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Die unglaublichen Abenteuer von Kalli Ronners mit Zauberei und Magie
Die unglaublichen Abenteuer von Kalli Ronners mit Zauberei und Magie
Die unglaublichen Abenteuer von Kalli Ronners mit Zauberei und Magie
eBook357 Seiten5 Stunden

Die unglaublichen Abenteuer von Kalli Ronners mit Zauberei und Magie

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Über dieses E-Book

Kalli Ronners wächst in einer kleinen Stadt auf, die es sich in der Biegung eines Flusses gemütlich macht.
Mit seinen Freunden stöbert er in alten Gängen der Stadtmauer und in der alten Burg herum.
Schnell merken seine Freunde, dass Kalli einiges mehr kann, als es normal üblich ist.
Auf der Schule für Hochbegabte ist Kalli anfangs auch nur ein Zauber Lehrling unter vielen, aber schnell wird er zum Besten.
Der erste Kontakt mit der schwarzen Magie ist für ihn und seine Freunde eine heftige Erfahrung.
Jetzt reiht sich ein Abenteuer mit der schwarzen Magie an das andere.
Mit Hilfe seiner Freunde schafft Kalli Ronners die schwarze Magie zu stoppen.
SpracheDeutsch
Herausgeberneobooks
Erscheinungsdatum2. Nov. 2013
ISBN9783847659051
Die unglaublichen Abenteuer von Kalli Ronners mit Zauberei und Magie

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    Buchvorschau

    Die unglaublichen Abenteuer von Kalli Ronners mit Zauberei und Magie - Klaus Blochwitz

    Kapitel 1 Die ersten Jahre

    Kalli saß mit zwei Jungen aus seiner Klasse auf der niedrigen Mauer, die die Straße von der Grünanlage trennte. Die Grünanlage reichte runter bis zum Fluss, in dessen Biegung die kleine Stadt lag. In dieser Stadt wurde Kalli geboren und ist hier bis jetzt aufgewachsen. Die drei Jungen saßen für ihr Alter auffallend still zusammen. Das gemeinsame Schuljahr war zu Ende, die großen Ferien lagen vor ihnen und dennoch kam  bei den dreien keine rechte Freude auf. Ihre Wege trennten sich nach den Ferien, Kalli kam auf eine Schule für Hochbegabte, der Junge links neben ihm ging zur Realschule und der andere Junge kam aufs Gymnasium.

    Kalli beschwor seine Freunde noch mal, in diesen Ferien stellen wir alles bisher da gewesene auf den Kopf, das haben wir uns verdient! Die zwei Jungens standen auf, hielten Kalli ihre rechte Hand mit der Handfläche nach oben hin und alle drei klatschten ab. Kalli blieb auf der Mauer sitzen, eigentlich wusste er nicht so genau, warum. Er schielte immer mal wieder zum Südtor, aber Litha ließ sich nicht blicken.                  

    Kalli dachte so, ich geh dann noch mal eben zum Baumhaus. Kalli stand unter der riesigen Trauerweide, wie immer roch es unter dem großen Baum leicht modrig. Die Zweige und Blätter des Baumes reichten bis auf dem Boden und blockten so jedes wachsen anderer Pflanzen ab. Kalli gefiel, wie jedes Mal, das dämmrige Licht unter dem Baum, es hatte einfach etwas Geheimnisvolles an sich. Er zupfte an einem dünnen Zweig des Baumes und die Strickleiter fiel herab. Kalli öffnete die Tür von ihrem Baumhaus und eine der Fensterklappen, damit etwas Licht herein kam. Nach einer Weile merkte Kalli, dass er hier eigentlich ziemlich dumm herum saß, ohne seine Freunde war das nichts. Gehen wir nach Haus.

    Kalli stand vor dem großen Haus seiner Eltern und fand mal wieder, dass es schon ein tolles Haus ist. Er schob den einen Flügel der Doppeltür auf und stand in der Licht durchfluteten Eingangshalle. Links und rechts gingen die schön geschwungenen Treppen zum ersten Etage. Kalli rief in das Haus: „Ich bin da – a!" und ging die Treppe hoch zu seinem Zimmer. Er warf seinen Schultoni in Richtung Schreibtisch und setzte sich in seinen Lieblingssessel und zog sich erleichtert die Schuhe aus. Anschließend zog er sich bequeme Hausklamotten an und ging wieder herunter. Wenn er mit Ingeborg und Franz alleine im Haus war, wurde immer in der großen Küche gegessen. Ingeborg drückte Kalli bei ihrer Begrüßung in ihren weichen Busen, Kalli mochte Ingeborg sehr. Sie war rund und lieb und immer freundlich, sie konnte immer helfen, sie kochte leckere Sachen und sie duftete immer herrlich. Kalli saß gerade an dem großen Tisch, da kam Franz in die Küche, er knurrte sein Tach auch und setzte sich neben Kalli. Franz war ein sehr großer, kräftiger Mann, er sah immer wie ein Eisenfresser aus, aber Kalli wusste es viel besser. Franz war ein prima Kumpel, mit dem er super spielen konnte. Es gab bald wirklich nichts, was Franz nicht konnte oder nicht mit machte.

    Aber seine ganz große Liebe war das große schwarze Auto von Kallis Vater.

    Ingeborg servierte das Essen und Kalli und Franz und Ingeborg ließen es sich schmecken. Nachdem Essen schaute Ingeborg Kalli und Franz prüfend an: „ Kalli, du möchtest bestimmt eine Mousse au Chocolate und Franz einen Pott Kaffee, richtig?"  Die beiden Männer strahlten ihre Ingeborg an, dass war schon eine prima Frau.

    Ingeborg stand auf und ging zu dem großen Tisch neben dem großen Herd und goss Kaffee in einen Kaffeepott, nahm eine Schüssel aus dem Schrank und füllte sie mit der dunkelbraunen Mousse. Liebevoll dekorierte Ingeborg den Nachtisch und stellte beides auf den Tisch. Genussvoll schlürfte Franz den heißen Kaffee, genauso mochte er den Kaffee, schwarz und heiß. Er sah zu Kalli herüber, der voller Wonne sein Dessert verputzte. Die Schüssel war natürlich ruck zuck leer und Ingeborg sagte leicht verschmitzt zu Kalli: „ Ich glaube, einen klitzekleinen Rest habe ich noch, schaffst du den noch? Klar, eifrig nickte Kalli, so etwas schaffte er immer noch! Franz stand auf und sagte in seiner ruhigen Art aus seiner beachtlichen Höhe artig zu Ingeborg: „ Das war wieder ein sehr schmackhaftes Essen, vielen Dank dafür.

    Ingeborg knickste leicht: „ Mach ich doch gerne."

    Kalli kratzte eifrig die letzten Reste aus der Schüssel. „Tschüss auch, Junior", kam es noch von Franz. Kalli stand auch auf und sagte artig danke zu Ingeborg und Ingeborg schnappte sich Kalli und er versank wieder in dem weichen Busen von Ingeborg.

    Kalli saß an dem Schreibtisch in seinem Zimmer und sortierte einige Dinge. Auf einem Zettel versuchte er zu notieren, was er morgen alles mit seinen Freunden unternehmen wollte. Besonders tolles fiel ihm nicht ein, so nahm er sich ein Buch und setzte sich in seine Kuschelecke im Turmzimmer.

    Er sah die leichten Sommerwolken am Himmel und freute sich auf einmal unbändig auf den gemeinsamen Urlaub mit seinen Eltern.

    Franz verstaute die vielen Koffer und Taschen in den Kofferraum des großen schwarzen Wagen seines Vaters, Kalli hüpfte aufgeregt um das Auto herum, er hatte seine ersten Sommerferien in seinem ersten Schuljahr und jetzt fuhr er mit seinen Eltern in Urlaub. Franz legte das Verdeck nach hinten und Kalli strahlte, er mochte es sehr, wenn das Auto ohne Dach war. Kalli hopste in den Wagen und machte es sich in den weichen weißen Lederpolstern gemütlich. Seine Mutter setzte sich rechts neben ihn und sein Vater links. Franz schloss die Tür und setzte sich hinter das große Lenkrad, startete den Motor und der Wagen rollte langsam die Auffahrt hoch, bog in die schmale Gasse, die zum Osttor führte und erreichte wenig später  die breite Bundesstrasse, auf die Franz nach rechts einbog und der Wagen nahm Fahrt auf.

    Kalli mochte das sanfte schaukeln und wippen, er legte seinen Kopf auf das Bein seiner Mutter und schlief ein. Ab und zu blinkte ein entgegen kommendes Auto den großen Wagen begeistert an oder der Fahrer zeigte seinen hochgereckten Daumen. Franz saß wie ein Snob hoheitsvoll hinter dem großen Holzlenkrad auf der rechten Seite des Wagens und gab gnädigst den anderen Autofahrern bescheid.

    Kallis Vater drückte auf seiner Armlehne einen Knopf und Franz meldete sich, Kallis Vater sagte zu Franz: „ Wenn die Gelegenheit günstig ist, kannst du Gas geben." Franz nickte und drückte verschiedene Knöpfe an dem Armaturenbrett,  betätigte einige Hebel, drückte den großen Schalthebel in den nächsten Gang. Der große Wagen wurde schnell, schneller und noch schneller.

    Kalli rieb sich erstaunt die Augen, als er wach wurde, sie waren schon da! Der Wagen stand schon vor dem Landhaus, in dem sie alle Urlaub machten. Der blaue Himmel, die Palmen hinter dem Haupthaus, das alles kannte Kalli schon. Franz lud die Koffer aus und Pepe mit seiner Frau trugen sie in das Haus. Es war herrlich warm, ein makellos blauer Himmel spannte sich über das Haus, ein leichter Wind strich Kalli angenehm über das Gesicht. „Darf ich schwimmen gehen?, fragte er seine schöne Mama, „wollen wir nicht erst ins Haus gehen und die Koffer auspacken?

     „Och nö, mach ich später, Kalli sah seine Mutter flehentlich an. „Na gut, dann geh mal schwimmen, lachte seine Mutter, „ vielleicht komme ich später nach:"

     „Hurra, schrie Kalli und rannte los, seine Mutter lachte laut: „Zieh deine Badehose an! Aber Kalli rannte um das Haus und sah nur noch den großen Pool mit dem blauen Wasser.  Seine Mutter 

    machte eine schnelle, etwas merkwürdige Handbewegung und Kalli sprang in Badehose ins Wasser!

    Franz hatte das Gepäck zusammen mit Pepe und seiner Frau Felicitas ins Haus getragen und stellte nun den Wagen neben das Vorratshaus und deckte ihn mit einer großen Plane ab. Das war nötig, weil der Wind oft Wüstensand aus dem nahen Nordafrika mitbrachte und „seinen" Wagen voll saute.

    Das kleine Vorratshaus war links an dem Haupthaus gebaut und der rechten Seitenwand des Haupthauses war ein kleiner Anbau, der nur Kallis Haus hieß. In dem Anbau war eine kleine Wohnung untergebracht und Kalli hatte den Anbau sofort mit Beschlag belegt. Seine Eltern haben daraufhin am Ende des kleinen Flurs eine Tür zum Haupthaus einbauen lassen.

    Pepe und seine Frau, die das Landhaus betreuten, hatten eine schöne große Wohnung im Keller des Haupthauses. Die linke Hauswand gab die Kellermauern frei und dadurch hatten die beiden einen separaten Eingang.

    Felicitas schlug den Gong zum Abendessen und Kalli wurde von seiner Mutter aus dem Schwimmbecken gerufen. Kalli sah, das jetzt schon die Gartenmöbel am Beckenrand verteilt aufgestellt waren. Das hatte er gar nicht mitbekommen, egal, jetzt hatte er nur noch Hunger! Und erfreute sich auf das völlig andere Essen, Felicitas kochte fantastisch und sie machte, ebenso wie Ingeborg, die tollsten Desserts.

    Proppe voll und satt gegessen, saß Kalli mit seinen Eltern gemütlich am Pool und sie genossen den herrlichen Abend. Noch immer war es angenehm warm, der samtig blaue Himmel war voller funkelnder Sterne. Felicitas brachte kalte Getränke und Pepe hatte weiter hinten im Garten Fackeln angezündet, die Flammen hielten die Insekten fern.

    Kalli wurde ganz zärtlich von seiner Mutter geweckt, komm, mein kleiner Schatz, wir wollen frühstücken. Kalli war sofort da: „Ich komme sofort." Und verschwand im Badezimmer. Felicitas servierte den dampfend heißen Kaffee und Kalli wünschte allen einen guten Morgen. Sein Vater packte ihn und hob ihn hoch, Kalli junkste vor Vergnügen und selbst Franz verzog freundlich minimal seine Mundwinkel. Die frisch gebackenen Brötchen von Felicitas ließen bei allen das Wasser im Mund zusammen laufen, die selbst gekochte Konfitüre dazu, Welt, bist du herrlich!

    Vor wilder Freude kreischend tobte Kalli mit seinem Vater im Pool, seine Mutter ging kopfschüttelnd ins Haus, um Felicitas in der Küche zu helfen, sie konnte die Albernheiten ihres Mannes nicht mehr mit ansehen. Manchmal wusste sie wirklich nicht mehr, wer von den beiden der kleine Junge war. Die wilde Balgerei im Pool ging um ein großes grünes Krokodil, in einem Moment saß Kalli triumphierend auf dem Gummitier und im selben Moment eroberte sein Vater den Sitzplatz auf dem Krokodil. Höchst empört schrie Kalli: „Du schummelst."

    „ Nein, lachte sein Vater, „ ich bin bloß ein wenig stärker als du!

    Endlich hatten beide genug getobt und legten sich in die Sonne. Aber kaum hatte Kalli seine Mutter ins Wasser gehen sehen, sprang er sofort hinterher. Aber mit seiner Mutter schwamm er brav hin und her und dabei erzählten sich die beiden die letzt erlebten Dinge. Der Gong von Felicitas rief die kleine Familie ins Haus. Nach dem herrlichen Essen legten sich die drei zur Siesta in die Liegestühle.

    Kalli schreckte hoch, ihm war das Buch während seiner Träumereien aus den Händen gefallen. Unlustig blätterte er in dem Buch herum, er musste über sich selbst den Kopf schütteln, was war bloß los mit ihm? Das Buch war doch prima und auch richtig spannend. Er hatte wohl gerade keinen Bock zum lesen. Franz! Das war es. Kalli ging die Kellertreppe herunter und klopfte an der Tür, die zur Wohnung vom Franz führte. Kalli hörte Franz rufen: „Ich bin in der Garage!"

    Kalli grinste und dachte: „Wo sonst wohl."

    Kalli drehte sich um und ging den Gang zur Garage, Franz stand gebeugt über der offenen Motorhaube und arbeitet irgendetwas an den vielen Schläuchen und Kabeln im Motorraum. Unter der langen, sehr langen Motorhaube verbarg sich ein riesiger Motor, Franz hatte Kalli erklärt, dass es sich um einen Reihenzwölfzylinder handelt, eine echte Rarität, werden heutzutage gar nicht mehr gebaut. Anhand mehrerer Explosiv-Zeichnungen, die an der langen Wand hingen, hatte Franz Kalli den Motor genauestens erklärt. Kalli wusste jetzt von Zylindern, Kolben, Ventilen, Pleuelstangen, Kurbelwellen und Kardanwelle. Franz hatte ihm erklärt, wie das Benzin in die Zylinder kam, dort verbrannte und dadurch den Kolben bewegte. Die Auf – und Ab Bewegung der Kolben verwandelte die Kurbelwelle in eine Drehbewegung und die Kardanwelle brachte die Motorkraft über das Getriebe an die Räder. Franz ging um das Auto herum, setzte sich hinter das Lenkrad und startete den Motor. Kalli liebte das Motorengeräusch über alles, diese große Maschine brabbelte und schnurrte so herrlich vor sich hin, er konnte Franz sehr gut verstehen. Franz war zufrieden, er stellte den Motor ab und reinigte jetzt die Weißwandreifen, die mächtigen Pneus auf den großen Rädern, die Kalli immer ein bisschen an Kutschenräder erinnerte, waren ein wenig von der letzten Fahrt verschmutzt. Franz sagte zu Kalli: „ Kutschenräder waren tatsächlich Vorbild für diese Felgen."

    „Aha", kam es etwas erstaunt von Kalli.

     Franz reinigte noch die weichen Lederpolster der Sitze im Fahrgastraum und zum Schluss seinen Fahrerplatz. Kalli wusste noch immer nicht, wie Franz bei Wind und Wetter bei dem offenen Fahrerplatz trocken bleiben konnte. Franz hatte ihm zwar auf seine Frage gesagt: „Das liegt an der Bauweise des Autos!"

     Franz war mit seiner Arbeit fertig und schaute auf die große Wanduhr: „ Ah, es ist schon wieder Zeit fürs Abendessen." Die beiden wuschen sich die Hände und gingen die Treppe hoch und in die Küche, wo sie von Ingeborg freudestrahlend begrüßt wurden.

    Ingeborg drückte ihren Kalli sanft an sich, was er sich vergnügt gefallen ließ, vielleicht hat sie Kartoffel Gratin gekocht, Kalli aß das für sein Leben gerne. „Ich habe Kartoffel Gratin für dich und an Franz gewandt „für dich habe Bratkartoffeln gemacht. Ich hoffe, das das in Ordnung geht?

    Beide nickten begeistert und setzten sich erwartungsvoll an den Tisch. Franz bekam zu den Bratkartoffeln Sülze mit Remouladensauce und Kalli kleine Putenschnitzel. Eine große Schüssel bunten Salats rundete das Essen ab. Franz trank ein Pils und Kalli einen Orangensaft. Jetzt fehlt nur noch rote Grütze zum Abschluss, schmatzte Kalli innerlich. Ingeborg räumte das Geschirr von Tisch und kam mit einer Schüssel roter Grütze zurück, stellte dazu einen Krug mit Vanillesoße und einen Krug mit flüssiger Sahne dazu. „Hach, stöhnte Kalli beglückt, „das Leben kann so schön sein. Ingeborg freute sich sehr und Franz schmunzelte ganz versteckt ein klein wenig.

    Ingeborg räumte die Küche auf und dachte liebevoll an ihrem Kalli, sie liebte dem kleinen Kerl abgöttisch und seit ihm als eines seiner ersten Wörter ihr Namen gelang, war sie hin und weg. Kalli sagte damals ganz süß: „Ingaborg."  Und diese Aussprache ihres Namens behielt er bei und Ingeborg war darüber so selig.

    Wie abgesprochen, trafen sich die drei Jungens an der Mauer gegenüber dem Südtor. Kalli fragte Egon und Simon, ob sie sich etwas ausgedacht haben. Beide Jungs schüttelten ihre Köpfe und Kalli sagte dann: „Dann lasst uns erstmal in unser Baumhaus gehen, vielleicht fällt uns dort etwas ein."

     Die drei Jungs steigen über die niedrige Mauer, die die Straße von der Grünanlage trennte, liefen schräg die Böschung zum Fluss herunter. Egon hielt für seine Freunde höflich die Zweige der Trauerweide zur Seite und Simon zupfte an dem dünnen Ast und die Strickleiter fiel herab. Kalli lehnte sich an die Wand ihres Baumhauses, die zum Fluss zeigte und seine beiden Freunde setzten sich ihm gegenüber. Simon fragte seine Freunde. „Was ist eigentlich aus unserem Boot geworden?"

     „Ja, richtig, was ist eigentlich daraus geworden, fragte Egon jetzt Kalli direkt.

     „ Ich habe null Ahnung, antwortete Kalli verblüfft, „ an das Boot habe ich schon gar nicht mehr gedacht.

     „Dann lasst uns doch einfach mal nach sehen, meinte Simon. Die drei Jungens standen auf und Egon sagte zu Kalli: „Nimm deinen Rucksack mit!

    Kalli schaute sich in dem Baumhaus um, richtig, an der Wand lehnte sein Rucksack.

    Simon zog die Strickleiter hoch in die Äste des Baumes und dann gingen die drei das kurze Stückchen zu dem Platz, an dem sie ihr Boot versteckt hatten. Kalli versuchte sich vorzustellen, wie weit sie seinerzeit mit ihrem Boot gekommen waren, erwusste nur noch, dass sie ein Indianerkanu nach bauen wollten. Vorsichtig räumten die Jungs die Zweige ab und anschließend die dunkelgrüne Plastikplane. Kalli und seine Freunde schauten total perplex das Boot, besser gesagt das Kanu an.

    Egon stotterte verblüfft: „Ich wusste gar nicht, dass wir schon soweit mit dem Boot gekommen waren."

     „Hast du das Kanu so bemalt?", fragte Simon Kalli.

     Der antwortete maßlos überrascht: „Muss wohl, ich bin ja von uns der einzige, der so malen kann!"

    Egon lachte lauthals und schlug Kalli dabei auf die schmalen Schultern: „Ein Glück, dass ich nicht das schöne Kanu bemalt habe."

    Die drei Jungs lachten und tobten ausgelassen um das schöne Kanu herum, fast wie echte Indianer. Bis Simon sagte: „Jetzt fehlen nur noch die Paddel, dann könnten wir los!"

    Kalli ging zu dem Kanu, hob es vorsichtig ein wenig hoch: „Ich glaube, die Paddel liegen unter dem Kanu."

     Egon bückte sich und griff unter das Kanu und zog ein in Plastikfolie gewickeltes Paket vor. „Jetzt sag bloß, dass das die Paddel sind", fragte Simon völlig von den Socken.

     Es waren die Paddel! „Dann lasst uns lospaddeln", jubelte Egon ausgelassen, genau, los geht’s, rief Kalli aufgekratzt. Er konnte sich zwar absolut nicht erklären, wie so ihr Kanu auf einmal fix und fertig in seinem Versteck lag, aber was soll es!!

    Vorsichtig trugen die drei Jungens das erstaunlich leichte Kanu an das Ufer des kleinen Flusses und setzten es ins Wasser. Sofort drehte es sich in die leichte Strömung und Simon zog das Kanu mit der Leine wieder näher ans Ufer. Kalli griff nach dem Boot und sagte zu seinen Freunden: „Ich glaube, es ist besser, wenn wir unsere Schuhe ausziehen, sonst zertreten wir noch den Boden."

     Die Jungs verstauten ihre Schuhe im Bug und Heck des Kanus, auch Kallis Rucksack fand dort Platz. Äußerst vorsichtig kletterten Egon und Simon ins Kanu und hockten sich auf die Bodenplatten, als Simon saß, winkte er Kalli zu, los, komm rein. Das Kanu schaukelte ein wenig, jeder der Jungs nahm ein Paddel in die Hand und Kalli stieß das Kanu leicht vom Ufer ab. Leicht glitt das Kanu mit der Strömung Richtung Westtor. „Paddeln wir erstmal bis zu der Insel", schlug Kalli vor, ok, klaro, kam es von seinen Freunden.

    Das Westtor glitt langsam vorbei und die kleine Insel  mitten im Fluss kam näher. Durch die Verengung wurde die Strömung etwas schneller und das Kanu nahm richtig Tempo auf, es war leicht zu lenken, Kalli hatte es schnell begriffen, wie er mit dem Paddel das Kanu lenken konnte. Ganz vorsichtig näherte sich das Kanu dem Ufer, die kleine Insel hatte zum Glück ganz feine Sandufer und so konnte das Kanu unbeschadet auf den Sand rutschen. Kalli stieg aus dem Kanu und hielt es fest, bis seine Freunde auch ausgestiegen waren. Restlos von dem Kanu begeistert, tobten die drei Jungs auf der kleinen Insel herum. Kalli schlug vor: „Lasst uns bis zu dem Wehr paddeln und dann wieder zurück fahren."

     „ Prima Idee", kam es sofort als Antwort von Egon und Simon.

     Die Jungs kletterten wieder in das Kanu, paddelten um die kleine Insel herum und fuhren den Fluss hoch zum Wehr. Der Fluss machte vor der Bundesstrasse eine langgezogene Linkskurve und wurde danach langsam breiter. Das Wehr staute den Fluss etwas auf, so dass so etwas wie ein kleiner See entstand. Kalli drehte eine Runde auf dem See, die Jungs scheuchten dabei eine Menge Wasservögel auf.

    „Sollen wir noch mal an der Insel anhalten?; fragte Simon und Kalli sagte: „Klar, dann machen wir eine kleine Pause und sehen mal nach, was ich alles im Rucksack habe.

    Vergnügt kauend, saßen die drei am Ufer der kleinen Insel, vor sich ihr tolles Kanu und in der Hand gut belegte Brötchen. „Du kannst deiner Köchin einen schönen Gruß von mir bestellen, sie hat dir super Brötchen mitgegeben", kam es etwas undeutlich aus Egons Richtung.

    „ Von mir auch, von mir auch, schloss sich Simon sofort an. Kalli kaute voller Wonne: „Und sie weiß immer, was uns schmeckt!

     „Stimmt genau", gab Egon zu.

    Die drei saßen äußerst zufrieden in ihrem Baumhaus, das Kanu hatten sie wieder gut bedeckt, die Paddel hatten sie mit ins Baumhaus genommen. Kallis Rucksack war leer und Simon sagte nach einem Blick auf seine Armbanduhr: „ Tut mir leid, Jungs, ich muss los, meine Eltern wollen mit mir in die Neustadt, sie meinen, ich brauche noch ein paar neue Sachen."

    Die Freunde klatschten sich ab und Simon kletterte aus dem Baumhaus. „Wir könnten, bevor ich auch nach Haus muss, noch eben die Fensterklappe reparieren, schlug Egon vor. „Das ist gut, Kalli stand auf und kramte in der Holzkiste nach passendem Werkzeug.

    Kalli saß ziemlich unschlüssig auf der niedrigen Mauer nahe dem Südtor. Nachdem sich auch Egon verabschiedet hatte, stellte Kalli mit einem Blick auf seine Uhr fest, dass er noch eine Menge Zeit bis zum Abendessen hatte. Er stand auf und schlenderte lässig zum Südtor, die Hände in den Taschen seiner knielangen Hose vergraben. Mit einem Stein spielte er Fußball, als er von einer hellen Stimme angerufen wurde. Er war sofort wie elektrisiert, die Stimme kannte er so gut. Er sah hoch und direkt in das Gesicht von Litha. Kalli strahlte Litha hocherfreut an, er mochte das Mädchen sehr gerne. Sie war nett, konnte den Mund halten und hatte oft ganz erstaunliche Ideen und Vorschläge, die ihn und seine Freunde so oft nur noch staunen ließen. Er kannte Litha von ganz klein auf, ihre Eltern wohnten gegenüber von seinem Elternhaus und so spielten die beiden Kinder zusammen. Mal schlief Kalli bei Litha und oft schlief Litha bei Kalli. „Hei, sagte Litha zu Kalli, was liegt an?

    „Im Moment habe ich Leerlauf, Egon und Simon mussten weg und ich habe noch etwas Zeit".

     „Gut, ich auch, gehen wir zusammen gemütlich nach Haus."

    Sie sprachen über dies und das, während sie durch die engen Gassen der Altstadt gingen. Sie kamen an ihrer bisherigen Schule vorbei, erreichten den Hauptmarkt mit dem schönen alten Rathaus, daneben die Kirche und ihr Kindergarten. Links schloss sich die zweite Kirche an. Die beiden folgten der Gasse zwischen Kirche und Kindergarten, die Gasse bog sich etwas nach rechts und hier roch es immer nach Pommes, Kalli sah Litha an und sie nickte sofort zustimmend.

    Litha tauchte ihre Pommes bei Kalli in die Mayo und Kalli seine Pommes bei Litha in den Ketchup. Litha erzählte Kalli, das sie mit ihren Eltern in der zweiten Hälfte der Sommerferien nach Marokko fliegt, in die Nähe von Agadir und was macht ihr? Kalli antwortete Litha: „Wir fahren wie immer mit dem Auto in unser Landhaus, auch in der zweiten Hälfte der Ferien, genau wie ihr."

     „Fein, freute sich Litha, „dann können wir vielleicht noch mal etwas gemeinsam unternehmen, was meinst du? Strahlend über alle vier Backen, mit Ketchup verschmierten Mund kam die Antwort von Kalli: „Klar, prima, machen wir, ich freu mich drauf."

     Vor Lithas Elternhaus sagte Kalli selig tschüss zu seiner Litha und das Mädchen beugte sich vor und hauchte einen zarten Kuss auf die Wange von Kalli, nahe am Mund, sie lachte ihn schelmisch an, du hattest da Ketchup! Kalli torkelte selig ins Haus und lief Ingeborg in die weichen Arme. „Was ist denn mit dir passiert?"

     „Du strahlst ja wie ein Honigkuchenpferd."

     Kalli stotterte irgendwelche Laute und ging die Treppe hoch. Ingeborg sah auf der anderen Straßenseite Litha mit ihrer Mutter stehen und verständnisvoll huschte ein Lächeln über ihr hübsches rundes Gesicht.

    Simon trudelte auch endlich ein und Kalli zuckelte Richtung Südtor. Die drei wollten noch mal über die Stadtmauer bis zum Westtor und kurz davor den von ihnen entdeckten Gang erkunden. Sie sahen auf ihren Weg Kinder in den Gassen spielen, Geschrei klang hoch zu ihnen, Egon lachte, man kann merken, dass Ferien sind. „Jau, kam es trocken von Simon, auf meiner Straße ist der Teufel los, ich wusste gar nicht, dass auf meiner Straße soviel Kinder sind

     Die drei erreichten die versteckte Stelle, zugewachsen mit dichten Büschen, die sich hartnäckig mit ihren Wurzeln in die Trümmer krallten. Kalli bog ein paar Zweige zur Seite und die beiden Jungs schlüpften durch. Kalli drehte sich zur der Öffnung, um ebenfalls durch zu gehen, als er eine Stimme hörte, die für ihn  wie Weihnachten und Ostern auf einmal war. Litha fragte freundlich, was sie da vorhaben. Simon steckte seinen Kopf durch die Blätter, grinste Litha freundlich an und sagte zu ihr: „Kalli hat einen Gang entdeckt, den wollen wir jetzt näher erkunden."

     „Ich komm mit"; kam es von Litha.

    Schon kletterte das Mädchen geschickt die Trümmer hoch zu den drei Jungs. Egon knurrte: „Pah, Mädchen."

    Litha lachte: „Das hab ich gehört, Egon!"

    Egon zuckte nur mit seinen Schultern. Die kleine Gruppe rutschte mehr als sie ging in den schmalen Gang, der tiefer und tiefer nach unten ging und dunkler und dunkler dabei wurde. Litha hielt sich nahe bei Kalli, was ihn  ganz stolz machte. „Eine Taschenlampe wäre nicht jetzt schlecht"; kam es von Litha.

    „Kalli hat bestimmt eine in seinem Rucksack", auffordernd schaute Simon Kalli in dem schwachen Schein des kleinen Feuerzeuges an.

     „Ich seh mal nach", Kalli nahm den kleinen Rucksack vom Rücken und öffnete ihn.

    Tatsächlich, es war nicht nur eine Taschenlampe in dem Rucksack, nein, es waren tatsächlich gleich vier Stück in dem Rucksack. Simon grinste: „Wusste ich doch, Kalli weiß nie, was er alles einsteckt." Kalli verteilte die Taschenlampen, immer noch wie überrumpelt, wie kamen bloß die vier Taschenlampen in seinen Rucksack, drei Taschenlampen hätte er ja noch irgendwie verstanden, nei - in, es waren eben vier. Egal, jetzt war das Vorwärtskommen um einiges einfacher, das Licht von den vier Taschenlampen strahlte den engen Gang hell aus. Es ging immer noch abwärts, jetzt wurde es 

    feucht in dem Gang, Wasser rann von der Decke und Egon schimpfte giftig: „Jetzt habe ich nasse Füße!"

    Kalli leuchtete Egon an und  musste lachen, bis an die Knöchel stand Egon in einer Pfütze.

     Egon blieb in der Pfütze stehen und half seine Kumpels an der Pfütze vorbei: „Jetzt ist es doch egal, nasser kann es nicht werden."

    Jetzt ging der Gang ein gutes Stück gerade aus und knickte dann scharf nach rechts. Das laufen wurde unbequem, weil der Boden voller Geröll war. Wieder knickte der Gang scharf, diesmal nach links und es ging aufwärts.

    Kalli meinte: „Jetzt müssten wir schon hinter dem Westtor sein?"

    Simon nickte bejahend, Egon schüttelte zweifelnd mit dem Kopf, Litha war auch Kallis Meinung. Die Kinder krabbelten mehr als sie gehen konnten, den doch recht steilen Gang hoch und erreichten so etwas wie ein kleines Zimmer mit zwei winzigen Fenstern, Schießscharten?

    Simon schielte durch den schmalen Spalt nach draußen: „Kalli hat recht, ich kann die kleine Insel sehen."

    Aus dem kleinen Zimmer führte nur eine kleine Öffnung, auf allen vieren krochen die Kinder durch den engen und

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