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Beziehungsweise Sex: Tipps für Paare
Beziehungsweise Sex: Tipps für Paare
Beziehungsweise Sex: Tipps für Paare
eBook193 Seiten2 Stunden

Beziehungsweise Sex: Tipps für Paare

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Über dieses E-Book

Sex ist nicht alles, aber ohne Sex ist alles nichts. In seinem Bestseller ›Ran an den Mann!‹ enthüllte Ludigs mit Charme und Witz, was Männer wirklich wollen - schließlich sind Schwule die besten Ratgeber, denn sie lieben Männer und sind selbst welche. Hier nun verrät Ludigs, wie Sex in einer Beziehung spannend bleiben kann und wie sich unsere Sehnsucht nach Sicherheit mit der Lust am Abenteuer verbinden lässt. Lustvoll plädiert er für eine Neubewertung des Verhältnisses von Sex, Liebe und Partnerschaft, gibt handfeste Tipps und zeigt so enttäuschten Singles und vertrauten Paaren ungeahnte Möglichkeiten auf.

»Handreichungen« in der Edition diá:

Dirk Ludigs
Ran an den Mann!
Sextipps für Frauen
ISBN 9783860345528

Christian Graeff
Vokabeln der Lust
Ein Wörterbuch
ISBN 9783860345511

Sibylle von den Steinen
Let's talk about Sex - and Aging
Geschichten und Erfahrungen von Menschen in der Mitte ihres Lebens
ISBN 9783860345542
SpracheDeutsch
HerausgeberEdition diá
Erscheinungsdatum28. März 2013
ISBN9783860345535
Beziehungsweise Sex: Tipps für Paare

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    Buchvorschau

    Beziehungsweise Sex - Dirk Ludigs

    diá

    Über dieses Buch

    Sex ist nicht alles, aber ohne Sex ist alles nichts. In seinem Bestseller ›Ran an den Mann!‹ enthüllte Ludigs mit Charme und Witz, was Männer wirklich wollen – schließlich sind Schwule die besten Ratgeber, denn sie lieben Männer und sind selbst welche. Hier nun verrät Ludigs, wie Sex in einer Beziehung spannend bleiben kann und wie sich unsere Sehnsucht nach Sicherheit mit der Lust am Abenteuer verbinden lässt. Lustvoll plädiert er für eine Neubewertung des Verhältnisses von Sex, Liebe und Partnerschaft, gibt handfeste Tipps und zeigt so enttäuschten Singles und vertrauten Paaren ungeahnte Möglichkeiten auf.

    »Wenn Dirk Ludigs über Sex schreibt, hat man das Gefühl, dass er eigentlich über Sex spricht.« (Abendzeitung)

    Der Autor

    Dirk Ludigs, geboren 1965, arbeitet als Journalist für verschiedene TV-Formate und das Reisemagazin ›Merian‹. Zuvor war er Nachrichtenleiter des schwulen Senders TIMM und Chefredakteur anderer Magazine (›Front‹, ›Du & Ich‹). Der Absolvent der Henri-Nannen-Schule arbeitete viele Jahre als Redakteur bei der Fernsehsendung ›liebe sünde‹. Er veranstaltete Sexpartys, unter anderem im Berliner KitKatClub. Nach einem mehrjährigen Aufenthalt in San Francisco lebt er heute wieder in Deutschland.

    Inhalt

    Vorwort

    Einführung: Vermurkst und vermarktet

    Eins und eins macht zwei

    Der Liebe auf der Spur

    Männer am Rande des Nervenzusammenbruchs

    Damenwahl

    Leidenschaft: Aufzucht und Pflege

    Coming-out für Paare

    Die Kunst der Abwechslung

    O Solo Mio

    Treue und Untreue

    Unsere liebste Lüge

    Dritte im Bunde (und mehr)

    Ohne den anderen

    Ausblick: Ehrlich währt am längsten

    Zehn Regeln für eine ehrliche Beziehung

    Dank

    Buchempfehlungen

    Impressum

    Vorwort

    Sex als Thema habe nicht ich mir, er hat sich mich ausgesucht. Als offen schwuler Reporter beim Sender Freies Berlin landete alles, was meine Kolleginnen für mit dem Sex verbundene Themen hielten – bis auf die Berliner Lokalpolitik fast alles –, automatisch auf meinem Schreibtisch, bis ich zu protestieren begann.

    Nach einer zwei Jahre andauernden Flucht nach Hamburg auf die dortige Henri-Nannen-Journalistenschule war es zunächst mehr der Jobmangel in Berlin als die Überzeugung, die mich zu Matthias Frings und seiner Mannschaft bei ›liebe sünde‹ führte. Eher zögernd nahm ich das Angebot an, mich auch während der Arbeitszeit um Geschlechtliches zu kümmern. Das klingt kokett, aber wenn das Leben nur noch aus Sex besteht, sehnt man sich selbst nach der Berliner Lokalpolitik. Mit einem sexualisierten Leben in den Schwulengettos und allem, was damit zusammenhängt, »geschlagen« (das fällt jetzt eindeutig nicht in den Rahmen der Diskriminierung von Schwulen, sondern ist »hausgemacht«), träumte ich eigentlich von einer journalistischen Karriere im Politischen.

    Doch Sex ist politisch. Matthias Frings wusste das. Und ich hatte das in meiner Zeit in der Schwulenbewegung gelernt. Unter Frings’ Regie wurde ›liebe sünde‹ zu einer der einfluss- und erfolgreichen Sendungen des Privatfernsehens. Ohne ihn dann zu einem Einfallstor für die breite Fernsehvermarktung des Geschlechtlichen.

    Aus den USA, wohin es mich der Liebe wegen 1996 zog, war das allerdings zu ertragen, ich musste es ja nicht mit ansehen. So habe ich fünf Jahre lang drei Kostbarkeiten aus Kalifornien via Bildschirm nach Deutschland eingeführt: Palmen, Sonne und Silikonbrüste. Das verkaufte sich wie Eternitplatten im Saarland, eine Goldgrube!

    Mit ›Ran an den Mann‹ schrieb ich während dieser Zeit obendrein einen Sexratgeber für Frauen, der versuchte einen anderen Ton einzuführen. Die Reaktionen darauf haben mich ermutigt nachzulegen. Aber es sollte kein ›Ränner an die Männer‹ werden, nicht mehr vom Gleichen, jetzt noch neuer! Denn Stillstand ist Rückschritt, und also galt es die Frage zu beantworten: Wie jetzt weiter, nachdem der Kerl, den ich immer wollte, auch mich will.

    ›Beziehungsweise Sex‹ ist der Versuch, einige der Ungereimtheiten zu entlarven, mit denen Männer wie Frauen sich durchs Partnerleben schlagen müssen, Zusammenhänge zwischen Sexualität und Beziehung begreifbar zu machen – und daraus ein paar Vorschläge abzuleiten, wie sich heutzutage eine erfüllte Sexualität leben und dennoch eine zufriedene Lebenspartnerschaft pflegen lässt. Ich behaupte, ein bisschen was können sich Heterosexuelle da durchaus von gleichgeschlechtlichen Partnerschaften abgucken. Schließlich waren Schwule und Lesben schon sehr früh in ihrem Leben gezwungen die beiden Fragen zu beantworten, die zu den Gretchenfragen der meisten Beziehungen von heute geworden sind: Wie halte ich es mit meiner Rolle als Mann oder Frau? Und: Wie gehe ich mit meiner Sexualität und der meines Partners um? Fast alle Beziehungsratgeber, die ich kenne, drücken sich davor, ehrlich – und das heißt realistisch – mit Sexualität umzugehen. Fast alle Sexratgeber, die ich kenne, drücken sich ebenso schamlos um die Beziehungsfrage.

    ›Beziehungsweise Sex‹ besteht aus drei Teilen. Im ersten ziehe ich eine Zwischenbilanz des Geschlechterverhältnisses und versuche ein paar Löcher in die Nebelbänke, die unsere klare Sicht auf Sex, Liebe und Beziehung versperren, zu blasen. Im zweiten schlage ich Ihnen ein Coming-out in Ihrer Beziehung vor und gebe Tipps, wie Sie möglichst lange den Spaß am Sex zu zweit erhalten können. Im dritten geht es um die leidige Frage, was Sie tun können, wenn die Lust erlischt; wie Sie mit der Treuefrage umgehen und wie Sie, wenn Sie es denn wollen, miteinander leben und sich dennoch erfüllten Sex – auch mit anderen – zugestehen können. Eingerahmt werden die drei Teile von einer Einführung und einem Ausblick, beide für all jene gedacht, die zu den Geschichten und Ratschlägen Theorie und Hintergrund brauchen. Sie können jederzeit dort anfangen, wo Ihr Interesse am größten ist, denn jeder Teil ist auch ohne die übrigen Kapitel verständlich, gleichzeitig bauen aber alle Abschnitte aufeinander auf. Wer ganz schnell wissen will, worum es mir geht, dem seien die zehn Regeln am Ende des Buches ans Herz gelegt.

    Mein erklärtes Ziel ist es, Sie näher an den Punkt zu bringen, an dem Ihre Beziehung und Ihr Sexleben in Einklang miteinander stehen, an dem sich beides leben lässt.

    D. L.

    Einführung

    Vermurkst und vermarktet

    Sex, Liebe, Partnerschaft und die Krise der Heterosexualität

    Lieber schwul und lebensfroh

    als frustriert und hetero

    Klospruch in einer Berliner Bar

    Oversexed and Underloved

    Die Welt weiß von Wichtigerem als Sex. Essen, Trinken, Kindern ein glückliches Zuhause schenken beispielsweise. Armut bekämpfen. Unser Klima retten.

    Nun gut, das war ein Versuch. Realistischerweise ist Sex zwar nicht alles, doch ohne ihn alles nichts. Das ist nicht nur naturgegeben, an diesem Eindruck wird von interessierten Kreisen auch schwer gearbeitet. Denn Sex ist ein Wirtschaftsfaktor. Seit mehr als dreißig Jahren kommt unser Sexleben, meist unser gestörtes, nicht mehr aus den Schlagzeilen. ›Spiegel‹, ›Max‹ und Konsorten titeln »Titten«, wann immer die Auflage zu sinken droht. Kein TV-Magazin ohne bewegtes Fleisch, und wenn es sich nicht von alleine bewegt, bewegt sich zumindest die Kamera. Wir werden schon hingucken. Selbst dass Sex ein Thema ist, ist den Medien bereits meldenswert. Dann stehen die Alten vorm Zeitungsladen, lesen, verdrehen die Augen und sagen: »Die Welt weiß wahrlich von Wichtigerem!« Und denken an Clark Gable, Marilyn Monroe und Vico Torriani. Und die Jüngeren gehen rein und lesen den ganzen Artikel zweimal.

    Er wird uns klarmachen, wie übersättigt wir sind; dass wir es nicht mehr hören können; dass Singles mit viel Aufwand wenig Sex haben und Paare ohne viel Aufwand gar keinen; dass Seitensprünge eine Lösung sind, aber Probleme mit sich bringen. Denn wer will schon »fremdgehen«? »To cheat« sagen die Amerikaner wie die Deutschen noch heute dazu: »betrügen«. Klingt eher nach Lösungsmittel als nach Lösung.

    Dann doch lieber »Gabi allein zu Haus«. Immer mehr Menschen behalten es sich auch in ihrer Beziehung vor, den eigenen Fantasien hinterherzuonanieren. Wahrscheinlich ist Selbstbefriedigung ohnehin die gängigste Sexpraktik überhaupt. Denn eines lässt sich schwerlich ändern oder bestreiten: Die Beziehung zu sich selbst ist eine lebenslange, und »Masturbation Sex mit jemandem, den du liebst« – der Satz stammt von Woody Allen. Wer nicht einmal sich selbst liebt, und auch das scheinen immer mehr zu werden, lässt die Hände im Schoß ruhen.

    Die wirklich neue universale Lustseuche unserer Tage ist eine grassierende Sexmüdigkeit, glaubt man dem reichlich vorhandenen Zahlenmaterial. Allerdings war der Mensch auch noch nie so gut und intensiv untersucht. Und bei der historischen Einordnung gilt es immer zu berücksichtigen, dass von dem, was wir hinterlassen, auf das geschlossen wird, was wir taten. So wird die Geschichte dennoch angesichts der Flut an einschlägigen Veröffentlichungen zum Thema von unserer als einer recht lustbestimmten Epoche sprechen. Aber Geschichtsschreibung und Leben sind zwei verschiedene Paar Stiefel. John Gagnon kommt am Ende einer Studie über das Sexualverhalten der US-Amerikaner Mitte der neunziger Jahre zu dem Schluss, große Teile der Hetero-Welt seien sexuell »sehr inaktiv«, Studien in Frankreich und England von 1993 und 1994 unterstreichen das, und der deutsche Sexualforscher Gunter Schmidt berichtet von einem dramatischen Anstieg der Zahl von Frauen und Männern, die wegen Sexmüdigkeit das Therapiegespräch suchen: In den zehn Jahren von 1984 bis 1994 stieg unter den Sextherapie-Suchenden der Anteil der »lustlosen« Frauen von zehn auf sechzig Prozent, bei Männern immerhin von fünf auf fünfzehn Prozent.

    Die Zahlen beziehen sich auf Heterosexuelle. Schwule und Lesben scheinen von dieser Seuche ausnahmsweise einmal nicht betroffen zu sein, ein Hinweis darauf, dass die Krise etwas mit dem Verhältnis der Geschlechter zu tun haben muss. Ein Verhältnis, das in den letzten vierzig Jahren einigen Prüfungen ausgesetzt war – das Gepäck der letzten Jahrtausende wiegt allerdings auch schwer. Vermuten lässt sich, dass in erster Linie ein paar Erwartungen zu hochgesteckt sind. Die Erwartung zum Beispiel, dass in einer Zeit, in der das Verhältnis von Männern und Frauen sich mehr denn je im Umbruch befindet, ausgerechnet der Sex funktionieren soll.

    Beziehung zurechtgelogen – erfolglos

    Die jüdisch-christliche Tradition hat unsere Sexualität über mindestens zwei Jahrtausende mehr oder weniger erfolglos in das Zwangskorsett der von Männern geführten, monogamen Ehe einzusperren versucht. Diese »Leitmoral« erlebt seit dem späten 19. Jahrhundert, den Anfängen der Frauenbefreiung, einen schleichenden Zerfallsprozess. In den sechziger Jahren hat diese Entwicklung enorm an Tempo gewonnen und wird heute von immer weniger Menschen noch ernsthaft bekämpft. Motor war und ist die Selbstbefreiung der Frauen, der quälend langsame, aber unaufhaltsame Niedergang des Patriarchats in der westlichen Welt. Zugegeben, was die Unaufhaltsamkeit angeht, so ist darüber noch nicht endgültig entschieden, aber weit wesentlicher ist: Mit dieser ständig voranschreitenden Neuordnung des Verhältnisses der Geschlechter müssten wir eigentlich auch unsere Ideen über den Zusammenhang von Ehe und Partnerschaft einerseits und romantischer Liebe und sexuellen Wünschen andererseits neu definieren. In diesen Bereichen aber, so scheint mir, herrscht weithin tote Hose.

    Ehre, wem Ehre gebührt. Es ist das Verdienst des Hamburger Psychotherapeuten Michael Mary, in seinem Buch ›Fünf Lügen, die Liebe betreffend‹ endlich auch den Heterosexuellen klargemacht zu haben, was viele Homosexuelle schon lange wussten, hauptsächlich weil sie ihre Sexualität zwangsläufig und lange genug nur außerhalb legitimierter Beziehungen leben durften, nicht weil sie so viel schlauer oder weniger romantisch wären als Heterosexuelle: Eine erfüllte Sexualität ist in einer Partnerschaft nicht das Maß der Liebe. Was immer Sexualität und Beziehung miteinander zu tun haben: Das eine ist nicht Voraussetzung für die Erfülltheit des anderen.

    Die Idee der Einheit von Sex, Liebe und Lebenspartnerschaft entstammt vielmehr den Hirnen von interessierten Männern (und gerade die Frauen glauben daran, super), die sich allein dadurch qualifiziert glaubten, dass sie praktisch nichts mit dem Thema zu tun hatten, etwa Kirchenfürsten. Sie wird bis heute wiederholt von Politikern, Psychologen, Therapeuten, Filmregisseuren und Schlagertextern, hauptsächlich zur Mehrung und Festigung ihrer Macht oder ihres Reichtums. Die gängige Idee, erfüllter Sex sei ausschließlich in der festen, heterosexuellen Zweierkiste möglich, und ihre Schwester »Wenn es mit dem Sex nicht klappt, ist mit der Beziehung etwas nicht in Ordnung« werden trotz aller Vermarktung des Sexuellen bis heute als Mittel benutzt, direkten Einfluss und Kontrolle auszuüben. Warum sonst behaupten all die Männer in den schlecht sitzenden Anzügen, die »Homosexuellen-Ehe« sei das Ende der abendländischen Kultur, während sie zu »Vergewaltigung in der Ehe« gleichzeitig vielsagend schweigen? Eben: Es geht um Macht, und zwar um ihre.

    Kunst- und Medienmacher wiederum verdienen daran, die romantische Lüge in unseren Köpfen zu zementieren; Psychologen und Therapeuten machen Umsatz mit den eingebildeten Kranken, die gesund genug sind, mit der Lüge nicht leben zu können.

    Tatsache ist: Viele langjährige Partnerschaften funktionieren hervorragend, ohne dass die Partner noch miteinander schlafen; außerhalb fester Beziehungen hat Sex schon immer einen großen Reiz gehabt. Umgekehrt zerbrechen viele monogame, sexuell treue Liebesbeziehungen unsinnigerweise daran, dass die Lust nachlässt und das Treueversprechen zur Sollbruchstelle wird, obwohl die Beziehung ansonsten noch Potenzial birgt.

    Anders als Sex war Liebe lange Jahrhunderte nicht einmal notwendige Bedingung in Partnerschaftsangelegenheiten. Vor zweihundertfünfzig Jahren hätte eine Liebesheirat genauso viel Neid wie Verwunderung und Stirnrunzeln ausgelöst. Noch unsere Großmütter waren überzeugt, dass der Heirat die Liebe nicht vorwegmarschieren muss: »Die kommt dann schon!«, pflegten sie zu sagen – und manchmal kam sie, manchmal auch nicht. Erst als die Ehe keine wirtschaftliche Notwendigkeit mehr war, konnte die Liebesheirat zum neuen Ideal werden. Leider hält die romantische Liebe der in gesellschaftliche Form gegossenen Verbindung, der Heirat, meist nicht lange stand.

    Für Schwule galt das romantische Liebesideal ohnehin nie, denn unser Sex und unsere Beziehungen

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