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Reflexionen - Spiegelbilder meiner Seele: Gedichte eines Jahrzehnts (2001-2013)
Reflexionen - Spiegelbilder meiner Seele: Gedichte eines Jahrzehnts (2001-2013)
Reflexionen - Spiegelbilder meiner Seele: Gedichte eines Jahrzehnts (2001-2013)
eBook612 Seiten3 Stunden

Reflexionen - Spiegelbilder meiner Seele: Gedichte eines Jahrzehnts (2001-2013)

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Über dieses E-Book

Vor Ihnen liegt ein Gedichtband, dem ich den Namen "Reflexionen - Spiegelbilder meiner Seele" gegeben habe. Ausgewählte Gedichte eines Jahrzehnts (2001-2013) stelle ich Ihnen darin vor.
Meine Erlebnisse, Eindrücke, Gedanken, alles was mich bewegt, wird in mir wie in einem Prisma gebrochen, verstärkt und reflektiert in Worten wiedergegeben.
Es hilft mir, mich und die Welt ein wenig besser zu verstehen.
Gleich Fotografie, ist jedes Gedicht eine Momentaufnahme und so entstehen Bilder gemalt mit den Farben der Worte.
Gegliedert nach Themenbereichen hoffe ich, es den Leserinnen und Lesern leichter zu machen, Gedichte auszuwählen, die sie vielleicht in verschiedensten Lebenssituationen besonders ansprechen könnten.
Sicher ist nie eine ganz klare Trennung möglich. Manchmal kann es sein, dass ein Gedicht innerhalb eines Themenkomplexes erscheint, aber gleichzeitig
auch Inhalte da sind, die es zuließen, es unter einer anderen Überschrift einzuordnen.
In der Regel wurden die Gedichte den jeweiligen Bereichen zeitlich versetzt zugeordnet. So kann erkennbar werden, wie zum Beispiel ähnlich
geartete Schwerpunkte, der voranschreitenden Zeit geschuldet, unter einem neuen Blickwinkel betrachtet wurden.
In einzelnen Fällen, in denen es sinnvoll erscheint, wird bewußt von dieser Regel abgewichen.
Bei dem Gedicht, das besonders zur Einführung in eine Thematik oder zu deren Abschluss geeignet erscheint, spielt der Entstehungszeitpunkt eine untergeordnete Rolle.
Zwei Erzählstränge wollen durch dieses Buch leiten, einer der Worte und einer der Bilder.
Wenngleich beide manchmal scheinbar konträre Aussagen beinhalten, haben sie doch eines gemeinsam, es sind Geschichten aus meinem Leben.
Für mich war, ist und bleibt es ein Abenteuer, andere Menschen in meine Welt eintauchen zu lassen. Dazu lädt das Buch alle Interessierten ein.
Ich gebe mich Ihnen preis und freue mich über jede Spur, die ich in Menschen hinterlasse.
Ihr Rainer Ehritt
SpracheDeutsch
Herausgebertredition
Erscheinungsdatum23. Apr. 2018
ISBN9783746917825
Reflexionen - Spiegelbilder meiner Seele: Gedichte eines Jahrzehnts (2001-2013)

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    Buchvorschau

    Reflexionen - Spiegelbilder meiner Seele - Dr. Rainer Ehritt

    Einführung

    Liebe Leserin, lieber Leser,

    vor Ihnen liegt ein Gedichtband, dem ich den Namen, „Reflexionen - Spiegelbilder meiner Seele" gegeben habe.

    Ausgewählte Gedichte eines Jahrzehnts (2001 bis 2013) stelle ich Ihnen darin vor.

    Meine Erlebnisse, Eindrücke, Gedanken, alles was mich bewegt, wird in mir wie in einem Prisma gebrochen, verstärkt und reflektiert in Worten wiedergegeben. Es hilft mir, mich und die Welt ein wenig besser zu verstehen. Gleich Fotografien ist jedes Gedicht eine Momentaufnahme dieser Gefühle, Erlebnisse, der Freude und des Leides, aller Facetten meines Seins im Augenblick des Schreibens.

    Sie sind Bilder, gemalt mit den Farben der Worte.

    Mit der Ordnung nach Themenbereichen hoffe ich, es Ihnen leichter zu machen Gedichte auszuwählen, die sie vielleicht in verschiedensten Lebenssituationen besonders ansprechen könnten.

    Sicher ist nie eine ganz klare Trennung möglich und so kann es sein, dass ein Gedicht innerhalb eines Themenkomplexes erscheint aber gleichzeitig auch Inhalte da sind, die es zuließen es unter einer anderen Überschrift einzuordnen.

    In der Regel wurden die Gedichte den jeweiligen Bereichen zeitlich versetzt zugeordnet, auf dass erkennbar wird, wie ich zum Beispiel ähnlich geartete Schwerpunkte, der voranschreitenden Zeit geschuldet, unter einem neuen Blickwinkel betrachtete.

    In einzelnen Fällen, in denen es sinnvoll erscheint, weiche ich bewusst von dieser Regel ab.

    Wenn ich überzeugt bin, ein Gedicht ist besonders zur Einführung in eine Thematik oder zu deren Abschluss geeignet, spielt der Entstehungszeitpunkt eine untergeordnete Rolle.

    Schauen Sie einfach hinein, lesen Sie hier und da und lassen Sie sich überraschen.

    Zwei Erzählstränge wollen Sie durch dieses Buch leiten, einer der Worte und einer der Bilder

    Folgen Sie der Spur der Worte. Folgen Sie der Spur der Bilder. Wenngleich beide manchmal scheinbar konträre Aussagen beinhalten haben sie doch eines gemeinsam, es sind Geschichten aus meinem Leben. Für mich war, ist und bleibt es ein Abenteuer, andere Menschen in meine Welt eintauchen zu lassen.

    Vielleicht entdecken Sie Parallelen zu Ihren eigenen Überlegungen, vielleicht erschließt sich Ihnen ein fremder Gedanke, vielleicht erfreuen Sie sich an den Bildern. Ich lade Sie ein, mit mir durch diese Zeit meines Lebens zu spazieren, und sich von dem einen oder anderen Vers oder auch Bild berühren zu lassen. Ich gebe mich Ihnen preis, freue mich über jede Spur die ich in Ihnen hinterlasse und wünsche Ihnen eine interessante und bedenkenswerte Lesezeit.

    Ihr Rainer Ehritt

    Ein Stück Papier

    Ein Stück Papier was ist das schon?

    Darauf geschmiert mit Mühe ein paar Zeilen.

    Nicht große Kunst, für jeden was,

    oder wo Gedanken lange verweilen.

    Vielleicht ein Wort das die Seele bewegt,

    gemischt mit Erinnerungen an frühere Tage.

    Vielleicht ein Traum der im Gedächtnis blieb,

    nach dessen Ausgang ich bis heute frage.

    Manchmal will ich mir mein Herz ausschütten,

    nur so für mich, ohne Zuhörerschaft.

    Und manchmal sollt`s helfen, die Gedanken zu ordnen,

    bevor das Vergessen sie dahingerafft.

    So schreib ich auf die Wort gewordenen Tränen,

    versteck in den Zeilen mein Lachen und Glück,

    bekämpf` meine Ängste, verrat mir mein Sehnen,

    und hol mir ein Teil meines Lebens zurück.

    Ein Stück Papier und ich darauf,

    die Lupe, durch die ich mich vorher nie sah.

    Ein Stück Papier drückt Seele aus;

    nie käm` ich ohne es mir je so nah.

    ***

    April 2007

    - Gedanken zum Schreiben -

    Worte

    Hätten meine Worte die Kraft von Tönen,

    wären meine Verse eindringlich wie eine Melodie.

    Stiegen sie hoch wie Klänge zum Himmel,

    wär` jedes Gedicht eine Symphonie.

    Brauchtet nur zu lauschen, würdet verstehen,

    ohn` dass jemand den Inhalt bedenkt.

    Bewegte auf direktem Wege die Herzen,

    was sonst durch Interpretation eingeschränkt.

    Hätten meine Worte die Farbe von Bildern,

    malt` ich mit ihnen einen nie endenden Traum.

    Mein Schreibstift wäre mein Pinsel,

    setzt` mit jeder Zeile einen Farbtupfer in den Raum.

    Deckte zu die Trauer auf Erden,

    Betrachter würde sofort verstehn.

    Leben ist laut, ist vielfältig, ist fröhlich,

    mit jedem Reim malt` ich die Welt uns schön.

    Wären meine Worte wie Strahlen der Sonne,

    glitzernd und gleißend mit nie endender Kraft,

    brächten sie Hoffnung in trauernde Herzen,

    wären leuchtende Inseln in dunkler Nacht.

    Wären Wegweiser in düsteren Stunden,

    Leuchtfeuer, das fremde Gestade erhellt,

    ließe Eis in Beziehungen schmelzen,

    keiner blieb` einsam auf sich gestellt.

    Lauscht meinen Gedichten wie Liedern,

    lasst euer Gefühl urteilen, wie ihr sie versteht.

    Schließt die Augen, lauscht der Sprache Gemälde,

    nehmt wahr die Wärme, die ich hineingelegt.

    ***

    Juli 2002

    In uns Menschen sind viele

    Facetten des

    Menschseins vereinigt.

    Die Grenzen verschwimmen

    und doch habe ich versucht,

    Grenzen zu ziehen.

    Was sonst vielleicht ein

    Durcheinander wortgewordener

    Gefühle wäre,

    gewinnt so an Klarheit.

    Zuallererst bin ich, wie so viele,

    ein suchender Mensch.

    Der

    suchende

    Mensch

    Fragen an Gott

    Flehend gen Himmel die Hände gereckt,

    Gebete der Gläubigen mit Wünschen vermessen.

    Schweigen nur, Antwort fehlt.

    Gott, hast Du uns Menschen vergessen?

    Seit uralten Zeiten um Vergebung barmend,

    Platz schaffen für neues Sündigen.

    Unfähig bisher, aus Schaden zu lernen.

    Gott, solltest Du uns nicht bald entmündigen?

    Der erste Sündenfall war nur Beginn,

    setzt sich seitdem fort in unseligen Taten.

    Hinaus gejagt aus dem Paradies.

    Gott, hast Du uns Menschen damals verraten?

    Wir führen Kriege ohne Zahl,

    Blut ist eine billige Ware.

    Geben oft Glauben als Beweggrund an.

    Gott, war dieses Alibi gewollte Gabe?

    Wir zerstören die Welt, bedrohen uns selbst,

    nichts scheint den Übermut zu mindern.

    In der Bibel jede passende Antwort ich find`.

    Gott, könntest Du nicht einschreiten, das alles verhindern?

    Wir bauen Raketen, betraten den Mond,

    überschreiten immer neue Grenzen.

    Doch Hunger zu beseitigen, scheinen wir nicht gewillt.

    Gott, willst auch Du das Thema schwänzen?

    Wenn missbraucht werden Kinder,

    wenn junges Leben vergeht,

    Gewalt gegen Schwache ist allgegenwärtig.

    Gott, wieso hast Du dich einfach weggedreht?

    Absolute Wahrheit ist uns nicht vergönnt,

    Du lässt uns oft in die Irre laufen.

    Leid ist der Preis, den wir zahlen müssen.

    Gott, warum lässt Du zu, dass wir unsere Seele verkaufen?

    Du Gott, der Du allmächtig bist,

    hast Du`s denn vorher nicht erkannt,

    welch zwiespältiges Wesen Du einst erschufst,

    als Du uns formtest mit Deiner Hand?

    Oder musstest auch Du Dich, menschengleich,

    mit beschränktem Wissen bescheiden?

    Wusstest nicht, wie das Unternehmen ausgehn würd`,

    fehlte Dir die Macht, um die wir Dich beneiden?

    Gott, meinst Du nicht, es sei an der Zeit,

    in dieser Welt ein neues Zeichen zu setzen.

    Klar erkennbar für jedermann,

    auf dass wir aufhören, die Welt zu verletzen.

    Erneuere den Bund, der schon lang geschlossen,

    tritt wieder ein in unser Leben,

    schick` nicht Vertretung, komme selber vorbei,

    nur dann werden Menschen unseliges Tun aufgeben.

    ***

    August 2001

    Lüge und Wahrheit

    Was ist Wahrheit, was ist Lüge?

    Wie können wir eines vom anderen trennen?

    Was der eine als Wahrheit versteht,

    könnt` der andere schon eine Lüge nennen.

    Richter werden zu Angeklagten,

    Angeklagte schwingen sich auf zu Richtern.

    Wer schafft seine Interpretation durchzusetzen,

    wird belohnt mit zustimmenden Gesichtern.

    Wir drechseln an unseren Geschichten,

    bis wir sie selber glauben,

    wir wiederholen unsere Lügen so oft,

    bis sie den Schlaf uns nicht mehr rauben.

    Sie müssen schlüssig sein und bündig;

    Ecken und Kanten schleifen wir rund.

    Wir tarnen unsere Lügen immer besser,

    und legen sie als Wahrheit in anderer Mund.

    Wir machen in Bildern Geschehnisse sichtbar,

    tragen sie als unsere Wahrheit in die Welt.

    Generationen, die das Damals nicht kannten,

    prägen wir, dass nur unsere Wahrheit ihnen einfällt.

    Irgendwann ist es dann soweit,

    gelingt uns, eine neue Wahrheit zu gebären,

    tragen sie als Botschaft in alle Herzen,

    um unseren Verfehlungen Absolution zu gewähren.

    Dann wird Lüge in Lettern gemeißelt,

    wird mit Druckerschwärze koloriert,

    wird zur anerkannten Wahrheit der Mehrheit,

    die kritische Stimmen nur noch als Lüge registriert.

    ***

    März 2003

    - die Sicht der Dinge -

    Kausalität

    Wann versinken wir in unserer Seele Leiden,

    ergeben uns in des Schicksals Lauf?

    Wann lassen wir uns nur noch treiben,

    stirbt die Hoffnung, geben wir auf?

    Wenn wir Verführern Glauben schenken,

    uns von ihnen betören lassen,

    wenn wir unser Gewissen verraten,

    werden wir uns einst dafür selber hassen.

    Wenn wir Glück verwechseln mit Reichtum,

    Freundschaft durch Abhängigkeit ersetzen,

    wenn wir verhärten unsere Herzen,

    uns und andere im Innern verletzen.

    Wenn für Besitz wir unsere Seele verkaufen,

    keine Nächstenliebe mehr kennen,

    wenn wir Menschlichkeit gegen Geld eintauschen,

    wir den Predigern des Mammon nachrennen.

    Wenn wir Kinder und Frauen erniedrigen,

    dass Gewalt sie lässt verstummen,

    wenn wir sie als rechtlos betrachten,

    sind am Ende wir die Dummen.

    Wenn wir ständig uns selbst überschätzen,

    niemals fremden Rat annehmen,

    wenn wir meinen, alles zu überblicken,

    werden wir irgendwann allein dastehen.

    Wenn wir die Wahrheit kennen,

    doch unsere Lügen uns nicht eingestehen,

    wenn wir verraten unsere Ideale,

    wird Selbstachtung unwiederbringlich vergehen.

    Wenn Vertrauen wir verloren haben,

    nur noch von Angst beherrscht werden,

    wenn wir hassen, was wir einst liebten,

    könnt`s uns jede Freude verwehren.

    Wenn wir keinen Ausweg mehr finden,

    es für uns keine Perspektive gibt,

    wenn wir meinen, alles versucht zu haben,

    hat die Resignation uns besiegt.

    Wenn wir aufhören, uns zu wehren,

    müde und niedergeschlagen sind,

    wenn wir den Glauben an uns verlieren,

    ist es vom Ende der Beginn.

    Dann versinken wir in unserer Seele Leiden,

    ergeben uns in des Schicksals Lauf.

    Dann lassen wir uns nur noch treiben,

    stirbt die Hoffnung, geben wir auf.

    ***

    März 2003

    Wie oft

    Wie oft versuchtest Du, mich zu erreichen?

    Zu oft hab` ich nicht auf Deine Stimme gehört.

    Wie oft stelltest Du zum Guten mir die Weichen?

    So oft hab` ich gebotene Chance zerstört.

    Wie oft wolltest Du Dein Licht entzünden?

    Zu lang` ließ ich es nicht in meine Dunkelheit hinein.

    Wie oft hörte ich die Worte, die mich mit Dir verbinden?

    Zu schwer fiel`s mir, von Deiner Hand gelenkt zu sein.

    Wie oft zeigtest Du mir, wer der Herr ist?

    Zu selten bemühte ich mich, die Zeichen zu verstehn.

    Wie oft hast Du meine Liebe vermisst?

    Zu häufig ließ ich Dich unbeachtet vorübergehn.

    Wie oft räumtest Du Steine von meinen Wegen?

    Zu langsam ging mir manchmal alles voran.

    Wie oft gabst Du unbemerkt mir Deinen Segen?

    Zu oft nahm ich ihn als Selbstverständlichkeit an.

    Wie oft ließest Du mich Deine Zuneigung spüren?

    Zu selten war ich bereit, Dich dafür zu ehren.

    Wie oft vergabst Du mir, wenn ich mich ließ verführen?

    Zu lange dauerte es bis ich mich ließ bekehren.

    Wie oft bewiesest Du im Handeln Deine Gegenwart?

    Zu blind war ich, die Fügungen zu erkennen.

    Wie oft hast Du an Eingebungen nicht gespart?

    Zu hochmütig war ich, die wahre Quelle mir zu nennen.

    Wie oft traf Deine Stimme auf meine tauben Ohren?

    Zu oft ließ ich Deinen Ruf nicht in mich dringen.

    Wie oft versuchtest Du mir, zu raten, seit ich geboren?

    Zu häufig verwarf ich`s aus Dummheit im täglichen Ringen.

    Wie oft muss ich im Gebet mich an Dich wenden?

    Zu viele Fragen sind noch unbeantwortet in mir.

    Wie oft muss ich Dir meine Verfehlungen bekennen,

    bis ich Deine Gegenwart in allen Dingen spür`?

    ***

    Juni 2003

    Wo warst Du?

    Eisen schiebt sich ineinander,

    Leben zerknüllt wie Pergamentpapier.

    Schuld wird Menschen aufgeladen,

    Kinderseelen nehmen Schaden.

    Gott, wo warst Du, warum nicht hier?

    Junge Mütter müssen sterben,

    Kinder bleiben allein zurück.

    Eltern, die sich jahrelang grämen,

    Männer, die sich ihrer Gefühle schämen.

    Gott, wo warst Du, gönntest Du nicht das Glück?

    Missachtet werden Deine Gebote,

    dumm scheint, der sich daran hält.

    Führen auf eine Maskerade,

    sind uns für keine Lüge zu schade.

    Gott, wo warst Du, als die Dunkelheit kam in die Welt?

    Ehen drohen, zu zerbrechen,

    Glaube, der im Zweifel versinkt.

    Leere Worte, die nichts sagen,

    Menschen, die nicht einzugreifen wagen.

    Gott, wo bist Du, wenn Einigung misslingt?

    Konjunktur haben die Despoten,

    Erfolg berechnet sich nach Quoten,

    Grausamkeit, lustvoll präsentiert,

    erstarrtes Herz, das nicht mehr friert.

    Gott, wo warst Du, als wir unsere Seelen bedrohten?

    Recht mit Blut in den Staub geschrieben,

    keiner mehr die Wahrheit kennt.

    Rechtfertigung, allein durch Schuldzuweisung,

    Terror, als Mittel zur Seligpreisung.

    Gott, wo bist Du, wenn Menschlichkeit verbrennt?

    Hoffnung führt ins Ungewisse,

    menschliches Treibgut spült an den Strand.

    Hungernde klopfen an manche Türe,

    täglich gebrochen tausende Schwüre.

    Gott, wo bist Du, wenn Dir all das bekannt?

    Tiere leiden bis sie sterben,

    werden gequält oft ohne Not.

    Was zu viel ist wird vernichtet,

    Blicke nur auf Kosten und Profit gerichtet.

    Gott, wo bist Du, warum schützt Du sie nicht, per Gebot?

    Manche an der Welt verzweifeln,

    stellen dann Fragen ganz vermessen.

    Hätten gern die Hoffnung genährt,

    dass ihre Gebete werden erhört.

    Gott, wo bist Du, hast Du uns denn ganz vergessen?

    ***

    August 2004

    Wohin?

    Ich war satt und mich plagte Hunger,

    ich hatt` zu trinken, doch mich dürstete arg.

    Ich stand im Licht und in mir war`s dunkel,

    ich war ein „Reicher", der seine Armut verbarg.

    Ich sucht` nach Gewinn und hatt` schon verloren,

    ich genoss den Erfolg, der Leere schuf.

    Ich sah mit Augen, die sehend blind waren,

    ich hörte mit Ohren alles, nur nicht den einen Ruf.

    Ich vergoss Tränen über Ungerechtigkeiten,

    ich schlich vorbei, wenn ich sie in meiner Nähe sah.

    Ich bemühte den Verstand, alles abzuwägen,

    ich verschloss mein Herz, das so verletzlich war.

    Ich ließ meine Seele nicht in mir frei atmen,

    ich unterdrückte alles, was nicht der Norm entsprach.

    Ich wollt` mich nicht abheben von der schweigenden Mehrheit,

    ich versteckte Gefühle, bis etwas in mir zerbrach.

    Ich schrieb auf, um selbst zu verstehen,

    ich riss aus der Stummheit die Worte hervor.

    Ich folgte einer Sehnsucht, inneren Frieden zu finden,

    ich nähme selbst hin, wenn man mich hielte für einen Tor.

    Ich höre Gedanken, die voll Zweifel ich aufschreib`,

    ich fühl` meine Zweifel als seelische Qual.

    Ich frag` mich so oft: „Was ist noch da draußen?"

    Ich habe Angst, träfe ich erneut die falsche Wahl.

    ***

    August 2005

    - Wohin wende ich mich? -

    Was ist aus uns geworden?

    Was ist aus uns geworden,

    jenseits unserer Kinderzeit?

    Als von Fantasie wir uns ließen leiten,

    für eine bessere Welt wir wollten streiten.

    Wann haben wir unsere Ziele entweiht?

    Was ist aus uns geworden,

    seitdem erloschen ist die Flamme der Jugend?

    Der Zukunft entgegen mit offenen Armen,

    dem Alten entsagen, ohne Erbarmen.

    Warum ergaben wir uns althergebrachter Tugend?

    Was ist aus uns geworden,

    seitdem wir uns ewige Liebe geschworen?

    Gemeinsam dem Schicksal die Stirne bieten,

    im Bunde der Ehe ihren Fortbestand hüten.

    Wie oft ging die Liebe schon dabei verloren?

    Was ist aus uns geworden,

    dass wir Visionen gegen Bürgerlichkeit tauschen?

    Besitzstand, den wir wie Mühlsteine tragen,

    Angst, dass wir kaum noch laut zu atmen wagen.

    Wieso wollen wir nur noch fremder Meinung lauschen?

    Was ist aus uns geworden,

    seitdem wir keinen Ausweg mehr finden?

    Wir versichern unser Leben für sehr viel Geld,

    als ob ein Stück Papier es uns erhält.

    Wie konnten wir uns an solche Nichtigkeiten binden?

    Was ist aus uns geworden,

    seitdem wir Gott zwischen Steuererklärungen suchen?

    Wir sind zerrissen zwischen Zweifel und Glauben,

    die Realität uns die Zuversicht will rauben.

    Warum treffen wir Entscheidungen, die wir verfluchen?

    Was ist aus uns geworden,

    wenn wir stehen hier, reich, doch mit leeren Händen?

    Wir schütten zu mit Belanglosigkeiten innere Leere,

    dass nur kein Moment des Nachdenkens mehr wäre.

    Warum lassen wir zu, dass unsere Träume so enden?

    ***

    August 2006

    - nach Musical „Hair" -

    Blasphemie

    Gott, so sagt man, sei der Schöpfer allen Lebens,

    aber lebt Gott wie wir es verstehn?

    Gott sei ewig, so sucht man uns zu erklären,

    wie kann Er dann wissen, was es heißt zu vergehn?

    Hat Gott jemals Hunger verspürt,

    wie kann der mit uns fühlen, der das Brennen nicht kennt?

    Kennt Gott die sexuelle Begierde,

    die Er uns mit der Schaffung von Mann und Frau geschenkt?

    Gegen wen könnte Gott sündigen,

    wie einfach ist es, wenn man sich selbst in den Mittelpunkt stellt?

    Was ist für Gott Maßstab, was Kontrolle,

    nach denen Er sein Handeln wählt?

    Wie kann Gott einen Sünder richten,

    wenn für Ihn nie die Versuchung zu sündigen bestand?

    Wie kann Er das Böse richten,

    kommt nicht alles aus Seiner Hand?

    Worin besteht Gottes herausragende Leistung,

    wenn Er doch ein Allmächtiger ist?

    Wie sehr musste Er sich jemals mühen,

    der, der nie eines anderen Hilfe vermisst?

    Fühlte Gott sich jemals einsam,

    oder war das der Grund, dass Er uns schuf?

    Braucht Gott für sich ein Echo,

    indem wir lauthals lobpreisen Seinen Ruf?

    Suchte Gott jemals eine Toilette,

    jenseits unserer Welt aus Werden und Vergehn?

    War in Ihm jemals das Gefühl der Angst,

    wenn nicht, wie kann Er den, der sich fürchtet, verstehn?

    Wohin zielt Gottes wahres Verlangen,

    wenn jeden Wunsch Er sich mühelos kann erfülln?

    Worauf ist Gott noch immer

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