Der Schneider aus Odessa
Von null Libert
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Von der Erstürmung Der Wohnung des Schneiders David Daniel Kaminski in der Winterfeldtstraße berichteten die Zeitungen Berlins nur in kurzen Meldungen. Ein Blatt brachte eine Notiz im Lokalteil über "einen Einsatz des Sonder-Kommandos der Berliner Polizei, um in eine Wohnung einzudringen, in der sich ein Lebensmüder verbarrikadiert hatte". Es gabe keine Fotos, obwohl mehrere Pressefotografen am Ort des Geschehens waren.
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Buchvorschau
Der Schneider aus Odessa - null Libert
Der Vorfall in der Winterfeldtstraße
Von der Erstürmung der Wohnung in der Winterfeldtstraße berichteten die Zeitungen Berlins nur in kurzen Meldungen. Ein Blatt brachte eine Notiz im Lokalteil über „einen Einsatz des Sonder-Kommandos (SEK) der Berliner Polizei, um in eine Wohnung einzudringen, in der sich ein Lebensmüder verbarrikadiert hatte". Weder wurde der Name David Kaminski erwähnt noch über den Hintergrund der Ereignisse informiert. Es gab kein Foto des Polizeieinsatzes, obwohl mehrere Pressefotografen am Ort des Geschehens waren.
Auch die anderen West-Berliner Tageszeitungen brachten keine weitergehenden Informationen zu dem „Vorfall in der Winterfeldtstraße" - wie es eine Zeitung unbestimmt ausdrückte.
Es war eine der seltenen Gelegenheiten, dass ich als Leser mehr über das Ereignis wusste, als in den Zeitungen stand. Zu dieser Zeit wunderte ich mich noch darüber, dass über einen so spektakulären Vorfall nur in Kurzmeldungen berichtet wurde. Später verstand ich es.
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Dies ist eine Geschichte aus der Zeit, als in Berlin noch die Mauer stand und der „kalte Krieg" der Supermächte die Politik im Großen wie im Kleinen bestimmte. 1979 arbeitete ich in der Anzeigenabteilung einer West-Berliner Tageszeitung. Mein Arbeitsplatz lag an der Potsdamer Straße, kurz vor dem Landwehrkanal - nicht weit entfernt vom Ort des Polizeieinsatzes.
Klaras Anruf erreichte mich an einem Tag im Oktober, als ich gerade das Büro für die Mittagspause verlassen wollte. Kurz vorher hatte ich Polizeisirenen auf der Straße gehört.
Ihre Stimme klang aufgeregt aus dem Hörer:
„Onkel Dani hat sich in Sarahs Wohnung verbarrikadiert, rief sie durch das Telefon. Ich hörte Verkehrslärm am anderen Ende der Leitung, offenbar stand Pauls Tochter in einer Telefonzelle und hatte die Tür nicht ganz geschlossen. „Die Polizei ist hier. Sie haben alles abgesperrt!
„Wo bist Du?"
„Wir stehen auf der Straße. Onkel Dani hat gedroht, das Haus in die Luft zu sprengen. Max, kannst Du kommen? Und vielleicht jemand in der Zeitung Bescheid sagen?"
„Ich bin in fünf Minuten da", sagte ich und hängte auf.
Ich informierte eine Sekretärin in der Lokalredaktion, dann eilte ich aus dem Haus. Ich hatte den Vorteil, dass ich mir meine Arbeitszeit weitgehend frei einteilen konnte.
Ich lief die Potsdamer Straße hinunter, über die Kreuzung Bülowstraße. Die nächste Querstraße war die Winterfeldtstraße.
Vor dem Haus, in dem sich Sarah Weingartens Wohnung befand, standen grüne Polizeifahrzeuge. Eine Menschenmenge hatte sich auf der anderen Straßenseite versammelt. Vor dem Fenster einer Schusterwerkstatt erkannte ich Klara und ihren Vater. Bei ihnen stand Sarah Weingarten, eine Einkaufstasche lag neben ihr auf dem Trottoir.
Vor dem Haus auf der gegenüberliegenden Straßenseite standen einige Feuerwehrleute mit einem Sprungtuch in den Händen, das sie aber noch nicht aufgespannt hatten.
Die Menschen auf der Straße hielten die Köpfe nach oben gewandt. Sie sahen hinauf zu einem Balkon in den oberen Stockwerken des Hauses, in dem Sarah Weingartens Wohnung lag. Von der Balustrade des Balkons hing ein schwarzes Tuch herab, auf dem ein gelber Davidsstern befestigt war. Am Fenster neben dem Balkon war von innen ein Plakat angebracht. Von der Schrift war wegen der großen Entfernung wenig zu erkennen, doch der mit gelber Farbe gemalte Schriftzug „Deutschland - KZ - Nazis" stach mir ins Auge.
Klara kam mir entgegen und faßte mich am Arm. „Er ist da oben", sagte sie.
Ihr Vater nickte mir zu. Neben ihm stand Sarah Weingarten. Sie blickte verstört.
„Er hat mich zum Einkaufen geschickt, sagte sie zu mir, während sie weiter nach oben starrte. Unter dem Saum ihres Wollmantels sah der Rand eines Haushaltskittels hervor. „Ich brauche mich nicht zu beeilen, hat er gesagt. Und als ich zurückkam, hat er mich nicht mehr hereingelassen. ... Er droht, die Gashähne zu öffnen und das Haus in die Luft zu sprengen
, berichtete sie mit mühsam beherrschter Stimme.
„Er fordert seinen Pass zurück, um ausreisen zu können. Und ein Flugticket nach Kanada", erklärte Paul.
Klara schüttelte traurig den Kopf.
Ich sah Stephen LaKurt, einen Bekannten aus der Redaktion, aus einer Nebenstraße kommen und sich zu einer Gruppe von Polizisten stellen.
Auf der Mitte der Fahrbahn ging ein Fotograf in Position. In der Menschen-menge auf dem Trottoir stieg das Murmeln aufgeregt an.
Auf dem Balkon erschien die schmächtige Gestalt David Kaminskis. Er schob seinen Kopf über die Brüstung und spähte herab. Er rief etwas Unverständliches. Dann bückte er sich, hob einen Gegenstand auf und hielt ihn hoch. Es war ein schwerer Blumentopf.
Ich fühlte Klaras Griff an meinem Arm. Sarah Weingarten stieß einen Schrei aus, als wollte sie den kleinen Mann auf dem Balkon von seinem Tun abhalten. Die Feuerwehrleute vor dem Haus zogen sich in den Hauseingang zurück.
Der Blumentopf flog im Bogen durch die Luft und fiel krachend auf das Dach einer der „Grünen Wannen". Von dort prallte er ab und schlug in die Windschutzscheibe des