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Antinatalismus: Ein Handbuch
Antinatalismus: Ein Handbuch
Antinatalismus: Ein Handbuch
eBook2.635 Seiten30 Stunden

Antinatalismus: Ein Handbuch

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Über dieses E-Book

Das vorliegende Antinatalismus-Handbuch dokumentiert und erörtert die Einsicht in das Nichtseinmüssen von Menschen als einen Gewinn von Freiheit gegen biosozionome Vorgaben. Und es verfolgt die ethische Absicht, fortzeugungswillige Leser davon zu überzeugen, dass es besser ist, nicht so zu handeln, dass neue Menschen zu existieren beginnen. Fortzeugungskritische Leser will es in ihrer antinatalistischen Haltung bestärken. Zu diesem Zweck bietet das Handbuch eine Vielzahl von Argumenten, Neologismen und Stellungnahmen zur Natalität aus Jahrtausenden auf. Auch wenn diese Stellungnahmen häufig gleichsam nur im Vorhof des Antinatalismus stehen, belegen sie doch, dass das Kulturwesen Mensch immer schon eine kritische Haltung gegen das biosoziale Radikal der Fortpflanzung einzunehmen wusste. Der von uns vertretene Antinatalismus ist universal, indem er alle leidfähigen Wesen berücksichtigt: Es ist zumeist besser so zu handeln , dass kein weiteres leidfähiges Tier zu existieren beginnt. Hier berührt sich der humanistische Antinatalismus mit dem ethischen Vegetarismus.
SpracheDeutsch
Herausgeberepubli
Erscheinungsdatum24. Feb. 2017
ISBN9783741895753
Antinatalismus: Ein Handbuch

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    Buchvorschau

    Antinatalismus - Karim Akerma

    cover.jpg

    Texte: © Copyright by Karim Akerma 2017

    Covergestaltung: © Copyright by Karim Akerma

    Verlag:

    Karim Akerma

    Langbehnstraße 13f

    22761 Hamburg

    akerma@gmx.net

    Antinatalismus

    Ein Handbuch

    Vorwort

    Nach der Veröffentlichung von „Soll eine Menschheit sein? Eine fundamentalethische Frage (1995) und „Verebben der Menschheit? Neganthropie und Anthropodizee (2000) waren keine größeren Arbeiten zum Antinatalismus mehr geplant. Auch das Ansinnen des bedeutenden Antinatalisten Guido Kohlbecher, ein neues Buch zum Antinatalismus zu schreiben, musste ich mit einem Hinweis auf die knappe zur Verfügung stehende Zeit ausschlagen. Erst als Guido Kohlbecher 2012 vorschlug, ein lexikalisches Handbuch zu verfassen, schien es mir wieder möglich, auch mit knappen zeitlichen Ressourcen eine neue größere Arbeit zum Antinatalismus in Angriff zu nehmen. Gleichwohl gilt für die Niederschrift dieser Arbeit, was Adolf von Harnack im Vorwort zu seiner Monographie über den antinatalistischen Häretiker Marcion sagt: Er habe „diese Arbeit in abgestohlenen Stunden, ja in halben Stunden niederschreiben müssen…, und ich kann nur hoffen, dass die Spuren seiner mühsamen Entstehung nicht allzu deutlich sind. Das Inhaltsverzeichnis habe ich so ausführlich gefasst, dass sich die Beigabe eines Registers erübrigte."

    Der Plan einer gemeinsamen Autorenschaft ließ sich leider nicht verwirklichen. Zahlreiche Einträge gehen auf Anregungen von Guido Kohlbecher zurück, worauf ich am betreffenden Ort hinweise. Von einer Handvoll Ausnahmen abgesehen, oblagen mir die Formulierungen. Auch viele der Zitate verdanken sich den jahrzehntelangen Lektüren Kohlbechers, worauf jeweils mit dem Kürzel GK hingewiesen werden soll. Eine Würdigung des bedeutenden Antinatalisten Kohlbecher wurde von Gabriele Röwer verfasst und findet sich in dem von ihr herausgegebenen Band: „Arme Teufel sind wir alle..." Briefe von und an Robert Mächler über Gott und die Welt (2010).

    Das vorliegende Antinatalismus-Handbuch dokumentiert und erörtert die Einsicht in das Nichtseinmüssen von Menschen als einen Gewinn von Freiheit gegen biosozionome Vorgaben. Und es verfolgt die ethische Absicht, fortzeugungswillige Leser davon zu überzeugen, dass es besser ist, nicht so zu handeln, dass neue Menschen zu existieren beginnen. Fortzeugungskritische Leser will es in ihrer antinatalistischen Haltung bestärken. Zu diesem Zweck bietet das Handbuch eine Vielzahl von Argumenten, Neologismen und Stellungnahmen zur Natalität aus Jahrtausenden auf. Auch wenn diese Stellungnahmen häufig gleichsam nur im Vorhof des Antinatalismus stehen, belegen sie doch, dass das Kulturwesen Mensch immer schon eine kritische Haltung gegen das biosoziale Radikal der Fortpflanzung einzunehmen wusste. Der von uns vertretene Antinatalismus ist universal, indem er alle leidfähigen Wesen berücksichtigt: Es ist zumeist besser so zu handeln , dass kein weiteres leidfähiges Tier zu existieren beginnt. Hier berührt sich der humanistische Antinatalismus mit dem ethischen Vegetarismus.

    Aufgrund der Fülle noch unausgeschöpfter Materialien und Ideen hätte die Arbeit an diesem Handbuch noch über Jahre fortgesetzt werden können. Es ist in mancherlei Hinsicht alles andere als fertig. Die Verarbeitung weiterer Ideen und Materialien kann hoffentlich in einer künftigen Ausgabe stattfinden.

    Zum Aufbau des Buches: Nach einer orientierenden Einleitung folgt der lexikalische Teil. Den Abschluss bilden drei Anhänge. Mit einem nach rechts zeigenden Pfeil: img1.png wird innerhalb oder am Ende eines lexikalischen Eintrags jeweils auf thematisch verwandte oder weiterführende Einträge verwiesen. Auf einen Untereintrag innerhalb eines Eintrags – etwa auf den Untereintrag „Freud versteht keinen Spaß innerhalb des lexikalischen Eintrags „Humoristischer Antinatalismus – wird durch einen Pfeil ohne Leerschritt verwiesen, beispielsweise: img1.png Humoristischer Antinatalismus img1.png Freud versteht keinen Spaß.

    In Zitate eingebrachte Kommentare sind durch [eckige Klammern] gekennzeichnet.

    Übersetzungen aus dem Französischen, Spanischen, Italienischen, Norwegischen, Dänischen und Schwedischen stammen von uns. Gern hätten wir auch alle zitierten englischen Texte auf Deutsch geboten, vertrauen aber darauf, dass sie dem deutschen Leser im Original zugänglich sein werden.

    Vorwort

    Einleitung

    Philanthropie

    Der Vorwurf der Kinderfeindlichkeit

    Individuelle, soziale, geographische und intergenerationelle Nichtkompensierbarkeit des Leids

    Historisch informierter Antinatalismus

    Antinatalismus als Resultat eines gesamtgesellschaftlichen Lernprozesses

    Antinatalistische Keime und Formen

    Antinatalistische Durchbrüche und Schübe

    Nihilismus, Rejektionismus/Daseinsverneinung und anthropofugale Perspektive

    Gute Unterlassungen

    Zur Antinatalismen-Sammlung

    Aufklärung und Schuld

    Ziel nativistischer Aufklärung: Subjektivierung der objektiven Mittäterschaft

    A

    Abberufung und Einberufung

    Absurdes – Camus und Beckett

    Abtreibung

    Abtreibung und Nichtexistenzerhellung

    Abtreibung als Fluchthilfe

    Abtreibung als Verdienst

    Abtreibung und Aussterben

    Jandl, Ernst (1925–2000)

    Frisch, Max (1911–1991)

    Ach, wäre ich doch schon geschaffen/geboren

    Adamitische Daseinsrejektion und Evas Antinatalismus

    Schnurre, Wolfdietrich (1920–1989)

    Adoption

    Adorno, Theodor (1903–1969)

    Adornos Antinatalismusblindheit und Komplizenschaft mit dem Unheil

    Minima Antinatalia

    Ägyptische Daseinsverwerfung

    Ahimsa (Nicht-Verletzen)

    Gandhi, Mahatma (1869–1948)

    Mirbeau, Octave (1848–1917)

    Ahnentabu

    Ahnenverwünschung (Ahnen-Begegnungsverwünschung)

    Ahnungslosigkeit und Auslieferung

    Aichinger, Ilse (1921–2016)

    Akkomodation, pronatale

    Akkusationstransformation

    Akkusationszurückhaltung, nativistische

    Alleinseinsbewältigung

    Allen, Woody (*1935) – ein Komiker als todernster Antinatalist

    Alltags-Anthropodizee

    Odo Marquards Baby

    Eich, Günter (1907–1972)

    Kirsch, Sarah (1935–2013)

    Altenberg, Peter (1859–1919)

    Altersangst

    Altersscham

    Altersvergessenheit oder Senilitätsblindheit, nativistische

    Leopardi, Giacomo (1798–1837)

    Améry, Jean (1912–1978)

    Altruismus und Egoismus

    Amphibolie des Existenzbegriffs

    Anaxagoras’ Anthropodizee

    Anders, Günther (1902-1992)

    Annaba (alias Philippe Belotte, *1944)

    Annabas antinatalistischer Roman: Le berceau (Die Wiege)

    Anonymität, nativistische

    Anselm von Canterbury (1033–1109)

    Anthropo-Egoismus

    Anthropo-Panspermie

    Anthropodizee

    Theologiebedarf der Anthropodizee

    Unmöglichkeit aller Anthropodizee

    Technische Anthropodizee

    Anthropofugale

    Gewinn der anthropofugalen Perspektive

    Hartmann, E. v. (1842–1906)

    Horstmann, Ulrich (*1949)

    Anthropofugalkräfte

    Anthropologie, philosophische

    Kulturwesen vom Anfang her und zum Ende hin

    Gehlen, Arnold (1904–1976)

    Anthropopath

    Anthropopetalkräfte

    Antimilitarismus und Antinatalismus

    Antinatalismen, antinatalistische Formen

    Antinatalismus

    Antinatalismus, anthropozentrischer

    Antinatalismus, bevölkerungspolitischer (Denatalismus)

    Antinatalismus, christlich-theologischer

    Antinatalismus, dysteleologischer oder nihilistischer

    Antinatalismus, feministischer

    Antinatalismus, fundamentalistischer

    Antinatalismus, gottdienlicher

    Antinatalismus, hedonistischer

    Antinatalismus, historisch-biographisch informierter

    Antinatalismus, konsensorientierter (Seana Valentine Shiffrin)

    Antinatalismus, kosmischer

    Antinatalismus, larvierter (Maikäfer-Antinatalismus)

    Antinatalismus, misanthropischer

    Antinatalismus, ökologischer

    VHEMT (Voluntary Human Extinction Movement)

    Alttestamentarischer unterjochender Pronatalismus versus neutestamentarischer ökologischer Antinatalismus (W. Hildesheimer)

    Antinatalismus, pädophober

    Antinatalismus, philanthropischer

    Lawrence, D. H. (1885–1930)

    Antinatalismus, rassistischer

    Antinatalismus, religiöser

    Antinatalismus, sozialer

    Antinatalismus, sozialrevolutionärer

    Antinatalismus, universaler

    Antinatalismus, würdebasierter

    Antinatalismus, zynischer

    Antiprokreationismus

    Antinatalistische Zumutung und Antinatalisten-Abwehr

    Antinatalogik, Grundprinzip der

    Antineganthropische Goldene Regel

    Antirealismus und historische Positivitätsblendung

    Anzengrubers Ansinnen

    Archäo-Antinatalismus

    Arendt, Hannah (1906–1975) – Mutter der Natalität (Gebürtlichkeit)

    Arendts narrative Anthropodizee

    Neganthropischer Pronatalismus der Hannah Arendt

    Armut und Antinatalismus

    Kinder als Armutspuffer

    Artnatalismus

    Asymmetrie, nativistische

    Asymmetrien

    Paternalistischer Pronatalismus versus nichtpaternalistischer Antinatalismus

    Nativistische Handlungs- und Unterlassungsgebote

    Atroxologie/Neganthropologie

    Aufhebung der Gesellschaft

    Aufklärung, nativistische

    Antinatalismus als Konsequenz der Religionsaufklärung?

    Aufklärung, sexuell-antinatalistische

    Aufklärung, Zeitalter der

    Klopstock, Friedrich Gottlieb (1724–1803)

    Sophie von La Roche (1730–1807)

    Matthias Claudius (1740–1815)

    Ausblendung, thanatalistische

    Auschwitzlosigkeit per Selbstlosigkeit

    Ausgebliebene

    Ausgestorbene fortgeschrittene außerirdische Intelligenz

    Ausklang

    Aussterbenspflicht

    Axiarchismus und Kakónarchismus

    Axiopath (in Anlehnung an Axiologie: Wertlehre)

    Axiopathologie

    Axiopathologisch

    Schelling (1775–1854)

    Nicolai Hartmann (1882–1950)

    Hans Jonas (1901–1991)

    Axiotyp und Phänotyp (Phänotypischer Unschuldseindruck des Menschen)

    B

    Babyklappe

    Beauvoir, Simone de (1908–1986)

    Bedürftigkeit

    Bei-Gott-Bleiben, antinatalistisches

    Beihilfe zum Freitod, thanatalistische

    Beipackzettel zu möglichen Nebenwirkungen der bitteren Pille „Leben"

    Bekenntnis: Natal-ethisches Bekenntnis künftiger Eltern

    Benatar, David (*1966)

    Bernhard, Thomas (1931–1989)

    Besser nicht entstanden!

    Besser nicht geboren?

    Besser nie gelebte Leben

    Bessergehensmotiv, Gleichgehensmotiv und Schlechtergehenseingeständnis

    Hoffnungsübersprung

    Besserhaben, Gutes und das Beste fürs Kind

    Bewusste Maschinen und Computer

    Biblischer Antinatalismus

    Jeremias

    Hiob

    Judas, der besser Niegeborene

    Bigotterie, parentale

    Bioaxionome Urschicht

    Bioaxionomer Imperativ

    Biologische Katastrophe, biologische Tragik

    Biologische Radikale

    Bionomischer Satz

    Gandhi (1869–1948)

    Valéry, Paul (1871–1945)

    Bloch, Ernst (1885–1977)

    Niemand möchte hier sein und niemand möchte aufhören zu sein. Bionomischer Dialog (McCarthy, *1933)

    Walsers Auflösung des bionomischen Satzes

    Biophilie-Paradox

    Bleibohm, Gunter (*1947)

    Blinder generativer Fleck

    Blumenberg, Hans (1920–1996)

    Blumenbergs weinender Paulus

    Brahms, Johannes (1833–1897)

    Brave-New-World-Prinzip

    Brüderschaft des Todes

    Büchner, Georg (1813–1837)

    Buddhismus

    Busch, Wilhelm (1832–1908) – Verklingen der Menschheit

    Byron, George Gordon Lord (1788–1824)

    C

    Cabrera, Julio

    Camus, Albert (1913–1960)

    Casanova, Giacomo Girolamo (1725–1798) als Neganthropiker und Utopiker

    Cazalis, Henri (1840–1909)

    Sisyphus‘ Revolte als das Verebben der Menschheit nach Paradisentzug

    Daseinsfolter

    China

    Chopin, Frédéric (1810–1849)

    Christliche Un-/Reinheit und Antinatalismus

    Cioran, Emil (1911–1995)

    Conditio in/humana

    Kritik der Conditio in/humana als Kreatürlichkeitskritik

    Zeitmodi der Conditio in/humana

    Crawford, Jim

    Daseinsapfel

    Gryphius (1616–1664)

    Justinus Kerner (1786–1862)

    Creatio ad nihilum

    Creatio ex nihilo

    D

    Damnatoren

    Rousseau (1712–1778)

    Parfit, Derek (1942–2017)

    Dankbar sein

    Dankbarkeitsinversion

    Dante (1265–1321) – Die göttliche Komödie

    Dante-Transformation

    Daseinsaffinität (Daseinsneigung)

    Daseinsantritt, Eintritt ins Dasein

    Daseinsbedauern

    Daseinsbeschwerdestelle

    Daseinsdankbarkeit

    Matthias Claudius (1740–1815)

    Ludwig Tieck (1773–1853)

    Henrich, Dieter(*1927)

    Anders, Günther (1902–1992)

    Enzensberger, Hans Magnus (*1929)

    Daseinsdemiurgie

    Daseinsdeprivation

    Smart, R. N.

    Lehmann, Wilhelm (1882–1968)

    Daseinsdissoziierungs-Zynismus

    Daseinsdurst

    Daseinselastizität (Bescheidenheit) des Menschen, negative und Elendsbereitschaft

    Mill, John Stuart (1806–1873)

    Nietzsche (1844–1900)

    Wildgans, Anton (1881–1932)

    Brecht, Bertold (1898–1956)

    Elendsbereitschaft als Nativitätsmotor

    Daseinsheteronomie und Soseinsheteronomie

    Daseinsmakel (nativistische Daseinssünde)

    Habermas (*1929)

    Daseinsnarzissmus

    Daseinsprotest

    Daseinsprotestant und Neinsagenkönner

    Daseinsrejektion in Anbetracht der Existenzbedingungen

    Daseinsrenitenz

    Daseinsschuld

    Daseinsschuldgefühl

    Adorno (1903–1969)

    Daseinssklaven / Daseinstyrannei

    Cazalis, Henri (1840–1909)

    Wildgans, Anton (1881–1932)

    Daseinstat

    Daseinstäter

    Daseinstäter-Mörder-Relation (Gravitätsinversion)

    Daseinsundank und Dankeszynismus

    Daseinsunglück

    Daseinszufriedenheitspflicht

    Daseinszynismus

    Daseinwollensbefragung

    Deffand, Marquise du (1697–1780, erblindet im Jahr 1753)

    Universaler Antinatalismus (Brief Deffands an Voltaire von 1759)

    Deschner, Karl Heinz (1924–2014)

    Destruktivkraftentwicklung und Produktivkraftentwicklung

    Büchner, Georg (1813–1837)

    Heine, Heinrich (1797–1856)

    Diktat der Eltern

    Diktat der Geburt (Diktat des Daseins)

    Chayyam, Omar (1048–1131)

    Shakespeare (1564–1616)

    Milton, John (1608–1674)

    Fontane (1819–1898)

    Jaspers, Karl (1883–1969)

    Arendt, Hannah (1906–1975)

    Aichinger, Ilse (1921–2016)

    Diktat des erinnernden Selbst

    Diktat des Geschlechts / Diktat der Natur

    Diktatur des Embryos

    Dizee-Transformation (von der Theodizee zur Anthropodizeepflicht)

    Dizee-Transformation bei Kant

    Dizee-Transformation in der Literatur: Larvierter Antinatalismus in der Diabolisierung Gottes

    Sich langweilender Schöpfer bei Kierkegaard (1813–1855) und Büchner (1813–1837)

    Widmann (1842–1911) – kein Leben, das nicht zuvor vergiftet

    Grabbes Gottsatan

    James Thomson (1834–1882)

    Ludwig Anzengruber (1839–1889)

    Otto Julius Bierbaum (1865–1910) – Gott ist nicht!

    Satirisch akzeptierte Anthropodizeepflicht bei Samuel Butler (1835–1902)

    Dohmsches Gesetz

    Doppelschuld, elterliche

    Drogen und Rausch

    Droge Dasein

    Drogenanalogon Kind

    Dunkel des gelebten Augenblicks und Licht der Welt

    Dysgenese

    Dystopien

    E

    Egofugale Perspektive

    Egofugalismus, Egofugalist

    Egoismus, nichthintergehbarer generativer

    Egologischer Fußabdruck

    Ehestreik

    Ehrfurcht vor dem Leben

    Eichmann-Horizont

    Einstweilige Verfügung

    Einzelglück und Gesamtunheil

    Élan natal (Geburtsschwung)

    Eltern als Kleindemiurgen

    Balzac (1799–1850)

    Cioran (1911–1995)

    van der Hejden (*1951)

    Grünbein, Durs (*1962)

    Elternabsolution von der Verantwortung für ihre Leidensermöglichung (retrospektive Elternabsolution)

    Frank Wedekind (1864–1918)

    Smilanskys Elternabsolution

    Elternauflastung

    Elterndank

    Elterndank zweiten Grades

    Goethe (1749–1832)

    Adolph Freiherr von Knigge (1752-1796)

    Gustav Freytags (1816–1895) Ahnendank

    Baronesse de Fresne und das Strafmaß des Niemalsgeborenseins

    Swift, Jonathan (1667–1745)

    Eltern-Erklärung zur Nichthaftung für Leiden

    Elternfreiheit

    Eltern-Kind-Asymmetrie

    Elternliebe

    Kaschnitz, Marie Luise (1901–1974)

    Elternobsoleszenz

    Elternpflicht als Daseinsversöhnungspflicht

    Schaffung von Daseinsbewältigungskompetenz als Elternpflicht (Schopenhauer)

    Existenzbeginn als wiedergutmachungspflichtige Vergewaltigung (Rose Schwarz)

    Elternschein und Elternschulung

    Jandl, Hermann (*1932)

    Elternschuld

    Schöpfungsschuld als larvierte Elternschuld

    Wildgans (1881–1932)

    Busch, Wilhelm (1832–1908)

    Rilke (1875–1926)

    Kästner, Erich (1899–1974)

    Ruinierte Existenz (Mistry)

    Ohnmächtige Abwehr der Elternschuld (Wildgans)

    Elternschuldbekenntnisse

    Kerner (1786–1862)

    Balzac (1799–1850)

    Wanda von Sacher-Masoch (1845–1933)

    Thomas Manns (1875–1955) drei Elternschuldbekenntnisse

    Peter Weiß (1916–1982)

    van der Heijden (*1951)

    Haushofer, Marlen (1920–1970)

    Herders (1744–1803) Weltankömmling

    Elternschuldblindheit

    Elternselbstlob

    Elterntabu

    Dies irae (Anton Wildgans, 1881–1932)

    Elterntragik

    Elternüberforderung und Kindesverrat

    Elternverdienst

    Elternvergessenheit

    Spemanns goldenes Buch der Sitte

    Tieck (1773–1853)

    Dostojewski, Fjodor (1821–1881)

    Elternselbstvergessenheit. Man lebt, weil man geboren ist

    Elternverwünschung (Elterntabubruch)

    Dante (1265–1321)

    Shakespeare (1564–1616)

    Tirso de Molina (1579–1648)

    Voltaire (1694–1778)

    Heinrich Wilhelm von Gerstenberg (1737–1823)

    Klinger, Friedrich Maximilian (1752–1831)

    Carl von Hohenhausen (1816–1834)

    Anzengruber, Lugwig (1839–1889)

    Franzos, Karl Emil (1848–1904)

    Hofmannsthal, Hugo von (1874–1929)

    Nietzsche, Friedrich (1844–1900)

    Sudermann, Herrmann (1857–1928)

    Adorno (1903–1969)

    Thomas Bernhard (1931–1989)

    Embryonalschuld

    Embryonische Übel

    Emotions-Hermetik

    End-Gültigkeit antinatalistischer Moraltheorie

    Entnichtung

    Entprivatisierung

    Entropologie

    Entschädigung, nativistische

    Entschuldigung, dass ich geboren bin!

    Tieck, Ludwig (1773–1853)

    Von Arnim, Achim (1781–1831)

    Balzac (1799–1850)

    Gutzkow, Karl Ferdinand (1811–1878)

    Hartleben, Otto Erich (1864–1905)

    Mirbeau, Octave (1848–1917)

    Ebner-Eschenbach (1830–1916)

    Cioran (1911–1995)

    Epikur (~341–271)

    Erde und Mensch

    Janitschek, Maria (1859–1927)

    Schafgans, Hans (*1927)

    Steffens, Andreas

    Erinnerungsbrille

    Entschuldigungs-Paradox

    Erlösungsverlangen

    Ernährung und Kulinaristik

    Erwachens-Phobie

    Erwachsensein

    Erzeugungsverbrechen

    Erziehungsproblematik

    Es und Salto impersonale

    Eskapismus, pronataler

    Ethik

    Ethik als Autoaffirmation der Menschheit

    Ethik und Antinatalismus

    Ethikparadox

    Amartya Sens Unsensibilität

    ETI: Jubel über extraterrestrische Intelligenz?

    Swift, Jonathan (1667–1745)

    Klingemann (1777–1831)

    Svevo, Italo (1861–1928)

    ETL: Extraterrestrische Lebewesen

    Jirgl, Reinhard (*1953)

    Ettlinger, Karl (1882–1939)

    Euanthropica

    Euanthropischer Imperativ

    Euripides-Theorem

    Euthanasie

    Kerner, Justinus (1786–1862)

    Euthanasie und Antinatalismus

    Karl Kraus (1874–1936) und die Gewalt des img2.png Mä phynai

    Existenzansprüche

    Existenzbeginn und Existenzende von Lebewesen

    Existenzerpressung (Daseinserpressung,)

    Existenzgrundlage

    Existenz/un/freiheit

    Cazalis, Henri (1840–1909)

    Existenzgeld. Für ein bedingungsloses nativistisches Grundeinkommen

    Balzac (1799–1850)

    Valentin, Karl (1882–1948) – Rechnung für die Existenz

    Bruckner, Pascal (*1948)

    Existenzinitiator

    Existenzklage

    Existenzkonsens, forcierter

    Existenzmasochismus

    Matthias Claudius (1740–1815)

    Gottfried Keller (1819–1890)

    Existenzneid

    Existenzrenitenz

    Existenzscham

    Existenzverordnung

    Existenzverwünschung

    Existenzverwünschung und Existenzverhütung

    Existenzvorteil, Paradox des

    Existenzwunscherfüllung, scheinheilige

    Experimentum infantis

    Experimentum mundi

    Gott als kritikwürdiger Großexperimentator (Anzengruber)

    Meerschweinchen in Gottes Labor (Williams, Tennessee, 1911–1983)

    Das blutige Labor der Geschichte (Koeppen, Wolfgang, 1906–1996)

    Das Weltexperiment (Bloch)

    Mikroexperimente und Makroexperiment

    F

    Fahrlässigkeit

    Georg Hensel (1923–1996)

    Rudolf Bayr (1919–1990)

    Faust

    Feminantinatalismus

    Ehrmann, Marianne (1755–1795)

    Wozu gebären? (Tolstoi, 1828–1910)

    Dohm, Hedwig (1831–1919)

    Suttner, Bertha von (1843–1914)

    Helene Druskowitz (1856-1918)

    Reventlow, Franziska Gräfin zu (1871–1918)

    Koeppen, Wolfgang (1906–1996)

    Feminismus

    Fernzumutungen und Nahzumutungen

    Fichte (1762–1814) – staatsnütziger Pronatalismus

    Flaubert, Gustave (1821–1880)

    Zustimmungsloser Existenzbeginn

    Letzte Menschen und Menschheitsende

    Ökologische Anthropofugalität

    Fluchtschlafen

    Scholz, Wilhelm von (1874–1969)

    Hildesheimer, Wolfgang (1916–1991)

    Green, Julien (1900–1998)

    Fortschritt

    Fortpflanzungs/un/freiheit

    Fortpflanzungsnaivität

    Fortsetzungserklärung

    Fortverlust

    Fortzeugungsschuld

    Fragebogen zum Antinatalismus

    Max Frischs (1911–1991) Fragebogen

    Frageverbote

    Jesajas kreatio-nativistisches Frageverbot

    Seinsollens-Fragetabu

    Frauen-Frage

    „Freier Lebenswille und „unfreier Lebensunwille

    Freigelassener oder Ausbrecher der Schöpfung?

    Freiheit

    Umwidmung von Rousseaus (1712–1778) Freiheits-Spruch

    Kant (1724–1804)

    Freiheit, Joch der Freiheit (F. M. Klinger, 1752–1831)

    Herwegh, Georg Friedrich Rudolph Theodor (1817–1875)

    Das Böse der Freiheit ist die Freiheit zum Bösen

    Freiheit, negative (Adorno)

    Angst vor (der Stillstellung) der Freiheit

    Freiheit, schwer verdiente (Arnold Toynbee)

    Freiheitszwang, Freiheitsverurteilung

    Hartmann, Nicolai (1882–1950)

    Sartre (1905–1980)

    Freitod

    Fremdbewirkung / Fremdbeginn

    Fremdentstehung und Selbstaufhebung (Heterogenese und Suizidautonomie)

    Fremderhaltung, Selbsterhaltung, Selbstaufhebung

    Fremdnützigkeit und Eigennützigkeit

    Freud, Sigmund

    Friede, ewiger

    Frischs Fluch

    Froh, geboren zu sein

    Spiel mit dem Leben

    Fruchtbarkeit

    Führungszeugnis der Gattung

    Paul Scheerbart (1863–1915)

    Erich Fromm (1900–1980)

    Seume (1763–1810)

    Futuritätsdefizit, parentales

    G

    Gabentausch – Gegengeschenk des Lebens

    Gandhis Gangart

    Gandhis Grundsatz

    Gattungs-Bewusstsein

    Gattungsaufgaben

    Gattungsdienst

    Gattungsdienst als Kriegsdienst

    Gattungsfeigheit

    Gattungsgesamtleid(ensbilanz)

    Gattungs-Un-/Glücksbilanz und Tyrannei mehrheitlicher Lebensqualität

    Hegel (1770–1831)

    Nietzsche (1844–1900)

    Horkheimer (1895–1973)

    Lem (1921–2006)

    Aichinger, Ilse (1921–2016)

    Terry Eagleton (*1943)

    Gattungsgroßexperimente

    Goethe (1749–1832)

    Malthus (1766–1834)

    Gattungsleid-Apathie

    Gattungsmasochismus

    Gattungsscham

    Gattungs-Selbstbewertungen und indirekte Gattungs-Selbstauskünfte

    Religionen

    Utopien

    Science Fiction – Gattungs-Selbstspiegelung im Urteil außerirdischer Intelligenz

    Gattungsversagen

    Gebärdruck

    Gebärfolter, Gebärfurcht Gebärterror

    Euripides (480–406) und Balzac(1799–1850)

    Claudius, Matthias (1740–1815)

    Verdi (1813–1901)

    Tolstoi (1828–1910)

    Janitschek, Maria (1859–1927)

    Kühn, Lenore (1878–1955)

    Klabund (1890–1928)

    Aichinger, Ilse (1921–2016)

    Jaccard, Roland (*1941)

    Natalsadismus

    Kleistsches Gesetz

    Gebärstreik

    Gebärstreik und Lysistrata-Prinzip

    Dohm, Hedwig (1831–1919)

    de Giraud, Théophile (*1968)

    Gebärtod (Gebärbelastung)

    Geborensein

    Geburt

    Gebürtlichkeit (Natalität)

    Geburtsdezisionismus, rücklaufender

    Geburtsangst als Todesangst und Geburtsschock

    Geburtsschuld

    Wildenbruch, Ernst von (1845–1909)

    Geburtssschuld, evolutionäre

    Geburtsdank Verstorbener

    Geburtshäuser – Sterbehäuser

    Geburtstag(sfeier)

    Polgar, Alfred (1873–1955)

    Musil, Robert (1880–1942)

    Kerner, Justinus (1786–1862)

    Eichrodt (1827–1892)

    Hueck, Walter (1889–1975)

    Kluge, Alexander (*1932)

    Bernhard, Thomas (1831–1889)

    Geburtstagslieder

    Blumauer, Aloys (1755–1798)

    Zuckowski, Rolf (*1947)

    Geburtsurkunde

    Geburtsverfluchung

    Geburtsvergessenheit-Todesversessenheit

    Maeterlinck, Maurice (1862–1949)

    Heideggers eingestandene Einseitigkeit

    Hannah Arendts Kompensation der Mortalität durch politische Natalität

    Gefangene, Sträflinge und Rekruten des Lebens

    Pessoa, Fernando (1888–1935)

    Gendiagnostik und Antinatalismus

    Generationenvertrag, pronatalistischer

    Genetisch informierter Antinatalismus

    Genlotterie

    Geo-Neganthropie

    Gerontolager (Neologismus für: Altersheime)

    Gerontolager-Erklärung

    Gerontolager-Zynismus

    Geschenk des Lebens als larvierte Zumutung des Sterbenmüssens

    Eichendorff, Joseph von (1788–1857)

    Platen (1796–1835)

    Schopenhauer (1788–1860)

    Betty Paoli (1814–1894)

    Wedekind (1864–1918)

    Mann, Thomas (1875–1955)

    Hildesheimer, Wolfgang (1916–1991)

    Crawford, Jim

    Janosch (alias Horst Eckert, *1931)

    Bleibohm, Gunter (*1947)

    Geschenkte Kinder

    Mann schenkt Frau Kind

    Frau schenkt Mann Kind

    Eltern wird Kind geschenkt

    Eltern schenken sich gegenseitig ein Kind

    Geschichte als Beschämung

    Seume und Klinger zur Französischen Revolution

    Geschmack des Daseins

    Gesellschaftskritik und Antinatalismus (als zu Ende gedachte Gesellschaftskritik)

    Komplizenschaft der Kritischen Gesellschaftstheorie

    Gesellschaftskritischer Pronatalismus (Marx)

    Gesellschaftskritischer Antinatalismus (Sombart)

    Giraud, Théophile de (*1968)

    Glück – seine Kompensationsinkompetenz

    Spitteler, Carl (1845–1924)

    Nietzsche (1844–1900)

    Glück, geboren zu sein

    Anders, Günther (1902–1992)

    Nagel, Thomas (*1937)

    Glück des Nichtmehrseins

    Glücksbeförderung und Antinatalismus

    Gnadenlosigkeit der Geburt

    Gnosis und Antinatalismus

    Gnostische moderne Dichtung

    Gnostischer Schock

    Goethe (1749–1832)

    Goethes Lebensmut-Grenzwert

    Goethe-Opium

    Goethe-Paradoxon, invertiertes

    GOLDENE ELTERN-REGEL (bezüglich objektiver img3.png Komplizenschaft mit allem Unheil)

    Goldene Zeugungsregel

    de Goncourt, Edmond (1822–1896) und Jules (1830–1870) – Glücklicher Tod und Gattungsende

    Gottesabsolution

    Gottesanklage, Gottesschuld

    Mahabharata

    Omar Chayyam (1048–1131)

    Lautréamont (1846–1870)

    Paul Kornfeld (1889–1942)

    Adolf von Hatzfeld (1892–1957)

    Dohm, Hedwig (1831–1919)

    Koeppen, Wolfgang (1906–1996)

    Blumenberg, Hans (1920–1996)

    Pelz, Joachim (*1932)

    de Giraud (*1968)

    Huysmans Joris-Karl (1848–1907)

    Mistry, Rohinton (*1952)

    Gottesbeteiligung, nativistische

    Gottesbeweis, neganthropischer

    Gottesboykott

    Gottesimplosion

    Gotteskindschaft

    Gottes-Schuldbekenntnis

    Gottestabu

    Grenzwerte, neganthropische

    Individualneganthropische Grenzwerte

    Kantischer Limes – Frage nach dem kollektiven neganthropischen Grenzwert

    Tyrannei mehrheitlicher Zufriedenheit mit minimaler Lebensqualität

    Großfamilie

    Grundsatz vorausgesetzter Existenz

    Günther, Johann Christian (1695–1723)

    Gut-Seins-Sog

    H

    Habermas, Jürgen (*1929)

    Selbstproduzierte Verheerungen

    Halbseiende Gebilde

    Hamlet

    Shakespeare (1564–1616)

    Eichendorff (1788–1857)

    Heiner Müller (1929-1995)

    Hardy, Thomas (1840–1928)

    Bürde des Bewusstseins

    Mä phynai bei Hardy (1840–1928)

    Härte des Realen

    Haushofer Marlen (1920–1970)

    Häyry, Matti (*1956)

    Hedonistisch-bionome Gattungsfortsetzung

    Hedonistische Tretmühle: Pech für das Glück

    Hegel, G. W. F. (1770–1831) – widerspruchslose Menschenlosigkeit

    Heils- und Unheilspropensität (nativistische Ambipolarität)

    Heimvorteil des Daseins

    Herausglauben und Herausreflexion aus dem Seinsollen

    Hermeneutik, nativistische

    Hervorgehenlassen

    Heuristik der Furcht

    Heym, Georg (1887–1912)

    Hiatus, nativistischer

    Himmlisches Glück und höllische Pein

    Himsa-Fußabdruck (neganthropischer Fußabdruck)

    Hinduismus – Menschen als Fehler Gottes

    Historisch vorbelastete Welt

    Hoffnung

    Enttäuschte Hoffnung und historisch informierter Antinatalismus

    Hölderlin (1770–1843)

    Höllenrisiko und Antinatalismus

    Seelen, verlorene

    Hohenhausen, Carl von (1816–1834)

    Hohenhausenscher Ausgleich

    Hospitalitätsprinzip, nativistisches und Weltanpassungspriorität

    Humanfatalisten

    Humanomanie (Menschheitswahn)

    Pascal, Blaise (1623–1662)

    Humanoptimierung / Genetische Optimierung des Menschen

    Humoristischer Antinatalismus

    Indiens Besserniedagewesenseins-Spruch

    Roth, Eugen (1895–1976)

    Nietzsches Weltkomödiant

    Freud (1856–1939) versteht keinen Spaß

    Entwitzung des Mä phynai-Wunsches

    Wedekind, Frank (1864–1918)

    Lear, Edward (1812–1888)

    Reutter, Otto (1870–1931)

    Emerson, Ralph Waldo (1803–1882)

    Weber, Carl Maria von (1786–1826)

    Kästner, Erich (1899–1974)

    Larkin, Philip (1922–1985)

    Hüsch, Hans Dieter (1925–2005) – der Geschichte aus dem Weg gegangen

    Sprichwort zur Kunstlosigkeit des Kindermachens

    Kind nicht mit dem Bade auszuschütten

    Getretensein ins Dasein

    Unentschuldigtes Fehlen

    Hypnophilie (auch: Narkophilie)

    Herders (1744–1803) Diktatur der Wachheit und Not

    Platon (428–348)

    Lukrez (circa 97–55 v.d.Z.)

    Theodor Fontane (1819–1898)

    Pennac, Daniel (*1944)

    Geborenseinsmüdigkeit: Michel Tournier (*1924)

    Hypnophobie (auch: Somniphobie, Narkophobie, Schlafangst)

    I

    Ichfälligkeit

    Idealisierung der Elternschaft, pronatale

    Immergewesenseinswunsch

    Immunsysteme

    Perinatales Immunsystem

    Implizite Anthropodizee

    Indirekte Antinatalismen - Anspruchsantinatalismus

    Gesundheit

    Kinderrechtskonvention der UNO

    Nussbaum, Martha (*1947)

    Infantomanie und Gerontophobie

    Infinitesimale Ichhaftigkeit

    Infinitesimale Ichhaftigkeit im Sinne der Willensmetaphysik

    Infinitesimale Ichhaftigkeit im Sinne des Panpsychismus

    Postmortales infinitesimales Ich

    Infinitesimale Ichhaftigkeit im Sinne des Möglichkeitsbegriffs

    Infinitesimal-traumhaftes Ich

    Persien (Omar Chayyam)

    Schlummer des Nichtseins bei Wildgans, Flaubert und Jean Paul

    Institutionen

    Instrumentalisierung und Verzweckung des Kindes

    Kriegsgebürtlichkeit

    Intentio recta aufs Kind

    Intentio obliqua aufs Kind

    Interesse an Existenz

    Intergenerationelle Un-/Glücksbilanzierung

    Intermittierende Nichtexistenz

    Intrauteriner Dauerverbleib und Glück der Niegeburt – lieber geborgen als geboren

    Kain, Max

    Schwedhelm, Joachim

    Invertierter Lebenslauf

    Irrläufer Mensch

    Mensch als Dummer-Jungenstreich – Helmuth Plessner (1892–1985)

    Mensch als Fehlweg – Mitscherlich, Alexander (1908–1982) und Margret (1917-2012)

    Anthropofugale Erlösung – Johannes Mario Simmel (1924–2009)

    Unglück Irrläufer – Horst Tappert (1923–2008)

    Islam

    Chayyam (1048–1131)

    Attar, Fariduddin (~1136–1220)

    J

    Jaccard, Roland (*1941)

    Jacob, Peter (*1943)

    Jaspers, Karl (1883–1969)

    Jüdischer Antinatalismus

    Jüngstes Gericht

    Jugendliches „Besser nie geboren!"

    K

    Kapitalismus

    Totale Inwertsetzung des Menschen (Kästner)

    Karma

    Katatropie und Anastasis

    Katatropie bei S. Lem (1921–2006)

    Katatropie bei Haushofer (1920–1970)

    Katatropie bei Klinger (1752–1831)

    Müller-Lyer (1857–1916)

    Alexan

    Kette der Fortzeugungen statt Kreislauf der Wiedergeburten

    Chayyam, Omar (1048–1131)

    Heine (1797–1856)

    Gontscharow (1812–1891)

    Heym, Georg (1887–1912)

    Pavese, Cesare (1908–1950)

    Kierkegaard (1813–1855)

    Kiergegaards verkrachte Existenz

    Angst vor dem In-der-Welt-sein im Vorhof des Antinatalismus

    Kierkegaard als moderner Silen

    Kierkegaards Endbeschleunigung

    Kinderlosigkeitsdank

    Kinderphilosophie

    Dickens, Charles (1812–1870)

    A tale of two cities

    Bleak House

    Nicholas Nickleby

    Barnaby Rudge

    David Copperfield

    Ende, Michael (1929–1995)

    Kinderwunsch

    Altenberg, Peter (1859–1919)

    Dürrenmatt (auf die Frage „Sind Ihnen die Kinder wichtiger als Ihre Bücher?")

    Russell, Bertrand (1872–1970)

    Kinderzeugen

    Pfrang, Erwin

    Crawford, Jim

    Kindesdank

    Kindesundank

    Kindesschuld

    Chateaubriand, François René (1768–1848)

    Heyse, Paul (1830–1914)

    Kindes-Verfluchung

    Kleist, Heinrich von (1777–1811)

    Casanova (1725–1798)

    Altenberg, Peter (1859–1919)

    Heyking, Elisabeth von (1861–1925)

    Kindliches/Jugendliches Besser nie geboren

    Schmids Sohn

    Röllekes Tochter

    Ein 14-Jähriger

    Dohms Enkel

    Kind-Elter-Dialog

    Kinder

    Kinder haften für ihre Eltern – ein Warnschild

    Kinderkonsumtion

    Kinderkrankheiten

    Kinderlose Kasten

    Kindertod und Elterntod. Verborgener nativistischer Egoismus

    Kinder-Tabu

    Tolstoi (1828–1910)

    Bromme, Moritz Theodor William (1873–1926)

    Kindesleid

    Huysmans, Joris-Karl (1848–1907)

    Kindesschuld

    Kindheit

    Vom Nachteil, Kind zu sein

    Kindliche Daseinsängste

    Hartlieb, Wladimir (1887–1951)

    Kindheitsblindheit

    Kommunismus

    Komödianten des Lebens

    Kompensationsgrenze

    Kompensierendes Ich

    Komplizenschaft und Billigung

    Komplizenschaft, objektive

    Komplizenschaft, subjektive

    Lems karnistische Komplizenschaft als Modell

    Adornos Schuldzusammenhang

    Dann geh doch nach drüben: Wilhelm Buschs (1832–1908) Komplizenschafts-Unterstellung

    Hans Saner (*1934) – Einschleusung in die Komplizenschaft

    Konkatenation, neganthropische

    Konterdank für das Niegewesensein

    Kontrazeptions-Zeitalter

    Wir Kinder bitten nicht darum, geboren zu werden – Thomas Hardy (1840–1928)

    Blumenbergs Welt der Gewollten

    Kosmodizee

    Krankenhaus

    Krankheit

    Friedrich Rückert (1788–1866)

    Peter Altenberg (1859–1919)

    Krimineller Antinatalismus? – Kondylis‘(1943–1998) Kriminelle des Geistes

    Kriminatalität – Daseinstäter haften metaphysisch für ihre Geschöpfe

    Chayyam (1048–1131)

    Klinger (1752–1831)

    Grabbe (1801–1836)

    Lewald (1811–1889)

    Wedekind (1864–1918) und Martin Meyer

    Paul Kornfeld (1889–1942)

    Bierbaum und Bernhard

    Heyking, Elisabeth von (1861–1925)

    Kriminatalistik und Pädagogik (Raabe und Hartlieb)

    Kritische Theorie der Gesellschaft

    Krypto-Antinatalismus

    Eagleton, Terry (*1943)

    Kultur

    Misslungensein der Kultur

    Kultur als Beruhigungsmittel

    Kultur als Notwehr

    Kulturrevolution

    Künftige Generationen

    Kurnigs Neo-Nihilismus als buddhistisch säkularisierter Geist des frühen Christentums

    Erziehung

    Die Todeskatastrophe

    Suizidzynismus

    Niegewesensein

    Wer uns in Lebensgefahr und Todesgefahr brachte: Das Eltern-Tabu

    Vedischer Widerspruch – Asien als Vorbote restloser Entvölkerung?

    Gegenargumente

    Kurnigs Stellung

    L

    Lachen

    Kant (1724–1804)

    Klingemann, August (1777–1831)

    Dohm, Hedwig (1831–1919)

    Unbeschwertes Lachen

    Landschaftsmalerei

    Langeweile

    Saner, Hans (*1934)

    Leben als Problemlösen

    Leben(sbeginn) als Schaden

    Leben inmitten von Leben, das sterben muss, das nicht gefragt wurde, ob es existieren will

    Lebensangst (aus Todesangst)

    Lebensbeginn

    Mentalistische Theorie des Lebensbeginns

    Organismische Theorie des Lebensbeginns

    Lebensfristungszwang

    Rousseau (1712–1778

    Gutzkow, Karl (1811–1878)

    Lebenslüge Geburtstag

    Lebenssatt

    Lebenwollenmüssen

    Leeres-Nest-Syndrom

    Leibniz’ Anthropodizee in der Theodizee

    Leiden

    Pathodizee (Rechtfertigung des Leidens)

    Soziologie der Leiden

    Leidensprimat

    Leidfreiheit und Moralfreiheit

    Leidglück

    Leidsummenmehrungsgebot des Alten Testaments

    Leopardi, Giacomo (1798–1837)

    Lernschwäche der Gattung und Katastrophen

    Roth, Eugen (1895–1976)

    Keller, Gottfried (1819–1890)

    Lessings Sohn

    Lethisches Prinzip

    Letzter-Mensch-Poesie

    Letztverursachung

    Licht der Welt

    Indischer Spruch

    Epikur (~341 – ~271)

    Roth, Eugen (1895–1976)

    Gryphius, Andreas (1616–1664)

    Dehmel, Richard (1863–1920)

    Rousseau zum Nachteil, geboren zu sein

    Schleich, Carl Ludwig (1859–1922)

    Raabe, Wilhelm (1831–1910)

    Chamisso (1781–1838)

    Bebel, August (1840–1913)

    Wildgans (1881–1932)

    Biedenbach, Mieze (vermutlich eine fiktive Person)

    Cioran (1911–1995)

    Licht unter dem Papierdrachenschatten (Schnurre, Wolfdietrich)

    Pränatales Licht der Welt

    Helle des Dunkels (Klabund)

    Liebe und Natur-Schönheit

    Liebesleidlyrik

    Bürger, Gottfried August (1747–1794)

    Ligotti, Thomas (*1953)

    List der Natur

    Lotterie des Schicksals

    Zäunemann, Sidonia Hedwig (1711–1740)

    August Wilhelm Schlegel (1767–1845)

    M

    Malthus, Thomas Robert (1766–1834)

    Malvoluntarismus

    Manko, existenzmetaphysisches

    Mantel-Metapher

    Mä phynai (μὴ φῦναι)

    Niegeborenseinwollen und Niemalsentstandenseinwollen

    Mä phynai – eine altgriechische Daseinshaltung (Jacob Burckardt)

    Mä phynai im alten Rom (TheodorMommsen, 1817–1903)

    Mä phynai-Beispiele

    Straßburg, Gottfried von (1180–1210)

    Chaucer, Geoffrey (~1343-1400)

    Shakespeare (1564–1616)

    Chateaubriand, Francois René de (1768–1848)

    Hoffmann, E.T.A. (1776–1822)

    Beecher Stowe, Harriet (1811–1896)

    Geibel, Emanuel (1815–1884)

    Brontë, Charlotte (1816–1855)

    Whitman, Walt (1819–1892)

    Holz, Arno (1863–1929)

    Auden, Wystan Hugh (1907–1973)

    Eliot, George (1819–1880)

    Mäphynai-Antinatalismus-Implikationsverhältnis

    Hofmannsthal, Hugo von (1874–1929)

    Unik, Pierre (1909–1945)

    Mäphyniker

    Massa damnata

    Mätopie

    Ludwig Marcuses (1894–1971) Mätopie

    Mayreder, Rosa (1858–1938)

    Medizin-Dilemma

    Mehrfurcht statt Ehrfurcht vor dem Leben

    Mensch und Welt

    Menschen, die gut daran taten, nicht auf die Welt zu kommen

    Menschen, Menschen, Menschen

    Menschheitsabenteuer

    Menschheitsapriori

    Menschenexperimente

    Menschheitsapologie

    Menschheitsminute, Menschheitstag

    Lem (Zweifel am img2.png Nihil inhumani a me alienum puto)

    Loetscher, Hugo (1929–2009)

    Mephistopheles-Maxime

    Metabolischer Imperativ

    Metallbasierte Organismen

    Metamorphosen, nataltheoretische

    Metaphysisches Reagenz der Existenzabstraktion

    Millers Papageien (Alice Miller, 1923–2010)

    Mill-Limit

    Milton, John (1608–1674)

    Minimalisten

    Büchners (1818–1837) Atomschmerz

    Zola, Émile (1840–1902)

    Hardy, Thomas (1840–1928)

    Kessler, Harry Graf (1868–1937)

    Nichtseins- und Amselvergleich (Douglass, Frederick)

    Benn, Gottfried (1886–1956)

    Spitteler, Carl (1845–1924)

    Albert Ehrenstein (1886–1950)

    Cioran (1911–1995)

    Adorno (1903–1969)

    Updike, John (1932–2009)

    Mirbeau, Octave (1848–1917)

    Misanthrop

    Misanthropie und Euanthropie

    Mitfreude, Mitleid und Schadenfreude

    Mudita

    E. v. Hartmann (1842–1906)

    Mitgefühl

    Moderne

    Montesquieu (1689–1755)

    Mortalmythos

    Mortifugalprinzip

    Musikalisches Mä phynai (Niegeborensein)

    Gluck, Christoph Willibald (1714–1787) – Orpheus und Euridike

    Lennon, John (1940–1980)

    Ibáñez/Goytisolo

    Queen (Freddy Mercury)

    Mutterleibeigenschaft, pränatal-physiologische und juridische

    Mutterschaftsprobleme

    Hofmannsthal, Hugo von (1874–1929)

    N

    Nabelschnur des natürlichen Gattungszusammenhangs

    Nachträglichkeit nataler Zustimmung/Ablehnung

    Nächstentoderfahrungen im Familien- und Freundeskreis

    Indische Religiosität

    Haustiere

    Großeltern

    Sévigné, Madame de (1626–1696)

    Natal-mortale Indifferenz

    Natale Differenz

    Natalität

    Natalitätsmatrizen

    David Benatar

    Herrmann Vetter

    Natalkategorischer Imperativ

    Natalmyopie

    Natalmythos

    Der Guf-Raum

    Guf-Potential

    Buch des Lebens

    Kinderbrunnen

    Natalnaturalisierung

    Natalökologie

    Natalphobie

    Natalitätsasymmetrie

    Natalschuldumkehr. Das Kantische Nataltheorem

    Die Medea-Klage

    Kants Natalschuldumkehr

    Nietzsche

    Bernhard bedenkt Kant

    Sommer bedenkt Kant

    Sloterdijk bedenkt Kant (retrospektive Elternabsolution)

    Thomä bedenkt Kant

    Nativitätsnaivität

    Goethe (1749–1832)

    Heine (1797–1856)

    Büchner (1813–1837)

    Platen (1796–1835)

    Sloterdijk (*1947)

    Nativistische Blendung

    Nativistische Fehlschlüsse

    Nativistische Beliebigkeit statt Wunschkind

    Dankbarkeit fürs Dürfen

    Nativistischer Daseinsdrang

    Nativistische Weltbejahung. Walter Hueck (1889–1975)

    Nativitätsasymmetrie

    Nativitätsfatalismus

    Nativitätsverfluchung (Geburtsverfluchung), christliche

    Naturdiktat und Naturverfluchung

    Naturgeschichte

    Naturkatastrophen

    Natürlichkeit, fürchterliche

    Natürlichkeit des Antinatalismus

    Neganimalischer Grenzwert

    Neganthropinon

    Neganthropisches Gefälle

    Neganthropisches Prinzip

    Kosmologisches neganthropisches Prinzip

    Individualneganthropisches Prinzip

    Historio-neganthropisches Prinzip

    Neganthropisches Reagenz

    Neganthropie-Profiteure / Neganthropie-Nießnutz

    Spitteler, Carl (1845–1924)

    Mörderkinder (Freud)

    Hypertrophie des Gehirnorgans (Horkheimer-Adorno)

    Jaspers‘ generativer Schuldzusammenhang

    Neganthropische Existenzgrundlage (Adorno)

    Wir als Nutznießer (Blumenberg)

    Arthur Feldmann (1926–2012)

    Negativ kommunizierende Röhren der Kultur

    Wedekind (1864–1918)

    Negativansteckungsdominanz

    Negative Ästhetik und Narrativitätsdefizit des Glücks

    Negative Intentionalität

    Negative Kontamination und Positivitätspurifikation

    Negativer Utilitarismus

    Negativitätsaufbereitung

    Negativitätsdemenz

    Negativitätsdiversität

    Negativitätsdominanz

    Organische absolute Negativitätsdominanz

    Organismische Negativitätsdominanz

    Negativitätsdominanz und Krankheit

    Negativitätsdominanz und Stimmung

    Negativitätspermanenz

    Negativnachhall

    Negfugalität, Primat der

    Neronisches Prinzip

    Neuffer, Martin (1924–2004)

    Neuanfang

    Neugeboren

    Neugeborenes

    Hammer-Purgstall, Josef von

    Alred Polgar, Das Kind

    Benn, Saal der kreißenden Frauen

    Neuternatalismus

    Nichtbetroffensein

    Nichtseinswunsch, Typik

    Nichtexistenzasymmetrie

    Friedrich Theodor Vischer (1807–1887)

    Nichtexistenzerhellung

    Nichtgeborenwerdenwollen

    Nichtgewesenseinsentsorgung

    Nichtkompensierbarkeit des Leids

    Deschner, Karlheinz

    Nichtmehrdaseinsgelassenheit

    Nichtproportionalität pro-generativer Entscheidungsrevisionen

    Nichtsversagen

    Nichtsein als Zustand

    Nichtseinsrenitenz

    Nichtsnutziger Altruismus

    Nichtsungläubigkeit

    Niedagewesenseinsangst

    Niedagewesenseins-Erpressung

    Niedagewesenseinsverwünschung

    Shakespeare (1564–1616)

    Dickens, Charles (1812–1870)

    Eliot, George (1819–1889)

    Beecher Stowe (1811–1896)

    Mirbeau (1848–1917)

    Niedagewesenseinswunsch als Drohung

    Niedagewesenseinswunsch irrational?

    Niedagewesenseinswunsch mit pränatal-paradiesischer Regression

    Burckhardt, Jacob (1818–1897)

    Börries Freiherr von Münchhausen (1874–1945)

    Ardelius/Jersild

    Nietzsche, Friedrich (1844–1900)

    Das „Wozu?" – abgelehnt und gesucht

    Nietzsches Zusammenbruch

    Nihil inhumani a me alienum puto

    Nihilismus und Antinatalismus

    Nihilismus und Pronatalismus

    Niobisches Prinzip

    Nirwana

    Nochnichtgewesenseinswunsch

    Nutztiere und „Nutzmenschen"

    Vilar, Esther (*1935)

    Salt, Henry Stephen (1851–1939)

    Johnson, Samuel (1709-1784)

    O

    O wär’ ich doch abgetrieben worden

    O hätte ich nie geboren (Mutter-Revokation)

    O wär’ ich nie geboren!

    Ohnmacht

    Oino-Theodizee

    Oktroy-Irrtum

    Ontologischer Kentaur Mensch

    Ontopathologisches Syndrom

    Optimismus

    Optimismus, unrealistischer nativistischer

    Diderot, Denis (1713–1784)

    Optimismus als Pronatalitätsvehikel (Caraco, Alberto, 1919–1971)

    Weltkriegsunverwüstlicher Optimismus Karl Brögers (1886–1944)

    Optimistischer, lebensfroher Antinatalismus?

    Ovids Prinzip

    P

    Päckchen

    Panempathie

    Panempathiedefizit und Gattungsleid-Apathie

    Nietzsche (1844-1900)

    Green, Julien (1900–1998)

    Panempathie-Präsenz

    Poellnitz, Gerhard Bernhard von (1617–1679)

    Brecht (1898–1956)

    Eich, Günter (1907–1972)

    Wells, H. G. (1866–1946)

    Papasein (Infantilisierung als Überlebensstrategie)

    Paradiese als Entschädigungsanstalten

    Burns, Robert (1759–1796)

    Günther, Johann Christian (1695–1723)

    Hebel, Johann Peter (1760–1826)

    Jean Paul (1763–1825)

    Herder, Johann Gottfried (1744–1803)

    Feuerbach, Ludwig (1804–1972)

    Kompensation für embryonale Gefangenschaft (B. von Arnim)

    Eichendorff (1788–1857)

    Des Knaben Wunderhorn

    Chayyams metaphysischer Fußtritt

    Metaphysik als Versicherungsanstalt

    Paradox und Bedeutung der Abschlusserfahrung

    Parentalrevision (symbolischer Widerruf der img3.png Elternauflastung)

    Parentodizee

    Parallelwelten

    Paterfugalität (die Elternschaft flüchtend)

    Paternihilismus

    Patt, nativistisches

    Pensum

    Antike Weltablehnung aus der Mühsalsablehnung

    Thackeray, William Makepeace (1811–1863)

    Rühmkorf, Peter (1929–2008)

    Performative Letztbegründung

    Personenfreies Argument

    Perspektivenlosigkeit

    Pessimismus, griechischer – Zum Unglück geboren

    Philosophie – das Gehirn der Religion

    Platon (427–347)

    Positivitätsdissipation

    Positivitätsdrall und Pollyanna-Prinzip

    Pollyanna-Hypothese und -Prinzip

    Der Roman „Pollyanna"

    Positivitätsumkehr (ethische Vorzeichenumkehr)

    Poulet, Georges: Von der Existenzverwünschung zur Daseins-Anklage. Antinatalismus in Georges Poulets unbekanntem Meisterwerk „Nichts ist..."

    Daseins-Anklage bei Georges Poulet

    Präexistenz

    Präexistenz mit pronatalem Impetus (Talmud)

    Präexistenz mit Theodizee und antinatalistischem Aspekt

    Traduzismus (Tertullian) und Kreationismus (Hieronymus)

    Die schreienden Seelen der Hildegard von Bingen (1098–1179)

    Präexistenz, Elterndank und Elternschuld

    Volkstümlicher Mythos

    Byron (1788–1824)

    Casanova (1725–1798)

    Wilhelm Busch (1832–1908)

    Pränatale Freiheit

    Widmann, Josef Viktor (1842–1911)

    Pränatalvergessenheit

    Präkonzeptiv-retrojektiv symbolischer Suizid (auch: Symbolisch retrojektiver Suizid)

    Preis des Lebens

    Primat der Menschheit

    Primat der Sterblichkeit

    Primortalität

    Wildgans‘ Spruch auf den Weg

    Findelkinder

    Probezeit der Gattung

    Projektive nativistische Einstellung

    Pronatale Vernunftsuspension

    Pronatalismus

    Antiker Pronatalismus

    Pronatalismus, gemäßigter historisch-informierter

    Kosmischer Pronatalismus

    Pronatalismus-Argument

    Heroischer Pronatalismus

    Pronatalisten

    Holtug, Nils

    Parfit, Derek (1942–2017)

    Singer, Peter (*1946)

    McMahan, Jeff (*1954)

    Pronatalparadox

    Pronatale Metaebene der Ethik

    Proto-Ich

    Pseudo-Humboldt

    Psychoantinatalismus/Psychoanthropofugalismus

    Die drei Quellen strukturellen menschlichen Leids und der Leidlinderung nach Freud

    Freuds historische Panempathie und die von ihm verkannte Anthropodizeepflichtigkeit

    Psychopronatalyse

    Q

    Qualia

    Quartus – ein antinatalistischer Nachschopenhauerianer

    R

    Rache, nativistische

    Recht auf eigene Nachkommen als Grundrecht freier Persönlichkeitsentfaltung?

    Recht, geboren zu werden, in Frage gestellt

    Recht, nicht geboren zu werden

    Reinkarnationstest

    Eduard von Hartmann (1842–1906)

    Omar Chayyam (1048–1131)

    Chateaubriand (1768–1848)

    Schopenhauer (1780–1866)

    Cäsar Flaischlen (1864–1920)

    Hedwig Dohm (1831–1919)

    Philippe Annaba (*1944)

    Übelhaufen

    Reisemetapher

    Dusch, Johann Jakob (1725–1787)

    Rejektionismus

    Rejektionsdestruktivismus

    Expressionistischer Rejektionsdestruktivismus

    Religion als Daseinsprotest

    Marx (1818–1883)

    De Quincey (1785–1859)

    Rentnerklappe (Altenklappe)

    Retrojizierter Tod

    Retrojizierte (rückwärtsgewandte) Todessehnsucht

    Retroaktive Konfirmation

    Retrojektive Entwertung

    Reue, nativistische

    Revolte, metaphysische

    Metaphysische Revolte des Omar Chayyam (1048–1131)

    Metaphysische Revolte von Wally, Gutzkows Zweiflerin

    Paul Kornfelds Himmel und Hölle

    Risikoblindheit, pronatale

    Rölleke (*1936)

    Rousseau (1712–1778)

    Rousseau reformuliert

    Rousseaus Anthropodizee

    Überlistung der img2.png List der Natur – Rousseaus Verebbensangst

    Rousseaus Pronatalschuld

    Rückert, Friedrich (1788–1866)

    Rücklauf vor den eigenen Lebensbeginn

    Cioran (1911–1995)

    Rücksichtslosigkeit, generative

    S

    Sadismus, unwillkürlicher nativistischer

    Saldo natale

    Saldo natale als Reinkarnations-Kontokorrent

    Salto esistenziale

    Salto impersonale

    Salto mortale, nativistischer

    Salto natale – Geburtssprung (unlogischer Sprung ins Dasein)

    Saner, Hans (*1934)

    Sartre, Jean-Paul (1905–1980)

    Satanische Regel (Zumutbarkeits-Version der Goldenen Regel)

    Schaden des Existenzbeginns? Behinderung als Schädigung?

    Schallmauer, biologische

    Casanova (1725–1798)

    Schatten der eigenen Existenz (Sprung über den Schatten der eigenen Existenz)

    Scheltworte über das Leben

    Schillers nativistischer Räuber

    Schimmel-Theorem

    La Mettrie (1709–1751)

    Schopenhauer (1788–1860)

    Scheerbart (1863–1915)

    Büchner, Ludwig (1824–1899)

    Horkheimer, Max (1895–1973)

    Grünbein, Durs (*1962)

    Usinger, Fritz (1895–1982)

    Schlaf – als Todes und Niedagewesenseins Bruder

    Friedrich Heinrich Jacobis (1743–1819) Vorhäfen des Todes

    Goethes Bruder Tod

    Schopenhauers Schlaf als intermittierender Tod

    Feuerbach, Ludwig (1804–1872)

    Dickens, Charles (1812–1870)

    Weber, Karl Julius (1767–1832)

    Schlechtigkeitsgrund aller Wohltaten

    Schmerz

    Schmerzdilatation

    Schmidt, Arno

    Schongewesenseinswunsch

    Schopenhauer, Arthur (1788–1860)

    Schöpferfrondienst

    Schreien des Neugeborenen

    Rousseau (1712–1778

    Kants (1724–1804) Schreien aus Entrüstung

    Claudius, Matthias (1740–1815)

    Penzoldt, Ernst (1892–1955) – Aufdieweltkommensschmerz

    Kuppermann, Alexander

    Pränatales Schreien und Weinen

    Schuldaufbürdung

    Schulddissipation

    Schuldigkeitsindex, sozialhistorischer und Schuldprogression

    Antikonzeptiver Schuldigkeitsindex

    Abortiver Schuldigkeitsindex

    Schuldkonto und Schuldtilgung

    Sein, das

    Seinsunwilligkeit vor dem Schleier gebürtlichen Nichtwissens. Von John Rawls zu Samuel Butler

    Seinsversklavung

    Niegewesenseinswunsch eines Sklaven

    Seinswilligkeit

    Selbst-Reflexion, nativistische

    Selbstaufbürdung

    Selbstbejahungs-Präsumtion

    Selbstleidensgebot

    Selbstmord

    Selbstschenkung, Selbstgenese, Selbstabtreibung, Selbstverhütung und negierte Selbstbeglückwünschung

    Suttners Selbstschenkung

    Selbstgenese

    Verhinderte Selbstabtreiber

    Jandls Selbstverhüter und die negierte Selbstbeglückwünschung

    Selbstverschuldung und Elternschuld

    Selbstverwirklichung

    Selbstverzicht, symbolischer

    Anklagerecht und symbolischer Selbstverzicht

    Klagerecht und symbolischer Selbstverzicht

    Mitleidsanspruch und symbolischer Selbstverzicht

    Selbstverzichtsausweis

    Selbstvordenklichkeit

    Selbstzumutung

    Lichtenstein, Alfred (1889–1914). Freitod als Selbstbefreiung von der Selbstzumutung

    Flaubert (1821–1880)

    Cioran (1911–1995)

    Terry Eagleton (*1943)

    Self-made men

    Senilitätspädagogik, zynische

    Seume, Johann Gottfried (1763–1810)

    Seumes Satz

    Sévigné, Marie de Rabutin-Chantal, marquise de Sévigné (1626-1696)

    Siechtums-Verurteilung

    Silen – Nietzsches Umkehrung der silenischen Weisheit

    Sinn-Arbeiter Kind

    Sinn des Lebens und Sinnsuche

    Sinn machen

    Sinndurst und parentale Sinnschuld

    Sisyphusist

    Sisyphusmotiv

    Heine (1997–1856)

    Gutzkow (1811–1878)

    Skandal der Existenz(philosophie)

    Sloterdijk, Peter (*1947)

    Smilansky, Saul

    Sollschuld

    Sombart, Werner (1863–1941)

    Sombarts Satz

    Sonnenbrandgleichnis

    Soziale Geburt

    Spaemann, Robert (*1927) – Zeugung ohne zureichenden Grund

    Spezimanie

    Spengler, Oswald (1880–1936) – ein Pronatalist des Untergangs

    Speziesverlassenheit

    Spielhagens Satz vom Niegeborensein

    Staatsnatalismus

    Horkheimer und die totalverwaltete Zeugungspflicht

    Horkheimers Frage nach dem Geschenk des Lebens

    Sarrazin, Thilo (*1945) – Pronatalismus ohne rationale Begründung

    Sterbehilfe

    Sterbenlassensbereitschaft – zeugungsbegleitende Abwertung der Ikone „Embryo"

    Sterbenmüssen

    Sterbenmüssen und Lebendürfen

    Sterbensangst und Todesangst

    Sterbensbewirkung

    Sterbenszumutung und Verurteiltsein zum Sterben

    Sterblichkeitsvergessenheit

    Chateaubriand (1768–1848)

    Sterne, Laurence (1713–1768)

    Auflehnung gegen paternalistisch-despotischen Pronatalismus

    Storch, pronatalistischer

    Subjektsubreption (Subjekterschleichung)

    Substitution

    Sündenfall, neganthropischer

    Sufismus

    Suizid und Antinatalismus

    Suizidabwehr, axiopathologische

    Montesquieu, Charles-Louis de Secondat, Baron de La Brède et de Montesquieu (1689–1755)

    Suizid-Argument

    Suizidbremse

    Suizidzynismus

    T

    Tantalusgefühl

    Terrafugales Denken

    Thanataler Gewissenskonflikt

    Thanataler Hiatus

    Thanatalfatalismus

    Thanatalität (Todesgebürtlichkeit)

    Chayyam, Omar (1048–1131)

    Gottfried von Straßburg († um 1215)

    Dante (1265–1321)

    Opitz, Martin (1597–1639) – Sterben als des Lebens Pflicht

    Wieland, Christoph Martin (1733–1813)

    Wezel, Johann Karl (1747–1819)

    Byron (1788–1824)

    Lichtenberg, Georg Christoph (1742–1799)

    Jean Paul (1763–1825)

    Petöfi, Alexander (1823–1849)

    Spitteler, Carl (1845–1924)

    Mirbeau, Octave (1848–1917)

    Dauthendey, Max (1867–1918)

    Maeterlinck, Maurice (1862–1949)

    Breton, André (1896–1966)

    Leiris, Michel (1901–1990)

    Aichinger, Ilse (1921–2016)

    Bernhard, Thomas (1931–1989)

    Fels, Ludwig (*1946)

    Stadler, Arnold (*1954)

    de Giraud, Théophile (*1968)

    Thanatalitätsblindheit

    Thanatalistisches Kompensationsprinzip – Platz für die Jungen

    Theodizee

    Epikur (~ 341–271)

    Feldmann, Arthur (1926–2012)

    Theodizee als larvierte Anthropodizee

    Theognis‘ Theorem (Sententia Theognidis) vom Besten und Zweitbesten

    Das Beste

    Das Zweitbeste

    Thrakische antinalistische Trauer

    Cioran(1911–1995)

    Jacob Burckhardt (1818–1897)

    Klinger, F. M. (1752–1831)

    Sterne, Lawrence (1713–1768)

    Jandl (1925–2000)

    Russell, Bertrand (1872–1970)

    Smith, Martin

    Tierliche Niegewesenseinswünsche

    Rindliche Nichtgewesenseinswünsche

    Wölfischer Niegewesenseinswunsch

    Tierlicher Antinatalismus

    Tod

    Jean Paul (1763–1825)

    Rilke (1875–1926)

    Adorno über den Menschen als biometaphysischen Kentauren

    Tod als Preis des Lebens

    Tod als Telos und Erlöser

    Todesbedeutsamkeitsinvertierung

    Todesbewusstsein und Sterbensauferlegungsbewusstsein

    Todesdrohung, symbolische

    Todesentsorgung

    Epikur (341–270)

    Lukrez (~95–55)

    Omar Chayyam)(1048-1131)

    Todesentängstigung via mangelnde Geburtsfreude – Buffon (1707–1788)

    Jean Paul (1763–1825)

    Wilhelm Busch als Entsorgungskünstler

    Todesrepulsion

    Todespuffer Kind

    Todesretter, Todesrettung

    Todesurteil lebenslang

    Tieck (1773–1853)

    Schlegel, Dorothea (1764-1839)

    Feldmann, Arthur (1926–2012)

    Haushofer, Marlen ()1920–1970

    Walser, Martin (*1927)

    Todesverdrängung und Sterbensverhängung

    Tolstois (1826–1910) idealchristlicher Antinatalismus

    Negativitätsdiversität und Mä phynai (Anna Karenina)

    Totgebliebenseinsmythos

    Totgeburtswunsch, Lichtenberg-prophetischer

    Totschläger-Argument

    Schubart, Christian Friedrich Daniel (1739–1791)

    Toynbee, Arnold (1889–1975)

    Tragödie der Frau

    Transhumanismus

    Anti-Alterungs-Aspiration

    Trauerspiel

    Trost, antinatalistischer

    Tücke des Objekts

    Tyrannei der Biologie und Gegenrevolte

    Ilse Aichinger – Biologie als Überfall auf die Existenz

    Storm, Theodor (1817–1888)

    Revolte gegen die Tyrannei der Gene

    U

    Übel der Nichtexistenz

    Überforderung durch Antinatalismus?

    Überlebenswille, Überlebenstrieb

    Überlistung der List der biologischen Vernunft (Marcuse, Ludwig)

    Umgreifendes und Vorgängiges

    Umkehrforderung, nativistische

    Umsonst, nativistisches

    Blumauer, Aloys (1755–1798))

    Tieck (1773–1853)

    Börne, Ludwig (1786–1837)

    Cazalis, Henri (1840–1909)

    Unerträglichkeit und Unzumutbarkeit

    Unerwünschte Nachkommenschaft (engl.: Wrongful birth)

    Unerwünschte/unerbetene Existenz (engl.: Wrongful life)

    Nativistische Anonymität

    Unethik der Ethik

    Ungeborene (Ungezeugte)

    Chayyam (1048–1131)

    Karl Bröger (1886–1944)

    Die Höhle der Ungeborenen

    Dörmann, Felix (1870–1928)

    Hofmansthal, Hugo von (1874–1929)

    Löns, Hermann (1866–1914)

    Wijkmark, Carl-Henning (*1934)

    Pronatalistische Verbuchung der Zahl der Ungeborenen

    Ungehorsam, existentieller

    Ungewollte Schöpfung

    Ungewolltsein, nichthintergehbares

    Ungezeugt Gemordete

    Unglück, nicht geboren zu sein

    Universalisierungsgrundsatz, mortalfugal-antinatalistischer

    Unmensch

    Uns-Geschenktwerden

    Unsterblichkeitswunsch

    Unteilbarkeit und Unveräußerlichkeit des Leids

    Unterlassungsgebot und Unterlassungsverdienst

    Schopenhauer (1788–1860)

    Unverschuldeter Existenzbeginn

    Unvordenklichkeit

    Unwesen Kind

    Unzumutbarkeits-Veranschaulichung, parentale

    Urmutter

    Urschuld

    Jonas‘ Urschuldbekenntnis

    Butler (1835–1902)

    Utopien

    Utilitarismus

    V

    Valencak, Hannelore (1929–2004)

    Valentin, Karl (1882–1948)

    Vaterliebe, prophylaktische (Walter Hueck, 1898–1972)

    Vegetarismus, Veganismus und Antinatalismus

    Verantwortung, nativistische

    Verantwortungslosigkeit der Fortzeugung (Hans Reiner, 1896–1991)

    Verbleib-Frage

    Verblendungszusammenhang, nativistischer

    Verdienst, antinatalistisches. Wohl-Taten und Übel-Unterlassungen

    Verdrängungsschuld, nativistische

    Vergewaltigung

    Verhütung(smittel)

    Verlustaversions-Dominanz

    Vermisstwerden der Menschheit?

    Vermisstwerden Einzelner: Parentale Selbstverankerung

    Verschwindenwollen/Verschwindenswunsch

    Vertragsillusion, nativistische

    Verurteilung zum Dasein

    Verzweiflung

    Via Auschwitz

    Viertes Gebot

    Anzengruber (1839–1889), Das Vierte Gebot

    Balzacs Vater Goriot

    Vilar, Esther (*1935)

    Vitalität – Bürgin des natürlichen Lebenszusammenhangs

    Völkerwanderung

    Voltaire (1694–1778)

    Voluntary Human Extinction Movement

    Voluntativer und exploitativer Fehlschluss

    Bernard Williams (1929–2003) – biologische Radikale wiegen schwerer als Vernunft

    Vorfindlichkeit

    Goethe (1749–1832)

    Lenz (1751–1792)

    Wille, Bruno (1860–1928)

    Rilke (1875–1926)

    Werder, Lutz von (*1939)

    Vorsätzliche Zeugung

    W

    Wahl der Qual

    Weber, Max (1864–1920) und die Infantilität der Fortzeugung

    Wehrlosigkeit, nativistische

    Welt und wir

    Weltangstschrei

    Mantegazza, Paolo (1831–1910)

    Popper-Lynkeus (1838–1921)

    Weltgefängnis

    Wen die Götter lieben…

    Welt ohne uns

    Weltdienstverweigerung, paradoxe

    Wertblindheit

    Wiedergeburt und Fortzeugung

    Wiedertod und Wiedergeburt

    Wiedergutmachung für zustimmungslosen Existenzbeginn

    Wildgans, Anton (1881–1932) – Im Anschaun meines Kindes

    Wohl des Geborenseins

    Kleist, Ewald Chr. von (1715–1759)

    Von Arnim, Achim (1781–1831)

    Wohlgeborenseinstrug

    Wozu Menschen?

    Dostojewski (1821–1881)

    Günther Anders (1902–1992)

    Wozu ist man geboren?

    Chayyam, Omar (1048–1131)

    Brontë, Charlotte (1816–1855)

    Lawrence, D.H. (1885–1930)

    Alfred Polgars „Wozu ist das Leben da?"

    Wunder, nativistisches

    Wunschabspaltung

    Wunschkinder

    Würde

    Yeats, W. B. (1865–1939)

    Z

    Zahlen: Antinatalismus und Niegewesenseinswunsch in Prozenten

    Zahnschmerz

    Zangengeburt

    Zapffe, Peter Wessel (1899–1990)

    Sinnlosigkeits-Antinatalismus in „Der letzte Messias" von 1933

    Om det tragiske (Über das Tragische) von 1941

    Leidens-Antinatalismus

    Zeitignoranz

    Zeitlotterie und Zeitflucht

    Hedwig Dohm (1831–1919)

    Otto-Heinrich Kühner (1921–1996)

    Zeugung

    Zeugungen als Handlungen mit Sterbensfolge

    Zeugung und Nachkommenschaft als sinngebende Autoritäten

    Zeugungskriminalität

    Fernand Calmettes über Léon Dierx

    Mayreder (1858–1938)

    Jaccard (*1941)

    Zeugungsfolgenabschätzung und objektiv-kollektive Mitverantwortung aller Eltern

    Unvorhersehbare Zeugungsfolgen

    Unerwünschte Zeugungsfolgen

    Zeugung unter imaginären Bedingungen aus emotionalem Engagement

    Objektiv-kollektive Mitverantwortung aller Eltern für alles allen Menschen Geschehende

    Nichtwissenkönnen als larviertes Nichtwissenwollen. Zur moralischen Zurechenbarkeit der Konsequenzen progenerativer Entscheidungen

    Zeugungsfreiheit

    Zeugungsinkognition

    Zeugungspflicht

    Zeugungsunvernunft – Beiläufigkeit der Existenzgründung

    Forster, Georg (1754–1794) – vorgängige Vitalität

    Hueck

    Schiller, Friedrich (1759–1805)

    Zeugungsschuld, Zeugungssünde, Zeugungsfrevel

    Zeugungswiderruf, retrojektiv-fiktiver

    Zeugungszynismus, höhnischer

    Zimzum

    Zivilisatorischer Ausblick

    Zola, Emile (1840–1902)

    Zoodizee

    Zufriedenheit(spanzer)

    Flaischlen, Cäsar (1864–1920)

    Wildgans (1881–1932)

    Casanova (1725–1798)

    Zukunftsaufladung

    Zukunftsproblematik

    Zumutung der Existenz

    Aichinger (1921–2016)

    Eich, Günter (1907–1972)

    Zurweltkommen

    Zustimmungslosigkeit

    Zwangsjacke Leben

    Zweitbestes

    Kerner, Justinus (1786–1862)

    Lenau, Nikolaus (1802–1850)

    Heinse, Wilhelm (1749–1803)

    Heinrich Heine (1797–1856)

    Aichinger (1921–2016)

    ANHÄNGE

    ANHANG I: Antinatalismus und letzte Menschen in der Literatur – Erinnerung an einen vergessenen Roman Karl Ettlingers (1882-1939)

    1. Karl Ettlingers letzte Menschen

    2. Antinatalismus bei Arno Schmidt

    3. Guido Morsellis nichtkatastrophale Aufhebung der Menschheit

    4. Herbert Rosendorfers Entwurf einer Soloexistenz

    5. Anhang. Thomas Glavinic, Die Arbeit der Nacht

    ANHANG II: Fortbestand durch Vernichtung. Das Kernmotiv für Hitlers Ziel der Judenvernichtung. Der Mensch als Gefangener von Sein und Schöpfung

    Von Sozialdemokratie und Marxismus zum Judentum

    Hitlers Rassismus einer blutübertragenen Ethik

    Hitler als Diktator menschheitlichen Seinsollens in doppeltem Auftrag

    Diktatur menschheitlichen Seinsollens. Philosophische Einordnung

    ANHANG III: Zur Philosophie der Erschütterung: Erdbeben als Euthanasie und Kostenseite künftigen Nutzens im Denken Rousseaus und Kants

    Erdbeben als Euthanasie

    Rousseaus Anthropodizee

    Einleitung

    Pflanzt sich von heute an niemand mehr fort, stirbt die Menschheit in gut 100 Jahren aus. Das Aussterben der Menschheit auf dem Wege einer solchen natalen Enthaltsamkeit ist das Fernziel des Antinatalismus. Doch ist die antinatalistische Moraltheorie nicht auf dieses Fernziel beschränkt. Sie setzt bei einzelnen Personen an, die sie mit Argumenten davon zu überzeugen sucht, dass es besser ist, Entscheidungen, ein Kind zu zeugen, zu revidieren oder pronatale Entscheidungen gar nicht erst zu treffen. Aus antinatalistischer Sicht ist jede reflektierte, nicht zustande gekommene oder revidierte pronatale Entscheidung ein ethischer Erfolg. Wenn wir mit unserer Arbeit auch nur die Revision einer einzigen pronatalen Entscheidung bewirken, hat sie sich mehr als gelohnt. Wir hätten damit bewirkt – um an dieser Stelle nur davon zu reden –, dass ein Mensch weniger existiert, der Krankheiten durchmachen muss, schikaniert wird und das Siechtum oder den Tod von Eltern, Verwandten, Freunden oder Haustieren miterlebt, um schließlich selbst – vielleicht alleingelassen – hinfällig zu werden und zu sterben.

    Da dieses Handbuch für die Menschenlosigkeit und die Kinderlosigkeit eintritt, werden manche Leser unweigerlich den Vorwurf der Misanthropie und der Kinderfeindlichkeit erheben.

    Philanthropie

    Nicht aus Misanthropie („Menschenhass") plädiert der Antinatalist dafür, dass keine weiteren Menschen hervorgebracht werden, sondern vielmehr deshalb, damit keine weiteren Menschen zu existieren beginnen, die zumindest in bestimmten Momenten oder Phasen ihres Lebens indirekt oder direkt dem Hass und den Schikanen anderer Menschen ausgesetzt wären und in entwürdigende Situationen geraten würden. So gesehen ist nicht Misanthropie die treibende Kraft des Antinatalismus, sondern vielmehr Philanthropie ( img1.png Antinatalismus, philanthropischer, img1.png Euanthropischer Imperativ).

    Lässt man den mit dem Wort „Philanthropie" einhergehenden Anthropozentrismus hinter sich und berücksichtigt man alle empfindenden Wesen, so lautet der Leitsatz eines in diesem Sinne universalisierten Antinatalismus: Hilf allen existierenden img1.png Lebewesen so gut du kannst und argumentiere dahingehend, dass keine neuen Lebewesen zu existieren beginnen.

    Der Vorwurf der Kinderfeindlichkeit

    „Antinatalisten sind dagegen, dass weitere Kinder das img1.png Licht der Welt erblicken, deshalb sind Antinatalisten gegen Kinder." So oder ähnlich lautet eine routinemäßig gegen Antinatalisten in Anschlag gebrachte Formel. Es ist eine Formel, die das Anliegen des Antinatalismus verzerrt. Nicht gegen Kinder spricht sich der Antinatalismus aus, sondern dafür, dass bereits existierende Menschen eine etwaige Entscheidung, Nachkommen zu haben, revidieren. Nicht gegen existierende Kinder argumentiert der Antinatalismus, sondern für Nachkommenlosigkeit.

    Als Philosophie der Nachkommenlosigkeit ist der Antinatalismus nicht gegen Kinder, sondern vielmehr an den Leiden orientiert, die Kinder durchmachen müssen, nachdem sie zu existieren begonnen haben. Die antinatalistische Moraltheorie bezieht einen erheblichen Teil ihrer Motivation aus den Leiden von Kindern und plädiert dafür, dass die Welt zunächst kindergerecht (und menschengerecht) gemacht werden müsste, bevor es moralisch vertretbar sein könnte, so zu handeln, dass weitere Kinder zu existieren beginnen. Solange die Welt nicht so menschengerecht eingerichtet ist, wie es in manchen img1.png Utopien und Paradiesvorstellungen ausgemalt wurde, sollte im Sinne der antinatalistischen Moraltheorie von der Fortzeugung abgesehen werden ( img1.png Weltanpassungspriorität). Wäre es möglich, morgen eine Utopie des Wohllebens zu verwirklichen, in der Menschen keine Übel mehr widerfahren können, so hätte der Antinatalismus einen Teil seines moralischen Impetus und seiner Daseinsberechtigung verloren. Statt gegen Kinder zu sein, rufen Antinatalisten dazu auf, zu bedenken, was man einem weiteren Menschen zumutet, wenn man so handelt, dass ein neuer Mensch zu existieren beginnt. Ontologisch paradox ausgedrückt: Antinatalisten sind für das Recht von Kindern auf Nichtexistenz.

    Individuelle, soziale, geographische und intergenerationelle Nichtkompensierbarkeit des Leids

    Hat der Antinatalist den Vorwurf der Kinderfeindlichkeit und der Misanthropie abgewehrt, wird er unweigerlich darauf hingewiesen, dass das Leben nicht nur aus Leid besteht, sondern fast immer auch Glücksmomente und freudvolle Phasen enthält. Im Leben des Einzelnen kompensieren gewesenes und bevorstehendes Glück aktuelles Leid jedoch nur bedingt, nämlich nur das Leid einer bestimmten Intensität und dies nur in bestimmten Lebensabschnitten. Ähnlich kompensiert aktuelles Glück nur bedingt gewesenes und bevorstehendes Leid. Allgemein gesprochen ist die Trostkompetenz des Glücks recht begrenzt. Dies leuchtet zumal dann ein, wenn wir den Standpunkt einer Leid-Glück-Robinsonade verlassen und den Menschen als soziales Wesen betrachten: Auch eine Person, die ihr Leben als Tanz auf Rosen empfunden haben mag, erzeugt und hinterlässt normalerweise Trauernde, wenn sie – wie die Hinterbliebenen sagen mögen – unerwartet und ohne Anzeichen von Krankheit aus dem Leben scheidet. Ganz abgesehen von einem unverbesserlichen Optimismus, der diese Person zu einer Selbstbewertung des eigenen Lebens geführt haben mag, die sich krass von den Befunden einer Außenbewertung unterscheiden kann.

    Ferner kompensiert auf der Ebene des Sozialen das relative Wohlleben einer Kaste, Klasse oder Schicht nicht das Leid einer anderen Bevölkerungsgruppe; vergleichsweises Wohlleben in fortgeschrittenen Industrienationen kompensiert nicht das Leid in Armuts-, Kriegs- oder Hungerregionen der Welt.

    Intergenerationell kompensiert das Leben von Bürgern heutiger Wohlstandsgesellschaften nicht das Dasein in früheren Armutsgesellschaften; und der vage Ausblick auf eine materiell und psychisch befriedete, auch von der strukturellen Gewalt des Arbeitslebens befreite, Menschheit in kommenden Jahrhunderten kompensiert nicht die Nöte derjenigen, die heute und morgen minderbemittelt ihr Dasein fristen und in die Welt gesetzt werden.

    Historisch informierter Antinatalismus

    Wir vertreten einen historisch informierten Antinatalismus. Was bedeutet, dass wir die dokumentierte bisherige Geschichte als unseren besten Informanten für die img1.png Conditio in/humana ernstnehmen. Die überlieferte Geschichte bietet für uns keinen vernünftigen Anlass zur Hoffnung dafür, dass „der Menschheit oder auch nur der überwiegenden Mehrzahl aller Menschen eine von Gerechtigkeitsprinzipien bestimmte, geschweige denn eine „goldene Zukunft bevorstehen könnte. Da niemand in die Zukunft zu blicken vermag, halten wir uns an die Vergangenheit und an die Gegenwart und extrapolieren: Ende des 19. Jahrhunderts wurde registriert, dass die naturwissenschaftlich instruierten Produktions- und Distributionstechniken einen Stand erlangt hatten, der es der gesamten Menschheit erlauben würde, ein befriedetes Dasein zu führen. Man verkündete die Machbarkeit des Utopischen, dessen Inaugurierung zu angeblich sozialistischen – in Wahrheit staatskapitalistischen – Gesellschaften führte, die ihre eigenen Bevölkerungen für das Glück einer unbestimmten Zukunft in Geiselhaft nahmen und somit die Vorstellung von einem befriedeten Dasein pervertierten.

    Die Verheißungen des 19. Jahrhunderts und frühere Utopien sind nicht zuletzt deswegen nicht umsetzbar, weil der ins Riesenhafte angewachsene technologische Fortschritt – auf dem die Vorstellung von einem zufriedenen Zeitalter gründet – die für alle Verheißungen unabdingbaren Rohstoffe rasch zum Versiegen bringt oder seine Abfallprodukte die natürliche Basis pflanzlicher, tierischer und menschlicher Organismen unterminieren. Ganz zu schweigen davon, dass der gefeierte und nicht zu bestreitende Fortschritt von Produktivkräften immer auch einer Weiterentwicklung von Destruktivkräften Tür und Tor öffnet – wo es nicht ohnedies so ist, dass zivile Anwendungen sich erst im Fahrwasser einer weiterentwickelten Destruktivtechnologie ergeben haben ( img1.png Destruktivkraftentwicklung).

    Der mittlerweile recht unbekannte belgische Literatur-Nobelpreisträger von 1911, Maurice Maeterlinck (1862–1949), stellt mit einem noch größeren Unbekannten die Frage nach Gründen für Perpetuierung der Menschheit in den Raum: „WARUM, so fragt Georges img1.png Poulet in seinem unbekannten Meisterwerk ‚Nichts ist’, warum das Dasein einer Gattung verlängern, deren Entwicklung nur ihre Leidfähigkeit vermehrt?" (Maeterlinck, Vor dem großen Schweigen, S. 134)

    Eine überaus prägnante Fassung des historisch informierten Antinatalismus bietet Isaac Bashevis Singer (1902–1991): „The thought of raising children seemed absurd to him. Why prolong the human tragedy?" (The Letter Writer, S. 265)

    Antinatalismus als Resultat eines gesamtgesellschaftlichen Lernprozesses

    In Abwandlung eines bekannten Diktums ließe sich sagen: Geschichte ist der Fortschritt im Bewusstsein der Freiheit von naturwüchsigen Vorgaben – und der Antinatalismus bringt diese Freiheit auf den pointiertesten Begriff.

    Der Antinatalismus ist der moraltheoretische Ausdruck der sich gegen zahlreiche Widerstände nur langsam sedimentierenden Kritik eines ungeheuren – weil mit unausdenkbaren Leiden einhergegangenen – geschichtlichen Prozesses, der die Bezeichnung „Lernprozess" kaum zu verdienen scheint. Zeitlich zu auseinandergezogen ist das Aufblitzen einzelner Einsichten, dass es besser ist, wenn keine weiteren Menschen hervorgebracht werden. Und doch wird gegen Ende des 20. Jahrhunderts vermehrt eine antinatalistische Konsequenz aus der bisherigen Geschichte gezogen.

    Antinatalistische Keime und Formen

    Bei der neuerdings „Antinatalismus" genannten Nachkommenlosigkeitsphilosophie handelt es sich um moraltheoretische Positionen, die sich nur allmählich aus der kulturellen Überlieferung und (willens-)metaphysischen Überformung herausschälten und wohl erst um die Wende zum 20. Jahrhundert in den Schriften eines unter dem Pseudonym img1.png Kurnig schreibenden Denkers zu sich selbst fanden. Die Arbeit an diesem Handbuch Antinatalismus war von der Überzeugung getragen, dass neben klaren Bekenntnissen zum Antinatalismus, Infragestellungen der Fortpflanzung oder Aufrufen zu nataler Enthaltsamkeit zahlreiche Zeugnisse, Ausrufe und Stellungnahmen auffindbar sein und berücksichtigt werden müssen, die zwar nicht als genuin antinatalistische Positionen verbucht werden können, die aber gleichwohl als antinatalistische Keime innerhalb der kulturellen Überlieferung angesehen werden dürfen. Neben direkten Antinatalismen – wie wir sie nennen wollen – in Vergangenheit und Gegenwart möchte dieses Handbuch seinen Lesern somit auch die Anwesenheit antinatalistischer Keimformen in philosophischer, epischer, dramatischer und lyrischer Literatur vorführen. Mit unseren Verweisen auf (proto-)antinatalistische Elemente in der Literatur dokumentieren wir, dass der Daseinsprotest transhistorisch von jeher unterschwellig zugegen war und es sich keineswegs etwa nur um ein Dekadenz-Phänomen handelt. Drei klassische Inspirationsquellen für antinatalistische Formen und Fortzeugungskritik in Vergangenheit und Gegenwart sind dabei der altgriechische Antinatalismus der Tragiker, der altasiatische Antinatalismus sowie ein biblischer Antinatalismus (bedingt Hiobs img1.png Niedagewesenseinswunsch und insbesondere Jesu vorbildliche Familien- und Kinderlosigkeit in Ansehung des nahen Weltgerichts, die von Paulus in den Briefen an die Korinther wiederholt anempfohlen wird) im Gegensatz zum biblischen Pronatalismus in Gestalt des alttestamentarischen Fruchtbarkeitsgebots. Zwei antike Quellen des Antinatalismus haben somit religiösen Charakter, während sich vom altgriechischen Antinatalismus vielleicht am ehesten sagen lässt, dass er einem von Jacob Burckhardt diagnostizierten pessimistischen Daseinsgefühl korrespondiert.

    Antinatalistische Durchbrüche und Schübe

    Im 20. Jahrhundert kam es zu mehreren unabhängigen Durchbrüchen hin zum Antinatalismus. Teilen wir die antinatalistischen Durchbrüche nach Sprachzonen auf, so ergibt sich etwa folgendes Bild.

    Deutscher Sprachraum:

    Kurnig, Guido Kohlbecher, Martin Neuffer, Karim Akerma, Gunter Bleibohm, Nicole Huber.

    Französischer Sprachraum:

    Philippe Annaba und Théophile de Giraud.

    Spanischer und portugiesischer Sprachraum:

    Julio Cabrera und Rafael Tages Melo.

    Englischer Sprachraum:

    Herrmann Vetter, David Benatar, Jim Crawford, Thomas Ligotti, Ken Coates, Sarah Perry und manche andere.

    Ermöglicht wurden diese antinatalistischen Durchbrüche durch mannigfache (geistes)geschichtliche Strömungen und Ereignisse, die wir antinatalistische Schübe nennen. Um an dieser Stelle nur einige wenige antinatalistische Schübe zu nennen: die Säkularisierung mit ihrer in der Literatur vielfach geübten Kritik an Gott als dem für das defizitäre Dasein von Menschen Verantwortlichen, das metaphysische Denken Schopenhauers und Eduard von Hartmanns, der Nihilismus, der Feminismus.

    Nihilismus, Rejektionismus/Daseinsverneinung und anthropofugale Perspektive

    Versteht man unter dem zunächst vagen Begriff „Nihilismus" einen noologischen{1} Nihilismus, so ist darunter zu verstehen: Es gibt nichts – und insbesondere keine objektiven Werte oder Ziele –, wofür es sich zu leben lohnte. So gesehen hat der Nihilismus einen antinatalistischen Impetus. Denn vor seinem Horizont lassen sich auch Kinder nicht als etwas anführen, wofür es sich zu leben lohnte. Ferner legt der noologische Nihilismus die Frage nahe: Warum den Existenzbeginn eines Menschen bewirken, von dessen Leben feststeht, dass es sich nicht lohnt oder sinnlos bleibt, warum ihn also zu einer nihilistischen Existenz „verurteilen"?

    In seinem Sendschreiben „Jacobi an Fichte von 1799 warf Jacobi letzterem einen Idealismus vor, den er Nihilismus nannte; womit er auf den Umstand anspielte, dass für Fichte das Ich das einzige Wirkliche ist. Während dieser ontologische Nihilismus à la Fichte (und Berkeley) nur konstatiert, dass außer dem Ich nichts wirklich ist, vertritt ein onto-ethisch zu nennender Nihilismus – unter Einbeziehung des jeweils denkenden Ich – die Position, dass besser niemals etwas existiert hätte und dass anzustreben ist, dass nichts mehr existiert. Eine Stellungnahme par excellence im Sinne des onto-ethischen Nihilismus findet sich in Georg Büchners „Danton, wo es heißt, die Schöpfung sei die Wunde des Nichts und wir Menschen seine Blutstropfen.

    Nehmen wir am onto-ethischen Nihilismus eine interne Differenzierung vor, so gelangen wir zu einer daseinsverneinenden Haltung, für die Ken Coates die Bezeichnung Rejektionismus prägte{2}. Daseinsverneiner/Rejektionisten sind etwa all jene literarischen Figuren im Vorhof des Antinatalismus, die über die Jahrtausende adressatenlos ausriefen: „O wär‘ ich nie geboren!" Rejektionistisch/daseinsverneinend sind insbesondere auch Religionen wie der Jainismus, hinduistische Glaubenssysteme oder der Buddhismus, deren Laienanhängern gleichwohl die Fortpflanzung zugestanden wird.

    Onto-ethische Nihilisten sowie Daseinsverneiner stehen deshalb im Vorhof des Antinatalismus, weil sie zwar das Daseins von Welt und Mensch verneinen, ohne aber im gleichen Antinatalisten zu sein. So ist beispielsweise Eduard von img1.png Hartmann ein onto-ethischer Nihilist und Rejektionist, der sich jedoch zugleich dezidiert gegen den Antinatalismus ausspricht. Dass der onto-ethische Nihilismus keineswegs mit dem Antintalismus deckungsgleich ist, erhellt etwa auch aus Ludger Lütkehaus‘ umfangreicher neueren Studie namens „Nichts", in der der Antinatalismus so gut wie keine Rolle spielt. Ähnlich finden sich Daseinsverwerfungen in Dichtung und erzählender Literatur zuhauf, ohne dass die daseinsrejizierenden Figuren – geschweige denn die sie gestaltenden Autoren – Antinatalisten sein müssten.

    Gemeinsam ist dem onto-ethischen Nihilismus und dem Rejektionismus das, was Ulrich Horstmann in „Das Untier von 1983 die „anthropofugale Perspektive nennt. Darunter versteht er den „Blickwinkel einer spekulativen Menschenflucht…, ein Auf-Distanz-Gehen des Untiers zu sich selbst und seiner Geschichte… (Das Untier, S. 8) Was den anthropofugalen Philosophen auszeichnet, ist nach Horstmann, dass er – analog zu einer Rakete, die schnell genug ist, um die Anziehungskraft der Erde zu überwinden und das Weltall erreicht – eine intellektuelle Fluchtgeschwindigkeit erreicht hat, die es ihm gestattet, der Gravitation „jener ideologischen Einflusssphäre und Kraft zu entkommen, die die Untiere nach wie vor mit beiden Beinen auf dem Bode der Tatsachen hält und ihnen den Blick über den Horizont verwehrt. (a.a.O., S. 9) Nehmen wir die anthropofugale Perspektive bzw. das Erreichen das humanistischen intellektuellen Fluchtgeschwindigkeit in unsere interne Differenzierung auf, so ergibt sich etwa folgendes Bild:

    Onto-ethischer Nihilist (ontofugal): „Die Welt als Ganzes würde besser nicht existieren!"

    Rejektionist (Daseinsverneiner): „O wär‘ ich nie geboren!"

    Anthropofugaler: „Es wäre besser, wenn Menschen nicht existieren würden."

    Antinatalist: Jede Handlung, die dazu führt, dass ein neuer Mensch zu existieren beginnt, ist moralisch bedenklich, und es ist geboten, die Fortzeugung einzustellen, damit die Menschheit ausstirbt.

    Zwar formuliert Horstmann etwa mit Blick auf die mythologisch überlieferten Sündfluten: „Dass es besser wäre, wenn es nicht wäre, hat sich das Untier immer schon auf die ein oder andere Weise eingestanden. (10) Gleichwohl steht Horstmann mit der von ihm eingenommenen anthropofugalen Perspektive noch im Vorhof des Antinatalismus, was sich insbesondere daran bemerkbar macht, dass seine konkrete Perspektive auf eine moralische Vision verzichtet. Stattdessen sucht Horstmann eine alles Leiden beenden sollende Zuflucht in einer durch ABC-Waffen bewirkten unmoralischen Apokalypse. In diesem unmoralischen Sinne formulierte bereits Albert Ehrenstein in seinem Gedicht „Der Kriegsgott:

    „[…] Lasset ab, den Gott zu rufen, der nicht hört. / Nicht hintersinnet ihr dies: / Ein kleiner Unterteufel{3} herrscht auf der Erde, / […] / Bleibt noch ein Rest / Nach Ruhr und Pest, / Aufheult in mir die Lust, / Euch gänzlich zu beenden!" (In: Kurt Pinthus (Hg.), Menschheitsdämmerung, S. 84f)

    img1.png Rejektionsdestruktivismus

    Gute Unterlassungen

    Autoren eines Handbuches zum Antinatalismus ziehen unweigerlich die Frage auf sich, warum sie für die Nachkommenlosigkeit argumentieren und werben, statt sich einem – wie man vielleicht meint – lohnenderen Unterfangen zu widmen, bei dem existierenden Menschen geholfen wird. Warum argumentative Energie dafür aufbringen, dass weitere Menschen nicht zu existieren beginnen – „denen aber durch „ihren Nichtexistenzbeginn offenkundig nicht geholfen wird –, wo doch Abermillionen Menschen existieren, denen man helfen könnte? Unsere Antwort auf diese berechtigte kritische Nachfrage lautet, dass nicht nur Taten moralisch verdienstvoll sein können, sondern auch Unterlassungen. Ein – vereinfachtes – Beispiel: Wer es unterlässt, die Umwelt zu verschmutzen, indem er einen Langstreckenflug annulliert, sorgt dafür, dass die Lebensbedingungen anderer Menschen besser sind als im Falle der nichtunterlassenen Umweltverschmutzung.

    Einem leidenden Menschen beizustehen, ist eine gut Tat. Moralisch verdienstvoll ist es aber auch Kinderwünsche zu überdenken und sich nicht fortzupflanzen, weil dadurch (mindestens) ein beistandsbedürftiger Mensch weniger existiert, der seelische und körperliche Schmerzen durchstehen muss und der nicht umhin kommt, Krankheit und Tod naher Verwandter mitzuerleben und schließlich selbst sterben muss. Auch wenn sich „niemand benennen lässt, für den img1.png es besser sein könnte, nicht zu existieren zu beginnen, ist es anerkanntermaßen schlecht, so zu handeln, dass „jemand sterben muss. Genau dies aber tut, wer so handelt, dass jemand infolge dieser Handlung zu existieren beginnt. Wer einen Menschen zeugt, handelt so, dass ein Mensch sterben muss, was außer in Fällen von Notwehr einhellig verurteilt wird. Kurz: Wenn wir sagen „Es ist besser, x zu tun oder y zu unterlassen, kann die entsprechende Tat oder Unterlassung auch dann moralisch sein, wenn sich keine Person benennen lässt, für die „es besser ist. – Wir vergleichen dann Weltzustände und ziehen einen Weltzustand O ohne leidende (und frohe) Wesen einem Weltzustand M mit leidenden (und frohen) Wesen vor, auch wenn in Weltzustand niemand davon profitieren kann, dass es niemanden gibt. Aber es kann auch niemand darunter leiden, wenn es niemanden gibt. Während in Weltzustand M jemand da sein wird, der leidet.

    Zur Antinatalismen-Sammlung

    Der israelische Philosoph Saul img1.png Smilansky ist mit mehreren bedeutenden Aufsätzen zum Antinatalismus hervorgetreten. Gleichwohl hat ihn seine intensive Beschäftigung mit dem Thema nicht vor der grotesken Fehleinschätzung bewahrt, Daseinsverfluchungen nach dem Vorbild img1.png Hiobs ( img1.png Biblischer Antinatalismus) seien rar gesät. Selbstbezügliche Daseinsverfluchungen sind eine Vorform des Antinatalismus. Denn wir müssen annehmen, dass andere Personen in ähnliche Situationen geraten wie wir selbst. Und dann impliziert die – ethisch stets gebotene – Universalisierung des Wunsches, nie geboren zu sein, einen Zweifel daran, ob überhaupt jemand gezeugt und geboren werden sollte. Im Glauben, die Präsenz antinatalistischer Vorstufen in der kulturellen Überlieferung vernachlässigen zu können, sagt Smilansky:

    „It also seems significant that there is so little expression of the wish not to have been born, or at least this is so with most people who live under objectively tolerable conditions. If life were so bad, then – even if we bracket the possibility of suicide – we could expect much more expression of the Job-like wish not to have been born, in common sentiments, literature and the like. The idea is culturally available. Yet the sentiment is hardly to be found, except with those who are by temperament unusually melancholy, or are in depression, or, like Job, have some good reason for feeling so." (Smilansky, Life is good, S. 73)

    Unser Handbuch belegt, dass nicht nur Smilansky sich täuscht. Selbst Heinz img1.png Rölleke, dem wir in Gestalt der Abhandlung „O wär‘ ich nie geboren… eine der umfassendsten Zusammenstellungen von img1.png Niedagewesenseinswünschen verdanken, unterschätzt die Präsenz antinatalistischer Formeln grandios, wenn er beispielsweise sagt: „Im übrigen finden sich in der pathos- und emotionsfeindlichen Gegenwartsliteratur weder direkte Verfluchung noch Preisung der Geburt. Offenbar nimmt man das Dasein eher als unabänderlich-undurchschaubare Realität hin. (Rölleke, S. 29)

    Im Hinblick auf zahlreiche von uns und anderen Autoren aus Lyrik, Drama und erzählender Literatur zusammengetragene und kommentierte Deklamationen des „O wär‘ ich nicht geboren!" sowie hinsichtlich anderer Antinatalismen ist zweierlei zu berücksichtigen. Zum einen ist zu bedenken, dass es sich in der großen Mehrzahl der Fälle um Äußerungen des Selbstverständnisses fiktionaler Figuren handelt, nicht hingegen notwendigerweise um Überzeugungen der jeweiligen Autoren. Zum anderen ist zu beachten, dass in diesen Ausrufen oftmals nicht mehr als eine momentane Niedergeschlagenheit zum Ausdruck kommt und dass sich aus derartigen transitorischen Stimmungen nicht auf die Weltanschauung einer literarischen Figur oder gar des sie gestaltenden Autors schließen lässt. Von daher stellt sich die Frage, ob wir spontanen img1.png Niedagewesenseinswünschen und antinatalistischen Spuren nicht zu viel Gewicht beimessen. Auf diesen Einwand wäre zu antworten, dass die literarische Überlieferung derart viele Antinatalismen (indirekte oder explizite antinatalistische Formen oder Aussagen) birgt, dass dem Antinatalismus in der Literatur allein schon durch die Vielzahl der Belege ein nicht zu unterschlagendes Gewicht zukommt – so ephemer die einzelne antinatalistische Äußerung im Kontext eines Romans, Dramas oder Gedichts auch scheinen mag. Ferner ist in Rechnung zu stellen, dass in der Literatur anzutreffende antinatalistische Topoi sedimentierte überindividuelle Stimmungen oder Strömungen sein können, die zunächst Eingang in den geistigen Haushalt Gebildeter finden mussten, um schließlich literarisch verarbeitet werden zu können, was für eine gewisse außertextuelle Präsenz spricht. Ein Beispiel hierfür ist Emile img1.png Zolas Roman img1.png Fruchtbarkeit.

    Mit der Zusammenstellung und Kommentierung antinatalistischer Zeugnisse und Keimformen aus Jahrhunderten möchten wir unseren Lesern spezifische Weisen demonstrieren, in denen – nach unserer Lesart – die Menschheit in den Aussagen Einzelner gleichsam zur Vernunft kommt, indem sie sich von der Naturwüchsigkeit der Fortpflanzung distanziert und emanzipiert. Der Antinatalismus nimmt den Menschen als ein Kulturwesen ernst, das in der Lage ist, das Naturerbe der Fortpflanzung kritisch zu hinterfragen und sich diesem fatalen Erbe unterlassend zu entziehen. Bei der Vorstellung eines Seinsollens von Menschen handelt es sich unseres Erachtens um einen teils bionomen, teils kulturell unterfütterten Verblendungszusammenhang. Wie stark dieser Verblendungszusammenhang ist, erhellt etwa daraus, dass Vertreter radikaler Gesellschaftskritik wie Adorno zwar von einem „gesellschaftlichen Verblendungszusammenhang reden, gleichwohl aber nicht in der Lage waren, die Perpetuierung des „Ganzen als des Unwahren im Sinne einer Philosophie der Nachkommenlosigkeit radikal in Frage zu stellen. Unsere Zusammenstellung von Antinatalismen dokumentiert Momente der Philosophie-, Literatur- und Kulturgeschichte, in denen dieser Verblendungszusammenhang brüchig oder durchschaut wird.

    Zu den in Moderne und Gegenwart fortdauernden Mythologemen naturwüchsiger Provenienz gehört die Aussage, es sei nun einmal naturgegeben, dass Menschen sterben müssen. Der Antinatalismus entlarvt die angebliche Naturgegebenheit des Sterbenmüssens von Menschen als Ideologie. Denn als sterbliche Wesen sind wir nicht naturgegeben, sondern menschenverursacht. Tatsächlich kommt es nicht nur darauf an, die Gesellschaft in ihrem Sosein zu kritisieren und sie zu verändern, sondern sie in ihrem Dasein vernünftig aufzuheben.

    Aufklärung und Schuld

    Mit unserem Handbuch zum Antinatalismus verorten wir uns in der Tradition philosophischer Aufklärung. Es klärt darüber auf, dass die scheinbar „normalste" Sache der Welt: dass es Menschen gibt und dass Menschen hervorgebracht werden, bei näherem Hinsehen fragwürdig ist. Denn in letzter Instanz ist es die Fortpflanzung, die dazu führt, dass immer neue Generationen von Menschen sich vor immer neue und wiederkehrende alte unlösbare Probleme gestellt sehen und die img1.png Conditio in/humana perpetuiert wird.

    Nun wäre es natürlich allzu simpel, den Eltern dieser Welt alle Schuld für Miseren zuzuschreiben. Zumindest in fortgeschrittenen Industriegesellschaften lebende Eltern stehen häufig auf dem Standpunkt, nur das Beste für ihre Kinder zu wollen. Und zu diesem Besten gehöre dann, dass man die Kinder zuallererst erzeugt. – Wobei übersprungen wird, dass ein ontoethischer Fehlschluss vorliegt, wenn Personen vermeinen, Nichtexistierenden etwas Gutes zu tun, indem sie den Existenzbeginn dieser Nichtexistierenden bewirken.

    Antinatalisten konzedieren, dass einige gute Argumente für Nachkommen zu bedenken sind: etwa die Erwägung, dass ein plötzlich und weltweit einsetzender radikaler Geburtenstopp die Lebensqualität aller existierenden Menschen – im Unterschied zu einem allmählicheren Verebben – deutlich mindern könnte. Zugleich sind Antinatalisten jedoch der Auffassung, dass sich oftmals uneingestandene egoistische Motive hinter Kinderwünschen verbergen und dass die Argumente gegen die Fortpflanzung insgesamt weitaus stärker wiegen als pronatale. Antinatalisten beziehen dabei keine feindliche Haltung gegen Eltern – oder Personen, die Eltern werden wollen –, sondern versuchen, sie mit Argumenten davon zu überzeugen, dass es besser ist, keine weiteren Kinder hervorzubringen.

    Unsere Kategorie der img1.png Elternschuld trifft durchaus nicht alle Eltern aller Zeiten gleichermaßen, sondern greift richtiggehend erst dort, wo Eltern – und insbesondere Frauen – zum einen über ein gewisses Maß an nativistischer Selbstbestimmung verfügen und zum anderen sich dessen vergewissert haben, was ihren Kindern bevorsteht, wenn sie welche hervorbringen. Genuine Elternschuld unterstellen wir bei reflektierten Personen des Informationszeitalters, die sich gegen vorhandene eigene Zweifel pronatal entschieden haben oder sogar mit der antinatalistischen Moraltheorie bekannt geworden sind und sich dennoch fortpflanzen. Ein guter Vergleichsmaßstab ist hier der ethische Vegetarismus: Wer in einer traditionalen Gesellschaft oder in einem carnivoren Umfeld aufgewachsen ist, macht sich über die ethisch nicht zu rechtfertigenden Konsequenzen des Fleischkonsums womöglich keine Gedanken. Einmal mit den Argumenten des ethischen Vegetarismus bekannt geworden, handelt diese Person wider eine erreichbare bessere ethische Einsicht, wenn sie weiterhin Fleisch konsumiert. Analoges gilt für die Fortpflanzung: Personen, die Gelegenheit hatten oder die Notwendigkeit verspürten, die Option der Nachkommenlosigkeit zu bedenken oder mit der antinatalistischen Moraltheorie bekannt wurden, laden Elternschuld auf sich, wenn sie sich wider besseres antinatalistisches Wissen fortpflanzen.

    img1.png Aufklärung, nativistische

    Ziel nativistischer Aufklärung: Subjektivierung der objektiven Mittäterschaft

    Ohne zu wissen, was sie tun, und teils in bester Absicht, wirken Menschen, die an einer pronatalen Entscheidung festhalten, an der Grundlegung künftigen Unheils mit. Und auch wenn sie im Grunde wissen, was sie tun, blenden sie diese Einsichten – zumindest vorübergehend – erfolgreich aus. Wir sprechen deshalb von der objektiven Mittäterschaft aller Eltern. Nativistische Aufklärung läuft auf eine Subjektivierung dieser der objektiven Komplizenschaft hinaus.

    Lexikalischer Teil

    A

    Abberufung und Einberufung

    Kant gilt der Suizid als Verbrechen und Mord und wesentlich als „Verletzung einer Pflicht gegen sich selbst. Im uns hier interessierenden Teil seiner Begründung macht Kant zudem eine Pflichtübertretung gegen andere Menschen und schließlich gegen Gott geltend, „dessen uns anvertrauten Posten in der Welt der Mensch verlässt, ohne davon abgerufen zu sein… (Kant, Metaphysik der Sitten, Metaphysische Anfangsgründe der Tugendlehre (Von der Selbstentleibung, § 6), S. 507) Demnach wären wir Gottes Statthalter auf Erden, die – bar aller existentiellen Autonomie – darauf zu warten hätten, bis ein uneinsehbarer Entschluss ihnen das Ende bereitet. Nun war es aber bereits ein undurchschaubares Schicksal, das uns den Beginn unserer Existenz bescherte: Seit Jahrzehntausenden werden Menschen gezeugt, bis eines bestimmten Tages aus unerkennbarem Grund „ich" zu existieren begann ( img1.png Ichfälligkeit). Diesen Anfang betreffend zeigt sich Kant konzilianter: Da niemand dem eigenen Lebensbeginn zugestimmt habe, seien die Eltern verpflichtet, uns das Leben bis zum Erreichen der Volljährigkeit so angenehm zu gestalten, dass wir ihm zugestimmt haben würden, hätten wir die Wahl gehabt zu existieren oder nicht zu existieren. Vor dem Horizont von Kants Herausstellung und philosophischer Bewältigung der heteronomen Einberufung eines jeden ins Dasein in der

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