Der Fischer und seine Seele: Vollständige Neuübersetzung
Von Oscar Wilde
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Über dieses E-Book
Eine meisterhafte Parabel über den Wert der Seele und den freien Willen des Menschen. Und über Liebe, Reue und Vergebung.
Oscar Wilde
Oscar Wilde (1854–1900) was a Dublin-born poet and playwright who studied at the Portora Royal School, before attending Trinity College and Magdalen College, Oxford. The son of two writers, Wilde grew up in an intellectual environment. As a young man, his poetry appeared in various periodicals including Dublin University Magazine. In 1881, he published his first book Poems, an expansive collection of his earlier works. His only novel, The Picture of Dorian Gray, was released in 1890 followed by the acclaimed plays Lady Windermere’s Fan (1893) and The Importance of Being Earnest (1895).
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Buchvorschau
Der Fischer und seine Seele - Oscar Wilde
Der Fischer und seine Seele
Oscar Wilde – Der Fischer und seine Seele
Impressum
Oscar Wilde – Der Fischer und seine Seele
Jeden Abend fuhr der junge Fischer auf das Meer hinaus und warf die Netze ins Wasser.
Wenn der Wind vom Land her wehte, dann fing der junge Fischer nichts oder nur wenig, denn es war ein bitterer und schwarzgeflügelter Wind, und rauhe Wellen erhoben sich ihm entgegen. Aber wehte der Wind zum Ufer hin, dann kamen die Fische aus der Tiefe und schwammen in die Maschen der Netze, und der junge Fischer verkaufte seinen Fang auf dem Marktplatz der Stadt.
Jeden Abend fuhr der junge Fischer auf das Meer hinaus, und eines Abends war das Netz so schwer, dass er es kaum ins Boot ziehen konnte. Und der junge Fischer lachte und sagte zu sich selbst: „Sicherlich habe ich alle Fische gefangen, die hier schwimmen, oder ein träges Ungeheuer, das den Menschen als ein Wunder gelten wird, oder etwas Schreckliches, das die große Königin unbedingt besitzen will", und indem er all seine Kraft aufbrachte, zerrte er an den groben Seilen, bis die langen Adern an seinen Armen wirkten wie Linien aus blauer Emaille um eine Vase aus Bronze, und immer näher kam der Kreis der Schwimmkorken, und das Netz stieg schließlich zur Oberfläche des Wassers auf.
Aber es war überhaupt kein Fisch darin und auch kein Ungeheuer oder etwas Schreckliches, sondern eine kleine Meerjungfrau, in tiefem Schlaf.
Ihr Haar war wie ein nasses Vlies von Gold und jedes einzelne Haar wie ein goldener Faden in einem gläsernen Becher. Ihr Leib war wie weißes Elfenbein, und ihre Schwanzflosse war von Silber und Perlen, und die grünen Pflanzen des Meeres schlängelten sich darum; und wie Muscheln waren die Ohren der kleinen Meerjungfrau, und ihre Lippen waren wie die roten Korallen des Meeres. Die kalten Wellen schlugen über die kalten Brüste der kleinen Meerjungfrau, und das Salz glitzerte auf ihren Augenlidern.
So schön war die kleine Meerjungfrau, dass der junge Fischer, als er sie sah, von Staunen erfüllt war, und er streckte seine Hand aus und zog das Netz dicht an sich heran und beugte sich aus dem Boot hinaus und legte die Arme um die kleine Meerjungfrau. Und als er sie also berührte, da schrie sie kurz auf wie eine aufgeschreckte Möwe und erwachte und schaute ihn entsetzt mit ihren amethystfarbenen Augen an und wehrte sich, auf dass sie von ihm loskommen könnte. Aber der junge Fischer hielt die kleine Meerjungfrau fest und wollte nicht zulassen, dass sie ihn wieder verließ.
Und als sie verstand, dass es ihr nicht möglich war, dem jungen Fischer zu entfliehen, da begann sie zu weinen und sagte: „Ich bitte dich, lass‘ mich frei, denn ich bin die einzige Tochter eines Königs, und mein Vater ist alt und allein."
Aber der junge Fischer antwortete: „Ich werde dich erst freilassen, wenn du mir versprichst, jedes Mal, wenn ich dich rufe, zu mir zu kommen und für mich zu singen, denn die Fische hören gern den Gesang des Volkes des Meeres, und so werden meine Netze voll sein."
„Ist das auch die Wahrheit? Wirst du mich freilassen, wenn ich dir das verspreche?", fragte die Meerjungfrau.
„Das ist die Wahrheit. Ich werde dich loslassen", sagte der Fischer. Da gab die Meerjungfrau ihm das Versprechen, das er verlangt hatte, und schwor darauf den Eid des Volkes des Meeres. Und der junge Fischer löste seine Arme von ihr, und sie sank in das Wasser hinab, zitternd vor einer seltsamen Angst.
Und so fuhr der junge Fischer nun jeden Abend auf das Meer hinaus und rief die kleine Meerjungfrau, und sie stieg aus dem Wasser und sang für ihn. Um sie herum schwammen die Delphine, und die wilden Möwen kreisten über ihrem Kopf.
Und sie sang ein wundervolles Lied: Sie sang vom Volk des Meeres, das seine Herden von Höhle zu Höhle treibt und dabei die Kälbchen auf den Schultern trägt; von den Tritonen, die lange grüne Bärte haben und eine behaarte Brust und in gedrehte Muscheln blasen, wenn der König vorübergeht; von dem Königspalast, der ganz aus Bernstein ist, mit einem Dach aus