Gelegenheiten: Eine Tintenklecks-Erzählung
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Über dieses E-Book
Während Miko ihren Eigensinn und ihr Temperament auslebt und Mick versucht seine neue Vaterrolle trotzdem auszufüllen, beschäftigt die beiden ein offener Fall von Micks Freund Phil.
Wird es Mick gelingen den kleinen Wirbelwind unter Kontrolle zu halten und können die beiden dem Inspektor helfen, seinen Fall zu lösen?
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Buchvorschau
Gelegenheiten - Michael T. Köhler
Eifrig tippte Mick seine neue Idee in den Computer.
Als das Telefon neben ihm auf dem Schreibtisch klingelte, war er wenig erfreut.
Er schaute zurück auf den Monitor, atmete tief aus und hob ab.
„Hallo Mick."
„Phil."
„Mick, ich würde mich gern mit Dir im Spoon Café treffen, um über einen Fall zu sprechen. Ich benötige wieder einmal Deinen Rat."
Vom anderen Ende kam nur Schweigen.
„Oh nein. Mick, Du schreibst gerade, oder?"
„Eine brillante Formulierung ist gerade der modernen Kommunikationstechnik zum Opfer gefallen. Die Welt wird sie vermissen…"
„Das tut mir leid, Mick."
„Ja, ja. In einer Stunde ungefähr?"
„Das wäre super."
„Gut, bis dann."
„Ach, Mick, begann Phil noch während er sich setzte, „ich muß Dich wieder einmal um Rat fragen.
Er winkte der Bedienung und bestellte einen Cappuccino.
„Wir haben eine Entführung. Vor drei Tagen wurde der vierjährige Sohn einer Familie entführt, Industrielle."
„Und sie haben sich noch nicht mit Forderungen gemeldet?"
Das Getränk kam und Phil wartete, bis die Bedienung wieder gegangen war.
„Doch das haben sie. Aber die Übergabe ist fehlgeschlagen. Sie müssen uns bemerkt haben oder einfach nur so mißtrauisch gewesen sein."
„Das ist schlecht. Und nun?", erkundigte sich Mick.
„Nun, seither haben sie sich nicht wieder gemeldet."
„Oh. Aber Ihr geht davon aus, daß der Junge noch lebt?"
„Sagen wir, ich hoffe es. Zumindest wurde keine Leiche gefunden und es ist ja anzunehmen, daß die Entführer dafür sorgen würden, daß man sie findet."
„In der Tat. Aber wie kann ich Dir helfen?"
„Siehst Du, Du hast einfach mehr Phantasie. Und da Du ja nun auch Kriminalgeschichten schreibst, habe ich mir gedacht, vielleicht kannst Du Dir die Akte einmal ansehen. Vielleicht siehst Du ja einen Hinweis, der uns nicht aufgefallen ist."
Damit legte er einen Hefter auf den Tisch.
„Das ist eine komplette Kopie. Ich brauche nicht zu erwähnen…"
„…daß ich diese Unterlagen nie erhalten habe. Ist schon klar."
Phils Telefon klingelte. Er sprach kurz.
„Mick, ich muß los. Ein Mordfall. Ruf mich an!"
Schon eilte er los.
Als Mick zu Hause ankam, fand er einige Männer dabei vor, wie sie einen LKW mit Holzteilen entluden.
„Hey, hey. Hallo! Was machen Sie denn da?", rief er und rannte zu ihnen.
„Wir bringen die bestellten Bauteile", antwortete einer der Männer.
„Bauteile? Davon weiß ich nichts."
„Hier, das ist doch Ihre Adresse", der Arbeiter hielt ihm ein Bestellformular entgegen.
„Ja, schon aber…"
„Und ist das Ihre Unterschrift?", der Mann tippte auf das untere Ende des Dokuments.
Micks Augen wurden groß. Ohne zu antworten rannte er zum Haus. Kaum daß er es betreten hatte rief er laut: „Miko!"
Er fand sie im Wohnzimmer im Sessel sitzend und in einem seiner Bücher lesend vor. Mit der Hand nach draußen deutend fragte er aufgeregt: „Miko. Was bitte ist das da draußen?"
Unschuldig sah sie auf.
„Das wird mein Dojo."
„Bitte?!"
„Mein Trainingsraum. Du willst doch nicht, daß ich hier im Wohnzimmer übe?"
„Miko! Da war meine Unterschrift unter der Bestellung. Kannst Du mir mal erklären, wie das sein kann?"
Mit vollkommener Selbstverständlichkeit antwortete sie: „Ohne Unterschrift wollten die nicht liefern."
Fassungslos sah er sie an.
„Du hast meine Unterschrift einfach so gefälscht?!"
„Die ist nun wirklich nicht schwer, Tintenklecks. Was bist Du denn nur so aufgeregt?"
„Miko! Du fälschst meine Unterschrift, Du bestellst ein…ein Dojo und das ganze wahrscheinlich auch noch mit meiner Kreditkarte. Da soll ich ruhig bleiben?"
Sie lächelte ihn nur an.
„Du solltest Deinen Kreditrahmen mal erhöhen. Ich mußte tatsächlich die Bestellung auf zwei Karten aufsplitten."
„Auf zwei…Die zweite Karte ist nur für Auslandsreisen."
„Ja, hab ich gemerkt. Die Gebühren, die sie gleich auf Dein Konto aufgeschlagen haben, sind ja wirklich Wucher."
Wütend warf er den Hefter in seiner Hand auf den Tisch.
„Du hast Dich in mein Online-Konto der Karte gehackt?!"
Mikos Interesse war von ihm zu dem Hefter gewechselt.
„Was ist das?"
„Fallunterlagen von, Phil", antwortete