Palliative Wundversorgung
Von Susanne Danzer
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Über dieses E-Book
Susanne Danzer
Susanne Danzer, bekannt durch zahlreiche Fachpublikationen im medizinischen Bereich, schreibt leidenschaftlich gern, schon seit ihrer Kindheit. Ohne Notizbuch und Stift verlässt sie nie das Haus. Unter dem Pseudonym Kaitlin Spencer veröffentlicht sie Romane. Zusammen mit dem Autor Thomas Riedel schreibt sie die Serie um das Ermittlerduo Montgomery und Primes, sowie die neue Buchreihe "Die Abenteuer von Hemsworth & Hemsworth".
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Buchvorschau
Palliative Wundversorgung - Susanne Danzer
2005)
1 Allgemeines
Was heißt palliativ?
pal-li-a-tiv
• Wortart: Adjektiv
• Gebrauch: Medizin
• Bedeutung: schmerzlindernd; die Beschwerden einer Krankheit lindernd, aber nicht (mehr) die Ursachen einer Krankheit bekämpfend.
• Herkunft: zu spätlateinisch palliare = mit einem Mantel bedeckend.
(Quelle: Duden)
Palliativmedizin/Palliative Care nach WHO
Palliativmedizin/Palliative Care ist ein Ansatz zur Verbesserung der Lebensqualität von Patienten und ihren Familien, die mit Problemen konfrontiert sind, die mit einer lebensbedrohlichen Erkrankung einhergehen und zwar durch Vorbeugen und Lindern von Leiden, durch frühzeitiges Erkennen, gewissenhafte Einschätzung und Behandlung von Schmerzen, sowie anderen belastenden Beschwerden körperlicher, psychosozialer und spiritueller Art (WHO 2002).
Die fünf Sterbephasen nach Elisabeth Kübler-Ross
• Nicht-wahr-haben-Wollen und Isolierung/Rückzug
• Zorn/Aggression
• Verhandeln
• Depression
• Akzeptanz
Menschen in Palliativsituationen durchlaufen diese fünf Sterbephasen, mehr oder weniger offensichtlich. Insbesondere in den Phasen des Zorns/der Aggression und der Depression ist die Durchführung der Wundbehandlung schwierig. Wichtig ist es, in einer solchen Situation darauf zu achten, die Ablehnung nicht persönlich zu nehmen.
Palliative Wundversorgung
»Palliative Wundversorgung heißt, dass der Betroffene sich in einer Situation befindet, in der trotz aller Maßnahmen, die ergriffen werden, es aufgrund der Erkrankung bzw. des Zustandes des Menschen zu keiner Abheilung der Wunde mehr kommen kann. Dies betrifft in der Regel Menschen am Ende ihres Lebens, bei denen der Tod absehbar ist« (Danzer 2013).
Wichtig ist es, stets zu beachten, dass der Betroffene jederzeit das Recht hat, Behandlungen abzulehnen, einschließlich belastender oder unangenehmer Maßnahmen der Wundversorgung.
Unterschied zwischen palliativer und kurativer Wundversorgung
a) Palliative Wundversorgung
• Ziel: Erhalt bzw. Förderung/Verbesserung der Lebensqualität
b) Kurative Wundversorgung
• Ziel: Abheilung der Wunde
Zielsetzung der palliativen Wundversorgung
Die Zielsetzung der palliativen Wundversorgung besteht im Erhalt bzw. in der Verbesserung der Lebensqualität des Betroffenen. Erreicht wird dies über die Symptomkontrolle/-linderung und deren Management. Hierzu zählen:
• Exsudatmanagement
• Blutungsmanagement
• Schmerzmanagement
• Geruchsmanagement
• Infektionsmanagement
• Hautschutz und Hautpflege des Wundrandes/der Wundumgebung
Bei Wunden in palliativen Situationen, die aller Wahrscheinlichkeit nach bis zum Tod des Betroffenen nicht mehr zur Abheilung kommen, handelt es sich deshalb um chronische Wunden. Ob eine Wunde noch zur Abheilung kommen kann, hängt davon ab, um was für eine Wunde es sich handelt, wie groß sie ist und über wie viele Ressourcen der Körper noch verfügt.
Chronische Wunde
Von einer chronischen Wunde spricht man, wenn trotz adäquater Therapie keine Heilungstendenz zu erkennen ist und die Wunde nicht innerhalb der physiologischen Abheilzeit von 8 Wochen abgeheilt ist.
1.1 Physiologische Wundheilungsphasen
Auch wenn die Wahrscheinlichkeit einer Abheilung in einer palliativen Situation gering ist, sollten die physiologischen Wundheilungsphasen bekannt sein, da diese wichtig für die Auswahl der passenden Verbandstoffe/Wundauflagen sind.
Bei exulzerierenden Tumorwunden wird die Auswahl der Verbandstoffe entsprechend der Symptome, die sich zeigen, ausgewählt, da hier keine physiologischen Wundheilungsphasen erkennbar sind.
1.1.1 Hämostase (Blutstillung)
Die Hämostase wird direkt und unmittelbar als Reaktion auf eine Verletzung eingeleitet. Während dieser Phase erfolgen durch den Austritt von Blut und Plasma aus den verletzten Gefäßen eine Aktivierung der Blutgerinnung und ein Verkleben der Wunde mit Fibrin.
Zuerst verengen sich die Kapillaren, anschließend kommt es schon nach wenigen Sekunden zu einer Vasokonstriktion (Verengung von Gefäßen), wodurch der Blutfluss im Wundgebiet nachlässt.
Durch ein Zusammenballen und Verkleben von Erythrozyten und Thrombozyten bildet sich ein Thrombus, der die verletzte Stelle verschließt, sodass es zu einer Blutstillung kommt. (Vgl. Danzer, 2014a.)
1.1.2 Exsudationsphase (Reinigungsphase)
In der Exsudationsphase kommt es durch eine lokale Entzündungsreaktion zu einer verstärkten Exsudation. Die starke Exsudatbildung unterstützt die Wundsäuberung durch Ausschwemmung von Zelltrümmern, Fremdkörpern und Bakterien.
Die im Exsudat enthaltenen und aus der Wundumgebung eingewanderten Makrophagen und Granulozyten beginnen in dieser Phase mit der Wundreinigung. Neben der Bekämpfung von Mikroorganismen vermitteln Makrophagen Antigene an die Lymphozyten und produzieren verschiedene Wachstumsfaktoren.
Die Reinigungsphase sekundär heilender Wunden ist aufgrund der lokalen Entzündung durch eine starke Exsudation von eiweißreichem Wundexsudat gekennzeichnet.
Gleichzeitig kommt es zu einem ersten Einwandern von Fibroblasten aus der Wundumgebung in das Wundgebiet.