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Barrierefreie Events: Grundlagen und praktische Tipps zur Planung und Durchführung
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eBook179 Seiten1 Stunde

Barrierefreie Events: Grundlagen und praktische Tipps zur Planung und Durchführung

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Über dieses E-Book

Dieses Buch gibt einen zeitgemäßen Überblick über alle wesentlichen Punkte, die bei barrierefreien Events beachtet werden müssen: von gesetzlichen Grundlagen, über die Planung bis hin zur Umsetzung.
Praktische Tipps und kurze Checklisten sorgen für die punktgenaue Einbindung und reibungslose Umsetzung von Barrierefreiheit. Von der Idee bis zur Ausführung zeigen die Autorinnen für alle Planungsphasen auf, welche grundlegenden barrierefreien Aspekte in die Eventplanung eingebunden werden müssen. Ergänzend dazu stellen sie mögliche, sich aus dem Bedarf der Teilnehmenden ergebenden individuellen Maßnahmen dar. Dabei werden klassische offline und digitale Eventformate berücksichtigt.
SpracheDeutsch
HerausgeberSpringer Gabler
Erscheinungsdatum4. Jan. 2021
ISBN9783658319694
Barrierefreie Events: Grundlagen und praktische Tipps zur Planung und Durchführung

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    Buchvorschau

    Barrierefreie Events - Kerstin Hoffmann-Wagner

    © Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH, ein Teil von Springer Nature 2021

    K. Hoffmann-Wagner, G. JostesBarrierefreie Eventshttps://doi.org/10.1007/978-3-658-31969-4_1

    1. Einleitung

    Kerstin Hoffmann-Wagner¹   und Gudrun Jostes²  

    (1)

    Mühlheim am Main, Deutschland

    (2)

    Kassel, Deutschland

    Kerstin Hoffmann-Wagner (Korrespondenzautor)

    Email: info@hoffmannevent.de

    Gudrun Jostes

    Email: info@planungsbuero-jostes.de

    Eventplanende sehen sich in ihrer Arbeit heutzutage vor zahlreichen Herausforderungen stehend: Wie findet die Digitalisierung Einzug in ihre Arbeit? Wie planen sie ihre Veranstaltungen nachhaltig und ressourcenschonend? Welche Bedeutung hat Diversität für ihre Events? Und zu guter Letzt noch die Frage danach, wie sie zu einer inklusiven Veranstaltung wird?

    Da diese Fragen häufig einzeln betrachtet werden, priorisieren viele Eventplaner erst einmal die an sie gestellten Anforderungen anhand von Kosten-Nutzen-Analysen, gesetzlichen Anforderungen oder auch Imagefragen. Erfahrungsgemäß landen die Themen Inklusion und Barrierefreiheit nach dieser Analyse meistens auf dem letzten Platz nach dem Motto „derzeit kein Bedarf".

    Wenn wir über die Umsetzung von Inklusion bei Veranstaltungen sprechen, sollten sich Eventverantwortliche vielmehr fragen: Wie kann ich meine Veranstaltungen zeitgemäß und nachhaltig planen unter Berücksichtigung aller aktuellen Anforderungen? So wird schnell deutlich, dass die zuvor genannten Herausforderungen miteinander in Verbindung stehen, ja sich zum Teil gegenseitig bedingen. Denn: Nachhaltige Events sind ohne gleichzeitige Umsetzung von Inklusion, also die Teilhabe aller, nicht denkbar.

    Die barrierefreie Eventgestaltung ist dabei ein relativ junger Handlungsbereich, der zukünftig die Qualität eines Events erheblich mitbestimmen wird. Der Aspekt der Inklusion bei Veranstaltungen, der sich über Barrierefreiheit niederschlägt, sollte aus vielerlei Hinsicht ein grundlegender Bestandteil von Eventkonzeptionen sein.

    2009 ist in Deutschland die UN-Behindertenrechtskonvention in Kraft getreten. Damit wurde u. a. ein Paradigmenwechsel vollzogen von der Integration von Menschen mit Behinderung hin zur Inklusion. Grob übersetzt für den Veranstaltungsbereich bedeutete dies, dass nicht die Teilnehmenden mit Behinderung sich den Gegebenheiten anpassen müssen, sondern die Gegebenheiten und Konzepte von Veranstaltungen so gestaltet werden müssen, dass alle Menschen ohne besondere Erschwernis in der allgemein üblichen Weise teilnehmen können.

    Auch das Thema Corporate Responsibility CSR, das auch im Veranstaltungsbereich stetig an Bedeutung gewinnt, umfasst in seiner Ganzheit das Thema Inklusion. Gesellschaftliche und unternehmerische Verantwortung kann nicht ohne Inklusion stattfinden, um ihre ganze Wirkung für das jeweilige Unternehmen zu entfalten. Auch Nachhaltigkeit mit ihren drei wesentlichen Bereichen Ökologie, Ökonomie und Soziales umfasst den gesamten Bereich des inklusiven Handelns.

    Trotz dieser eindeutigen Belege, dass Inklusion zu zeitgemäßen Eventkonzepten gehört, führt dieses Thema im Eventbereich derzeit noch ein eher zurückhaltendes Dasein. Doch woran liegt es, dass sich Eventverantwortliche noch immer nicht selbstverständlich an dieses Thema heranwagen?

    Oft fehlt ihnen schlichtweg der Zugang zu diesem Thema. Menschen, die Berührungspunkte mit Behinderung oder auch Diversität im Allgemeinen hatten oder haben, sei es aus persönlicher oder durch diesbezügliche Erfahrungen in ihrem Umfeld, finden leichter einen Zugang zu Erfordernissen, die Inklusion ausmachen und der daraus resultierenden Barrierefreiheit.

    Aber auch dann, wenn die Sinnhaftigkeit inklusiver Eventkonzepte gesehen wird, wird der Bedarf an barrierefreien Aspekten häufig durch die mangelnde Anwesenheit von Menschen mit sichtbaren Beeinträchtigungen bei eigenen Veranstaltungen infrage gestellt. Genau hier liegt ein Kreislauf, den es gilt, dauerhaft zu durchbrechen: Menschen, die an einem Event interessiert sind und auf Barrierefreiheit angewiesen sind, sei es durch eine dauerhafte oder auch zeitweise Beeinträchtigung, informieren sich im Vorfeld sehr umfangreich, ob eine passende Zugänglichkeit möglich ist. Im Umkehrschluss fehlen diese potenziellen Teilnehmenden bei vielen Veranstaltungen und zwar nicht, aus Desinteresse am Thema, sondern weil ihnen die Teilhabe aufgrund mangelnder Barrierefreiheit schlichtweg nicht möglich ist.

    Dass wir in Bezug auf Inklusion nicht über ein Minderheitenthema sprechen, zeigen die aktuellen Zahlen des Statistischen Bundesamts: Danach beträgt der Anteil an Menschen mit einer Schwerbehinderung an der Gesamtbevölkerung Ende 2019 9,5 % [1]. Im Hinblick auf die zahlreichen Personen mit Beeinträchtigungen, die nicht in dieser Statistik berücksichtigt sind, wird die Relevanz des Themas Inklusion sehr klar.

    Um inklusive Eventkonzepte zu konzipieren, bedarf es zwei wichtiger Voraussetzungen

    1.

    Einen Perspektivwechsel vornehmen und sich mit den Bedürfnissen der Teilnehmenden näher beschäftigen.

    2.

    Einfach mit Basismaßnahmen anfangen – dabei muss nicht aus dem Stand von null auf hundert Prozent umgesetzt werden.

    Dieses Buch ist eine Begleitung zum Einstieg in die Welt der barrierefreien Events. Gedacht für Veranstaltende, die den Gedanken der Inklusion in ihren Events einbinden wollen.

    Es gibt zahlreiche, sehr hilfreiche Handreichungen, Checklisten und Überblicke im Internet, die in kurzer Form Hinweise zu barrierefreien Events geben. Das vorliegende Fachbuch geht dabei weiter und hilft den Themenkomplex über einzelne Maßnahmen hinaus verstehen zu lernen und gibt Rüstzeug für eine intuitive Einbindung barrierefreier Maßnahmen in den Event.

    Das Buch wurde von Expertinnen des Eventbereichs sowie des barrierefreien Planen und Bauens für Expertinnen und Experten des Eventbereichs geschrieben. Eine Kombination, die umfassendes Fachwissen aus beiden Bereichen zusammenführt.

    Es zeigt die gesamte Prozesskette der Veranstaltungsplanung und die jeweiligen Berührungspunkte mit Inklusion und Barrierefreiheit auf. Es ist ein Nachschlagewerk, das zu den für die Eventplanung relevanten Themen die passenden Hinweise und Impulse gibt. Mehr noch: Das Buch soll Eventplanende in die Lage versetzen, nach geeigneten Partnern und Dienstleistern zu suchen und die passenden Fragen zu stellen, um dann gemeinsam Barrierefreiheit in ihren Eventkonzepten umzusetzen zu können.

    Es wird selbstverständlich auch auf die relevanten technischen Themen wie Eventtechnik, Online-Medien in der Eventkommunikation oder auch virtuelle Events eingegangen. Es ist dennoch kein technisches Fachbuch. Die Ausführungen richten sich vornehmlich an Veranstaltende, die um die wichtigen Aspekte von technischer Barrierefreiheit wissen sollten, diese aber nicht programmieren müssen. Es werden bewusst keine Empfehlungen für Anbieter oder technische Tools gegeben, um zum einen eine Neutralität zu wahren, denn für jede Veranstaltung müssen die individuell passenden Technikkomponenten ermittelt werden. Zum anderen gestaltet sich der Markt im Bereich Eventtechnik und virtuelle Events derzeit so schnelllebig, dass mögliche Empfehlungen binnen eines kurzen Zeitraums wieder veraltet sein könnten.

    Ein Wort zur Corona-Pandemie 2020

    Während der Arbeiten zu diesem Buch trat eine neue Herausforderung in den gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Vordergrund: Die Corona-Pandemie sorgte 2020 dafür, dass erstmalig in der Geschichte der Eventbranche eine komplette Wirtschaft zum Erliegen kam. Veranstaltungen konnten in der ersten Zeit nach Bekanntwerden der Gefährlichkeit des COVID19-Virus zunächst überhaupt nicht stattfinden, in den Folgemonaten Schritt für Schritt für eine festgelegte Personenzahl und unter Einhaltung fest definierter Hygieneauflagen.

    Es wird sicher wieder mehr Veranstaltungen geben, aber das Thema Hygieneauflagen wird uns in der Veranstaltungsplanung noch eine Zeit lang begleiten. Auf das Thema Hygienepläne für Veranstaltungen wird in diesem Fachbuch nicht tiefer eingegangen. Allerdings sei an dieser Stelle betont, dass alle die in diesem Buch beschriebenen Aspekte der Barrierefreiheit bei der Erstellung von Hygieneplänen für Locations und Veranstaltungen anzuwenden sind, denn diese spielen auch in der Hygieneplanung von Events eine wesentliche Rolle.

    An entsprechenden Stellen weisen wir jedoch gezielt darauf hin, dass aufgrund der derzeitigen Erfahrungen mit einer pandemischen Entwicklung, die Planung von Veranstaltungen agil und flexibel gestaltet werden muss. Nur so kann gewährleistet werden, dass auf kurzfristige Geschehnisse, die starken Einfluss auf die Vorbereitung und Durchführung von Events Einfluss haben können, eingegangen und reagiert werden kann.

    Allerdings wurde mit diesem Fachbuch auf die sich abrupt veränderte Situation im Bereich Online-Events eingegangen und ein separates Kapitel dazu verfasst. Bei aller Begeisterung dafür, dass Veranstaltungen und Begegnungen derzeit wenigstens im virtuellen Rahmen möglich sind, kommt das Thema Barrierefreiheit bei der Planung und Konzeption von virtuellen Veranstaltungsformaten zweifelsohne zu kurz. Dem wollen wir Rechnung tragen und mit den entsprechenden Hinweisen Lösungen sowohl für Veranstaltende als auch für Teilnehmende aufzeigen, um alle Potenziale von virtuellen Events die zu einem inklusiven Miteinander führen, nutzen zu können.

    Literatur

    1.

    Statistisches Bundesamt: Pressemitteilung Nr. 230 vom 24. Juni 2020. https://​www.​destatis.​de/​DE/​Presse/​Pressemitteilung​en/​2020/​06/​PD20_​230_​227.​html;jsessionid=​9C2F412E01D1F200​6A3FD86BDE61727A​.​internet8732 . Zugegriffen: 22. Juli 2020.

    © Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH, ein Teil

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