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Hilfe zur Selbsthilfe - Wunden besser verstehen und versorgen: Eine Anleitung für die Praxis
Hilfe zur Selbsthilfe - Wunden besser verstehen und versorgen: Eine Anleitung für die Praxis
Hilfe zur Selbsthilfe - Wunden besser verstehen und versorgen: Eine Anleitung für die Praxis
eBook302 Seiten1 Stunde

Hilfe zur Selbsthilfe - Wunden besser verstehen und versorgen: Eine Anleitung für die Praxis

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Über dieses E-Book

Nicht oder nur schlecht heilende Wunden, besonders an den Füßen und Beinen, werden von vielen Betroffenen noch immer als Schicksal betrachtet, mit dem man sich eben abfinden muss, was sich dann oft auch auf das Allgemeinbefinden negativ auswirkt. Die Lebensqualität ist durch nässende und oft übelriechende Wunden stark reduziert, nicht selten kommt es zu Isolation und sozialem Rückzug. Und auch pflegenden Angehörigen wird sehr viel, mitunter zu viel abverlangt.
Dieser umfassende Ratgeber informiert über die richtige Versorgung und Pflege von offenen Wunden, stellt alle Verbandmaterialien sowie Behandlungsmöglichkeiten vor und zeigt Wege auf, wie man auch dem psychischen Druck bei Patientinnen bzw. Patienten sowie bei den pflegenden Angehörigen begegnen kann. Weitere Themen sind unter anderem die passende Ernährung und mögliche Heilbehelfe.
Hilfe ist also immer möglich. Wobei das erste Ziel darin besteht, Patientinnen und Patienten sowie deren Angehörige zu motivieren, auch bei kleineren Wunden – also früh im Krankheitsverlauf – diese auch gezielt zu suchen und anzunehmen, um damit die Lebensqualität zu verbessern.
SpracheDeutsch
Erscheinungsdatum28. Sept. 2022
ISBN9783990522646
Hilfe zur Selbsthilfe - Wunden besser verstehen und versorgen: Eine Anleitung für die Praxis

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    Buchvorschau

    Hilfe zur Selbsthilfe - Wunden besser verstehen und versorgen - Verlagshaus der Ärzte

    INHALT

    Impressum

    Vorwort

    Die chronische Wunde

    Ursachen und Auswirkungen von chronischen Wunden am Bein (Ulcus cruris)

    Diabetes als Ursache für ein Ulcus cruris

    Seltene Ursachen des Ulcus cruris

    Die Wundversorgung

    Einleitung

    Eine kurze Geschichte der Wundversorgung

    Wundversorgung

    Ziele

    Wundbeschreibung

    Was man über die Wundheilung wissen sollte

    Phasengerechte Wundversorgung

    Wann spricht man von einer chronischen Wunde?

    Welche Wundarten gibt es?

    Das offene Bein (Ulcus cruris)

    Die diabetische Wunde

    Tumorwunden oder exulzerierende Wunden

    Der Dekubitus

    Wissenswertes zu den Wundheilungsphasen

    Störfaktoren der Wunde

    Infektionen/Keimübertragung

    Notwendige Diagnostik und Differenzialdiagnostik

    Palliative Wunden und Wunden im palliativen Setting

    Was können Pflegeexperten/-expertinnen dazu beitragen, um Schmerzen zu verhindern, mindern, zu lindern?

    Wichtige ergänzende Maßnahmen

    Aseptischer Verbandwechsel

    Hygienische Maßnahmen bei multiresistenten Keimen

    Mögliche Lokaltherapie und ihre Anwendungsgebiete

    Biologisches Débridement (Madentherapie mit Lucilla-sericata-Larven)

    Verbandtechnikarten

    Wichtige Ansprüche an die Lokaltherapie

    Wie setzt sich die Lokaltherapie zusammen?

    Verbandstoffe einfach erklärt

    Hautpflege und Wundrandschutz

    Auswahlkriterien von Hautpflegemitteln

    Wundrand- und Hautschutz

    Was bedeutet Exsudatmanagement?

    Wichtige Faktoren der Hautpflege – Hautpflegeprodukte

    Pflege bei gestörtem/defektem Hautbild

    Kompressionstherapie

    Ernährung bei der Wundheilung

    Mögliche Folgen einer Mangelernährung

    Ursachen einer Mangelernährung

    Orthopädische Schuh- und Prothesenversorgung

    Wissenswertes zur orthopädischen Schuhversorgung

    Anpassung von Prothesen

    Edukation: Verbandwechsel, Hautpflege, Kompression, Heilbehelfe

    Checkliste für einen aseptischen/sauberen Verbandwechsel

    Wundprotokoll

    Additive Wundversorgung: Plasma Care, Photonentherapie

    Plasma-Care-Therapie

    Emoled-Photonentherapie

    Schnittstellen in der Wundversorgung und Interdisziplinarität: Warum ist die Zusammenarbeit aller Berufsgruppen so wichtig?

    Wunde und Psyche

    Laienpflege in der Wundversorgung und die Lebensqualität von Menschen mit Wunden

    Beratung und Schulung

    Ziele der Wundversorgung

    Maßnahmen in der Wundversorgung

    Fehler im Wundmanagement

    Prozess der Wundversorgung durch geschulte Laien

    Lebensqualität von Menschen mit Wunden – der Wound-QoL-Fragebogen

    Beratung für Menschen mit Wunden

    Mobiles Wundmanagement

    Casemanagement Wunddiagnostik und Wundversorgung zu Hause

    Fachgerechte Klassifizierung und Versorgung von Wunden

    Lebenssituation des Patienten/der Patientin

    Gesetzliche Grundlagen und Finanzielles

    Was ist ein Dekubitus?

    Druck

    Scherkräfte

    Wo entsteht ein Dekubitus?

    Kategorien des Dekubitus

    Risikofaktoren

    Vorbeugung

    Bewegungsförderung

    Hautpflege

    Druckentlastung

    Freilagerung der Fersen

    Sitzkissen

    Lagerungssysteme zur Dekubitusprophylaxe

    Wundversorgung

    Operative Therapie für Lymphödem und Weichteildefekte

    Lymphödem

    Weichteildefekte

    Psychotherapeutische Behandlungs- möglichkeiten

    Einleitung

    Hypnose als Therapieform

    Beispiele aus der Praxis

    Phänomene und Ziele hypnosepsychotherapeutischer Interventionen

    Wundheilung durch Aktivierung des „inneren Arztes"

    Das Lymphsystem als Quelle, Ernährer und Verteidiger des inneren Arztes

    Was ist das Lymphsystem?

    Wozu dient das Lymphsystem?

    Wie kann man das Lymphsystem unterstützen?

    Lymphdrainage und Kräuter – zwei besonders wirksame therapeutische Mittel

    Ein Gedanke zum Abschluss

    Chronische Wunden und Ernährung – Mikro- und Makronährstoffe

    Makronährstoffe

    Mikronährstoffe

    Mikrobiom

    Ursachen für Nährstoffmängel

    Nährstoffmangel bei chronischen Wunden

    Makronährstoffe bei chronischen Wunden

    Mikronährstoffe bei chronischen Wunden

    Behandlungsstrategie bei chronischen Wunden

    Literatur

    Autorinnen/Autoren und ihre Beiträge

    Danksagung

    Impressum

    © Verlagshaus der Ärzte GmbH, Nibelungengasse 13, 1010 Wien, Österreich

    www.aerzteverlagshaus.at

    1. Auflage 2021

    Das Werk ist urheberrechtlich geschützt. Die dadurch begründeten Rechte, insbesondere das der Übersetzung, des Nachdrucks, der Entnahme von Abbildungen, der Funksendung, der Wiedergabe auf fotomechanischem oder ähnlichem Wege und der Speicherung in Datenverarbeitungsanlagen, bleiben, auch bei nur auszugsweiser Verwendung, vorbehalten.

    Geschützte Warennamen (Warenzeichen) werden im Buch nicht besonders kenntlich gemacht. Aus dem Fehlen eines solchen Hinweises kann aber nicht geschlossen werden, dass es sich um einen freien Warennamen handelt.

    ISBN 978-3-99052-264-6

    Umschlag: Grafikbüro Lisa Hahsler, 2232 Deutsch-Wagram

    Umschlagfoto: Herbert Fleischmann Event Photography

    Grafik: Malanda-Buchdesign, Andrea Malek-Rappitsch, 8010 Graz

    Projektbetreuung: Hagen Schaub

    Sämtliche Angaben in diesem Buch erfolgen trotz sorgfältiger Bearbeitung und Kontrolle ohne Gewähr und müssen vom jeweiligen Anwender/der jeweiligen Anwenderin im Einzelfall anhand anderer Literaturstellen auf ihre Richtigkeit überprüft werden. Eine Haftung der Herausgeberin, der Autorinnen und Autoren oder des Verlags aus dem Inhalt dieses Werks ist ausgeschlossen.

    VORWORT

    Nicht oder nur schlecht heilende Wunden, besonders an den Füßen und Beinen, werden von vielen Betroffenen noch immer als Schicksal betrachtet, mit dem man sich eben abfinden muss. Dabei handelt es sich bei Ulcus cruris oder der Gangrän weder um eine harmlose noch eine seltene Erkrankung. Allein in Österreich sind Zehntausende Menschen in durchaus sehr unterschiedlicher Ausprägung von chronischen Wunden betroffen.

    Patientinnen und Patienten mit Unterschenkelgeschwüren und Fußwunden leiden sehr häufig an Schmerzen und Wundinfektionen, die sich auch auf das Allgemeinbefinden negativ auswirken. Die Lebensqualität ist durch nässende und oft übelriechende Wunden stark reduziert, nicht selten kommt es zu Isolation und sozialem Rückzug. 

    Unser erstes Ziel muss es werden, Patientinnen und Patienten sowie deren Angehörige zu motivieren, auch bei kleineren Wunden – also früh im Krankheitsverlauf – Hilfe zu suchen und anzunehmen. Die Ursache für Unterschenkelgeschwüre sind fast immer Störungen der Durchblutung, oft in Verbindung mit Zuckerkrankheit. Viel seltener – aber umso wichtiger in der Früherkennung – sind Krebserkrankungen an der fehlenden Wundheilung schuld. Venenschwäche und Verengungen der Beinarterien können mit den Möglichkeiten der modernen Medizin erkannt und mit unterschiedlichen Methoden – von Operation bis zu Gefäßdehnung und Venenverödung – wirksam behandelt werden. Ist die nachteilige Durchblutung korrigiert, verhelfen moderne Wundverbände zu einer rascheren und weniger schmerzhaften Abheilung. Wichtig für die Aufrechterhaltung der Gefäßgesundheit ist eine gesunde Lebensführung mit Kontrolle von Blutzucker, Blutfetten, Blutdruck und Nikotinkarenz. Der Weg führt von einer gezielten Diagnostik der Gefäß- und Stoffwechselsituation zu einem individuellen Therapieplan mit dem Ziel, die Wunde zu heilen oder zu stabilisieren und die Lebensqualität zu verbessern.

    Mein großes persönliches Anliegen an Sie als Betroffene/r ist: Nehmen Sie kompetente medizinische Hilfe in Anspruch! Es gibt für jede Patientin und für jeden Patienten mit einer chronischen Wunde eine Möglichkeit zur Verbesserung der Situation. Der vorliegende Ratgeber soll durch entsprechende Beiträge von Expertinnen und Experten mit umfangreichen Informationen, durch Aufklärung sowie praktische Tipps und Pflegeanleitungen einen wesentlichen Beitrag dazu leisten.

    Bleiben Sie gesund!

    Ihr

    Prim. PD Dr. Afshin Assadian

    DIE CHRONISCHE WUNDE

    Afshin Assadian

    Es gibt viele mögliche Definitionen einer chronischen Wunde. Eine pragmatische Definition wäre, dass eine chronische Wunde eine Wunde ist, die nach drei Monaten noch nicht verschlossen ist oder nach vierwöchiger optimierter Behandlung keine Heilungstendenz zeigt. In der überwiegenden Mehrheit, in etwa 70 Prozent der Fälle von Ulcus cruris, liegt eine vaskuläre (die Gefäße betreffende) Ursache zugrunde, davon wieder in 80 bis 90 Prozent eine venöse Durchblutungsstörung. Die gefährlicheren arteriellen Ulcera treten bei älteren Patientinnen und Patienten mit klassischen Risikofaktoren für arterielle Verschlusskrankheiten auf. Diese sind vor allem

    Bluthochdruck,

    Diabetes,

    hohe Blutfettwerte,

    hohes Cholesterin und

    Tabakkonsum.

    Das Auftreten eines arteriellen Ulcus oder einer Gangrän ist ein Indikator für schwere Gefäßerkrankungen, die meist wichtige Organe wie Herz und Nieren betreffen und somit multidisziplinär angegangen werden müssen. 

    Venöse Ulcera findet man häufig in Verbindung mit Krampfadern oder nach einer tiefen Venenthrombose, sie können auch jüngere Patienten/Patientinnen betreffen. Eine Neigung zu Krampfadern bedeutet demnach auch ein verstärktes Risiko von Geschwüren verglichen mit Menschen ohne Krampfadern mit gleichem Risikoprofil. Als höchst problematisch gelten Mischformen, wobei die jeweiligen Ursachen behoben werden müssen, um die Möglichkeit eines Therapieerfolgs zu eröffnen.

    Chronische Wunden zeigen sich – abhängig von der Ursache – an typischen Stellen. Venöse Geschwüre sitzen meist am Innenknöchel, seltener auch am Außenknöchel. Arterielle Geschwüre sind vor allem in der Zehen- und Vorfußregion zu finden, seltener auch an der Ferse. Von geschädigten Nerven (neuropathisch) verursachte Geschwüre, die sehr häufig durch Diabetes mellitus, aber auch andere chronische Erkrankungen entstehen, sind besonders problematisch, da sie oft kaum oder sogar keine Schmerzen verursachen. Sie entstehen an Druckstellen am Fuß, häufig an oder zwischen den Zehen, am Fußballen oder an der Ferse, somit an Stellen, die von Patientinnen und Patienten auch nicht immer täglich gesehen werden.

    Ursachen und Auswirkungen von chronischen Wunden am Bein (Ulcus cruris)

    Chronische, schlecht oder nicht heilende Wunden – Geschwüre – am Bein sind meist auf Gefäßerkrankungen zurückzuführen, unbehandelt führen sie zu schweren Komplikationen, im schlimmsten Fall zur Amputation.

    Ulcus cruris kann verschiedene Ursachen haben, die häufigsten sind folgende:

    Arterielle Geschwüre werden durch Durchblutungsstörungen ausgelöst, denen eine Blockade (mehrere hochgradige Einengungen oder langstreckige Verschlüsse) des arteriellen Zuflusses zugrunde liegt. Als erste Untersuchung ist immer die Betrachtung der Beine zu sehen, ein Knöchel-Arm-Druckindex zur Feststellung des Schweregrads der Durchblutungsstörung. Anschließend muss je nach Begleiterkrankungen die weitere Bildgebung mittels CT-Angiografie oder Magnetresonanz erfolgen, um eine Verbesserung der Durchblutung mittels Kathetermethoden, chirurgischer Methoden oder einer Kombination dieser beiden durchzuführen.

    Venöse Geschwüre haben prinzipiell als Ursache einen venösen Stau infolge verschlechterten Abflusses. Dieser kann durch eine Verstopfung der tiefen Venen verursacht sein, was zu einem verschlechterten Abstrom und somit Stau im Gewebe führt. Dieser kann bestehen bleiben oder das Gerinnsel kann sich wieder auflösen. Als Komplikation ist eine Zerstörung der Venenklappen nicht selten. Das führt zum zweiten Mechanismus eines venösen Ulcus, dem Rückfluss (Reflux), der ebenfalls in einer Volumenüberlastung des venösen Systems mit erhöhtem Gewebsdruck, chronischer Inflammation und im Extremfall in dem Geschwür gipfelt. Wenn die tiefen Venen zu diesem Symptomkomplex führen, wird dies als postthrombotisches Syndrom (PTS) bezeichnet. Aber auch Krampfadern (Varizen) können infolge Volumenüberlastung zu ähnlichen Beschwerden führen. Bei der Untersuchung der Venenfunktion ist die Ultraschalluntersuchung die Methode der Wahl, da die Morphologie der Venen wie auch die Funktion erfasst werden können. Nach Erhebung des Venenstatus muss eine zielgerichtete Therapie geplant werden, bei Krampfadern ist eine Entfernung – sei es funktionell mit Verödung, Laser oder Radiofrequenz oder chirurgisch mittels tatsächlicher Entfernung – der erste Schritt. Dieser muss immer von einer Kompressionstherapie gefolgt sein, die bei arteriellen Durchblutungsstörungen problematisch sein kann. Daher muss auch stets der arterielle Status bei venösen Ulcera erfolgen, insbesondere, da es Mischformen geben kann. Bei chronischen tiefen Venenthrombosen (PTS) ist eine Kompressionstherapie eine zwingende Behandlungsmodalität.

    Diabetes als Ursache für ein Ulcus cruris

    Das diabetische Fußsyndrom (DFS) ist eine Sammelbezeichnung diabetischer Spätschäden des Fußes. Es kommt zu einer Schädigung des Nervensystems im

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