Coaching in der zweiten Romantik: Abstieg oder Aufstieg?: Zwischen individuellem Glücksversprechen und gesellschaftlicher Verantwortung
Von Uwe Böning und Frank Strikker
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Coaching in der zweiten Romantik - Uwe Böning
© Der/die Autor(en), exklusiv lizenziert durch Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH , ein Teil von Springer Nature 2020
U. Böning, F. StrikkerCoaching in der zweiten Romantik: Abstieg oder Aufstieg?essentialshttps://doi.org/10.1007/978-3-658-32102-4_1
1. Einleitung
Uwe Böning¹ und Frank Strikker²
(1)
Frankfurt am Main, Deutschland
(2)
Bielefeld, Deutschland
Uwe Böning (Korrespondenzautor)
Email: boening@boening-consult.com
Frank Strikker
Email: fs@shs-consult.de
Es ist Juli/August 2020. Die Welt befindet sich seit längerem in superschnellen und tiefgreifenden Veränderungen, die die Technik, die Gesellschaften und ihre kulturellen Besonderheiten wie auch die nationalen und internationalen Politikverhältnisse, ihre Strukturen und Perspektiven betreffen.
Das ist die aktuelle gesellschaftlich-politische Perspektive.
Und gleichzeitig befinden wir uns seit Monaten unter den Bedingungen einer weltweiten Pandemie: Das Virus Sars-Cov-2 und die Krankheit COVID-19 haben es geschafft, einen Shutdown in vielen Ländern der Erde auszulösen, der seit März diesen Jahres unser Leben verändert.
„Coaching" als ikonografische Kulturfigur der Selbstverwirklichungs-Gesellschaft in der späten Moderne ist herausgefordert, sich diesen Veränderungen zu stellen und zukunftsfähige Antworten wie Positionen zu finden: als Praxis, als Theorie und in der wissenschaftlichen Forschung.
Die Frage ist nicht mehr, ob sich Coaching ebenfalls verändern will oder wird: Es hat sich in den vergangenen Jahren schon massiv – wenn auch für viele eher verdeckt – verändert. Und wird sich noch weiter radikal verändern.
Es gibt nicht mehr nur Coaches sondern mindestens Business- und/oder Life-Coache. Es gibt aber auch Agile Coaches, Digitalisierungs-Coaches, Zukunfts-Coaches, Tanz-Coaches, Visualisierungs-Coaches, Astrologie-Coaches …Mindestens 1000 andere Varianten lassen sich jederzeit im Netz finden – aber immer noch keinen Titelschutz für professionell tätige (bzw. ausgebildete) Coaches, der wirklich hält, was er verspricht!
Die Verbände können oder wollen es bisher nicht schaffen, hier für geregelte und kundensichere Verhältnisse zu sorgen. Der RTC (Round table der Coaching-Verbände) hat diesbezüglich in der über 10-jährigen Arbeit keine gemeinsame Linie gefunden. Daher überrascht es nicht, dass der DBVC und der ICF (als weltweit aktiver Coaching-Verband) aktuell nicht mehr als Mitglieder im RTC aufgeführt werden (RTC 2020) und der ICF in der Zwischenzeit eine eigene Coaching-Plattform betreibt!
Der „Markt und seine Teilnehmer*innen müssen zwischen exzellenten Profis, Allerwelt-Coaches, Titel-Räubern oder Scharlatanen selbst entscheiden, mit wem „man
arbeiten will und kann.
Genügend empirische Absicherungen über die unterschiedlichen Qualitäten der vielfältigen Coaching-Varianten gibt es bisher nicht, wenngleich die Anzahl der Forschungsarbeiten seit 2004/2006 massiv gestiegen ist. (siehe Grant 2009; Böning 2015)
Die Wissenschaft ist seit 2006 zunehmend dabei, mit einer Fülle von Untersuchungen eine seriöse und abgesicherte wie auch hoffnungsvolle Basis-Sicherung des seriösen Coachings zu betreiben. Aber noch immer sind die Metaanalyse von Jones et al. von 2015 sowie Kotte et al. (2018) zwei der wenigen Arbeiten, in denen erste Vergleiche zwischen dem klassischen Face-to face-Coaching und Varianten des Online-Coachings vorgenommen werden.
Die Digitalisierung hat längst Einzug in das professionelle Coaching gehalten. Der Selbstbehauptungskampf zwischen dem traditionellen „Face-to-face-Coaching einerseits und dem digitalen „online-coaching
in seinen verschiedensten Varianten ist in vollem Gange – aber nicht für jeden sichtbar.
Eines dürfte feststehen: Der begonnene Wettbewerb zwischen der überwältigenden Zahl der Solo-Unternehmer*innen und den digitalen Coaching-Plattformen steht als Nächstes auf der Markt-Agenda, der allerdings auch vielfältige substanzielle inhaltliche Veränderungen nach sich ziehen dürfte. Hier bahnt sich eine heftige Disruption in der Branche an.
Nur eines steht nach der Pandemie des Jahre 2020 jetzt schon fest: Die Digitalisierung als Technologie explodiert geradezu: Sie ist in vielerlei Hinsicht der Gewinner in dieser viele Menschenopfer fordernden Tragödie. Sie erwies sich fast unvorbereitet als ein Rettungsweg während der Phase des weltweiten wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Shutdowns: Die Büroarbeit im Business und den Verwaltungen wurde in einem gigantischen Kraftaufwand für Monate in das Home-Office verlegt. Private Kontakte wurden in einem nie dagewesenen Umfang nicht mehr in der gewohnten Wirklichkeit, sondern in der digitalen Welt gepflegt. Ohne die Chance einer Alternative.
Alternativlos während der Pandemie war u. a. auch das digitale Coaching: Online-Coaching per Telefon, per Skype, per Zoom oder Teams, per Go-to-Meeting oder oder war die Notlösung – und in vielen Fällen auch eine gute Lösung. Denn die Alternative war: Gar kein Coaching! Schließlich hatten die Kunden*innen, die Coaching-Partner*innen oder Coachees in den Unternehmen in der Regel Kontaktverbote. Und für die Privatpersonen war die Situation nicht viel anders.
Die bisherigen Varianten des Online-Coachings nehmen seit einigen Jahren zu. Die Akzeptanz wächst, nicht zuletzt bei den jüngeren Nutzern*innen, und die Marktanteile steigen. Aber welcher Weg bei dieser Entwicklung der Beste sein wird, das scheint im Wesentlichen noch offen: Eine Klarheit über die Vorteile oder Nachteile der einzelnen Verfahren ist derzeit umstritten. Und die Grundsatzfrage, „Was ist besser: das klassische Face-to-face-Coaching oder die Varianten des Online-Coachings? ist noch nicht geklärt. Zwar nähert sich die Antwort einem salomonischen „Es kommt immer darauf an!
. Aber worauf es genau ankommt, das ist in der Diskussion. Klar scheint bisher nur, dass die Unterschiede zwischen den Generationen nicht die scharfe Trennungslinie zwischen Befürwortern*innen einerseits und Skeptikern*innen wie Kritikern*innen andererseits darstellt.
Das Fazit bis zu dieser Stelle:
Die Lage für das Coaching ist massiv in Bewegung. Und die Frage wird sein: Stehen wir vor