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Der Stress A(E)ffekt
Der Stress A(E)ffekt
Der Stress A(E)ffekt
eBook255 Seiten2 Stunden

Der Stress A(E)ffekt

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Über dieses E-Book

Die Kraft des Lebens nutzt ein System.
Tief in Ihnen hat sie den Drang zum Überleben verankert.

Das Überlebenssystem.
Vergessen, unmöglich. Abschalten, nicht vorgesehen.

Stress - eine Routine der Natur, zur Sicherung Ihres Seins.
So wie die Routine Ihres Herzschlags oder Ihrer Atmung.

Dieses Buch soll Sie zum Nachdenken anregen, Ihnen die Möglichkeit eröffnen, die Perspektive zu dem, was Sie als Stress zu kennen glauben, zu wechseln.

Ungewohnt anders, amüsant, provokant, nachdenklich stimmend.

Mit Kurzgeschichten über das Denken, Handeln, Wahrnehmen und die Kommunikation.

Ein Buch, das Spuren hinterlässt.
SpracheDeutsch
Herausgebertredition
Erscheinungsdatum1. Juli 2014
ISBN9783849588137
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    Buchvorschau

    Der Stress A(E)ffekt - R. Böhm

    Kapitel 1

    Der Stress Effekt

    Nacktes Leben

    Abendstimmung bricht über die üppige Landschaft herein, die einem weichen, grünen Teppich gleich sich bis tief in den Horizont erstreckt. Vereinzelt ragen Bäume aus dem scheinbar endlosen Plateau. Ihre Kronen wirken wie flache Dächer aus ineinander geschwungenen Ästen.

    Hohes Gras beugt sich sacht den lauen Luftzügen des ausklingenden Tages. Das Weiß der zuvor so gleißenden Tagessonne ist bereits in das beruhigende Orange des Sonnenuntergangs übergegangen. Der Tag entdämmert.

    Steinige Aufwürfe und Felsbrocken unterbrechen das satte Grün der Ebene, kündigen den Beginn einer Hügelkette zur Linken an, die nach einigen Metern mit einer stetig ansteigenden, zerklüfteten Felswand verschmilzt. In geringer Höhe offenbart sich in ihr eine beinahe runde Öffnung, ohne Zweifel eine Höhle.

    Vor ihrem Eingang ist ein kleiner Vorsprung gelegen, einer Aussichtsplattform ähnlich, von der blickend sich das erhabene Panorama der Steppe bis in eine vermeintliche Unendlichkeit entfaltet.

    Ab und an trägt der Wind Fetzen eines leisen Wimmerns aus dem Inneren der von der Natur geschaffenen Zuflucht.

    Nahe des behaglichen Feuers sitzt Era auf dem Boden, den Rücken an die steinige Wand gelehnt.

    In ihren Armen hält sie ein kleines Bündel, presst es zärtlich gegen ihre Brust. Sie stillt.

    Ihre dunklen Augen spiegeln das rot gelbe Züngeln der kleinen Flammen, die flackernd auf den in der Feuerstelle brennenden Scheiten tanzen und so ein bizarres Schattenspiel an die Höhlenwände werfen.

    Selig streichelt ihr leuchtender Blick über den kleinen Körper in ihren Armen.

    Die wulstigen Lippen des breiten Mundes haben sich zu einem andauernden Lächeln geformt.

    Die beiden sind eins in ihrem kargen Unterschlupf, eine der Wiegen der Menschheit.

    Unsere Zukunft.

    Der leise Gesang einiger Vögel, der irgendwo in der Weite der Ebene das anmutige Farbspiel der voranschreitenden Dämmerung begleitet, verliert sich schließlich in einem Flüstern. Stille will sich wie eine behagliche Decke über die geschäftige Unrast des Tages legen und ihr Einhalt gebieten.

    Ein bedrohliches Brüllen hindert sie an ihrem Vorhaben.

    Der Tod kündigt sein Kommen an, daran lässt das kehlige Rollen keinen Zweifel.

    Aus dem Dunkel des Höhleneingangs tritt ein zunächst nur schemenhafter Umriss.

    Der Körper wirkt gedrungen, leicht nach vorn gebeugt.

    Das schützend über den Oberkörper gehängte Tierleder bedeckt noch die Hälfte der massigen Oberschenkel.

    In den Händen am Ende seiner überlangen Arme hält er etwas, das wie ein Speer aussieht.

    Sein breiter Nacken bietet den Halt für den klobigen Kopf mit der flachen Schädeldecke.

    Borstiges Haar, dick und widerspenstig, hängt von dort bis auf die kraftvoll wirkenden Schultern herab.

    Die Augen liegen weit zurück, geschützt in tiefen Höhlen, über die sich die massige Stirnplatte nach vorne wie ein Dach ausgebildet hat.

    Stechenden Augen.

    So als wollten sie ein Loch in die Dämmerung bohren, stieren sie in die Richtung, aus der das Brüllen und Knurren kommt.

    Einem Blasebalg gleich blähen sich die Flügel seiner breiten Nase auf und fallen kurz darauf wieder ein.

    Auf und ab, im Takt des sich dazu hebenden und senkenden Brustkorbes. Unaufhörlich inhaliert er den Geruch der Steppe.

    Aus dem Dickicht des wildwüchsigen Bartes treten nur die dicken Lippen seines Mundes hervor.

    Gespitzt, als stimme er eine lautlose Melodie an.

    Wie elektrisiert richten sich die Haare auf seinen Unterarmen auf, ähnlich dem Nackenfell eines die Lefzen hoch ziehenden und Zähne fletschenden Hundes.

    Sein Körper spricht ebenso wie das Brüllen eine klare Sprache.

    Ich bin hier! Ich warte!

    Sein Herz rast, hämmert in irrwitzigem Takt bis in seinen Hals. Es treibt eine Flut von Hormonen in seine Adern, schießt pures Dope durch seinen Körper und bringt so sein Blut nahezu zum Kochen.

    Salzige Perlen sammeln sich auf der massigen Stirn, finden sich auf seiner ledrigen Haut zu einem dünnen Film zusammen, um ihm ausgleichende Abkühlung zu verschaffen.

    Verflogen sind die Erinnerungen an gestern, als er mit Era und seinem Kind zur nahe gelegenen Wasserstelle unterwegs war, dort wo die üppige Flora ihren süßen Duft verströmte.

    Sich in Gedanken zu verlieren, würde ihn langsam und unterlegen machen und so nimmt er den Tanz der Mücken, die ihn in der Abenddämmerung umschwirren, längst nicht mehr wahr.

    Seine Augen tasten, wie durch eine Röhre blickend, Zentimeter um Zentimeter der Steppe ab.

    Jetzt muss er sich auf all seine Sinne verlassen.

    Es geht um das nackte Überleben.

    Angestrengt lauscht er nach dem verräterischen Knacken kleiner Zweige, die unter der Last des massigen Körpers der sich anschleichenden Bestie zerbrechen. Verschwunden, der stechende Schmerz in seiner rechten Fußsohle, sich um den Einstich des Dornes ausbreitend, auf den er gestern trat.

    Er braucht nun seine ganze Kraft für den unvermeidlich bevorstehenden Kampf.

    Und er muss schnell sein.

    Keine Zeit für Gedanken, für Erinnerungen.

    Keine Zeit für Schmerzen.

    Ein heißes Fauchen zerreißt die beinahe gespenstig wirkende Stille.

    Es ist näher, sehr viel näher.

    Am Fuße des schroffen Felsens taucht der gewaltige Schatten des geduckt schleichenden Jägers auf.

    Die mächtigen Pranken sind mit riesigen Krallen bewaffnet.

    Unter dem in der Dämmerung anmutig schimmernden Fell bewegen sich die riesigen Muskelstränge wie kleine Wogen in seichter Brandung.

    Ein furchteinflößend kraftvoller Körper.

    Majestätische Urgewalt.

    Der Kopf wird durch die beiden gigantischen Reißzähne, die Säbeln gleich links und rechts aus dem Maul stoßen, dominiert.

    Mit scheinbar graziler Leichtigkeit hechtet das gewaltige Tier auf die vor der Höhle befindliche Felsplatte.

    Dann stehen sie sich gegenüber, fixieren sich mit ihren Blicken, messen einander.

    Das rhythmische Pochen seiner Halsschlagadern lässt die berauschende Wirkung des Adrenalins erahnen, während sich seine Finger in den Speerschaft zu graben scheinen.

    In vorsichtigen Bewegungen beschreiben beide einen weit ausholenden Bogen umeinander, so als durchschritten sie eine festgelegte Zeremonie.

    Der Totentanz.

    Die Bestie setzt zum Sprung an.

    Der mit dem gedrungenen Kopf und dem Speer in seinen großen Händen wirft sich ihr entgegen.

    Er brüllt laut und tief und er stößt zu.

    Kraftvoll, explosiv.

    Und wieder und wieder, wie in Trance.

    Das Fauchen des Tigers vermischt sich mit dem markerschütternden Schreien des Langarmigen.

    Sein Name ist Ur.

    In der Ferne ist der leise Gesang der Vögel längst verstummt. Eine unheimliche Lähmung hält die Ebene fest umgriffen.

    Alles scheint erstarrt - abwartend, lauernd.

    Gespannt auf das, was nach dem Brüllen und Fauchen passieren wird.

    Reine Routine

    Stress

    Was mag Ur gefühlt haben?

    Was mag durch seinen Kopf gegangen sein? Begann sein Kampf ums Überleben schon beim ersten Brüllen des Säbelzahntigers oder erst viel später, als er den Geruch des Raubtieres aufnahm, die Bestie sich nähern sah?

    Hat Ur geahnt oder gar gewusst, was kommen wird?

    Eins aber ohne Zweifel, Ur hatte Stress.

    Die Evolution treibt zwei Spezies gegeneinander.

    Das ist ihr Weg, die Reinheit zu sichern und für eine natürliche Auslese zu sorgen. So hat sie jede Art fortentwickelt, sie sich anpassen lassen in Größe und Gestalt. Was nicht bestehen konnte, starb aus.

    Die Kraft des Lebens hat ein System.

    Tief verwurzelt im Triebhaften hat sie den Drang zum Überleben verankert.

    Das Überlebenssystem.

    Vergessen, unmöglich. Abschalten, nicht vorgesehen.

    Stress ist eine Routine der Natur.

    Mit nur einem einzigen Ziel. Überleben - zur Sicherung der Art!

    Noch heute funktioniert dies unverändert.

    Auf der Zeitachse der Evolution war Ur gestern und wir, seine Erben, sind heute.

    Viel Zeit ist nicht vergangen.

    Die Evolution kreierte ein perfektes System, welchem die Menschheit ihren Fortbestand bis zum heutigen Tage zu verdanken hat. Das grundlegende Prinzip darin ist der Kampf.

    Es hat selbst dem kleinen Bündel in Eras Armen das Überleben ermöglicht, da die Natur unzertrennliche Bande zwischen beiden knüpfte und Era so zur unaufhörlichen Bereitschaft anhielt, das schutzlose Wesen zu verteidigen.

    Mit ihrem Leben, wenn es hätte sein müssen.

    Ur und Era hätten nicht überleben können, wenn sie sich dem vermeintlichen Druck von Stress hingegeben hätten. In Ihrer Welt stellte der Kampf eine Selbstverständlichkeit dar, jeden Tag aufs Neue. Und so war es das Überstehen ihrer Art, was der Evolution ermöglichte, dass wir noch heute sind.

    Ein schweres Erbe, das wir antraten, stehen wir doch in der Verantwortung, unseren nachfolgenden Generationen eben dies und all das bis hier Erreichte an sie weiter geben zu können. Das ist unsere Bestimmung, die die Evolution uns als Gegenleistung für unser Sein abverlangt.

    Das Leben an sich ist eine Herausforderung, der Sie sich stellen müssen, so wie Ur und Era es taten. Die Natur folgt einem simplen aber wirkungsvollen Prinzip. Sie begründete das bislang uneingeschränkt funktionelle Regelwerk der Bestenauslese, indem sie eine Abhängigkeit zwischen allen existenten Lebensformen schuf. Ohne Wasser kein Leben, weder in sich selbst, noch an Land oder in der Luft.

    Die Erde bietet natürliche Ressourcen, die die Grundlage für alles Vorkommen darstellen. Unterschiedlichste Lebensformen, die nicht nur eigenes Fortbestehen beanspruchen, sondern gleichsam auch das Überleben anderer Arten sichern. Als Nahrung. Dieses Prinzip könnte nach menschlichen Werten als unmoralisch, gnadenlos und grausam bezeichnet werden, doch angesichts der Tatsache, dass unsere Spezies lediglich eine von zigtausenden, völlig unterschiedlichen Varianten von Leben auf diesem Planeten begründet und das evolutionäre Prinzip für alle gleichermaßen Gültigkeit besitzt, ist diese Wertung nur eine Einzelmeinung.

    Der Mensch thront herrschend über den anderen Arten dieser Erde und hat sich so diesem Kreislauf vorerst entzogen; zu Lebzeiten stellt er keine Nahrung mehr dar. Dennoch wird er niemals das grundlegende Regelwerk der Natur zu umgehen wissen.

    Völlig gleichgültig, wie groß seine Anstrengungen und die daraus resultierenden, vermeintlichen Fortschritte auch sein mögen. Ob er genetisch manipuliert oder künstlich erschafft, das Prinzip des Lebens wird er nicht durchbrechen, weil er seine Herkunft nicht zu leugnen vermag, stellt er selbst doch lediglich eines der vielen wundervollen Ergebnisse der Evolution dar. Er wird atmen, essen und trinken müssen, den Beginn seines Seins setzt die Geburt, ob auf natürlichem Wege oder aus dem Reagenzglas, und der Tod wird ihm das unvermeidliche Ende setzen.

    Die uns umgebende Natur schafft die Grundlage für das Leben und jedes einzelne selbst muss sich den täglichen Herausforderungen stellen. Was diesen nicht gewachsen ist, vergeht und schafft so Platz für anderes, für neues Dasein. Auf diese Weise entwickelte sich die Vielfalt der Arten, starben Rassen aus und neue begründeten ihren Anspruch. Lange schon überdauernde passten sich an, veränderten sich, um in den Neuerungen des sich stets im Wandel befindlichen Lebensraums bestehen zu können.

    Die einzige Moral, die die Menschheit bei ihrer fortwährenden Anpassung zugrunde legte, bestand im natürlichen Egoismus des Überlebenswillens. Wir wurden die besten im Kampf gegen Gefahren, in der Durchführung der Jagd und schließlich brauchten wir nicht einmal mehr diese, um unsere Beute zu erlegen. Heute züchten wir und bauen an, friedfertig anmutende Bilder eines vermeintlichen Ackerbauers und Viehzüchters. Die Realität aber sieht anders aus. Noch immer kämpfen wir, untereinander, gegeneinander, manchmal miteinander.

    Homo sapiens militaris.

    Nun, da wir nicht mehr ständig auf der Jagd und gleichsam auf der Hut vor uns Jagenden sein müssen und unser tägliches Brot in Warenfächern unweit unserer Behausung zur Abholung bereit steht, haben sich andere Gefahren begründet. Die meisten davon finden ihre Ursache in dem Menschen selbst.

    Der Preis, den wir für den Tausch der vom Säbelzahntiger ausgehenden Gefahren gegen eigens geschaffene bezahlen, ist der, dass das Überlebenssystem nun vornehmlich von dem täglichen Miteinander, egal ob Arbeit, Familie oder Freizeitvergnügen, gefordert wird.

    Bestehen wird nur, wer sich dem stellt.

    Und doch besitzen Sie heute die eine wahrhafte Möglichkeit, die Ur niemals vergönnt war. Sie haben die Wahl, die Freiheit der Entscheidung. Sie könnten sich vielen Situationen entziehen, die für Sie Stress bedeuten, dazu bedarf es oft nur des Willens. Sie müssen nicht jeden Kampf aufnehmen. Dies aber stellt nicht auch gleichsam eine Zusicherung auf ein zukünftig kampfloses Leben dar.

    Doch trotz dieser einen Möglichkeit, dieser einen Wahl, werden Sie sich manchmal selbst im Weg stehen und so wird gerade Ihr Verstand es sein, Ihre innere Stimme, die Sie zu den Waffen ruft, Sie in den Graben treibt um dort in vorderster Front auf den Feind zu lauern, den Angriff erwartend und zum Gegenschlag bereit.

    William Shakespeare gelingt die Umschreibung der Gestalt des zum Kampfe Bereiten in vorzüglichen Worten – eine einzigartig kunstvolle Offenbarung der Symptome von Stress in seiner urtümlichsten Form.

    Noch einmal stürmt, noch einmal, lieben Freunde!

    Sonst füllt mit toten Englischen die Mauer!

    Im Frieden kann so wohl nichts einen Mann

    Als Milde und bescheidne Stille kleiden,

    Doch bläst des Krieges Wetter euch ins Ohr,

    Dann ahmt dem Tiger nach in seinem Tun;

    Spannt eure Sehnen, ruft das Blut herbei,

    Entstellt die liebliche Natur mit Wut,

    Dann leiht dem Auge einen Schreckensblick

    Und laßt es durch des Hauptes Bollwerk spähn

    Wie ehernes Geschütz; die Braue schatt es

    So furchtbarlich, wie ein zerfreßner Fels

    Weit vorhängt über seinen schwachen Fuß,

    Vom wilden, wüsten Ozean umwühlt.

    Nun knirscht die Zähne, schwellt die Nüstern auf,

    Den Atem hemmt, spannt alle Lebensgeister

    Zur vollen Höh! - Auf, Englische von Adel!

    (Heinrich V., The Life of Henry the Fifth, 3. Akt, 1. Szene)

    Stress ist eine natürliche Routine, die die Evolution in uns verankert hat, so wie die Routine, dass unser Herz schlägt, unser Auge sieht, unser Ohr hört, unsere Nase riecht und unsere Lunge atmet.

    Im Laufe der Zeit aber lernten wir uns zu verschätzen.

    Das, was wir als natürliche Hilfe werten sollten, nehmen wir oft als belastend und erdrückend wahr.

    Um die Routine zu verstehen, muss man um das wissen, was in uns geschieht, wenn sie uns aufrüttelt. Erst dann werden wir ihre Systematik wieder richtig schätzen. Schließlich verdanken wir ihr unser Sein.

    Das Ziel ist uns bekannt. Überleben.

    Aber wie bewerkstelligt die Routine Stress dies nun, im wahrsten Sinne des Wortes doppeldeutig zu verstehen, im Einzelnen?

    Sie verrichtet ihre Arbeit unverändert im menschlichen Körper. Nach wie vor jagt sie pures Dope in Form körpereigener Hormone, wie Adrenalin und Noradrenalin, durch Ihre Adern.

    Das hat sie vor hunderttausenden von Jahren schon getan und das wird sie in den kommenden ebenso tun.

    Geändert haben sich nur die Anlässe, die zu ihrem Ablauf führen. Säbelzahntiger gibt es nicht mehr.

    Die Routine ist anpassungsfähig.

    Eine Evolution eben, keine Revolution.

    Ihr Herz hämmert spürbar in schnellem Takt. Sie atmen tiefer, intensiver.

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