Die neue Zeit: Das digitale Zeitalter und eine seiner kleinen (fiktiven) Geschichten
Von Klaus Henning
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Über dieses E-Book
Protogonisten und Antagonisten treffen hier in Form von scharf gezeichneten Charakteren aufeinander und suchen im Dialog letztlich einen gemeinsamen Weg für die Zukunft und der Bewältigung der digitalen Herausforderungen. Die allesamt vermenschlichten Prozesse könnten dabei so fast bei allen Umbrüchen in einer Gesellschaft stattfinden und zeigen die politischen und sozialen Dimensionen auf.
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Buchvorschau
Die neue Zeit - Klaus Henning
Über dieses Buch
Die fiktive Geschichte, die hier erzählt wird, ist eine Geschichte über den Wandel der Zeit für die Verwendung unseres Zeichensystems, den Buchstaben. Diejenigen Zeichen, mit denen wir uns verständigen, mit denen wir uns Informationen teilen, mit denen wir lernen, Wissen verbreiten, Meinungen kundtun und vieles andere mehr. Die Besonderheit hier ist die Perspektive, aus der diese Geschichte erzählt wird. Es ist die Perspektive aus Sicht der Buchstaben. In 3 kleinen Geschichten, eingebettet in ein Szenario einer fiktiven Buchstabengesellschaft werden hier die Veränderungen und Nutzungsbedingungen unseres Zeichensystems durch die Digitalisierung nachgezeichnet und darüber hinaus zum Spielball der üblichen politischen und sozialen Ränkespiele gemacht.
Protogonisten und Antagonisten treffen hier in Form von scharf gezeichneten Charakteren aufeinander und suchen im Dialog letztlich einen gemeinsamen Weg für die Zukunft und der Bewältigung der digitalen Herausforderungen. Die allesamt vermenschlichten Prozesse könnten dabei so fast bei allen Umbrüchen in einer Gesellschaft stattfinden und zeigen die politischen und sozialen Dimensionen auf.
Vorwort
All die Veränderungen im Rahmen unseres sogenannten digitalen Zeitalters sind zum Teil erheblich, werden aber oftmals gar nicht als solche bedeutsame Wandlung wahrgenommen. Vielmehr kann man den Eindruck haben, es handele sich um behutsam einschleichende Prozesse, die so unmerklich vonstattengehen, als hätten sie Angst, aufzufallen. Dabei sind sie so nachhaltig und in ihrem Umfang so gewaltig, dass sich unser Leben völlig neu ausrichtet. Die Wandelbarkeit und vor allem die Authentizität und Wahrhaftigkeit scheinen zu verfallen oder aber zumindest ständig auf dem Prüfstand zu stehen. Die reine Wahrhaftigkeit allein durch die Existenz einer Sache gilt nicht mehr. Wir werden oftmals allein gelassen mit der Deutung und Bewertung von digitaler Wahrheit. Kompetente Begleitung in diesem Prozess findet nur mühsam statt. Wir sitzen allein vor unserem PC und handeln immerzu die Wahrheiten aus. Gerade die Texte, die uns Wissen, Wahrheit, Freude und Leid mitteilen, basieren hier auf oftmals fragwürdigen Quellen sowie subjektivierten Betrachten und propagieren für sich die alleinige Wahrheit. Die Verbindlichkeit von Texten in früherer Zeit basiert vor allem auf der Urheberschaft einzelner, engagierter Autoren, die mit Bedacht und Kompetenz akribisch ihren Standort festmachten. Kein Vergleich zu heutigen Onlineveröffentlichungen, die eben mal schnell zwischen einer Twitter Nachricht und einer WhatsApp-Info erstellt wird. Gerade gestern hat der amerikanische Präsident Donald Trump per Twitter einen Raketenangriff auf Syrien angekündigt, heute gilt, so war das nicht gemeint. Und sein Mittel erster Wahl ist ein Kurznachrichtendienst. Vielleicht erhalten wir dereinst eine SMS ähnliche Nachricht eines galaktischen Rates mit der Nachricht: „Liebe Erde, das war´s für euch, noch einen schönen Tag." Nachhaltige Vorbereitung, intensive Recherche und vor allem differenziertes Erläutern ist selten zu finden. Stattdessen, teilweise auch erzwungen durch den Medientyp, wird verkürzt. Inhalte werden reduziert auf kryptische, kurze Nachrichten, die dann alles aussagen sollen. Die Interpretationsspielräume werden größer, teilweise auch fast vollständig auf den Empfänger der Nachricht übertragen. Hier sind dann persönliches Wissen, Einstellung, etc. für eine erfolgreiche Dekodierung nötig. Die Ausrichtung auf eine undifferenzierte Stellungnahme führt dabei auch zu kritiklosen Übernahmen von Sichtweisen und lässt durch die simplifizierte Einflussnahme der großen Kommunikationsunternehmen neue Meinungscluster entstehen, die beliebig gesteuert werden können. Wahrheit liegt vor allem in einer Differenzierung. Die Formbarkeit von Nachrichten, das spontane Erstellen von Texten in ungeheurer Menge, die Unkontrollierbarkeit dieses Prozesses und die viralen Effekte sind für jeden einzelnen von uns von Bedeutung. Dieses Buch beschäftigt sich fiktiv vor allem mit dem dafür zugrunde liegenden Anpassungs- und Umwandlungsprozess. Es schafft einen fiktiven Raum, der so oder ähnlich diesen Prozess begleitet haben könnte. Die Geschichte, die hier erzählt wird, ist die Geschichte der wesentlichen Elemente, die von uns für den Austausch von Informationen genutzt werden, nämlich die Buchstaben und ihre Assimilation in den digitalen Raum. Zusammengefasst im Alphabet erlauben sie uns die Kodierung von Inhalten zu einer sinnvollen oder manchmal auch weniger sinnvollen Nachricht. Dieses Mittel beherrscht im Wesentlichen unsere Kommunikation. Die Buchstaben sind es, die einen gewaltigen Anpassungsprozess durchmachten, der sich auch auf ihre Bedeutung erheblich auswirkte. Wie schon gesagt, handelt es sich hier um eine fiktive Geschichte. Aber wie in vielen dieser fiktiven Geschichten, findet sich hier auch vieles an Wahrheit und sie ist ein Spiegelbild, das aus unserer Realität erwachsen ist, wenngleich sie nicht alles erklärt und aufdeckt, aber für ihre Wahrheit gibt es ja Sie und ihre Erfahrungen.
Marschacht, den 16.09.2018
Balthasar
Balthasar dachte an die lange Geschichte, auf die sie schon in ihrer Entwicklung zurückblicken konnten. Sie begann vor 4000 Jahren und sorgte für die unterschiedlichsten Ausprägungen seiner Art. Sie hatten ihr Aussehen im Laufe der Jahrtausende und Jahrhunderte verändert, hatten sehr verschiedene Einflüsse erfahren. Heute war sein Volk eines der größten auf der Welt. Sie hatten sich durchgesetzt, waren standhaft und stark und hatten sich immer angepasst, um nicht in eine evolutionäre Sackgasse zu geraten. Und das war nicht einfach gewesen, da es durchaus Konkurrenz gab. Immerhin gab es Entwicklungen, die dafür gesorgt hatten, dass sich ganz neue Ethnien den kulturellen Umständen