Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Diktatur der Demokraten: Warum ohne Recht kein Staat zu machen ist Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen2025 - Das Endspiel: oder Der Putsch von oben Bewertung: 1 von 5 Sternen1/5Diversität gestalten: Erfolgreiche Integration in Kommunen - Handlungsempfehlungen und Praxisbeispiele Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWenn man weiß, wo der Verstand ist, hat der Tag Struktur: Anleitung zum Selberdenken in verrückten Zeiten (aktualisierte Ausgabe) Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Rezensionen für Freie Auswahl für alle
0 Bewertungen0 Rezensionen
Buchvorschau
Freie Auswahl für alle - Carsten Dethlefs
Vorwort
Der Titel dieses Buches mag dem Einen oder Anderen zunächst ein Rätsel aufgeben. Wer stellt schon unsere freie Konsumwahl in Frage und wer sind „alle"? Diese Fragen dürften durch den auf den folgenden Seiten schnell beantwortet werden. Es handelt sich bei diesem Buch um ein Plädoyer für die Freiheit, für die Freiheit von Menschen, die ihre freiheitlichen Grundrechte wegen unfreiwilliger Einschränkungen nicht in gleicher Weise wahrnehmen können wie andere Personen. Es geht um Menschen mit Behinderung, insbesondere körperlicher Behinderung.
Diesem Buch liegen unterschiedliche Impulse zugrunde, die ich aus Gesprächen mit Betroffenen und aus eigener Erfahrung beisteuern konnte. Die freie Auswahl ist eben nicht selbstverständlich. Er hat seine Grenzen, nicht nur in der durch viele politische Einflüsse gefährdeten Wirtschaftsordnung, sondern eben auch durch mangelnde oder oftmals unproduktiv gesteuerte Kommunikation über die tatsächlichen Bedürfnisse von behinderten Menschen.
Der Zusatz im Titel „für alle lehnt sich zudem an das Werk Ludwig Erhards „Wohlstand für alle
an, welches ebenfalls das Ziel hatte, niemanden zurückzulassen. Ohne die mutigen Reformen zu Beginn der bundesrepublikanischen Geschichte wäre eine freie Auswahl von Konsumgütern Konsum heutzutage vielleicht auch für andere Gruppen kein alltägliches Vergnügen. Die freie Preisentwicklung, sowie das Gesetz gegen Wettbewerbsbeschränkung sind auch noch heutzutage Grundpfeiler unserer Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung.
Mit diesem Buch ist es erstmals gelungen, in einer empirischen Studie die tatsächlichen Bedürfnisse von Menschen mit Handicap als Konsumenten darzulegen.
Ich danke an dieser Stelle Herrn Prof. Hans-Dieter Ruge, der es mir ermöglichte, im Rahmen eines Wahlpflichtmoduls an der FH-Westküste eine Onlinebefragung zu diesem Thema durchzuführen. Zudem danke ich der Konrad-Adenauer-Stiftung, die es mir erlaubt hat, im Rahmen einer nebenberuflichen Tätigkeit vier Semesterwochenstunden am frühen Freitagnachmittag zu lehren. So ist auch dieses Buch ausschließlich in meiner Freizeit entstanden. Weiterhin gilt mein Dank Herrn Volker König, der in operativer Hinsicht als Ingenieur die Barrierefreiheit von Supermärkten und anderen gestalteten Lebensbereichen in den Blick genommen hat. Zudem danke ich meiner bewährten und mir schon seit vielen Büchern die Treue haltenden Assistentin Susanne Junge, die nicht nur bei der Auswertung und anschließenden Interpretation und Diskussion der Ergebnisse, sondern auch bei der Visualisierung und dem Layout eine große Hilfe war.
Heide im Januar 2017
Carsten Dethlefs
Freie Auswahl für alle
Menschen mit Behinderung als Zielgruppe
Einfach mal entspannt shoppen, gemütlich durch die Geschäfte schlendern, in die Regale schauen und die eine oder andere Sache kaufen. Und hat man mal keine Lust, sich aus dem Haus zu bewegen, ersetzt das Internet den Gang in die Geschäfte. Diese schöne Beschäftigung – früher offline, heute oftmals online – die unsere bunte Konsumwelt mit sich bringt, gehört spätestens seit den Jahren des so genannten Wirtschaftswunders zu unserer aller Leben. Man könnte sagen, dass die freie Konsumwahl für viele zur gelebten Freiheit unserer westlichen Kultur maßgeblich dazugehört. Doch gibt es eine sehr große Gruppe in unserer Gesellschaft, für die diese Errungenschaften der Marktwirtschaft nicht so selbstverständlich sind. Ich spreche hier von den knapp zehn Millionen Menschen mit Behinderung, die es in Deutschland (und in ähnlicher Größenordnung auch in anderen Staaten unserer westlichen Zivilisation) gibt. Das einfache Lesen von Preis- und Produktinformationen im stationären Handel kann für blinde Menschen genauso schwierig, wenn nicht gar unmöglich sein, wie das Erreichen von Produkten in höheren Regalbrettern für Rollstuhlfahrer oder kleingewachsene Personen.
Zudem ist die Barrierefreiheit in Geschäften aber nicht nur ein Thema für Menschen mit Behinderung, sondern genauso für Personen, die mit schweren Einkaufstaschen, Kinderwagen oder Krücken unterwegs sind.
Nun könnte man mit Recht denken, dass das Internet heutzutage eine willkommene Alternative zum Einkauf im stationären Handel bietet. Doch ist auch die Zugänglichkeit des Internets für Menschen mit Behinderung keine Selbstverständlichkeit. Die bildhafte Kommunikation auf Webseiten, die nicht mit einem Alternativtext versehen sind, macht die Navigation und Informationsaufnahme für blinde Menschen extrem schwierig. Wenn man in der Beweglichkeit des Oberkörpers eingeschränkt ist oder einen Tremor hat, ist allein schon die Bedienung einer Computermaus eine Herausforderung.
In Deutschland gibt es laut statistischem Bundesamt ca. zehn Millionen Menschen mit einer sichtbaren oder unsichtbaren Behinderung¹. Diese Personengruppe, die bislang vor allem unter dem Blickwinkel der Versorgung und staatlichen Wohlfahrt gesehen und aus diesem Grund eher als Kostenfaktor wahrgenommen wurde, ist aber viel mehr. Diese Gruppe ist ein aus unterschiedlichen Gründen bislang vollkommen vernachlässigter Markt.
Nun mag es dem einen oder anderen merkwürdig vorkommen, eine Gruppe „bemitleidenswerter Geschöpfe" mit harten kapitalistischen Vokabeln zu konfrontieren. Schließlich wurde gerade durch die Diskussion um das Bundesteilhabegesetz deutlich, wie ungerecht die Welt gegenüber Menschen mit Behinderung doch ist. Wenn es Ihnen, liebe Leserin, lieber Leser, merkwürdig vorkommt, ist das erste Ziel dieses Buches bereits im Begriff, verwirklicht zu werden. Warum sich der Autor erdreistet, scheinbar so wenig Empathie