Zwei wurden Freunde: G.F. Barner 228 – Western
Von G.F. Barner
()
Über dieses E-Book
G. F. Barner ist legendär wie kaum ein anderer. Seine Vita zeichnet einen imposanten Erfolgsweg, wie er nur selten beschritten wurde. Als Western-Autor wurde er eine Institution. G. F. Barner wurde als Naturtalent entdeckt und dann als Schriftsteller berühmt. Seine Leser schwärmen von Romanen wie "Torlans letzter Ritt", "Sturm über Montana" und ganz besonders "Revolver-Jane". Der Western war für ihn ein Lebenselixier, und doch besitzt er auch in anderen Genres bemerkenswerte Popularität.
Am Morgen dieses 27. Murphy den Arbeitstag wie immer. des langen Raumes. liegt. Wyoming. Stellung eines Aufpassers. bleibt ihm verborgen. Kollegen tun. Der 27. Mai ist ein Sonnabend. Extrafach. ins helle Licht über dem Tresen befördert. Williams, dem zweiten Buchhalter. aufgelegt, grinst. die Mundwinkel. Williams für einen Spießer hält. Murphy hin. Truthahnjagd gehen. guter Laune. »Gute-Laune-Tag«
Mehr von G.F. Barner lesen
Die großen Western Classic
Ähnlich wie Zwei wurden Freunde
Titel in dieser Serie (100)
Ein Tramp aus Texas: G.F. Barner 106 – Western Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenIm Gluthauch der Hölle: G.F. Barner 105 – Western Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHold-up auf offener Strecke: G.F. Barner 132 – Western Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenLand der Desperados: G.F. Barner 115 – Western Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Kopfpreis: G.F. Barner 103 – Western Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHolt Archie Dolen raus!: G.F. Barner 121 – Western Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAbrechnung in La Mesa: G.F. Barner 124 – Western Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenFort Filmore: G.F. Barner 101 – Western Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenStadt der Verlorenen: G.F. Barner 118 – Western Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenFür eine Handvoll Nuggets: G.F. Barner 104 – Western Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAuf Leben und Tod: G.F. Barner 119 – Western Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenIhr letzter Trail: G.F. Barner 112 – Western Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Mann aus Sacramento: G.F. Barner 102 – Western Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Brücke der Vergeltung: G.F. Barner 108 – Western Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSie trieben nach Laredo: G.F. Barner 107 – Western Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenCanyon-Fehde: G.F. Barner 131 – Western Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEin Name - in Blei geritzt: G.F. Barner 111 – Western Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen… und folge dem Gesetz: G.F. Barner 137 – Western Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen… und der Wüstensand verweht die Spur!: G.F. Barner 126 – Western Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Todesfälle am Rio Grande: G.F. Barner 114 – Western Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Hölle von Carrizal: G.F. Barner 120 – Western Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEin Mörder für Steve Perrett: G.F. Barner 123 – Western Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenBlutroter Mond über Oregon: G.F. Barner 129 – Western Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Bande des Mandosa: G.F. Barner 113 – Western Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDrei-Dollar-Herde: G.F. Barner 110 – Western Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas Faustpfand: G.F. Barner 145 – Western Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenPest am Trail: G.F. Barner 136 – Western Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer vierte Mann: G.F. Barner 125 – Western Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMit Blut bezahlt: G.F. Barner 109 – Western Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas Gesetz bin ich allein: G.F. Barner 133 – Western Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Ähnliche E-Books
Zwei wurden Freunde: G.F. Barner 276 – Western Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Zinker: Krimi-Klassiker Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Sheriff von Pecos: Wichita Western Roman 4 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenIN DIE ENGE GETRIEBEN: Der Western-Klassiker! Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSTRIPTEASE IN SCHWARZ: Der Krimi-Klassiker! Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenZwei Särge für die Hölle: G.F. Barner 213 – Western Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenPandemie Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDER SCHLÜSSEL DES TODES: Der Krimi-Klassiker! Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer dritte Marburger Krimi-Cocktail: Kriminelle Kurzgeschichten Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMiss Postmaster: Wyatt Earp 190 – Western Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGeld wie Heu Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Agentenjäger Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSatansjünger: Ein Bount Reiniger Krimi Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEin Mann ohne Nerven: G.F. Barner 240 – Western Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie großen Western 148: Der Marshal und das Biest Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenTODESGRÜSSE VON MR. X - AGENT OSS 117, BAND 1: Vier Romane in einem Band Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHeiße Grüße aus Fort Worth: Wyatt Earp 243 – Western Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHenry Rohmer, N.Y.D. - Satansjünger (New York Detectives): Cassiopeiapress Thriller Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAlfred Bekker Kommissar X #3: Kinder des Satans Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenZwielicht 11 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGegen die Allysons: Wyatt Earp 145 – Western Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenButler Parker 4 – Kriminalroman: Bang, Bang, Feuer frei! Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDER MÖRDER UND SEIN SCHATTEN: Ein Psycho-Thriller Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenNeal Chadwick - Kommissar X #3: Kinder des Satans Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenStadt der Verlorenen: G.F. Barner 118 – Western Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenNACHT ÜBER GUNLOCK: 40 Western-Stories US-amerikanischer Autoren und Autorinnen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDIE LEUCHTENDEN FINGER: Thriller Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie unheimlichen Drei: G.F. Barner 200 – Western Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenIn jener Nacht: G.F. Barner 224 – Western Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDenn ein Toter kann nicht reden Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Westliche Literatur für Sie
Gewehre für die Utahs: Ein neuer Roman mit Winnetou, Old Shatterhand und Sam Hawkens Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Tramps vom Kansas River: Ein neuer Roman mit Winnetou und Old Shatterhand Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWeihnacht: Reiseerzählung, Band 24 der Gesammelten Werke Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Heilung des Ranchers Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAuf der See gefangen: und andere Erzählungen, Band 80 der Gesammelten Werke Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Rezensionen für Zwei wurden Freunde
0 Bewertungen0 Rezensionen
Buchvorschau
Zwei wurden Freunde - G.F. Barner
G.F. Barner
– 228 –
Zwei wurden Freunde
G.F. Barner
Am Morgen dieses 27. Mai beginnt
Murphy den Arbeitstag wie immer. Er
hat den sechsten Schalter an der Stirnwand
des langen Raumes. Es ist ein Arbeitsplatz,
der abseits der anderen
liegt.
Mr Murphy führt das Hauptbuch der
First National Bank in Medicine Bow,
Wyoming. Gleichzeitig bekleidet er die
Stellung eines Aufpassers. Kein Vorgang
an irgendeinem der übrigen fünf Schalter
bleibt ihm verborgen. Er sieht alles
was die Kunden und alles, was seine
Kollegen tun.
Der 27. Mai ist ein Sonnabend. Mr
Murphy stolziert zu seinem Schalter,
bückt sich und zieht die Schrotflinte
mit den abgesägten Läufen aus dem
Extrafach.
Vielleicht ist es Murphys Gedanke
an die morgige Truthahnjagd, der die
seit 14 Tagen unbeachtet daliegende
Schrotflinte aus der Dunkelheit des Faches
ins helle Licht über dem Tresen befördert.
Robertson, der Kassierer, blickt zu
Williams, dem zweiten Buchhalter. Williams,
jung und ständig zu einem Spaß
aufgelegt, grinst. Er verzieht dabei kurz
die Mundwinkel. Ein Zeichen seiner
Verachtung Murphy gegenüber, den
Williams für einen Spießer hält.
Jetzt blicken auch der erste Buchhalter
und der Kontenschreiber March zu
Murphy hin. Und beide wissen genauso
Bescheid wie Robertson und Williams:
Mr Murphy wird also morgen auf
Truthahnjagd gehen. Daher ist er heute
guter Laune. Sie kennen Murphys Angewohnheiten
so genau, dass sie sich
für einzelne Wünsche, die sie für Murphys
»Gute-Laune-Tag« aufgehoben
haben, eine Bewillungschance einräumen.
An einem solchen Tag der Vorfreude
ist Murphy selbst bei Vorschüssen
nicht kleinlich.
Murphy ist verheiratet, hat drei Kinder
und eine Frau, die er sicher niemals
geheiratet hätte, wenn er einen Blick in
die Zukunft hätte werfen können.
Zwar ist seine Frau nicht anspruchsvoll,
aber sie behält ständig das letzte Wort.
Hat Mr Murphy zuerst aufgemuckt,
dann ist er nun längst zu einem jener
stillen Dulder geworden, die jedem
Streit ausweichen, indem sie das Haus
einfach verlassen. Es soll vorkommen,
dass der Hauptbuchhalter Murphy
nach einem solchen Streit erst lange
nach Mitternacht das Haus wieder betritt.
Irgendwer hat erzählt, Murphy nächtige
dann auf dem Sofa im Wohnzimmer,
das für seine Körperlänge jedoch
zu kurz geraten ist. Seine Laune an
einem derartigen Tag ist gefürchtet.
Ansonsten aber ist Mr Jim Murphy
ein Muster an Pünktlichkeit, Genauigkeit
und Arbeitslust.
Ist er ganz besonders guter Stimmung,
dann erzählt er manchmal von
seiner Dienstzeit bei der Armee, India-
Zwei wurden Freunde
Western G. F. Waco
nerkriegen und sonstigen Gewaltdingen.
Niemand aber – und das ist sicher für
Murphy beschämend, wenngleich er
das nicht weiß – traut ihm jene Heldentaten
zu, die er angeblich vollbracht
haben will.
Mr Jim Murphy, fast einsneunzig
groß, hager, manchmal von Magenschmerzen
geplagt, die auf den Ärger
mit seinem Weib zurückzuführen sein
sollen, klappt die Flintenläufe nach
unten. Dann nimmt er den Kasten mit
den Patronen aus der Tischlade und
steckt zwei neue Ladungen in die Kammern.
Als er die Waffe zurückzieht, öffnet
sich die Tür zum Chef-Raum.
Mr Wandsworth, Chef der Bank, ein
Mann von beinahe peinlicher Korrektheit,
erscheint heute zwei Minuten zu
früh.
Für den guten Murphy, jenen Leidensapostel
mit Magenschmerzen, ist
das ein Schreck in der Morgenstunde.
Ganz sicher brauchte Murphy keine
Angst wegen der Beschäftigung mit der
Schrotflinte zu haben. Aber es könnte
aussehen, als hantiere er mit diesem
Ding spielerisch verträumt herum, statt
ernsthaft zu arbeiten.
Diesen Vorwurf aber wird niemand
Murphy jemals machen dürfen. Also
legt er die Flinte mit gespannten Hähnen
in das Fach zurück, drückt mit dem
linken Knie die Tresenlade zu und
klappt das Hauptbuch auf.
Wandsworth scheint nichts gesehen
zu haben, das stellt Jim Murphy nach
einem schnellen Blick fest. Von seinem
Platz aus – der Banktresen hat die Form
eines rechten Winkels – blickt Murphy
zu Mr Wandsworth und sagt mit den anderen
im Chor: »Guten Morgen, Mr
Wandsworth!«
»Morgen!«, brummt Wandsworth.
»Murphy, Sie kommen gleich zu mir!
Mr Adams wird in fünf Minuten hier
eintreffen und über einen Kredit zu
verhandeln wünschen. Bringen Sie mir
die Unterlagen mit!«
Darum, denkt Murphy, kommt der
Alte zwei Minuten früher als sonst. Na
ja, wenn es um Adams geht, dann hat er
seine Gründe.
»Ja, Sir!«
»Williams?«
Wandsworth’ Stimme hat einen
schärferen Klang, als er sich an den Untergebenen
wendet.
»Ja, Mr Wandsworth?«
Williams hält absolut nichts von diesem
»Sir-Titel«, mit dem Murphy
immer Wandsworth anredet. Er ist
überhaupt ein Mensch, der gern gut
lebt.
»Mr Williams«, sagt Wandsworth
schärfer als gewöhnlich, »die Aufstellung
über die Milford-Ranch.«
Williams beißt sich einen Moment
auf die Lippen. Dann erwidert er leiser
und gar nicht mehr so gleichmütig: »Ich
– eh, ich habe sie gleich fertig, Mr
Wandsworth.«
»Gleich?«, fragt Wandsworth und
zieht die linke Augenbraue hoch. »Soviel
mir bekannt ist, Mr Williams, hatte ich
Ihnen gesagt, Sie sollten die Aufstellung
am gestrigen Abend beendet haben.
Soso, Sie haben es gleich fertig. Nun ja,
dann geben Sie sie mir herein, wenn Sie
gleich fertig sind, Mr Williams.«
Dann macht er kehrt und verschwindet
wieder. Williams aber knirscht mit
den Zähnen. Er fühlt sich blamiert und
vor den anderen gedemütigt. Mit seinem
Vorschussersuchen an Murphy
wird es nichts, das weiß er jetzt.
Murphy sieht hoch. Sein faltiges,
strenges Gesicht wirkt nicht gerade
freundlich. Der nächste Anpfiff für Williams
ist fällig, aber er fällt noch gnädig
aus.
4
»Mensch, Williams, Sie wissen doch,
wie der Boss ist. Warum machen Sie
dann nicht genau das, was er sagt?«,
fragt Murphy. »Sehen Sie zu, dass Sie
es möglichst schnell schaffen. Das fängt
ja heute gut an.«
Er schüttelt den Kopf, sucht sich
Adams’ Akte heraus und marschiert
aufrecht wie ein US-Kavallerist zum
Chefzimmer. Dort klopft er und wartet,
bis Wandsworth ihn hereinruft.
Niemand würde es jemals erleben,
dass Murphy ohne Aufforderung das
Chefzimmer beträte. Murphy nennt
diese Handlungsweise Disziplin und
Achtung gegenüber einem Vorgesetzten.
Dann ist Jim Murphy verschwunden,
die anderen fünf Angestellten der Bank
sind allein.
Und die Schrotflinte liegt vergessen
unter dem Tresen in ihrem Fach. Mit ihr
will Jim Murphy morgen auf Truthahnjagd
gehen.
*
Sie sind keine Narren, aber sie besitzen
den verrückten Ehrgeiz, alles offen
zu tun. Für sie ist es keine Frage des Verstandes,
sondern mehr eine des Mutes,
ob sie etwas am Tag oder in der Nacht
unternehmen. Keiner von ihnen ist
feige. Vielleicht ist das der Grund für ihr
Vorhaben.
Der erste Mann reitet von Süden
kommend in die Stadt. Er trägt den Hut
genauso tief in die Stirn gezogen wie
seine Partner und ist unauffällig gekleidet.
Auch darin unterscheidet er sich
nicht von seinen Freunden. Keiner von
ihnen hat irgendein Kleidungsstück an,
das einem Fremden etwas über den Träger
verraten könnte. Im Grunde gleichen
sie sich wie Fünflinge – aber nur
auf den ersten Blick.
Der erste Mann trägt einen blonden
Schnurrbart, dessen Enden traurig herabhängen.
Er reitet eine braune Stute
mit einem hier unbekannten Brandzeichen.
Als er durch eine Gasse kommt und
sich umsieht, erkennt er seinen Partner
nur am Hut. Der zweite Mann hält auf
seinem Pferd, einem dunklen Wallach,
hinter der Fenz der Viehhandlung. Er
scheint sich für die blökenden Mave -
ricks im Corral zu interessieren. Außerdem
muss ihm warm sein, denn er
nimmt den Hut ab und fährt sich über
die Stirn.
Sein Freund auf der braunen Stute
senkt wieder den Kopf und grinst
leicht.
Ihr Programm läuft so glatt ab, dass
kaum mit einer Unterbrechung zu
rechnen ist.
Nun lenkt der erste Bursche seine
Stute nach rechts. Er kommt in die
Querstraße, reitet auf die andere Seite
und verschwindet hinter dem Schuppen
des Mietstalles.
Zwei Blicke über den Zaun genügen.
Es steigt weder Rauch aus dem Schornstein
des Hauses, noch steht die Hintertür
offen. Der Wagen unter dem Remisendach
hat Furchen im Sand des
Hofes hinterlassen. Und im Corral fehlen
die Wagenpferde.
Er macht ohne jede Eile das Hoftor
auf und reitet hindurch.
Anscheinend ist er sehr vergesslich,
denn er schließt das Tor nicht wieder.
Dafür pfeift er irgendeine Melodie.
60 Yards weiter hört der zweite
Mann, dem warm zu sein scheint, das
Pfeifen. Er nimmt seinen Hut ab, klopft
den Filz gegen sein rechtes Knie, als
wolle er den Staub loswerden und reitet
dann an. Auch sein Weg unterscheidet
sich nicht von dem des ersten Burschen.
5
Als er in den Hof kommt, hat sein
Partner die Stute bereits unter das Remisendach
gestellt.
»In Ordnung?«, fragt er den zweiten
Mann.
»Ja, niemand hat mich gesehen,
Bill.«
»Gut!«
Es geht so ruhig vor sich, als würde
hier ein Treffen alter Bekannter abgehalten.
Durch das Tor reiten in Abständen
von etwa drei Minuten noch zwei
Männer. Dann jedoch gibt es einen
kleinen Aufenthalt. Der letzte Mann
lässt auf sich warten.
Billy blickt bereits auf seine Uhr,
runzelt die Stirn, als endlich Hufschlag
leise tackt und nun auch der fünfte Besucher
des Mietstalles eintrifft.
»Tut mir leid«, sagt der fünfte Mister
traurig. »Vor der Viehhandlung stand
ein Wagen. Zwei Männer unterhielten
sich zu lange. Der eine war Jeffers. Dem
wollte ich nicht gerade begegnen. Es
wäre möglich gewesen, dass er mich erkannt
hätte. Tut mir leid, Billy.«
»Schon gut, die Verzögerung können
wir verkraften«, erwidert Billy ruhig.
»Joe, du nimmst dein Gewehr und
gehst zuletzt. Was du zu tun hast, das
haben wir oft genug durchgesprochen.
Nach Möglichkeit nicht schießen.
Klar?«
»Ja, Billy, ich weiß.«
Der Mann zieht seine Winchester aus
dem Scabbard, lädt durch und hält die
Waffe mit dem Lauf nach unten. Ihre
Pferde sind so angebunden, dass sie
vom kleinen