Galadriya: Emy im Tower
Von Melanie Merten
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Über dieses E-Book
Endlich arbeitet sie im Tower! Emys lang gehegter Wunsch ist in Erfüllung gegangen. Doch was sie nun erwartet, übersteigt ihre kühnsten Träume. Neue Freunde, eine Reise ins Weltall und vieles mehr ... Kann es wirklich wahr sein?
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Buchvorschau
Galadriya - Melanie Merten
Galadriya
Emy im Tower
MELANIE MERTEN
Copyright © 2020 Julia Lorenzi
Alle Rechte vorbehalten.
ISBN:
WIDMUNG
Für meine Tochter Emy!
Happy Birthday!
DANKSAGUNG
Danke an meine wundervolle Tochter Emy, dass du mich zu diesem fantasievollen Jugendroman inspiriert hast. Es war mir eine Freude und sehr aufregend, in diese Geschichte eintauchen zu dürfen. Ich hoffe, sie bereitet auch dir beim Lesen genauso viel Freude!
Happy Birthday! Ich hab dich lieb!!
1. kapitel
Emy betrat den Tower. Endlich war es soweit und sie durfte ihren Dienst als erste jugendliche Fluglotsin der Welt antreten. Dies hatte sie dem Umstand zu verdanken, dass sie eines Tages im Wald das Fliegeralphabet laut und deutlich aufgesagt hatte. Besser gesagt, sie hatte es lauthals gesungen. Sie war damals mit ihrer Familie dort im Wald spazieren gegangen, nachdem Papa und Mama sie erfolgreich dazu überredet hatten. Jedenfalls war genau zu dem Zeitpunkt auch der oberste Chef des Towers genau in diesem Waldstück mit seinem Hund - einem wunderschönen, großen, braunen Whippet - spazieren gewesen und hatte Emy sozusagen entdeckt. Er fand es gut, dass sie so laut und deutlich - so selbstbewusst und klug sprechen konnte. Noch dazu das gesamte Fliegeralphabet einwandfrei auswendig kannte. Herr Roitinger war begeistert gewesen und hatte die Eltern von Emy daraufhin angesprochen. Während Emy fröhlich die schöne Hündin gestreichelt und sich mit ihr angefreundet hatte, hatte Herr Roitinger mit den Eltern einen Schnuppertermin im Tower vereinbart, um Emy besser kennenzulernen und ihr einen Einblick in das Berufsleben eines Fluglotsen zu gewähren.
Wenig später hatte dieser Termin dann stattgefunden. Emy war davor sehr aufgeregt gewesen und hatte in der Nacht kaum schlafen können. Als sie dann endlich zum ersten Mal den Tower betreten hatte - begleitet von ihrer Mutter - war sie überglücklich gewesen. Es war für sie der bislang schönste Tag ihres Lebens gewesen. Herr Roitinger hatte sie freundlich begrüßt und ihr all die anderen Fluglotsen, die gerade anwesend gewesen waren, vorgestellt. Sie waren allerdings sehr beschäftigt gewesen und hatte kaum Zeit für ein Gespräch gehabt. Fasziniert und erstaunt hatte Emy die ganzen Knöpfe und Schalter auf den endlos langen Arbeitsflächen vor den großen Glasscheiben bewundert. Dort waren gerade zwei Fluglotsen - ein Mann und eine Frau - gesessen und hatten höchst konzentriert gearbeitet.
„Alpha Alpha Kilo", hatte der eine Fluglotse in dem Moment in sein Headset - vermutlich zu einem Piloten - gesagt.
Emy war ganz aufgeregt gewesen. Danach hatte ihr Herr Roitinger noch die Wasch- und Erholungsräume einen Stock tiefer gezeigt. Zum Schluss waren sie zur Kantine, dem Restaurant der Fluglotsen, gegangen und Emy durfte das Essen testen. Sie hatte sich ein Schnitzel mit Ketchup und Salat genommen und sich an einen der Kantinentische setzen dürfen. Herr Roitinger hatte sich beim Essen leider schon von ihr verabschieden müssen, doch Emys Mutter war herbeigekommen und hatte sich zu ihr gesetzt.
„Na, wie hat’s dir gefallen?", hatte sie gefragt.
„Super!", hatte Emy begeistert geantwortet.
„Also möchtest du diese Ausbildung gerne machen?", hatte Mama wissen wollen.
„Ja unbedingt! Wann darf ich anfangen?"
Und von diesem Zeitpunkt an war klar gewesen, dass Emy im Tower arbeiten würde.
2. Kapitel
Nun war also der erste Tag der Ausbildung gekommen. Emy setzte einen Fuß mit ihren wunderschönen neuen schwarzen Stiefeln auf den Boden des Kontrollraumes. Herr Roitinger war heute noch einmal extra gekommen, um ihr alles zu erklären und sie in ihre Ausbildung einzuweisen. Die Schulungszeit sollte drei Wochen dauern, danach würde Emy bereits zu arbeiten beginnen können und eine richtige Fluglotsin sein. Sie konnte es kaum erwarten.
Herr Roitinger führte Emy an ihren Ausbildungsplatz. Es war ein großer, gemütlicher Bürosessel direkt an den Mischpulten und Schaltknöpfen vor den riesigen Fenstern des Kontrollraums. Sie wurde dort direkt neben Georg, einem sehr erfahrenen und guten Fluglotsen gesetzt. Von ihm sollte sie also in den nächsten drei Wochen alles lernen, was sie als gute Fluglotsin wissen sollte.
Georg begrüßte sie freundlich. Er war schon etwas älter und hatte braune, kurze Haare. Er trug gemütliche Kleidung, eine Jeans und einen grün-weißen Pullover und sah sehr nett aus. Emy setzte sich auf den freien Sessel neben ihn und war nun sehr gespannt. In wenigen Minuten würden sie und Georg den Dienst übernehmen und dann hieß es: aufpassen und konzentrieren. Georg würde dann so viel zu tun haben, dass er gar nicht mit ihr reden konnte. Doch nun erklärte er ihr noch die wichtigsten Funktionen der vielen Knöpfe und wie er sein teures, wertvolles Headset in Betrieb nahm. Auch Emy bekam ein Headset auf den Kopf, allerdings konnte sie mit dem zunächst nur zuhören, aber noch nicht mitsprechen. Das würde erst später geschehen, wenn sie sich schon besser auskannte.
Nun war es soweit und Georgs Dienst begann. Er fragte Emy noch einmal, ob sie denn auch bereit wäre, und sie stimmte euphorisch zu.
Dann ging es los. Georg begann, mit Piloten zu sprechen und Anweisungen und Befehle zu geben. Emy sah ihm dabei fasziniert zu. Sie konnte in seinem Gesicht deutlich erkennen, wie angespannt und gestresst er war, alles richtig zu machen. Denn in diesen zwanzig Minuten seines Dienstes durften ihm nun keinesfalls irgendwelche Fehler unterlaufen. Es könnte sonst das Ende seiner Karriere bedeuten und für die Passagiere in einem der Flugzeuge sehr gefährlich werden. Deshalb konzentrierte er sich nun, als würde es um Leben und Tod gehen.
Plötzlich waren die zwanzig Minuten auch schon wieder um und Georg nahm sein Headset vom Kopf. Emy tat es ihm gleich.
„Na, hast du noch irgendwelche Fragen", wollte Georg von ihr wissen.
„Im Augenblick nicht. Aber wofür sind diese violetten Linien hier gut?"
Emy deutete auf einen der vielen Bildschirme, auf dem diese Linien zu sehen waren. Sie zogen wellenförmig weiter und waren offenbar irgendein Signal. Georg folgte ihrem Blick.
„Ah, die meinst du. Das sind Signale aus dem Weltraum. Kaum relevant. Sie würden aber anzeigen, falls zum Beispiel ein Meteorit auf die Erde zukommt. Auch in diesem Fall müssten wir sofort reagieren und die Piloten ausweichen lassen. Seit ich aber hier arbeite, und das sind nun bereits ganze zwanzig Jahre, war noch nie etwas dergleichen vorgekommen. Ich habe diesen Bildschirm also noch niemals gebraucht. Trotzdem müssen wir ihn stets im Augenwinkel behalten."
„Ich verstehe, gab Emy zurück. „Das klingt sehr interessant.
Nun war es Zeit für Georgs Pause. Er stand auf und machte sich auf den Weg hinunter in die Kantine. Emy wurde derweilen zu seiner Kollegin Rosalia gesetzt, die nun die nächste Schicht übernahm. Auch Rosalia war sehr freundlich und begrüßte Emy.
Dasselbe passierte nun hier bei Rosalia. Sie begann wieder ihren Dienst und Emy schaute begeistert zu. Nach zwanzig Minuten war es wieder vorbei und nun durfte auch Emy eine Pause in der Kantine machen. Sie fuhr mit dem Lift hinunter und ging den weißen, langen Gang entlang. Auf halber Strecke kam ihr Georg entgegen, der nun auf dem Weg zu einer Massage war.
Emy betrat die Kantine und setzte sich an einen der freien Tische, um sich einen Eistee und Pommes zu bestellen. Nach nur wenigen Minuten wurde ihr auch schon alles gebracht und sie begann zu essen. Es schmeckte richtig köstlich und sie war froh darüber, von nun an jeden Tag hier essen und trinken zu können. Natürlich gab es auch gesunde Salate, Wasser und Obst. Aber fürs Erste wollte sie es sich nun so richtig gut gehen lassen.
Plötzlich sprach sie jemand von hinten an.
„Hallo. Darf ich mich zu dir setzen?"
Emy wandte sich um und erblickte einen jungen Mann, oder besser gesagt einen Burschen. Er war vermutlich genauso alt wie sie. Da er ihr auf Anhieb sympathisch war, bot die ihm gerne einen freien Platz an ihrem Tisch an.
„Ich bin übrigens Bill. Meine Freunde nennen mich Billy."
„Oh, das freut mich, antwortete Emy mit vollem Mund. „Und ich heiße Emy. Meine Freunde nennen mich manchmal Joy. Arbeitest du auch hier?
„Nein noch nicht, antwortete Bill nun lachend. „Aber ich möchte es einmal. Mein Vater arbeitet hier als Fluglotse und ich durfte ihn heute hierher begleiten.
„Ah interessant. Na ja, ich werde schon bald hier arbeiten. Ich beginne gerade meine dreiwöchige Ausbildung und danach bin ich eine richtige Fluglotsin."
„Wow, das klingt toll. Dann bist du wahrscheinlich die jüngste Fluglotsin der Welt. Ich gratuliere dir", sagte Bill.
„Ja, ich muss jetzt eh wieder los. Hat mich total gefreut, dich kennenzulernen. Vielleicht sehen wir uns ja mal wieder", meinte Emy zum Abschied.
„Ja, das wäre toll. Und viel Spaß noch an deinem ersten Tag hier!"
Emy hatte inzwischen alle Pommes aufgegessen und ihren Eistee in der Flasche nahm sie einfach mit in den Kontrollraum. Oder waren Getränke dort verboten? Sie würde noch einmal nachfragen.
Vor dem Kontrollraum traf sie nun zum Glück wieder auf Georg, der ihr mitteilte, dass geschlossene Getränke zwar erlaubt waren, nur öffnen durfte man sie da drinnen nicht. Also nahm