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Zwei wurden Freunde: G.F. Barner 228 – Western
Zwei wurden Freunde: G.F. Barner 228 – Western
Zwei wurden Freunde: G.F. Barner 228 – Western
eBook203 Seiten1 Stunde

Zwei wurden Freunde: G.F. Barner 228 – Western

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Über dieses E-Book

Begleiten Sie die Helden bei ihrem rauen Kampf gegen Outlaws und Revolverhelden oder auf staubigen Rindertrails.
G. F. Barner ist legendär wie kaum ein anderer. Seine Vita zeichnet einen imposanten Erfolgsweg, wie er nur selten beschritten wurde. Als Western-Autor wurde er eine Institution. G. F. Barner wurde als Naturtalent entdeckt und dann als Schriftsteller berühmt. Seine Leser schwärmen von Romanen wie "Torlans letzter Ritt", "Sturm über Montana" und ganz besonders "Revolver-Jane". Der Western war für ihn ein Lebenselixier, und doch besitzt er auch in anderen Genres bemerkenswerte Popularität.

Am Morgen dieses 27. Murphy den Arbeitstag wie immer. des langen Raumes. liegt. Wyoming. Stellung eines Aufpassers. bleibt ihm verborgen. Kollegen tun. Der 27. Mai ist ein Sonnabend. Extrafach. ins helle Licht über dem Tresen befördert. Williams, dem zweiten Buchhalter. aufgelegt, grinst. die Mundwinkel. Williams für einen Spießer hält. Murphy hin. Truthahnjagd gehen. guter Laune. »Gute-Laune-Tag«
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum14. Juni 2022
ISBN9783740996666
Zwei wurden Freunde: G.F. Barner 228 – Western

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    Buchvorschau

    Zwei wurden Freunde - G.F. Barner

    G.F. Barner

    – 228 –

    Zwei wurden Freunde

    G.F. Barner

    Am Morgen dieses 27. Mai beginnt

    Murphy den Arbeitstag wie immer. Er

    hat den sechsten Schalter an der Stirnwand

    des langen Raumes. Es ist ein Arbeitsplatz,

    der abseits der anderen

    liegt.

    Mr Murphy führt das Hauptbuch der

    First National Bank in Medicine Bow,

    Wyoming. Gleichzeitig bekleidet er die

    Stellung eines Aufpassers. Kein Vorgang

    an irgendeinem der übrigen fünf Schalter

    bleibt ihm verborgen. Er sieht alles

    was die Kunden und alles, was seine

    Kollegen tun.

    Der 27. Mai ist ein Sonnabend. Mr

    Murphy stolziert zu seinem Schalter,

    bückt sich und zieht die Schrotflinte

    mit den abgesägten Läufen aus dem

    Extrafach.

    Vielleicht ist es Murphys Gedanke

    an die morgige Truthahnjagd, der die

    seit 14 Tagen unbeachtet daliegende

    Schrotflinte aus der Dunkelheit des Faches

    ins helle Licht über dem Tresen befördert.

    Robertson, der Kassierer, blickt zu

    Williams, dem zweiten Buchhalter. Williams,

    jung und ständig zu einem Spaß

    aufgelegt, grinst. Er verzieht dabei kurz

    die Mundwinkel. Ein Zeichen seiner

    Verachtung Murphy gegenüber, den

    Williams für einen Spießer hält.

    Jetzt blicken auch der erste Buchhalter

    und der Kontenschreiber March zu

    Murphy hin. Und beide wissen genauso

    Bescheid wie Robertson und Williams:

    Mr Murphy wird also morgen auf

    Truthahnjagd gehen. Daher ist er heute

    guter Laune. Sie kennen Murphys Angewohnheiten

    so genau, dass sie sich

    für einzelne Wünsche, die sie für Murphys

    »Gute-Laune-Tag« aufgehoben

    haben, eine Bewillungschance einräumen.

    An einem solchen Tag der Vorfreude

    ist Murphy selbst bei Vorschüssen

    nicht kleinlich.

    Murphy ist verheiratet, hat drei Kinder

    und eine Frau, die er sicher niemals

    geheiratet hätte, wenn er einen Blick in

    die Zukunft hätte werfen können.

    Zwar ist seine Frau nicht anspruchsvoll,

    aber sie behält ständig das letzte Wort.

    Hat Mr Murphy zuerst aufgemuckt,

    dann ist er nun längst zu einem jener

    stillen Dulder geworden, die jedem

    Streit ausweichen, indem sie das Haus

    einfach verlassen. Es soll vorkommen,

    dass der Hauptbuchhalter Murphy

    nach einem solchen Streit erst lange

    nach Mitternacht das Haus wieder betritt.

    Irgendwer hat erzählt, Murphy nächtige

    dann auf dem Sofa im Wohnzimmer,

    das für seine Körperlänge jedoch

    zu kurz geraten ist. Seine Laune an

    einem derartigen Tag ist gefürchtet.

    Ansonsten aber ist Mr Jim Murphy

    ein Muster an Pünktlichkeit, Genauigkeit

    und Arbeitslust.

    Ist er ganz besonders guter Stimmung,

    dann erzählt er manchmal von

    seiner Dienstzeit bei der Armee, India-

    Zwei wurden Freunde

    Western G. F. Waco

    nerkriegen und sonstigen Gewaltdingen.

    Niemand aber – und das ist sicher für

    Murphy beschämend, wenngleich er

    das nicht weiß – traut ihm jene Heldentaten

    zu, die er angeblich vollbracht

    haben will.

    Mr Jim Murphy, fast einsneunzig

    groß, hager, manchmal von Magenschmerzen

    geplagt, die auf den Ärger

    mit seinem Weib zurückzuführen sein

    sollen, klappt die Flintenläufe nach

    unten. Dann nimmt er den Kasten mit

    den Patronen aus der Tischlade und

    steckt zwei neue Ladungen in die Kammern.

    Als er die Waffe zurückzieht, öffnet

    sich die Tür zum Chef-Raum.

    Mr Wandsworth, Chef der Bank, ein

    Mann von beinahe peinlicher Korrektheit,

    erscheint heute zwei Minuten zu

    früh.

    Für den guten Murphy, jenen Leidensapostel

    mit Magenschmerzen, ist

    das ein Schreck in der Morgenstunde.

    Ganz sicher brauchte Murphy keine

    Angst wegen der Beschäftigung mit der

    Schrotflinte zu haben. Aber es könnte

    aussehen, als hantiere er mit diesem

    Ding spielerisch verträumt herum, statt

    ernsthaft zu arbeiten.

    Diesen Vorwurf aber wird niemand

    Murphy jemals machen dürfen. Also

    legt er die Flinte mit gespannten Hähnen

    in das Fach zurück, drückt mit dem

    linken Knie die Tresenlade zu und

    klappt das Hauptbuch auf.

    Wandsworth scheint nichts gesehen

    zu haben, das stellt Jim Murphy nach

    einem schnellen Blick fest. Von seinem

    Platz aus – der Banktresen hat die Form

    eines rechten Winkels – blickt Murphy

    zu Mr Wandsworth und sagt mit den anderen

    im Chor: »Guten Morgen, Mr

    Wandsworth!«

    »Morgen!«, brummt Wandsworth.

    »Murphy, Sie kommen gleich zu mir!

    Mr Adams wird in fünf Minuten hier

    eintreffen und über einen Kredit zu

    verhandeln wünschen. Bringen Sie mir

    die Unterlagen mit!«

    Darum, denkt Murphy, kommt der

    Alte zwei Minuten früher als sonst. Na

    ja, wenn es um Adams geht, dann hat er

    seine Gründe.

    »Ja, Sir!«

    »Williams?«

    Wandsworth’ Stimme hat einen

    schärferen Klang, als er sich an den Untergebenen

    wendet.

    »Ja, Mr Wandsworth?«

    Williams hält absolut nichts von diesem

    »Sir-Titel«, mit dem Murphy

    immer Wandsworth anredet. Er ist

    überhaupt ein Mensch, der gern gut

    lebt.

    »Mr Williams«, sagt Wandsworth

    schärfer als gewöhnlich, »die Aufstellung

    über die Milford-Ranch.«

    Williams beißt sich einen Moment

    auf die Lippen. Dann erwidert er leiser

    und gar nicht mehr so gleichmütig: »Ich

    – eh, ich habe sie gleich fertig, Mr

    Wandsworth.«

    »Gleich?«, fragt Wandsworth und

    zieht die linke Augenbraue hoch. »Soviel

    mir bekannt ist, Mr Williams, hatte ich

    Ihnen gesagt, Sie sollten die Aufstellung

    am gestrigen Abend beendet haben.

    Soso, Sie haben es gleich fertig. Nun ja,

    dann geben Sie sie mir herein, wenn Sie

    gleich fertig sind, Mr Williams.«

    Dann macht er kehrt und verschwindet

    wieder. Williams aber knirscht mit

    den Zähnen. Er fühlt sich blamiert und

    vor den anderen gedemütigt. Mit seinem

    Vorschussersuchen an Murphy

    wird es nichts, das weiß er jetzt.

    Murphy sieht hoch. Sein faltiges,

    strenges Gesicht wirkt nicht gerade

    freundlich. Der nächste Anpfiff für Williams

    ist fällig, aber er fällt noch gnädig

    aus.

    4

    »Mensch, Williams, Sie wissen doch,

    wie der Boss ist. Warum machen Sie

    dann nicht genau das, was er sagt?«,

    fragt Murphy. »Sehen Sie zu, dass Sie

    es möglichst schnell schaffen. Das fängt

    ja heute gut an.«

    Er schüttelt den Kopf, sucht sich

    Adams’ Akte heraus und marschiert

    aufrecht wie ein US-Kavallerist zum

    Chefzimmer. Dort klopft er und wartet,

    bis Wandsworth ihn hereinruft.

    Niemand würde es jemals erleben,

    dass Murphy ohne Aufforderung das

    Chefzimmer beträte. Murphy nennt

    diese Handlungsweise Disziplin und

    Achtung gegenüber einem Vorgesetzten.

    Dann ist Jim Murphy verschwunden,

    die anderen fünf Angestellten der Bank

    sind allein.

    Und die Schrotflinte liegt vergessen

    unter dem Tresen in ihrem Fach. Mit ihr

    will Jim Murphy morgen auf Truthahnjagd

    gehen.

    *

    Sie sind keine Narren, aber sie besitzen

    den verrückten Ehrgeiz, alles offen

    zu tun. Für sie ist es keine Frage des Verstandes,

    sondern mehr eine des Mutes,

    ob sie etwas am Tag oder in der Nacht

    unternehmen. Keiner von ihnen ist

    feige. Vielleicht ist das der Grund für ihr

    Vorhaben.

    Der erste Mann reitet von Süden

    kommend in die Stadt. Er trägt den Hut

    genauso tief in die Stirn gezogen wie

    seine Partner und ist unauffällig gekleidet.

    Auch darin unterscheidet er sich

    nicht von seinen Freunden. Keiner von

    ihnen hat irgendein Kleidungsstück an,

    das einem Fremden etwas über den Träger

    verraten könnte. Im Grunde gleichen

    sie sich wie Fünflinge – aber nur

    auf den ersten Blick.

    Der erste Mann trägt einen blonden

    Schnurrbart, dessen Enden traurig herabhängen.

    Er reitet eine braune Stute

    mit einem hier unbekannten Brandzeichen.

    Als er durch eine Gasse kommt und

    sich umsieht, erkennt er seinen Partner

    nur am Hut. Der zweite Mann hält auf

    seinem Pferd, einem dunklen Wallach,

    hinter der Fenz der Viehhandlung. Er

    scheint sich für die blökenden Mave -

    ricks im Corral zu interessieren. Außerdem

    muss ihm warm sein, denn er

    nimmt den Hut ab und fährt sich über

    die Stirn.

    Sein Freund auf der braunen Stute

    senkt wieder den Kopf und grinst

    leicht.

    Ihr Programm läuft so glatt ab, dass

    kaum mit einer Unterbrechung zu

    rechnen ist.

    Nun lenkt der erste Bursche seine

    Stute nach rechts. Er kommt in die

    Querstraße, reitet auf die andere Seite

    und verschwindet hinter dem Schuppen

    des Mietstalles.

    Zwei Blicke über den Zaun genügen.

    Es steigt weder Rauch aus dem Schornstein

    des Hauses, noch steht die Hintertür

    offen. Der Wagen unter dem Remisendach

    hat Furchen im Sand des

    Hofes hinterlassen. Und im Corral fehlen

    die Wagenpferde.

    Er macht ohne jede Eile das Hoftor

    auf und reitet hindurch.

    Anscheinend ist er sehr vergesslich,

    denn er schließt das Tor nicht wieder.

    Dafür pfeift er irgendeine Melodie.

    60 Yards weiter hört der zweite

    Mann, dem warm zu sein scheint, das

    Pfeifen. Er nimmt seinen Hut ab, klopft

    den Filz gegen sein rechtes Knie, als

    wolle er den Staub loswerden und reitet

    dann an. Auch sein Weg unterscheidet

    sich nicht von dem des ersten Burschen.

    5

    Als er in den Hof kommt, hat sein

    Partner die Stute bereits unter das Remisendach

    gestellt.

    »In Ordnung?«, fragt er den zweiten

    Mann.

    »Ja, niemand hat mich gesehen,

    Bill.«

    »Gut!«

    Es geht so ruhig vor sich, als würde

    hier ein Treffen alter Bekannter abgehalten.

    Durch das Tor reiten in Abständen

    von etwa drei Minuten noch zwei

    Männer. Dann jedoch gibt es einen

    kleinen Aufenthalt. Der letzte Mann

    lässt auf sich warten.

    Billy blickt bereits auf seine Uhr,

    runzelt die Stirn, als endlich Hufschlag

    leise tackt und nun auch der fünfte Besucher

    des Mietstalles eintrifft.

    »Tut mir leid«, sagt der fünfte Mister

    traurig. »Vor der Viehhandlung stand

    ein Wagen. Zwei Männer unterhielten

    sich zu lange. Der eine war Jeffers. Dem

    wollte ich nicht gerade begegnen. Es

    wäre möglich gewesen, dass er mich erkannt

    hätte. Tut mir leid, Billy.«

    »Schon gut, die Verzögerung können

    wir verkraften«, erwidert Billy ruhig.

    »Joe, du nimmst dein Gewehr und

    gehst zuletzt. Was du zu tun hast, das

    haben wir oft genug durchgesprochen.

    Nach Möglichkeit nicht schießen.

    Klar?«

    »Ja, Billy, ich weiß.«

    Der Mann zieht seine Winchester aus

    dem Scabbard, lädt durch und hält die

    Waffe mit dem Lauf nach unten. Ihre

    Pferde sind so angebunden, dass sie

    vom kleinen

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