Ein Sommer mit Suleika: Eine Hundegeschichte in Briefen und Bildern
Von Christine Belz
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Buchvorschau
Ein Sommer mit Suleika - Christine Belz
Christine Belz
Ein Sommer mit Suleika
Eine Hundegeschichte in Briefen und Bildern
Imprint
Ein Sommer mit Suleika
Christine Belz
Copyright: © 2016 Christine Belz
Published by: epubli GmbH, Berlin
www.epubli.de
ISBN 978-3-8442-4470-0
Konvertierung: Sabine Abels www.e-book-erstellung.de
Angekommen
Ein Sommer mit SuleikaAn der Vogeltränke, die „Notfelle" sind gerade angekommen.
Einigen Zufällen im Vorfrühling des Jahres 2002 ist es zu verdanken, dass zwei „Notfelle" zu uns gekommen sind.
Tapsy, die eigentlich Taslima heißt, unsere eigenwillige Saluki-Dame, hat es uns jeden Tag gesagt: „ich brauche Gesellschaft."
Ihre geliebte Freundin Nokia, unsere Renn-Grey aus Barcelona, die sie groß gezogen hat, was eine eigene Geschichte ist, Nokia war im vergangenen Herbst zutiefst betrauert an den Folgen eines Knochen-Carcinoms verstorben. Jetzt war Tapsy schon einige Monate alleine, zeigte uns täglich, dass es so nicht weiter ging.
Salukis, alle, die diese Hunderasse kennen wissen es, sind keine Allein-Hunde. Sie waren immer in der Gruppe. Und mehr noch, nur im sozialen Verband können sie ihre besonderen, Eigenheiten entwickeln und ausleben.
Nachdem eine Suche in den hiesigen Tierheimen erfolglos war — Salukis sind, wie alle Windhunde „Rassisten", bevorzugen immer andere Windhunde als Gesellschafter —alarmierten wir einen Windhundnotdienst in Deutschland.
Mitte Februar kam die erhoffte Nachricht: nicht ein, gleich zwei Salukimädels suchten dringend ein neues Zuhause.
Eigentlich hatten wir uns EINE Freundin für Tapsy gewünscht. Jetzt gab es da plötzlich zwei Hündinnen, die auch noch so schnell wie möglich vermittelt werden sollten.
Ihre Namen:Tamara und Suleika. Die eine, Tamara, eine ganz besonders schöne Hündin, sei drei Jahre, die zweite, Suleika, schon acht Jahre alt.
Anfragen habe es genug gegeben. Aber alle wollten Tamara alleine haben, und das hätte eine Trennung bedeutet, was vor allen Dingen Suleika nicht verkraften würde.
Leider seien sie, die Windhundhilfe, viel zu spät, nämlich erst nach sechs Wochen, verständigt worden.
Ihre Besitzerin sei ganz plötzlich schwer erkrankt und habe im Krankenhaus bleiben müssen. Ihre zwei Hunde seien während dieser ganzen Zeit von Nachbarn versorgt worden, die die Hunde gut kannten.
Der Entschluss, die beiden herzugeben, sei verständlicherweise nicht leicht gefallen. Wir beide, Norbert und ich, haben nicht lange gebraucht für die Entscheidung: wir nehmen sie, natürlich beide.
Und als wir die ersten herzerweichenden Fotos sahen, waren wir sowieso dahin geschmolzen. Zwei nahezu weiße Hündinnen, die passten außerdem sehr genau in unser beider „Beuteschema". Norbert hat sich immer helle Hunde gewünscht, schon weil man bei ihnen die Alterszeichen (die weißen Altersgesichtchen, die viele zeigen), nicht so sähe.
Ein Sommer mit SuleikaGrey-Hündin Nokia mit Tapsy, als die noch klein war.
Also gaben wir unser Einverständnis weiter und luden Familie Weber* ein, uns mit den beiden besuchen zu kommen.
Es waren dieselben, die Tamara und Suleika über die ganze Zeit versorgt hatten. So stand in unserem Einladungstext auch:
„[…] Wir freuen uns auf Ihr Kommen, wie Sie uns zusagten, noch in dieser Woche. Die Verhältnisse, die die Hündinnen bei uns antreffen werden, dürften sie zufrieden stellen: ein komplett von einem 2,20 m hohen Zaun eingefriedetes Terrain von knapp 6 ha Größe mit Wald und Wiese darinnen stünden ihnen zur freien Verfügung. Natürlich lebten und leben alle unsere Hunde mit uns im Haus."
Alleine die Vorstellung, solche Hunde in einem Zwinger zu halten, käme uns als eine besonders tierquälerische Maßnahme vor. Salukis sind Menschenhunde. Was sie alles „drauf" haben, das zeigen sie am schönsten in der Nähe ihrer geliebten Menschen. Deren Haus und Leben sie miteinander teilen. Das gilt natürlich auch für alle anderen Windhundrassen. Wozu auch die Greys gehören.
Nokia, unsere schöne Greyhündin, ist im Alter von fünf Jahren von der Hunderennbahn in Barcelona gerettet worden. Dort hatte sie IMMER in einem Käfig mit Betonfußboden gelebt, aus dem sie täglich nur zum Training oder zu Rennen befreit worden ist. Deshalb ist die Unterseite ihrer gewölbten Brust nackt gewesen, nie mehr hat sich dort mehr Pelz gebildet, wie er den Rest der schönen Hündin bekleidete.
Glücklicherweise für uns: ihr Zutrauen, ja ihre absolute Menschenfreundlichkeit, die hat sie sich dennoch bewahrt und wir durften, so lange sie bei uns war, uns an einer eigentlich perfekt erzogenen liebenswürdigen Hündin erfreuen. Die sofort, nachdem sie zum ersten Mal in ihrem Leben ein Haus, gar eine Treppe kennen gelernt hatte, dieses ganze Haus samt aller Liegeplätze und uns gleich mit in Beschlag nahm, als sei es immer so gewesen.
Ein Sommer mit Suleika