Entdecken Sie Millionen von E-Books, Hörbüchern und vieles mehr mit einer kostenlosen Testversion

Nur $11.99/Monat nach der Testphase. Jederzeit kündbar.

Sieben Gründe, warum wir nicht so gut sind, wie wir sein könnten
Sieben Gründe, warum wir nicht so gut sind, wie wir sein könnten
Sieben Gründe, warum wir nicht so gut sind, wie wir sein könnten
eBook154 Seiten1 Stunde

Sieben Gründe, warum wir nicht so gut sind, wie wir sein könnten

Bewertung: 0 von 5 Sternen

()

Vorschau lesen

Über dieses E-Book

Fragt man nicht Wissenschaftler, sondern Alltagsmenschen, was eigentlich so viel Leid und Unglück in der bisherigen Menschheitsgeschichte verursacht hat – geschätzte bis zu dreieinhalb Milliarden Tote, also etwa die halbe gegenwärtige Weltbevölkerung, allein in allen bisherigen Kriegen – dazu Folter, Hunger, Vergewaltigung, Unterdrückung, Mord durch Inquisition, Mord aus politischer Willkür, profaner Alltags-Mord, selbstherrliche Gerichte, Amokläufer, Psychopathen, Selbstmordattentäter und Sprengstoffanschläge – und dies bis in die jüngste Gegenwart. Anhand von sieben Thesen und exemplarischen Fällen – darunter auch dem Holocaust als wohl grausamstem Verbrechen der Menschheitsgeschichte – wird gezeigt, dass dieser weltweite gesellschaftliche Zustand weitgehend stabil ist, sich bestenfalls graduell und in Wellenbewegungen zum Positiven verändert, aber ohne entscheidenden Phasen- oder Qualitätssprung – und warum die Prognose für wesentlichen und nachhaltigen Fortschritt negativ ist. –– Trotzdem liegt in einem besseren Verständnis unserer allgemeinen Lebensziele ein großes Potential positiver Veränderung. Indem wir die klassischen Moralbegründungen an unseren tatsächlichen Wertentscheidungen messen, lässt sich der weltweite Level von Lebensqualität um ein Vielfaches steigern …
SpracheDeutsch
Herausgeberneobooks
Erscheinungsdatum9. Juli 2014
ISBN9783847690795
Sieben Gründe, warum wir nicht so gut sind, wie wir sein könnten
Autor

Peter Schmidt

Peter Schmidt, the author of Color and Money and the co-author (with Anthony Carnevale and Jeff Strohl) of The Merit Myth: How Our Colleges Favor the Rich and Divide America (The New Press), is an award-winning writer and editor who has worked for Education Week and the Chronicle of Higher Education. He lives in Washington, DC.

Mehr von Peter Schmidt lesen

Ähnliche Autoren

Ähnlich wie Sieben Gründe, warum wir nicht so gut sind, wie wir sein könnten

Ähnliche E-Books

Politik für Sie

Mehr anzeigen

Ähnliche Artikel

Rezensionen für Sieben Gründe, warum wir nicht so gut sind, wie wir sein könnten

Bewertung: 0 von 5 Sternen
0 Bewertungen

0 Bewertungen0 Rezensionen

Wie hat es Ihnen gefallen?

Zum Bewerten, tippen

Die Rezension muss mindestens 10 Wörter umfassen

    Buchvorschau

    Sieben Gründe, warum wir nicht so gut sind, wie wir sein könnten - Peter Schmidt

    ZUM BUCH

    Fragt man nicht Wissenschaftler, sondern Alltagsmenschen, was eigentlich so viel Leid und Unglück in der bisherigen Menschheitsgeschichte verursacht hat – geschätzte bis zu dreieinhalb Milliarden Tote, also etwa die halbe gegenwärtige Weltbevölkerung, allein in allen bisherigen Kriegen – dazu Folter, Hunger, Vergewaltigung, Unterdrückung, Mord durch Inquisition, Mord aus politischer Willkür, profaner Alltags-Mord, selbstherrliche Gerichte, Amokläufer, Psychopathen, Selbstmordattentäter und Sprengstoffanschläge – und dies bis in die jüngste Gegenwart …

    ... dann werden sie zu Recht auf unsere menschliche Habgier verweisen, auf Egoismus, Verachtung, Niedertracht, Gleichgültigkeit, Enttäuschung, Hass und Rache, Vergeltungsdenken, Aggressivität und Lust am Bösen …

    und übersehen dabei, dass sich darüber hinaus eine der menschlichen Spezies eigene Krankheit des Bewertens diagnostizieren lässt, die solchen Motiven wesentlich zugrunde liegt. Neben weiteren Defiziten wie analytischer Schwäche, fehlender Selbstkontrolle, zwanghafter Lagerbildung, unzureichendem Lebensverständnis, Motivationen aus – wenn man so sagen will –„dunklen Quellen" und der allseits bekannten Raubtiergesinnung des Homo sapiens.

    Anhand von sieben Thesen und zahlreichen exemplarischen Fällen – darunter auch dem Holocaust als wohl grausamstem Verbrechen der Menschheitsgeschichte – wird gezeigt, dass dieser weltweite gesellschaftliche Zustand weitgehend stabil ist, sich bestenfalls graduell und in Wellenbewegungen zum Positiven verändert, aber ohne entscheidenden Phasen- oder Qualitätssprung – und warum die Prognose für wesentlichen und nachhaltigen Fortschritt negativ ist …

    Trotzdem liegt in einem besseren Verständnis unserer allgemeinen Lebensziele ein großes Potential positiver Veränderung. Indem wir die klassischen Moralbegründungen an unseren tatsächlichen Wertentscheidungen messen, lässt sich der weltweite Level von Lebensqualität um ein Vielfaches steigern …

    ÜBER DEN AUTOR

    Peter Schmidt, geboren im westfälischen Gescher, Philosoph und Schriftsteller, studierte Literaturwissenschaft und sprachanalytische und phänomenologische Philosophie mit Schwerpunkt psychologische Grundlagentheorie an der Ruhr-Universität Bochum und hat neben zahlreichen Romanen mehrere Bücher zum Thema Gefühlstheorie, Werttheorie, Stressabbau, Umgang mit belastenden Emotionen und Bewertungen, Burnout und mentale Leistungssteigerung veröffentlicht.

    INHALT

    Analytische Defizite

    Die Raubtiergesinnung des Homo sapiens

    Die Krankheit des Bewertens

    Zwanghafte Lagerbildung

    Unzureichendes Lebensverständnis

    Fehlende Selbstkontrolle

    Motivation aus dunklen Quellen

    Ist der Holocaust Ansichtssache?

    THESE 1 „Analytische Defizite"

    Das Schafherden-Modell

    THESE 2 „Die Raubtiergesinnung des Homo sapiens"

    Das Wolfsrudel-Prinzip

    Geldstrafen für Kartellsünder

    Millionäre als Herrscher der Welt

    Spionage – schamloses Ausforschen der Opfer

    Der gegenwärtige Zustand der Welt und das verführerische Bild moderaten Fortschritts

    Das Ich-bombe-dich-weg-Prinzip

    Ist die Aufklärung steckengeblieben?

    THESE 3 „Die Krankheit des Bewertens"

    Das Schweißfuß-Käse-Modell

    Das Ich-liebe-meine-Mutter-Modell

    Haben wir Bewertungen oder „haben uns" die Bewertungen?

    Bloßes Wertmeinen

    „Meinung" statt Bewertung

    Die fehlende Definition des Positiven und Negativen im Leben als analytisches Defizit

    Beliebigkeitsbewertungen

    Haben Bewertungen Zwangscharakter? Können Bewertungen wahnhaft sein?

    Das Vier-Apfelstücke-Modell

    Wertkämpfe und geistiger Dornröschenschlaf

    THESE 4 „Zwanghafte Lagerbildung"

    Die Blau-Rot-Grün-Hypothese

    Lagerbildung zwischen Staaten

    THESE 5 „Unzureichendes Lebensverständnis"

    Zehn Gebote, Goldene Regel, Kategorischer Imperativ

    Subjektiver Wertpluralismus statt Wertobjektivismus

    Das Kistenmodell der Gesellschaft

    Das (auf der Hand liegende) Nichtbeteiligungs-Modell

    Das Beteiligungsprinzip

    THESE 6 „Fehlende Selbstkontrolle"

    Willensfreiheit

    Hitler auf dem Obersalzberg

    THESE 7 „Motivation aus dunklen Quellen"

    Man soll öfters dasjenige untersuchen,

    was von den Menschen meist vergessen wird,

    wo sie nicht hinsehen und was so sehr als

    bekannt angenommen wird, dass es keiner

    Untersuchung mehr wert erachtet wird.

    Georg Christoph Lichtenberg

    Anhand von sieben Thesen lässt sich zeigen, warum wir (wohl) nicht mehr damit rechnen können, jemals weltweit jenes Maß an Positivität zu verwirklichen, das eigentlich möglich wäre, weil es, zumindest potentiell, in der Natur der Sache liegt.

    Genauere Analysen als bisher belegen, dass wir weit unter unseren Möglichkeiten bleiben, den Level an Lebensqualität so weit anzuheben, wie es mit mehr Einsicht in die Zusammenhänge des gesellschaftlichen Ganzen, in unsere emotionale und mentale Verfassung und die Hindernisse, die wir uns selbst in den Weg legen, realisierbar erscheint.

    Das Ergebnis dieser – nennen wir es Desorientiertheit – sind, von unserem alltäglichen zwischenmenschlichen Desaster abgesehen, allein in den bisherigen Kriegen der Menschheitsgeschichte Legionen sinnlose Tote, ist unendlich viel Leiden, Angst und Schmerz. Hochrechnungen und Schätzungen reichen von 455 Millionen (Matthew White: „Atrocitology: Humanity's 100 Deadliest Achievements) bis 3,5 Milliarden (Michael Sheehan: The Changing Character of War).

    Durch Mao starben bis zu 70 Millionen Menschen. Unter Pol Pot kam jeder dritte Kambodschaner ums Leben. Hitler wird für bis zu 6 Millionen Tote allein während des Holocaust verantwortlich gemacht, bei insgesamt 60 Millionen Toten des Zweiten Weltkriegs. Schätzungen von Opfern der „Stalinschen Säuberungen" gehen ebenfalls in die Millionen. Namen, die gewissermaßen nur stellvertretend stehen für unseren immerwährenden Hang, zu töten, zu zerstören, zu quälen, destruktiv zu sein, auf Kosten anderer zu raffen, auszubeuten, zu versklaven, herabzusetzen und zu unterdrücken.

    Die exorbitante Negativität des Homo sapiens scheint eine feste Größe zu sein.

    Was uns fehlt, sind offenbar genauere Einsichten in den Charakter unserer Destruktivität – und damit auch unserer verpassten Möglichkeiten. Doch nur von einem Mangel zu wissen, bedeutet nicht auch schon, daraus für unser Handeln Konsequenzen zu ziehen. Erkenntnis allein reicht nicht aus …

    Hier bietet sich unter anderem die Analyse des womöglich größten Verbrechens der Menschheitsgeschichte an, um die Tragweite und tragische Dimension unserer befremdlichen Selbstvergessenheit hinsichtlich der Ziele des Lebens zu verdeutlichen.

    Ist der Holocaust Ansichtssache?

    Die Liste der Holocaust-Leugner weltweit ist viele Seiten lang – von Deutschland über zahlreiche europäische Staaten, die arabische Welt bis hin zu Australien, Japan und den USA –, obwohl der Holocaust unter den meisten Historikern als gut gesicherte Tatsache gilt.

    „Sechs Millionen kann nicht stimmen. Es können maximal 340.000 in Auschwitz umgekommen sein", so ein NPD-Mitglied.

    Al-Ahram, Kairo, älteste ägyptische Zeitung: „Es gab überhaupt kein Chelmno, kein Dachau, kein Auschwitz! An diesen Orten standen lediglich Desinfektionsanlagen."

    Der ehemalige iranische Präsident Ahmadinedschad relativierte den Holocaust und sah ihn zumindest als nicht erwiesen an. Unter dem Titel International Conference on «Review of the Holocaust: Global Vision», berief er in Teheran eine Konferenz ein, an der zahlreiche internationale Holocaustleugner teilnahmen.

    Angesichts derart unterschiedlicher Auffassungen stellt sich die Frage:

    Wie war es möglich, dass so viele Menschen, obwohl sie schon während des Nationalsozialismus durch Kriegsheimkehrer und Insider davon erfahren hatten, das Thema mehr oder weniger negierten? Lediglich aus Angst vor Strafe und Repressalien der nationalsozialistischen Diktatur, wie oft angenommen wird? Oder weil man am Ausmaß der Verbrechen zweifelte („Davon haben wir nichts gewusst")? Und warum wurde das Thema in Deutschland nach dem Krieg so lange tabuisiert? Vor allem aber, wieso ist es selbst heutzutage in gewissen Kreisen noch umstritten? Selbst ein ehemaliger italienischer Regierungschef unterstellte den Deutschen unlängst, wenn auch zweifellos demagogisch verallgemeinernd:

    Berlusconi-Tirade: 'Für Deutsche haben die KZs nie existiert'. Silvio Berlusconi hat die Deutschen indirekt als Holocaust-Leugner bezeichnet. (SPIEGEL 4/2014)

    Ist der Holocaust womöglich doch in irgendeiner Weise Ansichtssache? Oder, noch gewagter gefragt, sogar so etwas wie „Geschmackssache"?

    Die Antwort auf diese provokative Frage, die jeden Menschen, der hinsichtlich seines Selbstverständnisses nicht längst das Handtuch geworfen hat, nach so unfassbar viel Leid in den Vernichtungslagern des Nationalsozialismus befremden muss, wirft zugleich Licht auf eines unserer wohl größten intellektuellen Defizite:

    die Analyse jener Motivationen und Gründe, die uns in der Menschheitsgeschichte immer wieder zu Schlächtern haben werden lassen, zu Mördern, Ausbeutern, Sadisten und schweigenden gesellschaftlichen Mitläufern.

    Bewertungen können subjektiv sein, Geschmacksurteile sind bekanntlich per definitionem subjektiv, stellen also keine Beschreibung rein objektiver und allgemeingültiger Daten unser Erfahrungsrealität dar, wenn auch objektive Erfahrungsdaten daran beteiligt sein mögen. Sondern ihr wesentlicher Grund liegt im Subjekt, das seinen ganz persönlichen, relativen Anteil, z. B. durch subjektives Fühlen, beisteuert.

    Objektive und allgemeingültige Daten der Erfahrungsrealität" – was ist damit gemeint?

    Beispiel für eine subjektive Veränderung in Wahrnehmungen:

    Im Alltag wie auch in der Erkenntnistheorie gehen wir davon aus, dass ein weiter entfernter Gegenstand nicht kleiner ist als ein naher. Er erscheint nur kleiner, eben bedingt durch seine Entfernung.

    Wir messen ihm aber „an sich, d.h. unabhängig vom Bewusstsein, eine gleichbleibende Größe bei. „Kleiner und „größer sind offenbar subjektive Faktoren, hinzugefügt durch unseren Wahrnehmungsapparat, aber nicht am Objekt selbst befindlich. Es gibt also subjektive „Verfälschungen des Objekts, die allerdings im praktischen Erkennen und Handeln, hier z. B. bei der Einschätzung der Entfernung, ihren Sinn haben.

    Ähnlich – dann allerdings nicht mehr subjektiv verstanden – sind wohl die meisten Menschen, auch Physiker und Erkenntnistheoretiker, z.B. im Sinne des sogenannten „Kritischen Realismus" anstelle von naivem Realismus, davon überzeugt, dass die Strecke, die ein Körper im Raum zurücklegt, eine tatsächliche Bewegung ist und nicht einfach bloß wahrgenommen, also nur so erscheinend.

    Selbst wenn es kein menschliches Bewusstsein gäbe, nehmen wir gemeinhin noch an, dass ein Gegenstand sich durch den Raum bewegen kann, es sei denn, wir halten wie die erkenntnistheoretischen Idealisten alles nur für einen „Bewusstseins-Traum", und unabhängig vom Bewusstsein existiert überhaupt keine Welt.

    Eigenschaften, Bestimmungen dagegen, die abhängig vom Subjekt sind, werden nicht als „objektiv, „ansichseiend, also unabhängig vom Subjekt angesehen. So verstanden sind Geschmacksurteile offensichtlich subjektiv.

    In dieser Analyse wird es weniger um strittige historische Tatsachen, um Opferzahlen, um Leugner des Holocaust, um politische Motive oder wissenschaftliche Gründe oder Beweise für historische Richtigkeit gehen, als vielmehr um die auf der „Metaebene unseres Bewusstseins" zu findenden Gründe unseres Umgangs mit ähnlich exemplarischen Verbrechen der Menschheitsgeschichte. Solche Gründe werden gemeinhin z. B. in bequemem Mitläufertum gesehen, in mangelnder Empathie, in Angst vor Repressalien und Nachteilen.

    Unsere Meta-Analyse wird dagegen zeigen, dass es eine Reihe weitgehend unbemerkter zusätzlicher Faktoren hoher Wirksamkeit gibt, die die bedauerliche Prognose rechtfertigen, dass wir kaum Chancen haben, unsere gewohnten Verhaltensweisen zu ändern.

    Gefällt Ihnen die Vorschau?
    Seite 1 von 1