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INKAS ERBE: Morde, Pferde, Liebe
INKAS ERBE: Morde, Pferde, Liebe
INKAS ERBE: Morde, Pferde, Liebe
eBook450 Seiten7 Stunden

INKAS ERBE: Morde, Pferde, Liebe

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Über dieses E-Book

Es ist ein krimineller Schicksalsroman, der auf 3 authentischen, selbst mit erlebten Fakten sich bezieht.
Namen wurden geändert.

Durch die nicht aufgeklärten Morde des einen Sohnes und die unsterblich leidenschaftliche Liebe des Bruders zu seiner Liebsten, der sein Priesteramt hinwirft und heiratet, ist es ein Werk, das ein breites Spektrum an Lesern für sich gewinnen wird.
Den Krimi-Leser, den emotionalen Liebes-Roman-Leser, wie auch den
Pferdesport begeisterten Leser der rassigen Galopper.
Spielt in Peru, Brasilien, auf Kreta, in Ochsenhausen, Waldenbuch, Gestüd bei Kaiserslautern, Stuttgart, Ulm.
SpracheDeutsch
Herausgeberneobooks
Erscheinungsdatum15. Jan. 2014
ISBN9783847652366
INKAS ERBE: Morde, Pferde, Liebe

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    Buchvorschau

    INKAS ERBE - Leo Hefner

    Kapitel 1

    Eigentlich wäre es ein Sonntagmorgen gewesen, wie viele andere vorher auch, aber so war es nicht und so wird es auch nie mehr sein. So wie unser geliebter Vater beim Frühstück immer sagte und Er sagte es oft,: Na Jungs, war die Nacht wieder zu kurz ? weil Ihr so kleine Augen habt ? Er wird es nie mehr sagen können, denn anfangs der Woche rief mich unsere Mutter an, gerade als die Vorlesung in der Uni in Heidelberg zu Ende war, dass unser geliebter Vater tödlich verunglückt ist und die Beerdigung am Freitag sein soll. Schuld war eine Frau, die mit zu hoher Geschwindigkeit entgegen kam und deshalb aus der Kurve getragen wurde und Vater konnte nicht mehr ausweichen, Sie liegt im Krankenhaus, aber unser Vater ist tot. Er hatte sich so sehr auf seine Rente gefreut, da Er sich dann mehr seinem Hobby, der Jagd widmen konnte.

    37 Jahre war Er bei Mercedes tätig, davon 25 Jahre als Abteilungsleiter. Wenn ich sein Kreuz auf dem Grabhügel, der über und über mit Blumen und Kränzen überhäuft ist sehe, dann lese ich Karl Schättler und ich kann es nicht fassen, dass Er nicht mehr bei uns ist. Das letzte, ergreifende HALALIE, das Ihm seine Jagdfreunde am Grab geblasen haben, werde ich mein Leben lang hören und niemals vergessen. Er hat sein ganzes Leben lang für uns gearbeitet, dass wir Beide, Otmar und ich studieren konnten, Otmar hat sich für Land-und Forstwirtschaft und ich mich für Theologie, entschieden. Obwohl ich nur 2 Jahre jünger bin als Otmar, sagte Vater wenn es um mich ging,: Unser kleiner Kurt, Er wird es nie mehr sagen können und ich werde es sehr vermissen. Nach dem Frühstück sagte Otmar plötzlich,: Ich hasse diese Frau, am liebsten würde ich ins Krankenhaus gehen und Sie erwürgen. Sie hat uns unseren Vater genommen, Sie hat kein Recht mehr zu leben. Mutter und ich beruhigten Ihn und wenn ich Priester werden sollte, dann durfte ich Sie nicht einmal hassen. Wenn Vater ein Tyrann gewesen wäre, dann würde Ihn niemand vermissen, aber Er war ein herzensguter Mensch, ein Vater, wie man Ihn sich nur wünschen kann und deshalb gibt es ab sofort, unsere, in Ihrer Gesamtheit gesehene Familie, nicht mehr, wir sind nur noch einzelne Personen, so sehe ich das jedenfalls. Otmar wird in diesem Jahr noch seinen Abschluss machen, aber ich habe noch ein paar Jahre vor mir. Übrigens wollte Er, wie Er uns jetzt mit teilte, in diesem Jahr noch heiraten, aber da nun Vater tot ist, wird Er es auf nächstes Jahr verschieben. Erstens wäre es nicht angebracht in unserem kleinen Ort wo Jeder Jeden kennt, mit knapp 2ooo Einwohnern und zweitens soll man die Trauerzeit, nicht durch ein freudiges Fest, wie eine Hochzeit, unterbrechen. Das gehört sich nicht.

    Wir blieben noch eine Woche bei unserer Mutter, um Sie zu trösten, aber wenn wir dann weg sind, wird die Decke der Einsamkeit auf Sie fallen wie ein Schwert, denn es gab in Ihrem ganzen Leben, keine 3 Tage ohne Ihren geliebten Karl, Sie waren im wahrsten Sinne des Wortes, ein Vorzeige-Ehepaar, nicht zum Schein für Ihre Umgebung, nein aus reiner Liebe und Zuneigung zueinander. Ich denke mir, dass dies ein großes Glück ist, das nicht die Regel ist, es aber sein sollte. Aber das ist nun für immer vorbei und da muss Mutter erst einmal darüber hinweg kommen, es wird sehr schwer für Sie werden nun ganz allein zu sein, denn wir sind ja nicht zu Hause.

    Von der Uni rief ich Sie ein paar Mal in der Woche an, dass Sie sich nicht so verlassen vorkommt, aber ich hörte es an Ihrer Stimme, dass Sie mit Ihrer neuen Lage, noch nicht zu Recht kommt.

    Otmar sehe ich kaum, denn jedes Wochenende ist Er bei seiner Freundin, die irgendwo in der Pfalz wohnt, aber ursprünglich aus Ostpreußen stammt. Mein Studium füllt meinen ganzen Tag und meine gesamte Woche voll aus und ohne ich mich versah, war es schon Dezember geworden. Das Weihnachtsfest verbrachten wir selbstverständlich zu Hause, Otmar brachte Seine Sylvia mit und wir verlebten geruhsame Tage bei unserer Mutter und es war das erste Weihnachten ohne unseren geliebten Vater. Sylvia war, wie man so sagt, ein Vollweib, Sie protzte vor Gesundheit und benahm sich auch so, als könnte Ihr die ganze Welt nichts anhaben. Wir blieben bis zum 3.1. und dann musste ich wieder nach Heidelberg, wobei Otmar mit Syilvia in die Pfalz fuhr. Bei Ihm überschlugen sich nun die Ereignisse, da Er sein Studium nun beendet hatte und sich nun als Land- und Forstwirtschafts-Aspirant bewarb, bekam Er auch 2 Angebote von größeren Firmen, die so eine Stelle zu besetzen hatten. Da es schon Mitte April war und Er seine Hochzeit im Mai schon festgelegt hat, war Er natürlich am Schleudern. Er entschied sich für die größere Firma, die auch viel im Ausland größere Projekte in Ihrem Arbeitsprogramm hatte. Sie hatten zu 70% in der sogenannten 3ten Welt zu tun und da Otmar schon immer einen Schuss Abenteuerblut in sich fühlte, entschied Er sich für diese Firma. Seine Hochzeit fand eine Woche nach Seinem Firmeneintritt, der am 1.5. war, statt. Wir feierten bei uns im Gasthof zur Jägerklause in Burghellbach. Das halbe Dorf stand an der Kirche Spalier, um vor Allem die Braut zu sehen, denn wegen Otmar wären nicht so viele gekommen, denn Ihn kannten ja Alle.

    Es war kein berauschendes Fest, sondern eine ganz normale Feier, denn unser Vater hinterließ eine zu große Lücke und wir wollten nicht allzu toll rumtoben, das hätte Mutter nicht gerne gesehen. Sie konnte eben nicht mehr von Herzen lachen, so wie früher, es war nur ein gezwungenes, Lachen.

    Otmar nahm sich dann hier in Burghellbach eine kleine Wohnung und trat Seine Arbeits-Stelle an. Es gefiel Ihm sehr gut, da Er immer schon ein Naturmensch war und das konnte Er in seinem Beruf in der Natur so richtig ausleben, denn das zwangsläufige Studium, war für Ihn wie ein Gefängnis und nun fühlte Er sich frei, obwohl es wie überall auch hier nicht ohne Büro-Kram, wie Er meinte, ging, aber das machten zur Zeit die Mitarbeiter, denn Er wollte draußen seine Arbeit planen und dann sehen was Er geleistet hat. Nach 8monatiger Einarbeitung bekam Er von der Geschäftsleitung den Bescheid, dass Er am 1.1. nach Peru fliegen muss, für ein Jahr, da der dortige Leiter im April in Rente geht und Ihn einarbeiten muss, dass Er dann ab April die Bauleitung übernehmen kann. Sylvia war entsetzt, aber Otmar sagte ,:Du wusstest es doch vorher, dass mein Job mit Auslands-Arbeiten zu tun hat und ich werde je nach Arbeitsmöglichkeit zwischendurch rüber fliegen. Ob Sie damit zurecht kam , habe ich nicht erfahren, aber Otmar flog am 2.1. von Frankfurt nach Peru.

    Sylvia.

    Sylvia fühlte sich einsam und allein gelassen, da Sie kein Heimchen war, sondern eine lebenslustige und allem Schönen zugetane , fröhliche , junge Frau, benahm Sie sich auch so und war täglich unterwegs, in der Natur, wie auch in den meisten Dörfern der Umgebung. So lernte Sie viele Leute kennen und war überall beliebt. Ihre Vorliebe galt einem sonnigen , an einem Waldrand entlang führenden Spazierweg. Es gab aber noch einen 2ten Grund, warum Sie da am liebsten flanierte und das war ein etwa gleichalter , junger Bauernsohn, der seinen, an diesem Waldrand liegenden , großen Acker bearbeitete. Sylvia kam immer leicht mit den Menschen ins Gespräch, so dass es nicht lange dauerte, bis Sie sich nicht nur mit Worten, sondern auch körperlich näher kamen und immer öfter wurde sein Traktor allein stehend am Waldrand vorgefunden, da sich die Beiden auf dem weichen, grünen Moos des Waldbodens liebten. Es war an einem schon warmen, sonnigen Märzmorgen, Otmar war schon über 2 Monate weg und Sylvia war heiß und brauchte einen Mann und ohne Sex zu leben war für Sie undenkbar, deshalb hatte Sie sich den Albrecht ausgesucht, der auch froh war seinen Sex ausleben zu können, denn Er hatte zu Hause eine kranke Frau, die kein Interesse mehr am Sex hatte. Deshalb war der aufgestaute Sex auf beiden Seiten unbändig, dass er wie ein Wildbach losbrach, der nun wieder frei laufen durfte. Bei den meisten Sex-Treffen ritt Sylvia auf Ihm, denn Sie war noch wilder als Er. Ich brauche den Sex zum Leben und ich hätte Otmar nicht geheiratet, wenn ich gewusst hätte, dass Er zwischendurch nicht heim kommt. Ich hatte mir gedacht, dass Er in europäischen Ländern zu tun hat, wo es nicht so weit weg ist, aber in Peru, das geht nicht gut. Seit 4 Wochen vögeln wir jeden 2ten Tag am frühen Morgen und es geht mir sehr gut. Gestern hat es geregnet, dass wir es auf dem Traktor machten, da fahren wir dann tiefer in den Wald, Albrecht hat einen schönen Platz ausgesucht. Es wird nicht viel geredet, Er knallt Ihn sofort in mich rein und das gefällt mir so, auch federt der Traktor leicht mit, dass es einen besonderen Reiz bei mir auslöst .An den Tagen wo wir keinen Sex haben, kann ich den nächsten Tag kaum erwarten. Otmar schreibt mir nur alle 3-4 Wochen einen kurzen Brief, davon kann ich mir aber nichts abschneiden, ich brauche was handfestes zwischen den Beinen. Es war eine überhastete, unüberlegte Heirat und so wie es nun ist, würde ich es nicht mehr machen, aber weiß man Alles vorher? niemand weiß es vorher.

    Unser Treffen ist schon im ganzen Ort bekannt, aber das kümmert mich wenig, ich bin nicht von hier und die Leute sollen denken was sie wollen, ich habe mit Keinem etwas zu tun und Albrecht denkt genau so, obwohl Er von hier ist, geht Er seinen eigenen Weg. Gestern war wieder ein schöner, warmer Tag und wir konnten wieder auf dem Waldboden alles machen was uns Spaß machte. Albrecht hatte zu Hause ein Schwein geschlachtet und dann eine Schlacht-Platte mit selbst gebackenem Brot mitgebracht, ich hatte den Wein und den Käse dazu in meinem Körbchen dabei, das war ein kleines Festmahl vor und dann auch wieder nach unserer Vögel Stunde. Warum soll ich hier allein versauern, ich lebe ja nur einmal und das ist hier und heute wieder einmal so richtig angesagt. Leute, das Leben ist schön, man muss Ihm nur die besten Seiten abgewinnen.

    Es war der 27.Mai, als ich mich nicht gut fühlte und einen Arzt aufsuchte, ich hatte ein Gefühl in mir, das ich nicht kannte. Nach der Untersuchung sagte Er mir,: Frau Schättler, Sie sind gesund, aber Sie sind schwanger, ich dachte, Er schlägt mich auf den Kopf, wir hatten vor lauter Sex-Gail-Sucht nicht an eine Verhütung gedacht. Nachdem ich es Albrecht sagte, war auch Er ganz von der Rolle und Er gab mir und ich gab Ihm die Schuld. Es endete damit, dass wir im Streit auseinander gingen und es gab keine Bums-und keine Vögel Stunde mehr und ich musste nun sehen, wie ich mit der neuen Lage zu recht komme, wenn Otmar im Dezember zurück kommt, wird Er sich wohl von mir trennen und ich gehe wieder in die Pfalz zurück.

    PERU.

    Peru kann man einteilen in drei verschiedene geografische Zonen, einmal in Wüstengebiete, dann in ein sehr weitläufiges Tiefland, welches hauptsächlich am Amazonas entlang führt, sowie in die bis zu über 6000 Meter hohen Bergketten der Anden, die sich in ihrer Gesamtheit als einmalig auf der Erde darstellen. Da die Küstenwüste zu den trockensten Landflächen von Peru zählt, aber viele Flüsse durchfließen, ist eine Landwirtschaftliche Nutzung mit einer richtigen Planung, durchaus möglich. Deshalb hat unsere Firma hier den Auftrag, das Wasser der Flüsse so zu regulieren und durch zuerst große, dann kleinere Kanäle so auszugraben, dass eine Landwirtschaft mit einem Anbau von Baumwolle, Reis, Mais, Oliven, ja sogar mit Orangen und Weinreben möglich ist, denn das Schwemmland ist ertragreich, wenn immer die Bewässerung stimmt, deshalb bin ich mit meiner Firma hier. Ich bin richtig stolz hier etwas Sichtbares leisten zu können, denn auch die Eingeborenen sind fleißige Arbeiter und sehen nicht auf die Uhr ob bald Feierabend ist. Kurt habe ich geschrieben, dass ich gestern mit meinem Vorarbeiter in einer Stierkampf-Arena in der Nähe von Caiamarca war, wo der Stierkampf immer noch Tradition ist, seit es die Spanier damals eingeführt haben. Die Campesinos halten daran fest, genau so wie Sie an den kirchlichen Festen alle Arbeit ruhen lassen, denn sonst hat die Landbevölkerung keine Möglichkeit sich zu treffen und die neuesten Nachrichten, die mitunter auch schon wieder alt sind, auszutauschen. Es besteht ein großer Unterschied in der Kleidung zwischen der Landbevölkerung den und Menschen die in den Städten leben. Die Stadtbewohner kommen nicht so oft in die Berge, wie die Bergbewohner in die Städte. Die Campesinos kommen sich in den Städten wie Fremde im eigenen Land vor, denn mit Ihren farbenfrohen Umhängen fallen Sie überall auf und werden dementsprechend, oft von oben herab , an gesehen. Ich könnte mir denken, dass in keinem anderen Land der Kleider-Unterschied und der dadurch bedingte Stadt-Land-Begriff , so groß und sichtbar auffällt, als hier in Peru.

    Im Dezember bin ich dann 11 Monate hier und werde dann für eine gewisse Zeit wieder in Deutschland sein, zuerst 6 Wochen Urlaub und dann in der Firma alle Arbeiten dokumentieren. Sonntags gehe ich oft mit einigen Campesinos angeln, was mir großen Spaß macht, auch weil es hier Fische gibt, die ich zu Hause noch nie gesehen habe. Vor einer Woche habe ich einen von 1.37 Meter an Land gezogen, was sogar meine Angel-Kollegen bejubelten.

    Zu Pello, meinem Vorarbeiter, hat sich eine richtige Freundschaft entwickelt, Er ist nicht nur ein guter Arbeiter, Er hat auch ein leichtes Auffassungsvermögen und ist außerdem ein lustiger Mensch, mit dem man Pferde stehlen könnte, wenn es denn welche hier gäbe. Als ich hier ankam, dachte ich ,hoffentlich gewöhne ich mich an das Essen hier, aber ich bin angenehm überrascht, denn von den vielen Fischsorten wird immer ein anderes Mahl zubereitet, das mit Kartoffeln, Nudeln, Reis Tomaten nicht langweilig wird, außerdem gibt es viel Bohnen und die Zwiebel fehlt fast nie. Dazu ist Hühnerfleisch mit Karotten, Erbsen und Kartoffeln in vielen Variationen immer ein Genuss. Lama und Alpaka-Fleisch in heißem Öl frittiert mit verschiedenen Beilagen, dazu Bier, ist eine Köstlichkeit, ich hatte also umsonst Angst wegen dem Essen. Auch gab es oft eine hervorragend zubereitete Fisch-Suppe, mit großen Fisch-Stücken darin, wie ich es mir so nicht vorgestellt habe, man könnte es so bezeichnen,: Das Essen ist wunderbar einfach, aber einfach wunderbar.

    Pello ist in über 4ooo Meter zu Hause mit einer Frau und 4 Kinder. Er hat mich schon einige male mit seiner Motorad-Rikscha mitgenommen, wo ich im Gegenteil zu Ihm, sehr gefroren habe, da der stets wehende Wind, die Kälte noch mehr fühlen lässt. Seine Frau kochte ein Gericht mit Hühnerfleisch, Reis, Palmherzen und Kochbananen, was sehr gut zubereitet war, dazu gab es Wasser und eine Art Reis-Kartoffel-Schnaps, aber es passte zusammen.

    Pello hat von meinem Vorgänger, der jetzt in Rente ist, so gut deutsch gelernt, dass Er, was ich Ihm an gebe, an die Arbeiter gut weiterleiten kann und somit habe ich es leichter mit der Verständigung. Heute müssen wir ein großes Erdreich ausgraben und abstützen, was dann später als Nebenarm des Flusses, in das zu bewässernde Gebiet führt. Bei der Abstützung haben wir oft die geschnittenen , formgerechten Balken alle eingebaut, dass wir dann auf frisch gefällte Bäume zurück greifen müssen, weil wir sonst zu langsam voran kommen würden. Ich sah gerade noch wie der Querbalken zu rutschen begann und wollte eingreifen, als er sich schon löste und durch die Spannung mir fast den Oberarm brach. Zum Glück war das nicht der Fall, aber mein Oberarm war dermaßen gequetscht, dass ich große Schmerzen hatte. Da die Eingeborenen nach alten Inka-Rezepten Naturheilmittel herstellten, da auch Sie sich nur von den Medizin-Männern behandeln ließen und der nächste Arzt ein paar hundert Km. weg lebt, hatte auch Pello gleich ein Fläschchen zur Hand, wo Er mir in ein Glas Wasser, einen einzigen Tropfen rein gab und ich trank es. Kein Europäer wird es mir glauben, aber in ca. 5 Minuten spürte ich meinen Arm nicht mehr, das heißt, mein linker Oberarm war tot, aber seltsamer weise konnte ich meine Hand gut bewegen. Pello sagte,: Ist von AWA-BAUM, von Blatt und Holz in Topf kochen, eine Stunde, dann in kleine Flasche machen, wenn dann Schmerz, ein Tropf, dann nix mehr Schmerz. In meinem Studium hatte ich am Rande dieses sogenannte Naturheil-Fachwissen gestreift, aber nie so richtig daran geglaubt, aber heute wurde ich zum Glück für mich, darüber eines Besseren belehrt, denn das war einfach sensationell, aber Pello sagte,: Nur ein Tropf, ein Tag, nix mehr, sonst Herz schlecht. Am nächsten Tag fragte Er mich ,:Chef, Du Schmerz ? ich sagte ein wenig, dann Du nix mehr Tropf, nur wenn viel Schmerz, dann Tropf, ich dachte Er wird es sicher besser wissen als ich. Es ist Mitte Juli und ich bin nun schon 6 1/2 Monate hier, ich dachte, ich könnte ein paar Mal im Jahr nach Hause fliegen, aber die Firma hat in dieser Zeit keinen 100%tigen Ersatz für mich und wir einigten uns, dass wenn ich im Dezember heim fliege, dass ich dann den gesamten Urlaub nehme. Von Sylvia bekomme ich auch kaum noch Post, Sie ist sicher böse, weil ich , nicht wie versprochen, zwischendurch heim fliege. Aber Sie wusste es ja vor unserer Ehe, dass ich auch im Ausland arbeiten muss, dass es dann in einem Stück ein ganzes Jahr geht, das konnte ich auch nicht vorher wissen.

    Heute fühle ich mich total am Boden, denn ich habe die ganze Nacht nicht geschlafen, Blitz, Donner, Blitz, Donner, so ging das die ganze Nacht und Pello sah es mir heute morgen sofort an und fragte mich,: Chef, Du krank ? krank nicht, aber Du bist es sicher gewöhnt, wenn es die ganze Nacht kracht, aber ich konnte nicht schlafen. Aber Er meinte, :Wenn wieder kommt Licht und bum, bum, dann gebe ich Dir ein Tropf von RUWO-PFLANZE, RUWO-PFLANZE kochen 2 Stunde, dann in kleine Flasche und eine Stunde vor Du schlafen, ein Tropf in Wasser, dann Du nix mehr bum, bum in Ohr. Ich glaubte Ihm aufs Wort, denn wenn das Schlafmittel so hilft wie das Schmerzmittel, dann schlafe ich sicher auch beim Gewitter gut .Über Ihn wunderte ich mich immer mehr, aber oft ist es auch ein Allgemeinwissen der Eingeborenen, die das noch von den alten Inkas überliefert und sich bewahrt haben, sicher nicht mehr überall, aber hier ist es noch Gang und Gebe. Eine Woche sind wir von den Gewittern verschont geblieben, was für unsere Arbeit von Vorteil ist, aber heute braut sich da was zusammen und sagte zu Pello,: Schau hoch und zeigte mit dem Finger nach oben, Er lachte schon und holte sein RUWO-Fläschchen, ließ einen Tropfen in ein Glas fallen und sagte, :Eine Stunde vor schlafen trinken, dann gut. So machte ich es dann auch. Pello schüttelte mich wach und ich dachte es wäre etwas Schlimmes passiert, aber draußen war es glockenhell und es war nicht 7.00 Uhr, sondern schon 9.00 Uhr und ich hatte geschlafen wie ein Bär im tiefsten Winterschlaf. Pello lachte und lachte, dass sein Mittel wieder Wunder gewirkt hat. Es muss ein Gewitter mit schwerem, ergiebigem Regen gewesen sein, denn Alles stand noch unter Wasser und ich hatte von Allem überhaupt nichts mitbekommen. Ich verstand die Welt nicht mehr, dass hier in einem, man kann ruhig sagen, rückständigen Gebiet, jenseits unseren Vorstellungen von entsprechender Zivilisation, es Dinge gibt, die uns eigentlich weit voraus sind, dazu sind diese Natur-Heilmittel schon hunderte Jahre alt, das macht Alles noch unverständlicher. Ich bedankte mich wieder einmal bei Pello, aber Er lachte nur und sagte ;: Gut, gut, normal.

    Kurt schrieb mir, dass Er viel um die Ohren hat mit seinem Theologie-Studium und dass Er um auch mal an die frische Luft zu kommen, sich seine Arbeiten mit an das Neckar-Ufer mit nimmt, um dort zu schreiben und zu lernen. Ich kann gut mit Ihm fühlen, denn für mich wäre ein so langes Lernen nichts, denn ich war heilfroh als ich mit meinem GEFÄNGNIS fertig war, wenn ich es nicht gleich geschafft hätte, dann hätte ich sicher abgebrochen, denn ich fühle mich nur dort richtig wohl, wo der Himmel mein Dach ist.

    Mein Arbeitsgebiet liegt sehr günstig, d.h. nicht so weit von Caiamarca, Trujilo und Chiclayo entfernt, in diesem Dreieck ist in Küstennähe mein Arbeitsgebiet. Das passt sehr gut, denn in Trujilo kann man prächtige Kirchen und Paläste aus der spanischen Kolonialzeit bewundern, deshalb nennt man Trujilo und Caiamarca auch die Perlen des Nordens. Auch ist Chan Chan, die als größte Lehmziegelstadt der Erde gilt, in der Nähe. Pello sagte, dass in Chiclajo fast alle Einwohner vom Fischfang leben, da es dort einen besonderen Reichtum an verschiedenen Arten aus dem Pazifischen Ozean gibt. Somit habe ich hier eine gute Ecke zum arbeiten gefunden, da ich nicht weit fahren muss, um mir etwas Abwechslung zu gönnen. Einmal war ich mit Pello und dem Bus in Lima, d.h. Lima und Callao waren früher zwei Städte, aber heute weiß man nicht mehr wo Lima aufhört und Callao anfängt, denn Alles ist heute zusammen gebaut. Es ist erschreckend zu sehen , die tausende Blechhütten der Armenviertel, aber dennoch haben diese armen Menschen, immer ein Lächeln auf den Lippen, wenn sie uns begegnen, das kann sich ein wohlhabender Europäer ,der trotz seines Geldes griesgrämig durchs Leben geht, gar nicht vorstellen und auch nicht verstehen.

    Es ist Mitte August und wir sind mit unserer Arbeit voll im Stress, aber auch gut in der Zeit, denn wir müssen unsere Zeitvorgabe, bei Möglichkeit, einhalten, was nicht immer möglich ist, aber bisher hat es gut hingehauen. Gestern hatte einer meiner besten Arbeiter, einen Nervenzusammenbruch, da Er die Nachricht erhielt, dass Sein 12 Jahre alter Sohn, von einem Auto angefahren wurde, in eine Klinik kam und man weiß nicht ob Er überleben wird. Der Vater wird mir eine Woche fehlen, aber Er muss zu seinem Sohn, das ist selbstverständlich. Aber heute ist Er nicht im Stande zu fahren, denn Seine Nerven sind am Ende. Pello hat auch gegen die Nerven ein altes Naturheilmittel, was Er auch sofort anwendete. Er sagte mir, dass es aus der Wurzel der Kiro-Pflanze stammt, Er wird es selbst nicht wissen, ob diese Namen überliefert sind, oder ob die Eingeborenen sie selbst erfunden haben, denn in Europa sind die Gewächse, die Namen und auch deren Wirkung völlig unbekannt. Auch da gab Er Ihm nur einen Tropfen mit ein paar Schluck Wasser und nach ein paar Minuten wurde der Mann zu Sehens ruhiger und Pello und ich einigten uns darauf, dass Er am nächsten Tag zu seinem Sohn fahren sollte. Ich lobte Pello wieder einmal, aber Er winkte nur ab und sagte,: Chef ich Dir noch sagen, was Medizin von Awa-Baum, von Ruwo-Blätter und von Kiro-Wurzel ist, für Schmerz, Schlaf und Nerven gut, wenn nur an ein Tag, nur ein Tropfen nehmen, aber nur von ein Medizin, nix von 2 oder 3, wenn alle 3 Tropfen zusammen, dann tot. Wenn wir haben große Maus und Er zeigte mit Seinen Händen so ca. 30 cm. Er meinte Ratten, dann ich von jeden Flaschen ein Tropfen zusammen machen, dann in Futter von große Maus und Maus dann gleich tot. Mir wurde mit einem Schlag bewusst, dass ich hier ganz gefährlich lebe, denn wenn es Streit geben würde von den Arbeitern gegen mich, dann könnte mir Keiner mehr helfen. Pello erklärte mir noch , dass bei Einnahme in wenigen Minuten ein Herzstillstand eintritt. Die Tropfen haben sich nach ca. einer Stunde im Körper auf gelöst , dass man nur noch ein Herzversagen feststellen kann. Das ist so unfassbar, dass meines Wissens so etwas auf der ganzen Welt noch nicht existiert. Ich war ehrlich geschockt aber vielleicht weiß das außer Pello niemand mehr, oder vielleicht ganz wenige in Seinem Umfeld. Auf jeden Fall ist das für die Wissenschaft und die Medizin, eine Sensation.

    K U R T.

    =======

    Die Vorlesungen schleppen sich hin und es kommt mir so vor, als wenn die Professoren auch die Semesterferien herbei sehnen würden, denn Sie labern den Inhalt ohne jeden Schwung und Eifer nur so herunter, dass man Mühe hat nicht dabei einzuschlafen. In einer Woche dann, werde ich 14 Tage zu Mutter fahren und Ihr bei der Arbeit helfen, dann werde ich mir einen Job suchen, vielleicht als Aushilfskellner, oder in einer Handwerklichen Firma, gleich welcher Art, wenn ich nur etwas verdienen kann, auch gewissermaßen als Ausgleich zu dem ewigen Sitzen. Auch wenn ich gerne studiere und schreibe, so wäre eine andere , körperliche Tätigkeit gut angebracht. Heute habe ich mit Mutter telefoniert und Sie freut sich, dass ich 2 W0chen komme. Seit Vaters Tod ist Sie ganz allein und es wäre besser für Sie gewesen, wenn Einer von uns länger bei Ihr hätte bleiben können, aber es ging leider nicht. Die letzten Tage kniete ich mich noch mal richtig rein und morgen fahre ich mit einem Kollegen, der ein kleines Auto hat nach Hause. Hans wohnt nur 30 Km. weiter und so passt das ganz gut. Wir fahren auch wieder zusammen zurück. Koffer und Taschen füllen den kleinen Wagen völlig aus, es wir zu 80% nur schmutzige, d.h. durch geschwitzte Wäsche sein, aber das ist bei Studenten immer so. Wir kamen zur Kaffee-Stunde bei meiner Mutter an, die uns gleich an den mit Liebe gedeckten Tisch beorderte, nach der herzlichen Begrüßung natürlich. Sehr betrübt musste ich feststellen, dass Sie um Jahre gealtert ist, Sie wird den Tod Ihres geliebten Mannes, unseres Vaters nie ganz verkraften können, das sehe ich nun mit großem Bedauern.

    Mutter hat den Kuchen gebacken, den ich als Junge schon am liebsten gegessen habe, einen schönen, dick belegten Heidelbeer-Kuchen, wo ich als Junge immer blau-schwarz war bis zu meinen Ohren. Sie betrachtete mich mit einem heimlichen Lächeln, als ich das erste Stück ab biss und dachte sicher daran wie ich als Junge damals ausgesehen habe. Auch Hans freute sich sehr über den Kuchen, bedankte sich höflich und fuhr dann gleich nach Hause. Für die Herfahrt hat Hans den Sprit bezahlt und für die Rückfahrt werde ich das tun, so haben wir das ausgemacht. Nun sagte Mutter,: Kurt, was sagst Du zu der Sache mit Sylvia ? ,ist das nicht ein Skandal ?,Wenn Otmar kommt, dann wird es heiß hergehen, denke ich, oder was meinst Du ? Ja , Mutter, da fürchte ich mich auch schon davor, was hat Sie sich nur dabei gedacht,? Seht Ihr Euch denn überhaupt ? Nein, Kurt ,Sie geht mir aus dem Weg und einkaufen tut Sie außerhalb, da fährt Sie sicher mit dem Bus, ich kümmere mich nicht um Sie, seit das ganze Ort über Sie spricht und Jeder es weiß, dass Sie vom Albrecht ein Kind bekommt, aber Sie geht immer noch hoch erhobenen Hauptes durch das Ort, als wenn das die normalste Sache der Welt wäre. Ich werde Sie auch nicht besuchen, Mutter, aber sollten wir es Otmar nicht wissen lassen, denn wenn Er kommt und vor die vollendeten Tatsachen gestellt wird, dann kann es , meiner Meinung nach, böse ausgehen. Das musst Du aber machen, Kurt, ich würde mich dabei zu sehr aufregen. Das Normalste wäre es doch, wenn Sylvia es Ihm selbst schreiben würde, denn Sie ist trotz Allem immer noch Seine Frau, aber dazu wird Ihr der Mut fehlen. Wenn Du Ihm schreibst, Kurt, dann nur wie es ist, die Klärung dieser delikaten Angelegenheit, müssen die Beiden untereinander selbst ausmachen. Ja, Mutter so werde ich es machen, sage mir nun, wie ich dir zur Hand gehen kann, dass Du es etwas leichter hast. In diesen 2 Wochen werde ich Dir helfen wo ich kann, dann müsste ich mir einen Job suchen, ich nehme jede Arbeit an, denn wie Du weißt sind Studenten finanziell immer am Limit, Mutter lachte und sagte,: Ja, ja, Kurt, mach das nur so wie Du denkst, ich komme schon zurecht, denn was ich heute nicht mache, das mache ich dann eben morgen, ich arbeite nicht mehr nach der Uhr, meine Uhr ist die Sonne.

    Am Samstag Nachmittag kam Hans und wir fuhren nach Stuttgart um am Abend uns in einer Disco mal etwas Anderes anzusehen, als vertrocknete Professoren, mit noch langweiligeren Vorträgen. Hans studierte Jura und wollte mindestens Anwalt werden, eventuell auch mehr, wenn Er es durchhält, wie Er sagte. Wir waren früh dran und konnten uns einen schönen Tisch aussuchen. An den Nebentisch kamen 4 Mädchen, etwa in unserem Alter denke ich. Hans konnte nicht lange sitzend zusehen und holte sich gleich Eine, d.h. Beide standen fast gleichzeitig auf und tanzten dann in Augenhöhe und ich dachte, die kommen überhaupt nicht mehr wieder, diese 10 Minuten kamen mir wie eine Stunde vor, dem Hans aber nicht, Er konnte nicht genug bekommen. Als Hans dann für die nächste Runde wieder mit Ihr loszog, tanzten auch die Anderen 3 Mädchen mit. Ich sah mir das Alles in Ruhe an und genoss auch so die Atmosphäre, aber auch das konnte ich nicht mehr lange, denn eines der 3 Mädchen kam während des Tanzes wieder an meinen Tisch und zog mich einfach mit. Sie hatte schwarzbraunes, schulterlanges Haar und keine braunen , wie man vermuten würde, sondern blaue Augen, die einen schönen Kontrast zu Ihrem freundlichen Gesicht standen. Warum sollte ich nicht auch noch Spaß haben und meine Jugend genießen, ich bin noch nicht Pfarrer und muss nicht zusehen wie meine Kollegen lachen und scherzen, das kann ich doch auch.

    Sie hieß Carieeena und war 2 Jahre jünger als ich, denn Namen schreibe ich hier so, wie er ausgesprochen wird, denn er wird leicht gesungen und die 3 eee, werden einen Ton tiefer gesprochen, oder so halb gesungen. Als wir wieder an den Tisch kamen, setzten wir uns zu den Mädchen und hatten eine schöne freundliche Unterhaltung mit viel Spaß. Sie kamen alle 4 aus Stuttgart und wie Sie sagten, das erste Mal hier drin, so wie wir auch, wer es glaubt ? aber uns ist das egal, Hauptsache ist, dass wir einen schönen Abend hatten, uns um 2.00 Uhr trennten, um uns am nächsten Samstag hier wieder zu treffen.

    Es ist Sonntag Morgen und schlagartig fällt mir ein, dass ich etwas vermisse, ich sagte es Mutter und Sie sagte, :Ich weiß was Du meinst, Du vermisst die Stimme Deines Vater, der jetzt sagen würde, :Na, Kurt, war die Nacht wieder zu kurz, weil Du so kleine Augen hast,?Genau so ist es, Mutter, heute würde Er es bestimmt sagen und ich denke ganz fest an Ihn. Ich blieb den ganzen Sonntag zu Hause und am Montag begann ich damit, alle Fenster zu putzen und die ganze Wohnung ,über die Woche hin, Raum für Raum, abzustauben und zu saugen, dass Mutter eine gewisse Zeit damit nichts zu tun hat. Am Freitag war ich mit Allem durch und ich begann mit der Suche eines Jobs, aber überall bekam ich nur Absagen, entweder Sie brauchten niemand, oder Sie hatten schon eine Aushilfe.

    Mutter las, wie immer am Samstag Morgen die Tageszeitung und sagte plötzlich,; Kurt, schau mal her und zeigte auf eine Anzeige,: Fahrer für unsere Filialen für Brot und Feinbackwaren gesucht, Telf.......,. Ich rief sofort an und eine freundliche fragte, ob ich gleich vorbei kommen könnte, denn bei Zusage müsste ich gleich am kommenden Montag morgens um 3.00 Uhr in der Firma sein, denn von 5-7.00 Uhr muss Alles in den Geschäften geliefert sein. Wo die Firma steht, wusste ich, denn das ist keine 20 Km. von hier entfernt und ich fuhr sofort los. Nach 15 Minuten klopfte ich am Büro an und man bat mich einzutreten. Guten Morgen, mein Name ist Kurt Schättler, habe ich mit Ihnen telefoniert ?, sagte eine mollige Dame, so um die 50 Jahre, denke ich. Eigentlich wollten wir einen Fahrer für länger, aber machen wir es einmal so, Sie fahren so lange bis Ihre Ferien zu Ende sind und wir wissen ja den Zeitpunkt, da können wir dann auf diesen Termin die Stelle wieder ausschreiben, ist Ihnen das so recht ,Herr Schättler,? Es war mir mehr als recht, ich bedankte mich höflich und verabschiedete mich mit den Worten,: BIs Montag Morgen um 3.00 Uhr. Als ich heim kam nahm ich Mutter in meine Arme und sagte,: Mutter Su bist doch die aller, aller, Allerbeste und ich sah, dass Sie wieder Ihr feines, wissendes Lächeln ausstrahlte.

    Am Abend kam Hans wieder und wir hielten unsere Verabredung ein, bekamen wieder den gleichen Tisch und warteten auf unsere neuen Bekanntschaften. Da die Frauen in der Regel viel länger brauchen als wir Männer, stellten wir uns schon auf eine längere Wartezeit ein. Nach einer halben Stunde kamen Sie strahlend und lächelnd an unserem Tisch an. Nachdem wir uns gegenseitig über unsere Arbeit befragt hatten, wusste ich, dass Carieeena als Verkäuferin arbeitete, wie auch Susanne, die Freundin von Hans, Jede aber in einem anderen Beruf. Die zwei anderen Mädchen tanzten zusammen und wir so wie gehabt, nur noch etwas vertrauter und nicht so steif und fremd wie vor einer Woche. Zu Carieeena sagte ich, dass mir Ihr Name so italienisch vorkommt und Sie lachte, dass ich so etwas dachte, denn Ihre Oma war eine waschechte Italienerin und hieß genau so. Sie strahlte einen bezaubernden Duft aus, der mich an die Jasmin Felder in Afrika erinnerte, wo wir einmal einen gemeinsamen Familien-Urlaub gemacht hatten, vor 6 oder 7 Jahren muss das gewesen sein. Dass Ihr wieder gekommen seit, bzw. Du gekommen bist, freut mich, denn den Jungs kann man nicht immer Alles glauben, aber, aber, aber, den Mädchen schon gar nicht, sagte ich, aber wir sind eben Beide ehrliche Menschen und das ist gut so. Es liegt außer der Ehrlichkeit auch noch an der Sympathie, denn wenn Die fehlt, dann kann man doch alles andere vergessen, meinst Du nicht auch, Kurt,? Du hast nicht nur Recht Carieeena, sondern Du bist auch noch ein sehr schönes Mädchen und da wäre es direkt eine Sünde gewesen, wenn ich nicht gekommen wäre. Da strahlten Ihre Augen mich an und wir lachten Beide über unsere Lobhudeleien. Es war wieder ein schöner lustiger Abend und als wir uns auf dem Parkplatz von den Mädchen verabschiedeten, stand Carieeena eng an mich gelehnt und wir küssten uns das erste Mal, nicht stürmisch und heiß, nein fast zärtlich und ein wenig schüchtern, aber immerhin, es war sehr schön, also bis nächsten Samstag dann und wir fuhren um 2.30 Uhr nach Hause.

    Beim Frühstück sagte ich zur Mutter, dass ich heute um 19.00 Uhr schlafen gehe, da ich um 2.00 Uhr aufstehen werde um gegen 3.00 Uhr in der Firma zu sein. So machte ich es dann auch und war um viertel vor 3.00Uhr schon in der BACK-ARENA. Ein Mitarbeiter wurde angewiesen, wie ich den Wagen zu laden hatte, denn so werden auch die Filialen und das sind 24 Stück, nacheinander angefahren. Wir hatten reine Backwaren-Geschäfte und auch in SB-Märkten unsere Abteilungen zu beliefern. Wenn der Wagen bis zum Rand voll gepackt war, dann reicht es für 8 Filialen, dann mussten wir noch 2 mal zurück in die Back-Arena um für die restlichen Geschäfte zu laden. Deshalb musste die Fahrtroute genau festgelegt sein, um nicht unnötig in der Weltgeschichte rum zu fahren. Da ich ja hier aufgewachsen bin, kannte ich ja alle Orte und Städtchen, was ich mir merken musste ist, die jeweils beste Zufahrt zu den einzelnen Lieferstellen. Mein erster Eindruck war der, dass mir diese Arbeit so richtig Spaß macht. Als ich in den Außen- Bezirken von Stuttgart eine Filiale von uns in einem SB-Markt belieferte, erlebte ich eine freudige und liebe Überraschung, denn wer stand hinter der Theke, meine Freundin Carieeena und auch Ihre Augen wurden immer größer und Sie sagte, Na, Was machst Du denn da,? Aber sieht man denn das nicht ? und wir fingen Beide an zu lachen und mein Beifahrer schüttelte verständnislos den Kopf und sagte,: Was ist denn hier los ? und ich sagte,: Was Schönes ist hier los. Das ist aber eine Überraschung meinte Carieeena, ich klärte Sie auf und sagte, dass ich Sie ja nun jeden Morgen sehen werde, nein, nein sagte Sie, denn ich habe auch oft die Nachmittagsschicht, aber ich freue mich, wenn wir uns auch unter der Woche ein paar Mal sehen. Wir aber mussten wieder los, aber meine Arbeit wurde mir immer mehr zum Vergnügen. Gegen 11.00 Uhr hatten wir Alles beliefert und um 12.00 Uhr hatte ich Feierabend.

    In der Küche war ich erst mit einem Bein, als mich Mutter schon fragte,: Wie war`s ? als ich Sie so anstrahlte, wusste Sie schon, dass es mir gefiel und freute sich mit mir. Nur meine neuen Schlafgewohnheiten musste ich noch besser in den Griff bekommen, dass ich genau wie die Bäcker um 2.00 Uhr raus muss aus der Falle. Als ich Hans anrief und Ihm sagte, das s ich nicht nur einen guten Job habe der mit gefällt, sondern dabei auch noch Carieeena ein paar Mal die Woche treffe, da flippte er fast aus und meinte,: Es gibt Dinge, die gibt es nicht, oder in Deinem Vokabular zu sprechen,: Die Wege des Herrn sind unergründlich. Dann aber lachte Er und freute sich mit mir. Am Dienstag und Mittwoch sah ich Carieeena nicht , da hatte Sie Spätschicht, aber am Donnerstag und Freitag konnten wir uns kurz unterhalten und uns auf den Samstag Abend freuen. Unseren Tisch hatte ich beim Ober reservieren lassen und wir freuten uns richtig aufeinander. Auch wenn man in der Disco meistens auseinander tanzt, so tanzten wir viele Tänze eng zusammen, so dass mir wieder

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