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Logans letzter Trick: G.F. Barner 232 – Western
Von G.F. Barner
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Begleiten Sie die Helden bei ihrem rauen Kampf gegen Outlaws und Revolverhelden oder auf staubigen Rindertrails.
G. F. Barner ist legendär wie kaum ein anderer. Seine Vita zeichnet einen imposanten Erfolgsweg, wie er nur selten beschritten wurde. Als Western-Autor wurde er eine Institution. G. F. Barner wurde als Naturtalent entdeckt und dann als Schriftsteller berühmt. Seine Leser schwärmen von Romanen wie "Torlans letzter Ritt", "Sturm über Montana" und ganz besonders "Revolver-Jane". Der Western war für ihn ein Lebenselixier, und doch besitzt er auch in anderen Genres bemerkenswerte Popularität.
Es war wie ein Fausthieb, der Link Chases Kopf streifte und ihm die strähnigen Haare nach vorn riss. Und doch war der Hieb viel schlimmer, denn die Kugel fegte Chase den Hut vom Kopf. Aus, dachte Chase, der kleine Mann mit den flinken Rattenaugen, dessen Gesicht sogar Ähnlichkeit mit einer Ratte hatte, aus, der bringt mich um. »Stillsitzen, keine Bewegung!« Chase, die zweibeinige Ratte, riss entsetzt die Augen auf und sah, wie die Kugel in die linke Steilwand des Canyons vor ihm einschlug. Plötzlich gab es keine sengende Hitze der Halbwüste mehr, keine heiße Sonne, dafür aber Kälte, die Chase über den Rücken lief und seinen Atem abwürgte. Keith, dachte der kleine Mann, Logan Keith und sein verfluchtes Fox-Gewehr. Keith war hinter ihm und hatte ihn ausgetrickst, Keith, der Mann, der einmal für das Gesetz geritten war und nun ein Outlaw wie Chase war, ein Gesetzloser. Jetzt bin ich dran, dachte Chase, während das Frieren sich zwischen seinen Schulterblättern festkrallte, weil Keiths Gewehrmündung auf diesen Fleck zeigte, jetzt legt er mich auf die Nase. Er hat Galloway erwischt, den schnellsten Mann unserer Bande. Er hat Klumpfuß Joe Hogan, den schlimmsten Schläger und hartgesottensten Burschen des Vereins umgeschlagen, ehe der wusste, was eigentlich passierte – und jetzt bin ich dran, verflucht noch mal. »Na, Ratte, weit genug hinter mir her geschlichen?«, fragte Keith, der Trickser, eisig. »Wer hat dir den Auftrag gegeben, Lee Clinton, dein Boss? Oder war es Galloway? Ich hätte ihn erschießen und nicht nur verwunden sollen, was? Raus mit der Sprache, oder…« Oder ich bin tot, dachte die Ratte Chase, reden oder sterben. »Galloway und Hogan«, krächzte Chase mit papptrockenem Hals und würgte verzweifelt.
G. F. Barner ist legendär wie kaum ein anderer. Seine Vita zeichnet einen imposanten Erfolgsweg, wie er nur selten beschritten wurde. Als Western-Autor wurde er eine Institution. G. F. Barner wurde als Naturtalent entdeckt und dann als Schriftsteller berühmt. Seine Leser schwärmen von Romanen wie "Torlans letzter Ritt", "Sturm über Montana" und ganz besonders "Revolver-Jane". Der Western war für ihn ein Lebenselixier, und doch besitzt er auch in anderen Genres bemerkenswerte Popularität.
Es war wie ein Fausthieb, der Link Chases Kopf streifte und ihm die strähnigen Haare nach vorn riss. Und doch war der Hieb viel schlimmer, denn die Kugel fegte Chase den Hut vom Kopf. Aus, dachte Chase, der kleine Mann mit den flinken Rattenaugen, dessen Gesicht sogar Ähnlichkeit mit einer Ratte hatte, aus, der bringt mich um. »Stillsitzen, keine Bewegung!« Chase, die zweibeinige Ratte, riss entsetzt die Augen auf und sah, wie die Kugel in die linke Steilwand des Canyons vor ihm einschlug. Plötzlich gab es keine sengende Hitze der Halbwüste mehr, keine heiße Sonne, dafür aber Kälte, die Chase über den Rücken lief und seinen Atem abwürgte. Keith, dachte der kleine Mann, Logan Keith und sein verfluchtes Fox-Gewehr. Keith war hinter ihm und hatte ihn ausgetrickst, Keith, der Mann, der einmal für das Gesetz geritten war und nun ein Outlaw wie Chase war, ein Gesetzloser. Jetzt bin ich dran, dachte Chase, während das Frieren sich zwischen seinen Schulterblättern festkrallte, weil Keiths Gewehrmündung auf diesen Fleck zeigte, jetzt legt er mich auf die Nase. Er hat Galloway erwischt, den schnellsten Mann unserer Bande. Er hat Klumpfuß Joe Hogan, den schlimmsten Schläger und hartgesottensten Burschen des Vereins umgeschlagen, ehe der wusste, was eigentlich passierte – und jetzt bin ich dran, verflucht noch mal. »Na, Ratte, weit genug hinter mir her geschlichen?«, fragte Keith, der Trickser, eisig. »Wer hat dir den Auftrag gegeben, Lee Clinton, dein Boss? Oder war es Galloway? Ich hätte ihn erschießen und nicht nur verwunden sollen, was? Raus mit der Sprache, oder…« Oder ich bin tot, dachte die Ratte Chase, reden oder sterben. »Galloway und Hogan«, krächzte Chase mit papptrockenem Hals und würgte verzweifelt.
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Buchvorschau
Logans letzter Trick - G.F. Barner
G.F. Barner
– 232 –
Logans letzter Trick
G.F. Barner
Es war wie ein Fausthieb, der Link Chases Kopf streifte und ihm die strähnigen Haare nach vorn riss. Und doch war der Hieb viel schlimmer, denn die Kugel fegte Chase den Hut vom Kopf.
Aus, dachte Chase, der kleine Mann mit den flinken Rattenaugen, dessen Gesicht sogar Ähnlichkeit mit einer Ratte hatte, aus, der bringt mich um.
»Stillsitzen, keine Bewegung!«
Chase, die zweibeinige Ratte, riss entsetzt die Augen auf und sah, wie die Kugel in die linke Steilwand des Canyons vor ihm einschlug. Plötzlich gab es keine sengende Hitze der Halbwüste mehr, keine heiße Sonne, dafür aber Kälte, die Chase über den Rücken lief und seinen Atem abwürgte.
Keith, dachte der kleine Mann, Logan Keith und sein verfluchtes Fox-Gewehr.
Keith war hinter ihm und hatte ihn ausgetrickst, Keith, der Mann, der einmal für das Gesetz geritten war und nun ein Outlaw wie Chase war, ein Gesetzloser.
Jetzt bin ich dran, dachte Chase, während das Frieren sich zwischen seinen Schulterblättern festkrallte, weil Keiths Gewehrmündung auf diesen Fleck zeigte, jetzt legt er mich auf die Nase. Er hat Galloway erwischt, den schnellsten Mann unserer Bande. Er hat Klumpfuß Joe Hogan, den schlimmsten Schläger und hartgesottensten Burschen des Vereins umgeschlagen, ehe der wusste, was eigentlich passierte – und jetzt bin ich dran, verflucht noch mal.
»Na, Ratte, weit genug hinter mir her geschlichen?«, fragte Keith, der Trickser, eisig. »Wer hat dir den Auftrag gegeben, Lee Clinton, dein Boss? Oder war es Galloway? Ich hätte ihn erschießen und nicht nur verwunden sollen, was? Raus mit der Sprache, oder…«
Oder ich bin tot, dachte die Ratte Chase, reden oder sterben.
»Galloway und Hogan«, krächzte Chase mit papptrockenem Hals und würgte verzweifelt. »Keith, sie haben abgestimmt. Clinton wollte nicht, dass ich dir folge.«
»Aha, zählt alte Freundschaft doch noch etwas?«, fragte Keith grimmig. »Was hast du denn, Mann? Ist dir kalt oder zu warm? Wie sieht es denn mit deinem Wasservorrat aus, dein Gaul ist ja nur noch geschlichen. Kein Wasser, he? Klebt dir die Zunge am Gaumen?«
Sie klebte Chase wirklich am Gaumen. Sein Pferd wäre ohnehin keinen halben Tag mehr gelaufen, weil Chase Keith in die Halbwüste nördlich des Gila Rivers gefolgt war und nur einen kleinen Wasserschlauch bei sich gehabt hatte.
»Ich – ich habe Durst«, lallte Chase. »Keith, du kannst mich doch nicht umlegen, Mann. Bedenke doch, du hast dich halb tot zu uns geschleppt, du wärest, wenn wir dich nicht aufgenommen hätten, verreckt. Deine Lunge war hin, die Kugel …«
»Ihr habt mich aufgenommen?«, knurrte Keith. »Lee Clinton hat mir Gastrecht gewährt, und das nicht mal umsonst. Ich habe euch die Pläne für vier Überfälle ausarbeiten müssen, weil bei euch nicht mal der Tod umsonst ist, geschweige denn das Leben eines Mannes, dem Lee immer noch etwas schuldig war. Sitz still, Ratte, ich blase dich mittendurch, wenn du eine krumme Tour versuchst, ich knall dich ab.«
»Keith, sei doch vernünftig«, stieß Chase hervor. »Ich bin doch nur ein kleiner Fisch, Keith, ich führe nur Befehle anderer aus. Sie wollten wissen, ob du wirklich in Richtung Colorado River und Mineral City reiten würdest. Das ist alles.«
»Tatsächlich?«, spottete der große Keith. »Du lügst, du Ratte. Es geht um zwanzigtausend Dollar der Western Exchange Bank von Gila Bend, nennst du das nichts, was? Woher sollte ich die Leute nehmen, um den Geldtransport zu überfallen? Ich bin ein Outsider, ein Einzelgänger, das habe ich euch zehnmal gesagt. Macht den Überfall, den Plan habe ich euch ja ausgearbeitet, aber verlangt nur nicht, dass ich wahnsinnig genug bin, bei euch zu bleiben.
Jeder Sheriff, jeder Marshall, alles wird euch jagen. Das wird das größte Ding, das die Clinton-Bande jemals gemacht hat. Ohne mich, habe ich gesagt. Galloway wollte mich aufhalten und hat nun ein Loch im Arm, Hogan wollte mir einen Knüppel auf den Schädel schlagen und hat nun selbst ein paar Beulen. Ich reite zu meinen Leuten, ich will meine Familie besuchen.«
»Ja, ja«, ächzte Chase. »Auf dem Weg zum Colorado bist du ja, aber du hättest noch sechs Tage Zeit, ehe das Geld in Gila Bend ist. Was kann man alles in sechs Tagen machen?«
»Ich allein? Du bist ja wahnsinnig«, schnaubte Keith. »Der Transport wird von fünf bis an die Zähne bewaffneten Männern gesichert, ich käme nicht mal nahe genug heran, um die Geldkiste zu sehen, dann wäre ich schon tot. Ihr verdammten Narren, ich habe euch damals gesagt, ich würde gehen, wann es mir passt, und nun hat es mir gepasst. Ich will nicht mit euch hängen. Los, runter, Ratte, absteigen!«
»Schieß bloß nicht«, winselte Chase. »Ich habe nur das getan, was die anderen mir aufgetragen hatten. Gut, ich steige ab.«
»Behalte die Hände oben, rutsche aus dem Sattel, los, mach schon.«
Chase gehorchte und hielt die Hände hoch, als er aus dem Sattel glitt. Aber dann stolperte er beim Aufsetzen und ließ den linken Arm blitzschnell fliegen.
Das Messer, ein mexikanisches Wurfmesser, das Chase die ganze Zeit im Ärmel in einer Ledermanschette getragen hatte, zischte los.
Idiot, dachte Chase, da hast du sieben Zoll Stahl in den Bauch.
Das Messer flog auf Keiths Brust zu. Keith stand breitbeinig hinter Chunchillas, den Kriechkakteen. Er war aus der Deckung einer Ansammlung riesenhafter Orgelpfeifenkakteen getreten, ehe er Chase den Hut vom Kopf geschossen hatte.
In diesem Augenblick wusste Chase, dass er so gut wie tot war, denn Keith schoss von der Hüfte aus auf das heranwirbelnde Wurfmesser. Die Kugel packte das Messer, riss es aus der Bahn und schleuderte es im hohen Bogen zur Seite.
Chase schrie gellend auf, als das Fox-Gewehr herumzuckte und die Mündung auf seinen Kopf zeigte. Chase sah nur noch Feuer. Dann schlug die Welt über ihm zusammen.
*
Link Chase starb jetzt zum zweiten Mal an diesem Tag, er starb vor Grausen. Als er die tiefen Einkerbungen der vier Kakteen sah, zwischen denen ihn Keith mit seinem eigenen Lasso angebunden hatte, brach Chase der kalte Angstschweiß aus. Die Kakteen, drei Meter hohe Organpipes mit handlangen Stacheln, waren von Keith so angeschlagen worden, dass jeder heftige Windstoß sie umblasen konnte. Es würde aber auch genügen, dass Chase ein Bein oder einen Arm bewegte und einen Befreiungsversuch unternahm. Tat er das, kippten die Kakteen um und fielen über ihn. Ihre Stacheln würden ihn durchbohren, und er würde langsam und qualvoll sterben.
»Genug gesehen?«
Keiths kalte Stimme kam von rechts. Logan Keith, der Mann, der bis vor vier Jahren für das Gesetz geritten war, saß auf einem Felsblock und rauchte.
»Sie werden mich nicht schnell genug finden«, brüllte Chase verzweifelt los. »Mein Kopf, mein Kopf. Diese Schmerzen.«
»Du hast nur einen Kratzer abbekommen«, sagte Keith spöttisch. »Du zweibeinige Ratte, ich hätte dich erschießen können, aber das wäre keine Strafe für deinen Messertrick gewesen. Du weißt doch, was die Leute von mir sagen, oder? Ich habe immer einen Trick mehr als die anderen im Ärmel. Liege ganz still.«
Chase schloss entsetzt die Augen. Die Sonne schien noch acht Stunden auf ihn herab. Nach diesen acht Stunden würde er wahnsinnig vor Durst geworden sein.
»Keith!«, brüllte Chase verzweifelt, als Keith aufstand. »Keith, mach mich los, ich kann es keine vier Stunden ohne Hut in der Sonne aushalten. Keith, hör doch, warte. Ich wollte morgen früh umkehren, wenn du weiter nach Westen geritten wärest, das schwöre ich. Keith, Clinton sucht mich erst nach drei Tagen, bis dahin bin ich zweimal gestorben. Um Gottes willen, Keith, bleib hier.«
»Jetzt quiekst du Ratte, was?«, fragte Keith eisig. »Sieh mal nach links.«
Chase nahm den Kopf herum und erstarrte. Im Sand neben seinem rechten Arm steckte ein Zweig, dessen Gabel so gebunden und zusammengebogen war, dass sie das Objektiv von Galloways Fernrohr festklemmte.
»In vier Stunden«, sagte Keith, der Trickser, indem er aufsaß und die Zügel seines Pferdes hochnahm, »scheint die Sonne durch das Glas, dann ist sie an der Kriechkaktee vorbeigewandert. Die Linse wirkt dann als Brennglas und zerstört den Strick. Dann bist du frei, du Ratte.«
Keith, der Meisterdieb, lachte spöttisch. Dann ritt er davon und nahm das Pferd von Chase mit. Auf dem Hang hielt er noch einmal und sagte pulvertrocken: »Elf Meilen darfst du laufen, wenn du frei bist. Deinen Gaul findest du an der nächsten Wasserstelle. Tue das, was du zwei Tage lang getan hast, aber diesmal läufst du meiner Spur nach, du haariger Affe. Viel Spaß.«
»Du Höllenhund!«, brüllte Chase. »Verflucht sei deine Seele.«
»Das ist sie längst«, sagte Keith sanft. Und dann ritt er davon.
Chase blieb stöhnend liegen und sah Keith mit vor Wut flackernden Augen nach.
»Der dreimal verfluchte Trickser«, gurgelte Chase. »Wenn der Hund jemand hereinlegen will, dann macht er es. Wenn alles wahr ist, was man sich über den Kerl erzählt, hat er den Verstand eines Satans. Solange er für das Gesetz ritt, war kein Bandit vor ihm sicher, er fing alle, die er fangen wollte.
Vor vier Jahren betrog die Western Exchange Bank Keiths Vater.
Viel weiß ich nicht darüber, nur soviel, dass der alte Keith hereingelegt wurde und
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