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eBook355 Seiten4 Stunden

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Über dieses E-Book

Im 4. Fall von Andrea Steiner tappen die Ermittler lange im Dunkeln. Durch Zufall trifft die Hauptkommissarin eine ehemalige Freundin, von der sie zur Hochzeit eingeladen wird. Leider verläuft bei der Trauung nicht alles nach Wunsch. Als Psychologin ist es nicht einfach, mit dem Zukünftigen auf einem Bauernhof zu wohnen und nebenbei die Kühe zu melken. Bis zum Schluss gibt es keine Gewissheit, ob die Kommissare es mit Mord oder Selbstmord zu tun haben.
Nebenbei erwartet der Polizeipräsident eine Idee für einen Wohltätigkeitszweck, die der dänische Kollege und Hauptkommissar Erik Ingvardsen sehr pikant und erotisch in die Tat umsetzt.
SpracheDeutsch
Herausgebertredition
Erscheinungsdatum10. März 2021
ISBN9783347122895
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Autor

Herwig Riepl

Herwig Riepl wurde 1964 in Villach, Österreich geboren und absolvierte erfolgreich die Höhere Technische Lehranstalt - Abteilung Fachschule für Tischlerei und Raumgestaltung. Nach dem Abschluss der Ausbildung begann er mit seinen ersten großen Reisen und hat in dieser Zeit in einer Papierfabrik und als Discjockey gearbeitet. Mit 23 Jahren ist er nach Dänemark ausgewandert und hat dort 10 Jahre gelebt. Dort hat er für die Internationale Press Distribution Kopenhagen gearbeitet, war Besitzer eines Süßigkeiten-Geschäftes, Staplerfahrer in einer Fabrik und hat mehrere Jahre als Kinderpädagogen-Mitarbeiter in einem Schüler Freizeitheim gearbeitet. Als dänischer Staatsbürger ist er anschließend für 10 Jahre nach Deutschland gezogen, wo er hauptsächlich als Tischler gearbeitet hat. Seit 2009 lebt er mit seiner deutschen Frau in Uruguay. 79 Länder hat er weltweit, teils recht intensiv bereist und dadurch viel gesehen. Durch seinem abwechslungsreichen Lebensstil, hat er es bevorzugt, kinderlos zu bleiben. Jetzt lebt er auf seiner kleinen Farm zwischen tausenden Blumen und hunderten Obstbäumen, eher zurückgezogen und genießt es, seinem Hobby, Insekten und Vögel zu fotografieren, nachzukommen. Herwig Anton Ingvardsen Riepl, wie er mit vollem Namen heißt, nennt sich durch seine vielen Reisen der einfachheit halber immer nur Erik und ist für viele Personen, nur unter diesem Namen bekannt. Er hat noch nie ein Mobil-Telefon besessen und hat keine Ahnung, wie man eine SMS schreibt. Trotzdem zählt er sich zu den 10 glücklichsten Menschen der Erde und genießt jede Minute seines Lebens. Er ist Realist und war noch nie ein Träumer, darum würde er jede Entscheidung seines Lebens wieder so treffen. Da er sehr viel Zeit hat und Stress ein Fremdwort für ihm ist, hat er sich entschlossen Bücher zu schreiben.

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    Buchvorschau

    ... so antworte mit Ja - Herwig Riepl

    Entspannt geht es zum Lokal

    Die Staatsanwältin Isabella Fröhlich hat nicht nur einen interessant klingenden Familiennamen, sie hat es sich zur Eigenschaft gemacht, auch selbst immer fröhlich zu sein. Ihr Lebensgefährte Helmut Geil, der Hausmeister im Polizeipräsidium von Fürstenfeldbruck ist, hat einmal bei einer Party gemeint, er versucht auch seinem Namen gerecht zu werden, was großes Gelächter auslöste. Die beiden wohnen direkt am Ammersee und führen eine eher lockere Beziehung. Mit einem Freundespaar, welches sie schon lange kennen, gibt es auch hin und wieder Partnertausch.

    Der dänische Hauptkommissar Erik Ingvardsen und seine Chefin Hauptkommissarin Andrea Steiner sind nicht verheiratet und wohnen auch nicht zusammen. So richtig weiß niemand in der Mordkommission, wie man deren Verhältnis nennen mag. Wahrscheinlich wissen sie es selbst nicht einmal oder wollen es gar nicht wissen. Frei und unabhängig sein wollen sie und das Thema Eifersucht nicht diskutieren müssen. Dazu kommt, dass die blonde Kollegin Lena sich gerne vom Dansk Mand, wie er oft genannt wird, vernaschen lässt und auch die Fallanalytikerin Miriam nicht gleich nein sagt, wenn es der Lustbefriedigung dienen sollte.

    Der durchaus recht witzige 41jährige Däne mit dem schütteren Haar ist aber kein Kind von Traurigkeit und hat auch schon seine Erfahrungen mit der kräftigen 55jährigen Staatsanwältin gemacht. Zu so genannten one night stands würde er sich sicher nicht hinreißen lassen, aber so wie er Frau Fröhlich kennen gelernt hat und sich beide ganz schnell sympathisch waren, wüsste er auch nicht, warum er nein sagen soll.

    Die Hauptkommissarin war vor gut einem Jahr sehr verliebt und wurde von ihrem damaligen Freund gleich mehrfach schwer enttäuscht. Darum ist sie vielleicht jetzt, trotz Zuneigung und großer Sympathie für den Kollegen eher zurückhaltend was eine feste Bindung betrifft, was aber dem Dänen nicht ganz unrecht ist.

    Andrea und Erik sind bei Isabella und Helmut eingeladen. Es ist der 21. Juni, Sommerbeginn und Isabella´s 56. Geburtstag. Die Kommissare können sich noch gut an den ersten Besuch bei den beiden erinnern. Damals gab es viel Rum zu trinken, außerdem hat es geschneit, darum haben sie dort übernachtet. Am nächsten Morgen waren alle vier nackt im Pool und es gab einen kleinen Vorgeschmack an Partnertausch. Für Erik nur ganz wenig, er war noch vom Umtrunk der Nacht zu benebelt. Andrea ist eigentlich nicht ganz begeistert von solchen Sachen, hat aber damals mitgemacht.

    Heute wurde zuerst gegessen, geredet und gelacht. Dann haben sie sich in den Pool begeben und sind ein bisschen bei angenehmer Hintergrundmusik geschwommen. Jetzt haben sie fast genau dieselben Plätze im Pool eingenommen wie damals. Am einen Ende sind die Staatsanwältin und der Däne, am anderen Ende die Hauptkommissarin und der Hausmeister.

    Erik sitzt ganz entspannt am Beckenrand vor Isabella, die im Wasser steht und sein bestes Stück zwischen ihren üppigen Busen versenkt hat.

    »Kannst du dich noch an euren ersten Besuch hier erinnern? Damals waren wir auch so weit«, schmunzelt sie.

    »Nur hat mir damals der Kopf gedröhnt und ich war nicht ganz bei der Sache«, erinnert er sich genau. »Darum habe ich auch schnell abgebrochen.«

    Isabella lächelt, beugt ihren Kopf nach unten und nimmt seine Eichel zärtlich in den Mund.

    Helmut hat offenbar auch Lust auf Busensex bekommen. Nur liegt in dem Fall Andrea draußen am Beckenrand auf einer weichen Unterlage und der Hausmeister hockt über ihr. Dabei genießt er ihre hübschen Babser und den geöffneten Mund, den sie ihm bereitwillig entgegen streckt.

    »Ich glaube, wir wechseln jetzt mal. Du bist es, die heute Geburtstag hat«, sagt Erik und befreit sich aus der weichen Umklammerung mit dem fordernden Mund.

    »Setz dich hoch«, sagt er ihr und kurz darauf liegt sie auf einer dieser weichen Unterlage vor ihm.

    Die Wassertiefe ist dort so passend, dass er stehend mit seinem Mund genau ihre geöffneten Beine mit der rasierten Intimzone erreicht. Bald darauf stöhnt sie und presst mit den Schenkeln seinen Kopf zusammen, dass er nichts mehr hört und nur noch seine Zunge rotieren lassen kann. Erst als ihr Körper zuckt und bebt, lässt sie seinen Kopf aus der festen Umklammerung wieder frei.

    Als der Däne aufblickt geht Andrea gerade an ihnen vorbei in die Duschkabine, um ihre verklebten Babser zu waschen und lächelt den Kollegen an. Auch Helmut verschwindet kurz und als beide kurz darauf zurückkommen, fordert die Staatsanwältin die Kommissare auf: »Legt euch doch zusammen auf die Matratze und habt euch ein bisschen lieb«, wobei sie ihren Lebensgefährten gleichzeitig mit einer Geste zuzwinkert.

    Erik und Andrea sind nicht sicher, was Isabella wirklich will darum sagt sie: »Na los, entspannt euch, legt euch seitlich hin und küsst euch ein bisschen.«

    Leicht verwundert befolgen die zwei einzigen Geburtstagsgäste ihre Anweisung und beginnen sich auch ganz sanft zu umarmen und küssen.

    »Ihr müsst aber seitlich zueinander liegen!«, sagt Helmut erinnernd, wobei die Kommissare noch verwunderter blicken aber trotzdem sich richtig platzieren.

    Als Erik´s Küsse intensiver werden, verspüren beide zwischen den Beinen unerwartete Besucher. Für einen Moment blicken sie erstaunt auf, doch Isabella fordert sie auf, einfach weiter zu küssen. Während sich die Zungen der Kommissare umgarnen und tanzen, spielt Isabella´s Zunge an Erik´s Steifen und Helmut´s Zunge in Andrea´s Muschi. So etwas haben die Ermittler auch noch nie erlebt, werden aber mehr und mehr erregt, da sie ja selbst vorhin nicht zu einem Höhepunkt gekommen sind. Heiße gegenseitige und fordernde Küsse, die streichelnde Hand an den steifen Nippeln und was sich sonst noch alles weiter unten an Oralsex abspielt, bringt schließlich das Fass zum Überlaufen. Die Ermittler kommen gemeinsam so heftig und sind von der ganzen Aktion total überrascht, dass es ihnen fast schon ein bisschen peinlich ist. Als sie nach einer Weile aus der innigen Umarmung keuchend aufblicken, haben sich die Staatsanwältin und ihr Lebensgefährte schon längst verzogen. Erst als sie sich leicht erholt haben, erscheinen beide wieder.

    »Dürfen wir dem verliebten Paar einen Drink anbieten?«, fragt Isabella und stellt zugleich vier Gläser ab.

    »Auf euch beide!«, sagen die Gastgeber dankend … »Auf euch und dich, alles Gute zum Geburtstag!«, erwidern die Gäste und erheben ihr Glas.

    Ein bisschen unsicher oder ungläubig schauen die zwei Hauptkommissare schon drein. Selbst Erik, der schon viel erlebt hat und immer recht locker ist, wurde ordentlich überrascht. Außerdem liegt noch das Wort ›verliebt‹ in der Luft, welches Isabella verwendet hat.

    »Haben wir etwas falsches gesagt oder getan?«, fragt die Staatsanwältin, da sie merkt, wie die Gehirnzellen der Ermittler rattern und ein Hauch von Unsicherheit zu spüren ist.

    »Weder noch«, beschwichtigt Erik. »Aber euer Versuch, jemanden auf diese Art Partnertausch schmackhaft zu machen, ist auch eine interessante Art, muss ich zugeben!«

    Andrea nickt dazu und fragt: »Sind wir verliebt?«

    Erik lächelt verschmitzt, da dies nie ein zu besprechendes Thema war, doch Isabella meint sehr überzeugt: »Wie nennt man das sonst? Es sind die hingebungsvollen Küsse, nicht das Vögeln, die einen verraten! Außerdem habt ihr zwei keinen Grund, dies zu leugnen oder zu verheimlichen. Was Helmut und ich jetzt mit euch beiden gemacht haben, nennt man heißen Sex und Lustbefriedigung. Ihr aber habt euch dabei auf eine Art geküsst, da spielen auch das Herz und die Seele eine sehr große Rolle. So etwas kann man nicht verheimlichen. Zumindest nicht mir. Ihr verkörpert Liebe und Sex zu einer Einheit.«

    Die Hauptkommissarin bekommt plötzlich ein bisschen mehr Farbe im Gesicht und meint: »So deutlich hat das auch noch niemand gesagt« und drückt zugleich Isabella ein Küsschen auf die Wange.

    »Auch wenn es mit euch hier so gemütlich ist und ich es noch Stunden genießen könnte, so muss ich jetzt alle daran erinnern, dass wir uns für den Abend fertig machen müssen«, informiert die fröhliche Frau Fröhlich die anderen.

    Die geschätzte Staatsanwältin hat das Team der gesamten Mordkommission sowie den österreichischen Gerichtsmediziner am Abend zu ihrem Geburtstag eingeladen. Aber nicht in irgendein Lokal, nein es sollte etwas Besonderes sein. Sie persönlich liebt Filme der 20er Jahre, wo man Clubs und Lokale dieser Zeit sieht. Das wilde und sündige Nachtleben. Die Atmosphäre und Kleidung sowie die Musik und Tänze.

    Wie es der Zufall manchmal so will, hat in Fürstenfeldbruck ein neues Lokal eröffnet und heißt . Angeblich sind die Räumlichkeiten und deren Einrichtung genauso wie die Musik seinerzeit gehalten. Einlass gibt es nur für Personen, die auch wirklich passend zu den 20er Jahren gekleidet sind. Angefangen von den Schuhen, der Kleidung bis zur Frisur von damals. Jeans, T-Shirt und Jogging Schuhe bekleidete Personen werden freundlich abgewiesen, um auch die richtige Atmosphäre im Lokal zu schaffen.

    Isabella hat sich als Geburtstagsgeschenk gewünscht, dass alle in passender Kleidung erscheinen und sie in dieses Lokal begleiten. Die Hauptkommissare haben ihre Garderobe mitgebracht und somit beginnen sich alle vier zu bekleiden und zu stylen. Andrea hat sich wegen ihrer roten Haare lieber zu einer Perücke entschieden, Isabella belässt es bei ihren halblangen brünetten Haaren, die aber kunstvoll mit Lockenwicklern geformt werden müssen.

    »Lackschuhe, nicht schlecht«, grinst Helmut als er sieht, was der Kommissar alles dabei hat und auspackt.

    »Äh … und was ist das für eine Paste?«, fragt Erik, als er sieht, was Helmut mit seinem eigenen Lockenkopf macht.

    »Die bekommst auch du in dein Haar geschmiert«, lacht er amüsiert. »Damit du schön glänzt!«

    »Du meinst eher die Kopfhaut wird glänzen. So viele Haare befinden sich da oben leider auch nicht mehr«, muss der Däne eingestehen, was sogar die Frauen, die sich im Nebenzimmer anziehen, zum Kichern bringt.

    Helmut und Erik haben sich für sehr ähnliche graue Anzüge der damaligen Zeit entschieden. Dazu Krawatte und ein Hut. Die zwei Frauen erscheinen dagegen sehr unterschiedlich. Isabella in einem smaragdgrünen, langen bis an die Wade reichenden Kleid, welches einen Schlitz an der Seite hat. Dazu ein passender weißer Hut mit herunter gezogener Krempe, den man Cloche nennt, wird der Kommissar aufgeklärt. Ihr Augen-Make-up nennt man Smokey eyes, da sie von innen mit ganz dunklen Farben nach außen hin immer heller werden, wobei auch die Smaragdfarbe ihres Kleides eingebaut und berücksichtigt wird. Samthandschuhe von den Fingerspitzen bis zur Mitte des Oberarms, eine Perlenkette und Marie-Janes Schuhe mit dicken Absätzen, die gut zum Lindy Hop-Tanzen geeignet sind, vervollständigen ihr Aussehen. Außerdem hält sie ein Pochette in der Hand, das ist eine Tasche mit schönen Art-Deco-Motiven als Verzierung.

    Andrea erscheint im roten, knapp knielangen Charleston Kleid, welches von einer schwarzen Fransenreihe geschmückt wird. Die blonde Perücke hat typische Wasserwellen, dazu ein Federstirnband mit zwei langen roten Federn. Eine Federboa, kurze schwarze Seidenhandschuhe und eine lange Zigarettenspitze, da in dem Lokal geraucht werden darf. Ein auffällig verruchtes Make-up mit schwarz umrandeten Augen und ein tiefroter Puppenmund bringen den Kommissar ins Schwärmen. Als sie sich in einer Vorführpose einmal schnell dreht, fliegen die Fransen und hauchdünne Nylonstrümpfe mit schwarzer Naht werden sichtbar. Erik ist hingerissen und fasst ihr an den Oberschenkel, wobei er ein Strumpfband spürt. Passend zum Kleid trägt sie noch schwarze Lackschuhe mit Absatz, die vorne gerundet sind und eine Ristspange haben. Dazu hat sie eine Beutetasche, die mit Perlen verziert ist und angeblich Dorothy Bag heißt.

    »Also, wenn ich euch so sehe, würde ich mir die 20er Jahre des letzten Jahrhunderts wieder wünschen. Ihr seht umwerfend aus! Davon kann man sich ja gar nicht satt sehen!«, schwärmt der Däne richtig begeistert. Dann geht er zu Isabella und gleitet auch bei ihr mit der Hand ganz langsam über ihren Oberschenkel hinunter und bekommt gleich die passende Antwort.

    »Ja, ich trage auch Strapse und Strümpfe und habe auch einen Strumpfhalter umgebunden! Wenn schon, dann soll alles so sein wie damals«, lächelt sie verführerisch, da sie weiß, der Kommissar mag diese Dessous. Dafür stellt sie ihr Bein so raffiniert, dass der seitliche Schlitz des Kleides den Beweis liefert.

    »Mit einem gerade erlebten Orgasmus auf eine Party zu fahren macht doch gleich wesentlich mehr Freude«, sagt Helmut am Steuer und blickt dabei in den Rückspiegel auf Andrea, die fast verlegen schaut, weil sie das vorhin ungewöhnliche Erlebnis nicht mal theoretisch geträumt hat.

    »Darum sollten wir auch heute den Abend genießen und uns einfach in die 20er Jahre zurück versetzen lassen. Jedenfalls bin ich sehr gespannt, was uns erwartet«, sagt Erik.

    »Na und ich erst!«, meint Isabella.

    »Wie heißt nochmals das Lokal?«, will er wissen.

    »Ganz einfach. . Das ist also recht leicht zu merken.«

    Erik drückt sich an Andrea und flüstert ihr ins Ohr: »Du siehst so aufregend aus, ich bin sicher, alle werden dich im Lokal bewundern!«

    Auf der Fahrt spielt Helmut Musik der 70er Jahre, aber alle sind schon gespannt auf die Musik und Atmosphäre vom Zwanziger-Lokal. Das Geschrei ist groß, als sich die zwölf Personen im neu eröffneten Lokal treffen. Als erstes gibt es natürlich von allen herzliche Geburtstags-Glückwünsche für die Staatsanwältin Isabella Fröhlich zu hören. Auch Blumen und kleine Geschenke werden überreicht, dann aber beschnuppern und begutachten sich alle ausgiebig.

    »So schick im Anzug habe ich dich ja noch nie gesehen«, sagen die Meier´s lachend zum Hauptkommissar.

    »Damals im Nonnenkloster ward ihr ja im Trachtenanzug, aber die Kleidung heute steht euch auch sehr gut. Ein heller Anzug mit weißem Hemd und diesen breiten Hosenträgern, Krawatte und Filzhut. Ich staune über euch! Wo bekommt man so etwas überhaupt her?«, fragt der Däne.

    »Beziehungen«, grinst der 2er und blickt sich bereits gleichzeitig interessiert im Lokal um.

    Miriam musste an ihren schwarzen kurzen Haaren nicht sehr viel ändern. Sie trägt eine weiße Hose, Hemd und Krawatte, dazu einen Glockenhut. Auch sie hat der Zeit passend ein auffälliges Make-up gewählt und saugt außerdem bereits an einer Zigarettenspitze.

    Erika, Mike, Sabrina und der Gerichtsmediziner Herwig haben sich ebenfalls sehr hübsch und elegant rausgeputzt und sich offenbar mit der Kleidung der 20er Jahre intensiver befasst. Eine junge Frau versucht aber einmal mehr der Mittelpunkt zu sein. Zumindest muss sie mehrere Stunden mit der Kleidung und ihrem Aussehen verbracht haben.

    Als Andrea ihre blonde Kollegin sieht, zieht sie die Augenbrauen erstaunt nach oben und ihr wird einmal mehr klar, wie ausgepufft, frech und locker Lena ihre verrückten Ideen einfach in die Tat umsetzt.

    »Die Frau Polizeioberkommissarin will es heute wohl wieder einmal allen hier zeigen«, sagt Andrea, meint es aber lieb, gratuliert ihr und muss anerkennen, dass ihr Aussehen wirklich ein wahrer Hingucker ist, auch wenn sie sich selbst in der Öffentlichkeit nicht ganz so freizügig zeigen würde.

    »Danke, trotzdem habe ich aber schwere Konkurrenz von dir«, antwortet Lena und lobt ihre Chefin beeindruckend. »Feuerrot … also wenn du innerlich auch so feurig bist, habe ich heute wenig Chancen gegen dich.«

    »Ich würde sagen, ihr seid beide eine Augenweide und wahre Schönheiten«, mischt sich der Däne ein. »Ich möchte mich nicht entscheiden müssen!«

    Lena hat sich als sündige Prostituierte im 20er Stil unter dem Motto, ›Weniger ist Mehr‹ sehr verrucht gekleidet. Sie trägt ein goldenes, unterschiedlich lang geschnittenes Paillettenkleid mit sehr tiefem Ausschnitt, dessen Farbe bei jeder Bewegung anders glitzert. An der rechten Seite reicht ihr Kleid bis zur Mitte ihres Oberschenkels, während an ihrer linken Seite der Stoff kaum die Taille verdeckt und somit nicht nur einen Nylonstrumpf völlig frei zeigt, sondern auch den Straps- und Strumpfhalter entblößt. Auch sie trägt ein Stirnband, aber dezenter als Andrea und mit je einer weißen und schwarzen Feder geschmückt. Ihre blonde Mähne hat ein Friseur zu einem Lockenkopf mit Wasserwellen geformt und im Kosmetik-Studio ›Aufgebrezelt‹ hat sie sich ein kräftiges, goldfarbenes Augen-Make-up auflegen lassen. Der knallrote Schmollmund in dem eine lange Zigarettenspitze steckt, schreit fast, geküsst zu werden und die hauchdünnen Strümpfe sind zusätzlich mit einem goldenen Lackspray besprüht worden. Auf ihr Markenzeichen, die ganz hohen roten Stöckelschuhe hat sie aber verzichtet und nur halb so hohe Marie-Janes Schuhe mit nicht ganz dünnen Absätzen gewählt.

    »Golden girl wäre heute die richtige Bezeichnung für dich. Ich muss schon sagen, meine Augen flimmern bei dem Anblick«, sagt Erik beeindruckt und wird dafür gleich fest umarmt und auf die Wange geküsst.

    »Ich bin wohl eher die sündige goldene Hure«, kichert sie in sein Ohr, während der Kommissar nicht sicher ist, ob sie überhaupt einen Slip trägt.

    Die Einrichtung des Lokals sieht sehr edel aus. Natürlich ist das ganze Inventar in Massivholz gehalten, hauptsächlich in Nuss-Holz dazu viele Strahler und Spiegel. Eine Band gibt es auch, die aber noch nicht zu spielen begonnen hat. Kontrabass, Cello, Saxofon, Banjo, Trompete, Posaune und ein kleines Schlagzeug sind auf der Bühne bereits zu sehen.

    Die Staatsanwältin hat einen Tisch für zwölf Personen bestellt, an dem alle Platz nehmen. Gleich darauf wird die Getränkekarte unter die Lupe genommen, die natürlich wie auch die Speisekarte im Stile der 20er Jahre gehalten ist. Absinth, Rum, Martini, Gin, Cognac aber auch Cocktails gibt es neben Bier und Wein zu trinken. Mary Pickford, ein Cocktail aus der Prohibitionszeit, benannt nach dem Stummfilm-Star ist der angebliche Renner des Lokals. Weißer Rum, frischer Ananassaft, Grenadine und Maraschino-Likör beinhaltet das Getränk, welches Isabella zum Anstoßen für alle bestellt.

    In dem Moment kommt auch schon die Band auf die kleine Bühne und greift zu ihren Instrumenten. Doch statt heißen Swing gibt es zuerst ein ›Happy birthday to you‹ zu hören, bei dem sogar alle Gäste im Lokal sofort mitsingen. Anschließend erklingt ein selbstkomponiertes Lied und danach geht es mit Jazz und schwungvollen Swing-Rhythmen so richtig los. Die Stimmung ist sofort auf dem Höhepunkt, da alle sich erheben, mittanzen, singen, klatschen und sich der Atmosphäre aus dieser Zeit hingeben. Nach der ersten Runde an diversen Tanzeinlagen und Liedern kehren die Gäste so nach und nach schwer atmend zu ihrem in der Zwischenzeit zauberhaft eingedeckten Tisch zurück. Dort warten bereits kunstvoll zusammengestellte köstliche Schnittchen auf Etageren, dazu Krabbencocktails, Sardinen, Feigen, verschiedene Sorten Nüsse, aber auch leckere Lachsrollen und andere Gaumenfreuden die in dieser Zeit recht typisch waren.

    »Du siehst heute richtig entspannt aus«, meint Lena schmunzelnd zu Erik, nimmt seine Hand und legt sie gleichzeitig unter dem Tischtuch auf ihren Oberschenkel.

    Der Däne ertastet zwischen den vielen Fransen den Strumpfabschluss an der langen Seite des Kleides sowie ein Band und blickt sofort neugierig unter das Tischtuch. Dabei erkennt er, dass die Kollegin trotz Strumpfhalter an der einen Seite ein breites Band, welches mit einer roten Schleife um den Oberschenkel gebunden wurde, gewählt hat. Ähnlich wie es zu Marie Antoinette-Zeiten getragen wurde. Ganz dezent schiebt Lena langsam seine Hand weiter nach oben, wobei der Hauptkommissar feststellen muss, dass die Kollegin tatsächlich ihren Slip vergessen hat.

    »Tanz bloß nicht zu wild«, schmunzelt Erik und greift von dem glatten Schamhügel zu seinem Cocktail-Glas, da einmal mehr die Staatsanwältin auf ihren Geburtstag von ihren Gästen besungen wird.

    »Was gab es für ein Geburtstagsgeschenk vom deinem Lebensgefährten?«, fragt Mike.

    »Oh, Helmut hat sich etwas sehr Schönes einfallen lassen. Da ich ja ein Sommerkind bin und zu Sommerbeginn meinen Geburtstag habe, fahren wir in zwei Wochen nach Norwegen und machen eine kleine Rundreise im nördlichen Teil. An Namen wie Narvik und Tromsø kann ich mich erinnern. Wir waren einmal in Island, da waren wir schon nahe daran die Mitternachtssonne zu sehen. Darum wollte ich einmal in ein Land, wo es sie wirklich gibt«, sagt Isabella Fröhlich so begeistert wie es ihr Name hergibt.

    »Erik, du als Skandinavier hast doch sicher auch schon die Mitternachtssonne gesehen?«, fragt Erika.

    »Na ja, nicht in Kopenhagen, das wäre technisch nicht ganz möglich, aber ja, ich war schon einige Male in Norwegen und auch einmal in Grönland und habe dort dieses Ereignis bestaunen dürfen«, berichtet der Däne.

    »Wo in Norwegen warst du genau?«, will Helmut wissen, da er sich ein paar Informationen erhofft.

    »Ich war mehrmals in Oslo und Bergen. Außerdem in Stavanger, Ålesund und Tromsø. Ich bin auch in mehreren Fjorden wie dem Lysefjord, Vengsøfjord, Nærøyfjord, Oslofjord, Sognefjord, Balsfjord, Osterfjord oder den Geirangerfjord mit dem Schiff entlang gefahren. Dabei sieht man einen Wasserfall nach dem anderen, die von den Bergen und hohen Felsen ins Meer ganz steil hinabstürzen. Auch ein paar schöne Ausflüge mit speziellen Touristenzügen, die an spektakulären Wasserfällen und Schluchten vorbei fahren und sich dabei vom Meer bis auf eintausend Meter Höhe über unzählige Brücken und Tunnel in kürzester Zeit hocharbeiten, waren dabei. Der Preikestolen, was so viel wie Predigtstuhl heißt, liegt im Süden und ist ein Fels mit über 600 Meter Höhe, der kerzengerade nach unten in den Fjord fällt. Ich muss aber gleich anfügen, die berühmte Mitternachtssonne sieht man nur nördlich des Polarkreises.«

    »Genau, und Island liegt knapp darunter, auch wenn man glaubt, das Land liegt so weit nördlich«, weiß Isabella gleich zu berichten.

    »Das ist richtig, aber die Sonne sieht man dort schon relativ lange. Natürlich in den Städten wie Narvik oder Tromsø werdet ihr sicher 24 Stunden die Sonne sehen. Der Hausberg von Tromsø heißt Storsteinen, ist mit der Gondel zu erreichen, welche auch in der Nacht fährt, was ja dort Tag ist«, kichert Erik »und bietet ein fantastisches Erlebnis. Der Blick über die Stadt, die Inseln, Fjorde und die untergehende Sonne ist atemberaubend«, schwärmt der Däne.

    »Du hast doch gerade gesagt, die Sonne geht dort nicht unter!«, wundert sich Lena.

    »Das ist auch richtig. Drei Monate scheint dort durchgehend die Sonne, aber um Mitternacht senkt sie sich auch Richtung Meer. Nur … sie verschwindet nicht am Horizont sondern steigt davor schon wieder hoch. Dieses Schauspiel kann man innerhalb einer Stunde von null Uhr bis ein Uhr wunderbar von diesem Berg aus erleben.«

    »Wahnsinn, das kann man sich ja überhaupt nicht vorstellen«, sagen gleich mehrere Kollegen.

    »Das würde mir auch gefallen«, schwärmt der 2er voller Euphorie. »Tag und Nacht Sonne.«

    »Na ja. Moment! Bevor ihr jetzt alle zu sehr schwärmt, denkt die Geschichte vorher zu Ende. Egal in welchem Land und auf welchem Fleck jemand auf der Erde wohnt. Jede Person erlebt im Jahr gleich viele Sonnenstunden. Das ändert auch kein Umzug in ein anderes Land, auch keine unsinnige Zeitverschiebung, um am Abend länger die Sonne zu haben. Die Sonnenstunden pro Jahr sind immer gleich. Überall auf der Erde. Wobei ich aber immer vom blauen Himmel ausgehe und nicht die Wolken meine, die oftmals die Sonne verdecken.«

    Plötzlich gibt es Gesichter, die zu überlegen scheinen, ob das wirklich richtig sein kann.

    »2er, die drei Monate durchgehendes Sonnenlicht im nördlichen Norwegen bedeuten auch drei Monate totale Dunkelheit im Winter, wo es nicht einmal eine Minute Sonne gibt. Würde dir das noch immer gefallen?«, schmunzelt Erik. »Und dauerhafte Sommerzeit hier einzuführen würde bedeuten, die Sonne geht im Winter erst nach 9 Uhr auf. Ob das die kleinen Schulkinder und ihre Mütter freut? Was glaubt ihr, warum im hohen Norden viel Alkohol getrunken wird? Damit man mit der Finsternis klar kommt. Depressionen sind in diesen Breitengraden vorprogrammiert. Aber, damit wir jetzt nicht depressiv werden, sollten wir eine weitere Runde tanzen«, schlägt der Däne vor und beendet seine Erzählung.

    Anschließend geht es mit dem Charleston-Tanz weiter, wobei man das Ausdrehen der Fersen und gleichzeitige Beugen der Knie berücksichtigen muss. Die Meier´s sind bei diesem Tanz mit ihren Bewegungen eine Klasse für sich und erstaunen die ganzen Kollegen. Auch Tango gibt es zu hören, ebenfalls den Boston, der ist ähnlich einem langsamen Walzer und zu altem Foxtrott darf auch getanzt werden.

    Natürlich werden auch immer wieder Fotos gemacht. In solchen besonderen Kleidern trifft man ja die Menschen heute nicht mehr an. Diesmal wäre es schwer einen Gewinner aus der Runde zu benennen. Viel zu unterschiedlich und interessant sind die einzelnen Kleider anzusehen. Trotzdem ist der dänische Hauptkommissar von Andrea und Lena ihren Stirnbändern mit den Federnschmuck am meisten begeistert. Und da er Andrea´s mystisch schwarzes Augen-Make-up dem goldenen von Lena bevorzugt, sieht er in seiner Chefin die persönliche Gewinnerin. Einzig beim Tango-Tanz hätte natürlich Lena ganz klar gewonnen. Nicht nur, dass sie es schon sehr gut durch ihren Kurs beherrscht, so erotisch wie sie sich hingibt, trauen sich wohl nur wenige Frauen zu tanzen.

    Erik kommt gerade zum Tisch zurück, als in der anderen Ecke des Lokals ein lauter Aufschrei zu hören ist und er zwangsweise sofort in die Richtung schaut.

    »Andrea?! Das darf doch nicht wahr sein!«, hört man es plötzlich im ganzen Lokal.

    »Sabine? … ja Wahnsinn, wie lange ist das her?«, jauchzt die Chefin der Mordkommission erstaunt und erfreut.

    »Ich denke … fast … 15 Jahre?«, sagt eine etwas chaotisch gekleidete und gestylte Frau.

    Dann liegen sich die zwei Frauen zur Begrüßung in den Armen und wollen sich gar nicht mehr loslassen.

    »Wir machen hier Polterabend … aber nur im kleinen Rahmen und nicht zu wild. Ich heirate übrigens morgen. Andrea, komm doch zu meiner Hochzeit, ich würde mich so sehr darüber freuen!«

    »Wow, gratuliere! Mhm … warum eigentlich nicht. Morgen ist ja Sonntag, ich habe frei. Ah da kommt mein Kollege«, sagt die Kommissarin und stellt ihn vor.

    »Hallo, ich bin der Erik.«

    »Das klingt jetzt ein bisschen ausländisch. Mhm, lass mich raten … vielleicht Kaskopp… ich meine Holland?«, sagt diese Sabine schnell.

    »Fast. Dänemark« … »Oh Wikinger!«, meint sie, während Erik denkt. ›Immerhin eine etwas nettere Bezeichnung für

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