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Seelenlose Heimat: Ein deutscher Zombieroman
Seelenlose Heimat: Ein deutscher Zombieroman
Seelenlose Heimat: Ein deutscher Zombieroman
eBook810 Seiten12 Stunden

Seelenlose Heimat: Ein deutscher Zombieroman

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Über dieses E-Book

Norbert, ein arbeitsloser ehemaliger Zeitsoldat, erlebt live im TV den Ausbruch einer Zombieapokalypse in Deutschland. Zunächst versucht er in seiner Heimatstadt mit Freunden diese Zeit zu meistern. Allerdings muss er sehr schnell feststellen, dass er auf sich alleine gestellt ist. Er beginnt seine Flucht vorzubereiten.
Währenddessen stoßen weitere Überlebende zu ihm und zusammen wollen sie nach Bitburg fliehen. Dort haben starke Bundeswehrkräfte, zusammen mit der verbliebenen Zivilbevölkerung, ein Bollwerk gegen die Untoten errichtet.
SpracheDeutsch
Herausgebertredition
Erscheinungsdatum21. Feb. 2017
ISBN9783734597961
Seelenlose Heimat: Ein deutscher Zombieroman

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    Buchvorschau

    Seelenlose Heimat - Nikolai Brendle

    Nikolai Brendle

    Seelenlose Heimat

    Ein deutscher Zombieroman

    © 2017 Nikolai Brendle

    Verlag: tredition GmbH, Hamburg

    ISBN

    Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages und des Autors unzulässig. Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Übersetzung, Verbreitung und öffentliche Zugänglichmachung.

    An die Leserinnen und Leser dieses Romans:

    Sehr geehrtes Publikum, bitte erwarten Sie keine Wunder von meinem Erstlingswerk. Einzig Ihrer Unterhaltung soll es dienen. Ich hoffe damit Sie, die Leserschaft anzusprechen und für eine kurzweilige Solche zu sorgen.

    Für diejenige Leserschaft, die Soldaten waren, oder sind, möchte ich betonen, dass alle Charaktere der mitwirkenden Soldaten, außer Einem, frei erfunden sind. Sie handeln wahrscheinlich nicht immer gemäß taktischen Grundlagen. Dies gehört zur freien Gestaltung des Romans. Was nun die Anrede der Soldaten untereinander angeht, bin ich der festen Überzeugung, dass man in kriegerischen Situationen sehr schnell zu einem „Du" findet.

    Ein paar Worte des Dankes möchte ich aussprechen:

    Zunächst danke ich meiner lieben Frau, die diesen Unsinn mitgetragen hat, solange wir uns kennen. Zudem möchte ich einigen Freunden für ihre Unterstützung und Anregungen während des Beginns dieses Buches danken. Ohne Euch wäre dieses Buch niemals entstanden. Ebenso, dass ich eure Charaktere nutzen durfte; sowie eure Vornamen. Ganz besonders möchte ich dabei meinem alten Kumpel und Freund Peter Krüger danken, der leider dieses Buch nicht mehr lesen kann. Und last, but not least danke ich der Firma >Bitburger Braugruppe GmbH< für Ihre Zusicherung, Ihren Namen, sowie einzelne Produkte in diesem Roman nennen zu dürfen.

    Nun wünsche ich gute Unterhaltung

    Personenverzeichnis:

    1. Norbert Brusker, 46 Jahre, Kraftfahrer, gesch., keine Kinder, wohnhaft in Euskirchen, Wilhelmstr. (1)

    2. Stefan Berger, 36 Jahre, Kraftfahrer, gesch., keine Kinder, wohnhaft in Weilerswist, Kölner Str.

    3. Margarete Brusker, 79 Jahre, Hausfrau, Mutter von Norbert, verw., wohnhaft in Wegberg.

    4. Gertrud Schwanen, 81 Jahre, Geschäftsfrau, Tante von Norbert, verw., keine Kinder, wohnhaft in Wegberg.

    5. Marianne Berger, 69 Jahre, Hausfrau und Mutter von Stefan, gesch., wohnhaft in Weilerswist.

    6. René Wuttek, 46 Jahre, gesch., Kraftfahrer, 1 Kind, Freundin, wohnhaft in Euskirchen, Wilhelmstr.

    7. Petra Schlühmeier, 42 Jahre, Prostituierte, keine Kinder, wohnhaft in Köln. (1)

    8. Herta Fußkrumm, 63 Jahre, Hausfrau, verw., 3 Kinder, wohnhaft in Euskirchen, Gerberstraße.

    9. Oberstleutnant Völkner, Anton, 52 Jahre, verh. 1 Sohn, Kommandeur, in Bitburg stationiert.

    10. Hans Berger, 70 Jahre, gesch., drei Kinder, Kraftfahrer im Fernverkehr, Bekannter von Norbert. (Stefans Vater)

    11. Oberleutnant Völkner, Martin, 27 Jahre, led., wie sein Vater in Bitburg stationiert, Kompaniechef der Verteidigungslinie Süd in Bitburg.

    12. Feldwebel Grassner, Helmut, 32 Jahre, led., Bitburg. (2)

    13. Stabsgefreiter Reims, Matthias, 25 Jahre, led., Bitburg, Arloner Straße. (2)

    14. Michaela Klintek, geb. Reims, 29 Jahre, verw., Schwester von Matthias, ebenfalls Bitburg, bei den Eltern wohnend.

    15. Generalmajor Altemeuser, 59 Jahre, verwitwet, Kommandierender Gen., der Truppen der Bundeswehr.

    16. Leutnant Carstens, 25 Jahre, led., Adjutant und Pilot von Gen.Mj. Altemeusers, stationiert in der Nähe von Mayen.

    17. Unteroffizier Maschke, 22 Jahre, led., dient in Bitburg unter Olt. Völkner.

    18. Obergefreiter Marksmann, Leon, 20 Jahre, led., Bitburg. (2)

    19. Leutnant Dittrich, Armin, 24 Jahre, led., wohnhaft in Bitburg, Kompaniechef der Verteidigungslinie Nord in Bitburg.

    20. Oberleutnant Klawuttke, Michael, 25 Jahre, led., in Bitburg, Kompaniechef der Verteidigungslinie Ost in Bitburg.

    21. Hauptmann Otto, Vincent, 28 Jahre, verh., 2 Kinder, in Bitburg, Kompaniechef der Verteidigungslinie West.

    22. Peter Krieger, 48 Jahre, gesch., 1 Kind, wohnhaft in Linzenich bei Zülpich, Kraftfahrer. (1)

    23. Manfred Oberhand, 45 Jahre, verh., 2 Kinder, wohnhaft in Linzenich bei Zülpich, Maurer.

    24. Elisabeth Oberhand, 41 Jahre, verh., 2 Kinder, Frau von Manfred O., Hausfrau.

    25. Christiane Oberhand, 39 Jahre, verwitwet, 1 Kind, wohnhaft in Linzenich bei Zülpich, Hausfrau.

    26. Unteroffizier Jahnke, Dietmar, 22 Jahre, led., Gruppenführer in der Verteidigungslinie Nord unter Leutnant Dittrich.

    27. Unteroffizier Blasius, Bernd, 21 Jahre, led., Gruppenführer in der Verteidigungslinie West unter Hauptmann Otto. (1)

    28. Feldwebel Heinz Kurz, 25 Jahre, verw., wohnhaft in Mayen, dient zusammen mit Norbert unter Leutnant Dittrich, später als San. Fw. bei Dr. Diepholz eingesetzt.

    29. Unteroffizier Naumann, Bernd, 22 Jahre, led., Gruppenführer des Fw. Kurz.

    30. Hauptgefreiter Hans Braun, 21 Jahre, led., Gruppenführer des Fw. Kurz.

    31. Obergefreiter Mark Spitz, 20 Jahre, led., Gruppenführer des Fw. Kurz.

    32. Finster, Antje, 46 Jahre, wahrscheinlich verw., wohnhaft in Lessenich, einzige Überlebende d. Dorfes.

    33. Unteroffizier Carstens, Josef, 23 Jahre, led. Gruppenführer bei Oberleutnant Klawuttke in Bitburg.

    34. Obergefreiter Merill, 20 Jahre, led. Soldat in Bitburg.

    35. Hauptmann Hammer, Markus, 25 Jahre, led., Staffelführer der abkommandierten Hubschrauberstaffel in Bitburg.

    36. Leutnant Tibet, Mirko, 24 Jahre, led., Kopilot von Hauptmann Hammer.

    37. Oberleutnant Wittlich, Georg, 24 Jahre, led., 2. Hubschrauberpilot der Hubschrauberstaffel Bitburg.

    38. Leutnant Wolters, Manfred, 22 Jahre, led., Kopilot von Oberleutnant Wittlich.

    39. Gefreiter Hagelmann, Hubertus, 20 Jahre, led., aus Bonn, ehemals in der Kompanie des Leutnant Dittrich, danach als Schreibstubengefreiter im Bataillonsstab eingesetzt.

    40. Hauptmann Dreher, Anton, 32 Jahre, verwitwet, Kompaniechef der zwei zusammen gefassten Einheiten um Bitburg zu verstärken.

    41. Oberfeldwebel Ginster, Berthold, 27 Jahre, led., Zugführer 1. Zug, 2. Ersatzkompanie.

    42. Stabsunteroffizier Stecher, Georg, 23 Jahre, led., Gruppenführer 1. Zug, 1. Gruppe, 2. Ersatzkompanie.

    43. Unteroffizier Hermelin, Heinrich, 22 Jahre, led., Gruppenführer 1. Zug, 2.Gruppe, 2. Ersatzkompanie.

    44. Reims, Anton, (gen. Senior), 59 Jahre, verh., wohnhaft in Bitburg, Arloner Straße, 11; Baggerfahrer, Kranfahrer und Polier einer ortsansässigen Baufirma.

    45. Reims, Adele, 57 Jahre, verh. mit Anton Reims, Hausfrau und Mutter 2er Kinder. Bitburg, Arloner Straße 11.

    46. Doktor Diepholz, Martin, 67 Jahre, verw., wohnhaft in Bitburg, Allgemeinmediziner im Ruhestand.

    47. Beckmann, Jürgen, 43 Jahre, verw., wohnhaft in Rommerskirchen, Bauunternehmer, Freizeitjäger. (2)

    48. Lt. Dubois, Simon, 25 Jahre, led., wohnhaft in Echternach (L), ehemals Offizier der 3. Chasseurs Ardenais, Verteidiger Echternachs,

    49. Corporal Medusa, Francois, 21 Jahre, led., wohnhaft in Echternach (L), Unteroffizier bei Lt. Dubois

    50. Mockel, Josef, (Jupp), 52 Jahre, led., wohnhaft in Köln, ehem. Arbeiter, ehem. Präsident der „Roten" (Präsi der RGSV = Rot/Gelb/Schwarz Vereint)

    51. Prentz, Anton, (Tünn), 50 Jahre, verwitwet durch Zombies, wohnhaft in Brühl, Arbeiter bei einer Elekrofirma, ehem. Sergeant at Arms der „Gelben". (Sgt. at Arms RGSV = Rot/Gelb/Schwarz Vereint)

    52. Fritsche, Ellen, (Elli Pirelli), 45 Jahre, led., wohnhaft in Köln, ehem. Prostituierte, jetzt Freundin von Jupp.

    53. Felsennest, Friedhelm, (Lord Helmchen), 50 Jahre, Arbeiter der Rhein Braun AG, wohnhaft in Wesseling, Vize – Präsi der „Schwarzen" (Vize der RGSV = Rot/Gelb/Schwarz Vereint)

    54. Pfarrer Christ, Wolfgang, 54 Jahre, aus Münster, Pfarrer in Bitburg.

    55. Unteroffizier Remarque, Justin, 32 Jahre, verw., durch Z., wohnhaft in Echternach (L), bei Lt. Dubois eingesetzt.

    Die meisten Charaktere sind frei erfunden, Einige hingegen sind lebenden Personen nachempfunden. Diese waren jedoch bereits seit Beginn des Projektes informiert und alle gaben mir ihr Einverständnis, sie in diesem Buch verwenden zu dürfen.

    Ähnlichkeiten bei allen anderen Personen, lebend, oder tot, wären rein zufällig und sind ungewollt.

    Traum und Realität

    Es würde ein wirklich beschissener Tag werden, das hatte er im Gefühl. Bereits sehr früh am Morgen war er wach geworden und hatte den Fernseher eingeschaltet. Er zappte durch die Programme, bis er bei einem Nachrichtenkanal stoppte. Oben im großen Bild wurde gerade die politische Lage der EU diskutiert, während im unteren Teil des Bildes ein Nachrichtenband durchlief.

    Er hatte den Ton sehr leise gestellt um nicht eventuell seine Nachbarn aufzuwecken. Es war gerade einmal 04.³⁰ h und er wusste, dass René, sein unter ihm wohnender Nachbar früh aufstehen musste, jedoch nicht genau wann. Sein oben wohnender Nachbar war fortgefahren und hatte sich schon einige Tage nicht mehr blicken lassen. Vielleicht war er in seine Heimat Polen gereist, was mehrmals im Jahr vorkam.

    Er war von einem blöden Traum wach geworden und sah kaum auf den Fernseher. In Gedanken versuchte er sich zu erinnern, was sich in seinem Traum abgespielt hatte. Er war wach geworden, weil er dicht vor seinen Augen einen Zombie gesehen hatte, der ihn gerade anfallen wollte, um ihn zu beißen. Mein Gott, was für ein blöder Traum. Wenn er aufrichtig war, dann gestand er sich zu, es wäre eine schreckliche Vorstellung, gäbe es das wirklich. Jedoch zum Glück gab es so etwas ja nur im Film. Er hatte während seines 46-jährigen Lebens zwar auch manchmal Horrorfilme geschaut; doch nichts vergleichbar Schlimmeres hatte er sich denken können, als würden diese Zombies Wirklichkeit.

    Dracula, das blutsaugende Monster, Jeckyll und Hyde, oder Werwölfe und ähnliche Horrorgestalten waren für ihn nur Hirngespinste. Jedoch, da es in Afrika und verschiedenen Teilen Südamerikas tatsächlich solche Kulte gab, die den Glauben hatten, diese Gestalten der Finsternis wirklich zu kreieren, machte ihm tatsächlich ein wenig Angst.

    Gut, er hatte auch schon Dokumentarfilme darüber gesehen und darin war es weitaus weniger blutrünstig, als in den entsprechenden Horrorstreifen zugegangen. Aber der Geist spielt im Traum nicht die harmlose Version, sondern immer den blutrünstigen, schrecklichen Teil einer solchen Horrorstory vor.

    Und genau davon war er erwacht. Es war ein zu schrecklicher Anblick gewesen, den stinkenden Rachen des Fremden vor seinem Gesicht zu spüren und die Gewissheit zu haben, es würde im nächsten Augenblick mit dem normalen Leben zu Ende sein.

    Er, das war Norbert Brusker. Er war 1991 in seine neue Wahlheimat Euskirchen gezogen, hatte 12 Jahre bei der Bundeswehr gedient und währenddessen sein Fachabitur nachgeholt. Zuvor hatte er einen Realschulabschluss gemacht, eine Zimmererlehre abgeschlossen und war seit 1995 als Kraftfahrer für verschiedene Unternehmen tätig gewesen. Die letzten 9 Jahre war er als Getränkelieferant im Großraum Köln - Bonn - Koblenz - Euskirchen und der Eifel unterwegs gewesen. Davor hatte er in Wegberg gelebt und war während seiner Zeit als Soldat in den verschiedensten Dienstorten gewesen.

    Ein großer Teil seiner Verwandtschaft lebte in Bayern, woher auch sein Vater stammte. Dieser war Zimmerermeister in Wegberg gewesen, wohin es ihn nach dem 2. Weltkrieg verschlagen hatte. Seine Mutter, Margarete war die Erbin des Familienunternehmens gewesen, welches sein Vater weitergeführt hatte. Er selbst war von den beiden adoptiert, da seine Mutter keine eigenen Kinder haben konnte.

    Er hatte schon immer eine blühende Fantasie besessen und in seinen Gedanken, während er auf seiner Couch lag, versuchte er noch mehr Traumfetzen von diesem Traum zu vereinen. Er sah schreckliche Bilder vor seinen Augen und das Schlimmste war, es spielte sich alles vor seiner Wohnung und in dem Haus ab, worin er wohnte. Dann versuchte er diese Traumfetzen wieder zu verdrängen, denn müde war er immer noch.

    Gestern war es spät gewesen, als er endlich eingeschlafen war. Seine Gedanken drehten sich vor allem um die Arbeitslosigkeit, von der er in Kürze bedroht werden würde. Er hoffte einfach, dass er auch in der nächsten Zukunft mit dem wenigen Geld, was ihm dann zur Verfügung stehen würde, auskommen könnte. Sein bester Freund Stefan und er waren für die gleiche Firma tätig gewesen, doch nun bereits seit mehreren Monaten gekündigt und von ihrer Tätigkeit freigestellt worden, da die Firma geschlossen werden würde. Sie würde von einem anderen Unternehmen aufgekauft und man hatte ihnen ein Arbeitsangebot der zukünftigen Firma unterbreitet. Dieses war jedoch so schlecht, dass es für Beide unannehmbar gewesen war. Ihre Firma reagierte auf diese Ablehnung, wie sie es ihnen vorausgesagt hatten mit der Kündigung. Doch wurde in der Kündigung nichts von einer finanziellen Vergütung für ihre Dienste der geleisteten Jahre erwähnt.

    Sie reagierten darauf, wie sie es sich geschworen hatten als sie davon hörten, und gingen zu einem Anwalt, der für sie eine entsprechende Abfindung doch noch erstritt. Doch damit waren ihre größeren Probleme ja nicht behoben, denn ein Job als Fahrer, den sie beide vorher ausübten, war nicht in Sicht. Zumindest nicht in nächster Zukunft.

    Inzwischen war es 05.¹⁵ h geworden und Norbert hörte unter sich seinen Nachbarn in der Küche hantieren. So wusste er nun auch, wann sein Nachbar aufstand. René war zwar seit Jahren sein Nachbar, doch nach der anfänglichen Freundschaft ihrer beiden Frauen, die beide verlassen hatten, hatten sie sich kaum noch einmal wirklich getroffen und unterhalten. Wenn sie sich trafen, dann war das meist im Flur und ihre Gespräche waren kurz. Es drehte sich dabei meistens um die Hellhörigkeit ihrer Wohnungen, und da René seit kurzer Zeit eine neue Freundin hatte, die mit ihrer Lust keine Probleme hatte, bekam Norbert eben einen großen Teil davon, zumindest was das Hören anging, mit.

    Nicht, dass er es nicht ein wenig genossen hätte, doch irgendwann ging ihm das ständig laute Gestöhne der Beiden gehörig auf die Nerven. Also bat Norbert René, als sie sich einmal begegneten um ein wenig Zurückhaltung, was ihre Lautstärke beim Sex anging. Das waren im Großen und Ganzen ihre Gesprächsinhalte. Da sie sonst kaum andere Berührungspunkte hatten, blieb es dabei und sie gingen weiter ihrer Wege.

    Norbert war wirklich noch müde und beschloss, einfach wieder die Augen zu schließen, um weiter zu schlafen. Kaum hatte er seine Lider geschlossen, als er auch wieder einschlief. Doch ca. 1 ½ Stunden später wurde er erneut wach von diesem blöden Traum. Anscheinend ging ihm dieses Thema nicht mehr aus dem Kopf. Draußen war es inzwischen völlig hell geworden und die Sonne schien.

    Es würde ein schöner Tag werden, das hatte er der Wetterkarte des Vorabends entnehmen können. So stand er auf, um sich einen Kaffee zu machen. Der Fernseher war an geblieben und das Nachrichtenprogramm lief ebenfalls noch. Da er bereits immer am Vorabend den Filter vorbereitete und das Wasser einfüllte, brauchte er nun einfach nur noch die Maschine zu starten.

    Er nahm Milch, Zucker und den Cappuccino zusammen, denn er mochte seinen Kaffee genauso. Nun holte er sich einen Kaffeebecher und bereitete während der Wartezeit die Zutaten vor, nahm einen Kaffeelöffel aus der Schublade und dann war der Kaffee auch schon durchgelaufen. Im Becher rührend ging er zurück in sein Wohnzimmer um sich auf seinen Sessel zu setzen und die Nachrichten in Ruhe zu sehen.

    Sein Kater Krümelchen hatte es sich im Sessel gemütlich gemacht, lag mitten auf der Sitzfläche und schlief noch tief und fest. Anscheinend gab es im Leben einer Katze nicht solche Träume, so schien ihm. Also berührte er ihn leicht und sprach ihn an.

    >> Krümelchen. Aufstehen, ich möchte mich dahin setzen. << Dabei streichelte er ihn an seinem Kopf, da er genau wusste, wie sehr er dies mochte. Krümelchen reagierte sofort, stand auf, machte einen riesigen Buckel und sprang vom Sessel, um sich auf dem Teppich des Wohnzimmers zu recken. Anschließend verschwand er in der Küche, um seine Näpfe zu inspizieren. Doch er lief weiter zur Katzentoilette, worin er kurze Zeit später kratzte.

    Mittlerweile war es 07.³⁰ h geworden und Norbert stellte den Ton des Fernsehers lauter um die Nachrichten zu hören, die dort vorgetragen wurden. Der Sprecher berichtete gerade von der Außenpolitik Amerikas und einem Staatsbesuch, den der amerikanische Präsident irgendeinem muslimischen Land abstattete. Im Laufband des unteren Bildes wurden Aktienkurse und deren Tendenzen eingeblendet und er hörte nur mit einem Ohr hin, was der Sprecher von sich gab. Der Kaffee war ihm im Moment wesentlich wichtiger. Er schmeckte köstlich und Norbert trank die erste Tasse fast in einem Zug aus. Danach ging er abermals in die Küche, um eine zweite Tasse zu holen.

    Auf dem Rückweg ins Wohnzimmer hörte er die Sondermeldung, die der Sprecher durchgab. Er sprach von einer Krankheit, die in Amerika in einigen Bundesstaaten fast zeitgleich, bereits vor ein paar Tagen ausgebrochen war. Dies wurde jedoch von den Behörden bisher verschwiegen. Der Sprecher sprach von Menschen, die andere Menschen ohne Grund bissen und deren Opfer dann auf mysteriöse Weise starben. Jedoch kurze Zeit später standen diese Toten wieder auf und fielen nun ihrerseits Menschen an, um sie zu beißen und zu töten. Bisher waren durch diese Vorfälle bereits mehrere Ortschaften in verschiedenen amerikanischen Bundesstaaten nahezu entvölkert worden. Und die lebenden Toten waren durch die verschleppten Bisse ihrer Opfer weiter in das Land vorgedrungen.

    > Was für ein Mist war das denn, was der Sprecher da von sich gab <, dachte Norbert bei sich und sah auf das Datum um nicht von einer blöden Ente zum 1. April genarrt zu werden. > Nein! Es war bereits der 24. Mai und demnach für einen auch noch so blöden Aprilscherz viel zu spät. < Also hörte er weiter zu, was der Sprecher sagte.

    >> Es wird davor gewarnt, es könnte auch in Deutschland zu solchen Vorfällen kommen. Am Köln - Bonner Flughafen ist es bereits zu drei dieser mysteriösen Todesfälle gekommen. Die Polizei tut im Moment alles in ihrer Macht Stehende, um ein weiteres um sich greifen dieser Vorfälle zu verhindern. Doch auch jeder einzelne Bürger hat sich angemessen zu verhalten und es wird davor gewarnt, zu später Stunde aus dem Haus zu gehen. Offensichtlich kann man, den Berichten aus Amerika zur Folge, normale Menschen kaum von den Toten unterscheiden. Das ist alles, was die Polizei zu diesem Zeitpunkt dazu sagen kann. <<

    >> Ein Fernsehteam ist in diesem Moment auf dem Köln - Bonner Flughafen angekommen und erstattet Bericht. Ich schalte nun zu unserem Reporter vor Ort. <<

    >> Hier vom Köln - Bonner Flughafen meldet sich Heiner Klawuttke, um von den Ereignissen zu berichten, die sich in der letzten Nacht hier zugetragen haben. Wir werden nachher mit dem zuständigen Polizeihauptkommissar des Flughafens reden und ihnen berichten, was genau passiert ist. <<

    Plötzlich fielen vereinzelte Schüsse und die Kamera schwenkte auf das Hauptgebäude des Flughafens. Dort sah man etliche vor den Eingängen des Flughafens postierten Polizisten in ihre Fahrzeuge fliehen und einzelne Polizisten auf die das Flughafengebäude verlassenden Menschen schießen. Der Kameramann zoomte das Bild heran, um das Geschehen genau einzufangen. Aus den Eingängen des Flughafengebäudes drangen menschlich aussehende Wesen, aber ihre aschfahle Gesichtsfarbe deutete auf nichts Gutes. Ein paar Menschen flohen vor diesen Gestalten, die wahllos jeden Menschen anfielen, derer sie habhaft wurden. Deutlich konnte man erkennen, dass ein Polizist von zwei solcher Gestalten angefallen wurde. Er wehrte sich aus Leibeskräften, doch die zwei Gestalten rangen ihn zu Boden. Eine der Gestalten biss den Polizisten in den Hals und der andere in ein Handgelenk. Blut spritze auf und bald waren alle drei vom Blut des Polizisten rot gefärbt. Ein zweiter Polizist lief auf die am Boden Liegenden zu, um seinen Kollegen vielleicht doch noch zu retten.

    Der Kameramann fing diese Situation gut ein. Man konnte genau sehen, dass eine der Gestalten, die den Polizisten angefallen hatte, von einem Geschoss getroffen wurde. Sein Blut spritzte auf, doch er wurde vom Schlag des Geschosses nur etwas zurückgeworfen. Gleich darauf wurde dieselbe Gestalt ein zweites Mal getroffen, was sie noch ein Stück mehr zurückwarf. Die dritte Kugel traf, als die Gestalt sich aufrichtete und sich in Richtung des schießenden Polizisten in Bewegung setzte. Der Polizist schoss noch ein viertes Mal und traf auch dieses Mal. Jedoch, die Gestalt, die eigentlich längst tot am Boden liegen müsste, lief nun direkt auf den ungläubig schauenden Polizisten zu. Ähnlich, wie diesem Polizisten erging es seinen Kollegen, die ebenfalls auf die immer mehr werdenden Gestalten schossen. Plötzlich drehte sich der zuerst gezeigte Polizist auf dem Absatz um und rannte schreiend davon. Dabei lief er genau auf den Kameramann und Heiner Klawuttke zu. Die leblose Gestalt war ihm dabei dicht auf den Fersen. Heiner Klawuttke versuchte noch zu entkommen, doch die leblose Gestalt ließ völlig unerwartet von dem flüchtenden Beamten ab und stürzte sich auf Klawuttke.

    Dies war dem Kameramann zu viel; er ließ die Kamera fallen und man konnte danach noch sehen, wie er sich in den Wagen stürzte, diesen startete und rückwärts davonfuhr. Die Kamera lief unterdessen weiter und nach ein paar Minuten sah man den lebenden Toten, der Klawuttke angefallen hatte, an der Kamera vorbei in die Richtung laufen, wohin die entkommenden Polizisten und der Kameramann verschwunden waren.

    Die umherliegende Kamera wurde plötzlich ausgeblendet und ein fassungsloser Moderator starrte in die Studiokamera. Zuerst konnte er keine Worte finden für das, was auch er sich soeben hatte ansehen müssen. Dann jedoch fand er seine Fassung wieder und sprudelte förmlich los.

    >> Meine Damen und Herren, die Bilder, deren Zeugen wir gerade wurden, haben mich völlig geschockt. Wir unterbrechen jetzt diese Sendung und setzen sie zu einem späteren Zeitpunkt fort. <<

    Nachdem seine Worte verklungen waren, wurde das Pausenbild eingeblendet und der Fernseher war stumm. Norbert zappte weiter und traf beim nächsten Sender auf eine Verkaufsendung, die ihr Programm einfach weiter herunter spulte, als sei nichts geschehen.

    Seine Gedanken rotierten und er sann darüber nach, was er nun tun sollte. Dann kam Norbert zu dem Entschluss sich schleunigst anzuziehen und den nächsten Lebensmittelladen zu besuchen. Er überprüfte seine Barschaft und war zufrieden, dass er noch etwa 150 € in der Tasche hatte. Die Geschichte war soeben erst in Köln passiert, doch bereits jetzt sah man überall Polizeiwagen umherfahren. Die Beamten in ihren Fahrzeugen hatten gehetzte Gesichter und wahrscheinlich auch Angst um ihr Leben, das war ihnen deutlich anzusehen. Norbert ging so schnell er konnte in den nächsten Lebensmittelmarkt um sich mit Lebensmitteln zu versorgen.

    Unterwegs rief er seinen Freund Stefan an. Nach dem dritten Klingeln hob er endlich ab.

    >> Zentrum der verflossenen Mitarbeiter der <<, soweit ließ Norbert ihn kommen, dann unterbrach er ihn.

    >> Hast du eben die Nachrichten gesehen? << fragte er Stefan.

    >> Nein, ich habe bis gerade als du mich anriefst, geschlafen. << antwortete dieser.

    >> Dann tu´ mir bitte einen großen Gefallen und schalte den Fernseher an, du wirst in den Nachrichten bestimmt Unglaubliches erfahren. Oder komm so schnell du kannst zu mir, damit wir uns bei mir in der Wohnung verbarrikadieren können. Und solltest du noch Geld haben, nimm alles mit und kaufe so viel wie möglich zu essen ein. Doch zuerst solltest du schnellstens deinen Hintern in meine Richtung bewegen. Und zieh´ jetzt nicht alles ins Unendliche hinaus, ich bitte dich dringend darum! Und ruf´ mich zurück, sobald du unterwegs bist! <<

    Dann legte Norbert auf, denn er hatte den Markt erreicht. Ein Blick hinein zeigte ihm, dass er wohl einer der Ersten war, die reagiert hatten, denn der Markt war fast völlig leer. Norbert ging schleunigst hinein, denn er wollte vor dem großen >Run< der Anderen, die vielleicht gerade in diesem Moment die Sondermeldungen sahen, wieder auf dem Weg nach Hause sein und auf Stefan warten.

    Er kaufte Lebensmittel ein und vergaß dabei auch nicht eine gehörige Portion Katzenfutter in Dosen einzukaufen.

    Dazu noch ein paar Kartons Trockenfutter und dann war er auch schon wieder auf dem Weg nach Hause. Unterwegs merkte er, dass immer mehr Menschen auf dem Weg in die Einkaufläden waren und in ihren Gesichtern in den Fahrzeugen konnte man die blanke Angst sehen. Kaum war er zu Hause angekommen als sein Mobiltelefon klingelte. Ein Blick auf das Display zeigte ihm, dass Stefan ihn zu erreichen suchte. Norbert nahm sofort ab und Stefan begrüßte ihn gar nicht mehr, sondern ging sofort zum Thema über.

    >> Ich bin unterwegs zu dir, aber ich muss noch schnell zu meiner Mutter fahren und ihr das, was ich im Fernseher gesehen habe erzählen, dann komme ich zu dir. <<

    >> Kauf noch Tabak ein, soviel du ergattern kannst, nimm den Billigsten, den du bekommst, die Hauptsache ist, dass wir davon genug haben! Und beeile dich bei deiner Mutter, man weiß ja nicht, wann uns dieser Mist erreicht haben wird. << sagte Norbert zu ihm und legte wieder auf.

    Norbert ging wie ein gereiztes Tier in seiner Wohnung auf und ab, hatte das Fernsehgerät wieder eingeschaltet, starrte auf den Bildschirm und folgte den Ausführungen der Moderatoren. Plötzlich klingelte sein Mobiltelefon erneut. Stefan war wieder in der Leitung.

    >> Ich werde bei meiner Familie bleiben und versuchen mit ihnen zu fliehen. Im Moment ist nur meine Mutter hier. Ihren Lebensgefährten haben wir noch nicht erreicht. Anscheinend ist das Netz völlig überlastet. Warte nicht auf mich. Ich werde mich wieder bei dir melden. Wir fahren in Richtung Eifel, vielleicht finden wir ja irgendwo einen passenden Unterschlupf. Mach’s gut und halt die Ohren steif. Wir sind gleich unterwegs. Bis dann Nobby. <<

    Ohne dass Norbert antworten konnte legte Stefan auf.

    Gleich darauf rief Norbert bei seiner Mutter an, doch sie meldete sich nicht. Er konnte nur hoffen, dass sie ebenfalls die Nachrichten gesehen hatte und sich entsprechend den Anweisungen, die mittlerweile von der Polizei gegeben wurden, verhielt. Diese versuchte die Leute zu beruhigen und baten in den Wohnungen zu verbleiben und die nächsten Tage diese auch nicht zu verlassen. Er stellte die Lautstärke des Fernsehers leiser, um hören zu können, ob im Haus verdächtige Geräusche wären.

    Nach einer Weile hörte er, wie die Haustüre geöffnet wurde und ein paar Stöckelschuhe in den ersten Stock gingen. Unter sich hörte er die Wohnungstüre ins Schloss fallen und danach wurden die Schuhe ausgezogen, denn er hörte fast nichts mehr. Dann wurden die Rollläden an den Fenstern heruntergelassen und er hörte, dass die Freundin Renés telefonierte. Anhand ihrer Stimme stellte er fest, dass sie wohl mir René sprach und ihn bat, so schnell es ginge zurück zu kommen. Danach wurde es ruhig unter ihm.

    Er hatte die Rollläden an seinen Fenstern fast immer auf Ritze stehen, sodass er sie nur noch etwas tiefer herunterlassen musste, um sie ganz unten zu haben. Doch er ließ sie noch nicht ganz herab, denn so konnte er zumindest sehen, was sich auf der Straße ereignete. Der Verkehr, der sich unter seiner Wohnung abspielte war im Moment grausam zu nennen. Wie es schien waren alle Leute unterwegs, um sich noch für die kommende Bedrohung zu versorgen.

    Welche Dramen mussten sich mittlerweile in den Einkaufsläden abspielen, weil alle noch Dies und Jenes haben wollten und er konnte sich ausmalen, dass bestimmt schon mehrere Läden geschlossen hatten, damit ihre Angestellten eventuell noch rechtzeitig fliehen konnten.

    Draußen auf den Straßen ging es nur im Schneckentempo weiter, weil sich allen Orts Verkehrsunfälle häuften. Die Hupen waren fast ständig im Gebrauch, doch davon wurde es auch nicht besser. Im Gegenteil, die Nerven wurden immer mehr gereizt und bald darauf konnte Norbert auf der Straße unter seiner Wohnung die erste Prügelei sehen. Einem Mann ging das ständige Hupen der Fahrerin hinter ihm so auf die Nerven, dass er einfach ausstieg und die Wagentür des hinter ihm stehenden Wagens aufriss. Kaum hatte er das getan, als er unvermittelt auf die Frau einschlug. Er traf sie genau auf der Nase. Die Frau schrie auf und versuchte den Mann abzuwehren, was ihr jedoch nicht gelang. Der Mann schlug solange auf die Frau ein, bis sie keinen Ton mehr von sich gab. Erst dann ließ er von ihr ab und ging seelenruhig zu seinem Wagen zurück, setzte sich hinter das Steuer und fuhr an, da vor ihm bereits eine große Lücke zwischen seinem Wagen und dem Wagen vor ihm war. Die Frau bewegte sich nicht mehr. Nicht einmal mehr ein Zucken ging durch ihren Körper. Norbert hatte alles durch die Spalten seiner Rollläden mit ansehen müssen und war doch nicht in der Lage gewesen, einzugreifen.

    Nun sah er, dass aus dem Wagen hinter der Frau ebenfalls ein Mann ausstieg und nach vorne ging. Doch anstatt ihr zu helfen nahm er den Gang heraus und rollte den Wagen mit der blutenden, sich nicht mehr bewegenden Frau einfach zur Seite. Er stieg danach auch sofort in seinen Wagen und fuhr los. Die anderen Autos hinter ihm fuhren ebenfalls einfach weiter. Plötzlich wurde es leer in der Straße und Norbert entschloss sich, die Wohnung zu verlassen um nach der Frau zu sehen, die noch immer blutig in ihrem Wagen lag.

    Er nahm ein Stiefelmesser an sich, eine der wenigen Waffen, über die er verfügte und verließ seine Wohnung. Dann schlich er den Flur hinunter und spähte aus dem Fenster der Tür auf die Straße. Nun öffnete er vorsichtig und nachdem er hinausgegangen war, schloss er sie nicht ganz. Er schaute um die Ecke des Eingangs auf die Straße, doch war weit und breit niemand zu erblicken. Er lief los, sprang über den Zaun des Mittelstreifens und war nach ein paar Sekunden bei dem Wagen. Der Motor lief noch immer. Er riss die Türe auf und beugte sich über die Frau. Sie war ca. 40 Jahre alt und das Blut in ihrem Gesicht rann nicht mehr weiter. Die Blutung hatte also gestoppt. Er nahm ihre Hand und fühlte ihren Puls. Doch so sehr Norbert sich bemühte, er konnte keinerlei Pulsschlag mehr feststellen. Nun machte er den Wagen aus und schaute sich wieder um. Immer noch war keine Menschenseele auf der Straße zu sehen.

    Er überlegte, was er tun könne und entschloss sich, die Frau aus ihrem Wagen zu nehmen und sie hinter das Gebüsch gegenüber seinem Haus auf die dortige Parkfläche zu legen. So konnte er sich den Wagen sichern, da er ohne eigenes Fahrzeug war. Norbert zog sie aus dem Wagen und legte sie, wie er beschlossen hatte, hinter dem Gebüsch ab. Dann setzte er sich ans Steuer und fuhr einmal um den Mittelstreifen um den Wagen direkt vor der Haustüre zu parken. Beim Aussteigen fiel ihm ihre Handtasche auf, die im Fußraum am Nebensitz stand. Er nahm sie an sich, schloss den Wagen ab und ging ins Haus. Dieses Mal schloss er die Türe wieder ganz und ging zur Hintertüre, die er nun ebenfalls verschloss. Normalerweise war diese Tür immer unverschlossen, denn in dem kleinen Hinterhof standen die Mülltonnen und so konnten sie jederzeit dorthin. So würde er zumindest wach werden, wenn irgendjemand oder irgendetwas versuchte, dort hinein zu gelangen. Danach ging er die Treppe hinauf. Im ersten Stock blieb er kurz stehen und lauschte an der Türe seines Nachbarn. Doch er konnte nichts hören, also ging er zurück in seine Wohnung. Gerade als er dort ankam klingelte sein Mobiltelefon erneut.

    Norbert nahm sofort ab doch er hörte nur, wie am anderen Ende gerade aufgelegt wurde, bevor er auch nur einen Ton sprechen konnte. Er schaute auf das Display und erkannte, dass seine Mutter angerufen hatte. Sofort rief er zurück und sie meldete sich auch sogleich.

    >> Kannst du irgendwie zu mir kommen, damit wir das zusammen durchstehen können, was sich da im Moment ereignet? << fragte sie unter heftigem Schluchzen.

    >> Du, das Beste ist, wenn du Tante Gertrud zu dir holst, ihr euch in deiner Wohnung einschließt und dann niemanden mehr zu euch hineinlasst. Dort seid ihr am Sichersten. Ich glaube nicht, dass ich es im Moment bis zu euch schaffe, denn ich kann mir vorstellen, dass die Autobahnen völlig verstopft sind. Und wenn es mich unterwegs erwischt, bin ich euch keine Hilfe. Wir bleiben in Kontakt und wenn es sich beruhigt hat, werde ich so schnell es mir möglich ist, zu euch kommen. << antwortete er. Seine Mutter weinte still vor sich hin am Telefon, dann gab sie sich einen Ruck und meinte:

    >> Dann werde ich zu Gertrud gehen und sie herüberholen. <<

    >> Nehmt so viel zu essen mit, wie ihr tragen könnt und melde dich wieder, wenn ihr wieder in deiner Wohnung seid. Ich bleibe am Telefon sitzen. Aber jetzt beeile dich ein bisschen, denn niemand kann sagen, wie lange es dauert, bis die ersten dieser Gestalten bei euch sind. Und lasst niemanden mehr hinein, nachdem ihr euch eingeschlossen habt! << schärfte er seiner Mutter ein.

    Endlich legte sie auf und Norbert schaute zum ersten Mal wieder auf den Fernseher. Es wurden Bilder von hoffnungslos überfüllten Autobahnen gezeigt, die von einem Hubschrauber aus gemacht wurden.

    Dazwischen hörte man immer wieder den Aufruf, besser wieder nach Hause zu fahren und sich dort in der eigenen Wohnung zu verschanzen. Doch niemand auf den überfüllten Straßen kümmerte sich darum. Wie auch, es ging weder vorwärts, noch zurück. Norbert stellte den Ton wieder leiser, damit ihm kein Anruf entgehen konnte.

    Krümelchen hatte sich während der ganzen Zeit nicht blicken lassen und als Norbert in sein Arbeitszimmer ging, lag er friedlich schlafend in seinem Weidenkörbchen, als sei nichts geschehen.

    Er ließ ihn schlafen und ging ins Schlafzimmer. Unter dem Bett hatte er sein Luftgewehr deponiert. Er wollte einfach sehen, ob er damit eventuell etwas ausrichten könnte. So holte er es hervor und sah die Waffe durch. Er spannte sie und nahm eine Bleikugel aus der Dose, die dabei lag. Wenn er es sich recht überlegte, würde es wohl nichts werden, seine Verteidigung damit aufzubauen, wenn schon Polizeikugeln nichts hatten ausrichten können. Doch es war ein Zielfernrohr auf dem Luftgewehr montiert und er wollte es ausprobieren. Er ging zur Balkontüre und öffnete sie. Als er hinaus blickte sah er in einiger Entfernung einen Baum stehen. Norbert legte an und nachdem er den Abzug betätigte sauste das Bleigeschoss genau dorthin, wohin er gezielt hatte.

    Nun, zumindest das Schießen hatte er in der ganzen Zeit nicht verlernt und das war ok für ihn. Danach ging er in sein Arbeitszimmer zurück und nahm seinen Feldstecher zur Hand um zu sehen, ob irgendwo bereits ein Untoter hier zu sehen war. Er blickte zuerst in die Fenster, die er vom Balkon einsehen konnte, doch nichts regte sich dahinter. Dann suchte er die Straßen ab, die er einsehen konnte, jedoch war weder ein Wagen, noch ein Mensch zu Fuß unterwegs, wie er feststellte. Norbert ging wieder hinein und schloss die Türe, machte sie auf Kipp und ließ die Jalousie hinunter, sodass sie auf Spalt unten war. Dabei machte er sich keine Gedanken, dass es einer der Gestalten einfallen könnte, hier herauf zu klettern um ihn hier zu überfallen. Die große Jalousie des Schlafzimmers war sowieso die ganze Zeit komplett heruntergelassen und so ging er wieder ins Wohnzimmer.

    Dort sah Norbert auf den Fernseher; allerdings wurden immer noch die Bilder von den überfüllten Autobahnen gesendet. Wieder zappte er durch die Programme und stellte fest, dass mittlerweile auf allen Sendern dieselben Nachrichten gezeigt, oder in Diskussionsforen, mit auf die Schnelle herbeizitierten >Experten< dieses Phänomen behandelt wurde. Jedoch tappten diese >Experten< genauso im Dunkeln, wie es auch immer bei den einschlägigen Filmen der Fall war. Es würde auch hier immer weiter diskutiert und seziert werden, bis es am Ende zu spät war, irgendeine Form der Bürgerverteidigung aufzustellen. Zumindest hatte Norbert diesen Eindruck. Zum Glück hatte niemand bei diesen Diskussionen einen Geistlichen eingeladen, sodass die Diskussionen zumindest nicht auch noch aus ethischen oder moralischen Gesichtspunkten durchleuchtet wurden. Seines Erachtens ein wahrer Fortschritt gegenüber den durchschnittlichen Horrorfilmen dieser Art. Trotzdem wurde es auf die Dauer langweilig und müßig diesem >Geschwafel< zu zuhören. Denn leider, wie in den Filmen auch, kam es zu keinen vernünftigen Rückschlüssen oder auch Hilfestellungen für den Einzelnen, der diese Diskussionen am Bildschirm verfolgte. Jeder dieser >Experten< hatte seine Theorie, wie es dazu kommen konnte, doch niemand hatte eine Vorstellung, wie der Einzelne sich jetzt wirklich zu verhalten hätte, dieser Gefahr zu begegnen. Dies war auch der Grund, weshalb er immer weiter durch die Programme zappte und immer nur einige Minuten auf einem Sender verblieb.

    Plötzlich stoppte Norbert bei einem englischsprachigen Sender, denn auch in Großbritannien kam dieses Problem immer weiter auf. Ähnlich, wie in Köln, war es auch in London zu einer Schießerei auf dem Flugplatz Heathrow gekommen und auch dort wurde man der Plage durch die lebenden Toten nicht Herr. Doch immerhin wurde dort von Hilfsmaßnahmen gesprochen, die hier in Deutschland nicht einmal andiskutiert wurden. In Großbritannien wollte man das Volk unter Waffen stellen, ähnlich, als seien sie in einem Krieg. Auch Norbert schien es vernünftig zu sein, ähnlich zu verfahren; jedoch in Deutschland wollte man anscheinend das Restrisiko nicht eingehen, dass eventuell auch unschuldige Menschen durch eine solche Aktion gefährdet werden könnten. Was aber in England propagiert wurde, nutzte Norbert hier für seine akute Gefährdung nicht das Geringste.

    Deshalb hörte er auch nicht mehr hin und überlegte stattdessen, was er hier in seiner Wohnung noch verbessern könnte, um es diesen lebenden Toten so schwer wie möglich zu machen, ihn eventuell im Schlaf zu überraschen. Gerade überlegte er, ob er im Flur des Hauses eine Stolperfalle bauen sollte, damit er frühzeitig gewarnt werden würde, als er draußen einen Wagen hörte, der mit aufheulendem Motor und quietschenden Reifen vor dem Haus zum Stehen kam. Norbert rannte zum Fenster und sah hinab. Dort sah er René aus seinem Wagen aussteigen und auf den Hauseingang zulaufen. Norbert hörte, wie René ins Haus stürzte und ging ins Treppenhaus, um zu sehen, was er machte. Er sah ihn, als er seine Wohnung aufschloss und sprach ihn an.

    >> Hallo René, alles klar bei dir? Was hast du vor? <<

    Rene sah Norbert an und antwortete: >> Ich werde meine Freundin holen und in Richtung Eifel abhauen. Was hast du vor? <<

    >> Ich werde hierbleiben, bis es vorbei ist und dann werde ich weitersehen. Glaubst du, dass ihr es schaffen könnt, wenn ihr jetzt noch flieht? <<

    >> Ich glaube, wenn wir uns irgendwo in die tiefe Eifel verdrücken, werden wir es überleben. Wir sehen uns dann später, Nobby. Viel Glück. <<

    >> Tu mir bitte einen Gefallen, René. Wenn ihr hier raus seid, schließ´ bitte die Eingangstüre ab, dann brauche ich mich nicht darum zu kümmern. Und ich wünsche euch alles Gute für die Fahrt und den Rest. <<

    Dann war er auch schon in seiner Wohnung verschwunden. Norbert ging zurück in seine Wohnung und schaute aus dem Fenster. Bisher hatte er glücklicher Weise noch keinen lebenden Toten gesehen. Unter sich hörte er, wie René mit seiner Freundin sprach, dann rumorte es kurz und kurze Zeit später hörte er beide durch das Treppenhaus nach unten zur Haustür gehen.

    Genau zu diesem Zeitpunkt sah Norbert durch den Feldstecher in Richtung Innenstadt. Dort sah er einen Mann in ihre Richtung kommen, der aschfahl im Gesicht war. Die Gesichtszüge des Mannes waren völlig teilnahmslos. Ein stupider Blick, der nur in ihre Richtung sah. Ohne auch nur im Geringsten auf den eventuellen Verkehr zu achten, ging er über die Straße.

    Er hörte, wie René die Haustüre abschloss und sah ihn zu seinem Wagen laufen. Seine Freundin saß bereits auf dem Beifahrersitz und wartete auf ihn. Sie rief ihm zu, dass er sich beeilen solle, da auch sie den auf sie zukommenden, merkwürdig leblos aussehenden Mann bemerkt hatte. Nun hatte der Zombie René wahrgenommen und er setzte sich augenblicklich schneller und ohne Umweg in Renés Richtung in Bewegung. Dann, als René den Wagen startete, lief der Zombie los. René fuhr an und nahm den auf ihn zulaufenden Zombie genau ins Visier. Er fuhr ihm genau in die Seite. Der Leblose wurde herumgeschleudert und stürzte hart auf den Asphalt. René fuhr unverdrossen weiter und als er um den Europakreisel war, sah Norbert ihn das letzte Mal lebend.

    Norbert schaute hinunter auf den Mann, der noch vor einer Sekunde auf dem Asphalt gelegen hatte. Dieser stand einfach wieder auf und dann hörte er diesen unheimlichen Laut das erste Mal. Es war eine Mischung aus Grunzen und Rufen; als er dem Wagen Renés hinterher sah. Der Laut sollte ein Schrei sein, wie Norbert den Mundbewegungen ansehen konnte, doch es war kein menschlicher Ruf. Es war als brülle ein Raubtier wegen einer entkommenen Beute.

    Norbert wich etwas vom Fenster fort, um nicht, wenn sich die leblose Gestalt umdrehen würde, direkt gesehen zu werden. Da er die Fenster auf Kipp stehen hatte, konnte er deutlich hören, wie plötzlich jemand laut um Hilfe rief.

    Der Ruf kam aus der entgegen gesetzten Richtung, aus der das Monster auf der Straße gekommen war. Auch der Zombie hörte diesen Ruf und drehte sich in die Richtung. Ein wenig verstört blickte er auf den schräg gegenüberliegenden Park, aus der der Schrei erklungen war. Dann folgte noch ein Schrei und diesmal setzte sich der Zombie sofort in Bewegung. Er folgte dem dritten Schrei, der ertönte. Diesmal jedoch schien er näher zu sein, als die beiden ersten Male. Norbert sah dem Zombie nach, wie er in den kleinen Park lief und sah in diesem Augenblick weitere lebende Tote schweigend an seinem Haus vorbeilaufen. Sie rannten alle zu dem Park, um dem Ruf zu folgen. Norbert zählte sie und kam mit dem ersten Zombie auf 3 lebende Tote, die er bis jetzt gesehen hatte.

    Er schaute zum Fernseher und bemerkte, dass nur noch das Testbild zu sehen war. Anscheinend hatte man alle Fernsehsendungen unterbrochen und jeder versuchte sich zu retten, deshalb schaltete er den Fernseher ab. Er ging durch die Wohnung und sah sich um, was er für die kommende Nacht noch verbessern könnte, damit er die Zombies nicht auf sich aufmerksam machte. Zuerst stellte er sein Mobiltelefon lautlos, sodass nur noch der Vibrationsalarm eingeschaltet war.

    In der Küche ließ er sehr langsam die Jalousie am Fenster herab, sodass kein zu lautes Geräusch dabei entstand. Er konnte sie nicht völlig herunterlassen. Ein paar Spalten blieben immer offen. Im Schlafzimmer sah er nach, doch er musste nur noch die Jalousie der Tür soweit herablassen, dass man von außen nichts sehen konnte. Nachdem das erledigt war, sah Norbert auf seine Armbanduhr und stellte fest, dass es bereits kurz nach 17.⁰⁰ Uhr war. Im Arbeitszimmer ließ er die Rollladen auf Spalt offen und ein Fenster auf Kipp. Im Wohnzimmer ließ Norbert die Jalousie des rechten der drei Fenster halb offen, die beiden anderen Jalousien blieben so, wie immer. Das linke Fenster hatte die Jalousie auf Spalt, am mittleren Fenster war sie komplett heruntergelassen, dass es dicht war. Zugleich war das mittlere Fenster auf Kipp gestellt, sodass Norbert alle Geräusche von außen hören konnte.

    Da er vom linken Fenster des Arbeitszimmers besser den kleinen Park einsehen konnte, ging er noch einmal dorthin um die Jalousie ein wenig höher zu ziehen. Allerdings sah er vorher hinaus um sich zu vergewissern, ob nicht ein Zombie in der Nähe war, der dieses Geräusch direkt mitbekam oder es eventuell sogar sehen konnte. Als Norbert hinausschaute, bemerkte er, dass einige Zombies aus dem Park kamen und auf der gegenüberliegenden Straßenseite in Richtung Innenstadt gingen. Sie sahen furchterregend aus. Es waren zwei weibliche und drei männliche Zombies.

    Eine der toten Frauen trug eine blutgetränkte Jeans, ein bauchfreies Top und sah noch sehr jung aus. Abstoßend an ihr war, dass ihr Gesicht völlig entstellt war und ihr linkes Auge nur noch am Sehnerv aus ihrer Augenhöhle hing. Zudem konnte man an ihrer rechten Wange bereits ihr Gebiss erkennen. Die Zweite war ebenfalls in Jeans gekleidet, sie trug außerdem ein grobes Baumwollhemd, das halb geöffnet über der Jeans hing.

    Deutlich konnte er ihre Brust sehen, die im Takt ihrer Schritte auf und ab wippte. Unter normalen Umständen hätte ihn der Anblick ihrer Brüste erregt; doch ihr Gesicht war blutüberströmt und aus ihren Mundwinkeln tropfte frisches Blut auf ihr Hemd und ihre Brüste. Langsam färbte sich beides rot. Als ein Windstoß ihre blonden, blutverklebten Haare nach vorne wehte, sah er in ihrem Nacken eine klaffende, jedoch nicht mehr blutende Bisswunde.

    Dahinter kam ein junger Mann, dessen gesamte Kleidung, die aus Jeans und T - Shirt bestand, blutgetränkt war. Sein linkes Bein schleifte etwas nach und als er auf seiner Höhe war, konnte er eine klaffende Wunde an dessen Bein sehen, als hätte ihm ein riesiges Raubtier einen Teil aus dem Beines herausgebissen.

    Ihm folgte ein dunkelhäutiger Mann, Norbert schätzte ihn auf türkische oder arabische Herkunft. Er trug einen Anzug ohne Krawatte und auch sein ehemals weißes Hemd war blutrot gefärbt. An seinem rechten Arm sah er eine Bisswunde, denn sowohl der Stoff des Anzuges, als auch des Hemdes, war durchgebissen worden.

    Der dritte Mann war derjenige, den Norbert zuerst gesehen hatte. Nun hatte er Zeit, ihn genau zu betrachten. Er trug ebenfalls Jeans und Hemd. Beides war ebenfalls blutgetränkt und er sah, dass ihm das rechte Ohr fehlte. Nur eine klaffende Öffnung hatte er dort, wo sein Ohr gewesen war. Das Blut dieser Wunde war bereits so alt, dass es bereits wieder abgebröckelt war. Nur der Kragen seines Hemdes war an dieser Stelle noch von seinem Blut getränkt.

    Alle Zombies gingen in normaler Geschwindigkeit, was ihm deshalb auffiel, weil in einigen dieser Horrorstreifen, die er gesehen hatte, die Zombies darin ungelenk und langsam gingen.

    Norbert ließ die 5 Gestalten ziehen und sein Magen rebellierte. Auf was hatte er sich da eingelassen. Er hätte sich wohl besser in den erbeuteten Wagen gesetzt und wäre ebenso wie René mit seiner Freundin einfach geflohen. Doch dann erinnerte er sich an die überfüllten Straßen und Autobahnen, die er gesehen hatte und ihm war dann doch wieder wohler, wenn er daran dachte, dass er hier doch so einiges hatte, was er unterwegs bestimmt vermisst hätte. Es fing an mit fließendem Wasser und hörte beim Herd und den gekauften Lebensmitteln auf, die in seinem Kühlschrank lagerten.

    Frischen Mutes sah Norbert wieder hinaus und sah erneut eine Gruppe von Zombies, in Richtung Innenstadt gehen. Doch mittlerweile war es dunkel geworden und die Straßenbeleuchtung war angegangen. Gespenstisches Licht fiel auf die Gestalten, die leise und ohne Gespräche zu führen, auf den Straßen unterwegs waren. Durch das künstliche Licht konnte man fast keine Wunden an ihnen erkennen, jedoch deutlich war zu sehen, dass die Meisten von ihnen in blutüberströmter Kleidung unterwegs waren. Zum ersten Mal sah Norbert auch, dass sie ihre Hände wie Klauen hielten und sich in der Straße umblickten, ob sie irgendwo ein lebendes Wesen entdecken konnten. Zum Glück hatte er den Fernseher ausgeschaltet, der nun bei der Dunkelheit mit Sicherheit auf ihn aufmerksam gemacht hätte. Er nahm sein Luftgewehr hoch und zielte auf die vorbeigehenden Zombies, jedoch ohne zu schießen. Das hätte sie mit Sicherheit auf ihn aufmerksam gemacht und das wollte er um keinen Preis riskieren.

    Sollten sie doch seinetwegen in der Stadt alles Leben auslöschen, er war nicht bereit, sie hier hinein zu lassen und erst recht nicht, sich von diesen Zombies zu einem der Ihren machen zu lassen. Dies war die einzige Parallele, die zu den Horrorstreifen zu ziehen war. Er glaubte fest daran, dass jeder, der von ihnen gebissen und umgebracht wurde, ebenfalls zu einem der Ihren mutierte.

    Norberts Kater war inzwischen wach geworden und blickte mit ihm zusammen hinunter auf die Straße, auf der immer mehr der toten Gestalten herumliefen. Manche von ihnen drehten am Kreisverkehr und kamen wieder zurück. Er konnte nicht feststellen, was sie dazu trieb, denn er hatte sich ihnen nicht gezeigt und war fest davon überzeugt, dass sie ihn nicht rochen, sonst hätten sie bestimmt bereits versucht, in dieses Haus einzudringen. Also ließ er sie ziehen und ging von dem kleinen Strahl einer Taschenlampe geleitet aus seinem Arbeitszimmer auf die Toilette. Leise schloss er die Türe hinter sich zu und probierte den Lichtschalter.

    Gott sei Dank flammte sofort die Birne auf und helles Licht flutete den Raum. Norbert musste dringend pinkeln und überlegte, ob er dazu die Toilette benutzen sollte. Er kam zu der Ansicht, dass die Toilettenspülung, die er anschließend betätigen müsste, ihn nur unnötig verraten könnte. So beschloss er, ins Waschbecken zu pinkeln und dazu langsam noch Wasser aus der Leitung dazu laufen zu lassen. So tat er es auch und nachdem er das Licht wieder gelöscht hatte, öffnete er die Türe so leise wie möglich. Erneut ging er zum Fenster des Arbeitszimmers und sah hinunter. Doch keine der toten Gestalten machte Anstalten, sich anders als zuvor zu verhalten. Somit war es ihnen wohl entgangen, dass Wasser betätigt worden war.

    Nun bekam Norbert langsam Hunger und ging in die Küche, um sich ein Brot zu schmieren. In der Küche ließ er das Licht aus. Er benutzte nur ein Teelicht, von denen er zum Glück noch einige hatte und wenn er sparsam damit umging, noch einige Zeit auskommen konnte. Krümelchen begleitete ihn und fraß von seinem Trockenfutter ein wenig.

    Danach begab er sich ins Wohnzimmer, um vom rechten Fenster die Lage nochmals zu begutachten.

    Draußen auf der Straße wanderten noch immer die Zombies und wiederum hatten sie ihn nicht bemerkt. Wie es aussah würden sie ihn auch nicht bemerken, solange er sich so leise wie möglich verhielt. Ein Blick auf seine Armbanduhr zeigte, dass es mittlerweile 21.⁴⁵ Uhr war. Er hockte sich verkehrt herum auf seine Couch und blickte weiter hinunter auf die von den Laternen erhellte Straße. Die Zombies liefen ziellos umher, dabei kamen sie manchmal von den Gehwegen ab und liefen über die Straße. Norbert überlegte, dass er leider nicht unter seine Fenster schauen konnte. Er verfluchte leise, dass er keinen Spiegel so am Fenster angebracht hatte, dass er erkennen konnte, was vor seiner Haustüre los war.

    Plötzlich nahm er eine Bewegung hinter einem Fenster des gegenüber liegenden Hauses wahr. Es war im zweiten Stockwerk, genau auf seiner Höhe.

    Wer war dort und vor Allem, was war er oder sie. War es ein Zombie, oder jemand, der wie er zu Hause geblieben war, um abzuwarten, wie sich die Lage weiter entwickeln würde? Es war keinerlei Licht zu sehen, also verhielt sich die Person in dem Haus ähnlich wie er. Jedoch konnte er sie nicht deutlich genug sehen, um mit Gewissheit sagen zu können, ob die Person noch lebte. Aus diesem Grund beschloss er, sich weiterhin ruhig zu verhalten und die Person nicht auf sich aufmerksam zu machen. Durch das ständige Beobachten waren seine Augen müde geworden. Er beschloss, das Fenster leise zu schließen und sich etwas hin zu legen. Er nahm die Decke von der Lehne seiner Couch und deckte sich sitzend zu. Krümelchen schmiegte sich eng an ihn und er streichelte ihn zärtlich. Dabei fielen seine Augen zu und er schlief ein.

    Lange konnte Norbert nicht geschlafen haben, als er von dem laut brummenden Geräusch eines schweren Wagens wach wurde. Ein gepanzerter Wagen der Polizei fuhr langsam um den Kreisverkehr und zog die Aufmerksamkeit der Zombies, die unten umherliefen, auf sich. Norbert sah zu dem Fenster der gegenüber liegenden Wohnung, ob er dort jemanden entdecken konnte, doch entweder hatte derjenige den Wagen nicht bemerkt, oder aber, er war tot und es scherte ihn nicht. Er sah zu dem Panzerwagen hinunter, der nun ganz langsam einmal um den ganzen Kreisverkehr fuhr. Die ersten Zombies hatten ihn erreicht und versuchten, den schweren Wagen anzuhalten. Nur Menschen konnten in dem Fahrzeug sein, denn die Zombies waren ausschließlich zu Fuß unterwegs. Norbert sah, wie ein Untoter versuchte, den fahrenden Wagen zu besteigen und dabei hart auf den Asphalt geschleudert wurde. Sekundenbruchteile später wurde er von den großen Reifen des Fahrzeugs geradezu zerquetscht und er lag nun zappelnd auf der Straße und versuchte, sich wieder zu erheben. Allerdings war sein Unterleib fast abgetrennt worden, so schleppte sich der lebende Tote irgendwie weiter hinter dem Fahrzeug her. Andere Zombies waren ebenfalls von dem Panzerwagen bereits erfasst worden und von allen Richtungen sah Norbert weitere Zombies auf die Kreuzung zu strömen. Dann nahm der schwere Panzerwagen die nächste Ausfahrt und fuhr in Richtung Stadtausgang fort. Ein großer Teil der Zombies lief hinter dem Wagen her, sodass in seiner Straße der größte Teil der Zombies nach einer Weile fort waren. All das war ohne einen Laut der Zombies vor sich gegangen und auch jetzt, nachdem der Wagen nicht mehr zu hören war, war absolute Stille. Nur das schleifende Geräusch des zerquetschten Zombies war zu hören, der sich ganz langsam vom Kreisverkehr hinter dem Panzerwagen herzog. Gegenüber war alles ruhig geblieben und er konnte auch keinerlei Bewegung in der Wohnung ausmachen.

    Er blickte auf seine Uhr und stellte fest, dass es gerade 23.¹⁵ Uhr war, dabei sah er auf sein Mobiltelefon und bemerkte, dass sich niemand mehr bei ihm gemeldet hatte, seit er am Nachmittag zuletzt mit seiner Mutter geredet hatte.

    Norbert wünschte im Stillen allen, dass es ihnen soweit gut ging und seine Müdigkeit überwältigte ihn wieder.

    Auch diesmal hatte er nicht lange geschlafen, denn er wurde durch das Summen eines seiner Mobiltelefone geweckt. Er schaute auf das Display und erkannte, dass seine Mutter versuchte, ihn zu erreichen. Norbert nahm ab und meldete sich.

    >> Wie geht es euch beiden? << fragte er.

    Seine Mutter meldete sich am anderen Ende der Leitung.

    >> Uns geht es soweit ganz gut. Auf der Straße und auf dem Platz vor unserem Haus ist aber die Hölle los. Ich war bei Tante Gertrud und wir haben noch so viel zu Essen mitgenommen, wie wir tragen konnten. Seitdem sitzen wir in meiner Wohnung und trauen uns kaum hinaus zu sehen. Wir haben kein Licht angemacht und Tante Gertrud schläft gerade bei mir im Bett. Ich kann noch nicht schlafen, wenn ich nicht weiß, wie es dir geht. Es ist ganz schlimm hier in Wegberg. Wir haben beide sehr viel Angst, dass wir uns falsch verhalten könnten und dann diese Dinger zu uns kommen könnten. Wir haben gesehen, wie zwei von den Dingern eine Frau angefallen haben, die sich in ihre Wohnung flüchten wollte. Sie haben sie einfach umgeworfen und haben sie solange gebissen, bis sie sich nicht mehr bewegt hat. Dann haben wir gesehen, wie die Frau später wieder aufgestanden ist und seitdem läuft sie immer wieder unten an unserem Haus vorbei. <<

    >> Habt ihr die Wohnung fest verschlossen? <<

    >> Ja, das haben wir und wir haben uns seitdem ganz leise verhalten. Ich glaube nicht, dass man uns gehört hat. Wir haben auch ganz leise das Radio an, aber seit ein paar Stunden bringen die auch nichts mehr. Wir haben uns nicht getraut, den Fernseher einzuschalten, da man von unten sehen kann, wenn es leuchtet. <<

    >> Das habt ihr bisher gut gemacht und wenn wir Glück haben, und niemand uns bemerkt, hoffe ich, dass ich irgendwann zu euch kommen kann, euch abzuholen. Hier ist vor kurzem ein Panzerwagen von der Polizei vorbeigefahren und hat einen ganzen Rattenschwanz von den Zombies hinter sich hergelockt. Ich hoffe nur, dass sie irgendwann noch einmal hier vorbeikommen. Wir müssen jetzt einfach tapfer sein und uns nicht verraten. Passt auch auf, wenn ihr auf die Toilette geht, dass die Spülung euch nicht verrät. Vielleicht sind ja einige von den Zombies schon im Haus in den Wohnungen um euch herum. Und wer weiß, was passiert, wenn die euch hören. Ich bin alleine hier im Haus. Krümelchen ist bei mir und soweit geht es mir gut. Ich möchte auch nicht unbedingt bei euch anrufen, damit das Klingeln nicht von den Zombies gehört wird. Wenn ihr mit mir sprechen wollt, dann ruft mich an und ich rufe zurück. Doch dann müsst ihr am Telefon bleiben und so schnell wie möglich abheben, um euch nicht zu verraten. Sprecht so leise wie möglich, damit man euch nicht hört. Und beim Waschen lasst das Wasser so wenig wie möglich laufen. Das ist alles, was ich euch noch raten kann. <<

    >> Gut mein Schatz, wir werden uns danach richten und hoffen, dass es bald vorbei ist. Ich wünsche dir eine gute Nacht und alles Gute für jetzt. Schlaf schön, ich melde mich morgen früh wieder. << sagte sie, und beendete gleich darauf das Gespräch.

    Schön, dass er zumindest wusste, dass es seiner Mutter und seiner Tante soweit gut ging und er war heilfroh mit ihr geredet zu haben. Doch nun wurde Norbert richtig müde, legte sich auf die Couch, deckte sich zu schlief wieder ein.

    Es wurde allerdings eine unruhige Nacht und er wachte einige Male wieder auf.

    Der nächste Tag

    Zum Morgen hin schlief Norbert fest ein, denn als er aufwachte schien es bereits hell durch das Fenster. Er blickte zur Uhr und sah, dass es schon kurz nach 08.⁰⁰ h war. Das Wetter war trüb und dunkle Wolken zogen über den Himmel. Es nieselte ein wenig und es musste bereits eine ganze Weile so leise geregnet haben, denn als er hinausschaute, entdeckte er einige Zombies, die bereits völlig durchnässt waren, doch immer weiter ihre Runden drehten, ohne ein Ziel vor Augen zu haben. Dabei entdeckte er auch die Frau, die er gestern hinter das Gebüsch abgelegt hatte.

    Krümelchen lag neben ihm und schmiegte sich eng an ihn. Er atmete ganz regelmäßig und als er ihn streichelte begrüßte er ihn mit seinem vertrauten Maunzen. Plötzlich stand Krümelchen auf, machte einen Buckel und sprang von der Couch herab um in die Küche zu gehen. Auf dem Teppich vor der Wohnzimmertür reckte er sich und danach lief er zu seinem Fressnapf. Dort trank er ein wenig Wasser und fraß von seinem Futter.

    Norbert streckte sich ebenfalls und beschloss, einen Kaffee zu brühen. Da er die Kaffeemaschine als zu laut erachtete, holte er einen Handfilter heraus, stellte ihn auf die Kanne, schüttete Kaffeepulver in das vorbereitete Filterpapier und stellte den Wasserkocher an. Nachdem das Wasser heiß war, goss er das heiße Wasser auf das Pulver. Er holte Milch, Cappuccino und Zucker aus dem Schrank und eine Tasse vom Regal im Wohnzimmer. Als die Kanne voll war, goss er sich einen Kaffee ein und führte das heiße Getränk an den Mund. Er nahm einen Schluck und es schmeckte herrlich. Nun ging er langsam und leise ins Wohnzimmer zurück und sah wieder auf die Straße. Dort waren noch immer ein paar der fürchterlichen Gestalten unterwegs und liefen noch immer ziellos die Straße auf und ab. Gegenüber in der Wohnung konnte er nichts sehen und beschloss, die Wohnung mit seinem Fernglas genauer zu beobachten.

    Der Feldstecher lag im Arbeitszimmer und er ging dorthin. Dort lag auch die Handtasche der Frau, deren Wagen er gestern einfach an sich genommen hatte, nachdem die Frau totgeprügelt worden war. Norbert nahm den Feldstecher und die Tasche auf und begab sich wieder ins Wohnzimmer. Dort hob er den Feldstecher an seine Augen und sah in die gegenüber liegende Wohnung. Er sah wieder eine Bewegung, jedoch wurde er von der Helligkeit, die sich in den Fenstern spiegelte so geblendet, dass er nichts Genaues erkennen konnte.

    Plötzlich wurde er vom Summen seines Mobiltelefons aufgeschreckt und er legte den Feldstecher auf die Couch um es zu erreichen. Es wurde wieder aufgelegt doch er konnte im Display sehen, dass nicht seine Mutter, sondern Stefan versucht hatte, ihn zu erreichen. Er nahm das Telefon auf und wählte seine Nummer. Kurze Zeit später meldete er sich.

    >> Hi Nobby. Ich wollte dir nur kurz sagen, dass wir noch leben. Wir sind in der Eifel, in Bitburg. Unterwegs sind wir an vielen Polizeisperren vorbeigefahren und die Bundeswehr ist hier auch im Einsatz. Wir sind in der Stadt untergebracht und im Moment versucht die Bundeswehr mit schwerem Gerät eine Art Zufluchtsstätte zu bauen, um die Zombies von hier fern zu halten. <<

    >> Hallo Stefan. Dann wünsche ich euch viel Glück bei dem Ganzen. Hier ist der Teufel los. Es wimmelt hier nur so von Zombies, doch bisher habe ich Glück gehabt und sie sind noch nicht auf mich aufmerksam geworden. Ich hatte gestern mit meiner Mutter noch spät telefoniert. In Wegberg sieht es ähnlich aus wie hier, doch Mutter und Tante Gertrud geht es den Umständen entsprechend wohl auch ganz gut. Zumindest gestern Abend waren beide noch wohlauf und ich hoffe, dass es mir irgendwie gelingt, bald zu ihnen zu kommen und danach werde ich versuchen, auch zu euch zu kommen. Gestern Nacht fuhr noch ein Panzerwagen der Polizei durch Euskirchen, doch bisher habe ich nichts mehr von ihnen gehört oder gesehen. Ich werde eben versuchen, mich nicht erwischen zu lassen und mein Bestes tun, dass es so bleibt. Danke erst einmal, dass du mich angerufen hast, so habe ich wenigstens die Hoffnung, dass es noch irgendwie zum Guten kommen kann. Wir werden in Kontakt bleiben. Wie wäre es mit der gleichen Zeit, wie heute? <<

    >> Ok, dann sagen wir morgen wieder gegen 09.⁰⁰ Uhr. Halt die Ohren steif, mein Freund. <<

    >> Gut, bis Morgen dann, mach du das Gleiche, Stefan. <<

    Nachdem er aufgelegt hatte, fühlte er sich schon wesentlich besser. Es schien also doch noch Hoffnung zu geben und er hoffte, dass sich seine Mutter bald melden würde, um ihr die gute Botschaft weiter zu geben. Er glaubte, dass es die Moral zum Durchhalten für die beiden alten Frauen wirklich stärken würde, wenn sie dies erfahren würden.

    Doch bis es soweit sein würde, wollte er nun den Inhalt der Handtasche der verstorbenen Frau durchsuchen, damit er zumindest wusste, wem er den Wagen zu verdanken hatte, der jetzt vor seiner Haustüre stand. Norbert nahm die Tasche und schüttete ihren Inhalt einfach auf seinem Wohnzimmertisch aus. Es kamen eine Menge Dinge zum Vorschein und es wunderte ihn, was manche Frauen alles in ihren Handtaschen mit sich herumschleppten.

    Da lagen nun ein Flakon Parfum, ein Paket Papiertaschentücher, ein paar Ob´s, ein schwarzer Minislip, ein weiterer Schlüsselbund, ein Notizbüchlein, ein Mobiltelefon, eine Geldbörse und noch etliche andere Kleinigkeiten die für das Leben einer Frau wohl unabdingbar waren auf dem Tisch. Er schaute noch einmal in die Tasche, um zu sehen, ob sich noch ein kleines Extrafach darin befand, doch dies war nicht der Fall.

    Er nahm das Handy in die Hand

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