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Kritisches Denken und Problemlösen (E-Book): Grundkompetenzen für lebenslanges Lernen
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Kritisches Denken und Problemlösen (E-Book): Grundkompetenzen für lebenslanges Lernen
eBook159 Seiten1 Stunde

Kritisches Denken und Problemlösen (E-Book): Grundkompetenzen für lebenslanges Lernen

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Über dieses E-Book

Dieses E-Book enthält komplexe Grafiken und Tabellen, welche nur auf E-Readern gut lesbar sind, auf denen sich Bilder vergrössern lassen.

Kritisches Denken und Problemlösen gilt nicht nur als Schlüsselqualifikation des 21. Jahrhunderts, sondern auch als zentral für das lebenslange Lernen. Als Teil der 4K bildet es sowohl eine Grundlage für die Lese- und Schreibkompetenz als auch für die digitale und die unternehmerische Kompetenz.

In diesem Band der Reihe «4K kompakt» werden theoretische Hintergründe und praktische Ansätze dargelegt, die aufzeigen, wie kritisches Denken und Problemlösen im Unterricht erworben und angewendet werden kann.
SpracheDeutsch
Herausgeberhep verlag
Erscheinungsdatum1. Juni 2022
ISBN9783035516630
Kritisches Denken und Problemlösen (E-Book): Grundkompetenzen für lebenslanges Lernen
Autor

Manfred Pfiffner

Manfred Pfiffner, Prof. Dr. habil., ist seit über 30 Jahren im Feld von Schule, Aus- und Weiterbildung tätig. Er hält eine Professur für Berufspädagogik an der Pädagogischen Hochschule Zürich und verfügt über langjährige Unterrichts- und Praxisberatungstätigkeit an Berufsfachschulen. Partnerhabilitation zur Pädagogischen Diagnostik von Pädagoginnen des Elementar- und Schulbereichs im Anfangsunterricht unter Berücksichtigung eines digitalen Beobachtungsverfahrens (KiDiT®: www.kidit.ch). Venia Legendi: Elementar- und Schulpädagogik. Privatdozent der Carl von Ossietzky Universität, Oldenburg.

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    Buchvorschau

    Kritisches Denken und Problemlösen (E-Book) - Manfred Pfiffner

    Vorwort

    «Braucht es noch ein Buch über Bildung? Droht ein weiteres nicht einfach übersehen zu werden im Meer der Publikationen zu diesem Thema?» – So begann Rita Süssmuth, ehemalige Bundestagspräsidentin Deutschlands, ihr Vorwort zum Werk «Ausbilden nach 4K – ein Bildungsschritt in die Zukunft» von Saskia Sterel, Manfred Pfiffner und Claudio Caduff (2018). Vier Jahre später erscheint der dritte Band der Reihe «4K kompakt» zum kritischen Denken und Problemlösen. Ausbilden nach 4K wird beachtet. Und geschätzt. Worin liegen die Gründe für den Erfolg dieser Reihe?

    Generell bieten die 4K (kritisches Denken und Problemlösen, Kommunikation, Kooperation sowie Kreativität und Innovation) angesichts der herrschenden Megatrends wie Digitalisierung oder Internationalisierung eine sehr praktische Orientierungshilfe. In einer Zeit, in der sich Entwicklungszyklen immer rascher ablösen und Automatisierung und Vernetzung unaufhörlich fortschreiten, gewinnen überfachliche Kompetenzen immer mehr an Bedeutung. 4K und namentlich kritisches Denken und Problemlösen bieten eine griffige Formel zur Orientierung im Unterrichtsalltag.

    Die Verknüpfung von kritischem Denken und Problemlösen stellt eine sehr bedeutsame Kompetenz dar. Wer kritisch denkt, kann komplexe Sachverhalte analysieren, Gegenstände aus verschiedenen Blickwinkeln untersuchen, Fakten, Daten und Quellen prüfen, interpretieren, reflektieren und urteilen.

    Kritisches Denken ist mit Blick auf die Entwicklung der sozialen Medien von höchster Relevanz. Die Zunahme sozialer Medien und die Art und Weise, wie darüber Nachrichten verbreitet werden, führen in gesellschaftlicher Hinsicht zu bedenklichen Verhältnissen. Da braucht es leider nicht einmal die aktuelle Pandemie, um das Ausmaß der Missstände zu erkennen. Fake News sind zu einem alltäglichen Phänomen geworden. Der Qualitätsjournalismus gerät unter Druck. Die Verantwortung unabhängiger, ausgewogener Medien wächst für die Demokratie und den gesellschaftlichen Zusammenhalt im Gleichschritt mit der Nutzung digitaler Kanäle.

    Kritisches Denken und Problemlösen ist wegen der technologischen Veränderungen und der Bedeutungszunahme überfachlicher Kompetenzen ein Kernelement der sogenannten Berufsfähigkeit. Exemplarisch dafür steht das vom Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation SBFI geförderte Pilotprojekt «Unternehmerisches Denken und Handeln an Berufsfachschulen der Schweiz – ökonomische, soziale und ethische Aspekte». Dieses verknüpft berufskundliche und allgemeinbildende Inhalte so, dass künftige Fachkräfte ihre Ideen und Problemlösungen in nachhaltige Werte für Wirtschaft und Gesellschaft umwandeln können. Und mit der durch die Schweizerische Radio- und Fernsehgesellschaft SRG SSR initiierten Ergänzung des Lernprogramms mit kritischem Denken und Erkennen von Fake News wird die Berufsbildung als Ganzes gestärkt (siehe Kapitel 6).

    Der Band «Ausbilden nach 4K» und die daraus entstandene Reihe «4K kompakt», zu der auch der hier vorliegende Band gehört, dürfen als Schlüsselwerke für die Bildung betrachtet werden. Sie geben uns Orientierung im pädagogischen Handeln, sind der Wahrheit verpflichtet, fördern eine nachhaltige Wirtschaft und stärken den demokratischen Zusammenhalt der Gesellschaft. Deshalb wünsche ich diesem Buch, dass es «im Meer der Publikationen zu diesem Thema» nicht einfach übersehen wird. So wenig wie sein Grundlagenwerk aus dem Jahre 2018.

    Georg Berger, Direktor BBZ Olten, Präsident Table Ronde Berufsbildender Schulen TBRS-TREP und der Schweizerischen Direktor/innen-Konferenz SDK-CSD

    1

    Einleitung

    Im Europäischen Referenzrahmen zu den Schlüsselkompetenzen für lebenslanges Lernen tauchen Fähigkeiten wie kritisches Denken und Problemlösen, Teamwork, Kommunikations- und Verhandlungskompetenz sowie analytische Fähigkeiten, Kreativität und interkulturelle Kompetenz als feste Bestandteile auf. Insbesondere zählen das kritische Denken und Problemlösen sowie die Befähigung, Informationen zu bewerten und zu verarbeiten zu den wichtigsten Fähigkeiten bei den ausgewiesenen Schlüsselkompetenzen Lese- und Schreibkompetenz, digitale Kompetenz, Bürgerkompetenz und unternehmerische Kompetenz (Europäischer Rat 2018).

    Die Erwerbsarbeit wird durch die rasante Veränderung der Arbeitswelt durch Digitalisierung und Technologisierung stark verändert. Gefordert sind daher zunehmend Kompetenzen wie die 4K, nämlich Kritisches Denken und Problemlösen, Kommunikation, Kooperation sowie Kreativität und Innovation (vgl. Sterel, Pfiffner & Caduff 2018).

    Die 4K stellen ein Kondensat aus einem ganzen Bündel wichtiger Kompetenzen dar. Sie bilden das zentrale Rüstzeug für die aktuelle und zukünftige (Arbeits-)Welt. Wie bereits im Buch «Ausbilden nach 4K – Ein Bildungsschritt in die Zukunft» (vgl. ebd.) angemerkt, geht es beim kritischen Denken und Problemlösen insbesondere um vernetztes Denken. Komplexe Fragestellungen, Themen, Thesen, aber auch Behauptungen sollen analysiert, in überschaubare Teile gegliedert und aus verschiedenen Blickwinkeln sorgfältig betrachtet werden. Fakten, Tatsachen und Hintergrundwissen müssen dabei recherchiert und hinzugezogen werden, um dann interpretiert und gewissenhaft reflektiert werden zu können. Ob beim Analyseprozess induktiv oder deduktiv vorgegangen wird, ist dabei nicht entscheidend. Wichtig scheint, dass sowohl konventionelle als auch innovative Lösungsvorschläge erarbeitet werden und auf den Tisch kommen. Die verschiedenen Sichtweisen oder Resultate sollen insgesamt zu besseren Lösungen der komplexen Probleme führen.

    Die in der klassischen Lernzieltheorie (Bloom 1956) verwendeten Zielebenen der Analyse, der Synthese, der Beurteilung sowie des Transfers kommen beim kritischen Denken und Problemlösen schwergewichtig zur Anwendung. Genau wie in dieser Theorie ist es beim kritischen Denken und Problemlösen beispielsweise nur dann möglich, eine fachgerechte und stichhaltige Begründung über ein Thema zu liefern, wenn zuerst eine tiefgreifende Analyse erfolgte und die erschlossenen Bereiche in einer Synthese zusammengefasst und angemessen gewichtet wurden. Erst dann ist eine abschließende Beurteilung sinnvoll und es kann ein erfolgreicher Transfer in die Praxis erfolgen (siehe Abbildung 1).

    Abbildung 1: Lernzieltaxonomie nach Bloom (angepasst nach Shabatura 2013)

    Kritisches Denken setzt demnach ein ebenso breites wie tiefes Fundament bezogen auf die Grundkenntnisse eines Wissensbereichs (kognitive Taxonomiestufen K1 und K2) voraus, damit auf deren Grundlage analysiert, synthetisiert und beurteilt werden kann. Die Beurteilung entspricht in diesem Fall – zusammen mit den beiden vorgelagerten Stufen – dem kritischen Denken, Hinterfragen, Charakterisieren, das schließlich dazu beiträgt, ein Problem zu lösen. Es zeigt sich dabei, dass das Problemlösen häufig auf verschiedene Arten möglich ist, je nachdem, welche Ergebnisse das kritische Denken in seinem oben beschriebenen Prozess erbracht hat. Kritisches Denken ist also keine eingleisige Denkart, ganz im Gegenteil: Auf Basis der Analyse und Synthese sollen verschiedene Möglichkeiten aufgezeigt werden, wie ein Problem zu lösen ist. Durch kritisches Denken werden dann die verschiedenen Möglichkeiten gewichtet, umgestaltet, verworfen und weiterentwickelt.

    Im Alltag gilt es täglich, Probleme zu lösen. Diese lassen sich nur in den seltensten Fällen wie in der Schule in Fächer gliedern. Meistens sind die involvierten Personen aufgefordert, das Problem aus verschiedenen Blickwinkeln zu betrachten und anzugehen.

    2

    Kritisches Denken – eine Einführung

    In der US-Fernsehshow Let’s make a deal machte deren Showmaster, Monty Hall das ursprünglich vom Mathematiker Martin Gardner entworfene Three Prisoners Problem allgemein bekannt (Pinker 2021, S. 16–20). Ein Spieler steht vor drei geschlossenen Türen, hinter einer befindet sich ein Auto, hinter den beiden anderen je eine Ziege. Wenn der Spieler die Tür mit dem Auto wählt, so gewinnt er dieses. Als Erstes darf nun der Spieler eine Tür wählen. Bevor diese geöffnet wird, öffnet der Showmaster eine Tür, hinter der sich eine Ziege befindet. Anschließend gibt der Showmaser dem Spieler die Möglichkeit, bei seiner ursprünglichen Wahl zu bleiben oder die andere verbleibende geschlossene Tür zu wählen. Konfrontiert mit diesem «Problem», entscheiden sich beinahe alle dafür, bei der ersten Wahl zu bleiben, da sie die Chancenverteilung nun auf 50:50 einschätzen. Tatsächlich beträgt die Gewinnchance bei einem Wechsel zwei Drittel. Dies lässt sich relativ einfach erläutern (es gibt verschiedene Beweise dafür). Nehmen wir an, der Spieler wählt zunächst Tür A. Seine Gewinnchance beträgt dann ein Drittel, denn es gibt (ohne Manipulation) drei gleich wahrscheinliche Möglichkeiten, dass das

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