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Der letzte Dollar: Zukunfts-Konferenz
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eBook310 Seiten3 Stunden

Der letzte Dollar: Zukunfts-Konferenz

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Über dieses E-Book

Dieser Roman bietet tiefgründige Unterhaltung - eine Quelle voller Inspiration. Man wird im Herzen berührt. Es geht um Zukunft. Um die eigene Zukunft! Und um die Frage: Können wir Menschen auf diesem Planeten überleben, wenn wir so weiter machen wie bisher?
Markus J. J. Jenni zeigt in seiner außergewöhnlichen «Liebes-Geschichte» auf, warum ein radikales Umdenken heute so dringend not-wendig ist. Was Sie in diesem Roman lesen, betrifft das Leben eines jeden Einzelnen von uns. Auch unser Gesellschafts- und Wirtschaftssystem. Die Botschaft des Autors ist klar: Selbstbestimmung durch Selbsterkenntnis, statt Fremdbestimmung durch «fake-news»!

Maria, eine junge Italienerin engagiert sich politisch für die Umwelt. Sie wurde für die «Grüne Partei Italiens» an die Zukunfts-Konferenz in Paris delegiert. Dort begegnet sie Tom, einem steinreichen Mann in den besten Jahren, quasi in «Geheimer Mission». Er soll herausfinden, wie die Elite der Hochfinanz auf den dringend nötigen Bewusstseinswandel in der Welt reagieren soll. Die Frage, die uns alle beschäftigt: Sind die weltweiten Demonstrationen «Fridays for future» gefährlich für unsere Gesellschaft und für das Wirtschaftssystem oder vielleicht eine einzigartige Chance?

Der Roman ermöglicht einen Blick hinter die Kulissen. Er beleuchtet, wie Zukunft entstehen kann. Eine Zukunft, die jeder Einzelne von uns jeden Tag aktiv mitgestaltet. Und er schildert, warum «Zukunft» nicht mehr alleine mit Geld bezahlt werden kann - auch nicht mit dem letzten Dollar.

«Die Konzeptidee ist gut durchdacht. Sie geht an die Wurzeln der derzeitigen Situation! Diese Art der Mitteilung ist eine besonders feinfühlige. Der Aufbau ist klar und kreativ! Das Buch ist spannend und zieht den Leser in die Thematik hinein. Er wird mit der derzeitigen Situation konfrontiert und zur Suche nach eigenen Lösungen motiviert - positiv und immer aufbauend!»
Mag. Klaus Moser, Teamleiter
SpracheDeutsch
Herausgebertredition
Erscheinungsdatum24. Sept. 2020
ISBN9783347152915
Der letzte Dollar: Zukunfts-Konferenz

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    Buchvorschau

    Der letzte Dollar - Markus J. J. Jenni

    Vorwort – Warum ich diesen Roman geschrieben habe

    Die Menschen erleben gerade ein ungewöhnliches Erwachen. Nein, dieses Mal ist es nicht aufgrund einer neuen Finanzkrise oder der Weltpolitik. Es ist ein Erwachen voller Schrecken, wie nach einem intensiven, schweisstreibenden Traum. Ein Traum, der uns noch lange nach dem Aufwachen innerlich bewegt. Jeder hat das schon einmal erlebt.

    Für die Medien ist es das zentrale Thema geworden. So schnell wie bei anderen „Sensationen" wird es nicht wieder aus den Schlagzeilen verschwinden.

    Im Jahr 2020 zwang ein bisher unbekanntes Virus die Menschheit zu einem höchst aussergewöhnlichen «Lockdown»! Die gesamte Welt-Wirtschaft, Regierungen, Schulen und Universitäten sowie die Bewohner dieser Erde müssen sich nun plötzlich mit einem „Monster" (lat.: monstrum = Mahnendes Zeichen), der Umweltzerstörung und dem damit verbundenen Klimawandel befassen – ob einem das nun passt oder nicht.

    Selbst die ewig Gestrigen werden radikal umdenken müssen!

    Die Wissenschaft kennt die Situation schon lange. Sie hat seit Jahren davor gewarnt. Doch erst jetzt ist sie durch die allgegenwärtigen Schlagzeilen in den Medien der Allgemeinheit deutlich bewusst geworden. Alles und Jeder ist von diesem bedrohlichen Grossereignis betroffen. Angst macht sich breit. Nur wenige selbsternannte Besserwisser ignorieren diese bedrohliche Tatsache noch. Oder streiten sie als «Fake-News» ab.

    Kreative Köpfe hingegen erkennen in diesem Zusammenhang auch Chancen. Der Klimawandel und die inzwischen höchst gefährlich gewordene Umweltverschmutzung wurden definitiv von uns Menschen mit-verursacht. Die Situation scheint lebensbedrohlich zu sein. Ist sie auch. Für uns Alle! Die Folgen sind schon bei jedem Einzelnen von uns angekommen. Nicht nur etwa vor unserer Haustür. Nein, sie haben sich bereits in unseren Küchen, Wohn- und Schlafzimmern einquartiert.

    Diese alarmierende Tatsache betrifft nicht nur unser eigenes Leben, sondern insbesondere das Leben unserer Nachkommen. Das haben auch die Kids begriffen.

    Sie rebellieren und machen einen Aufstand. Sie protestieren. Sie wollen gehört werden. Deshalb mischen sie sich ein. Um die nötige Aufmerksamkeit zu erhalten, schwänzen sie jeden Freitag die Schule – und protestieren. Es sind Hunderttausende – rund um den Erdball. Ihr Motto: „Fridays for future." Ihnen gehört die Zukunft! Sie haben starke Argumente, die für sie sprechen! Sie wollen die Reichen und Mächtigen erreichen.

    Das scheint ihnen gelungen zu sein. Wird das die Zukunft in Richtung einer wieder gesunden und besseren Welt ändern? Es besteht berechtigte Hoffnung. Den Kopf in den Sand zu stecken oder mutlos zu resignieren wird in diesem konkreten Fall keine Option sein. Für keinen von uns. Das „Monster" droht uns nämlich schon sehr bald zu verschlingen. Nochmals: Uns Alle! Der Roman, „Zukunfts-Konferenz– Der letzte Dollar" ist in diesem Kontext entstanden. Es könnte nämlich sehr wohl schon bald auch Ihr letzter Dollar sein

    Markus J. J. Jenni

    Kapitel 1

    Reise nach Paris

    „Wohin gehst du?", fragte die Mutter ihre Tochter Maria. Diese kam gerade mit ihrem Koffer die geschwungene Holztreppe im Haus herunter.

    „Mama, ich habe dir doch schon mehrmals gesagt, dass ich von meiner Partei Federazione dei Verdi – Grüne Partei Italiens – zur Zukunfts-Konferenz in Paris delegiert worden bin." Die Mutter dachte einen Augenblick nach.

    „Oh, ja, du hast mir davon erzählt. Wie schnell doch die Zeit vorbei geht. Wann reist du ab?" Maria blickte zur alten Pendel-Uhr im Wohnzimmer.

    „In etwa 10 Minuten werde ich von Antonio mit seinem neuen 'Wasserstoff'-Auto abgeholt. Er bringt mich zum Hauptbahnhof."

    Die Mutter schaute Maria voller Erstaunen an:

    „Wäre es nicht besser, mit dem Flugzeug zu reisen? Die Reisezeit wäre doch viel kürzer und du hättest es bequemer."

    „Ja, ja, Mama, das stimmt schon, aber ich achte bewusst auf meinen ‚Ökologischen-Fussabdruck’ und da schneidet die Bahn deutlich besser ab, als eine Reise mit dem Flugzeug", gab Maria mit grosser Überzeugung zurück.

    „Ich wollte vor meiner Abreise aber noch ein paar Minuten Zeit mit dir verbringen, Mama."

    Maria war eine bildhübsche und sensible Frau im Alter von etwas über 30 Jahren. Ihr Äusseres entsprach einer typischen Italienerin. Nicht besonders gross, schlank mit einer guten Figur. Ihre Haare waren von Natur aus dunkelbraun, so wie auch ihre grossen, runden Augen. Ihr ganz besonderes Lächeln vermochte nicht nur das männliche Geschlecht zu verzaubern. Fast alle Menschen fühlten sich angenehm von Marias schöner Ausstrahlung angezogen. Wenn sie lächelte, erstrahlten ihre schneeweissen Zähne. Ein feiner Kontrast zu ihrem eher dunklen Teint, der ihre feminine Ausstrahlung noch faszinierender machte.

    „Ich habe ein komisches Gefühl im Bauch. Irgendetwas Bedeutendes wird geschehen. Ausser in Rom, war ich ja noch nie in einer so grossen Stadt wie Paris", sagte sie fast flüsternd.

    „Freust du dich denn nicht?", fragte die Mutter einfühlsam.

    „Doch, doch, aber wenn ich schon an einer für unsere Zukunft so bedeutungsvollen Konferenz teilnehmen darf, bin ich natürlich etwas aufgeregt. Und, wie gesagt, ich habe ein sonderbares Gefühl"

    „Mach dir keine Sorgen. Du bist jung und hübsch und du verfügst über einen gesunden Menschenverstand. Mach es einfach wie bisher: Höre auf die Stimme deines Herzens und nutze deinen Verstand. Dann wird alles gut"

    Nach einer kurzen Pause fuhr sie schmunzelnd fort: „Aber vergiss nicht, meine liebe Tochter, Paris ist auch die Stadt der Liebe."

    Maria wohnte gemeinsam mit ihrer Mutter am Rande der schmucken Stadt Tivoli in einem älteren, von einem Blumen- und Gemüsegarten umgebenen Haus.

    Es zieht viele Besucher nach Tivoli und das liegt vor allem daran, dass sich hier die berühmte ‚Villa d'Este‘ befindet. Der beeindruckende Bau ist aber nur eine der vielen Sehenswürdigkeiten. Der Name Tivoli wurde an manchen Orten auf dieser Welt zum Synonym für Vergnügungsparks – vielleicht weil diese Stadt so viel Vergnügen bereitet, wenn man ihre einzigartigen Sehenswürdigkeiten besucht?

    Ihr Vater hatte das Haus von seinen Eltern geerbt. Maria liebte ihren Vater. Er war zum Leidwesen aller viel zu früh an einer von den Ärzten nicht klar definierter Krankheit gestorben. Vor seinem Tod arbeitete er über viele Jahre in einem Agrobetrieb – einer „Gemüse-Fabrik", wie er seinen Arbeitsplatz nannte. In riesigen Gewächshäusern wurde dort nach neuester Technik Gemüse im Intensiv-Anbau produziert. Dabei wurden in grossen Mengen Insektizide, Herbizide, Fungizide und weitere Unkrautvernichter – oder besser gesagt: Mitkraut-Gifte – eingesetzt.

    Vertreter der Lieferanten dieser 'Gift-Cocktails', die Firmen Bayer (Deutschland), Monsanto (USA) und Syngenta (Schweiz), sandten zwar regelmässig Kontrolleure zwecks Überprüfung der Anwendungsvorschriften in das Unternehmen, aber dass dies dennoch ein hoch gefährlicher und gesundheitsschädigender Job war, wussten alle.

    Die Mitarbeiter mussten in weissen Schutzanzügen, Gummi-Handschuhen, Stiefeln und Gesichtsmasken arbeiten. Der Lohn für diese schmutzige und gefährliche Arbeit war allerdings gering. Darum arbeitete der Vater zusätzlich noch auf einem privaten Weinberg. Auch dort wurden grosszügig „Schädlingsbekämpfungsmittel eingesetzt. Wahrscheinlich hatte er sich beim Ausbringen der verschiedenen „Pflanzenschutzmittel vergiftet. In Frankreich war das bei vielen Weinbauern, welche ihre Pflanzen mit solchen Mittel besprüht hatten, vorgekommen. Natürlich wollte das der Arbeitgeber nicht wahrhaben. Und die Hersteller dieser umweltschädlichen Produkte schon überhaupt nicht. Und als schliesslich die Versicherung den Tod von Marias Vaters nicht als ‚Betriebsunfall’ anerkennen wollte, galt es für die Lieferanten dieser Umweltgifte als bewiesen, dass nicht sie am Tod von Marias Vater schuld waren.

    Geschwister hatte Maria keine. So blieben sie und ihre Mutter allein zurück und lebten mit ihrem alten Mischlingshund „Cäsar" gemeinsam in ihrem Haus. Die Mutter erhielt eine bescheidene Betriebs-Rente und zusätzlich eine kleine Witwen-Rente vom Staat. Nebenbei verdiente sie sich noch etwas durch den Verkauf von frischem Gemüse und Obst dazu, das sie im eigenen Garten anbaute. Einmal pro Woche war Markttag. Maria half ihrer Mutter neben ihrer politischen Tätigkeit so gut es ging. Zum Glück hatte ihr Vater schon damals den eigenen Garten nach biologischen Grundsätzen aufgebaut.

    Also keine synthetischen Gifte – weder im Boden noch auf den Pflanzen. So konnte die Biodiversität erhalten bleiben. Hier, in diesem „Bio-Paradies", wie Maria und ihre Mutter ihren Garten nannten, hörte man noch die Insekten summen. Man entdeckte immer wieder bunte Schmetterlinge. Allerlei Vogelarten zwitscherten um die Wette. Die Erde war krümelig und roch gesund. Es war jedes Mal ein freudiges Erlebnis, wenn so frisches Gemüse direkt aus dem Garten auf den Tisch kam. Mutter und Tochter empfanden Dankbarkeit für dieses wertvolle Erbe. Biodiversität war in diesem Garten also immer ein Thema. Denn auch Maria und ihre Mutter wussten, dass 'Unkräuter' im Grunde genommen MitKräuter sind, Pflanzen, deren Rolle im Netzwerk der Natur und deren Vorzüge für uns Menschen einfach noch nicht bekannt sind.

    Der Respekt ihres Vaters zur Natur und gegenüber der gesamten Schöpfung hatte Marias Denken schon in ihrer frühen Jugend geprägt. Ihre Liebe für eine gesunde Mit- und Umwelt wurde durch das eigene Beobachten der Flora und Fauna immer stärker.

    Sie studierte an der Universität La Sapienza, auch Universität Rom I genannt, eine der grössten Universitäten Europas und die älteste der Stadt Rom. Sie schloss sie ihr Studium mit einem „Master of Science in Naturwissenschaft mit der Auszeichnung „summa cum laude ab.

    Maria war schon immer eine Frohnatur. Sie lachte viel und verfügte über eine grosse Portion Empathie. Deswegen wurde sie von vielen Menschen geschätzt und geliebt.

    Schon während Ihres Studiums widmete sie sich nebenbei der Politik. Seit zwei Jahren war sie im Vorstand der „Grünen Partei von Italien, der „Federazione dei Verdi, tätig. Sie war eine engagierte, visionäre und zuverlässige Vize-Präsidentin. Jeden Morgen ging sie eine halbe Stunde joggen. Auch heute hatte sie ihr Jogging-Programm bereits absolviert, um sich während der langen bevorstehenden Reise mit der Eisenbahn gut zu fühlen.

    Es klingelte. Antonio war da.

    „Buon giorno Signora, buon giorno Maria. Bist du bereit für deine grosse Reise?", fragte er.

    „Ja, ich komme sofort, rief Maria aus dem Wohnzimmer. Sie nahm ihr Gepäck, blieb dann aber vor ihrer Mutter nochmals stehen. „Mama, ich liebe dich!.

    Dann nahm sie ihre Mutter in die Arme und drückte sie zärtlich an sich.

    „Auf Wiedersehen mein Kind. Alles Gute. Komm gesund wieder", sagte ihre Mutter mit leiser Stimme. Ihre Tränen versuchte sie zu unterdrücken. Sie lächelte.

    Dann fuhren sie los. Unterwegs meinte Antonio:

    „Maria, ich kann nicht wissen, was oder wer dir auf dieser grossen Reise alles begegnen wird. Aber heute Morgen habe ich auf meinem Kalender als 'Spruch des Tages' ein Zitat von Konfuzius gelesen, das möchte ich dir gern mit auf den Weg geben.

    Mir scheint, dass es gut zu deiner anstehenden Reise passt: Es kann dir zwar jemand die Tür öffnen, aber hindurch gehen musst du selbst. Also dann: Viel Glück!"

    Die Reise nach Paris hatte begonnen.

    Kapitel 2

    Begegnung

    Der Business-Jet N123 war soeben vom KennedyAirport in New York gestartet. Das Flugzeug, eine Bombardier Global Express XRS mit mehr als 11‘000 km Reichweite, wurde in der höchstmöglichen Luxusausführung ausgebaut. Normalerweise hat dieser Flugzeugtyp bis zu 19 Sitzplätze. Die N123 war jedoch ein luxuriöses Appartement mit lediglich sieben Sitzplätzen. Dafür gab es zwei Duschen, eine gemütliche Bar und ein „Schlafzimmer" mit einem Doppelbett.

    Im Cockpit sassen zwei erfahrene Berufspiloten. Freddy Moor, der Kapitän, war ein ehemaliger Kampfpilot der US-Army. Der andere, Michael Daniel West, brachte langjährige Erfahrung als Linienpilot bei „AA", der US-Amerikanischen Fluggesellschaft, mit.

    Sie waren mit einem Spitzengehalt bei der Eigentümerin des Jets – einer der grössten Privat-Banken in New York – angestellt. An Bord waren auch zwei charmante Stewardessen. Beide trugen den schwarzen Gurt im Judo.

    Thomas Archibald Teyler, von dem wir später noch einiges erfahren werden, war der Besitzer der Bank, der das Flugzeug gehörte. Von seinen Freunden wurde er Tom genannt. Er, sein langjähriger PrivatSekretär, John Meyer und seine beiden Leibwächter, Ralf Mosimann und Antony McKee sassen im luxuriös eingerichteten Salon der Maschine. Sie waren die einzigen Passagiere auf dem Flug New York – Paris.

    Tom war der Sohn des Bankiers, Mister Henry P. Teyler. Dieser feierte vor wenigen Wochen seinen 95. Geburtstag. Er hatte sich im Alter von 90 Jahren von allen Geschäften zurückgezogen.

    Tom hatte schon vor einiger Zeit Schritt für Schritt die komplexen Geschäfte seines Vaters übernommen. Nun verbrachte er viele Tage des Jahres in seinem Business-Jet.

    Er war unverheiratet. „Keine Zeit für ein Eheleben", pflegte er zu sagen. Sein Alter sah man ihm nicht an. Man hätte ihn auf Ende 50 geschätzt, obwohl er tatsächlich bereits auf die 70 zuging. Als angesehener Banker und einer der reichsten Junggesellen der Welt war er trotz – oder vielleicht auch gerade wegen seines Alters – immer noch Schwarm und Hoffnung für viele junge und ältere Damen.

    Tom war ein gutaussehender Mann. Er hatte einen gebräunten Teint. Die Haare waren schwarzbraun mit grauen Stellen an den Schläfen. Eine sympathische Erscheinung. Er war etwa 1.80 m gross, breitschultrig und schlank. Eine sportliche Erscheinung.

    Wenn immer eine Möglichkeit dazu bestand, trainierte er jeden Tag mit einem speziell für ihn entwickelten Fitnessprogramm.

    „Ich trainiere, um mich körperlich und geistig fit zu halten – und um im Notfall auch mit Entführern kämpfen zu können", liess er seine Freunde oder Geschäftspartner wissen, die ihn auf seine sportliche Figur ansprachen.

    Wenn er hin und wieder zu Hause war, begnügte er sich mit seiner luxuriös eingerichteten 7-Zimmer Penthouse-Wohnung in Battery Park City, im 25. Stock, an bester Lage in New York. Seine Suite befand sich in einem der modernen Gebäude, das der Bank seines Vaters gehörte. Von da aus genoss er eine wunderbare Aussicht über die Stadt und die weite Bay.

    Um den Haushalt kümmerte sich Esmeralda, eine ältere und zuverlässige Dame aus Portugal. Als Stellvertreterin entschied sich Tom für ihre Tochter. Sie war etwas über 40 Jahre alt. Und sie war genau so zuverlässig wie ihre Mutter. Tom schätzte die beiden Frauen auch wegen ihres bescheidenen Auftretens und ihrer absoluten Diskretion. Jedes Jahr verwöhnte er die beiden, indem er ihnen einen Linienflug nach Portugal schenkte.

    Wenn Tom privat Gäste einlud, war Roberto verantwortlich für die Küche. Er war gebürtiger Italiener und ein bei Feinschmeckern bekannter Sternekoch. Sein kleines, aber exklusives Restaurant führte er mitten in New York. Doch sein Etablissement war nur für ausgewählte Gäste geöffnet. Roberto wurde von seinen illustren Gästen auch wegen seiner Diskretion geschätzt. Deshalb wurde er von seiner Kundschaft immer wieder beauftragt, in deren Villen oder auf ihren Yachten für die Bewirtung zu sorgen.

    Tom Teyler schätzte gutes Essen. Ebenso schätzte er erlesene, edle Weine. Und er mochte die entspannenden Stunden am Kaminfeuer in seinem Appartement mit einer Handvoll ausgewählter Freunde. Mit diesen konnte er offen über Gott und die Welt philosophieren – nicht nur über Geld. Allerdings kam das nur selten vor. Sein Vater hatte Tom schon früh beigebracht, wie man im Leben erfolgreich wird und das Geld vermehrt. Dabei verstand er unter dem Begriff „Erfolg", möglichst viel Geld als persönliches Eigentum zu scheffeln – ohne dabei Rücksicht auf Menschen oder die Natur zu nehmen!

    Seinen Reichtum hatte er mit Immobilien-, Kredit-, Börsen- und Goldgeschäften, aber indirekt auch im Waffenhandel und anderen nicht ganz durchsichtigen Geschäften erschaffen. Wie man hinter vorgehaltener Hand erzählte, soll er auch regelmässig in dubiose Geschäfte mit der Mafia und der Vatikanbank verwickelt gewesen sein.

    Das hatte ihm nicht nur Freunde gebracht.

    Sein Sohn, Tom, hingegen bemühte sich zwar stets darum, das Milliarden-Vermögen seines Vaters und dessen Freunden zu vermehren, dabei aber immer die seit 2014 geltenden neuen gesetzlichen Bestimmungen des internationalen Finanzwesens „einigermassen" einzuhalten. In der Branche galt er als integer und glaubwürdig.

    Als „Ein Mann von Wort". Stets korrekt, zuverlässig, respektvoll im Umgang mit seinesgleichen, aber auch mit den einfachen Leuten wie zum Beispiel mit seinen Angestellten und Bediensteten. Darum wurde er wohl mehr geschätzt als sein Vater.

    Wahrscheinlich deshalb war man sich im Syndikat einig geworden, dass er als Vertreter der internationalen Finanzwelt in Paris der Zukunfts-Konferenz beiwohnen sollte.

    Thomas Archibald (Tom) Teyler sollte also im Auftrag des „Gross-Kapitals" bei dieser Konferenz dem Finanzbereich den gebührenden Respekt verschaffen.

    Aber er hatte noch einen anderen Auftrag: Vor allem sollte er Informationen über „aktuelle und zukünftige Trends zurückbringen, damit die kleine Gruppe der „Finanz-Top-Elite besser verstehen könnte, mit welchen dieser Trends man in Zukunft noch mehr Geld verdienen könnte.

    Tom Archibald Teyler war Mitglied in mehreren exklusiven Clubs und Organisationen. Neben dem „Lions-Club", einem internationalen Service-Club, war er auch Mitglied der „Mont Pèlerin Society (MPS)". Das ist ein 1947 von Friedrich von Hayek gegründeter Zusammenschluss von Akademikern, Geschäftsleuten und Journalisten, der das Ziel verfolgt, zukünftige Generationen von wirtschaftsliberalen Ideen zu überzeugen.

    Sie fungiert als zentraler Knotenpunkt neoliberaler Netzwerke.

    Ausserdem war Tom auch ein gern gesehener Gast und Freund der „Bilderberger-Familie". Die BilderbergKonferenzen sind informelle Treffen von einflussreichen Personen aus Wirtschaft, Politik, Militär, Medien, Hochschulen, Hochadel und Geheimdiensten, bei denen Gedanken über aktuelle politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Themen ausgetauscht werden. Wie man vermutete, war er auch Mitglied einer Freimaurerloge.

    Der Business-Jet landete nach knapp sieben Stunden Flugzeit auf dem Flughafen in Paris-Le Bourget. Tom und seine Entourage wurden von einer schwarzen Limousine direkt am Flugzeug abgeholt. Dann fuhren sie zum Hotel Four Seasons George V Paris. Tom war dort ein bekannter und willkommener Gast.

    Das luxuriöse Hotel befindet sich an der Avenue George V im 8th Arrondissement von Paris. Hier wurden die sie bereits erwartet. Als sie aus der Limousine stiegen, wurde Tom vom Hoteldirektor, Monsieur Alex Corman, herzlich begrüsst. Die beiden waren schon lange gute Freunde. Tom liebte es, stets alles unter Kontrolle zu haben und war ein Meister im Vorbereiten von Begegnungen mit wichtigen Persönlichkeiten.

    Alex Corman hatte seinem besonderen Gast dabei schon oft „kleinere Dienste" erwiesen, die Tom sehr zu schätzen wusste.

    Doch manchmal kommt es anders, als man denkt.

    Was Tom Archibald Teyler nämlich zu diesem Zeitpunkt noch nicht wissen konnte, war seine bevorstehende Begegnung mit einer jungen, hoch intelligenten und sehr attraktiven Frau aus Italien. Er würde sie später, hier in Paris bei der Zukunfts-Konferenz, treffen.

    Aber diese junge Italienerin hatte eine gänzlich andere Vorstellung von „Zukunft" als er selbst. Wird diese Begegnung sein Leben grundlegend verändern? Und vielleicht auch unsere Welt?

    Kapitel 3

    Die Zukunftskonferenz

    Der Top-Banker, Tom, sowie auch Maria, die „Grüne", machten sich am Morgen nach ihrer Ankunft in Paris auf den Weg zum Tagungsort. Tom wurde in der schwarzen Hotel-Limousine dorthin gefahren. Maria nahm die Metro. Beide ahnten nicht, was neben dem eigentlichen Zweck ihrer Teilnahme an dieser Konferenz noch Unerwartetes auf sie zukommen würde.

    Das Motto für die Konferenz lautete:

    „ZUKUNFT–

    GESUNDE MENSCHEN

    IN GESUNDER NATUR.

    MIT GESUNDER WIRTSCHAFT!"

    Klar, dachte Maria, über das Leben und die Zukunft nachzudenken oder darüber zu reden, ist für Philosophen und Visionäre immer interessant. Für Wirtschaftsleute und Politiker ist das Thema ‚Zukunft‘ jedoch von entscheidender Bedeutung. Denn Innovationen und die damit verbundenen gesellschaftlichen Veränderungen wie das zum Beispiel durch „Industrie 4.0 (Künstliche Intelligenz, Robotik, etc.) und „Neue Energien der Fall sein wird, setzen langfristige Investitionen und gut geplante politische Aktionen voraus.

    Sie fragte sich, wie das, was nun so plötzlich auf uns alle zukommt, sich für jeden Einzelnen in unserer Gesellschaft auswirken würde. Für die Familie, den Job oder überhaupt für das Leben in dem Land, in dem man wohnte. Welche Konsequenzen dieser Wandel im geschäftlichen Alltag für die vielen Freiberufler und Unternehmer haben und was es für all die Millionen Arbeitnehmer bedeuten würde? Solche Fragen stellen sich wahrscheinlich viele jungen Menschen, wenn sie in die Zukunft blickten. Aber auch Rentner, die sich Sorgen um ihre finanzielle Sicherheit bis zu ihrem Tod machen.

    Wird es in Zukunft überhaupt noch eine Alters-Rente geben?

    Maria beendete ihre Überlegungen, als sie die Treppe zum Kongresszentrum hinaufstieg. Dabei kam ihr der letzte Satz auf der Einladung in den Sinn: „Alles Leben entwickelt sich von oben nach unten und von innen nach aussen – niemals umgekehrt."

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