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Andi und die Außerirdischen
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eBook230 Seiten3 Stunden

Andi und die Außerirdischen

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Über dieses E-Book

Diesmal drohen die Sommerferien für Andi langweilig zu werden, da er nicht verreist. Dagegen hilft auch nicht, dass sein Cousin Ferdi ihn besucht. Richtig spannend wird es erst, als die beiden auf das Mädchen Otto und den Jungen Karl treffen. Gemeinsam beschließen die vier, den einzigen interessanten Ort in der ganzen Gegend aufzusuchen, einen Schrottplatz. Leider ist das Betreten strengstens verboten, doch die Kinder kennen einen Weg, der sie hineinführt.
Auf dem Schrottplatz finden sie ein merkwürdiges Ding, von dem nicht einmal der sonst so schlaue Ferdi weiß, was es ist. Als die vier es erforschen wollen, nimmt es sie mit auf eine abenteuerliche Reise in eine fremde und geheimnisvolle Welt. Dort stoßen sie nicht nur auf unheimliche und furchteinflößende Monster, sondern finden auch einen guten Freund.
Ihr neuer Freund ist in großer Sorge. Er vermisst mehrere seiner Artgenossen, die vor einiger Zeit verschollen sind. Sofort sind die vier Kinder bereit zu helfen. Sie müssen jedoch feststellen, dass die Suche viel schwieriger wird, als sie es sich vorgestellt haben. All ihr Spürsinn und ihre Kombinationsgabe sind gefragt, um die Spur der Außerirdischen aufnehmen zu können.
Dann schockiert eine schreckliche Neuigkeit die Kinder. Sind die Außerirdischen noch zu retten? Sie müssen schnell handeln und hoffen, dass es nicht zu spät ist. Ein dramatischer Wettlauf gegen die Zeit beginnt, der den Kindern alles abverlangt.
SpracheDeutsch
Herausgeberneobooks
Erscheinungsdatum16. März 2013
ISBN9783847627746
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    Buchvorschau

    Andi und die Außerirdischen - Frank Springer

    Widmung

    Ein Weltraumabenteuer

    für Daniel und Julian

    Umschlaggestaltung: Dorothea Bürger

    1. Vier finden sich

    Eigentlich hieß Andi nicht Andi, sondern Amandus, aber keiner sagte das zu ihm. Nicht einmal seine Eltern nannten ihn so, obwohl sie sich diesen komischen Namen für ihn ausgesucht hatten. Auch seine Lehrer in der Schule riefen ihn nur Andi. Seit fünf Jahren wohnte er in einer Neubausiedlung außerhalb der Stadt. Jeden Morgen fuhr er mit dem Schulbus zur Schule und nachmittags wieder zurück. Weil in der Siedlung viele Kinder wohnten, war der Bus immer voll. Vor zwei Tage hatte es Zeugnisse gegeben und Andi war in die achte Klasse versetzt worden. Jetzt hatten die Sommerferien begonnen und Andi musste nicht in die Stadt fahren. In den Ferien fuhr der Schulbus ohnehin nicht.

    Während der Schulzeit war in der Siedlung viel los. Andi hatte hier Freunde gefunden, mit denen er spielen oder etwas unternehmen konnte. Aber in den großen Ferien war die Neubausiedlung wie ausgestorben. Alle seine Spielkameraden, mit denen er sich sonst getroffen hatte, waren verreist. Diejenigen, die nicht mit ihren Eltern weggefahren waren, besuchten ihre Großeltern oder sonstige Verwandte oder waren im Ferienlager. In diesem Sommer verreiste Andi nicht. Seine Eltern hatten mit ihm eine Reise in den Herbstferien gebucht. Damit es Andi nicht langweilig wurde, hatten sie sich etwas einfallen lassen. Sie hatten Andis Cousin Ferdinand eingeladen, die Ferien bei ihnen zu verbringen.

    Ferdinand, den alle nur kurz Ferdi nannten, kam aus einer anderen Stadt. Dort lebte er allein mit seiner Mutter. Sein Vater war vor einigen Jahren gestorben. Ferdis Mutter musste viel arbeiten und konnte keine großen Reisen mit ihrem Sohn machen. Daher freute sich Ferdi über die Einladung. Er war ein Jahr älter als Andi, aber er war nicht größer, sondern nur deutlich dicker. Ferdi interessierte sich für alles, was mit Wissenschaft und Technik zu tun hatte. Er las viel und verbrachte die meiste Zeit vor seinem Computer. Dort spielte er jedoch nicht, sondern suchte nach neuen wissenschaftlichen Themen. Ferdi aß gerne und reichlich und war absolut unsportlich. Dafür wusste er viel. Man brauchte nur ein Thema anzuschneiden und schon hielt er einen Vortrag darüber. Ihm war dabei gleichgültig, ob man den hören wollte oder nicht. Andi verstand sich trotzdem gut mit ihm oder gerade, weil Ferdi anders war als er selbst. Ferdi hatte ein freundliches Gemüt und wirkte trotz seiner hohen Intelligenz manchmal sogar naiv. Daher bemerkte man oft nicht, dass er ein Jahr älter war als Andi.

    Gestern am ersten Ferientag war Ferdi mit dem Zug gekommen. Andi hatte ihn mit seinem Vater im Auto vom Bahnhof in der Stadt abgeholt. Heute hatte Andi beschlossen, mit Ferdi eine Radtour durch die Siedlung zu machen, damit er ihm die Umgebung zeigen konnte. Andi hatte dazu Ferdi sein neues Fahrrad überlassen, das er zu seinem letzten Geburtstag geschenkt bekommen hatte. Er selbst wollte das Herrenrad seines Vaters nehmen. Dazu musste er jedoch zuerst den Sattel etwas tiefer stellen. Außerdem benötigte der Vorderreifen von Andis Rad mehr Luft.

    Es war ein sonniger und warmer Morgen, wie geschaffen für eine kleine Radtour. Die beiden Jungen waren in der Garageneinfahrt gerade dabei, ihre Räder für die Ausfahrt vorzubereiten, da kam auf der Straße ein Mädchen angeradelt. Als sie die Jungen sah, bremste sie so stark, dass das Hinterrad blockierte und sich ihr Fahrrad quer stellte. So driftete sie auf die Garageneinfahrt zu und blieb kurz davor stehen. Sie hatte ihre dichten und langen Haare nach hinten zu einem einzigen dicken Zopf geflochten. Ihre Augen blickten aufmerksam und ihre weißen Zähne blitzten in der Morgensonne.

    „Ach, ihr seid auch noch da, sagte sie frech. „Ich fahre schon den ganzen Morgen durch die Siedlung, um zu sehen, wer in den Ferien zu Hause geblieben ist. Die Einzigen, die ich bisher gefunden habe, seid ihr. Sonst ist das ganze Dorf wie leergefegt.

    Das hörte sich fast herablassend an, als wären Andi und Ferdi der traurige Rest, der es nicht rechtzeitig geschafft hatte wegzufahren.

    Andi blickte von seinem Fahrrad auf und entgegnete scharf: „Ach, und warum bist du noch hier, wenn ich fragen darf?"

    „Wir waren zum Wintersport verreist, antwortete das Mädchen selbstsicher. „Diesmal bleiben wir über Sommer hier. Nach einer kleinen Pause fügte sie hinzu: „Bist du nicht der Andi aus der siebten?"

    „Fast richtig, sagte Andi. „Ich heiße zwar Andi, aber ich komme jetzt in die achte Klasse.

    Das Mädchen war Andi flüchtig aus der Schule bekannt. Hier in der Siedlung kannte jeder jeden zumindest vom Sehen. Es war wie auf einem Dorf. Von vielen wusste Andi den Namen und wo sie wohnten. Nur zu den Familien, die keinen Nachwuchs hatten oder deren Kinder entweder ganz klein oder schon aus dem Haus waren, hatte er kaum Kontakt. Das Mädchen hatte er regelmäßig im Schulbus gesehen. Andi wusste von ihr, dass sie eine Klasse unter ihm ging. Jedoch hatte er noch nie mit ihr zu tun gehabt, sodass er ihren Namen nicht kannte.

    „Und wie heißt du?", fragte er.

    „Ich heiße Otto", sagte sie knapp.

    „Otto?, entgegnete Andi verwundert. „Das ist doch ein Jungenname. Du siehst aber wie ein Mädchen aus.

    „Ich bin auch ein Mädchen, antwortete sie empört. „Eigentlich heiße ich Ottilie nach meiner Großmutter, fügte sie verlegen hinzu. „Aber wer mich so nennt, den verprügele ich höchstpersönlich, fuhr sie kämpferisch fort. „Also sagt gefälligst Otto zu mir!

    ‚Die und mich verprügeln’, dachte sich Andi. ‚Ganz schön frech und überheblich ist die. Ich lass mich doch nicht von einem Mädchen verhauen. Aber immerhin gibt es jetzt noch jemandem mit so einem komischen Namen wie mich, der sich deshalb nur bei seinem Spitznamen rufen lässt.’

    Das verschaffte Andi eine gewisse Zufriedenheit. Aber er sagte nichts davon, da er nicht auf seinen richtigen Namen zu sprechen kommen wollte. Das wäre ihm zu peinlich gewesen. Er war froh, dass das Mädchen ihn als Andi kannte.

    „Wer bist du denn?, fragte Otto und zeigte in Ferdis Richtung. „Dich habe ich hier noch nie gesehen.

    Ferdi schreckte hoch, als sei er bei etwas Verbotenem auf frischer Tat ertappt worden.

    Als müsste er sich dafür entschuldigen, dass Otto ihn nicht kannte, antwortete er: „Ich bin nicht von hier. Ich bin nur zu Besuch."

    „Das ist mein Cousin Ferdi. Er verbringt hier bei mir die Ferien", stellte Andi ihn vor.

    Wieder zu Andi gewandt fragte Otto sehr direkt: „Was habt ihr jetzt vor?"

    „Wir wollen eine kleine Radtour machen. Ich möchte Ferdi die Siedlung zeigen", antwortete Andi.

    „Darf ich mitkommen? Ich habe gerade nichts Besseres zu tun", fragte Otto unverschämt.

    Ursprünglich hatte Andi sich vorgenommen, Ferdi die Siedlung alleine zu zeigen und ihn dabei mit seiner Ortskenntnis zu beeindrucken. Daher hätte er jetzt nein sagen müssen. Aber als Andi vor fünf Jahren mit seinen Eltern hierher in die Siedlung gezogen war, hatte er die Grundregel gelernt: Völlig gleich, was man macht, es macht jedem einzelnen umso mehr Spaß, je mehr von den anderen Kindern dabei sind.

    Also sagte Andi mit gespielter Gleichgültigkeit: „Na gut, meinetwegen."

    Ihre Räder waren fertig und sie machten sich zu dritt auf den Weg. Andi radelte voraus, da er seine Führungsrolle nicht aufgeben wollte. Die beiden anderen folgten ihm leicht versetzt. Zu dieser Zeit war kaum Verkehr in der Siedlung. So konnten sie mitten auf der Straße fahren, ohne ständig Autos ausweichen zu müssen. Andi freute sich, dass er jemanden gefunden hatte, der in den Ferien hier geblieben war. Es war zwar schön, dass Ferdi ihn besuchte, aber die gesamte Zeit ausschließlich mit ihm zu verbringen, wäre auf Dauer zu eintönig geworden. Außerdem konnten sie mehr unternehmen, wenn sie mehrere waren. Andi ärgerte sich nur, dass es ausgerechnet ein Mädchen sein musste, das sich zu ihnen gesellt hatte.

    Die drei waren zwei Straßenecken weitergekommen, da schoss Andi ein Wasserstrahl mitten ins Gesicht. Kurz darauf wurden die beiden anderen ebenfalls vom Wasser getroffen. Überrascht hielt Andi an. Im Vorgarten des Hauses, an dem sie gerade vorbeifuhren, stand ein kleiner Junge mit einem Gartenschlauch. Der Knirps richtete den Strahl auf Andi und lachte dabei laut.

    Wütend rannte Andi durch die Gartenpforte auf den Burschen zu und schrie: „Was fällt dir ein, mich nass zu spritzen. Dir werde ich es zeigen, du kleiner Wicht, du halbe Portion."

    Andi wollte den Jungen greifen, um ihn durchzuschütteln, als er selbst unsanft auf dem Rasen im Vorgarten landete. Er lag wie ein Maikäfer auf dem Rücken und strampelte mit Armen und Beinen. Der Kleine lachte noch immer.

    „Du solltest wissen, der Junge ist nicht klein, sagte Otto kühl. „Er geht in meine Parallelklasse und ist so alt wie ich. Er ist nur schmächtiger als wir. Übrigens macht er Kampfsport.

    „Hättest du mich nicht eher warnen können?", fauchte Andi das Mädchen zornig an.

    „Ich kann doch nicht ahnen, dass du ohne nachzudenken gleich in dein Verderben rennst. Außerdem hast du es ja selbst herausgefunden", entgegnete Otto überheblich.

    Andi rappelte sich auf und ging auf sicheren Abstand zu dem Jungen. Der Junge war sehr schlank, fast dürr und über einen Kopf kleiner als er.

    „Okay, ich gebe mich geschlagen, sagte Andi genervt. „Aber damit ich weiß, wer mich bezwungen hat, hast du einen Namen?

    „Ja, ich heiße Karl", antwortete der Junge und lachte weiter.

    „Einfach nur Karl oder hast du auch einen Spitznamen wie Kalle oder Karli oder Karlchen?", fragte Andi nach.

    „Nein, ich habe keine Spitznamen und ich mag auch keine. Nennt mich einfach nur Karl", erwiderte der Junge ruhig, aber bestimmt.

    ‚Das gibt es also auch’, dachte Andi, ‚jemanden, der nur seinen richtigen Namen hat und der ausschließlich damit gerufen werden möchte.’

    Andi musste an Karl den Großen denken und kam auf Karl den Kleinen als Spitznamen. Davon sagte er aber nichts, denn er wollte nicht riskieren, nochmals zu Boden geschickt zu werden.

    Andis Wut hatte sich schnell gelegt. Der Wasserstrahl, mit dem Karl die drei bespritzt hatte, war eine willkommene Erfrischung bei dem warmen Wetter gewesen. Es war mehr der Schreck, unvorbereitet davon getroffen zu werden, der Andi wütend gemacht hatte.

    Andi hatte sich beruhigt und fragte Karl sachlich: „Warum hast du uns nass gespritzt?"

    „Ich wollte, dass ihr anhaltet, antwortete Karl. „Ich war mir nicht sicher, ob ihr stehen bleibt, wenn ich bloß winke. Alle meine Freunde sind verreist. Nur ich bin alleine hier geblieben. Ich suche daher jemanden, mit dem ich etwas unternehmen kann.

    „Willkommen im Club", sagte Andi und stellte Ferdi und sich kurz vor.

    Otto und Karl kannten sich bereits aus der Schule.

    „Hast du ein Fahrrad, Karl?, fragte Andi. „Möchtest du mit uns kommen?

    Das ließ sich Karl nicht zweimal sagen. Er holte sein Rad und folgte den dreien. Andi war zufrieden. Immerhin war die kleine Gruppe auf vier Kinder angewachsen. Er nahm Karl noch etwas übel, dass er ihn ungefragt nass gespritzt hatte. Außerdem gefiel ihm nicht, dass Karl ihn ohne Mühe zu Fall bringen konnte, obwohl er kleiner war als er selbst. Dennoch war Andi froh, dass es ein Junge war, der sich der Gruppe angeschlossen hatte.

    Die vier fuhren mit ihren Fahrrädern durch die Straßen. Nach einer halben Stunde hatte Andi Ferdi alles gezeigt, was es dort zu sehen gab. Die Kinder hielten bei einem kleinen Supermarkt, dem einzigen Geschäft in der Siedlung. Dort gab Ferdi von seinem Taschengeld für alle ein Eis aus. Er selbst kaufte sich die größte Portion. Sie setzten sich in einer nahegelegenen Grünanlage im Kreis um einen großen Stein herum und genossen die erfrischende Speise.

    Nachdem die vier aufgegessen hatten, fragte Ferdi: „Was machen wir jetzt?"

    „Der Spielplatz ist langweilig. Der ist nur für die Kleinen", sagte Karl.

    Sie beschlossen, sich umzusehen und kamen an dem Bolzplatz vorbei. Dort hielten sie an und stiegen von den Rädern, um ihn sich genauer anzuschauen. Der Platz war leer. Sonst herrschte hier immer großes Gedränge, aber nun waren alle verreist.

    „Lasst uns Fußball spielen", schlug Otto vor.

    „Mit einem Mädchen spiele ich kein Fußball", entgegnete Andi.

    Zack! In diesem Moment hatte Otto mit ihrer Faust Andi einen kräftigen Hieb auf den Oberarm versetzt. Genau auf den Muskel, wo es am meisten weh tut. Andi zuckte vor Schmerz zusammen. Er wusste, dass er dort einen großen blauen Fleck bekommen würde. Wenn Otto ein Junge gewesen wäre, dann hätte er sie jetzt verprügelt. Aber ein Mädchen durfte man nicht schlagen. Das wusste er. Ungerecht empfand er nur, dass das Mädchen ihn ungestraft schlagen durfte. Er fasste daher den Fausthieb als Herausforderung auf, mit ihr Fußball zu spielen.

    „Okay. Wie du willst, sagte er. „Wir brauchen einen Ball. Wer holt einen?

    „Ich, ich wohne am nächsten", antwortete Karl und flitzte mit seinem Fahrrad davon.

    Fünf Minuten später tauchte er mit einem schönen Lederfußball auf.

    Inzwischen hatten sich die drei anderen vorbereitet. Andi sollte mit Ferdi gegen Otto und Karl spielen. Ferdi protestierte, da er nicht Fußball spielen konnte. Der Bolzplatz war klein und entsprechend klein waren die Tore. Andi stellte Ferdi in eines von den beiden. Da Ferdi so dick war, füllte er das gesamte Tor aus. Das Spiel begann. Andi hatte sich in Otto getäuscht. Sie konnte zwar nicht so hart schießen wie er, aber dafür gut dribbeln. Ohne Anstrengung trickste sie ihn mehrfach aus. Karl war wieselflink und umspielte Andi problemlos. Von Ferdi konnte Andi keine Hilfe erwarten. Er stand während des gesamten Spieles im Tor. Dort verhinderte er immerhin durch seine bloße Anwesenheit mehrere Treffer.

    Otto und Karl gelang es oftmals, Ferdi den Ball zwischen den Beinen hindurchzuspielen oder den Ball ins Eck zu platzieren, bevor Ferdi die geringste Bewegung machen konnte. Das andere Tor war hingegen unbewacht, da Otto und Karl gleichzeitig angriffen. Andi konnte zwar mit kraftvollen Schüssen aus der Distanz einige Male das gegnerische Tor treffen, jedoch damit vermochte er die drohende Niederlage nicht abzuwenden. Andi war zornig, schluckte aber seine Wut hinunter und ließ sich nichts anmerken. Er gratulierte seinen Gegnern zum Sieg. Ferdi störte es nicht, dass sie haushoch verloren hatten. Im Gegenteil war er froh, dass das Spiel dadurch schnell ein Ende fand.

    Es war Mittagszeit geworden und Ferdi verspürte großen Hunger. Die vier verabredeten, sich nach dem Mittagessen wieder am Bolzplatz zu treffen, diesmal ohne Ball.

    2. Das erste Abenteuer

    Als Andi und Ferdi an den kleinen Fußballplatz zurückkehrten, waren Otto und Karl noch nicht da. Die beiden Jungen setzten sich ins Gras und schwiegen. Andi war wütend und enttäuscht. Heute sollte sein besonderer Tag werden. Er wollte Ferdi stolz die Siedlung zeigen und ihm damit imponieren. Stattdessen wurde er zuerst von einer halben Portion zu Boden geworfen und anschließend von einem Mädchen im Fußball besiegt. Immerhin war Andi froh, dass er zumindest zwei weitere Kinder gefunden hatte, die ebenfalls nicht verreist waren. Er freute sich darauf, dass er mit den beiden etwas unternehmen konnte, auch wenn das eine davon nur ein Mädchen war. Ferdi war ebenso enttäuscht. Innerhalb eines halben Tages hatte er alles gesehen, was seine neue Ferienumgebung zu bieten hatte und das war kaum interessant für ihn. Ihm bot sich die Aussicht auf langweilige Sommerferien.

    Zehn Minuten später kamen Otto und Karl fast gleichzeitig.

    „Was guckt ihr so traurig? Trauert ihr dem verlorenen Fußballspiel nach?", platzte Otto heraus.

    „Nein, das ist es nicht, meldete sich Ferdi zu Wort. „Ich habe heute Vormittag die ganze Siedlung gesehen. Hier ist nichts los. Hier kann man nichts machen, außer sich im Fußballtor zusammenschießen lassen. So habe ich mir meine Sommerferien nicht vorgestellt. Hier ist es noch langweiliger als bei mir zu Hause.

    „Das stimmt nicht. Du solltest mal erleben, was hier los ist, wenn keiner verreist ist", erwiderte Karl.

    „Das mag ja sein, aber ich bin in den Ferien hier. Ich möchte jetzt etwas erleben", antwortete Ferdi genervt.

    Otto machte ein geheimnisvolles Gesicht und sprach mit gedämpfter Stimme: „Eine Sache gibt es noch, die du nicht kennst. Dort ist es wirklich sehr spannend."

    Andi wusste sofort, was Otto meinte und unterbrach sie empört: „Hör auf, sei still! Das kommt nicht in Frage. Dort gehen

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