Antinatalismus: Ein Handbuch
Von Karim Akerma
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Buchvorschau
Antinatalismus - Karim Akerma
Texte: © Copyright by Karim Akerma 2017
Covergestaltung: © Copyright by Karim Akerma
Verlag:
Karim Akerma
Langbehnstraße 13f
22761 Hamburg
akerma@gmx.net
Antinatalismus
Ein Handbuch
Vorwort
Nach der Veröffentlichung von „Soll eine Menschheit sein? Eine fundamentalethische Frage (1995) und „Verebben der Menschheit? Neganthropie und Anthropodizee
(2000) waren keine größeren Arbeiten zum Antinatalismus mehr geplant. Auch das Ansinnen des bedeutenden Antinatalisten Guido Kohlbecher, ein neues Buch zum Antinatalismus zu schreiben, musste ich mit einem Hinweis auf die knappe zur Verfügung stehende Zeit ausschlagen. Erst als Guido Kohlbecher 2012 vorschlug, ein lexikalisches Handbuch zu verfassen, schien es mir wieder möglich, auch mit knappen zeitlichen Ressourcen eine neue größere Arbeit zum Antinatalismus in Angriff zu nehmen. Gleichwohl gilt für die Niederschrift dieser Arbeit, was Adolf von Harnack im Vorwort zu seiner Monographie über den antinatalistischen Häretiker Marcion sagt: Er habe „diese Arbeit in abgestohlenen Stunden, ja in halben Stunden niederschreiben müssen…, und ich kann nur hoffen, dass die Spuren seiner mühsamen Entstehung nicht allzu deutlich sind. Das Inhaltsverzeichnis habe ich so ausführlich gefasst, dass sich die Beigabe eines Registers erübrigte."
Der Plan einer gemeinsamen Autorenschaft ließ sich leider nicht verwirklichen. Zahlreiche Einträge gehen auf Anregungen von Guido Kohlbecher zurück, worauf ich am betreffenden Ort hinweise. Von einer Handvoll Ausnahmen abgesehen, oblagen mir die Formulierungen. Auch viele der Zitate verdanken sich den jahrzehntelangen Lektüren Kohlbechers, worauf jeweils mit dem Kürzel GK hingewiesen werden soll. Eine Würdigung des bedeutenden Antinatalisten Kohlbecher wurde von Gabriele Röwer verfasst und findet sich in dem von ihr herausgegebenen Band: „Arme Teufel sind wir alle..." Briefe von und an Robert Mächler über Gott und die Welt (2010).
Das vorliegende Antinatalismus-Handbuch dokumentiert und erörtert die Einsicht in das Nichtseinmüssen von Menschen als einen Gewinn von Freiheit gegen biosozionome Vorgaben. Und es verfolgt die ethische Absicht, fortzeugungswillige Leser davon zu überzeugen, dass es besser ist, nicht so zu handeln, dass neue Menschen zu existieren beginnen. Fortzeugungskritische Leser will es in ihrer antinatalistischen Haltung bestärken. Zu diesem Zweck bietet das Handbuch eine Vielzahl von Argumenten, Neologismen und Stellungnahmen zur Natalität aus Jahrtausenden auf. Auch wenn diese Stellungnahmen häufig gleichsam nur im Vorhof des Antinatalismus stehen, belegen sie doch, dass das Kulturwesen Mensch immer schon eine kritische Haltung gegen das biosoziale Radikal der Fortpflanzung einzunehmen wusste. Der von uns vertretene Antinatalismus ist universal, indem er alle leidfähigen Wesen berücksichtigt: Es ist zumeist besser so zu handeln , dass kein weiteres leidfähiges Tier zu existieren beginnt. Hier berührt sich der humanistische Antinatalismus mit dem ethischen Vegetarismus.
Aufgrund der Fülle noch unausgeschöpfter Materialien und Ideen hätte die Arbeit an diesem Handbuch noch über Jahre fortgesetzt werden können. Es ist in mancherlei Hinsicht alles andere als fertig. Die Verarbeitung weiterer Ideen und Materialien kann hoffentlich in einer künftigen Ausgabe stattfinden.
Zum Aufbau des Buches: Nach einer orientierenden Einleitung folgt der lexikalische Teil. Den Abschluss bilden drei Anhänge. Mit einem nach rechts zeigenden Pfeil: img1.png wird innerhalb oder am Ende eines lexikalischen Eintrags jeweils auf thematisch verwandte oder weiterführende Einträge verwiesen. Auf einen Untereintrag innerhalb eines Eintrags – etwa auf den Untereintrag „Freud versteht keinen Spaß innerhalb des lexikalischen Eintrags „Humoristischer Antinatalismus
– wird durch einen Pfeil ohne Leerschritt verwiesen, beispielsweise: img1.png Humoristischer Antinatalismus img1.png Freud versteht keinen Spaß.
In Zitate eingebrachte Kommentare sind durch [eckige Klammern] gekennzeichnet.
Übersetzungen aus dem Französischen, Spanischen, Italienischen, Norwegischen, Dänischen und Schwedischen stammen von uns. Gern hätten wir auch alle zitierten englischen Texte auf Deutsch geboten, vertrauen aber darauf, dass sie dem deutschen Leser im Original zugänglich sein werden.
Vorwort
Einleitung
Philanthropie
Der Vorwurf der Kinderfeindlichkeit
Individuelle, soziale, geographische und intergenerationelle Nichtkompensierbarkeit des Leids
Historisch informierter Antinatalismus
Antinatalismus als Resultat eines gesamtgesellschaftlichen Lernprozesses
Antinatalistische Keime und Formen
Antinatalistische Durchbrüche und Schübe
Nihilismus, Rejektionismus/Daseinsverneinung und anthropofugale Perspektive
Gute Unterlassungen
Zur Antinatalismen-Sammlung
Aufklärung und Schuld
Ziel nativistischer Aufklärung: Subjektivierung der objektiven Mittäterschaft
A
Abberufung und Einberufung
Absurdes – Camus und Beckett
Abtreibung
Abtreibung und Nichtexistenzerhellung
Abtreibung als Fluchthilfe
Abtreibung als Verdienst
Abtreibung und Aussterben
Jandl, Ernst (1925–2000)
Frisch, Max (1911–1991)
Ach, wäre ich doch schon geschaffen/geboren
Adamitische Daseinsrejektion und Evas Antinatalismus
Schnurre, Wolfdietrich (1920–1989)
Adoption
Adorno, Theodor (1903–1969)
Adornos Antinatalismusblindheit und Komplizenschaft mit dem Unheil
Minima Antinatalia
Ägyptische Daseinsverwerfung
Ahimsa (Nicht-Verletzen)
Gandhi, Mahatma (1869–1948)
Mirbeau, Octave (1848–1917)
Ahnentabu
Ahnenverwünschung (Ahnen-Begegnungsverwünschung)
Ahnungslosigkeit und Auslieferung
Aichinger, Ilse (1921–2016)
Akkomodation, pronatale
Akkusationstransformation
Akkusationszurückhaltung, nativistische
Alleinseinsbewältigung
Allen, Woody (*1935) – ein Komiker als todernster Antinatalist
Alltags-Anthropodizee
Odo Marquards Baby
Eich, Günter (1907–1972)
Kirsch, Sarah (1935–2013)
Altenberg, Peter (1859–1919)
Altersangst
Altersscham
Altersvergessenheit oder Senilitätsblindheit, nativistische
Leopardi, Giacomo (1798–1837)
Améry, Jean (1912–1978)
Altruismus und Egoismus
Amphibolie des Existenzbegriffs
Anaxagoras’ Anthropodizee
Anders, Günther (1902-1992)
Annaba (alias Philippe Belotte, *1944)
Annabas antinatalistischer Roman: Le berceau (Die Wiege)
Anonymität, nativistische
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Theologiebedarf der Anthropodizee
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Horstmann, Ulrich (*1949)
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Kulturwesen vom Anfang her und zum Ende hin
Gehlen, Arnold (1904–1976)
Anthropopath
Anthropopetalkräfte
Antimilitarismus und Antinatalismus
Antinatalismen, antinatalistische Formen
Antinatalismus
Antinatalismus, anthropozentrischer
Antinatalismus, bevölkerungspolitischer (Denatalismus)
Antinatalismus, christlich-theologischer
Antinatalismus, dysteleologischer oder nihilistischer
Antinatalismus, feministischer
Antinatalismus, fundamentalistischer
Antinatalismus, gottdienlicher
Antinatalismus, hedonistischer
Antinatalismus, historisch-biographisch informierter
Antinatalismus, konsensorientierter (Seana Valentine Shiffrin)
Antinatalismus, kosmischer
Antinatalismus, larvierter (Maikäfer-Antinatalismus)
Antinatalismus, misanthropischer
Antinatalismus, ökologischer
VHEMT (Voluntary Human Extinction Movement)
Alttestamentarischer unterjochender Pronatalismus versus neutestamentarischer ökologischer Antinatalismus (W. Hildesheimer)
Antinatalismus, pädophober
Antinatalismus, philanthropischer
Lawrence, D. H. (1885–1930)
Antinatalismus, rassistischer
Antinatalismus, religiöser
Antinatalismus, sozialer
Antinatalismus, sozialrevolutionärer
Antinatalismus, universaler
Antinatalismus, würdebasierter
Antinatalismus, zynischer
Antiprokreationismus
Antinatalistische Zumutung und Antinatalisten-Abwehr
Antinatalogik, Grundprinzip der
Antineganthropische Goldene Regel
Antirealismus und historische Positivitätsblendung
Anzengrubers Ansinnen
Archäo-Antinatalismus
Arendt, Hannah (1906–1975) – Mutter der Natalität (Gebürtlichkeit)
Arendts narrative Anthropodizee
Neganthropischer Pronatalismus der Hannah Arendt
Armut und Antinatalismus
Kinder als Armutspuffer
Artnatalismus
Asymmetrie, nativistische
Asymmetrien
Paternalistischer Pronatalismus versus nichtpaternalistischer Antinatalismus
Nativistische Handlungs- und Unterlassungsgebote
Atroxologie/Neganthropologie
Aufhebung der Gesellschaft
Aufklärung, nativistische
Antinatalismus als Konsequenz der Religionsaufklärung?
Aufklärung, sexuell-antinatalistische
Aufklärung, Zeitalter der
Klopstock, Friedrich Gottlieb (1724–1803)
Sophie von La Roche (1730–1807)
Matthias Claudius (1740–1815)
Ausblendung, thanatalistische
Auschwitzlosigkeit per Selbstlosigkeit
Ausgebliebene
Ausgestorbene fortgeschrittene außerirdische Intelligenz
Ausklang
Aussterbenspflicht
Axiarchismus und Kakónarchismus
Axiopath (in Anlehnung an Axiologie: Wertlehre)
Axiopathologie
Axiopathologisch
Schelling (1775–1854)
Nicolai Hartmann (1882–1950)
Hans Jonas (1901–1991)
Axiotyp und Phänotyp (Phänotypischer Unschuldseindruck des Menschen)
B
Babyklappe
Beauvoir, Simone de (1908–1986)
Bedürftigkeit
Bei-Gott-Bleiben, antinatalistisches
Beihilfe zum Freitod, thanatalistische
Beipackzettel zu möglichen Nebenwirkungen der bitteren Pille „Leben"
Bekenntnis: Natal-ethisches Bekenntnis künftiger Eltern
Benatar, David (*1966)
Bernhard, Thomas (1931–1989)
Besser nicht entstanden!
Besser nicht geboren?
Besser nie gelebte Leben
Bessergehensmotiv, Gleichgehensmotiv und Schlechtergehenseingeständnis
Hoffnungsübersprung
Besserhaben, Gutes und das Beste fürs Kind
Bewusste Maschinen und Computer
Biblischer Antinatalismus
Jeremias
Hiob
Judas, der besser Niegeborene
Bigotterie, parentale
Bioaxionome Urschicht
Bioaxionomer Imperativ
Biologische Katastrophe, biologische Tragik
Biologische Radikale
Bionomischer Satz
Gandhi (1869–1948)
Valéry, Paul (1871–1945)
Bloch, Ernst (1885–1977)
Niemand möchte hier sein und niemand möchte aufhören zu sein. Bionomischer Dialog (McCarthy, *1933)
Walsers Auflösung des bionomischen Satzes
Biophilie-Paradox
Bleibohm, Gunter (*1947)
Blinder generativer Fleck
Blumenberg, Hans (1920–1996)
Blumenbergs weinender Paulus
Brahms, Johannes (1833–1897)
Brave-New-World-Prinzip
Brüderschaft des Todes
Büchner, Georg (1813–1837)
Buddhismus
Busch, Wilhelm (1832–1908) – Verklingen der Menschheit
Byron, George Gordon Lord (1788–1824)
C
Cabrera, Julio
Camus, Albert (1913–1960)
Casanova, Giacomo Girolamo (1725–1798) als Neganthropiker und Utopiker
Cazalis, Henri (1840–1909)
Sisyphus‘ Revolte als das Verebben der Menschheit nach Paradisentzug
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Experimentum infantis
Experimentum mundi
Gott als kritikwürdiger Großexperimentator (Anzengruber)
Meerschweinchen in Gottes Labor (Williams, Tennessee, 1911–1983)
Das blutige Labor der Geschichte (Koeppen, Wolfgang, 1906–1996)
Das Weltexperiment (Bloch)
Mikroexperimente und Makroexperiment
F
Fahrlässigkeit
Georg Hensel (1923–1996)
Rudolf Bayr (1919–1990)
Faust
Feminantinatalismus
Ehrmann, Marianne (1755–1795)
Wozu gebären? (Tolstoi, 1828–1910)
Dohm, Hedwig (1831–1919)
Suttner, Bertha von (1843–1914)
Helene Druskowitz (1856-1918)
Reventlow, Franziska Gräfin zu (1871–1918)
Koeppen, Wolfgang (1906–1996)
Feminismus
Fernzumutungen und Nahzumutungen
Fichte (1762–1814) – staatsnütziger Pronatalismus
Flaubert, Gustave (1821–1880)
Zustimmungsloser Existenzbeginn
Letzte Menschen und Menschheitsende
Ökologische Anthropofugalität
Fluchtschlafen
Scholz, Wilhelm von (1874–1969)
Hildesheimer, Wolfgang (1916–1991)
Green, Julien (1900–1998)
Fortschritt
Fortpflanzungs/un/freiheit
Fortpflanzungsnaivität
Fortsetzungserklärung
Fortverlust
Fortzeugungsschuld
Fragebogen zum Antinatalismus
Max Frischs (1911–1991) Fragebogen
Frageverbote
Jesajas kreatio-nativistisches Frageverbot
Seinsollens-Fragetabu
Frauen-Frage
„Freier Lebenswille und „unfreier Lebensunwille
Freigelassener oder Ausbrecher der Schöpfung?
Freiheit
Umwidmung von Rousseaus (1712–1778) Freiheits-Spruch
Kant (1724–1804)
Freiheit, Joch der Freiheit (F. M. Klinger, 1752–1831)
Herwegh, Georg Friedrich Rudolph Theodor (1817–1875)
Das Böse der Freiheit ist die Freiheit zum Bösen
Freiheit, negative (Adorno)
Angst vor (der Stillstellung) der Freiheit
Freiheit, schwer verdiente (Arnold Toynbee)
Freiheitszwang, Freiheitsverurteilung
Hartmann, Nicolai (1882–1950)
Sartre (1905–1980)
Freitod
Fremdbewirkung / Fremdbeginn
Fremdentstehung und Selbstaufhebung (Heterogenese und Suizidautonomie)
Fremderhaltung, Selbsterhaltung, Selbstaufhebung
Fremdnützigkeit und Eigennützigkeit
Freud, Sigmund
Friede, ewiger
Frischs Fluch
Froh, geboren zu sein
Spiel mit dem Leben
Fruchtbarkeit
Führungszeugnis der Gattung
Paul Scheerbart (1863–1915)
Erich Fromm (1900–1980)
Seume (1763–1810)
Futuritätsdefizit, parentales
G
Gabentausch – Gegengeschenk des Lebens
Gandhis Gangart
Gandhis Grundsatz
Gattungs-Bewusstsein
Gattungsaufgaben
Gattungsdienst
Gattungsdienst als Kriegsdienst
Gattungsfeigheit
Gattungsgesamtleid(ensbilanz)
Gattungs-Un-/Glücksbilanz und Tyrannei mehrheitlicher Lebensqualität
Hegel (1770–1831)
Nietzsche (1844–1900)
Horkheimer (1895–1973)
Lem (1921–2006)
Aichinger, Ilse (1921–2016)
Terry Eagleton (*1943)
Gattungsgroßexperimente
Goethe (1749–1832)
Malthus (1766–1834)
Gattungsleid-Apathie
Gattungsmasochismus
Gattungsscham
Gattungs-Selbstbewertungen und indirekte Gattungs-Selbstauskünfte
Religionen
Utopien
Science Fiction – Gattungs-Selbstspiegelung im Urteil außerirdischer Intelligenz
Gattungsversagen
Gebärdruck
Gebärfolter, Gebärfurcht Gebärterror
Euripides (480–406) und Balzac(1799–1850)
Claudius, Matthias (1740–1815)
Verdi (1813–1901)
Tolstoi (1828–1910)
Janitschek, Maria (1859–1927)
Kühn, Lenore (1878–1955)
Klabund (1890–1928)
Aichinger, Ilse (1921–2016)
Jaccard, Roland (*1941)
Natalsadismus
Kleistsches Gesetz
Gebärstreik
Gebärstreik und Lysistrata-Prinzip
Dohm, Hedwig (1831–1919)
de Giraud, Théophile (*1968)
Gebärtod (Gebärbelastung)
Geborensein
Geburt
Gebürtlichkeit (Natalität)
Geburtsdezisionismus, rücklaufender
Geburtsangst als Todesangst und Geburtsschock
Geburtsschuld
Wildenbruch, Ernst von (1845–1909)
Geburtssschuld, evolutionäre
Geburtsdank Verstorbener
Geburtshäuser – Sterbehäuser
Geburtstag(sfeier)
Polgar, Alfred (1873–1955)
Musil, Robert (1880–1942)
Kerner, Justinus (1786–1862)
Eichrodt (1827–1892)
Hueck, Walter (1889–1975)
Kluge, Alexander (*1932)
Bernhard, Thomas (1831–1889)
Geburtstagslieder
Blumauer, Aloys (1755–1798)
Zuckowski, Rolf (*1947)
Geburtsurkunde
Geburtsverfluchung
Geburtsvergessenheit-Todesversessenheit
Maeterlinck, Maurice (1862–1949)
Heideggers eingestandene Einseitigkeit
Hannah Arendts Kompensation der Mortalität durch politische Natalität
Gefangene, Sträflinge und Rekruten des Lebens
Pessoa, Fernando (1888–1935)
Gendiagnostik und Antinatalismus
Generationenvertrag, pronatalistischer
Genetisch informierter Antinatalismus
Genlotterie
Geo-Neganthropie
Gerontolager (Neologismus für: Altersheime)
Gerontolager-Erklärung
Gerontolager-Zynismus
Geschenk des Lebens als larvierte Zumutung des Sterbenmüssens
Eichendorff, Joseph von (1788–1857)
Platen (1796–1835)
Schopenhauer (1788–1860)
Betty Paoli (1814–1894)
Wedekind (1864–1918)
Mann, Thomas (1875–1955)
Hildesheimer, Wolfgang (1916–1991)
Crawford, Jim
Janosch (alias Horst Eckert, *1931)
Bleibohm, Gunter (*1947)
Geschenkte Kinder
Mann schenkt Frau Kind
Frau schenkt Mann Kind
Eltern wird Kind geschenkt
Eltern schenken sich gegenseitig ein Kind
Geschichte als Beschämung
Seume und Klinger zur Französischen Revolution
Geschmack des Daseins
Gesellschaftskritik und Antinatalismus (als zu Ende gedachte Gesellschaftskritik)
Komplizenschaft der Kritischen Gesellschaftstheorie
Gesellschaftskritischer Pronatalismus (Marx)
Gesellschaftskritischer Antinatalismus (Sombart)
Giraud, Théophile de (*1968)
Glück – seine Kompensationsinkompetenz
Spitteler, Carl (1845–1924)
Nietzsche (1844–1900)
Glück, geboren zu sein
Anders, Günther (1902–1992)
Nagel, Thomas (*1937)
Glück des Nichtmehrseins
Glücksbeförderung und Antinatalismus
Gnadenlosigkeit der Geburt
Gnosis und Antinatalismus
Gnostische moderne Dichtung
Gnostischer Schock
Goethe (1749–1832)
Goethes Lebensmut-Grenzwert
Goethe-Opium
Goethe-Paradoxon, invertiertes
GOLDENE ELTERN-REGEL (bezüglich objektiver img3.png Komplizenschaft mit allem Unheil)
Goldene Zeugungsregel
de Goncourt, Edmond (1822–1896) und Jules (1830–1870) – Glücklicher Tod und Gattungsende
Gottesabsolution
Gottesanklage, Gottesschuld
Mahabharata
Omar Chayyam (1048–1131)
Lautréamont (1846–1870)
Paul Kornfeld (1889–1942)
Adolf von Hatzfeld (1892–1957)
Dohm, Hedwig (1831–1919)
Koeppen, Wolfgang (1906–1996)
Blumenberg, Hans (1920–1996)
Pelz, Joachim (*1932)
de Giraud (*1968)
Huysmans Joris-Karl (1848–1907)
Mistry, Rohinton (*1952)
Gottesbeteiligung, nativistische
Gottesbeweis, neganthropischer
Gottesboykott
Gottesimplosion
Gotteskindschaft
Gottes-Schuldbekenntnis
Gottestabu
Grenzwerte, neganthropische
Individualneganthropische Grenzwerte
Kantischer Limes – Frage nach dem kollektiven neganthropischen Grenzwert
Tyrannei mehrheitlicher Zufriedenheit mit minimaler Lebensqualität
Großfamilie
Grundsatz vorausgesetzter Existenz
Günther, Johann Christian (1695–1723)
Gut-Seins-Sog
H
Habermas, Jürgen (*1929)
Selbstproduzierte Verheerungen
Halbseiende Gebilde
Hamlet
Shakespeare (1564–1616)
Eichendorff (1788–1857)
Heiner Müller (1929-1995)
Hardy, Thomas (1840–1928)
Bürde des Bewusstseins
Mä phynai bei Hardy (1840–1928)
Härte des Realen
Haushofer Marlen (1920–1970)
Häyry, Matti (*1956)
Hedonistisch-bionome Gattungsfortsetzung
Hedonistische Tretmühle: Pech für das Glück
Hegel, G. W. F. (1770–1831) – widerspruchslose Menschenlosigkeit
Heils- und Unheilspropensität (nativistische Ambipolarität)
Heimvorteil des Daseins
Herausglauben und Herausreflexion aus dem Seinsollen
Hermeneutik, nativistische
Hervorgehenlassen
Heuristik der Furcht
Heym, Georg (1887–1912)
Hiatus, nativistischer
Himmlisches Glück und höllische Pein
Himsa-Fußabdruck (neganthropischer Fußabdruck)
Hinduismus – Menschen als Fehler Gottes
Historisch vorbelastete Welt
Hoffnung
Enttäuschte Hoffnung und historisch informierter Antinatalismus
Hölderlin (1770–1843)
Höllenrisiko und Antinatalismus
Seelen, verlorene
Hohenhausen, Carl von (1816–1834)
Hohenhausenscher Ausgleich
Hospitalitätsprinzip, nativistisches und Weltanpassungspriorität
Humanfatalisten
Humanomanie (Menschheitswahn)
Pascal, Blaise (1623–1662)
Humanoptimierung / Genetische Optimierung des Menschen
Humoristischer Antinatalismus
Indiens Besserniedagewesenseins-Spruch
Roth, Eugen (1895–1976)
Nietzsches Weltkomödiant
Freud (1856–1939) versteht keinen Spaß
Entwitzung des Mä phynai-Wunsches
Wedekind, Frank (1864–1918)
Lear, Edward (1812–1888)
Reutter, Otto (1870–1931)
Emerson, Ralph Waldo (1803–1882)
Weber, Carl Maria von (1786–1826)
Kästner, Erich (1899–1974)
Larkin, Philip (1922–1985)
Hüsch, Hans Dieter (1925–2005) – der Geschichte aus dem Weg gegangen
Sprichwort zur Kunstlosigkeit des Kindermachens
Kind nicht mit dem Bade auszuschütten
Getretensein ins Dasein
Unentschuldigtes Fehlen
Hypnophilie (auch: Narkophilie)
Herders (1744–1803) Diktatur der Wachheit und Not
Platon (428–348)
Lukrez (circa 97–55 v.d.Z.)
Theodor Fontane (1819–1898)
Pennac, Daniel (*1944)
Geborenseinsmüdigkeit: Michel Tournier (*1924)
Hypnophobie (auch: Somniphobie, Narkophobie, Schlafangst)
I
Ichfälligkeit
Idealisierung der Elternschaft, pronatale
Immergewesenseinswunsch
Immunsysteme
Perinatales Immunsystem
Implizite Anthropodizee
Indirekte Antinatalismen - Anspruchsantinatalismus
Gesundheit
Kinderrechtskonvention der UNO
Nussbaum, Martha (*1947)
Infantomanie und Gerontophobie
Infinitesimale Ichhaftigkeit
Infinitesimale Ichhaftigkeit im Sinne der Willensmetaphysik
Infinitesimale Ichhaftigkeit im Sinne des Panpsychismus
Postmortales infinitesimales Ich
Infinitesimale Ichhaftigkeit im Sinne des Möglichkeitsbegriffs
Infinitesimal-traumhaftes Ich
Persien (Omar Chayyam)
Schlummer des Nichtseins bei Wildgans, Flaubert und Jean Paul
Institutionen
Instrumentalisierung und Verzweckung des Kindes
Kriegsgebürtlichkeit
Intentio recta aufs Kind
Intentio obliqua aufs Kind
Interesse an Existenz
Intergenerationelle Un-/Glücksbilanzierung
Intermittierende Nichtexistenz
Intrauteriner Dauerverbleib und Glück der Niegeburt – lieber geborgen als geboren
Kain, Max
Schwedhelm, Joachim
Invertierter Lebenslauf
Irrläufer Mensch
Mensch als Dummer-Jungenstreich – Helmuth Plessner (1892–1985)
Mensch als Fehlweg – Mitscherlich, Alexander (1908–1982) und Margret (1917-2012)
Anthropofugale Erlösung – Johannes Mario Simmel (1924–2009)
Unglück Irrläufer – Horst Tappert (1923–2008)
Islam
Chayyam (1048–1131)
Attar, Fariduddin (~1136–1220)
J
Jaccard, Roland (*1941)
Jacob, Peter (*1943)
Jaspers, Karl (1883–1969)
Jüdischer Antinatalismus
Jüngstes Gericht
Jugendliches „Besser nie geboren!"
K
Kapitalismus
Totale Inwertsetzung des Menschen (Kästner)
Karma
Katatropie und Anastasis
Katatropie bei S. Lem (1921–2006)
Katatropie bei Haushofer (1920–1970)
Katatropie bei Klinger (1752–1831)
Müller-Lyer (1857–1916)
Alexan
Kette der Fortzeugungen statt Kreislauf der Wiedergeburten
Chayyam, Omar (1048–1131)
Heine (1797–1856)
Gontscharow (1812–1891)
Heym, Georg (1887–1912)
Pavese, Cesare (1908–1950)
Kierkegaard (1813–1855)
Kiergegaards verkrachte Existenz
Angst vor dem In-der-Welt-sein im Vorhof des Antinatalismus
Kierkegaard als moderner Silen
Kierkegaards Endbeschleunigung
Kinderlosigkeitsdank
Kinderphilosophie
Dickens, Charles (1812–1870)
A tale of two cities
Bleak House
Nicholas Nickleby
Barnaby Rudge
David Copperfield
Ende, Michael (1929–1995)
Kinderwunsch
Altenberg, Peter (1859–1919)
Dürrenmatt (auf die Frage „Sind Ihnen die Kinder wichtiger als Ihre Bücher?")
Russell, Bertrand (1872–1970)
Kinderzeugen
Pfrang, Erwin
Crawford, Jim
Kindesdank
Kindesundank
Kindesschuld
Chateaubriand, François René (1768–1848)
Heyse, Paul (1830–1914)
Kindes-Verfluchung
Kleist, Heinrich von (1777–1811)
Casanova (1725–1798)
Altenberg, Peter (1859–1919)
Heyking, Elisabeth von (1861–1925)
Kindliches/Jugendliches Besser nie geboren
Schmids Sohn
Röllekes Tochter
Ein 14-Jähriger
Dohms Enkel
Kind-Elter-Dialog
Kinder
Kinder haften für ihre Eltern – ein Warnschild
Kinderkonsumtion
Kinderkrankheiten
Kinderlose Kasten
Kindertod und Elterntod. Verborgener nativistischer Egoismus
Kinder-Tabu
Tolstoi (1828–1910)
Bromme, Moritz Theodor William (1873–1926)
Kindesleid
Huysmans, Joris-Karl (1848–1907)
Kindesschuld
Kindheit
Vom Nachteil, Kind zu sein
Kindliche Daseinsängste
Hartlieb, Wladimir (1887–1951)
Kindheitsblindheit
Kommunismus
Komödianten des Lebens
Kompensationsgrenze
Kompensierendes Ich
Komplizenschaft und Billigung
Komplizenschaft, objektive
Komplizenschaft, subjektive
Lems karnistische Komplizenschaft als Modell
Adornos Schuldzusammenhang
Dann geh doch nach drüben: Wilhelm Buschs (1832–1908) Komplizenschafts-Unterstellung
Hans Saner (*1934) – Einschleusung in die Komplizenschaft
Konkatenation, neganthropische
Konterdank für das Niegewesensein
Kontrazeptions-Zeitalter
Wir Kinder bitten nicht darum, geboren zu werden – Thomas Hardy (1840–1928)
Blumenbergs Welt der Gewollten
Kosmodizee
Krankenhaus
Krankheit
Friedrich Rückert (1788–1866)
Peter Altenberg (1859–1919)
Krimineller Antinatalismus? – Kondylis‘(1943–1998) Kriminelle des Geistes
Kriminatalität – Daseinstäter haften metaphysisch für ihre Geschöpfe
Chayyam (1048–1131)
Klinger (1752–1831)
Grabbe (1801–1836)
Lewald (1811–1889)
Wedekind (1864–1918) und Martin Meyer
Paul Kornfeld (1889–1942)
Bierbaum und Bernhard
Heyking, Elisabeth von (1861–1925)
Kriminatalistik und Pädagogik (Raabe und Hartlieb)
Kritische Theorie der Gesellschaft
Krypto-Antinatalismus
Eagleton, Terry (*1943)
Kultur
Misslungensein der Kultur
Kultur als Beruhigungsmittel
Kultur als Notwehr
Kulturrevolution
Künftige Generationen
Kurnigs Neo-Nihilismus als buddhistisch säkularisierter Geist des frühen Christentums
Erziehung
Die Todeskatastrophe
Suizidzynismus
Niegewesensein
Wer uns in Lebensgefahr und Todesgefahr brachte: Das Eltern-Tabu
Vedischer Widerspruch – Asien als Vorbote restloser Entvölkerung?
Gegenargumente
Kurnigs Stellung
L
Lachen
Kant (1724–1804)
Klingemann, August (1777–1831)
Dohm, Hedwig (1831–1919)
Unbeschwertes Lachen
Landschaftsmalerei
Langeweile
Saner, Hans (*1934)
Leben als Problemlösen
Leben(sbeginn) als Schaden
Leben inmitten von Leben, das sterben muss, das nicht gefragt wurde, ob es existieren will
Lebensangst (aus Todesangst)
Lebensbeginn
Mentalistische Theorie des Lebensbeginns
Organismische Theorie des Lebensbeginns
Lebensfristungszwang
Rousseau (1712–1778
Gutzkow, Karl (1811–1878)
Lebenslüge Geburtstag
Lebenssatt
Lebenwollenmüssen
Leeres-Nest-Syndrom
Leibniz’ Anthropodizee in der Theodizee
Leiden
Pathodizee (Rechtfertigung des Leidens)
Soziologie der Leiden
Leidensprimat
Leidfreiheit und Moralfreiheit
Leidglück
Leidsummenmehrungsgebot des Alten Testaments
Leopardi, Giacomo (1798–1837)
Lernschwäche der Gattung und Katastrophen
Roth, Eugen (1895–1976)
Keller, Gottfried (1819–1890)
Lessings Sohn
Lethisches Prinzip
Letzter-Mensch-Poesie
Letztverursachung
Licht der Welt
Indischer Spruch
Epikur (~341 – ~271)
Roth, Eugen (1895–1976)
Gryphius, Andreas (1616–1664)
Dehmel, Richard (1863–1920)
Rousseau zum Nachteil, geboren zu sein
Schleich, Carl Ludwig (1859–1922)
Raabe, Wilhelm (1831–1910)
Chamisso (1781–1838)
Bebel, August (1840–1913)
Wildgans (1881–1932)
Biedenbach, Mieze (vermutlich eine fiktive Person)
Cioran (1911–1995)
Licht unter dem Papierdrachenschatten (Schnurre, Wolfdietrich)
Pränatales Licht der Welt
Helle des Dunkels (Klabund)
Liebe und Natur-Schönheit
Liebesleidlyrik
Bürger, Gottfried August (1747–1794)
Ligotti, Thomas (*1953)
List der Natur
Lotterie des Schicksals
Zäunemann, Sidonia Hedwig (1711–1740)
August Wilhelm Schlegel (1767–1845)
M
Malthus, Thomas Robert (1766–1834)
Malvoluntarismus
Manko, existenzmetaphysisches
Mantel-Metapher
Mä phynai (μὴ φῦναι)
Niegeborenseinwollen und Niemalsentstandenseinwollen
Mä phynai – eine altgriechische Daseinshaltung (Jacob Burckardt)
Mä phynai im alten Rom (TheodorMommsen, 1817–1903)
Mä phynai-Beispiele
Straßburg, Gottfried von (1180–1210)
Chaucer, Geoffrey (~1343-1400)
Shakespeare (1564–1616)
Chateaubriand, Francois René de (1768–1848)
Hoffmann, E.T.A. (1776–1822)
Beecher Stowe, Harriet (1811–1896)
Geibel, Emanuel (1815–1884)
Brontë, Charlotte (1816–1855)
Whitman, Walt (1819–1892)
Holz, Arno (1863–1929)
Auden, Wystan Hugh (1907–1973)
Eliot, George (1819–1880)
Mäphynai-Antinatalismus-Implikationsverhältnis
Hofmannsthal, Hugo von (1874–1929)
Unik, Pierre (1909–1945)
Mäphyniker
Massa damnata
Mätopie
Ludwig Marcuses (1894–1971) Mätopie
Mayreder, Rosa (1858–1938)
Medizin-Dilemma
Mehrfurcht statt Ehrfurcht vor dem Leben
Mensch und Welt
Menschen, die gut daran taten, nicht auf die Welt zu kommen
Menschen, Menschen, Menschen
Menschheitsabenteuer
Menschheitsapriori
Menschenexperimente
Menschheitsapologie
Menschheitsminute, Menschheitstag
Lem (Zweifel am img2.png Nihil inhumani a me alienum puto)
Loetscher, Hugo (1929–2009)
Mephistopheles-Maxime
Metabolischer Imperativ
Metallbasierte Organismen
Metamorphosen, nataltheoretische
Metaphysisches Reagenz der Existenzabstraktion
Millers Papageien (Alice Miller, 1923–2010)
Mill-Limit
Milton, John (1608–1674)
Minimalisten
Büchners (1818–1837) Atomschmerz
Zola, Émile (1840–1902)
Hardy, Thomas (1840–1928)
Kessler, Harry Graf (1868–1937)
Nichtseins- und Amselvergleich (Douglass, Frederick)
Benn, Gottfried (1886–1956)
Spitteler, Carl (1845–1924)
Albert Ehrenstein (1886–1950)
Cioran (1911–1995)
Adorno (1903–1969)
Updike, John (1932–2009)
Mirbeau, Octave (1848–1917)
Misanthrop
Misanthropie und Euanthropie
Mitfreude, Mitleid und Schadenfreude
Mudita
E. v. Hartmann (1842–1906)
Mitgefühl
Moderne
Montesquieu (1689–1755)
Mortalmythos
Mortifugalprinzip
Musikalisches Mä phynai (Niegeborensein)
Gluck, Christoph Willibald (1714–1787) – Orpheus und Euridike
Lennon, John (1940–1980)
Ibáñez/Goytisolo
Queen (Freddy Mercury)
Mutterleibeigenschaft, pränatal-physiologische und juridische
Mutterschaftsprobleme
Hofmannsthal, Hugo von (1874–1929)
N
Nabelschnur des natürlichen Gattungszusammenhangs
Nachträglichkeit nataler Zustimmung/Ablehnung
Nächstentoderfahrungen im Familien- und Freundeskreis
Indische Religiosität
Haustiere
Großeltern
Sévigné, Madame de (1626–1696)
Natal-mortale Indifferenz
Natale Differenz
Natalität
Natalitätsmatrizen
David Benatar
Herrmann Vetter
Natalkategorischer Imperativ
Natalmyopie
Natalmythos
Der Guf-Raum
Guf-Potential
Buch des Lebens
Kinderbrunnen
Natalnaturalisierung
Natalökologie
Natalphobie
Natalitätsasymmetrie
Natalschuldumkehr. Das Kantische Nataltheorem
Die Medea-Klage
Kants Natalschuldumkehr
Nietzsche
Bernhard bedenkt Kant
Sommer bedenkt Kant
Sloterdijk bedenkt Kant (retrospektive Elternabsolution)
Thomä bedenkt Kant
Nativitätsnaivität
Goethe (1749–1832)
Heine (1797–1856)
Büchner (1813–1837)
Platen (1796–1835)
Sloterdijk (*1947)
Nativistische Blendung
Nativistische Fehlschlüsse
Nativistische Beliebigkeit statt Wunschkind
Dankbarkeit fürs Dürfen
Nativistischer Daseinsdrang
Nativistische Weltbejahung. Walter Hueck (1889–1975)
Nativitätsasymmetrie
Nativitätsfatalismus
Nativitätsverfluchung (Geburtsverfluchung), christliche
Naturdiktat und Naturverfluchung
Naturgeschichte
Naturkatastrophen
Natürlichkeit, fürchterliche
Natürlichkeit des Antinatalismus
Neganimalischer Grenzwert
Neganthropinon
Neganthropisches Gefälle
Neganthropisches Prinzip
Kosmologisches neganthropisches Prinzip
Individualneganthropisches Prinzip
Historio-neganthropisches Prinzip
Neganthropisches Reagenz
Neganthropie-Profiteure / Neganthropie-Nießnutz
Spitteler, Carl (1845–1924)
Mörderkinder (Freud)
Hypertrophie des Gehirnorgans (Horkheimer-Adorno)
Jaspers‘ generativer Schuldzusammenhang
Neganthropische Existenzgrundlage (Adorno)
Wir als Nutznießer (Blumenberg)
Arthur Feldmann (1926–2012)
Negativ kommunizierende Röhren der Kultur
Wedekind (1864–1918)
Negativansteckungsdominanz
Negative Ästhetik und Narrativitätsdefizit des Glücks
Negative Intentionalität
Negative Kontamination und Positivitätspurifikation
Negativer Utilitarismus
Negativitätsaufbereitung
Negativitätsdemenz
Negativitätsdiversität
Negativitätsdominanz
Organische absolute Negativitätsdominanz
Organismische Negativitätsdominanz
Negativitätsdominanz und Krankheit
Negativitätsdominanz und Stimmung
Negativitätspermanenz
Negativnachhall
Negfugalität, Primat der
Neronisches Prinzip
Neuffer, Martin (1924–2004)
Neuanfang
Neugeboren
Neugeborenes
Hammer-Purgstall, Josef von
Alred Polgar, Das Kind
Benn, Saal der kreißenden Frauen
Neuternatalismus
Nichtbetroffensein
Nichtseinswunsch, Typik
Nichtexistenzasymmetrie
Friedrich Theodor Vischer (1807–1887)
Nichtexistenzerhellung
Nichtgeborenwerdenwollen
Nichtgewesenseinsentsorgung
Nichtkompensierbarkeit des Leids
Deschner, Karlheinz
Nichtmehrdaseinsgelassenheit
Nichtproportionalität pro-generativer Entscheidungsrevisionen
Nichtsversagen
Nichtsein als Zustand
Nichtseinsrenitenz
Nichtsnutziger Altruismus
Nichtsungläubigkeit
Niedagewesenseinsangst
Niedagewesenseins-Erpressung
Niedagewesenseinsverwünschung
Shakespeare (1564–1616)
Dickens, Charles (1812–1870)
Eliot, George (1819–1889)
Beecher Stowe (1811–1896)
Mirbeau (1848–1917)
Niedagewesenseinswunsch als Drohung
Niedagewesenseinswunsch irrational?
Niedagewesenseinswunsch mit pränatal-paradiesischer Regression
Burckhardt, Jacob (1818–1897)
Börries Freiherr von Münchhausen (1874–1945)
Ardelius/Jersild
Nietzsche, Friedrich (1844–1900)
Das „Wozu?" – abgelehnt und gesucht
Nietzsches Zusammenbruch
Nihil inhumani a me alienum puto
Nihilismus und Antinatalismus
Nihilismus und Pronatalismus
Niobisches Prinzip
Nirwana
Nochnichtgewesenseinswunsch
Nutztiere und „Nutzmenschen"
Vilar, Esther (*1935)
Salt, Henry Stephen (1851–1939)
Johnson, Samuel (1709-1784)
O
O wär’ ich doch abgetrieben worden
O hätte ich nie geboren (Mutter-Revokation)
O wär’ ich nie geboren!
Ohnmacht
Oino-Theodizee
Oktroy-Irrtum
Ontologischer Kentaur Mensch
Ontopathologisches Syndrom
Optimismus
Optimismus, unrealistischer nativistischer
Diderot, Denis (1713–1784)
Optimismus als Pronatalitätsvehikel (Caraco, Alberto, 1919–1971)
Weltkriegsunverwüstlicher Optimismus Karl Brögers (1886–1944)
Optimistischer, lebensfroher Antinatalismus?
Ovids Prinzip
P
Päckchen
Panempathie
Panempathiedefizit und Gattungsleid-Apathie
Nietzsche (1844-1900)
Green, Julien (1900–1998)
Panempathie-Präsenz
Poellnitz, Gerhard Bernhard von (1617–1679)
Brecht (1898–1956)
Eich, Günter (1907–1972)
Wells, H. G. (1866–1946)
Papasein (Infantilisierung als Überlebensstrategie)
Paradiese als Entschädigungsanstalten
Burns, Robert (1759–1796)
Günther, Johann Christian (1695–1723)
Hebel, Johann Peter (1760–1826)
Jean Paul (1763–1825)
Herder, Johann Gottfried (1744–1803)
Feuerbach, Ludwig (1804–1972)
Kompensation für embryonale Gefangenschaft (B. von Arnim)
Eichendorff (1788–1857)
Des Knaben Wunderhorn
Chayyams metaphysischer Fußtritt
Metaphysik als Versicherungsanstalt
Paradox und Bedeutung der Abschlusserfahrung
Parentalrevision (symbolischer Widerruf der img3.png Elternauflastung)
Parentodizee
Parallelwelten
Paterfugalität (die Elternschaft flüchtend)
Paternihilismus
Patt, nativistisches
Pensum
Antike Weltablehnung aus der Mühsalsablehnung
Thackeray, William Makepeace (1811–1863)
Rühmkorf, Peter (1929–2008)
Performative Letztbegründung
Personenfreies Argument
Perspektivenlosigkeit
Pessimismus, griechischer – Zum Unglück geboren
Philosophie – das Gehirn der Religion
Platon (427–347)
Positivitätsdissipation
Positivitätsdrall und Pollyanna-Prinzip
Pollyanna-Hypothese und -Prinzip
Der Roman „Pollyanna"
Positivitätsumkehr (ethische Vorzeichenumkehr)
Poulet, Georges: Von der Existenzverwünschung zur Daseins-Anklage. Antinatalismus in Georges Poulets unbekanntem Meisterwerk „Nichts ist..."
Daseins-Anklage bei Georges Poulet
Präexistenz
Präexistenz mit pronatalem Impetus (Talmud)
Präexistenz mit Theodizee und antinatalistischem Aspekt
Traduzismus (Tertullian) und Kreationismus (Hieronymus)
Die schreienden Seelen der Hildegard von Bingen (1098–1179)
Präexistenz, Elterndank und Elternschuld
Volkstümlicher Mythos
Byron (1788–1824)
Casanova (1725–1798)
Wilhelm Busch (1832–1908)
Pränatale Freiheit
Widmann, Josef Viktor (1842–1911)
Pränatalvergessenheit
Präkonzeptiv-retrojektiv symbolischer Suizid (auch: Symbolisch retrojektiver Suizid)
Preis des Lebens
Primat der Menschheit
Primat der Sterblichkeit
Primortalität
Wildgans‘ Spruch auf den Weg
Findelkinder
Probezeit der Gattung
Projektive nativistische Einstellung
Pronatale Vernunftsuspension
Pronatalismus
Antiker Pronatalismus
Pronatalismus, gemäßigter historisch-informierter
Kosmischer Pronatalismus
Pronatalismus-Argument
Heroischer Pronatalismus
Pronatalisten
Holtug, Nils
Parfit, Derek (1942–2017)
Singer, Peter (*1946)
McMahan, Jeff (*1954)
Pronatalparadox
Pronatale Metaebene der Ethik
Proto-Ich
Pseudo-Humboldt
Psychoantinatalismus/Psychoanthropofugalismus
Die drei Quellen strukturellen menschlichen Leids und der Leidlinderung nach Freud
Freuds historische Panempathie und die von ihm verkannte Anthropodizeepflichtigkeit
Psychopronatalyse
Q
Qualia
Quartus – ein antinatalistischer Nachschopenhauerianer
R
Rache, nativistische
Recht auf eigene Nachkommen als Grundrecht freier Persönlichkeitsentfaltung?
Recht, geboren zu werden, in Frage gestellt
Recht, nicht geboren zu werden
Reinkarnationstest
Eduard von Hartmann (1842–1906)
Omar Chayyam (1048–1131)
Chateaubriand (1768–1848)
Schopenhauer (1780–1866)
Cäsar Flaischlen (1864–1920)
Hedwig Dohm (1831–1919)
Philippe Annaba (*1944)
Übelhaufen
Reisemetapher
Dusch, Johann Jakob (1725–1787)
Rejektionismus
Rejektionsdestruktivismus
Expressionistischer Rejektionsdestruktivismus
Religion als Daseinsprotest
Marx (1818–1883)
De Quincey (1785–1859)
Rentnerklappe (Altenklappe)
Retrojizierter Tod
Retrojizierte (rückwärtsgewandte) Todessehnsucht
Retroaktive Konfirmation
Retrojektive Entwertung
Reue, nativistische
Revolte, metaphysische
Metaphysische Revolte des Omar Chayyam (1048–1131)
Metaphysische Revolte von Wally, Gutzkows Zweiflerin
Paul Kornfelds Himmel und Hölle
Risikoblindheit, pronatale
Rölleke (*1936)
Rousseau (1712–1778)
Rousseau reformuliert
Rousseaus Anthropodizee
Überlistung der img2.png List der Natur – Rousseaus Verebbensangst
Rousseaus Pronatalschuld
Rückert, Friedrich (1788–1866)
Rücklauf vor den eigenen Lebensbeginn
Cioran (1911–1995)
Rücksichtslosigkeit, generative
S
Sadismus, unwillkürlicher nativistischer
Saldo natale
Saldo natale als Reinkarnations-Kontokorrent
Salto esistenziale
Salto impersonale
Salto mortale, nativistischer
Salto natale – Geburtssprung (unlogischer Sprung ins Dasein)
Saner, Hans (*1934)
Sartre, Jean-Paul (1905–1980)
Satanische Regel (Zumutbarkeits-Version der Goldenen Regel)
Schaden des Existenzbeginns? Behinderung als Schädigung?
Schallmauer, biologische
Casanova (1725–1798)
Schatten der eigenen Existenz (Sprung über den Schatten der eigenen Existenz)
Scheltworte über das Leben
Schillers nativistischer Räuber
Schimmel-Theorem
La Mettrie (1709–1751)
Schopenhauer (1788–1860)
Scheerbart (1863–1915)
Büchner, Ludwig (1824–1899)
Horkheimer, Max (1895–1973)
Grünbein, Durs (*1962)
Usinger, Fritz (1895–1982)
Schlaf – als Todes und Niedagewesenseins Bruder
Friedrich Heinrich Jacobis (1743–1819) Vorhäfen des Todes
Goethes Bruder Tod
Schopenhauers Schlaf als intermittierender Tod
Feuerbach, Ludwig (1804–1872)
Dickens, Charles (1812–1870)
Weber, Karl Julius (1767–1832)
Schlechtigkeitsgrund aller Wohltaten
Schmerz
Schmerzdilatation
Schmidt, Arno
Schongewesenseinswunsch
Schopenhauer, Arthur (1788–1860)
Schöpferfrondienst
Schreien des Neugeborenen
Rousseau (1712–1778
Kants (1724–1804) Schreien aus Entrüstung
Claudius, Matthias (1740–1815)
Penzoldt, Ernst (1892–1955) – Aufdieweltkommensschmerz
Kuppermann, Alexander
Pränatales Schreien und Weinen
Schuldaufbürdung
Schulddissipation
Schuldigkeitsindex, sozialhistorischer und Schuldprogression
Antikonzeptiver Schuldigkeitsindex
Abortiver Schuldigkeitsindex
Schuldkonto und Schuldtilgung
Sein, das
Seinsunwilligkeit vor dem Schleier gebürtlichen Nichtwissens. Von John Rawls zu Samuel Butler
Seinsversklavung
Niegewesenseinswunsch eines Sklaven
Seinswilligkeit
Selbst-Reflexion, nativistische
Selbstaufbürdung
Selbstbejahungs-Präsumtion
Selbstleidensgebot
Selbstmord
Selbstschenkung, Selbstgenese, Selbstabtreibung, Selbstverhütung und negierte Selbstbeglückwünschung
Suttners Selbstschenkung
Selbstgenese
Verhinderte Selbstabtreiber
Jandls Selbstverhüter und die negierte Selbstbeglückwünschung
Selbstverschuldung und Elternschuld
Selbstverwirklichung
Selbstverzicht, symbolischer
Anklagerecht und symbolischer Selbstverzicht
Klagerecht und symbolischer Selbstverzicht
Mitleidsanspruch und symbolischer Selbstverzicht
Selbstverzichtsausweis
Selbstvordenklichkeit
Selbstzumutung
Lichtenstein, Alfred (1889–1914). Freitod als Selbstbefreiung von der Selbstzumutung
Flaubert (1821–1880)
Cioran (1911–1995)
Terry Eagleton (*1943)
Self-made men
Senilitätspädagogik, zynische
Seume, Johann Gottfried (1763–1810)
Seumes Satz
Sévigné, Marie de Rabutin-Chantal, marquise de Sévigné (1626-1696)
Siechtums-Verurteilung
Silen – Nietzsches Umkehrung der silenischen Weisheit
Sinn-Arbeiter Kind
Sinn des Lebens und Sinnsuche
Sinn machen
Sinndurst und parentale Sinnschuld
Sisyphusist
Sisyphusmotiv
Heine (1997–1856)
Gutzkow (1811–1878)
Skandal der Existenz(philosophie)
Sloterdijk, Peter (*1947)
Smilansky, Saul
Sollschuld
Sombart, Werner (1863–1941)
Sombarts Satz
Sonnenbrandgleichnis
Soziale Geburt
Spaemann, Robert (*1927) – Zeugung ohne zureichenden Grund
Spezimanie
Spengler, Oswald (1880–1936) – ein Pronatalist des Untergangs
Speziesverlassenheit
Spielhagens Satz vom Niegeborensein
Staatsnatalismus
Horkheimer und die totalverwaltete Zeugungspflicht
Horkheimers Frage nach dem Geschenk des Lebens
Sarrazin, Thilo (*1945) – Pronatalismus ohne rationale Begründung
Sterbehilfe
Sterbenlassensbereitschaft – zeugungsbegleitende Abwertung der Ikone „Embryo"
Sterbenmüssen
Sterbenmüssen und Lebendürfen
Sterbensangst und Todesangst
Sterbensbewirkung
Sterbenszumutung und Verurteiltsein zum Sterben
Sterblichkeitsvergessenheit
Chateaubriand (1768–1848)
Sterne, Laurence (1713–1768)
Auflehnung gegen paternalistisch-despotischen Pronatalismus
Storch, pronatalistischer
Subjektsubreption (Subjekterschleichung)
Substitution
Sündenfall, neganthropischer
Sufismus
Suizid und Antinatalismus
Suizidabwehr, axiopathologische
Montesquieu, Charles-Louis de Secondat, Baron de La Brède et de Montesquieu (1689–1755)
Suizid-Argument
Suizidbremse
Suizidzynismus
T
Tantalusgefühl
Terrafugales Denken
Thanataler Gewissenskonflikt
Thanataler Hiatus
Thanatalfatalismus
Thanatalität (Todesgebürtlichkeit)
Chayyam, Omar (1048–1131)
Gottfried von Straßburg († um 1215)
Dante (1265–1321)
Opitz, Martin (1597–1639) – Sterben als des Lebens Pflicht
Wieland, Christoph Martin (1733–1813)
Wezel, Johann Karl (1747–1819)
Byron (1788–1824)
Lichtenberg, Georg Christoph (1742–1799)
Jean Paul (1763–1825)
Petöfi, Alexander (1823–1849)
Spitteler, Carl (1845–1924)
Mirbeau, Octave (1848–1917)
Dauthendey, Max (1867–1918)
Maeterlinck, Maurice (1862–1949)
Breton, André (1896–1966)
Leiris, Michel (1901–1990)
Aichinger, Ilse (1921–2016)
Bernhard, Thomas (1931–1989)
Fels, Ludwig (*1946)
Stadler, Arnold (*1954)
de Giraud, Théophile (*1968)
Thanatalitätsblindheit
Thanatalistisches Kompensationsprinzip – Platz für die Jungen
Theodizee
Epikur (~ 341–271)
Feldmann, Arthur (1926–2012)
Theodizee als larvierte Anthropodizee
Theognis‘ Theorem (Sententia Theognidis) vom Besten und Zweitbesten
Das Beste
Das Zweitbeste
Thrakische antinalistische Trauer
Cioran(1911–1995)
Jacob Burckhardt (1818–1897)
Klinger, F. M. (1752–1831)
Sterne, Lawrence (1713–1768)
Jandl (1925–2000)
Russell, Bertrand (1872–1970)
Smith, Martin
Tierliche Niegewesenseinswünsche
Rindliche Nichtgewesenseinswünsche
Wölfischer Niegewesenseinswunsch
Tierlicher Antinatalismus
Tod
Jean Paul (1763–1825)
Rilke (1875–1926)
Adorno über den Menschen als biometaphysischen Kentauren
Tod als Preis des Lebens
Tod als Telos und Erlöser
Todesbedeutsamkeitsinvertierung
Todesbewusstsein und Sterbensauferlegungsbewusstsein
Todesdrohung, symbolische
Todesentsorgung
Epikur (341–270)
Lukrez (~95–55)
Omar Chayyam)(1048-1131)
Todesentängstigung via mangelnde Geburtsfreude – Buffon (1707–1788)
Jean Paul (1763–1825)
Wilhelm Busch als Entsorgungskünstler
Todesrepulsion
Todespuffer Kind
Todesretter, Todesrettung
Todesurteil lebenslang
Tieck (1773–1853)
Schlegel, Dorothea (1764-1839)
Feldmann, Arthur (1926–2012)
Haushofer, Marlen ()1920–1970
Walser, Martin (*1927)
Todesverdrängung und Sterbensverhängung
Tolstois (1826–1910) idealchristlicher Antinatalismus
Negativitätsdiversität und Mä phynai (Anna Karenina)
Totgebliebenseinsmythos
Totgeburtswunsch, Lichtenberg-prophetischer
Totschläger-Argument
Schubart, Christian Friedrich Daniel (1739–1791)
Toynbee, Arnold (1889–1975)
Tragödie der Frau
Transhumanismus
Anti-Alterungs-Aspiration
Trauerspiel
Trost, antinatalistischer
Tücke des Objekts
Tyrannei der Biologie und Gegenrevolte
Ilse Aichinger – Biologie als Überfall auf die Existenz
Storm, Theodor (1817–1888)
Revolte gegen die Tyrannei der Gene
U
Übel der Nichtexistenz
Überforderung durch Antinatalismus?
Überlebenswille, Überlebenstrieb
Überlistung der List der biologischen Vernunft (Marcuse, Ludwig)
Umgreifendes und Vorgängiges
Umkehrforderung, nativistische
Umsonst, nativistisches
Blumauer, Aloys (1755–1798))
Tieck (1773–1853)
Börne, Ludwig (1786–1837)
Cazalis, Henri (1840–1909)
Unerträglichkeit und Unzumutbarkeit
Unerwünschte Nachkommenschaft (engl.: Wrongful birth)
Unerwünschte/unerbetene Existenz (engl.: Wrongful life)
Nativistische Anonymität
Unethik der Ethik
Ungeborene (Ungezeugte)
Chayyam (1048–1131)
Karl Bröger (1886–1944)
Die Höhle der Ungeborenen
Dörmann, Felix (1870–1928)
Hofmansthal, Hugo von (1874–1929)
Löns, Hermann (1866–1914)
Wijkmark, Carl-Henning (*1934)
Pronatalistische Verbuchung der Zahl der Ungeborenen
Ungehorsam, existentieller
Ungewollte Schöpfung
Ungewolltsein, nichthintergehbares
Ungezeugt Gemordete
Unglück, nicht geboren zu sein
Universalisierungsgrundsatz, mortalfugal-antinatalistischer
Unmensch
Uns-Geschenktwerden
Unsterblichkeitswunsch
Unteilbarkeit und Unveräußerlichkeit des Leids
Unterlassungsgebot und Unterlassungsverdienst
Schopenhauer (1788–1860)
Unverschuldeter Existenzbeginn
Unvordenklichkeit
Unwesen Kind
Unzumutbarkeits-Veranschaulichung, parentale
Urmutter
Urschuld
Jonas‘ Urschuldbekenntnis
Butler (1835–1902)
Utopien
Utilitarismus
V
Valencak, Hannelore (1929–2004)
Valentin, Karl (1882–1948)
Vaterliebe, prophylaktische (Walter Hueck, 1898–1972)
Vegetarismus, Veganismus und Antinatalismus
Verantwortung, nativistische
Verantwortungslosigkeit der Fortzeugung (Hans Reiner, 1896–1991)
Verbleib-Frage
Verblendungszusammenhang, nativistischer
Verdienst, antinatalistisches. Wohl-Taten und Übel-Unterlassungen
Verdrängungsschuld, nativistische
Vergewaltigung
Verhütung(smittel)
Verlustaversions-Dominanz
Vermisstwerden der Menschheit?
Vermisstwerden Einzelner: Parentale Selbstverankerung
Verschwindenwollen/Verschwindenswunsch
Vertragsillusion, nativistische
Verurteilung zum Dasein
Verzweiflung
Via Auschwitz
Viertes Gebot
Anzengruber (1839–1889), Das Vierte Gebot
Balzacs Vater Goriot
Vilar, Esther (*1935)
Vitalität – Bürgin des natürlichen Lebenszusammenhangs
Völkerwanderung
Voltaire (1694–1778)
Voluntary Human Extinction Movement
Voluntativer und exploitativer Fehlschluss
Bernard Williams (1929–2003) – biologische Radikale wiegen schwerer als Vernunft
Vorfindlichkeit
Goethe (1749–1832)
Lenz (1751–1792)
Wille, Bruno (1860–1928)
Rilke (1875–1926)
Werder, Lutz von (*1939)
Vorsätzliche Zeugung
W
Wahl der Qual
Weber, Max (1864–1920) und die Infantilität der Fortzeugung
Wehrlosigkeit, nativistische
Welt und wir
Weltangstschrei
Mantegazza, Paolo (1831–1910)
Popper-Lynkeus (1838–1921)
Weltgefängnis
Wen die Götter lieben…
Welt ohne uns
Weltdienstverweigerung, paradoxe
Wertblindheit
Wiedergeburt und Fortzeugung
Wiedertod und Wiedergeburt
Wiedergutmachung für zustimmungslosen Existenzbeginn
Wildgans, Anton (1881–1932) – Im Anschaun meines Kindes
Wohl des Geborenseins
Kleist, Ewald Chr. von (1715–1759)
Von Arnim, Achim (1781–1831)
Wohlgeborenseinstrug
Wozu Menschen?
Dostojewski (1821–1881)
Günther Anders (1902–1992)
Wozu ist man geboren?
Chayyam, Omar (1048–1131)
Brontë, Charlotte (1816–1855)
Lawrence, D.H. (1885–1930)
Alfred Polgars „Wozu ist das Leben da?"
Wunder, nativistisches
Wunschabspaltung
Wunschkinder
Würde
Yeats, W. B. (1865–1939)
Z
Zahlen: Antinatalismus und Niegewesenseinswunsch in Prozenten
Zahnschmerz
Zangengeburt
Zapffe, Peter Wessel (1899–1990)
Sinnlosigkeits-Antinatalismus in „Der letzte Messias" von 1933
Om det tragiske (Über das Tragische) von 1941
Leidens-Antinatalismus
Zeitignoranz
Zeitlotterie und Zeitflucht
Hedwig Dohm (1831–1919)
Otto-Heinrich Kühner (1921–1996)
Zeugung
Zeugungen als Handlungen mit Sterbensfolge
Zeugung und Nachkommenschaft als sinngebende Autoritäten
Zeugungskriminalität
Fernand Calmettes über Léon Dierx
Mayreder (1858–1938)
Jaccard (*1941)
Zeugungsfolgenabschätzung und objektiv-kollektive Mitverantwortung aller Eltern
Unvorhersehbare Zeugungsfolgen
Unerwünschte Zeugungsfolgen
Zeugung unter imaginären Bedingungen aus emotionalem Engagement
Objektiv-kollektive Mitverantwortung aller Eltern für alles allen Menschen Geschehende
Nichtwissenkönnen als larviertes Nichtwissenwollen. Zur moralischen Zurechenbarkeit der Konsequenzen progenerativer Entscheidungen
Zeugungsfreiheit
Zeugungsinkognition
Zeugungspflicht
Zeugungsunvernunft – Beiläufigkeit der Existenzgründung
Forster, Georg (1754–1794) – vorgängige Vitalität
Hueck
Schiller, Friedrich (1759–1805)
Zeugungsschuld, Zeugungssünde, Zeugungsfrevel
Zeugungswiderruf, retrojektiv-fiktiver
Zeugungszynismus, höhnischer
Zimzum
Zivilisatorischer Ausblick
Zola, Emile (1840–1902)
Zoodizee
Zufriedenheit(spanzer)
Flaischlen, Cäsar (1864–1920)
Wildgans (1881–1932)
Casanova (1725–1798)
Zukunftsaufladung
Zukunftsproblematik
Zumutung der Existenz
Aichinger (1921–2016)
Eich, Günter (1907–1972)
Zurweltkommen
Zustimmungslosigkeit
Zwangsjacke Leben
Zweitbestes
Kerner, Justinus (1786–1862)
Lenau, Nikolaus (1802–1850)
Heinse, Wilhelm (1749–1803)
Heinrich Heine (1797–1856)
Aichinger (1921–2016)
ANHÄNGE
ANHANG I: Antinatalismus und letzte Menschen in der Literatur – Erinnerung an einen vergessenen Roman Karl Ettlingers (1882-1939)
1. Karl Ettlingers letzte Menschen
2. Antinatalismus bei Arno Schmidt
3. Guido Morsellis nichtkatastrophale Aufhebung der Menschheit
4. Herbert Rosendorfers Entwurf einer Soloexistenz
5. Anhang. Thomas Glavinic, Die Arbeit der Nacht
ANHANG II: Fortbestand durch Vernichtung. Das Kernmotiv für Hitlers Ziel der Judenvernichtung. Der Mensch als Gefangener von Sein und Schöpfung
Von Sozialdemokratie und Marxismus zum Judentum
Hitlers Rassismus einer blutübertragenen Ethik
Hitler als Diktator menschheitlichen Seinsollens in doppeltem Auftrag
Diktatur menschheitlichen Seinsollens. Philosophische Einordnung
ANHANG III: Zur Philosophie der Erschütterung: Erdbeben als Euthanasie und Kostenseite künftigen Nutzens im Denken Rousseaus und Kants
Erdbeben als Euthanasie
Rousseaus Anthropodizee
Einleitung
Pflanzt sich von heute an niemand mehr fort, stirbt die Menschheit in gut 100 Jahren aus. Das Aussterben der Menschheit auf dem Wege einer solchen natalen Enthaltsamkeit ist das Fernziel des Antinatalismus. Doch ist die antinatalistische Moraltheorie nicht auf dieses Fernziel beschränkt. Sie setzt bei einzelnen Personen an, die sie mit Argumenten davon zu überzeugen sucht, dass es besser ist, Entscheidungen, ein Kind zu zeugen, zu revidieren oder pronatale Entscheidungen gar nicht erst zu treffen. Aus antinatalistischer Sicht ist jede reflektierte, nicht zustande gekommene oder revidierte pronatale Entscheidung ein ethischer Erfolg. Wenn wir mit unserer Arbeit auch nur die Revision einer einzigen pronatalen Entscheidung bewirken, hat sie sich mehr als gelohnt. Wir hätten damit bewirkt – um an dieser Stelle nur davon zu reden –, dass ein Mensch weniger existiert, der Krankheiten durchmachen muss, schikaniert wird und das Siechtum oder den Tod von Eltern, Verwandten, Freunden oder Haustieren miterlebt, um schließlich selbst – vielleicht alleingelassen – hinfällig zu werden und zu sterben.
Da dieses Handbuch für die Menschenlosigkeit und die Kinderlosigkeit eintritt, werden manche Leser unweigerlich den Vorwurf der Misanthropie und der Kinderfeindlichkeit erheben.
Philanthropie
Nicht aus Misanthropie („Menschenhass") plädiert der Antinatalist dafür, dass keine weiteren Menschen hervorgebracht werden, sondern vielmehr deshalb, damit keine weiteren Menschen zu existieren beginnen, die zumindest in bestimmten Momenten oder Phasen ihres Lebens indirekt oder direkt dem Hass und den Schikanen anderer Menschen ausgesetzt wären und in entwürdigende Situationen geraten würden. So gesehen ist nicht Misanthropie die treibende Kraft des Antinatalismus, sondern vielmehr Philanthropie ( img1.png Antinatalismus, philanthropischer, img1.png Euanthropischer Imperativ).
Lässt man den mit dem Wort „Philanthropie" einhergehenden Anthropozentrismus hinter sich und berücksichtigt man alle empfindenden Wesen, so lautet der Leitsatz eines in diesem Sinne universalisierten Antinatalismus: Hilf allen existierenden img1.png Lebewesen so gut du kannst und argumentiere dahingehend, dass keine neuen Lebewesen zu existieren beginnen.
Der Vorwurf der Kinderfeindlichkeit
„Antinatalisten sind dagegen, dass weitere Kinder das img1.png Licht der Welt erblicken, deshalb sind Antinatalisten gegen Kinder." So oder ähnlich lautet eine routinemäßig gegen Antinatalisten in Anschlag gebrachte Formel. Es ist eine Formel, die das Anliegen des Antinatalismus verzerrt. Nicht gegen Kinder spricht sich der Antinatalismus aus, sondern dafür, dass bereits existierende Menschen eine etwaige Entscheidung, Nachkommen zu haben, revidieren. Nicht gegen existierende Kinder argumentiert der Antinatalismus, sondern für Nachkommenlosigkeit.
Als Philosophie der Nachkommenlosigkeit ist der Antinatalismus nicht gegen Kinder, sondern vielmehr an den Leiden orientiert, die Kinder durchmachen müssen, nachdem sie zu existieren begonnen haben. Die antinatalistische Moraltheorie bezieht einen erheblichen Teil ihrer Motivation aus den Leiden von Kindern und plädiert dafür, dass die Welt zunächst kindergerecht (und menschengerecht) gemacht werden müsste, bevor es moralisch vertretbar sein könnte, so zu handeln, dass weitere Kinder zu existieren beginnen. Solange die Welt nicht so menschengerecht eingerichtet ist, wie es in manchen img1.png Utopien und Paradiesvorstellungen ausgemalt wurde, sollte im Sinne der antinatalistischen Moraltheorie von der Fortzeugung abgesehen werden ( img1.png Weltanpassungspriorität). Wäre es möglich, morgen eine Utopie des Wohllebens zu verwirklichen, in der Menschen keine Übel mehr widerfahren können, so hätte der Antinatalismus einen Teil seines moralischen Impetus und seiner Daseinsberechtigung verloren. Statt gegen Kinder zu sein, rufen Antinatalisten dazu auf, zu bedenken, was man einem weiteren Menschen zumutet, wenn man so handelt, dass ein neuer Mensch zu existieren beginnt. Ontologisch paradox ausgedrückt: Antinatalisten sind für das Recht von Kindern auf Nichtexistenz.
Individuelle, soziale, geographische und intergenerationelle Nichtkompensierbarkeit des Leids
Hat der Antinatalist den Vorwurf der Kinderfeindlichkeit und der Misanthropie abgewehrt, wird er unweigerlich darauf hingewiesen, dass das Leben nicht nur aus Leid besteht, sondern fast immer auch Glücksmomente und freudvolle Phasen enthält. Im Leben des Einzelnen kompensieren gewesenes und bevorstehendes Glück aktuelles Leid jedoch nur bedingt, nämlich nur das Leid einer bestimmten Intensität und dies nur in bestimmten Lebensabschnitten. Ähnlich kompensiert aktuelles Glück nur bedingt gewesenes und bevorstehendes Leid. Allgemein gesprochen ist die Trostkompetenz des Glücks recht begrenzt. Dies leuchtet zumal dann ein, wenn wir den Standpunkt einer Leid-Glück-Robinsonade verlassen und den Menschen als soziales Wesen betrachten: Auch eine Person, die ihr Leben als Tanz auf Rosen empfunden haben mag, erzeugt und hinterlässt normalerweise Trauernde, wenn sie – wie die Hinterbliebenen sagen mögen – unerwartet und ohne Anzeichen von Krankheit aus dem Leben scheidet. Ganz abgesehen von einem unverbesserlichen Optimismus, der diese Person zu einer Selbstbewertung des eigenen Lebens geführt haben mag, die sich krass von den Befunden einer Außenbewertung unterscheiden kann.
Ferner kompensiert auf der Ebene des Sozialen das relative Wohlleben einer Kaste, Klasse oder Schicht nicht das Leid einer anderen Bevölkerungsgruppe; vergleichsweises Wohlleben in fortgeschrittenen Industrienationen kompensiert nicht das Leid in Armuts-, Kriegs- oder Hungerregionen der Welt.
Intergenerationell kompensiert das Leben von Bürgern heutiger Wohlstandsgesellschaften nicht das Dasein in früheren Armutsgesellschaften; und der vage Ausblick auf eine materiell und psychisch befriedete, auch von der strukturellen Gewalt des Arbeitslebens befreite, Menschheit in kommenden Jahrhunderten kompensiert nicht die Nöte derjenigen, die heute und morgen minderbemittelt ihr Dasein fristen und in die Welt gesetzt werden.
Historisch informierter Antinatalismus
Wir vertreten einen historisch informierten Antinatalismus. Was bedeutet, dass wir die dokumentierte bisherige Geschichte als unseren besten Informanten für die img1.png Conditio in/humana ernstnehmen. Die überlieferte Geschichte bietet für uns keinen vernünftigen Anlass zur Hoffnung dafür, dass „der Menschheit oder auch nur der überwiegenden Mehrzahl aller Menschen eine von Gerechtigkeitsprinzipien bestimmte, geschweige denn eine „goldene
Zukunft bevorstehen könnte. Da niemand in die Zukunft zu blicken vermag, halten wir uns an die Vergangenheit und an die Gegenwart und extrapolieren: Ende des 19. Jahrhunderts wurde registriert, dass die naturwissenschaftlich instruierten Produktions- und Distributionstechniken einen Stand erlangt hatten, der es der gesamten Menschheit erlauben würde, ein befriedetes Dasein zu führen. Man verkündete die Machbarkeit des Utopischen, dessen Inaugurierung zu angeblich sozialistischen – in Wahrheit staatskapitalistischen – Gesellschaften führte, die ihre eigenen Bevölkerungen für das Glück einer unbestimmten Zukunft in Geiselhaft nahmen und somit die Vorstellung von einem befriedeten Dasein pervertierten.
Die Verheißungen des 19. Jahrhunderts und frühere Utopien sind nicht zuletzt deswegen nicht umsetzbar, weil der ins Riesenhafte angewachsene technologische Fortschritt – auf dem die Vorstellung von einem zufriedenen Zeitalter gründet – die für alle Verheißungen unabdingbaren Rohstoffe rasch zum Versiegen bringt oder seine Abfallprodukte die natürliche Basis pflanzlicher, tierischer und menschlicher Organismen unterminieren. Ganz zu schweigen davon, dass der gefeierte und nicht zu bestreitende Fortschritt von Produktivkräften immer auch einer Weiterentwicklung von Destruktivkräften Tür und Tor öffnet – wo es nicht ohnedies so ist, dass zivile Anwendungen sich erst im Fahrwasser einer weiterentwickelten Destruktivtechnologie ergeben haben ( img1.png Destruktivkraftentwicklung).
Der mittlerweile recht unbekannte belgische Literatur-Nobelpreisträger von 1911, Maurice Maeterlinck (1862–1949), stellt mit einem noch größeren Unbekannten die Frage nach Gründen für Perpetuierung der Menschheit in den Raum: „WARUM, so fragt Georges img1.png Poulet in seinem unbekannten Meisterwerk ‚Nichts ist’, warum das Dasein einer Gattung verlängern, deren Entwicklung nur ihre Leidfähigkeit vermehrt?" (Maeterlinck, Vor dem großen Schweigen, S. 134)
Eine überaus prägnante Fassung des historisch informierten Antinatalismus bietet Isaac Bashevis Singer (1902–1991): „The thought of raising children seemed absurd to him. Why prolong the human tragedy?" (The Letter Writer, S. 265)
Antinatalismus als Resultat eines gesamtgesellschaftlichen Lernprozesses
In Abwandlung eines bekannten Diktums ließe sich sagen: Geschichte ist der Fortschritt im Bewusstsein der Freiheit von naturwüchsigen Vorgaben – und der Antinatalismus bringt diese Freiheit auf den pointiertesten Begriff.
Der Antinatalismus ist der moraltheoretische Ausdruck der sich gegen zahlreiche Widerstände nur langsam sedimentierenden Kritik eines ungeheuren – weil mit unausdenkbaren Leiden einhergegangenen – geschichtlichen Prozesses, der die Bezeichnung „Lernprozess" kaum zu verdienen scheint. Zeitlich zu auseinandergezogen ist das Aufblitzen einzelner Einsichten, dass es besser ist, wenn keine weiteren Menschen hervorgebracht werden. Und doch wird gegen Ende des 20. Jahrhunderts vermehrt eine antinatalistische Konsequenz aus der bisherigen Geschichte gezogen.
Antinatalistische Keime und Formen
Bei der neuerdings „Antinatalismus" genannten Nachkommenlosigkeitsphilosophie handelt es sich um moraltheoretische Positionen, die sich nur allmählich aus der kulturellen Überlieferung und (willens-)metaphysischen Überformung herausschälten und wohl erst um die Wende zum 20. Jahrhundert in den Schriften eines unter dem Pseudonym img1.png Kurnig schreibenden Denkers zu sich selbst fanden. Die Arbeit an diesem Handbuch Antinatalismus war von der Überzeugung getragen, dass neben klaren Bekenntnissen zum Antinatalismus, Infragestellungen der Fortpflanzung oder Aufrufen zu nataler Enthaltsamkeit zahlreiche Zeugnisse, Ausrufe und Stellungnahmen auffindbar sein und berücksichtigt werden müssen, die zwar nicht als genuin antinatalistische Positionen verbucht werden können, die aber gleichwohl als antinatalistische Keime innerhalb der kulturellen Überlieferung angesehen werden dürfen. Neben direkten Antinatalismen – wie wir sie nennen wollen – in Vergangenheit und Gegenwart möchte dieses Handbuch seinen Lesern somit auch die Anwesenheit antinatalistischer Keimformen in philosophischer, epischer, dramatischer und lyrischer Literatur vorführen. Mit unseren Verweisen auf (proto-)antinatalistische Elemente in der Literatur dokumentieren wir, dass der Daseinsprotest transhistorisch von jeher unterschwellig zugegen war und es sich keineswegs etwa nur um ein Dekadenz-Phänomen handelt. Drei klassische Inspirationsquellen für antinatalistische Formen und Fortzeugungskritik in Vergangenheit und Gegenwart sind dabei der altgriechische Antinatalismus der Tragiker, der altasiatische Antinatalismus sowie ein biblischer Antinatalismus (bedingt Hiobs img1.png Niedagewesenseinswunsch und insbesondere Jesu vorbildliche Familien- und Kinderlosigkeit in Ansehung des nahen Weltgerichts, die von Paulus in den Briefen an die Korinther wiederholt anempfohlen wird) im Gegensatz zum biblischen Pronatalismus in Gestalt des alttestamentarischen Fruchtbarkeitsgebots. Zwei antike Quellen des Antinatalismus haben somit religiösen Charakter, während sich vom altgriechischen Antinatalismus vielleicht am ehesten sagen lässt, dass er einem von Jacob Burckhardt diagnostizierten pessimistischen Daseinsgefühl korrespondiert.
Antinatalistische Durchbrüche und Schübe
Im 20. Jahrhundert kam es zu mehreren unabhängigen Durchbrüchen hin zum Antinatalismus. Teilen wir die antinatalistischen Durchbrüche nach Sprachzonen auf, so ergibt sich etwa folgendes Bild.
Deutscher Sprachraum:
Kurnig, Guido Kohlbecher, Martin Neuffer, Karim Akerma, Gunter Bleibohm, Nicole Huber.
Französischer Sprachraum:
Philippe Annaba und Théophile de Giraud.
Spanischer und portugiesischer Sprachraum:
Julio Cabrera und Rafael Tages Melo.
Englischer Sprachraum:
Herrmann Vetter, David Benatar, Jim Crawford, Thomas Ligotti, Ken Coates, Sarah Perry und manche andere.
Ermöglicht wurden diese antinatalistischen Durchbrüche durch mannigfache (geistes)geschichtliche Strömungen und Ereignisse, die wir antinatalistische Schübe nennen. Um an dieser Stelle nur einige wenige antinatalistische Schübe zu nennen: die Säkularisierung mit ihrer in der Literatur vielfach geübten Kritik an Gott als dem für das defizitäre Dasein von Menschen Verantwortlichen, das metaphysische Denken Schopenhauers und Eduard von Hartmanns, der Nihilismus, der Feminismus.
Nihilismus, Rejektionismus/Daseinsverneinung und anthropofugale Perspektive
Versteht man unter dem zunächst vagen Begriff „Nihilismus" einen noologischen{1} Nihilismus, so ist darunter zu verstehen: Es gibt nichts – und insbesondere keine objektiven Werte oder Ziele –, wofür es sich zu leben lohnte. So gesehen hat der Nihilismus einen antinatalistischen Impetus. Denn vor seinem Horizont lassen sich auch Kinder nicht als etwas anführen, wofür es sich zu leben lohnte. Ferner legt der noologische Nihilismus die Frage nahe: Warum den Existenzbeginn eines Menschen bewirken, von dessen Leben feststeht, dass es sich nicht lohnt oder sinnlos bleibt, warum ihn also zu einer nihilistischen Existenz „verurteilen"?
In seinem Sendschreiben „Jacobi an Fichte von 1799 warf Jacobi letzterem einen Idealismus vor, den er Nihilismus nannte; womit er auf den Umstand anspielte, dass für Fichte das Ich das einzige Wirkliche ist. Während dieser ontologische Nihilismus à la Fichte (und Berkeley) nur konstatiert, dass außer dem Ich nichts wirklich ist, vertritt ein onto-ethisch zu nennender Nihilismus – unter Einbeziehung des jeweils denkenden Ich – die Position, dass besser niemals etwas existiert hätte und dass anzustreben ist, dass nichts mehr existiert. Eine Stellungnahme par excellence im Sinne des onto-ethischen Nihilismus findet sich in Georg Büchners „Danton
, wo es heißt, die Schöpfung sei die Wunde des Nichts und wir Menschen seine Blutstropfen.
Nehmen wir am onto-ethischen Nihilismus eine interne Differenzierung vor, so gelangen wir zu einer daseinsverneinenden Haltung, für die Ken Coates die Bezeichnung Rejektionismus prägte{2}. Daseinsverneiner/Rejektionisten sind etwa all jene literarischen Figuren im Vorhof des Antinatalismus, die über die Jahrtausende adressatenlos ausriefen: „O wär‘ ich nie geboren!" Rejektionistisch/daseinsverneinend sind insbesondere auch Religionen wie der Jainismus, hinduistische Glaubenssysteme oder der Buddhismus, deren Laienanhängern gleichwohl die Fortpflanzung zugestanden wird.
Onto-ethische Nihilisten sowie Daseinsverneiner stehen deshalb im Vorhof des Antinatalismus, weil sie zwar das Daseins von Welt und Mensch verneinen, ohne aber im gleichen Antinatalisten zu sein. So ist beispielsweise Eduard von img1.png Hartmann ein onto-ethischer Nihilist und Rejektionist, der sich jedoch zugleich dezidiert gegen den Antinatalismus ausspricht. Dass der onto-ethische Nihilismus keineswegs mit dem Antintalismus deckungsgleich ist, erhellt etwa auch aus Ludger Lütkehaus‘ umfangreicher neueren Studie namens „Nichts", in der der Antinatalismus so gut wie keine Rolle spielt. Ähnlich finden sich Daseinsverwerfungen in Dichtung und erzählender Literatur zuhauf, ohne dass die daseinsrejizierenden Figuren – geschweige denn die sie gestaltenden Autoren – Antinatalisten sein müssten.
Gemeinsam ist dem onto-ethischen Nihilismus und dem Rejektionismus das, was Ulrich Horstmann in „Das Untier von 1983 die „anthropofugale Perspektive
nennt. Darunter versteht er den „Blickwinkel einer spekulativen Menschenflucht…, ein Auf-Distanz-Gehen des Untiers zu sich selbst und seiner Geschichte… (Das Untier, S. 8) Was den anthropofugalen Philosophen auszeichnet, ist nach Horstmann, dass er – analog zu einer Rakete, die schnell genug ist, um die Anziehungskraft der Erde zu überwinden und das Weltall erreicht – eine intellektuelle Fluchtgeschwindigkeit erreicht hat, die es ihm gestattet, der Gravitation „jener ideologischen Einflusssphäre und Kraft zu entkommen, die die Untiere nach wie vor mit beiden Beinen auf dem Bode der Tatsachen hält und ihnen den Blick über den Horizont verwehrt.
(a.a.O., S. 9) Nehmen wir die anthropofugale Perspektive bzw. das Erreichen das humanistischen intellektuellen Fluchtgeschwindigkeit in unsere interne Differenzierung auf, so ergibt sich etwa folgendes Bild:
Onto-ethischer Nihilist (ontofugal): „Die Welt als Ganzes würde besser nicht existieren!"
Rejektionist (Daseinsverneiner): „O wär‘ ich nie geboren!"
Anthropofugaler: „Es wäre besser, wenn Menschen nicht existieren würden."
Antinatalist: Jede Handlung, die dazu führt, dass ein neuer Mensch zu existieren beginnt, ist moralisch bedenklich, und es ist geboten, die Fortzeugung einzustellen, damit die Menschheit ausstirbt.
Zwar formuliert Horstmann etwa mit Blick auf die mythologisch überlieferten Sündfluten: „Dass es besser wäre, wenn es nicht wäre, hat sich das Untier immer schon auf die ein oder andere Weise eingestanden. (10) Gleichwohl steht Horstmann mit der von ihm eingenommenen anthropofugalen Perspektive noch im Vorhof des Antinatalismus, was sich insbesondere daran bemerkbar macht, dass seine konkrete Perspektive auf eine moralische Vision verzichtet. Stattdessen sucht Horstmann eine alles Leiden beenden sollende Zuflucht in einer durch ABC-Waffen bewirkten unmoralischen Apokalypse. In diesem unmoralischen Sinne formulierte bereits Albert Ehrenstein in seinem Gedicht „Der Kriegsgott
:
„[…] Lasset ab, den Gott zu rufen, der nicht hört. / Nicht hintersinnet ihr dies: / Ein kleiner Unterteufel{3} herrscht auf der Erde, / […] / Bleibt noch ein Rest / Nach Ruhr und Pest, / Aufheult in mir die Lust, / Euch gänzlich zu beenden!" (In: Kurt Pinthus (Hg.), Menschheitsdämmerung, S. 84f)
img1.png Rejektionsdestruktivismus
Gute Unterlassungen
Autoren eines Handbuches zum Antinatalismus ziehen unweigerlich die Frage auf sich, warum sie für die Nachkommenlosigkeit argumentieren und werben, statt sich einem – wie man vielleicht meint – lohnenderen Unterfangen zu widmen, bei dem existierenden Menschen geholfen wird. Warum argumentative Energie dafür aufbringen, dass weitere Menschen nicht zu existieren beginnen – „denen aber durch „ihren
Nichtexistenzbeginn offenkundig nicht geholfen wird –, wo doch Abermillionen Menschen existieren, denen man helfen könnte? Unsere Antwort auf diese berechtigte kritische Nachfrage lautet, dass nicht nur Taten moralisch verdienstvoll sein können, sondern auch Unterlassungen. Ein – vereinfachtes – Beispiel: Wer es unterlässt, die Umwelt zu verschmutzen, indem er einen Langstreckenflug annulliert, sorgt dafür, dass die Lebensbedingungen anderer Menschen besser sind als im Falle der nichtunterlassenen Umweltverschmutzung.
Einem leidenden Menschen beizustehen, ist eine gut Tat. Moralisch verdienstvoll ist es aber auch Kinderwünsche zu überdenken und sich nicht fortzupflanzen, weil dadurch (mindestens) ein beistandsbedürftiger Mensch weniger existiert, der seelische und körperliche Schmerzen durchstehen muss und der nicht umhin kommt, Krankheit und Tod naher Verwandter mitzuerleben und schließlich selbst sterben muss. Auch wenn sich „niemand benennen lässt, für den img1.png es besser sein könnte, nicht zu existieren zu beginnen, ist es anerkanntermaßen schlecht, so zu handeln, dass „jemand
sterben muss. Genau dies aber tut, wer so handelt, dass jemand infolge dieser Handlung zu existieren beginnt. Wer einen Menschen zeugt, handelt so, dass ein Mensch sterben muss, was außer in Fällen von Notwehr einhellig verurteilt wird. Kurz: Wenn wir sagen „Es ist besser, x zu tun oder y zu unterlassen, kann die entsprechende Tat oder Unterlassung auch dann moralisch sein, wenn sich keine Person benennen lässt, für die „es
besser ist. – Wir vergleichen dann Weltzustände und ziehen einen Weltzustand O ohne leidende (und frohe) Wesen einem Weltzustand M mit leidenden (und frohen) Wesen vor, auch wenn in Weltzustand niemand davon profitieren kann, dass es niemanden gibt. Aber es kann auch niemand darunter leiden, wenn es niemanden gibt. Während in Weltzustand M jemand da sein wird, der leidet.
Zur Antinatalismen-Sammlung
Der israelische Philosoph Saul img1.png Smilansky ist mit mehreren bedeutenden Aufsätzen zum Antinatalismus hervorgetreten. Gleichwohl hat ihn seine intensive Beschäftigung mit dem Thema nicht vor der grotesken Fehleinschätzung bewahrt, Daseinsverfluchungen nach dem Vorbild img1.png Hiobs ( img1.png Biblischer Antinatalismus) seien rar gesät. Selbstbezügliche Daseinsverfluchungen sind eine Vorform des Antinatalismus. Denn wir müssen annehmen, dass andere Personen in ähnliche Situationen geraten wie wir selbst. Und dann impliziert die – ethisch stets gebotene – Universalisierung des Wunsches, nie geboren zu sein, einen Zweifel daran, ob überhaupt jemand gezeugt und geboren werden sollte. Im Glauben, die Präsenz antinatalistischer Vorstufen in der kulturellen Überlieferung vernachlässigen zu können, sagt Smilansky:
„It also seems significant that there is so little expression of the wish not to have been born, or at least this is so with most people who live under objectively tolerable conditions. If life were so bad, then – even if we bracket the possibility of suicide – we could expect much more expression of the Job-like wish not to have been born, in common sentiments, literature and the like. The idea is culturally available. Yet the sentiment is hardly to be found, except with those who are by temperament unusually melancholy, or are in depression, or, like Job, have some good reason for feeling so." (Smilansky, Life is good, S. 73)
Unser Handbuch belegt, dass nicht nur Smilansky sich täuscht. Selbst Heinz img1.png Rölleke, dem wir in Gestalt der Abhandlung „O wär‘ ich nie geboren… eine der umfassendsten Zusammenstellungen von img1.png Niedagewesenseinswünschen verdanken, unterschätzt die Präsenz antinatalistischer Formeln grandios, wenn er beispielsweise sagt: „Im übrigen finden sich in der pathos- und emotionsfeindlichen Gegenwartsliteratur weder direkte Verfluchung noch Preisung der Geburt. Offenbar nimmt man das Dasein eher als unabänderlich-undurchschaubare Realität hin.
(Rölleke, S. 29)
Im Hinblick auf zahlreiche von uns und anderen Autoren aus Lyrik, Drama und erzählender Literatur zusammengetragene und kommentierte Deklamationen des „O wär‘ ich nicht geboren!" sowie hinsichtlich anderer Antinatalismen ist zweierlei zu berücksichtigen. Zum einen ist zu bedenken, dass es sich in der großen Mehrzahl der Fälle um Äußerungen des Selbstverständnisses fiktionaler Figuren handelt, nicht hingegen notwendigerweise um Überzeugungen der jeweiligen Autoren. Zum anderen ist zu beachten, dass in diesen Ausrufen oftmals nicht mehr als eine momentane Niedergeschlagenheit zum Ausdruck kommt und dass sich aus derartigen transitorischen Stimmungen nicht auf die Weltanschauung einer literarischen Figur oder gar des sie gestaltenden Autors schließen lässt. Von daher stellt sich die Frage, ob wir spontanen img1.png Niedagewesenseinswünschen und antinatalistischen Spuren nicht zu viel Gewicht beimessen. Auf diesen Einwand wäre zu antworten, dass die literarische Überlieferung derart viele Antinatalismen (indirekte oder explizite antinatalistische Formen oder Aussagen) birgt, dass dem Antinatalismus in der Literatur allein schon durch die Vielzahl der Belege ein nicht zu unterschlagendes Gewicht zukommt – so ephemer die einzelne antinatalistische Äußerung im Kontext eines Romans, Dramas oder Gedichts auch scheinen mag. Ferner ist in Rechnung zu stellen, dass in der Literatur anzutreffende antinatalistische Topoi sedimentierte überindividuelle Stimmungen oder Strömungen sein können, die zunächst Eingang in den geistigen Haushalt Gebildeter finden mussten, um schließlich literarisch verarbeitet werden zu können, was für eine gewisse außertextuelle Präsenz spricht. Ein Beispiel hierfür ist Emile img1.png Zolas Roman img1.png Fruchtbarkeit.
Mit der Zusammenstellung und Kommentierung antinatalistischer Zeugnisse und Keimformen aus Jahrhunderten möchten wir unseren Lesern spezifische Weisen demonstrieren, in denen – nach unserer Lesart – die Menschheit in den Aussagen Einzelner gleichsam zur Vernunft kommt, indem sie sich von der Naturwüchsigkeit der Fortpflanzung distanziert und emanzipiert. Der Antinatalismus nimmt den Menschen als ein Kulturwesen ernst, das in der Lage ist, das Naturerbe der Fortpflanzung kritisch zu hinterfragen und sich diesem fatalen Erbe unterlassend zu entziehen. Bei der Vorstellung eines Seinsollens von Menschen handelt es sich unseres Erachtens um einen teils bionomen, teils kulturell unterfütterten Verblendungszusammenhang. Wie stark dieser Verblendungszusammenhang ist, erhellt etwa daraus, dass Vertreter radikaler Gesellschaftskritik wie Adorno zwar von einem „gesellschaftlichen Verblendungszusammenhang reden, gleichwohl aber nicht in der Lage waren, die Perpetuierung des „Ganzen als des Unwahren
im Sinne einer Philosophie der Nachkommenlosigkeit radikal in Frage zu stellen. Unsere Zusammenstellung von Antinatalismen dokumentiert Momente der Philosophie-, Literatur- und Kulturgeschichte, in denen dieser Verblendungszusammenhang brüchig oder durchschaut wird.
Zu den in Moderne und Gegenwart fortdauernden Mythologemen naturwüchsiger Provenienz gehört die Aussage, es sei nun einmal naturgegeben, dass Menschen sterben müssen. Der Antinatalismus entlarvt die angebliche Naturgegebenheit des Sterbenmüssens von Menschen als Ideologie. Denn als sterbliche Wesen sind wir nicht naturgegeben, sondern menschenverursacht. Tatsächlich kommt es nicht nur darauf an, die Gesellschaft in ihrem Sosein zu kritisieren und sie zu verändern, sondern sie in ihrem Dasein vernünftig aufzuheben.
Aufklärung und Schuld
Mit unserem Handbuch zum Antinatalismus verorten wir uns in der Tradition philosophischer Aufklärung. Es klärt darüber auf, dass die scheinbar „normalste" Sache der Welt: dass es Menschen gibt und dass Menschen hervorgebracht werden, bei näherem Hinsehen fragwürdig ist. Denn in letzter Instanz ist es die Fortpflanzung, die dazu führt, dass immer neue Generationen von Menschen sich vor immer neue und wiederkehrende alte unlösbare Probleme gestellt sehen und die img1.png Conditio in/humana perpetuiert wird.
Nun wäre es natürlich allzu simpel, den Eltern dieser Welt alle Schuld für Miseren zuzuschreiben. Zumindest in fortgeschrittenen Industriegesellschaften lebende Eltern stehen häufig auf dem Standpunkt, nur das Beste für ihre Kinder zu wollen. Und zu diesem Besten gehöre dann, dass man die Kinder zuallererst erzeugt. – Wobei übersprungen wird, dass ein ontoethischer Fehlschluss vorliegt, wenn Personen vermeinen, Nichtexistierenden etwas Gutes zu tun, indem sie den Existenzbeginn dieser Nichtexistierenden bewirken.
Antinatalisten konzedieren, dass einige gute Argumente für Nachkommen zu bedenken sind: etwa die Erwägung, dass ein plötzlich und weltweit einsetzender radikaler Geburtenstopp die Lebensqualität aller existierenden Menschen – im Unterschied zu einem allmählicheren Verebben – deutlich mindern könnte. Zugleich sind Antinatalisten jedoch der Auffassung, dass sich oftmals uneingestandene egoistische Motive hinter Kinderwünschen verbergen und dass die Argumente gegen die Fortpflanzung insgesamt weitaus stärker wiegen als pronatale. Antinatalisten beziehen dabei keine feindliche Haltung gegen Eltern – oder Personen, die Eltern werden wollen –, sondern versuchen, sie mit Argumenten davon zu überzeugen, dass es besser ist, keine weiteren Kinder hervorzubringen.
Unsere Kategorie der img1.png Elternschuld trifft durchaus nicht alle Eltern aller Zeiten gleichermaßen, sondern greift richtiggehend erst dort, wo Eltern – und insbesondere Frauen – zum einen über ein gewisses Maß an nativistischer Selbstbestimmung verfügen und zum anderen sich dessen vergewissert haben, was ihren Kindern bevorsteht, wenn sie welche hervorbringen. Genuine Elternschuld unterstellen wir bei reflektierten Personen des Informationszeitalters, die sich gegen vorhandene eigene Zweifel pronatal entschieden haben oder sogar mit der antinatalistischen Moraltheorie bekannt geworden sind und sich dennoch fortpflanzen. Ein guter Vergleichsmaßstab ist hier der ethische Vegetarismus: Wer in einer traditionalen Gesellschaft oder in einem carnivoren Umfeld aufgewachsen ist, macht sich über die ethisch nicht zu rechtfertigenden Konsequenzen des Fleischkonsums womöglich keine Gedanken. Einmal mit den Argumenten des ethischen Vegetarismus bekannt geworden, handelt diese Person wider eine erreichbare bessere ethische Einsicht, wenn sie weiterhin Fleisch konsumiert. Analoges gilt für die Fortpflanzung: Personen, die Gelegenheit hatten oder die Notwendigkeit verspürten, die Option der Nachkommenlosigkeit zu bedenken oder mit der antinatalistischen Moraltheorie bekannt wurden, laden Elternschuld auf sich, wenn sie sich wider besseres antinatalistisches Wissen fortpflanzen.
img1.png Aufklärung, nativistische
Ziel nativistischer Aufklärung: Subjektivierung der objektiven Mittäterschaft
Ohne zu wissen, was sie tun, und teils in bester Absicht, wirken Menschen, die an einer pronatalen Entscheidung festhalten, an der Grundlegung künftigen Unheils mit. Und auch wenn sie im Grunde wissen, was sie tun, blenden sie diese Einsichten – zumindest vorübergehend – erfolgreich aus. Wir sprechen deshalb von der objektiven Mittäterschaft aller Eltern. Nativistische Aufklärung läuft auf eine Subjektivierung dieser der objektiven Komplizenschaft hinaus.
Lexikalischer Teil
A
Abberufung und Einberufung
Kant gilt der Suizid als Verbrechen und Mord und wesentlich als „Verletzung einer Pflicht gegen sich selbst. Im uns hier interessierenden Teil seiner Begründung macht Kant zudem eine Pflichtübertretung gegen andere Menschen und schließlich gegen Gott geltend, „dessen uns anvertrauten Posten in der Welt der Mensch verlässt, ohne davon abgerufen zu sein…
(Kant, Metaphysik der Sitten, Metaphysische Anfangsgründe der Tugendlehre (Von der Selbstentleibung, § 6), S. 507) Demnach wären wir Gottes Statthalter auf Erden, die – bar aller existentiellen Autonomie – darauf zu warten hätten, bis ein uneinsehbarer Entschluss ihnen das Ende bereitet. Nun war es aber bereits ein undurchschaubares Schicksal, das uns den Beginn unserer Existenz bescherte: Seit Jahrzehntausenden werden Menschen gezeugt, bis eines bestimmten Tages aus unerkennbarem Grund „ich" zu existieren begann ( img1.png Ichfälligkeit). Diesen Anfang betreffend zeigt sich Kant konzilianter: Da niemand dem eigenen Lebensbeginn zugestimmt habe, seien die Eltern verpflichtet, uns das Leben bis zum Erreichen der Volljährigkeit so angenehm zu gestalten, dass wir ihm zugestimmt haben würden, hätten wir die Wahl gehabt zu existieren oder nicht zu existieren. Vor dem Horizont von Kants Herausstellung und philosophischer Bewältigung der heteronomen Einberufung eines jeden ins Dasein in der