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DON'T BURN OUT!: Vom Ausbrennen zur persönlichen Vielfalt
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eBook345 Seiten3 Stunden

DON'T BURN OUT!: Vom Ausbrennen zur persönlichen Vielfalt

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Über dieses E-Book

"DON'T BURN OUT" zeigt Ihnen die tiefenpsychologischen Ursachen für mögliche Burn-Outs auf und gibt Ihnen Tipps, sie zu vermeiden, ihnen entgegen zu wirken und neue Wege zu gehen. Konzentriert auf das Wesentliche im Leben, statt die Fälschungen der Welt zu bedienen. Im gewissen Sinne Marketing fürs Ich! Anleitungen zum Vor- statt Nach-Denken. Die wichtigste Botschaft in diesem Buch: Alles, was Sie suchen, ist in Ihnen schon drin!
SpracheDeutsch
Herausgebertredition
Erscheinungsdatum9. Aug. 2016
ISBN9783734542176
DON'T BURN OUT!: Vom Ausbrennen zur persönlichen Vielfalt

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    Buchvorschau

    DON'T BURN OUT! - Jochen Thinius

    1.00 Psychologie für den Arbeitsalltag – praktisch, faktisch, anwendbar!

    Das, wovon dieses Buch handelt, nennt man üblicherweise Leben! Es gibt Betriebs- und Gebrauchsanleitungen für Autos, Kühlschränke, Fernseher und Kaffeemaschinen. Vielleicht ist dieses Buch eine Gebrauchsanleitung für das Leben.

    Zum Leben gehört auch, dass wir in der Unendlichkeit des Kosmos treiben. In diesem Kosmos gibt es ein Staubkorn, dem wir den Namen Erde gegeben haben. Die Wesen, die auf dieser Erde leben, haben sich den Namen Menschen gegeben und verbringen den größten Teil ihrer Zeit damit, sich gegenseitig zu bekämpfen und manchmal sogar umzubringen.

    Noch etwas ist ganz merkwürdig, diese Menschen gehen seit Jahrtausenden davon aus, dass es keine höheren, intelligenteren Wesen in der Unendlichkeit des Kosmos gibt! Man muss sich nur einmal vorstellen, wie es wäre, wenn es in der Tiefe des Universums höher entwickelte Wesen tatsächlich gäbe, die die Erde in Abständen von einigen Hundert oder zehntausend Jahren immer wieder besuchen, um festzustellen, was sich auf der Erde getan hat. Also um zu sehen, ob die Menschen begriffen haben, wie das Leben funktioniert!

    Als ratiogeprägter Mensch fragt man sich immer wieder, ob es richtig ist, wenn von Weisheit oder Lebensgesetzmäßigkeiten die Rede ist, und wir uns immer wieder an östlichen Gurus, Meistern oder an Buddha orientieren. Wir haben doch viel näherliegende Orientierungsfelder: „Zum Beispiel Gott!" Wenn es ihn denn dann so gibt, wie wir uns ihn vorstellen.

    Was wir brauchen, ist im Grunde genommen ein Verhalten, mit dem jeder sofort seine Probleme lösen und Ziele erreichen kann; ohne die tiefen Erkenntnisse meditativer Art östlicher oder abendländischer Prägung. Also ein Modell mit Gesetzmäßigkeiten, das keinerlei Voraussetzung in geschichtlicher, philosophischer oder naturwissenschaftlicher Art fordert! Wo wäre unsere Struktur oder Zivilisation ohne dieses Wissen?

    Es geht nicht um Theorien, nicht um Philosophien mit all ihren wundervollen Diskursen, die viel Streitlust bieten können. Es geht um unser Verhalten. Es geht um das Wesentliche. Zum Wesentlichen folgende Geschichte! Am Seeufer sitzt ein Mann. Er versucht mit seinen Händen Fische zu fangen. Ein Wanderer kommt vorbei und sagt ihm: „Hallo, ich zeige dir, wie man ein Netz knüpft. Damit kann man viel schneller und viel mehr Fische fangen, als nur mit der Hand! Der Mann ist so auf das Wasser und das Fischfangen mit der Hand konzentriert, dass er kaum richtig zuhört. Er sagt, ohne aufzublicken: „Keine Zeit! Ich muss jetzt Fische fangen!

    Vielleicht ein profaner Vergleich, aber irgendwie doch unsere tägliche Realität. Keine Zeit für das Wesentliche. Wir konzentrieren uns lieber auf das Unwesentliche. Es geht um Handeln und Aktivwerden, sofort, im Jetzt und um die Verlängerung des Jetzt in das Soll! Es ist nicht das Wesentliche, sondern das Effektive: Auch das sofortige Handeln kann gesollt oder nicht gesollt sein.

    Wie kommen wir mit einem minimalen Aufwand vom Ist- in den Sollzustand? Was immer wir uns vorstellen, wir können es in Ist und Soll unterteilen; die Frage ist: Sind es materielle und immaterielle Werte oder einfach nur Gegensätze? Das läuft auf den soziologischen Brennpunkt Arbeitszufriedenheit hinaus. Das heißt nichts anderes als, habe ich eine Arbeit, mit der ich zufrieden bin oder nicht? Das Ist kann sein: „Unzufriedenheit, Hartz IV Probleme, Krieg! Das Soll wäre dann: Zufriedenheit, genug Arbeit und Frieden!"

    Dann wäre es auch noch gut, wenn wir diesen Weg vom Ist- zum Sollzustand möglichst schnell und mit wenig Aufwand erreichen. Mit viel Lust, Freude und Humor. Das widerspricht allerdings unserer abendländischen, westlich-christlichen Betrachtungsweise und Erziehung! Richtig arbeiten tut nur der, der ernst ist. Wir sind so geprägt worden, dass wir nur im Schweiße unseres Angesichts unser „Brot" verdienen können!

    Je mehr Anstrengung und Kampf, umso mehr „Brot"! Aber auch in östlichen Weisheitslehren sind Anstrengung, Aufwand und Verzicht oder Leiden wichtige Komponenten. Immer steht dahinter die Idee, wer sich enorm einsetzt und kaputtmacht, wird irgendwann schließlich belohnt!

    Es ist wenig die Rede davon, dass es auch Möglichkeiten gibt, unsere Ziele und Zufriedenheit möglichst ohne viel Aufwand zu erreichen. Unsere Kultur und unsere Erziehung versprechen auf diesem Gebiet nicht viel. Das Ideal des fleißigen Arbeiters und aufopferungsbereiten Machers hat unser christlich-abendländisches Denken geprägt. Wir müssen uns also über Gesetzmäßigkeiten und Abläufe, sowie Vorgehensweisen klar werden! Gesetzmäßigkeiten, die schon immer so waren, so sind und so sein werden. Also so etwas wie den fundamentalen Lebensentwurf? Wenn wir diese Gesetzmäßigkeiten kennen, dann können wir sie anwenden!

    Der Mensch trägt ein zentrales Problem mit sich herum. Sein Problem ist die Wertung und Bewertung. Er ist ständig damit beschäftigt zu urteilen. Was ist gut, was ist böse? Er urteilt über sich selbst, über andere Menschen, über Situationen. Das Interessante daran ist, was für den einen gut ist, ist für den anderen möglicherweise schlecht. Genau so schwierig ist es für uns die Wegstrecke vom Hergebrachten vom Innovativen zu unterschieden. Der Grund: verschiedene Wertmaßstäbe in unserer pluralisierten Gesellschaft.

    Bewertungen sind nicht erforderlich. Was heißt das schon, dieser Umsatz oder dieses Profitergebnis ist gut oder schlecht? Es heißt nur, dass es einem bestimmten Maßstab entspricht oder eben nicht entspricht. Die Wertung führt meistens zu einer Abwärtsspirale und das Aufteilen in Gut und Böse hat nichts mit Naturgesetzen zu tun, sondern mit menschlichen Moralvorstellungen, die sich im Verlauf der Geschichte ändern und auch von Land zu Land unterschiedlich sein können!

    Das Problematische daran ist: Diese Moralvorstellungen produzieren Konflikte! Im Menschen selbst und zwischen den Menschen untereinander. Wir hätten vermutlich kaum Probleme, wenn wir nicht sofort bewerten würden. Die Bewertung ist eine sehr menschliche Eigenschaft; in der Natur gibt es sie nicht! Nur der Mensch hält an Urteilen und Vorurteilen fest. Wenn er behauptet, er schaffe etwas Neues, ist er häufig dabei, seine Vorurteile neu zu sortieren! Dabei spielt das Ego eine große Rolle.

    Das Verurteilen von Menschen, das Festhalten an bekannten Gedankenstrukturen und vielleicht positiven Erinnerungen ist leicht und einfach. Denn würde man dieses Vorgehen aufgeben, dann könnte man seine Mitmenschen, seine Mitarbeiter oder den Nachbarn nicht mehr verurteilen! Dann tritt etwas ganz Erstaunliches ein: Die plötzliche Erkenntnis, ich bin nicht mehr besser als der andere! Denn solange ich böse und schlecht oder gut und böse bewerten kann, und das insbesondere auf Menschen beziehe, so lange bin ich gut! Ich befriedige damit mein Ego! Das gibt ein schönes Gefühl von Überlegenheit! Daraus erwachsen riesige Konflikte und Streitpotenziale!

    Wenn wir also wirklich daran interessiert sind, unsere Probleme zu lösen, unsere Hausaufgaben zu machen, dann müssten wir aufhören, uns auf andere zu konzentrieren und uns um uns selbst kümmern! Wir brauchen die Gelassenheit, wir brauchen den Frieden mit uns selbst und müssen aufhören, die Meinung zu haben, die Welt bestehe aus gut und böse. Solange wir das glauben, wird es ein harmonisches Leben nicht geben!

    C.G. Jung hat diese Zusammenhänge auf eine andere Weise dargestellt: „Die Tugend ist den Menschen gefährlicher als das Laster". Damit ist gemeint, ein tugendhafter Mensch verurteilt stärker als ein lasterhafter und schafft somit automatisch neue Konflikte! Also das Gegenteil von dem, was er beabsichtigt hatte! Andererseits ist sicherlich auch richtig: Keine Gesellschaft funktioniert völlig ohne Moral!

    Wir können aber auch die offene Hand ausstrecken und plötzlich fließen die Dinge. Aber das Eigenartige ist, es gibt immer wieder Leute, die trotzdem an Vorurteilen festhalten, weil sie damit in einer Welt leben, die ihnen bekannt vorkommt!

    Sie wollen im Grunde genommen nur den Konflikt, aber nicht die Lösung! Wenn wir unsere Probleme, in welchem Bereich auch immer, wirklich lösen wollen, dann müssen wir aufhören, die Ursachen bei anderen zu suchen oder zu bewerten. Die Welt ist nicht gut, sie ist nicht schlecht, sie ist das, was sie ist!

    Außerdem bekommen wir immer nur das, was wir denken! Wenn wir denken, es gäbe das Paradies, dann wird es für uns auch da sein. Wenn wir denken, das Leben ist ein Tal der Tränen, dann wird es für uns auch so sein!

    Dieses Buch versucht, die Trennlinie zwischen „Paradies und Tal der Tränen" aufzuzeigen! Hier wird der Mechanismus der Self-Fullfilling-Prophecy wirksam.

    1.01 Hard oder Heart?

    Burn-out! Wenn die Seele brennt und der Körper rebelliert!

    Burn-out, eines der schönsten Modewörter unserer Zeit! In allen Medien und allen Ratgeberzeitschriften und –Büchern zu finden! Um es gleich zu sagen, die Autoren dieses Buches sind davon überzeugt, dass es Burn-out nicht gibt! Es gibt wohl eine leichte, eine mittlere oder schwere Depression. Burn-out ist ein Kaschierungs- und Modewort um „um Gottes Willen!" nicht zugeben zu müssen, dass man psychische Probleme hat!

    Das Wort „Burn-out" gibt es gefühlt seit den 80er Jahren. Wenn es eine leichte Depression ist, ist Burn-out eine Erschöpfungsdepression. Es kann auch ein Syndrom sein. Als Syndrom bezeichnet man ein gleichzeitiges Vorhandensein von verschiedenen Symptomen, die meistens auf ein und die gleiche Ursache zurückzuführen sind. Jedoch ist die Diagnose oft schwierig, weil diese Symptome auf verschiedene Krankheiten hinweisen!

    Es ist eine Zusammenballung von psychosomatischen Symptomen oder wirklichen Störungen. Häufig sind es „nur" Symptome, die sich auf den Monitor des Menschen, das ist der Körper, abbilden. Alle Leiden und alle Krankheiten entstehen im Kopf; genauer gesagt, im Gehirn!

    Das sogenannte Burn-out hat mehrere Phasen. Die erste Phase ist die Alarmphase, dann kommt die Phase des Widerstands. Anschließend die Phase der Erschöpfung und zum Schluss der Rückzug! Mit dem Rückzug beginnt die Depression!

    Abbildung 1: Weg zur Depression

    Depression heißt nichts anderes als „Schranke runter und abschalten"! Biochemisch lässt sich das sicherlich auch so erklären, weil es gleichzeitig verminderte Serotonin-, Dopamin- und Adrenalinausschüttungen im Körper gibt! Inwieweit diese Einflussfaktoren plus der dafür bereitgestellten Medikamente, genannt Psychopharmaka, wirken oder nicht wirken und wie genau diese Abläufe sind, ist immer noch nicht bekannt!

    Was bekannt und sicher ist: „Empirik!" Die hat schon jede mittlere psychosomatische oder psychiatrische Praxis oder auch eine entsprechende Klinik, die festgestellt hat, dass bestimmte Medikamente wirken. Häufig weiß keiner warum! Allen voran das Präparat Fluctin! Fluctin ist ein Antidepressivum, das aus Amerika kommt. In Amerika kam dieses Produkt unter dem Namen Prozac auf den Markt und war zunächst als Schlankheitsmittel konzipiert! Man hat dann festgestellt, in einer Reihe von Versuchen, dass dieses, ursprünglich als Schlankheitsmittel entwickelte Präparat eine gute rezeptorische Wirkung auf die Verbindung von Nervenzellen und die Funktionen von Reizleiterströmen im Gehirn hat!

    Die vorher angesprochenen Phasen können unterschiedlich lang sein! Sie können sich von Phase eins bis Phase vier über mehrere Jahre hinziehen! Jeder Depression und jedem Burn-out liegen Konflikte und Kränkungen zugrunde! Es sind in erster Linie nicht der Stress oder die reine Überlastung, sondern Konflikte in der Beziehung zur Umgebung; in der Arbeit, in der Familie und auch eine fehlende Beziehung zu sich selbst! Sehr häufig sind die sozialen Kontakte reduziert oder total minimiert. Teilweise setzt sich das nicht nur am Arbeitsplatz, sondern auch im privaten Bereich fort. Dass heißt: „Dort ist es der Tatbestand von nicht funktionierenden Ehen und Partnerschaften!"

    Im Grunde genommen handelt es sich um das „Flow-Lebenssystem" wie es Mihály Csíkszentmihályi beschreibt, es geht um Lust oder Unlust! Es geht darum, zu den richtigen Dingen und Zeitpunkten ja oder nein zu sagen! Werden diese Antworten nicht authentisch gegeben, das gilt auch für Antworten an sich selbst, wird es kritisch und die erste Steilvorlage zur Depression kultiviert sich damit!

    Meistens sind diese Menschen überaus ehrgeizig, vergleichen sich immer mit anderen, leben eher vom Haben als vom Sein und erkennen das eigene Maß, was sie selber erfüllen und halten können, nicht! Der Name „Burn-out heißt ja nichts anderes als ausbrennen. Wenn nicht rechtzeitig Holz nachgelegt wird, brennt kein Feuer im Kamin und genauso ist es mit psychischer und seelischer „Nahrung!

    Burn-out ist nicht alleine die Sache von einzelnen Menschen, sondern auch von Unternehmen, Konzernen, Kulturen und Institutionen. Resilienz, also die Selbstheilungskräfte und die Selbstwahrnehmung, stehen dort im Vordergrund und sind dafür entscheidend, wie man gut und mit Glücksgefühlen durchs Leben kommt; also eine Depression vermeidet!

    Das ist nur die halbe Wahrheit, weil der andere Teil der Wahrheit so aussieht, dass Depressionen normal sind und zum Leben gehören! Ich kann kein Glück verspüren, wenn ich das Unglück nicht kenne! Jeder Mensch erlebt im Leben meistens mehrere schwächere oder stärkere Depressionen. Einige kommen damit gut klar und merken das kaum, andere weniger.

    Es geht bei Depressionen immer stark um die Sinnfragen des Lebens: Wer bin ich? Was kann ich? Was kann ich nicht? Was unterscheidet mich von anderen? Was macht mich glücklich und zufrieden? Wozu habe ich Lust und wozu habe ich keine Lust?

    Darüber hinaus ist der ganze Prozess eine Frage der Anpassung! Unser Leben besteht aus fortlaufenden Anpassungsherausforderungen auf unterschiedliche Situationen. Ob im Beruf, in der Familie oder im sozialen Miteinander. Das heißt, jede Veränderung erlebe ich, wenn ich nicht weiß, dass Leben heißt, Veränderung leben zu können, mit Druck und Stress.

    Die Depression kennt kein Alter! Es ist von der Zahl der Depressionserkrankungen her allerdings so, dass sie meistens in der Lebensmitte passieren. Wenn man anfängt, ein Résumé zu ziehen, sich kritische Fragen über sein Lebenskonzept und seinen Lebensentwurf zu stellen, dann entstehen Angstgefühle, manchmal auch Panikattacken! Der eigene Energiepegel sinkt und sinkt und sinkt!

    Es sind die ungelösten Konflikte! Es ist die mangelnde Kohärenz! Damit wird unter anderem gesagt, dass Entscheidungen, die anstehen, getroffen werden müssen! Die Autoren dieses Buches sagen dazu: „Lieber mal eine falsche Entscheidung, als gar keine Entscheidung!" Denn die Entscheidungen, die wir vor uns herdribbeln, verursachen Stress und ziehen Energie ab! Meistens sind es partnerschaftliche Konflikte oder die Bedingungen am Arbeitsplatz!

    Es gibt neun Lebensbereiche: Beruf, Familie, Partnerschaft, Gesundheit, soziale Kontakte, Individualität, Hobby, Glauben und Spiritualität! Der Mensch ist ein holistisches Wesen, holistisch bedeutet ganzheitlich. D. h. er möchte von allem viel haben und möglichst gleich viel! Wir glauben auch immer, dass wir ein ganz besonderes Recht darauf haben, dass es uns gut geht! Wir wollen überall mit hoch angefüllten „Inhaltskonten" dieser Lebensbereiche vor anderen dastehen! Das vertreten wir auch dann gerne noch, wenn das alles nicht mehr in Ordnung ist. Und wenn es nicht mehr in Ordnung ist, befinden wir uns nicht in Balance. Denn nur wenn diese Ansprüche erfüllt werden, ist unser Leben in Balance!

    Abbildung 2: Mensch

    Die Frage ist immer: „Lebe ich oder funktioniere ich?" Leben heißt wählen und aussuchen können! Wir können immer wählen und aussuchen! Nur häufig sind wir nicht bereit, den Preis zu bezahlen!

    Die Autoren dieses Buches coachen häufig Vorstände und Geschäftsleitungen, die bei beruflichen Schwierigkeiten gerne anführen, dass sie ihren Job und den Standort, insbesondere den privaten Standort, nicht aufgeben können, weil das Haus so schön sei, die Kinder auf einer guten Schule seien und so weiter und sofort.

    Alles schön und gut, aber in solchen Fällen kann man nur sagen: Du kannst dein Leben ändern! Du kannst deine unerträglichen Drucksituation im Job ändern! Du musst nur bereit sein, den Preis zu zahlen! Der Preis besteht darin, dass die Kinder die Schule wechseln müssen und man in einer anderen Stadt, vielleicht ein anderes, aber auch ebenso schönes Haus findet!

    Die Konflikte im privaten Bereich stehen an erster Stelle und, wie schon vorher gesagt, sie sind eher meistens nicht eine Überforderung, sondern es sind entweder falsche, fehlende oder konfliktbeladene Kontakte. Das heißt, wir müssen regelmäßig überprüfen: Tun uns unsere Freunde gut? Wie ist das Verhältnis zu unseren Partnerinnen und Partnern? Wie viel Leute habe ich in meinem Freundeskreis, die nichts anderes sind, als „Energiesauger" und von meinem Energiekonto laufend abheben?

    Die vorher dargestellten Phasen entwickeln sich, wie schon ausgeführt, über mehrere Jahre. Die Alarm- und Widerstandsphase ist sehr stark gekennzeichnet von „Grübelzwängen", auch wächst der Widerstand in diesen Situationen! Es wird durch Ablenkungsverhalten und auch durch ein höheres Arbeitstempo, versucht, den Beweis anzutreten, dass man immer noch der ist, der man sein will oder als der man gesehen werden will. Gleichzeitig steigen Gereiztheit und Aggressionen!

    Burn-out gibt es nicht nur bei Einzelpersonen, sondern auch in vielen Unternehmen. Besonders in den Unternehmen, die nach dem Motto „Tod auf Raten geführt werden. Ich denke, jedem sind diese Fälle in Deutschland bekannt. Das sind die Unternehmen, die heute schon pleite sind, es meistens nur noch nicht wissen oder wissen wollen! Hier geht es auch darum, Diskussionen zu vermeiden und keine Entscheidungen zu treffen! Die Unternehmensleitung handelt häufig nach dem Motto „Cover your ass! (Rette deinen Hintern!). Wie kriege ich es hin, dass ich noch bis zu meiner vorzeitigen Pensionierung mit 57 in diesem Job bleibe und nach mir die Sintflut?

    Wir müssen erkennen, dass es kein gesundes Leben in einem falschen Leben geben kann! Dann können wir etwas verändern und unser Glück und eine umfassende Gesundheit optimieren! Vor allem auch kultivieren!

    Stress gab es schon immer! Nicht nur in diesem, auch im letzten und vorletzten Jahrhundert! Ich kann mich aus meiner Lehrzeit noch genau daran erinnern, dass der Pförtner der ESSO-Raffinerie in Hamburg-Harburg seinerzeit regelmäßig Stress hatte. Nämlich einmal pro Woche am Freitag, wenn die Essensmarken für die darauffolgende Woche ausgegeben wurden. Ansonsten war für ihn die Arbeit übersichtlich und der schöne Blick, aus der Pförtnerloge heraus, ungetrübt!

    1.02 Selbst ist die Frau! Selbst ist der Mann!

    Fremdbestimmung und Selbstbestimmung.

    Unser Selbstwert und unser Selbstgefühl sind von der Gesellschaft abhängig und werden durch sie determiniert. Wir machen unseren Wert vom Haben abhängig und weniger vom Sein: „Mein Haus, mein Boot, mein Auto, meine Frau!"

    Wir sind davon überzeugt, dass Krankheiten und deren Heilung von außen kommen und auch von außen kuriert werden müssen. Deshalb gehen wir zum Arzt, machen Urlaub oder gehen in eine Therapie, ganz nach dem Motto: „Mach mir das weg, aber bitte schnell!"

    Dabei bleiben eigene Erfolgserlebnisse wie die Selbstheilung, die Salutogenese, aus. Die ist dringend erforderlich für die Stärkung unseres Selbstbewusstseins, weil wir damit erkennen, dass wir es selbst in der Hand haben, ob wir uns gesund oder krank fühlen. Das geringe Selbstbewusstsein

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