Euromaidan: Protest und Zivilcourage in der Ukraine
Von Steffen Dobbert
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Buchvorschau
Euromaidan - Steffen Dobbert
Inhaltsverzeichnis
Vorwort
Hintergrund: Korruption und Parlamentswahlen
Im Krankenhaus von Julija Timoschenko
Julija Timoschenko wurde von Millionen Ukrainern bewundert. Doch die ehemalige Ministerpräsidentin hat viel Unterstützung des Volkes verloren.
Meine Mutter hat alles gegeben
Jewginija Timoschenkos Mission ist es, Aufmerksamkeit für ihre Mutter Julija zu erzeugen. Für kritische Nachfragen hat sie im Interview in Kiew wenig Verständnis.
Das Märchen vom Boxer, der Politik macht
Vitali Klitschko steht in der Ukraine vor einem Erfolg bei den Parlamentswahlen. Wie aus dem Schwergewichtler ein erfolgreicher Politiker wurde.
Für eine faire Wahl ist es schon zu spät
Die Ukraine wählt. Vitali Klitschko, der ukrainische Spitzenkandidat der UDAR-Partei, schildert im Interview den hürdenreichen Wahlkampf im Land.
Ein Umschlag für das Vaterland
Die Regierung verteidigt ihre Macht, so dass offizielle Ergebnis der Parlamentswahlen. Doch Wahlbeobachter berichten flächendeckend von Betrug. In der Provinz Irpin wurden Bürgern nach der Wahl Briefchen zugesteckt.
Demonstrationen auf dem Unabhängigkeitsplatz
Wieso Igor den Präsidenten Janukowitsch hasst
Der 19-jährige Igor demonstriert seit November in Kiew. Nachdem im Parlament das Misstrauensvotum gegen die Regierung Janukowitsch gescheitert ist, hat die Polizei Igor gejagt: Das hat seinen Widerstand verstärkt.
Die Nationalisten als Revolutionstreiber
Ihre Fans sind schlagkräftig, sie dominieren die Proteste am Unabhängigkeitsplatz und schreien Ukraine über alles
: Wie die rechtsextreme Swoboda-Partei den Unabhängigkeitsplatz für sich einnimmt.
Ich bekomme keine Revolutionszulage
Saschko ist seit 20 Jahren Polizist in der Ukraine. Es ist sein Job, die Demonstranten am Sturm aufs Parlament zu hindern. Im Interview sagt er, ob er das gern macht.
So kauft sich Janukowitsch seine Demonstranten
Seit zwei Wochen setzen Hunderttausende protestierende Ukrainer ihre Regierung unter Druck. Die versucht sich nun selbst zu helfen – sie bezahlt Gegendemonstranten.
Als die Nationalisten Lenin köpften
Hunderttausende beschwören in Kiew ihre europäische Identität, einige fällen das letzte Lenin-Denkmal der Stadt. Sein Kopf könnte die friedlichen Demos gefährden.
Eine Nacht im kalten Krieg
Die Regierung Janukowitsch reagiert auf die Demonstrationen: In der Nacht bauen Polizisten die Zelte der Opposition ab. Sie üben dabei Druck aus, aber wenig Gewalt.
Das Wunder vom Maidan
Mit übermächtigen Spezialeinheiten wollte die Regierung den Maidan räumen lassen. Doch den Protestlern gelingt es durchzuhalten. Im Morgengrauen gibt die Regierung auf.
Revolution, aber wie?
Sie haben der Polizei getrotzt und ihre Festung am Maidan verteidigt: Die Demonstranten in Kiew sind Ende des Jahres euphorisiert. Doch politisch sind sie kaum weiter als bisher.
Gewalt, Widerstand und Zivilcourage
Klitschko und die Wut der Ukrainer
Was vor zwei Monaten als friedliche Demo begann, könnte sich nun zum Bürgerkrieg entwickeln. Viele Ukrainer haben die Geduld verloren – auch mit Vitali Klitschko.
Ausnahmezustand in Kiew
Mit dem neuen Demonstrationsgesetz werden die Protestierenden in der Ukraine zu Kriminellen. Die Polizei geht gegen Regierungskritiker vor, Menschen sterben.
Wie die Ukrainer ihre Revolution erkämpfen
Ein alter Menschenrechtler hilft jungen Demonstranten in Kiew, Molotowcocktails zu bauen. Aus Protest ist eine Revolutionsbewegung geworden, ein Umsturz scheint möglich.
Die Revolution will nicht auf Klitschko warten
Die Opposition in der Ukraine ist gespalten. In der Westukraine übernehmen Revolutionäre die Kontrolle über Regierungsgebäude, Protestführer Klitschko will nicht kämpfen.
Sieben Irrtümer über die Revolution in Kiew
Der Präsident der Ukraine hat sich ein Problem geschaffen, dessen er ohne Amtsverlust wohl nicht mehr Herr wird. Wie und durch wen es wirklich zum Volksaufstand kam.
Eskalation und Machtübernahme
Krieg? Guck Dich um, Junge!
Im Zentrum Kiews ist Gewalt wie in einem Bürgerkrieg ausgebrochen. Verwundete wagen aus Angst vor der Polizei nicht, ins Krankenhaus zu gehen. Viele wollen weiterkämpfen.
Erschossen, auf offener Straße
Am 91. und blutigsten Tag der Aufstände in Kiew sterben Polizisten und Oppositionelle. Keiner kann im Chaos die Leichen zählen. Niemand weiß, wohin die Proteste führen.
Die späte Stärke der EU
In Kiew gibt es einen echten Kompromiss, dank der EU-Außenminister. Ihr Handeln kam viel zu spät, aber vielleicht noch rechtzeitig, um weitere Gewalttaten zu verhindern.
Stark, charismatisch, unglaubwürdig
Julija Timoschenko hält sich immer noch für die Heilsbringerin der Ukraine. Sie will Präsidentin werden – gegen Klitschko. Doch viele Ukrainer trauen ihr nicht.
Weitere Informationen
Links
Impressum
Für Kateryna
Vorwort
Die ergreifendsten Momente meines Journalistenlebens habe ich in Kiew erlebt. In der Nacht vom 10. auf den 11. Dezember 2013 sollte die ukrainische Polizei den Unabhängigkeitsplatz räumen. Die Außenbeauftragte der EU, Catherine Ashton, hatte gerade die Stadt verlassen. Ich stand vor dem besetzten Gewerkschaftshaus am Maidan und sah die Spezialeinsatzkräfte vorrücken, Tausende gepanzerte Männer. Ich war sicher, dass der friedliche Volksaufstand in dieser Nacht beendet würde. Es kam anders.
Alte Männer, Großmütter, Jugendliche stellten sich den Polizisten entgegen. Die Männer drückten gegen die Barrikaden, die Frauen standen daneben und flehten Gott an, dass die Polizisten nicht schießen. Es gab vereinzelte Schläge, die Polizei setzte Tränengas ein, aber keine harte Gewalt. Die ganze Nacht drückten die Bürger von der einen und die Polizisten von der anderen Seite der Barrikaden. Auf der Bühne beteten und sangen die Demonstranten ohne Pause, und immer mehr Ukrainer strömten von überall ins Zentrum Kiews. Als die Sonne aufging, zogen sich die Polizeieinheiten zurück. Für mich war das die Geburt der Euromaidan-Revolution.
Als Reporter für ZEIT ONLINE habe ich seit 2011 regelmäßig die Ukraine bereist. Im Osten des Landes lief ich durchs Krankenhaus, in dem Julija Timoschenko festgehalten wird. Mit Vitali Klitschko und Arseni Jazenjuk sprach ich in Kiew, und zumindest ins Vorzimmer von Präsident Viktor Janukowitsch gelangte ich einmal. Vor allem versuchte ich bei jeder Recherche jedoch, die Stimmen und die Stimmung der sogenannten normalen Leute aufzunehmen.
So sind mehr als 25 Geschichten entstanden, Reportagen, Interviews, Porträts, Analysen über den Volksaufstand. Die meisten spielen auf dem Unabhängigkeitsplatz in Kiew, jenem Ort, der für viele seit Dezember 2013 Euromaidan heißt. Eine Auswahl dieser Texte lesen Sie in diesem Buch. Jedes Kurzkapitel steht für sich. Es sind Momentaufnahmen, die in der Summe die Entstehung, die Eskalation und das Ende der Revolutionsbewegung beschreiben.
Steffen Dobbert
Verantwortlicher Redakteur bei ZEIT ONLINE
Weitere Texte zur Lage in der Ukraine finden Sie unter www.zeit.de
Hintergrund: Korruption und Parlamentswahlen
Im Krankenhaus von Julija Timoschenko
Julija Timoschenko wurde von Millionen Ukrainern bewundert. Doch die ehemalige Ministerpräsidentin hat viel Unterstützung des Volkes verloren
13. Juni 2012
http://images.zeit.de/sport/2012-06/bg-timoschenko-bilder/01-charkiw-knast1.jpgEin Aufkleber in der Nähe des Frauen-Gefängnisses Kachaniwka im Südwesten Charkiws
27. Dezember 2004. Tausende Menschen haben in Kiew wochenlang auf dem Platz der Unabhängigkeit kampiert. Sie haben im Stadtzentrum geschlafen, gefroren, getanzt, demonstriert, Neuwahlen gefordert und all ihre Energie einer Idee geschenkt. Julija Timoschenko tritt vor die Mikrofone, sie trägt ihren schwarzen Pullover mit dem orangenen Revolutionsaufdruck. Sie